Bauer Willi
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Herr Rukwied im Interview

Passend zum Bauerntag in Münster hat die FAZ den Präsidenten des Deutschen Bauernverbandes, Joachim Rukwied interviewt (war am 27.06. nicht hinter der Bezahlschranke)

https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/mehr-wirtschaft/verbraucher-sollen-deutsche-produkte-kaufen-agrarlobbyist-im-interview-18991419.html

Hier einige Auszüge aus seinen Antworten:

  • Wir plädieren deshalb dafür, möglichst schnell eine verpflichtende Haltungs- und Herkunftskennzeichnung für alle Nutztiere einzuführen.
  • Wir sind nicht konkurrenzfähig im Wettbewerb mit spanischen Kollegen, die etwa die Hälfte dessen pro Stunde bezahlen wie wir. Da sehe ich Entwicklungsmöglichkeiten beim Lebensmittelhandel, verstärkt deutsche Ware zu beziehen. Erste Händler tun das, etwa bei Erdbeeren. Daher der Appell an Verbraucher, deutsche Produkte zu kaufen. Die sind teurer, aber die beste Unterstützung der heimischen Landwirtschaft.
  • Wenn ich den Klimawandel betrachte, sind wir langfristig gut beraten, zusätzliche Beregnungsinfrastruktur zu schaffen. Das geht nur in kleinen Schritten, weil große Investitionen dahinterstehen. An dem Thema müssen wir dranbleiben, weil Wetterrisiken zunehmen werden.
  • Die Ziele, wie die des Green Deal, tragen wir natürlich mit, auch den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln zu reduzieren oder mehr Biodiversität in die Landwirtschaft zu bringen.
  • Landwirte wollen Natur- und Umweltschutz betreiben. Das geht nur, wenn es auch honoriert wird. Bei den neuen Öko-Förderungen der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) zeigt sich, dass das noch nicht funktioniert.

Vielleicht sollte Herr Rukwied dieses Artikel lesen. Die EVP stellt sich gegen diverse Ziele der Kommission.

https://www.puls24.at/news/politik/umweltausschuss-des-eu-parlaments-gegen-renaturierungsgesetz/301072

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111 Kommentare

  1. Smarti sagt

    Herr Rukwied verhält sich wie ein Chef einer Firma ( z.B. einer Molkerei ). Er richtet sich zu 100 % nach den Wünschen der Kundschaft, denn sonst wird er seine Produkte nicht los. Die NGOs tönen, also wollen die Käufer angeblich.. Rukwied reagiert mit ja, und will, dass die Landwirte es liefern. Ohne viel darüber zu diskutieren, das “schnelle Geld” verdienen- aber ohne die Langzeitfolgen zu sehen.
    Beispiel: die Leute wollen Hafermilch, die Molkerei liefert – der Rubel rollt – gleichzeitig wird weniger Kuhmilch verkauft, weil ja jetzt ohne Tierleid angesagt ist. Sollte man als Firma – oder als Rukwied/ Landwirt auf dieses Geschäft verzichten, nur weil es gefühlt “falsch” ist ? Oder den Gewinn einfach mitnehmen, denn sonst machts ein Anderer.
    Dasselbe beim Fleisch. Jedem normalen Mensch sollte klar sein, dass zu Milch auch Fleisch gehört. Und da ja die Milchviehhaltung so hoch spezialisiert ist, lohnt es sich für Milchhöfe fast nie, die nicht zur Zucht gebrauchten Kälber mit aufzuziehen. Dann müsste die Milch ein Drittel mehr kosten – der LEH würde das niemals bezahlen. Also werden die Kälber verkauft und andernorts gemästet und geschlachtet. Darüber zu sprechen im Sinne von “esst mehr Rindfleisch ” würde einem Molkereibesitzer niemals in den Sinn kommen – schon die Milchproduktion ist “heikel” genug !
    Jetzt holt uns dies ein… die Bilder sind grausam und werden seit Jahren in Endlosschleife gesendet – übrigens die gleichen Bilder… es wäre wohl ein Leichtes, die Grenzen für Lebende Tiere aus Europa zu schliessen – aber dann wäre ja ein gutes Argument gegen Milch weg.
    Bald kommt wohl das Siegel “ohne Anbindehaltung” – “ohne Kälberexport” – “Kalb bleibt bei Kuh” …. und dies in immer kürzeren Abständen – erst mal kurz etwas besser bezahlt und nach einem Jahr als Vorgabe unbezahlt.
    Ach ja, klimaneutral ist die nächste Sau…
    Was ich eigentlich sagen wollte, Herr Rukwied denkt wohl, dass er mit Gegenargumenten – und seien sie noch so wahr – gegen die Übermacht nichts mehr ausrichten kann. Also spricht er nach deren Mund und bettelt gleichzeitig nach Almosen.
    Einerseits kann man es ( beruflich gesehen ) verstehen, andererseits ist es erbärmlich, vor diesen Lügnern zu Kreuze zu kriechen.

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    • Elisabeth Ertl sagt

      Smarti, mit Ihren Kommentaren kann ich meist sehr gut identifizieren! Sie haben einen Blick für das, was nicht optimal läuft, und Sie können sehr gut erklären, dass es da nicht an gutem Willen mangelt, sondern dass es um wirtschaftliche Zwänge einerseits und um unrealistische Vorstellungen andererseits geht.

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  2. Obstbäuerin sagt

    “Natur und Biodiversität sind sehr eng mit Klima verknüpft. Wenn es nicht gelingt, dass sich die Natur erholt, erreichen wir auch die Klimaziele nicht, die Natur muss sehr viel CO2 aufnehmen”, warnte Timmermans. Wir hatten gerade mehr als 50 mm Niederschlag und schon hat die Renaturierung eingesetzt. Schmetterlinge und fliegende Insekten kommen wieder zahlreich ans Licht – alles wird wieder grün und blüht. Künstliche Renaturierung ist aus meiner Sicht ein weiterer Eingriff in die Kulturlandschaft, denn es wird nur eine andere Kulturlandschaft geschaffen. Diese muss natürlich genauso gepflegt werden, wenn sie nicht mehr landwirtschaftlich genutzt wird. Vielleicht sollte Timmermanns mal nach Krefeld fahren und sich die Insektenvielfalt im renaturierten Naturschutzgebiet ansehen.

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    • Wolfsfeind sagt

      in Krefeld ist nicht viel Gutes zu sehen und der Apfelsaft, Tomaten in Dosen etc. kommen aus China – weil billiger
      die EU und der Bauernverband beides Murks

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  3. Thomas Gensch sagt

    Das der “Green Deal” aus derselben AGORA – Feder stammt wie das GEG ist noch in Erinnerung?

    Schon lange bevor FvdL in Brüssel installiert wurde.

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  4. Elisabeth Ertl sagt

    Zum Green Deal und der EVP:
    Es hat mich positiv überrascht, dass Timmermans betont hat, dass er die zu renaturierenden Gebiete gar nicht aus der Nutzung nehmen will, sondern nur extensiver bewirtschaften. Da hat sich übrigens unsere grüne Umweltministerin auch immerhin der Stimme enthalten: weil das bei uns nämlich eh schon verwirklicht ist.

