Bauer Willi
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Intuitive eating

Neulich war ich auf einem Erntedankempfang. Den gibt es schon seit Jahrzehnten und er lief ab wie immer: Grußwort vom Landrat, von der Politik, von den Landfrauen und so weiter. Dann noch eine launige Rede und der Männerchor hat auch gesungen. Doch dann endlich das erlösende Wort: „Das Buffet ist eröffnet“.

Insgeheim hatten darauf doch alle gewartet, denn das Buffet, von den Landfrauen selbst gemacht, ist wirklich toll. Und so stellte sich jeder in die Reihe und bediente sich an dem, was dort aufgetischt wurde: Kasseler und Rinderbraten, Brat- und Rosmarinkartoffeln, grüne Bohnen, selbstgemachter Nudelsalat, Fleischsalat, Mehrkornbrötchen und viele Käsesorten. Und zum Schluß  noch was Süßes. Einfach lecker!

Laktosefrei, glutenfrei, kalorienarm, halal? Ich habe niemanden gehört, der an diesem Abend danach gefragt hätte. Was ist eigentlich dran an den vielen Ernährungs-Trends? Íst nicht im Augenblick „clean-eating“ in? Paläo war ja gestern und vegan soll ja angeblich auch schon wieder auf dem Rückzug sein. Und nachdem Chia-Brötchen jetzt auch schon eingeschweißt beim Rewe zu bekommen sind, haben die auch irgendwie ihren Reiz verloren.

Wir haben alle nach dem anstrengende Vortragsteil noch über eine Stunde beim Essen zusammengesessen und miteinander geredet. Über die Politik, das Wetter, die Preise, die Familie. Das gemeinsame Essen hat uns zusammengebracht und das war wohl auch der Sinn dieser Veranstaltung: unterschiedliche Menschen an einem Tisch zu vereinen, damit sie sich austauschen können. So wie bei uns zuhause beim gemeinsamen Abendessen oder dem sonntäglichen Kaffeetrinken und Kuchenessen, zu dem alle auf dem Hof zusammenkommen. Mit viel Sahne. Also ungesund und unvernünftig, aber kommunikativ.

Und dann habe ich was vom neuesten Trend gelesen: „Intuitive Eating – Machen Sie Ihren Frieden mit dem Essen. Befreien Sie sich von ewigen Diäten. Entdecken Sie das Vergnügen am Essen.“ Also einfacher ausgedrückt: Essen nach Bauchgefühl. Oder nach dem gesunden Menschenverstand.

Ich glaube, dieser neue Trend ist was für mich. 🙂

Allen einen schönen Sonntag!!

Euer Bauer Willi

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51 Kommentare

  1. Friedrich sagt

    @Martina Gellner. Es tut richtig gut ihre Zeilen zu lesen. War gerade bei der Feuerwehr ,Volkstrauertag heute, dort ging es auch wieder über das Insektensterben her. Alles was aus den Medien kommt wird 1 : 1 als Wahrheit übernommen. Habe mir das erst einmal alles angehört , dann nachgefragt und als nichts kam mal informiert. Es ist schon erschütternd wie alles geglaubt wird. Wenn man dann informiert , dann kommt nur Schweigen. Außer im Fernsehen und Internet informieren sich die Leute auch kaum. Von den 220 Haushalten bei uns im Dorf lesen keine 50 eine Tageszeitung. Eine Tageszeitung hat aus meiner Sicht den Vorteil , daß man später noch einmal nachlesen kann, oder unserem Willi mal den einen oder anderen Artikel rübermailen kann. Einen schönen Sonntag wünsche ich ALLEN.

