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„Hilf dir selbst…

…dann hilft Dir Gott.“  So die Erkenntnis des Milchpolitischen Frühschoppen des Milchindustrieverband (MIV) während der Grünen Woche in Berlin. Der Titel der Veranstaltung: „Wer hilft den Milchbauern?“

Auch wenn die Redner es blumig umschrieben haben: helfen wird den Milchbauern keiner. Nicht die EU, nicht die Bundesregierung, nicht die Molkereien, nicht der Lebensmitteleinzelhandel und erst recht nicht der Verbraucher. Und Charles Darwin wird wohl recht behalten mit seiner Erkenntnis „Survival of the fittest“ (Der Fitteste wird überleben). Und das muss nicht unbedingt der Größere oder der Stärkere sein, sondern der, der sich gut und schnell anpassen kann…

Vorschläge zur Anpassung wurden genannt (im Video aber nur kurz beleuchtet) aber sie fanden kaum Resonanz. Meine persönliche Erkenntnis: Die Molkerei-Branche steht zur Zeit ziemlich ratlos da. Und auch für sie gilt der Spruch von Darwin.

https://www.facebook.com/video.php?v=1671353196470927

http://www.milchindustrie.de/aktuelles/videos/
Danke an den MIV für das Video
Produzent: www.stories-unlimited.de

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49 Kommentare

  1. fred huber sagt

    ich hab mir gerade das filmchen angesehen, und ich muß wirklich sagen: ich bin entsetzt! und das kommt nicht häufig vor! was soll man da noch sagen? vielleicht:“unbefriedigend, nä?“

    und hier noch was zu darwin: die natur kennt keine kredite.

  2. Ehemaliger Landwirt sagt

    “ Der Strukturwandel wird weitergehen“

    Er wird in erster Linie in den Mittelgebirgslagen weitergehen und die Bewohner merken es bis jetzt nicht, dass ihr Gemeindesäckel die Bewirtschaftung der Flächen in Zukunft bezahlen muss.

      • Ehemaliger Landwirt sagt

        Ach Alexis,

        vor 20 Jahren war man der Meinung, Natur ist, wenn man die natürliche Sukzession gewähren lässt. Jetzt wo sie da ist, hat man festgestellt, dass die auch nicht das Gelbe vom Ei ist. Es werden Weidegesellschaften gegründet, die Ställe werden vom Land und den Kommunen zu 100% finanziert.

        Nur unweit von meiner Gemeinde, haben die rot-grünen Volksbeglücker eine Spielwiese gefunden, es nennt sich Nationalpark, da will man eine Aussichtsplattform Bauen für 7 Millionen Euro, da spielt das Geld keine Rolle.

        • Sag ich doch und für schafhalter ist nix da, will ja keiner was geschenkt haben. Der Staat könnte z.B. günstig verpachten oder verkaufen. Oder eben was anderes sinnvolles, wo Wertschöpfung selbsttragend kommen würde. Ist nicht so einfach. Habe gerade gelesen Meckpomm will Prämien für Sommerweide der Milchkühe zahlen, glaube 60 € pro GV.

    • Stephan Becker sagt

      Ich habe inzwischen den Verdacht, dass nicht das System gegen die Wand gefahren werden soll, sondern nur die Kleinen.
      Hier ein anderes Beispiel aus der globalen Landwirtschaft von vor zehn bis zwanzig Jahren:

      Abgesang auf die goldene Ära der braunen Bohne
      Wachsende Armut in Guatemala durch Kaffeeproduktion in Vietnam
      22. Juli 2005

      Der Kaffeepreis ist heute so niedrig, dass es nicht mehr lohnt, sich für eine Kirsche bis zum Boden zu bücken. Vor fünf Jahren kostete ein Pfund Rohkaffee auf dem Weltmarkt noch knapp 1,50 US-Dollar. Heute sind es nur 50 US-Cent.

      Aber voraussichtlich wird der Preis in den nächsten Jahren nicht deutlich steigen. Für Länder wie Guatemala wird die Kaffeekrise ein Dauerzustand bleiben, denn auf dem Weltmarkt ist ein neuer Konkurrent angetreten: Vietnam. In dem asiatischen Land sind die klimatischen und landschaftlichen Bedingungen besonders günstig. Zudem sehen die Weltbank und andere internationale Entwicklungsorganisationen im Kaffee eine Alternative zum Mohnanbau für die Produktion der Droge Opium, der bei vietnamesischen KleinbäuerInnen besonders populär ist.(…) Innerhalb von zehn Jahren hat Vietnam seine Produktion vervierfacht und liefert heute über zehn Prozent des Angebots auf dem Weltmarkt.

      http://www.ci-romero.de/fileadmin/download/presente_artikel/2004_2/2004_2_kaffee.pdf

      • Philip sagt

        Oh, eine Verschwörungstheorie!
        Darf ich fragen, wen oder was Sie da konkret verdächtigen?

