Es geht jetzt nicht um Bio-Landwirtschaft sondern um Wildschweine. Die dürfen frei herumlaufen, ernähren sich garantiert gentechnikfrei, garantiert regional und garantiert ohne Soja aus Südamerika. Und wachsen garantiert ohne Tierarzt auf. Alles Kriterien, die der Verbraucher sich so sehr wünscht. Mehr Bio geht nicht!
Und jetzt kommt der Hammer! Billig ist es derzeit auch noch! Da müsste es doch eigentlich der Hit in jedem Supermarkt sein. Doch weit gefehlt: in unserem Dorf ist es in keinem Supermarkt erhältlich und auch in der nächstgrößeren Stadt: Fehlanzeige. In den Kühltheken ist kein Wildschwein zu entdecken. Doch wo landet das? Hier ein Artikel dazu:
Auch der bayrische Rundfunk hat sich mit dem Thema “Fleisch vom Wild” beschäftigt. Der vierminütige Bericht klärt sehr gut auf. Unter anderem auch darüber, warum es ohne Jagd nicht geht. Und schließlich die Frage beantwortet, wie Fleisch vom Wild zum Kunden kommt.
Für Nordrhein-Westfalen habe ich dieses Portal gefunden. https://www.wildgenuss-nrw.de/
Wenn ihr weitere Adressen kennt, schreibt die bitte in die Kommentare. Auch gerne von einem Landmetzger und bitte mit Ort und Postleitzahl.
Mag sein, dass ich mich jetzt bei den Schweinemästern unbeliebt mache. Aber wenn jetzt zur Seuchenvermeidung (Afrikanische Schweinepest) schon mehr Wildschweine geschossen werden, wäre es doch schade, wenn dieses Fleisch nicht in der Küche landen würde. Ich habe übrigens schon Kontakt mit dem “Jäger meines Vertrauens” aufgenommen (heißt übrigens Hubertus!). Der hat reichlich Wildschwein-Gulasch in seiner Kühltruhe. Demnächst findet sich etwas davon in unserer.
Und das nicht nur, weil der Preis “sehr attraktiv” ist, sondern weil es lecker schmeckt. Und Bio ist es auch, auch ohne Label…Aber das hatte ich ja schon oben gesagt.
Wann gibt es bei euch Wildschwein?
Euer Bauer Willi
Bio für die Bioenergie
„Das ist bitter!“
https://www.landeszeitung.de/blog/lokales/1519582-das-ist-bitter
ich kenne einen insider von einer großstadt-tafel,der sagt,dass jede menge joghurt und gemüse im angebot sind,was aber kaum einer haben möchte.
wird dann im biogas entsorgt.
Was Bauer Willi uns da von wegen billig erzählt halte ich für ein Gerücht. Sorry, lieber Willi.
Ich bin/war bis Ende dieses Jagdjahres über zwei Pachtperioden Mitpächter einer Hochwildjagd in der Eifel. Beim Wildhändler/Metzger bekommen wir für Schwarzwild in der Schwarte so ca. 1,80 – 2,10 €/kg. Für die wenigen alten Keiler gibt es einen warmen Händedruck, was auch verständlich ist.
Einen Zerwirkraum mit Kühlzelle, Fleischhängebahn und allem was halt so dazu gehört haben wir sowieso. Ein Mitjäger im Ruhestand, mit guten Kontakten zur Hardthöhe in Bonn hat unser Wild portioniert, eingeschweißt und mit allen Hinweisen versehen ebendort an den Mann gebracht. Für Schwarzwild haben wir immer deutlich mehr als 20,00 €/kg erzielt und darunter wird es auch kein Metzger verkaufen können.
Dieses inflationäre Hirschkalb-Rückensteak, was es ja bis heute in jeder Dorfkneipe gibt, kommt von Farmen aus Neuseeland oder den USA. Das gibt es in jeder Metro und hat mit freilebenden europäischem Wild nichts zu tun.
Gemessen an der Höhe der Jagdpacht und dem Aufwand insgesamt, müsste Wildfleisch übrigens deutlich teurer als dieses Japanische Wagyu sein.
Der normale LEH ist auf heimisches Wild nicht eingerichtet und die paar Metzger in SH, NS oder Meck-Pomm werden sich aufgrund der ASP-Hysterie wahrscheinlich hüten Wildschwein anzubieten, was durchaus verständlich ist.
In einem gebe ich Willi Recht, Wild ist tatsächlich „billig“ zu erwerben, in der Decke oder in der Schwarte, und dann …?