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    • Arnold Krämer sagt

      Was Timmermans sagt ist das Eine; der Eindruck hier in D, der sich immer mehr verstärkt, ist aber: Aus 100% EU machen die Deutschen 150% und die meisten übrigen Mitgliedstaaten 50%. Und das meiste Geld kommt immer noch aus D. Mal sehen, wielange das gut geht.

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      • Elisabeth Ertl sagt

        Da muss ich richtig lachen, Herr Krämer! 100% Zustimmung!!!
        Das gilt aber nicht nur jetzt, wenn es um Verwilderung geht, es galt eben auch seinerzeit, als es um lw. Effizienzsteigerung ging.

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        • Elisabeth Ertl sagt

          Lachen, weil es dem Klischeebild entspricht, das der Österreicher vom Deutschen hat: 150%.
          Wobei mir klar ist, dass es dazu eine Retourkutsche gibt: dass Ösis schlampig, nachlässig, inkonsequent und daher nicht ernst zu nehmen sind, was oft auch stimmt.

          • Arnold Krämer sagt

            Frau Ertl, Sie müssen doch nicht alles auf die Goldwaage legen. Mit der Überzeichnung, der damit verbundenen Provokation soll doch nur die Problematik des “EU-Betriebs” thematisiert werden. Und Österreich ist schon garnicht der Rest der EU.

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  5. feizelmeier sagt

    Laut Wikipediaeintrag bewirtschaftet Rukwied 350ha Ackerland, davon 30ha Feldgemüse und 8Ha Weinberge. Das sei ihm auch vergönnt. Mit voller Hose ist gut stinken. Dass ein satter Präsident für die grosse Masse der Bauern nicht bis zum Letzten kämpft wird dadurch erklärbar. Wenn man nicht mehr Feuer und Flamme ist soll man eben das Feld anderenüberlassen.

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  6. Arnold Krämer sagt

    Da nicht jeder einen Zugang zur FAZ hat, hier die 4 Lesermeinungen (von 51) mit den meisten positiven und/oder negativen Klicks:

    1. Hier in der Gegend gibt es einen großen Obsthof. Der Besitzer fährt einen G 400 D. Sei ihm gegönnt, er ist Unternehmer und arbeitet viel.
    Ich werde seine Produkte gerne kaufen und dafür mehr bezahlen, sobald ich mir auch einen G 400 D leisten kann. 31 x 👍 und 10 x 👎 (+ 10 Antworten)

    2. ich habe zu seinen Lebzeiten den Chef des ehedem grössten fleischerzeugenden Unternehmens Europas, Karl Ludwig Schweissfurt kennengelernt. Er hat schließlich komplett umgesattelt und u.a. diesen Satz hinterlassen: „Mir war schlagartig klar, dass Fleisch von derart gequälten Tieren keine lebensfördernde Nahrung für uns Menschen sein kann.” 30 x 👍 und 6 x 👎

    3. Genau das hatte Kurt Tucholsky auch in seinem Gedicht “Europa ” 1932 gefordert: “Deutsche, kauft deutsche Zitronen!”. 22 x 👍 und 2 x 👎

    4. habe vor kurzem ein sehr preiswertes Rindersteak aus Südamerika bei einem von den zwei größten Discountern gekauft – das beste und zarteste das ich je gegessen habe.
    20 x 👍 und 16 x 👎 (+ 5 Antworten)

    In dieser Art sind sehr viele Lesermeinungen. Sie sind ein Schlaglicht für das Interesse an solchen Interviews.
    Die Supermarktregale sind noch voll. Wird sich aber ändern, nachdem C. Ö gestern mit dem LEH einen Pakt zur Vermeidung von LM- Abfällen unterzeichnet hat. Die FAZ hat darüber bisher, anders als andere Hauptmedien nicht berichtet.
    https://www.bmel.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/DE/2023/087-pakt-gegen-lebensmittelverschwendung.html

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    • Reinhard Seevers sagt

      “Die Umsetzung der Vereinbarung, insbesondere die Zielerreichung, wird jährlich veröffentlicht und durch die Expertinnen und Experten des Thünen-Instituts begleitet und überprüft. Dadurch wird die verbindliche Umsetzung der Vereinbarung transparent nachgehalten.”
      Auszug aus der Pressemitteilung…wie geil ist das denn, man hat sich wieder Arbeitsplätze gesichert und Kontrollorgane beschäftigt. Super! Muss jetzt jeder LEH eine Eingangs- und Ausgangswaage und- kontrolle haben, oder wie wird das gemessen? …achnee, wird wahrscheinlich eine papierne Dokumentation von Daten ausreichen.😎

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    • zmp_nachfahre sagt

      Herr Schweisfurth hat nicht “komplett umgesattelt”, sondern hat auf Gut Herrmannsdorf (etwa 30km östlich von München) seinen eigenen Schweinemastbetrieb gegründet, der dazu noch eine Metzgerei, eine Bäckerei, Brauerei und Käserei betreibt – die “Herrmannsdorfer Landwerkstätten”.
      Angelegt ist das Konzept (übrigens ausdrücklich nicht irgendwie “Bio”-zertifiziert, sondern nach von ihm mitentwickelten ökologischen Konzepten) für einen Vermarktungsradius von etwa 30km, was immerhin auch München einschließt, wo es auch genügend zahlungskräftige Kunden gibt.
      Das Ganze funktioniert seit nun über 35 Jahren offensichtlich gut – aber ob das Konzept weitherum übertragbar ist?

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      • Reinhard Seevers sagt

        Der hatte doch auch schon mal Expansionsgedanken und hat Millionen im Kronsberghof auf der Expo in den Sand gesetzt. Tja, es ist eben nicht alles überall möglich….in der Münchner Schickeria lässt sich so manches absetzen wofür andere nicht mal den Finger krumm machen würden. Aber, he, das ist Freiheit der Entscheidung.

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      • Bauer Willi sagt

        Versuchen Sie einmal herauszufinden, was er beim Verkauf von Herta erlöst hat. Mir ist es nicht gelungen.
        Verkauft hat er, weil seine Kinder nicht übernehmen wollten.
        Für mich hat das alles ein „Geschmäckle“.

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      • Hans Gresshöner,Landwirt sagt

        Einer hier hatte eine Frau mit Geld und vielen Ideen getroffen.
        Die haben viel diskutiert und 20 Jahre auf ihre Art den Hof bewirtschaftet und 3 Kinder bekommen. NIE wurde eine Arbeit zu Ende gemacht! Nach 20 Jahren begann ein “Krieg” in der Familie,alles ging drunter und drüber.Am Ende war der Hof weg,der Mann schwer krank und gestorben.Die Frau wollte ihr Geld wieder haben,was ihr aber nicht gelungen war.

      • Hans Gresshöner,Landwirt sagt

        Schweisfurth hatte unendlich viel Geld bekommen,weil er am Höhepunkt der wirtschaftlichen Entwicklung seines Firmengeflechtes verkauft hatte.
        Danach hatte er meiner Meinung nach nur noch “Besserwisserei” nach dem Motto betrieben: Was kostet die Welt!