        In ihrem Kaffee-Beispiel scheint ja die „Weltbank und internationale Entwicklungsorgnisationen“ hinter der Misere zu stecken. Die können es ja eigentlich nicht sein…

        • Rufer aus der Wüste sagt

          Die Banken sind die Ursache allen uebels und internationale „Entwicklungsorganisationen“ arbeiten denen in die Haende.

          Diese ewige Gier nach immer mehr und mehr und Rendite um jeden Preis wird es sein die alles „Kleine“ aufgeben laesst und die Welt dann nur noch von ein paar grossen Konzernen regiert wird.

          Und nachher wird man sagen “ Ja wie hat das denn kommen koennen?“
          Weil man nur Parteien waehlt die die Globalisierung vorantreiben. Hier tut man sich schon schwer den Ursacher aller Probleme beim Namen zu nennen.

          Und das ist die Politik. Nicht der Verbraucher oder die Bauern.

        • Stephan Becker sagt

          @Philip
          Ja das Wort Verschwörungstheorie wird heutzutage gerne in den Mund genommen. Viel lieber als Argumente.
          Also könnten Sie da vielleicht etwas Gegenlicht beisteuern?

          Ich habe Ihnen hier noch ein Beispiel wo Kleinbauern gegen die Wand gefahren wurden, diesmal in Mexiko. Es geht um die mexikanische Hauptanbaupflanze, den Mais:

          Frauen und Kleinbauern ernähren die Welt
          Von Veronika Bennholdt-Thomsen
          [vermutlich Stand März 2004 lt. archive.org]
          Das CIMMYT, das Centro Internacional de Mejoramiento de Maíz Y Trigo, das die hybriden sog. Hochertragssorten von Mais und Weizen hervorgebracht hat, wurde 1963 in Mexiko mit Mitteln der Rockefeller Foundation gegründet, mit dem expliziten Ziel, die Landwirtschaft in den sogenannten unterentwickelten Ländern zu revolutionieren. Die Verbreitung dieser Technologie und die umfassende Vermarktung dieses Saatgutes, zu dem etwas später das asiatische Grundnahrungsmittel Reis hinzukommt, wird als Grüne Revolution vor allem von der Weltbank vorangetrieben. Ein Beispiel, wie dies in einer Mischung von Zwang und Übertölpelung der Bauern vonstatten ging, habe ich in meiner Studie zur Forschung 1977 im mexikanischen Chiapas beschrieben.
          Den Bauern der Maya-Volksgruppe der Choles wurde damals unentgeltlich ein Demonstrationsfeld mit Mais-Hybridsaat angelegt. Der Kunstdünger, sowie das Herbizid und das Insektizid, die als Technikpaket unweigerlich zu diesem Saatgut dazu gehören, wurden gleich mit geliefert, genauso wie der Pflug zur tiefen Bodenbearbeitung gratis eingesetzt wurde.

          Nun wurde ihnen der günstige Anbaukredit der Landwirtschaftsbank angeboten, unter der Bedingung, das vorgeschriebene Saatgutpaket einzusetzen und die Ernte an die staatliche Aufkauforganisation zu liefern. Das entsprach der üblichen Vorgehensweise in den Grüne-Revolutions-Projekten, nämlich der sog. „triangulation“ zwischen Bauern, Bank und Agrobusiness. Die Vorbehalte der Bauernfamilien, sich zu verschulden, als auch nicht mehr über die Ernte ihres Grundnahrungsmittels verfügen zu können, wurden mit politischem Druck beantwortet. Das halbstaatliche Landbesitzregime des „ejido“ gab dem entwicklungsdespotischen Staat in Mexiko die notwendigen Drohmittel dafür an die Hand.
          War auf diese Weise der Schritt zum Hybridsaatgut erst einmal getan, dann war er sowohl anbautechnisch (was den Untergrund des Saatbetts, wie die Feldereinteilung anbetraf), als auch hinsichtlich der Vermarktungsformen so gut wie irreversibel. Vor allem zog bald eine Verschuldung die nächste nach sich, genauso wie im ganzen Land, das nämlich 1982 in die erste größere internationale Verschuldungskrise stürzte.