Erinnert mich so ein wenig an eine gut bestückte Fischtheke mit ganzen Fischen, da tippeln die Tanten immer so unentschlossen hin und her und fragen dann eher doch nach dem Filet.
Sorry Paulus
ich habe mich erkundigt und Preise erfahren, die zwischen 0 und 1,00 €/kg liegen. In der Decke, ist klar. Von einem Jäger in Meck-Pomm habe ich gehört, dass er mittlerweile 200 Stück im Kühlhaus hängen hat und sich um Entsorgung bemüht. Vom Jäger meines Vertrauens waren auch andere Preise zu hören.
Bauer Willi
Hallo Willi, schau mal unter „birkenhof.be“ nach, da findest Du Wildpreise für Verkauf und Ankauf. Das entspricht in etwa dem, was in der Region Eifel/Ardennen üblich ist.
In Meck-Pomm oder anderen Regionen mag das selbstverständlich anders sein.
Professionelle Wildhändler sind übrigens Schlitzohren, die finden beim Ankauf immer ein Haar in der Suppe oder erzählen dir was von Überangebot und so.
Stolze Preise! Wenn er es bekommt, soll er es auch nehmen!
Bauer Willi
http://www.wild-auf-wild.de/
Man sollte es mit Wildschweinfleisch nicht übertreiben: Radioaktivität und Blei.
Hatte ich nicht irgendwo mal gehört, das wegen Tschernobyl immer noch mehr als 50% aller bayrischen Wildschweine immer noch radioaktiv verseucht sind?
Welche 50% denn? Wo ist die Quelle? Ansonsten ist es nur eine forsche Behauptung…
Bauer Willi
https://www.bfs.de/DE/themen/ion/umwelt/lebensmittel/pilze-wildbret/pilze-wildbret.html
Wildschweine mit über 600 Bq, die 2013 nicht verkehrsfähig waren, die wurden alle vom Land gekauft und bezahlt.
http://www.ua-bw.de/uploaddoc/cvuafr/wild_cs137_karte_med_310313.pdf
Bei uns im Ort hat es damals nicht geregnet, somit sind wir von Tschernobyl verschont worden.
Es ist bekannt, dass es Orte in Deutschland gibt, in denen die natürliche radioaktive Strahlung um das 1000fache höher ist als an vielen anderen Orten, einer dieser dermaßen hoch belasteten Orte ist der Kurort Höchenschwand im Schwarzwald, jawohl ein Kurort. Natururan von Natur aus gab es immer schon und praktisch überall im Erdboden, in der Erdkruste, im Erdkern.
@Willi, natürlich war das eine forsche Behauptung, aber irgendwie hatte sich das irgendwann in mein Hirn eingebrannt. Und dann musste ich schauen, da konkrete Daten wegen der Persönlichkeitsrechte von Sauen irgendwie nicht veröffentlicht werden. Aber eine Anfrage im bayrischen Landtag ergab folgende Aussage:
Als Maß für die radioaktive Belastung des Schalenwildes
in einer bestimmten Region kann die Quote der Grenzwertüberschreitungen
dienen. Im Zeitraum 2008–2012 wiesen
die folgenden Landkreise prozentual die meisten Grenzwertüberschreitungen
auf: Amberg-Sulzbach (57,3 % der
gemessenen Werte lagen über dem Grenzwert), Regen
(50,2 %), Ebersberg (50,0 %), Ostallgäu (49,2 %), Lichtenfels
(46,7 %), Augsburg (46,4 %), Deggendorf (39,3 %)
und Freyung-Grafenau (31,7 %). Die Landkreise mit den der
amtlichen Lebensmittelüberwachung bekannten höchsten
Einzelmesswerten sind: Cham (10.200 Bq/kg Wildfleisch),
Augsburg (10.000 Bq/kg), Regen (9836 Bq/kg), Pfaffenhofen
(7.280 Bq/kg), Ebersberg (7.221 Bq/kg) und FreyungGrafenau
(6.633 Bq/kg). In den weiteren Landkreisen lagen
die Messwerte unter 6.000 Bq/kg.
Naja die 50% relativiere ich, aber wegen der Ernährungsgewohnheiten von Wildschweinen, werden sie wohl die Hauptlast des gesamten Schalenwilds tragen und für die höchsten Einzelwertmessungen stehen.
Also: nur direkt vom Maisfeld erlegtes Wildschwein essen- das war jetzt eine forsche Behauptung 🙂
Danke!