  7. Ludwig sagt

    Herr Rukwied folgt dem Mainstream , statt “bis hierher und nicht weiter” zu sagen. Wenn unser Landvolkkreisverband nicht eine so tolle Arbeit machen würde , dann wäre ich schon längst kein Mitglied mehr im DBV. Deshalb bin ich auch Mitglied bei den “Freien Bauern”, denn die bringen die Lage auf den Punkt.

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  8. Elisabeth Ertl sagt

    Ganz falsch ist es aber nicht, was der Herr Rukwied da sagt: Kritik annehmen.
    Ich habe gerade wieder die Doku über Milch in Österreich gesehen. Es gibt ja Bauern, die sich den finanziellen Zwängen widersetzen, es sind nur zu wenige, wie Prof. Zollitsch richtig sagt: Es gibt durchaus Bauern, die sich weigern, über die naturräumlichen Gegebenheiten auf ihrem Betrieb hinauszugehen, um sich dem Druck zu beugen. Sie beweisen, dass es diese Möglichkeit durchaus gibt. (Standortgerechte Landwirtschaft) Es sind einfach zu viele, die sich dem Druck gebeugt haben, und so haben es die, welche sich dem Druck widersetzen, auch immer schwerer.
    Heuer im Frühling ist es mir einmal passiert, dass die Schafe übers Geländer gesprungen sind, weil ich ihrer Meinung nach mit dem Einzäunen eines neuen Weidestücks zu lange gebraucht habe. Wiederkäuer ohne Weidemöglichkeit zu halten, ist Folter. Und auch wer so eine Milch kauft, handelt unethisch, sorry. Da darf man sich dann nicht wundern, wenn die Zukunft der Labormilch gehört.
    https://tv.orf.at/program/orf1/dok162.html

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    • Mark sagt

      “Wiederkäuer ohne Weidemöglichkeit zu halten, ist Folter” Liebe Frau Ertl, das ist richtiger Quatsch, was soe hier sagem!

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        • Mark sagt

          Frau Ertl, Sie haben eine Behauoptung aufgestellt, daher sind Sie in der Beweispflicht! Danach komm dann ich.

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      • Elisabeth Ertl sagt

        Wenn ich meine Schafe zwei Wochen lang einsperre, hören sie wahrscheinlich auch auf, sich zu beschweren, weil es zwecklos ist. Und wenn solche Milchkühe mit 4 Jahren körperlich fertig gefahren sind, werden sie halt ausgeschieden. Es gibt viele Bauern, denen dabei nichts mehr komisch vorkommt. Sie sind halt betriebsblind geworden.
        Einem Außenstehenden fällt auf, dass das schräg ist. und der Außenstehende hat in dem Fall recht.

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        • Reinhard Seevers sagt

          “Und wenn solche Milchkühe mit 4 Jahren körperlich fertig gefahren sind, werden sie halt ausgeschieden. Es gibt viele Bauern, denen dabei nichts mehr komisch vorkommt. Sie sind halt betriebsblind geworden.”

          Das ist eine Behauptung, die so nicht stehen bleiben darf. “Körperlich fertig gefahren”
          ist eine Unterstellung höchster Anmaßung. Wenn die Kuh produktionstechnisch und betriebswirtschaftlich unproduktiv und unwirtschaftlich geworden ist, dann wechselt man sie, Punkt. Wenn deine Sichtweise Maßstab sein soll, dann dürfte es keine Bullenmast geben, weil die Tiere ja auch 10 Jahre alt werden könnten…
          Sind wir im Kindergarten angekommen?

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          • Arnold Krämer sagt

            Es gibt m.E. 2 Hauptgründe für das frühe Ausscheiden von Milchkühen aus dem Produktionsprozess
            1. Es gelingt nicht immer, das hohe genetische Potential der Hochleistungskühe auszufüttern und die Bestandskühe wieder tragend zu bekommen.
            2. Es werden zuviele (meist fast alle) weiblichen Kälber aufgezogen, die dann als Jungtiere besamt und mit der Aussicht auf noch bessere Leistungen dann den älteren Kühen “vorgezogen” werden.

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            • Brötchen sagt

              Herr Krämer, das ist alles Management…..verschiedene Kühe bei gleichem Management kommen die gleichen Abgangsraten raus….

              Ne Hybridhenne ist fast nicht Tod zubekommen, wenn die entsprechend gehalten und gefüttert wird.

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        • Mark sagt

          Liebe Frau Ertl,
          während meiner Semesterferien (vor 40 Jahren) arbeitete ich hin und wieder als Betriebshelfer, und so kam ich damals zu einem Betrieb, knapp 20 Kühe mit Anbindehaltung + Weide. Morgends nach dem Melken haben wir die Kühe von ihrer Folter (Anbindung) befreit und trieben sie aus dem Stall auf die Weide, man musste da wirklich nachhelfen. Vor dem Mittagessen holten wir die Tiere wieder zurück, die warteten schon am Weidetor und sprangen dann freiwillig zurück zur “Folter” in den Stall, für mich bis heute erstaunlich, jede an ihren Platz, das Anbinden war dann nur noch Formsache. Wenn ich das nicht selbst erlebt hätte, würde ich ihren Quatsch glauben.

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          • Elisabeth Ertl sagt

            Im Sommer um die Mittagszeit gehen meine auch in den Stall zum Wiederkäuen, weil es dann zu heiß ist, vor allem ohne Schattenbäume. Deshalb ärgern mich die Schakale so, die mich zwingen, die Tiere nachts einzusperren. Früher war das ihre Lieblingsweidezeit. Sie konnten hinein und hinaus gehen wie sie wollten, ich hab ihnen da keinen Rhythmus vorgegeben.

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            • Elisabeth Ertl sagt

              Ich finde den Wechsel Weide/Anbindehaltung sowieso besser als Freilaufställe. Da weiß die Kuh, dass ihr an ihrem Platz niemand was wegfrisst. Im Freilaufstall muss sie auf engstem Raum ständig Rangkämpfe austragen. Außerdem ist das für die Mensch/Kuh-Beziehung schlecht.
              Warum passiert in den letzten Jahren auf den Almen immer mehr?
              a) zu viele Hunde
              b) zu viele Freilaufställe im Tal

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          • Thorens sagt

            “Wenn ich das nicht selbst erlebt hätte, würde ich ihren Quatsch glauben.”

            In meiner Kundschaft gibt es einen Betrieb, den ich mal besucht habe, da lagen alle Kühe im Stall, die Tür war offen und jenseits der Tür eine große Weide. Ich sprach den Betriebsleiter drauf an: “Die liegen meistens lieber im Stall” so seine Antwort. Ich habe ihn nicht gefragt, ob seine Kühe masochistisch veranlagt sind.

            Menschen, die in ihrem Leben noch nie mit Rindviehchern, also den echten auf 4 Beinen, zu tun hatten, schwingen sich dazu auf zu behaupten, dass sie besser wissen, was gut für das Tier ist als das Tier selbst. Geht’s eigentlich noch?

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            • Elisabeth Ertl sagt

              Dass diese Hochleistungskühe keine Energie übrig haben zum Weidegang, kann schon sein. Ist aber nicht unbedingt ein gutes Zeichen.

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                • Thorens sagt

                  …und wenn der Bauer nicht schwimmen kann, liegts an der Badehose.
                  Allmählich wirds bunt.