          [2] Bennholdt-Thomsen, Veronika, Bauern in Mexiko zwischen Subsistenz- und Warenproduktion, Frankfurt a.M.: Campus, 1982, S. 65 – 130

          http://www.aurora-magazin.at/gesellschaft/bennholdt_ernaehrung_frm.htm

          Dieses Vorgehen mit der kostenlosen Bereitstellung von Saatgut, Dünger und Spritzmitteln kommt mir irgendwie bekannt vor. Ihnen auch?
          Auch hier taucht wieder der Begriff Weltbank auf. Faszinierend, nicht?
          Arbeiten bei der Weltbank ausschließlich Professoren für Kunstgeschichte oder Automechaniker?
          Wieso kennt sich dort niemand mit Volkswirtschaft aus?

  3. Martin Grube sagt

    Was ich aus dem Video mitgenommen habe…

    Hilf dir selbst, dann hilft dir Gott…

    und der Letzte macht das Licht aus.

    • Ich habe doch schon immer gesagt: wenn interessiert in dem Fall die Welternährung und die Klimakatastrophe…..Also Konsequenz, gucken was der Kunde will:
      z.B. – Kalb an der Kuh lassen, wie lange?
      – Weidegang
      – Hörner dranlassen
      – alte Kühe
      – gute Inhaltsstoffe in der Milch hoher Fettgehalt usw.
      – Spezialitäten in der Fütterung
      – angeschlossene Produktherstellung
      – Kulturprogramm und „Bespaßung“ der Kunden am WE
      – spezielle o. regionale Rassen (abgrenzen und Alleinstellungsmerkmal)
      usw.

      • Stephan Becker sagt

        Gestern war ich wieder in einem Supermarkt, also keinem Discounter, einkaufen.
        Gut der Laden ist nicht so groß, aber es gibt schon fast alles da zu kaufen. Es gibt ca. 10-15 Sorten Milch zu kaufen (in Tüten: 1,5%ige Milch, 3,5%ige Milch, laktosefreie Milch, 3,8%ige Biomilch, in Flaschen: 3,8%ige und 1,5%ige von Landliebe etc.). Aber! Jede Sorte war homogenisiert. Und wie ich inzwischen gelernt habe werden dadurch die Omega-3-Fettsäuren zerstört.
        Vor kurzem hatte ich kalte Rohmilch direkt von einem Bauern gekauft. Die war quasi wie Kaffeesahne so dick, allerdings war sie auch nach spätestens vier Tagen nicht mehr genießbar, zumindestens nicht für mich.

  4. Altbauer Jochen sagt

    Es ist schon so,nicht die Dinosaurier haben überlebt,
    sondern die anpassungsfähigsten Individuen.
    Anpassung darf nur nicht zur Unterordnung werden !!

  5. Gast sagt

    ich werf mal wieder die solidarische Landwirschaft in die Runde:

    Da helfen viele einem, etwas zu tun, was viele wollen.

    Das ganze Video erinnert mich irgendwie an eine Prunksitzung von Narren.

    Deren Liebster war mir der Müller Theo „Wir haben keine Krise, wir haben schlechte Preise“

    Tja dann denke ich doch nach, ob vielleicht Ursache ist, daß Angebot und Nachfrage nicht mehr zusammenpassen. Darwinismus heisst ja nicht „wachsen oder weichen“ sondern kann auch heissen: Wir machen etwas, daß Menschen wollen. (müssig zu erwähnen: jenseits von den Preisen die sie bezahlen, auf die weder sie noch wir Einfluss haben).

    Und da geht es nicht um „billige“ Werbetricks Marke Willi „96,5 % fettfrei“. Vielleicht bringt ja einer bald eine „Bauer Willi“ Produktlinie auf den Markt, Anfragen hat Willi bestimmt schon und kann als Namensgeber bestimmt raushandeln, daß die Erzeuger 0,1% mehr für ihre Produkte bekommen. Nur wem hilft das?

    Bauern müssen sich selber helfen und das beginnt mit nachdenken, ein kleinen Denkanstoss habe ich gegeben „Warum funktioniert jenseits von Preisen die solidarische Landwirtschaft“?

    • bauerhans sagt

      „….das beginnt mit nachdenken, ein kleinen Denkanstoss habe ich gegeben „Warum funktioniert jenseits von Preisen die solidarische Landwirtschaft“? “

      wo funktioniert die so,dass du daraus eine empfehlung machst?
      ich hatte hier mehrere beispiele von solidargemeinschaften(nicht nur landw.),wo fördergelder abgegriffen wurden,die sache aber nie funktionierte.

      • Gast sagt

        Bauerhans Du bist und bleibst ein Miesmacher! immer kennst Du jemand, der jemand kennt, bei dem alles ganz anders ist.

        hast Du auch mal einen einzigen konstruktiven Vorschlag bitte!