    • Martina Gellner sagt

      Hallo Friedrich, auch wenn es hier heute nicht so rein passt, mußte ich das mal los werden. Diese ständigen Schocks über Tierleid und Quälerei mit denen wir ständig konfrontiert werden, erzeugen doch nur Wut, Frust und fördern Depressionen. Ich kann nur allen, die denken so ists überall, raten sich mal über die andere Seite also die der Bauern (egal ob groß oder klein) GRÜNDLICH zu informieren. Auch darüber gibts Beiträge bei YouTube (wenn auch wesentlich weniger und schwerer zu finden) Mir hat das persönlich so was von gut getan und mich so was von erleichtert. Gibt doch schon genug wirklich trauriges auf dieser Welt. Warum müssen die Medien und diversen Organisationen mit solch brutalen Bildern die Verbraucher in die Irre führen. Ihnen suggerieren, so ginge es in jedem Stall zu und Quälerei wäre an der Tagesordnung. Ich bin darüber so was von empört!!!!!! Ich werde mich bei PETA ect. auf jeden Fall darüber auslassen und beschweren. Viel zu lange Zeit hab ich mich dermaßen vorführen lassen und hab diese Bilder nicht aus meinem Kopf bekommen.Ich glaube diese Bilderbzw. Videos haben ein furchtbare,durchschlagende und fatale Wirkung auf Laien, die sonst nie mit dem Tod in Berührung kommen. Sie treffen einfach bis ins Mark und erschweren enorm jegliche objektive Meinungsbildung.
      Liebe Grüße an alle Bauern

        • Schon wieder eine Studie, schon wieder privat, schon wieder vermutlich, schon wieder hochgerechnet bla bla bla

        • Martina Gellner sagt

          „Wie erst jetzt bekannt wird,stammen fast alle Ostereier von unglücklichen Hasen in Legebatterien…“

          • Witzeln kommt bei so etwas immer gut. Von blindem PETA-Vertrauen zu blindem Tierhaltervertrauen, soso. So läuft das ja immer, lol, spielt aber weiter keine Rolle, zurück zur Sache. Statt es witzig zu finden, kann man es auch so sehen wie Dirk Fisser, ein Vertreter der brutalen Medien:

            „Die Untersuchung der Schweinekadaver zeigt keine Momentaufnahme. Sie beschreibt einen Missstand, der bislang verborgen geblieben ist. In den Entsorgungsbetrieben verschwinden offenkundige Hinweise auf Tierschutzverstöße in einem Ausmaß, das nicht mehr mit dem viel zitierten Einzelfall zu rechtfertigen ist. Die Schweinehaltung in Deutschland hat ein Problem.“

            • Um es vorweg zu sagen, ich bin, genau so wenig wie AdT, Experte im Bereich der Veredlungswirtschaft. Daher beziehe ich mich ausschließlich auf die in dem geposteten Artikel gemachten Aussagen. Wenn dort erwähnt wird, dass eine Professorin auf „eigene Faust“ eine Studie anfertigt und diese dann der Presse „zuspielt“ dann ist das schon etwas eigenartig. Medienmann Fisser geht´s ja, wie Adt zitiert, auch darum, der Schweinhaltung in Deutschland ein „Problem zuzuordnen“. Dabei wird in der „Studie“ ein Lösungsansatz formuliert, der m.E. akzeptabel ist und dem Problem den Skandal (zum Leidwesen einiger) erspart:
              „Tierhalter sollten besser darin geschult werden, wie sie hoffnungslose Patienten im Stall erkennen und diese dann tierschutzgerecht töten. Ein Problem bei der Überwachung der Entsorgungseinrichtungen: Schweine tragen zwar eine Ohrmarke. Diese weist aber nur den Betrieb aus, in dem sie geboren wurden, nicht aber den Betrieb in dem sie zuletzt gelebt haben. Werden also Tierschutzverstöße entdeckt, kann der Verursacher nicht mehr mit hundertprozentiger Sicherheit ermittelt werden. In der Studie wird eine entsprechende Kennzeichnung der Schweine empfohlen. „

            • bauerhans sagt

              „Die Schweinehaltung in Deutschland hat ein Problem.““

              schweinehalter werden einerseits sehr schlecht bezahlt,andererseits werden ihnen laufend zusätzliche kosten in form weiterer auflagen aufgedrückt,dass dies wirtschaftlich nicht tragbar ist.
              neulich hatte ich vergessen den lüfter umzustellen und musste von 72 schweinen 10 gegen husten behandeln,dazu 2 neu aufgestallte ferkel von 120 mit gelenkproblemen.
              das kostete 170€.