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                • Elisabeth Ertl sagt

                  Ich erinnere mich noch gut an die 1980er Jahre: Da fand man auf den Almen noch hauptsächlich Pinzgauer und Grauvieh neben dem Fleckvieh, das in Österreich heute die häufigste Rasse ist (Zweinutzungsrind) Aber schon damals experimentierten sie da oben mit den “Holländerkühen” mit ihren großen Eutern und den zarten Beinchen. Wenn du schon sonst keinen Blick gehabt hättest für Rassekennzeichen, dann hättest du die Holländer sofort am Lahmen erkannt. Und so wurden sie dort bald nicht mehr gesehen.

                • Reinhard Seevers sagt

                  Elisabeth,
                  ich war 1990 mit einem Melkberater der niederländischen DLV zu Zellzahlsanierung-Beratungen, Melkstandberatungen und Bauberatungen in Polen. Da wurde eine ehem. Sowchos, Kolchos oder LPG, keine Ahnung, in eine GmbH umgewandelt.
                  Morgens um 9:00Uhr ein Gebrüll aus dem Kuhstall. Siehe da, dort standen 100 Schwarzbunte in Anbindung vor einem leeren Trog. Das Futter lag vor dem Trog, irgendetwas zsichen überjährigem Heu und verschimmelter Silage. Die Jungs waren noch nicht dazu gekommen, die Mädels zu füttern, war noch Frühstück angesagt.
                  Als wir uns die Kühe näher ansahen, komplett abgemagert stumpf und rauh im Fell….man konnte die Haare Büschelweise rausziehen, da stand fest, die hatten sich an schimmeligem Futter vergiftet.
                  Die elenden Schwarzbunten hageren Kühe waren dem extensiven Futter der Westpommerschen Magerwiesen nicht gewachsen….flasche Kühe am falschen Ort? Oder nur Unfähigkeit der Betreuer…man weiß es nicht.

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              • Reinhard Seevers sagt

                Ich habe einen Kunden, der melkt 140 Bio-Kühe mit Melkroboter…und die laufen auch draußen….achja, der hat um und bei 10000L/Kuh…also Hochleistungs-Bio-Auslaufkühe.
                Aber dass die Damen laufen, liegt bestimmt an BIO! 😎

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              • Thorens sagt

                Fabulieren Sie sich doch bitte nichts über Tiere oder Sachzusammenhänge zusammen, zu denen Ihnen jeglicher Hintergrund fehlt.

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                • Elisabeth Ertl sagt

                  Ich hab übrigens bereits in den 70er Jahren in den Ferien auf Bauernhöfen in den Alpen ausgeholfen. Und ich bin immer noch der Meinung, dass die Alpen eine der geeignetsten Regionen für Wiederkäuer sind. Und dort geht noch immer der Großteil der Kühe auf die Weide, und zwar gerne.
                  Sind aber keine holstein friesian.

              • Arnold Krämer sagt

                Frau Ertl, Sie tun sich selbst und auch sonst niemandem einen Gefallen, wenn Sie sich hier so verbissen mit den “alten weißen Männern” “duellieren”. Jeder hat andere Beispiele von anderen Standorten, von anderen Tieren, von anderen Menschen vor Augen. Also?

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                • Reinhard Seevers sagt

                  Ich sehe auch nur schwarzbunte und rotbunte HF auf den unendlichen Weiden der norddeutschen Tiefebene vor mir, hunderte, tausende, zehntausende, hunderttausende….
                  Seufz…..

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                • Elisabeth Ertl sagt

                  Herr Krämer, das hat nichts mit alten weißen Männern zu tun, sondern mit einem Konkurrenzkampf, über den man sich – mit Recht – beschwert, sobald man selber Verlierer ist, z.B. durch Mercosur und seine Regenwaldzerstörung, und den man aber wieder mit Zähnen und Klauen verteidigt, wenn man andere außer Gefecht setzt, z.B. alpine Milchbauern mit völlig überzüchteten Billigmilchkühen im fruchtbaren Ackerland, das man auch effektiver nutzen könnte.
                  Ich nehme mir das Recht, auf diese Inkonsequenz hinzuweisen, weil unser Land in diesem Fall leidtragend ist.

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                • Reinhard Seevers sagt

                  ..”wenn man andere außer Gefecht setzt, z.B. alpine Milchbauern mit völlig überzüchteten Billigmilchkühen im fruchtbaren Ackerland, das man auch effektiver nutzen könnte.”

                  ist das nicht die Freiheit des Marktes, die Freiheit der Entscheidung des Einzelnen, die Freiheit des Kapitals den Weg zu nehmen, der ihm angeboten wurde?
                  Und die Intonierung : “völlig überzüchtete Billigmilchkuh” ist schon krass….so viel know how muss man als Abhang-Milchkuhhalter nicht haben, dass man seine extensiven Kühe gesund durchs Jahr bringt? Man muss ausschließlich körperlich arbeiten und mit mimimi dann seine Leiden als Notwendigkeit alpiner Reinheit zu Markte tragen?
                  Niemand wird gezwingen auf der Alm HF-Kühe zu halten. Sind denn alle Almbauern so dumm gewesen und hatten sie kein eigenes Wissen? Sog. Erfahrungswissen, was nun plötzlich wiederentdeckt scheint? 😀

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          • Wolfsfeind sagt

            korrekt ihr Beitrag freut mich 👍 genau so ist es wenn es draußen heiß ist und die Bremsen lauern, wenn es regnet oder Schneefall gibt, wenn die Weide nicht gut genug ist oder gar die vollen Euter schmerzen, dann bevorzugen meine Damen Folter in Anbindehaltung und stehen mit muhen vor der Türe.
            Schlimm ist nur das ich die Folter meinen Kühen nicht ansehe obwohl ich sie sehr genau beobachte.

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        • Ehemaliger Landwirt sagt

          “. Sie sind halt betriebsblind geworden.”

          Frau Ertl,
          wir haben was gemeinsam, wir haben keine Kühe, deshalb werde ich keinem Milchviehhalter Betriebsblindheit vorwerfen.

          Es ist wie meistens, da kommen die aus der Stadt und meinen, dass sie was von Kühen verstehen.

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          • Hauke Jaacks sagt

            Also diese Billigmilchkühe haben auch ihre daseinberechtigung unsere älteste Kuh (Red Holstein) ist gerade mit 23 Jahren von uns gegangen obwohl sie seiner Zeit in der Anbindehaltung gross geworden ist.Auch zuerst dort gearbeitet hat.Das haben wir noch mit keiner Braunvieh gehabt obwohl wir es immer wieder versucht haben.Im Sommer haben die Mädels bei uns die freie Auswahl zwischen Weide und Stall.

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    • Brötchen sagt

      Frau Ertl !

      Sie können das nicht wissen, das kommt auf allen Kanälen bei uns mit dem Bauerntag.

      Rukwied kommuniziert ja vorwiegend nach aussen, obwohl er sich ja an seine Mitglieder wendet.
      Und da kommt das eher so an…..siehste die machen nur Mist, haben wir doch schon immer gesagt, in den Staub ihr Bauern……wir wollen gebratene fliegende Tauben und den Preis sagen wir Euch…..ein bisschen mehr darf es aber sein.