        Ich wollte heute nur ein einziges Mal nicht gleich wieder kommen mit „werdet Biobauern, da gibt es keine Milchkrise“ sondern hab die SOLAWI rausgekramt und jetzt ist es wieder nicht recht. Ich geh nun Campina Aktien kaufen!

        • Sandra Harms sagt

          Bauerhans, und andreas,
          schaltet doch mal bitte einen gang runter, es dauert nicht lange und ihr fetzt euch wider, dann kommt noch der ehemalige landwirt dazu, und es artet einmal mehr in streit aus. Leute, muss das sein?
          Ich frag mich, warum muss einer dem anderen seine denkansätze immer schlecht machen?
          08-15 kennen wir doch alle, ich frag mich, warum es in einem so kleinen kreis immer so schwierig ist, mal über unkonventionelle wege sachlich zu reden, Ich bin kein freund von bio bzw öko landwirtschaft, von alleingängen, und hohem risiko. aber ein muss ich mal ganz deutlich sagen, wenn einer 8 ha land mit weniger wie 20BP hat, das ökoligisch bewirtshaftet, und davon leben kann, steckt dahinter GARANTIERT ein genial durchdachtes konzept eines Querdenkers ! und wenn dieser Querdenker sich nun zu wort meldet und ideen einbring, sollte man sachlich darüber reden und es nicht gleich als schmuh abtun. es besteht doch durchaus die möglichkeit, das irgendjemand eine sachliche debatte liest, und die ideen für sich nutzen will….

          • Gast sagt

            Sandra, die Denkansätze von bauerhans kann ich nicht schlecht machen, denn es gibt keine. Also bitte das „Kind“ beim Namen nennen und nicht immer mich in einen Topf mit werfen. Ich mache Vorschläge, die können einem gefallen oder nicht, die kann man gut finden oder nicht, aber immer nur den anderen runtermachen wird auf Dauer sehr langweilig.

            Und ich hab ja hier nicht Ideen meines „genial durchdachten konzeptes“ eingebracht, sondern diesmal die solidarische Landwirtschaft (ich wollte nicht auch noch Werbung für die Regionalwert AG machen), die übrigends bei mir hier überhaupt nicht funktionieren würde, aber doch das Potential hätte den ein oder anderen Milchbauer im Land zu retten.

            • Sandra Harms sagt

              Andreas, Du weist doch ganz genau wie ich das meine 🙂
              in den meisten fällen wirfst du etwas in den raum (teilweise Hoch interessantes) und bevor man überhaupt anfängt sachlich drüber zu sprechen, nochmal nachzufragen wie etwas gemeint ist, oder details erfragt, gehts schon ab… einer zieht sich wider an einem satz des anderen hoch….den rest kennen wir ja.

              In meinen augen ist es sinnlos sich ewig zu behaken,egal wer nun wen mal wider runterputzt, muss doch nicht sein! gut, ihr seit nun männer, und hab eine eigenschaft die sich temperament nennt.
              ich lass auch gelten, das man sich nicht alles bieten lassen muss.
              ich finde , es muss doch möglich sein, miteinander zu sprechen, ohne auf konfrontationskurs zu gehen. letzlich sind es doch immer die 4 selben die sich nicht das schwarze unterm fingernagel gönnen. Der eigentliche sinn und zweck den willi hier bezwecken will, der geht teilweise komplett verloren, und das ärgert mich ganz gewaltig. Weil bringen tut das ewige streiten weder uns landwirten noch dem verbraucher irgendetwas.

          • Ehemaliger Landwirt sagt

            @Sandra

            jetzt muss ich Dir heftig widersprechen, ich sehe es nicht als meine Aufgabe hier zu streiten, Streit suchen andere. Auch wenn ich keine Vorteile von ÖKO-Lebensmittel sehe, so mache ich diese Anbauweise nicht nieder, wie andere es bei den Konventionellen tun.

            Wenn man meine Wirtschaftsweise als „Dumm“ bezeichnet, dann hätte der Mann Recht, wenn ich mich nicht wehren würde.