        • Freudenschuss sagt

          Schade dass die Viehcher es nur bis in die Tonne und nicht auf den Teller geschafft haben. Was meinst du wieviel Viehcher von Autos platt gefahren werden. Die Matsche ist Insektenfutter. Gut so !

  2. Martina Gellner sagt

    Obwohl ich gerne Fleich esse, bin ich vor ein paar Jahren mal unter die Vegetarier für ein Jahr gegangen,gebracht hats mir ausgeprägten Eisenmangel, der auch nicht mit Tabletten behoben werden konnte. Seit ich wieder normal esse auf was ich Appetit hab,hab ich auch wieder normale Blutwerte.
    Liebe Grüße aus dem Spreewald

  3. Martina Gellner sagt

    Ich melde mich nun auch einfach mal zu Wort,lese nun schon eine ganze Weile in eurem Forum und ich bin froh euch hier gefunden zu haben☺. Auch ich bin eine von diesen zahllosen Verbraucher innen,die einen Landwirtschaftsbetrieb noch nie von innen gesehen hat,dafür aber die Horrorvideos von PETA ect. und hab lange Zeit geglaubt das wäre die Normalität. Mich hat das sehr traurig gemacht und belastet. Das Problem ist,das wir Ahnungslosen mit diesem Scheiß ja regelrecht zugeschüttet und bombardiert werden. Zum Glück hat sich doch noch mein gesunder Menschenverstand eingeschaltet. Um vernünftige Erträge zu erwirtschaften müssen Tiere doch wohl gut gehalten werden,keine Kuh gibt genug Milch,wenns ihr schlecht geht ect. Sicherlich gibts schwarze Schafe aber die gibts z Bsp. bei den Hunde-und Katzenbesitzern ja auch.Vieles was mir nicht klar war hab ich hier gelernt zBsp. das den Schweinen die Schwänze gekürzt werden um schlimmeres zu verhindern oder das Schweine Betäubungen ganz schlecht vertragen und und und. Also ich wollte euch ein ganz großes Lob aussprechen,ich sehe euch Bauern nun mit ganz anderen,neuen und frohen Augen. Mein Entschluss steht fest,Einkäufe nur noch in Hofläden und siehe da alles was ich benötige,bekomme ich dort auch,da Fertigzeug eh nicht auf meinem Speiseplan steht.Im Supermarkt nur noch das was sich gar nicht vermeiden lässt wie Waschpulver u.ähnliches.
    Macht weiter so!!!!!

      • Eiajai, der Bauer wie ein livrierter Hotelpage bei der Trinkgeldübergabe. Sorry. 😉 Dann doch lieber ein Aggrobauer à la Klaus Alfs. Und wer hat die Erleuchtete geschickt, bei der keine Eisentabletten anschlagen, weil das Ferrum darin so künstlich ist? Egal, jetzt fliege ich nach Bangladesch, um den Markenmantel frisch genäht abholen.

        • Mein Dank galt nur dafür, dass sie sich die Arbeit gemacht hat einmal zu hinterfragen, warum wir etwas so machen, wie wir es machen. Und nicht gleich alles in Bausch und Bogen verdammt hat. Und darüber habe ich mich einfach gefreut, weil wir Landwirte diese Vorgehensweise leider viel zu selten erleben. Ich wundere mich nur, dass so ein gebildeter Mensch wie Sie, meine Freude darüber nicht nachvollziehen kann.

          • Sorry, ich kann Ihre Freude nachvollziehen. Fand nur den Ausdruck der Freude etwas komisch, was aber mehr mit dem Kommentar zu tun hat, auf den Sie sich bezogen. Der klingt wie diese Facebook-Posts bestimmter Leute aus der Bauernschaft. Ihr „einfach DANKE“ passte da wie die Faust aufs Auge, war die Fortsetzung der Komik. Hätte ich auch für mich behalten können und sollen, da wohl eher ein Insider… 🙂

        • Bauer Willi sagt

          @AdT
          was hast Du denn geraucht? Oder noch Rest-Alkohol von gestern abend? Mal abgesehen davon, dass ich den Sinn nicht erkennen kann. Wer soll hier lächerlich gemacht werden?
          Bauer Willi

          • Bauer Willi, ich denke mal, dass sich AdT nur vertippt hat, und er der Erleuchtete ist, der leider an Eisenmangel leidet. Die Folgeerscheinungen können anscheinend erschreckend sein.