      Aber schöne zarte Tauben, denn wir können nicht so kauen. Ist so anstrengend.

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        • Reinhard Seevers sagt

          Elisabeth, in Irland will der Staat in einem Zeitraum von 10 Jahren pro Jahr 65000 Kühe keulen lassen, weil sie Irlands Klimaziel torpedieren. Milcherzeugung auf der grünen Wiese, so wie du es wünscht, aber die Weltrettung nicht zulässt. Wie viel Heuchelei ist noch zu ertragen, bevor die Mistgabel in die Hand genommen wird?

          “Wenn ich meine Schafe zwei Wochen lang einsperre, hören sie wahrscheinlich auch auf, sich zu beschweren, weil es zwecklos ist. Und wenn solche Milchkühe mit 4 Jahren körperlich fertig gefahren sind, werden sie halt ausgeschieden. Es gibt viele Bauern, denen dabei nichts mehr komisch vorkommt. Sie sind halt betriebsblind geworden.
          Einem Außenstehenden fällt auf, dass das schräg ist. und der Außenstehende hat in dem Fall recht.”

          Solche Worte lassen mich ratlos zurück…..wenn der Bauer so blöd wäre und Schafe in einem Stall halten würde, dann sollte er wirklich seinen Job an den Nagel hängen. Was soll der Vergleich überhaupt?
          Wenn 250 Kühe mit Weidegang (ja so etwas gibt es, man lese und staune) sich freiwillig in den Stall begeben, weil das ihnen vorgelegte Futter besser schmeckt, als das auf der ausgetrockneten Wiese, und weil es ihnen zu warm ist, ist das dann richtig und dir genehm?

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          • Brötchen sagt

            naja wenn die Schafe über den Zaun gehen, kann man auch was anderes vermuten, aber gut, jeder wie er kann und wie er mag…..und Einbildung is auch ne Bildung

            meine Schafe verlassen die Koppel nicht, es ist kaum noch draht gespannt und auch kein Strom drauf.

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            • Brötchen sagt

              isch kaufe sogar Biomülsch von frisch gequälten und hungernden Biokühen…..

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            • Elisabeth Ertl sagt

              Die Schafe gingen nicht über den Weidezaun, sondern über die Horden des Paddocks.

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              • Brötchen sagt

                Dann dürfte das mit dem Zutrauen an die Fähigkeiten des Halters etwas zu wünschen übrig lassen 😉
                Da würde ich mich auch verdünnisieren, nach dem Motto, wer weiss…..ich hab keine Lust mehr, lass uns die Flocke machen ;).

                Ich hatte mal eine demontierte Latte am Pferchgitter übersehen, sind sie seelenruhig rausmarschiert, als ich die Horden zusammengeknüppert hab. Die hatten die Kollegen Schafe in weiser Voraussicht schon entfernt.

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                • Elisabeth Ertl sagt

                  ja eh, hab zu spät angefangen und zu lang gebraucht.

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          • Elisabeth Ertl sagt

            Hab ich diese Keulung befürwortet? Und das Methan-Argument ist doch auch Quatsch.

          • Limes sagt

            “will der Staat in einem Zeitraum von 10 Jahren pro Jahr 65000 Kühe keulen lassen, weil sie Irlands Klimaziel torpedieren.”
            Naja Keulen wegen Klimaziel da hab ich meine Zweifel. Die Iren sind geschickt im Marketing. Vor Jahren haben sie erfolgreich um EU Geld für die Aufstockung ihrer Bestände auch mit Unterstützung der Agrarkommisare geworben. Jetzt merken sie der Markt für ihre Milchprodukte ist ausgeschöpft und Kostenvorteile sind nicht erkennbar. In D gab es in dieser Zeit einen anderen Trend weniger Milchviehbetriebe, die Bestände wurden fleissig abgebaut und das ohne finanzielle Unterstützung.

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            • Reinhard Seevers sagt

              “Irischer Farmer: Bestände werden reduziert, Geldstrafen erwartet für nicht eingehaltene Vorgaben

              Aidan McCarthy befürchtet, dass der Kuhbestand durch die von der Regierung durchgesetzte, niedrige Besatzdichte pro Hektar reduziert wird. „Ich denke, dass es dann keine Entschädigungen geben wird, sondern stattdessen Geldstrafen für diejenigen, die sich nicht an die Vorgaben halten“, erklärt er. Die Frage, ob die Regierung mit ihrem Vorhaben, Rinder für den Klimaschutz zu keulen, Recht hat oder nicht, sei ein echtes Pulverfass. „Als irischer Landwirt glaube ich natürlich, dass unsere grasbasiertem Haltungssysteme, bei denen die Kühe die meiste Zeit des Jahres im Freien grasen, die natürlichste Art der Milcherzeugung sind – sowohl für die Kühe als auch für die Menschen, die diese Milch genießen können“, erklärt er.”
              https://www.agrarheute.com/tier/rind/geplante-keulung-irischer-farmer-erwartet-strafe-statt-entschaedigung-608302

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              • zmp_nachfahre sagt

                Ob geschicktes Marketing oder tatsächliche Verbohrtheit- man sollte mal zusammentragen, für wie viele (und wie seltsame) Maßnahmen der “Klimaschutz” als Begründung herhalten muß. Nach meinem Eindruck sind dabei die irgendwie auch sonst sinnvollen extrem unterrepräsentiert.
                Und im Übrigen: das Klima kann man nicht schützen, das ist ein statistischer Mittelwert.

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          • Thomas Gensch sagt

            @R Seevers

            Zur Mist Gabel aber bitte nicht die Fackeln und Eon Töpfchen Öl vergessen.

            🙂

            Mfg Thomas

        • Wolfsfeind sagt

          Frau Ertl ich bezahle Steuern daher darf ich sagen mit Cem ist und wird es nichts 😟

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    • Marian E. Finger sagt

      “Da darf man sich dann nicht wundern, wenn die Zukunft der Labormilch gehört.”

      Die Dynamik, Frau Ertl, ist gerade anders herum, wie Sie sie beschreiben: Die Zukunft gehört der Labormilch und dem Laborfleisch, weil immer mehr Leute die konventionelle Landwirtschaft nicht nur kritisieren, sondern aufgrund einer durch und durch verlogenen “Moral” geradezu kriminalisieren, ohne eine gangbare Alternative aufzuzeigen, woher die Massenlebensmittel für die Massenmenschen denn kommen sollen. Und Massenmenschen sind wir nun mal alle, das mag man drehen und wenden, wie man will, auch wenn man einmal die Woche im Hofladen kauft.

      Bauer Willi und einige Kommentatoren vom Fach wie Thomas Bröcker und Smarti haben hier in diesem Blog schlüssig aufgezeigt, dass sich die Erträge bei Bio-Produktion inklusive Weidehaltung im Schnitt halbieren. Neulich hatten wir es hier doch von den Kühen, die mit Weidehaltung 4.500 Liter Milch geben, während die durchschnittliche Milchkuh heute irgendwo bei fast 9.000 Liter Milch liegt.
      Auf der anderen Seite gehen in Deutschland heute bereits zwei Millionen Menschen regelmäßig zur Tafel, weil sie von den gestiegenen Lebenshaltungskosten überfordert werden, Tendenz steigend.