Bauer Willi
Ich komme ja aus dem schönen Bayernland (Lkr. PAF)
Mein Schwager ist Jäger. Er sagt mir immer wieder, dass er rund die Hälfte der geschossenen Wildschweine wegen zu hoher radioaktiver Belastung entsorgen muss.
Also ganz weltfremd ist diese Zahl anscheinend nicht.
Wenn dann noch ohne Blei geschossen würde…
Bio mit Blei ist nicht lecker : (
http://www.bfr.bund.de/de/forschungsprojekt_lebensmittelsicherheit_von_jagdlich_gewonnenem_wildbret-129597.html
https://www.bmel.de/DE/Wald-Fischerei/04_Jagd/_texte/BleifreieJagdgeschosse.html
Wäre schön, wenn Sie auch das Ergebnis verlinken würden. Das steht nämlich weiter unten. http://www.bfr.bund.de/cm/343/forschungsprojekt-lebensmittelsicherheit-von-jagdlich-gewonnenem-wildbret-lemisi.pdf
Bauer Willi
Sag ich doch:
“Das BfR empfiehlt weiter, bei der Jagd Büchsengeschosse zu verwenden, die den Bleieintrag in das gewonnene Wildbret so gering wie möglich halten. Die Verwendung bleiarmer Alternativgeschosse kann im Vergleich zur Bleimunition den Bleieintrag in das Lebensmittel
Wildbret signifikant reduzieren.”
“Nach der Analyse der Rehwild- und Schwarzwildproben zeigt sich, dass bleihaltige Jagdgeschosse den Bleigehalt des gewonnenen Wildfleischs (Schusskanalnähe, Rücken und Keule) deutlich erhöhen und zwar in Abhängigkeit von der Entfernung zum Schusskanal. Werden
Geschosse verwendet, die aus alternativen Materialien wie Kupfer und Zink hergestellt sind, so ist der Eintrag dieser Elemente nur geringfügig erhöht.”
Man nimmt halt Barnes, Jaguar, GPA, Sax KJG, Mayerl Aero, oder Lapua Naturalis,
alles BIO Korrekte Geschosse aus Kupfer, damit der Gesundheitsbewusste weiterhin seinen Zigaretten frönen kann. 😉
Wer raucht denn heute noch.?Vielleicht der Rüdemann nach dem Fangschuss auf den Keiler nach der Nachsuche einen Zigarillo.
Zb. ein Heilpraktiker der seinen Patienten erklärt, sie sollen nur BIO Lebensmittel kaufen.
wer geht denn zu einem Heilpraktikern? Das ist doch keine richtige Ausbildung, da hat die Apothekenrundschau mehr Niveau!
In NRW gilt: “Die Überprüfung ist keine Prüfung im Sinne der Leistungskontrolle zur Feststellung einer bestimmen Qualifikation.”
Aha! Es dürfte selbstverständlich sein, dass Esoterik eine Nichtqualifikation ist, eigentlich gar eine Disqualifikation.
Aber: “Die Überprüfung dient der Feststellung, ob die Antrag stellende Person solche heilkundlichen Kenntnisse und Fähigkeiten besitzt, dass die Ausübung der Heilkunde durch sie nicht zu einer Gefährdung der menschlichen Gesundheit führen kann.”
Diese Menschheits-Gefährdungs-Widerlegung macht es schwierig für Esoteriker, so dass die Mehrheit der Prüflinge durchrasselt.
https://www.metzgerei-huesch.de/
Die beste Metzgerei in der Region
ZEIT-online hatte gestern einen artikel über eine berliner familie,die ihren co2-fussabdruck minimieren will, u.a. durch verzicht auf rindfleisch (rülpsen-methan)!
die essen jetzt nur noch wildschwein.
Na, ob sich die Familie klar gemacht hat, dass viele Jäger in Brandenburg aus westdeutschen Großstädten einzeln mit ihren SUVs anreisen, um Strecke zu legen? Ich sehe das ja in meinem Umfeld, wo die Jäger ihre Reviere haben und mit welcher Ausbeute sie nur zurückkommen. Also vom Klimafaktor wohl nicht so vorteilhaft. Aber die SUVs sind ja zumeist Diesel, da ist CO2 nicht so das Problem. Aber was “anfällt”, kann auch gegessen werden. Da hat die Familie nicht ganz Unrecht.
Habe mir überlegt, ob ich meinen Diesel gegen ein Benziner (kein SUV) eintauschen soll (natürlich mit Aufpreis).
Womöglich merken in 5 Jahren einige, dass der Benziner mehr CO2 ausstoßt, als mein Diesel, daher fahre ich weiterhin mit meinem Diesel.