            • Sandra Harms sagt

              @ Ehemaliger Landwirt
              keiner kommt hier her um streit zu suchen oder mit dem vorsatz sich zu streiten, weder du, bauerhans, walter parton und der fendt genauso wenig. was hier der fall ist, das unterschiedlichste idiologien auf einander treffen, einer sich schlauer fühlt als der andere, und was am aufflligsten ist, das jeder einen dickkopf hat….
              so wie jungs eben sind :“ Mama mama, der Fendt hat mir meinen ball weggenommen…“
              was ich von euch möchte, lasst doch einfach mal fünfe grade sein.
              kann doch nicht sooo schwer sein 🙂

              ich hatte ein hoffest geplant, zu dem ich euch alle einladen wollte, das ihr mal live diskutieren könnt… wäre sicher interessant geworden… leider musste ich das absagen… 🙁

            • Ehemaliger Landwirt sagt

              Ach Sandra Du bist noch jung und in manchen Dingen unerfahren.

              Wenn man einen Betrieb im Ort und Grundstücke am Ortsrand hat, da hat man mit dem Straßenbauamt, mit dem Gasversorger, mit dem Abwasserzweckverband, mit Bebauungsplänen der Gemeinde und noch anderen unschönen Dingen zu tun. Nie habe ich mich verkrochen, sondern den Herausforderungen habe ich mich gestellt.

              Warum soll ich mich jetzt in die Ecke verkriechen?

              Nein, der Fendt hat mir nicht den Ball genommen, ich fühle mich nicht schlauer wie er, ich bin es!

              Wenn der gute Mann mit seinem Hobbybetrieb glücklich ist, damit kann ich leben, habe inzwischen ja auch eine Hobbylandwirtschaft als Rentner und bin glücklich damit. 🙂

              Falls ich den Fendt mal kennenlernen möchte, fahre ich mal nach St. Peter, oder nach Waldshut auf den Markt, oder ich lasse mir eine Kur für die Fachklinik St. Georg verschreiben. 🙂

            • Sandra Harms sagt

              Ehemaliger landwirt
              ich bin noch jung, aber bin ich damit automatisch unerfahren in manchen dingen? ich hab mit 16 den hof übernommen, muss mich genau wie du, mit landkreis, stromversorgung, abwasserverband und wie sie alle heissen durchschlagen… Vielleicht bin ich aber auch ein wenig zu harmoniebedürftig.
              weist du, ich will nicht auf irgendeinen mit dem finger zeigen, und sagen der ist schuld das es mal wider rappelt, einer alleine ist nie der schuldige, das wissen wir auch.
              aber wir sind doch alle erwachsen und sind alle in der lage uns so zu benehmen! und wenn nun einer sagt der andere wirtschaftet unter aller sau, mein gott, an so einer aussage geht die welt nicht zu grunde. da sollte man doch als erwachsener drüberstehen und einfach mal fünfe gerade sein lassen. wir sind doch hier wirklich nur ein kleiner kreis von denen die immer da sind, da sollten wir uns alle mal am eigenen kragen packen und uns auf die gute kinderstube die wir wohl alle genossen haben zurückbesinnen. sollte doch eigentlich nicht so schwer sein bei 4-5 leuten das hinzubekommen.
              ich glaube, das wir konnventionellen gar nicht so weit entfernt sind von menschen wie andreas fendt, nur merken wir das nicht, weil diese art von kommunikation die wir hier betreiben, von vorn herein ewig zu mißverständnissen führt. mal angenommen, wir paar leute sitzen zusammen an einen tisch, (Willi,Alois,Du,Ich,Hans,walter und andreas) ich glaub das würde ein sehr interessantes gespräch geben, das sicher die halbe nacht dauern würde, und wir dann vestellen das wir alle eigentlich das selbe wollen und viele viele gemeinsamkeiten haben.

            • Gast sagt

              wenn der ehemalige Landwirt doch nur der LSV klarmachen könnte, daß ich einen Hobbybetrieb habe. Die meinen doch unverschämterweise, ich sei Vollerwerbsbetrieb und das kostet mich einige tausend Euro jedes Jahr.

              Dann hätte er endlich mal was Sinnvolles getan, sonst soll er Schnaps brennen bis er umfällt, und vielleicht weniger davon probieren, dann sinkt der Pegel im Blut und das Niveau steigt wieder…

            • Sandra Harms sagt

              Andreas… es ist schlimm mit euch…..
              aus welchem grund musst du jetzt persönlich werden? kannst du mir das erklären?

            • Ehemaliger Landwirt sagt

              @ Sandra

              Warum nennt er sich Gast?

              Hieß der nicht Biobauer Andreas und mal Andreas Fendt, oder Stiftung Lebenshof Ziege-Kuh-Mensch.

              Fragen über Fragen?

        • Andreas, SOLAWI kann schon einigermaßen funktionieren, in einer extremen Nische.

          Das ist so wie……Du wirst so über den Tisch gezogen, das Du die Reibungswärme als Nestwärme empfindest…

          Ein Kibutz oder manche Demeterhöfe, das mag als Lebenseinstellung abgeschlossen gehen, aber nicht als ein weit verbreitetes Modell.