      Die Ethik, die Sie vertreten, lässt diese Realitäten außen vor und präsentiert die sog. Bullerbü-Idylle als Lösung für alle Probleme. Wenn sich Bullerbü so rechnen würde, wie Sie das hier gerne darstellen, dann hätte sich Bullerbü schon längst auch ohne staatlichen Zwang verwirklicht. Diese Schere zwischen Halbierung der Produktion durch Bullerbü-Landwirtschaft bei gleichzeitiger Verarmung zunehmender Teile der Bevölkerung durch die Kosten der Energiewende machen sich die Beyond-Meat-Leute zunutze. Hier entsteht die Lücke, die die Vertreter von Labormilch und -fleisch großmundig zu schließen versprechen. Sie versprechen einerseits Natur-, Klima- und Tierschutz – also alles, was Sie sich für die Verwirklichung Ihres Traums wünschen, gleichzeitig faseln diese Leute davon, wie billig die neuen Lebensmittel sein werden, wenn sie erst mal in Massenproduktion gehen und schreiben sich damit auf die Fahne, womit die konventionelle Landwirtschaft punktet. Labormilch und -fleisch ist das Endprodukt der eierlegenden Wollmilchsau-Industrie, die sowohl die bio(vegane) wie auch die konventionelle Landwirtschaft am Ende überflüssig macht. Leute wie dieser Professor Lin-hi, den wir neulich hier hatten, reiben sich die Hände, wenn sie solche Kommentare wie die Ihrigen lesen. Sorry, wenn ich das so sagen muss, aber für mich sind Sie eine Vertreterin der Riege, die das Gegenteil von dem bewirkt, was sie eigentlich beabsichtigt und der Labormilch und dem -fleisch bereitwillig Tür und Tor öffnet.

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      • Brötchen sagt

        Marian….”.die bio(vegane) wie auch die konventionelle Landwirtschaft am Ende überflüssig macht”

        es werden aber trotzdem die Ausgangsbausteine gebraucht, die vorher kommen?

        es gibt nichts effektiveres von der Stoffverwertung als biologische Kreisläufe…..die Fotosynthese ist bisher unerreicht…so hab ich das noch im Ossistudium gelernt

        Du musst da nur vorne rein und hinten kommt raus……

        Der angesprochene Prof. war sicher nie in einem Labor oder einem Stall und eine wirtschaftl. Betrachtung hab ich von ihm auch nicht gehört. Zudem war der letztens auch im Radio….da war das verkürzt dargestellt auch alles sehr wage.

        wer sein Geld von der Sparkasse holt und einem Bullshitjob frönt, glaubt das natürlich…

        Weisst wer die meiste Angst vor KI hat…..die ganze Designer und Künstlerbranche…..davon gibt es ein vielfaches gegenüber Landwirten.

        Weil gewisse grafische Entwürfe und auch Bilder lassen sich mühelos erzeugen, die Frage steht wohl nur noch bezüglich Urheberrecht.
        Wer öfter mal Kuhscheisse im Auge hat glaubt daran nämlich nicht.

        Habe die Ehre!

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        • Elisabeth Ertl sagt

          Herr Finger, warum glauben Sie, wirtschaften im Bundesland Salzburg bereits 50% der Betriebe biologisch ( und in Oberösterreich nur 20%)? Weil dort konventionell keinen Sinn macht.
          Im Ackerbaugebiet braucht man keine Wiederkäuer für die Kreislaufwirtschaft, da reichen Schweine. Aber wieder nicht so viele, dass man sie mit Soja aus dem Regenwald füttern muss.

          • Brötchen sagt

            Man “muss” keine Schweine mit Soja füttern und auch keine Kühe.
            Es ist eben nur zur Zeit das passgerechtere zur Bedarfsdeckung und Preis: Leistung unschlagbar!

            Jetzt ne Weidehaltung mit Absatzkälber oder Lammproduktion zu betreiben, ist das einfachste in Bio. Da ist ein bissl was zu beachten und die Scheine müssen vorliegen. Ist dann alles nur ne Frage des Absatzes.

            Rein von der Fruchtfolge “braucht” man schon Wiederkäuer. Müsste man mal die Fruchtfolge durchgehen.
            Theoretisch kann man alles mulchen….noch ne veredlungsstufe mehr, hat dann eben mehr Risikostreuung und mehr Einkommen pro ha.

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            • Elisabeth Ertl sagt

              Bei uns in der Oststeiermark bauen sie das Soja wenigstens schon selber an.

              • Reinhard Seevers sagt

                Bei uns auch…..und dann wird es getoastet und vermahlen und an die schmachtenden Hochleistungskühe verfüttert.

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              • Hauke Jaacks sagt

                Aber erst kommt das öl aus der Sojapflanze und der Rest also der Kuchen wird als Futter verwendet

            • Elisabeth Ertl sagt

              Da muss man halt die Betriebsstruktur genau kennen. Bei uns, wo zwischen den fruchtbaren Ebenen lauter steile Hügel sind, haben sie schon immer Geflügel, Schweine UND Kühe gehabt, und jetzt grasen auf den Hügeln noch immer welche – FREIWILLIG …
              Generell sind Wiederkäuer im Intensivgebiet eine Ressourcenverschwendung, weil sie von allen Nutztieren die schlechtesten Futterverwerter sind. Da geht es auch um die Ernährung der Menschheit. Und wegen des Fruchtwechsels: Meines Wissen ist ein gewisser Anteil Grünfutter auch für Schweine gesund.
              Vor allem aber gebe ich Prof. Zollitsch recht: Je billiger im Intensivgebiet Milch produziert wird, desto weniger können die extensiven Betriebe im Bergland, die eigentlich dafür prädestinierter wären, mithalten. Und wenn die Landwirtschaft dort aufhört, ist das ebenso schlecht für die Ernährung der Menschheit, wie wenn 100% auf Bio umgestellt wird. Immerhin kommen 25% der österr. Nahrungskalorien aus den Alpen.
              Ihr beschwert euch mit Recht darüber, wenn euch mit Billigfleisch aus Lateinamerika Konkurrenz gemacht wird. Aber ihr habt mit eurem Wachse oder Weiche, auf welches ihr in den 90ern noch mächtig stolz wart, im Rahmen der EU in Österreich auch damals schon viel ruiniert.

      • Elisabeth Ertl sagt

        Ich bin aus Überzeugung weder Veganerin noch Vegetarierin. Aber wenn man für Milch und Fleisch ständig Werbung machen muss als LEH bzw. als Molkerei, weil offensichtlich viel zu viel davon da ist, dann ist das genau so pervers wie die Forderung nach einer veganen Ernährung der Bevölkerung. 1/3 unserer Agrarfläche in Österreich sind Almen, die nutzt man am besten mit Freilandhaltung robuster Wiederkäuer. Ein weiteres 1/3 ist nicht ackerfähiges Grünland – (wird allerdings wegen des Klimawandels teilweise schon wieder ackerfähig, nämlich wenig geneigte Wiesen in den Alpentäern, weshalb man auf die Alpen als Agrarraum keinesfalls verzichten darf des Wolfes wegen.) Dort gehören die Wiederkäuer hin.
        Nur 7% der österreichischen Rinder sind Hochleistungsrassen. Die gibt es bei uns eh fast nur in Vorarlberg, weil dort der Käse Tradition hat und man in diesen Strudel hineingeraten ist und jetzt wegen der Kälbertransporte nach Spanien in der Kritik steht. Der im Film gezeigte Betrieb in Niederösterreich ist eigentlich untypisch.