        • Der Brandenburgbauer sagt

          AdT,mit Deinem deutsch habe ich echt Probleme.Was sprichst Du eigenlich für einen Dialekt?Ich habe lange gesucht von bayrisch,sächsisch,bis platt, es war nichts zu finden.

    • Ja,
      ein wahres Wort, so muß es sein!

      Wer so viel weiß, könnte aber auch Kritik üben,
      macht er aber nicht, er stellt nur Fragen (berechtigte Kritik klar), denke ich, weil er Respekt vor der Sache hat!

  4. Aufklärer sagt

    Solange jemand keine Essstörung hat, sollte man an intiutivem Essen keine Makel finden können. Wenn doch wirds schwere Folgen 😉 haben sich am Buffet einfach treiben zu lassen

    Allerdings irritieren die Intuition auch ein paar Bier schon mal. Und wer traut einem beschwuppsten Bauch noch zu, richtiges Bauchgefühl zu vermitteln?
    Das führt doch nur zu Übergewicht! Und selbiges natürlich zu Krankheit, Siechtum und am Ende lauert der Tod in allen verarbeiteten Speisen, an jeder unkontrollierten Esslust, die nicht vom Biohandstreichler durch viel Liebe gesund gemacht wurde!

    Also Vorsicht! Intiuitives Essen hat Vorteile und räumt mit überflüssigem Gedankenballast auf, aber ißt man schon von seinem Verhalten her fehl, wird das nix mehr ;>

    Soziales Leben kann man außerdem nicht essen!

    Wusste einst noch das Wort Gottes in Wort und Schrift zu lehren: Besser ein Gericht Gemüse, wo Liebe ist, als der an der Krippe gemästete Stier, wo Hass ist. (Sprüche 15:17)

    So sollten wir uns alle über unser VERHALTEN mehr Gedanken machen als über unser Essen.

    Dann wird daraus auch wieder ein besserer sozialer Kitt, der einen gerne mit Anderen zusammen kommen lässt. Mal so ganz ohne Befindlichkeitsstörungen, die ihren Ausweg aus dem Unwohlsein sozialer Reibung und emotionaler Vernachlässigung, nur noch mit allerlei Zipperlein beim Essen Ausdruck finden können.

    Herr Bauer Willi!? War das jetzt ein Lobbytreffen? Sinniert sich denn dort nicht gerade schlecht über soziales Miteinander? Also dort, wo es am Ende doch nur um Interessen und Geld sowie dafür verwertbare Kontakte und Gespräche geht? Liest sich jedenfalls so der Bericht… Aber: Ihr Resümee sollten viel mehr Menschen sich genauso zu Herzen nehmen wie diesen klugen Spruch.

    aufklärende Grüße

    • Bauer Willi sagt

      @Aufklärer
      1. trinke ich keinen Alkohol
      2. lauert der Tod überall (glaubt man den Prognosen, werde auch ich sterben)
      3. werden all diejenigen zum Empfang eingeladen, die im vergangenen Jahr mit der Landwirtschaft verbunden waren. Als Dankeschön, aber auch dann, wenn sie sich kritisch geäußert haben.

      Eine Frage: können Sie sich vorstellen, dass sich Menschen ganz zweckfrei zusammenfinden? Einfach nur zu einem Gedankenaustausch? Oder geht es bei Ihren Treffen immer um Interessen und verwertbare Kontakte? Den Eindruck könnte man gewinnen… 🙂 😉
      Bauer Willi

      • Aufklärer sagt

        Nun, es ist eine Frage für sich – Weil jeder sie sich selbst beantworten muss! Lobbyiere ich für mich? oder arbeitet mein Unternehmen für meine Kunden? Ist gesellschaftliche Verantwortung mein Credo oder verlange ich was ich haben will? Meine Pflicht oder mein Recht? Was hat Vorrang?