          Finde es ehrlicher, ich gebe Geld, meinetwegen als Anteilsschein und bekomme dafür eine genau vorher festgelegte Leistung.

      • Stephan Becker sagt

        Zwei Beispiele von Solawis, die sehr(!) gut funktionieren, beide hatte ich hier schon mal in einem Beitrag vorgestellt:

        Sebastian Puschner
        Ausgabe 4814 | 10.12.2014 | 06:00 7
        „Der Milchpreis auf den Märkten ist mir egal“
        Interview Mathias von Mirbach ist Bauer und Pionier der solidarischen Landwirtschaft. Er setzt auf Vertrauen statt auf den Weltmarkt

        Wer Mitglied der Wirtschaftsgemeinschaft unseres Hofes wird, der erwirbt damit zum Beispiel für seine Familie einen Ernteanteil. Der kostet aktuell 178 Euro pro Monat und entspricht dem, was sich in Deutschland auf einer Fläche von 2.500 Quadratmetern an Nahrungsmitteln für eine Woche anbauen, halten und lagern lässt: 700 Gramm Fleisch und Wurst, 8,75 Liter Milch und Milchprodukte, ein Kilo Kartoffeln und saisonales Gemüse, im Winter vielleicht nur ein, im Sommer dafür bis zu vier Kilo. Wer will, bekommt auch Getreide fürs Brotbacken.

        Das funktioniert?
        Absolut. Es geht ja um Vertrauen. Für viele ist das so etwas wie ein Nachhausekommen. Wir machen das jetzt seit fast zwei Jahrzehnten, sind heute bei 325 Ernteanteilen und erreichen damit bis zu 900 Menschen. Gerade einmal drei Leuten mussten wir in all der Zeit sagen: Ihr könnt gern bei uns einkaufen, aber solidarische Landwirtschaft ist wohl nichts für euch.

        https://www.freitag.de/autoren/sebastianpuschner/der-milchpreis-auf-den-maerkten-ist-mir-egal

        Hier die Homepage des Hofes von Herrn von Mirbach:

        Der Kattendorfer Hof liegt etwa 35 km nördlich von Hamburg. Seit 1995 ist der Hof eine Betriebsgemeinschaft nach Demeter-Richtlinien. Heute bewirtschaften wir mit mehr als 50 Menschen 240 ha, haben Kühe, Schweine und Ziegen. In der Hofkäserei verarbeiten wir die Milch unserer Tiere zu Käse, Quark, Yoghurt und Butter. Auf dem Feld wachsen Dinkel, Kartoffeln und andere Feldfrüchte, in der Gärtnerei wächst knackiges Gemüse.
        http://kattendorfer-hof.de/

        Von Mirbach könnte vermutlich auf die EU-Prämien verzichten, aber dann müssten wahrscheinlich einige seiner Angestellten entlassen werden.

        Und ein irres Solawi-/CSA-Beispiel aus den USA (ich glaube ohne jegliche EU- oder US-Landwirtschaftsprämien) die „Singing Frogs Farm“ von Paul Kaiser:

        Bio reicht nicht mehr, so sieht die Landwirtschaft der Zukunft aus
        Von Eike Wenzel in Innovationen — 21.02.2015
        Kaiser erwirtschaftet mit seiner wasserarmen und fast maschinenfreien Methode in Kalifornien den zehnfachen Umsatz (100.000 US-Dollar auf einem 4.000 Quadratmeter großen Feld) im Vergleich mit dem kalifornischen Durchschnitt.
        Öko-Visionär Kaiser pflügt seinen Boden einmal, nämlich dann, wenn er neues Land für die Bepflanzung vorbereitet und setzt mittlerweile überhaupt keine Sprinkleranlagen mehr ein, sondern ein ungleich sparsameres Rohrsystem, mit dem einmal pro Woche gewässert wird.

        http://green.wiwo.de/bio-reicht-nicht-mehr-so-sieht-die-landwirtschaft-der-zukunft-aus/

        Die CSA-Gemeinde bestand im Sommer 2014 aus 120 Mitgliedern (aus Vortrag von Paul Kaiser). Hinzufügen muss man allerdings dass er 2/3 seines verwendeten Kompostes/Gründüngers aus der Nachbarschaft bezieht obwohl er nur ca. 2,5 acre von 8 acre bewirtschaftet (Rest sind Wege, Hecken, Bäume, Teiche, Komposthaufen sowie Wohn- und Wirtschaftsgebäude.