        • Reinhard Seevers sagt

          Fleisch und Milchprodukte sind für den LEH DIE Lockmittel. Sie sind die Türöffner. Deshalb sind sie auch immer ganz groß und ganz stark beworben. Das hat System. niemand bräuchte diese Werbung, außer der Händler.
          Wieso wird eigentlich Werbung für überhaupt irgendetwas gemacht, muss ja wohl von ALLEM zu viel geben.
          Werbung ist die Hauptursache für Verschwenung und Konsumismus….Aber Cem arbeitet dran, die Werbung für Süßes will er schon mal verbieten, aber nicht, weil es zu viel davon geben soll, sondern, damit Papi die Kinderlein schützt.

          P.S: Österreich ist nicht der Mittelpunkt agrarischer Erzeugung dieses Planeten Elisabeth. Nationalismus ist eigentlich ein nogo in der woken Szene.

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          • Elisabeth Ertl sagt

            Immerhin waren wir bis 2018 autark, autarker als Deutschland! Nur jetzt verbauen sie zu viel lw. Fläche.

            • Smarti sagt

              Frau Ertl, das wird nicht an der Fläche allein liegen. Die Landwirte überlegen es sich immer öfters, ob sie wirklich noch für “sehr viele Deppen” ihren Betrieb, ihre Lebenszeit und die Gesundheit aufs Spiel setzen wollen. Spätestens bei der Übergabe ist Zahltag… und da die Landwirte eh “überaltert” sind, wird es bald deutlicher sichtbar.

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        • Marian E. Finger sagt

          In Österreich leben 109 EW pro km2, in Deutschland sind es 236 EW pro km2, d.h. die österreichischen Bauern müssen gerade mal die Hälfte der Leute pro Flächeneinheit satt kriegen im Vergleich mit ihren deutschen Kollegen. Die Österreicher können sich also Bio-Produktion leisten, und die Geologie des Landes (Berge/Almen) fördert diesen Weg. Dagegen ist ja auch nichts zu sagen. Nur lässt sich das Modell “Österreich” eben nicht auf andere Länder übertragen und schon gar nicht auf Deutschland.

          Mir geht es darum, dass in den Medien ein Narrativ verbreitet wird, der überhaupt nicht mehr hinterfragt wird. Wir Menschen verbringen die meiste Zeit in Innenräumen und sind dabei sehr viel gesünder als unsere Vorfahren, die im Freiland geschuftet haben. Am ältesten werden die Leute ausgerechnet in Hongkong, wo die Menschen dichter gedrängt aufeinander hocken als sonstwo auf der Welt. Das ist doch kein Zufall!

          Nennen Sie mir einen einleuchtenden Grund, warum das bei unseren Nutztieren, die denselben Weg wie wir gehen, so grundsätzlich anders sein sollte. Warum sollte, was für uns Menschen gut ist, für unsere Stalltiere so schlecht sein?

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          • Elisabeth Ertl sagt

            Warum haben wir weniger Einwohner? Weil dort, wo weniger Lw. möglich ist, auch weniger Leute wohnen können. Glauben Sie, wir haben in den Gunstlagen eine ebenso hoch entwickelte Lw. wie in D.

            • Elisabeth Ertl sagt

              Das Leben in Innenräumen sagt ja noch nichts über die Lebensqualität. Die meisten Leute lieben es, bei gutem Wetter hinaus zu gehen. Und meine Schafe, die aus und ein können, wie sie wollen, die im Stall auch jederzeit Heu zur Verfügung haben, die sind freiwillig die meiste Zeit draußen. Vielleicht empfinden sie das Weiden ja nicht als Arbeit ….

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              • Reinhard Seevers sagt

                Welch Indikatoren sollen denn die relative Vorzüglichkeit der Wahl des Aufenthalts bestimmen? Das menschliche Gefühl?
                Wenn in unseren Breiten in moorigen und anmoorigen Grünländereien mal keine Trockenheit herrscht, dann ist im Umkreis des Stallauslaufs nach 24 Std der Matsch so hoch, dass die Kühe bis zum Bauch in Modder stehen….abgesehen von den Tränkestellen auf den Weiden. 4-6 Kühe sind sicher kein Problem, 40 – 60 aber schon und noch mehr ganz sicher.
                Diese ganze Laberei um Weidegang ja oder nein ist so emotionalisiert und so weltfremd, so urban und feminin, so animalstisch und religiös aufgeladen, ….

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                • Elisabeth Ertl sagt

                  Den Matsch kenn ich leider auch, werden demnächst wieder Sägespäne streuen …. Und es gibt halt 4 verschiedene Möglichkeiten zum Auslass.

              • Marian E. Finger sagt

                Ja, wir Menschen lieben es, bei gutem Wetter am Strand zu liegen oder eine Wanderung in den Bergen oder im Wald zu machen. Aber wenn es uns ernsthaft nach einem Leben im Freien inmitten der Natur gelüsten würde, hätten wir nicht damit angefangen, Häuser und Städte zu bauen. Ist es nicht so, dass wir froh sind, dass wir der Natur nicht mehr ausgeliefert sind?

                Da der Mensch in den Augen der Tierrechtler ja ebenfalls nur ein Tier ist, mag es anderen Tieren doch ebenso gehen, dass sie ein Dach überm Kopf schätzen, auch wenn sie nicht die Fähigkeit haben, sich selber eins zu bauen. Und es kann sein, dass sie, ebenso wie wir, lieber drinnen als draußen sind und bloß ab und zu gern einen Spaziergang machen.

                Immer geht es in solchen Diskussionen ums Tierleid, aber ist es in Wirklichkeit nicht so, dass artgerecht lebende Wildtiere weitaus mehr Tierleid erfahren als das durchschnittliche Nutztier? Jedes Wildtier kennt Hunger, Durst, Hitze, Kälte, Verletzungen, Todesangst und so weiter, was dem durchschnittlichen Nutztier in der Regel erspart bleibt. Auch der Tod des Nutztiers im Schlachthof ist in der Regel schneller und schmerzfreier als der von wildlebenden Artgenossen.

                Im Grunde ist es doch so, dass erst die Auswüchse in der industriellen Tierproduktion uns Menschen überhaupt dafür sensibilisiert hat, dass Tiere Lebewesen mit Bedürfnissen sind. Die Landwirte sind doch längst dabei, die daraus resultierenden Einsichten umzusetzen. Der “Umbau der Landwirtschaft” hin zu mehr Rücksicht auf die Tiere findet doch schon längst statt.
                In der Bullerbü-Verblendung werden die Fortschritte in der Tierhaltung, auch in der sog. Massentierhaltung, jedoch überhaupt nicht wahrgenommen. Stattdessen wird immer so getan, als herrschten in der industriellen Tierhaltung noch dieselben Bedingungen wie vor 60 Jahren. Gerade so, als könnte man den Arbeitsplatz eines heutigen Industriefacharbeiters noch mit einem aus den Anfängen der industriellen Revolution im Alten England vergleichen. Man muss dem Rechnung tragen, was in der Tierhaltung bereits erreicht wurde und nicht immer dieselbe ewig alte Leier wiederholen.