        Es zelebriert den Empfang ja eher ungeniert die eine Klasse, nämlich die Besitzende. Meist für sich und Ihresgleichen.
        Oft gesellt sich ein höhnisches Lachen hinzu, wenn der Gaumenschmaus vom Volke gesponsert auf einem der vielen Wege öffentlicher und privater Geld-Transfers. Dies zumeist wird einer selten bedürftigen Lobbyrunde in den Rachen geschoben – beim Empfang und Buffet in mundgerechten Teilstücken.
        Da wird sich während des Essens trefflich beraten, wie das Geschäft florieren kann. Kostenlos essend mit vollen Taschen und genauso vollem Mund.

        Den Nutzen hat selten der Bürger. Es geht ums Geschäft und vielleicht das soziale Idyll einer Kultur, zu der die Mehrheit einer Gesellschaft eh keinen Zugang hat.

        Nein Herr Willi. Ich glaube kaum, das Geld ausgegeben wird wenn es sich nicht lohnen soll. Die einen pflegen ihre Kunden, die anderen ihre Produzenten, die Nächsten ihre Steuerzahler und andere ihre Verbandsmitglieder und gelegentlich einige ihre Traditionen.

        Schaue ich mir die Nachrichten über verschiedenste Erntedankfeste quer durch die Republik an, gehts oft mit Bashing für den Verbraucher einher, berechtigt oder unberechtigt.

        Aber man sieht Mühe Gräben zu überbrücken und dafür kann ich mir persönlich auch kaum einen besseren Rahmen vorstellen als ein zünftiges Essen.

        Meine Ironie über Ernährungshypes mag Ihnen bei dieser Frage dann ja entgangen sein. Es ist mir Ernst mit allem und doch ist nicht alles Ernst gemeint – im Ernst! 😀

        • Bauer Willi sagt

          @Aufklärer,
          ich denke, wir verstehen uns. Im Ernst. Und auch in der Ironie. Und am Sonntag bringen wir meist nichts wirklich Anstrengendes.
          Aber das weiß man vorher nie 🙂
          Bauer Willi

    • Das kann der Veganer voll und ganz unterschreiben.

      Der Appell „Machen Sie Ihren Frieden mit dem Essen“ meint ja: Mag dich, auch wenn du fett bist und bei deinem 10. Diätabbruch die Dose Slim Fast am Morgen immer nur die Vorspeise war, weil sich mittags schon wieder die Intuition gemeldet hat. Menschen, die keine Probleme mit der Kalorienaufnahme haben, machen sich entweder überhaupt keine Gedanken darüber oder können sich sagen, das reicht jetzt, und auch so handeln. Bei mir funktioniert sogar intuitives Rauchen und Saufen.

      Intuition ist ja nur das, was sich aus Gelerntem, Gehörtem und gewohnheitsmäßigem Verhalten speist. Also ziemlich selbstreferentiell. Schokolade ist „erlaubt“, hihihi, aber nur zwei Stückchen am Tag, mehr ist Scheitern. Und am Wochenende ein Stück Kuchen mit Sahnehäubchen muss als Akt zivilen Ungehorsams genügen. Mehr ist Kontrollverlust. Und natürlich diese unausrottbaren Mythen: natürlich ist immer gut, „künstlich“ ist schlecht. Also wird viel Tee reingewürgt, igitt, neuerdings auch unter Männern, natürlich ohne Zucker und Süßstoff (böse). Die intuitiv so gar nicht eingeplante Heißhungerattacke ist vorprogrammiert.

      Wer eine gestörte Homöostase und essbedingt gesundheitliche schon Probleme hat oder solche wahrscheinlich sind, dem helfen solche Ratschläge nicht, der ist seiner „Intuition“ ausgeliefert. Der braucht einen Arzt mit einschlägigen Referenzen. Alle anderen können sich sagen: Ich hab es ja immer gewusst, ich bin so schlau. Confirmation bias nennt man das, und dessen Bedienung steigert die Auflage von Ernährungsratgebern. 🙂

      • Bauer Willi sagt

        Kann gerade nicht antworten. Muss erst die Chips-Krümel aus der Tastatur kehren…
        Bauer Willi

  5. Dieser neue Trend ist wohl nur dann zu akzeptieren, wenn die Intuition vorher richtig „missioniert“ (also vegan) wurde.

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