        • ehemaliger Apfelbauer sagt

          Hallo Stephan. Finde ich superspannend und kann in einem entsprechenden Kundenumfeld auch sehr gut funktionieren. Jetzt kommt mein „Aber“ – leider. Ich glaub´ Sie sollten mich mal auf dem „platten, niedersächsischen Land“ besuchen. In alle Richtungen mindestens 1 Std. bis zur Autobahn und neugebaute Supermärkte/Discounter in jedem Ort ab 5000 Einwohnern (vorrangig Netto, Lidl, Aldi, Penny, Rewe und Edeka). Bei uns machen sogar Biohofläden an stark befahrenen Bundesstraßen zu. Was nun? Es fehlt der zahlungskräftige/-willige Kunde. Ich kenne allerdings viele Kollegen in Süddeutschland, wo vieles noch sehr viel besser funktioniert.

            • Es gibt überall fast alles. Habe gerade gesehen, das Kaufland die ganzen „Kornspezialitäten“ aus den Biomärkten jetzt auch und in Bioqualitäten hat. Früher gab es das nur im Bioladen. Glaube nicht das es vorrangig am Geld liegt, das ist komplexer.

          • Stephan Becker sagt

            Hallo Apfelbauer,
            ja das mit dem zahlungskräftigen Umfeld ist mir auch schon klar geworden. Ich wohne mitten in der Eifel und da würde es sich, angesichts der Preise für Gemüse und Obst, auch nicht lohnen solches anzubauen, nicht einmal Bio, wenn es günstig ist. Zudem gibt es einige, die selber Gemüse anbauen. Aber nur noch wenige!
            Drei größere Orte (je ca. 6.000 bis 7.000) sind jeweils 9-12 km entfernt und alle haben mindestens drei Supermärkte-Filialen im Stadtbereich.
            Auch wenn es sinnlos erscheint – derzeit sind es ca. 100 Solawi-Höfe mit durchschnittlich etwa 100 Mitgliedern, also 10.000 Mitglieder bundesweit – der stete Tropfen höhlt den Stein.
            Supermärkte sind nicht über Nacht über Deutschland hereingebrochen, sondern wurden mit viel Geld ab Anfang der 70er, als Konkurrenz zu den Tante-Emma-Läden, aus dem Boden gestampft. Es wäre mal interessant herauszufinden WER das eigentlich finanziert hat. Weil damals gab es ja noch keine Albrechts und Schwarzs bzw. Lebensmittelkonzerne.
            Das Zurück zur Natur und regionalen Wirtschaftsstrukturen geht auch nicht über Nacht und vor allem nicht bei dem derzeit sehr niedrigen Ölpreis. Dieser niedrige Ölpreis und damit die niedrigen Energiekosten (Rohstoffpreise für die Chemieindustrie, Heizung, Kraftstoffe) wirken derzeit wie ein großes Konjunkturprogramm zumindestens in allen europäischen Ländern, die kaum selber Öl oder Erdgas fördern (d.h. außer Norwegen, Niederlande und vielleicht noch Groß-Britannien).
            Transporte und die Herstellung von Plastikverpackungen sind sehr günstig, dazu kommt der sehr niedrige Preis für Strom an der europäischen Strombörse für Großverbraucher von Strom, z.B. Großproduzenten von Plastikverpackungen.
            Die (Agrar)Preise sind verzerrt wie der Deutsche Ulrich Hoffmann (Mitglied in der UN-Welthandels- und Entwicklungskonferenz UNCTAD) im Film „Zukunft pflanzen – Bio für 9 Milliarden“ von Marie-Monique Robin
            https://vimeo.com/51911008
            erklärt.
            Der Ölpreis wird irgenwann wieder stark steigen, vielleicht schon in ein oder zwei Jahren, und ich glaube nicht, dass dann die Akkutechnik auf Basis von Lithium schon so weit ist Erdöl ersetzen zu können. Das wäre dann DIE Chance für die (Bio)Landwirtschaft und die regionale Wirtschaft. Aber die EU (als Handlanger von Konzernen?) will da sicher auch noch ein Wörtchen mitreden.

            • bauerhans sagt

              „Supermärkte sind nicht über Nacht über Deutschland hereingebrochen, sondern wurden mit viel Geld ab Anfang der 70er, als Konkurrenz zu den Tante-Emma-Läden, aus dem Boden gestampft. Es wäre mal interessant herauszufinden WER das eigentlich finanziert hat.“

              die gebäude wurden über „steuersparmodelle“ von besserverdienenden finanziert(ärzte,apotheker).
              ich weiss noch,dass ein freund meines vaters son ding 1968 als lebensmittelgrosshändler in lemgo eröffnete,allerdings lief das ding nur 2 jahre.

            • Stephan Becker sagt

              @bauerhans
              Danke für den Hinweis mit dem Steuersparmodell. Das erklärt zumindestens den Bau der Märkte und den Kauf(?) der Grundstücke. Aber was ist mit dem Einkauf der Waren. Damals gab es noch keine Konzern-Marktmacht, die Preise drücken konnte. Lkws mussten vorfinanziert werden, Gehälter, Treibstoffe, Regale, Kassen, Ausbildungen, Werbung(!) etc.
              Es gab noch keine Agrar-Großproduzenten wie heute mit 1000en Milchkühen.
              Es gab keine Erfahrung mit Supermarktketten. Haben das alles die Banken vorfinanziert ohne belastbare Zahlen zu haben oder hat der Staat da mit einigen Milliarden nachgeholfen?
              Gab es damals schon diese großen Agrar-Direkt-Börsen in den Niederlanden (Schnittblumen, Gemüse) oder in Frankreich(?)?

          • Stephan Becker sagt

            Eine Idee zu den Biohofläden an den Bundesstraßen:
            Es könnte möglicherweise an zu geringer Parkfläche bzw. an schwierig zu erreichender Lage liegen (z.B. keine Abbiegespur).
            Ist die Bundesstraße stark befahren? Liegt die Abfahrt in einer 100km/h-Zone?

            • bauerhans sagt

              hofläden müssen einfach erreichbar,dürfen nicht wesentlich teurer sein und müssen am besten 24 std. geöffnet haben.

            • Ehemaliger Landwirt sagt

              Unweit von Offenburg gibt die Marktscheune, verkehrsgünstig gelegen und es läuft sehr gut.
              http://markt-scheune.com/

              Im Nachbartal wollte man auch so ein Projekt an der Bundesstraße errichten, neben einer Tankstelle. Der Feldscheune wurde die Genehmigung untersagt.

            • Stephan Becker sagt

              Im südlichen Odenwald beim Ort Mörlenbach gibt es einen größeren Geflügelzuchtbetrieb mit einigen Rindern namens Langklingerhof. Dort gibt es nicht nur einen Hofladen, sondern auch eine Automaten-Emma mit verschiedenen Fleisch- und Wurstprodukten und auch Eiern:

              http://langklingerhof.de/hofladen/

              Man kann von zwei Seiten zu diesem Hof fahren, muss aber jeweils durch ein Wohngebiet durch.

              Allerdings ist dessen Existenz wahrscheinlich gefährdet weil in diesem Tal, d.h. über seine Flächen, eine Umfahrung von Mörlenbach (B38/Weschnitztal) mit Brücken und Tunneln gebaut werden soll.
              Erst hatte man mit dem Saukopftunnel Weinheim entlastet, jetzt braucht Mörlenbach eine Entlastung. Und alles damit man auch noch aus dem tiefsten Odenwald schnell in der Fabrik oder im Einkaufszentrum in Mannheim sein kann.
              Man kann gar nicht soviele Straßen bauen wie der Verkehr wächst bzw. Straßen erzeugen(!) Verkehr und zerstören die Natur, unser aller Lebensgrundlage.

    • Bauer Willi sagt

      Mein lieber Andreas…
      …das war kein billiger Werbetrick, sondern nur eine von vielen Anregungen, um die Altherren-Riege mal zum Nachdenken zu bewegen. Nur eine von vielen!
      Und wie es schon andere hier gesagt haben: es sind nicht die Stärksten, die Reichsten, die Größten, die überleben. Es sind die Anpassungsfähigsten, die überleben. Siehe auch die Finken auf Galapagos (Darwin-Finken) Jede hat einen anderen Schnabel (so wie Du). Und als Werbeträger bin ich nicht zu haben. (Bin viel zu teuer… 😉 )
      Willi

  6. Gurkenhobel sagt

    Moin lieber Willi,

    Darwin meinte nicht die Stärksten, sondern die am besten angepassten (best fitted). Und das müssen nicht unbedingt die Größten oder finanzstärksten sein…

    Liebe Grüße, Tobias

    • Bauer Willi sagt

      Hallo Tobias
      Danke für den Tipp. Schon geändert. Lies jetzt mal. Da hat wohl einer bei der Züchtungsvorlesung gut aufgepasst! 🙂
      Bauer Willi

  7. bauerhans sagt

    ja, stimmt,hilf dir selbst!
    z.b. in einer betriebsgemeinschaft,hilft kosten zu sparen und ermöglicht zugang zu aktuellem wissen.

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