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                • Arnold Krämer sagt

                  👍👍👍 besser kann man es nicht formulieren

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                • Reinhard Seevers sagt

                  ” Man muss dem Rechnung tragen, was in der Tierhaltung bereits erreicht wurde und nicht immer dieselbe ewig alte Leier wiederholen.” …sagt Marian.

                  “Man muss Kritik annehmen….” sagt Rukwied.

                  Wie bringt man solche Sichtweisen unter einen Hut?

                • Arnold Krämer sagt

                  Herr Seevers, dem DBV geht es (auf einer anderen Ebene) genauso wie dem deutschen Volk. Man hat früher zuviel “gesündigt” und muss Buße tun.

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  9. unkomplizierter Wurzelwicht sagt

    Rukwied und sein absonderlicher „Fachverstand“ von funktionierender Landwirtschaft – im ökologischen, vor allen Dingen aber auch im ökonomischen Sinne:

    Er kapiert es einfach nicht – der Verbraucher will billig – spottbillig – billig genug direkt für die Tonne.

    Aktuell verzehrt der deutsche Bürger im Schnitt 30 kg Schweinefleisch pro Jahr, um die 11 kg entstammen nicht aus heimischer Produktion. Können wir Bauern des Verbrauchers Sehnsüchte nicht erfüllen, müssen wir es wohl jene machen lassen, die hierzu befähigter sind. Das höchste Gut für den Verbraucher ist Billigfleisch, damit sind wir hierzulande mit einem mittlerweile überbordenden Ordnungsrecht überhaupt nicht imstande, eben solches zu produzieren.

    Vergeistigte Illusionen, der Verbraucher greife bei entsprechender medialer Kommunikation zum ökologisch wertvolleren Stück Fleisch bildet allenfalls eine irrlichterne Utopie ab. Für den Verbraucher ist billiges Fleisch auch „ehrliches Fleisch“, nur Özdemir begreift das nicht.
    Der entsprechende Griff in die Kühltheke offenbart aber genau dies mehr als eindeutig.

    Aktuell werden bei uns in den BIO-Kartoffeln per Hand Tag für Tag Kartoffelkäfer abgelesen. Tut man das nicht, findet man innerhalb kürzester Zeit von kaum einer Woche nur noch Gerippe auf selbigen Äckern vor. Es stellt sich hier die Frage, wer soll das(!) bezahlen!?

    Das GEG, das kommenden Freitag verabschiedet werden soll, stellt riesiges Potential für unsere heimische LW dar. Wir brauchen sofort gesetzlich installierte Regelbrennstoffe, hierzu zähle ich Getreide, die die Bauern liefern können. Eine Halbierung des PSM-Einsatzes -agrarpolitisch nach wie vor ganz weit vorne auf der Prioritätenliste- sowie eine maßgebliche Reduzierung des Düngereinsatzes stellten dabei überhaupt kein Problem dar, bei einer thermischen Verwertung fragt der Bollerofen nicht, welche Qualitätsstandards er schlucken muss, alles wird Raub der Flammen, umgesetzt in wohlige Wärme.

    Jeder Verbraucher wird sich im Energieumfeld analog wie beim Nahrungsmitteleinkauf verhalten: Die billigste Energie wird die beste sein, Getreide kostete aktuell allenfalls ein Drittel dessen, was anderweitig dafür zu latzen ist. Wenn eines aktuell unumstösslich schon feststeht, dann die Tatsache, dass Energie knapp, sehr knapp, verfügbar sein wird. Handlungsbedarf ist hier ebenda schleunigst angezeigt.

    Den Kampf gegen die perverse Verschwendung von Lebensmitteln, die unseren höchsten Qualitätsstandards entsprechen, erschaffen unter der Peitsche Özdemirs, Timmermans, von der Leyen & Co., haben lt. heutiger Tagespresse derzeit 18 Handelsketten und Händler angesagt; diese Abfallmenge soll innerhalb kürzester Zeit um 30% reduziert werden. Angeblich werden 11 Mio. Tonnen im Lebensmittelhandel einfach vollkommen schmerzbefreit weggeworfen. – Wie pervers darf ein solches System noch entarten!? Es gibt Alternativen im Non-Food-Bereich, warum nutzt man diese nicht!?

    Özdemir gerade eben im Öffentlich Rechtlichen Hörfunk: In Bayern unter der Rigidität der CSU haben sich die Schweinhalter um 54% mehr als halbiert auf heute kaum mehr 9.000 Betriebe.
    Er in persona als überzeugter Vegetarier lege sich für diese Branche mächtig ins Zeug, um diesen Strukturbruch dato zu stoppen. – Reitet er demnächst als kampfeslustig edler Ritter, bewaffnet mit Schwert und Schild auf seinem rosa Schweinchen kampfeslustig über die Felder, durch Wiesen und Wälder!? Das Rüsselabschneiden hat er ehemals immerhin bereits heroenhaft gestoppt. Jetzt geht es nicht weniger als um Kopf und Kragen – nicht bei den Schweinen sondern bei deren Haltern…

    „Des Ruhmes Würdigkeit verliert an Wert, wenn der Gepries‘ne selbst sich ehrt“ (Shakespeare) – Wer sagt es Özdemir u. seinem Busenfreund Rukwied!?

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    • Thomas Bröcker sagt

      Entschuldigen Sie, wenn ich an einer Stelle widerspreche:
      Es geht um das Themenfeld Lebensmittelabfälle.
      Dieses Thema gehört auch in den Bereich der Marktabgrenzungserzählungen der Bio-Branche. Lange Zeit wurde die sachlich falsche Schlagzeile “Fast die Hälfte der Lebensmittel wir weggeworfen” als Begründung genutzt, die Behauptung zu untermauern, dass man auch mit 50 % Erträgen der Bio-Branche die Welt ernähren kann.

      Daher auch hier nochmal die reellen Zahlen aus der bisher umfassensten Untersuchung zu diesem Thema aus 2012:
      Von 11 mio t Abfall aus dem Lebensmittelbereich sind 4,5 mio t als uneingeschränkt genießbar eingestuft worden. Das sind 41 % des Abfalls. Bezugszahl muss aber der Verbrauch sein. Danach entstehen im Lebensmittelbereich rund 20 % der erzeugten Masse an Abfall. 11 % der erzeugten Lebensmittelmenge sind sind unvermeidbar und nicht essbar. 8 % der insgesamt erzeugten Lebensmittelsind vermeidbar weggeworfene genießbare Lebensmittel.
      Hieran haben die Privathaushalte den deutlich größeren Anteil, nämlich rund 2,5 mio t.
      Das sind im übrigen rund 30 kg pro Kopf und Jahr oder 500g pro Kopf und Woche.

      Das sind absolut realistische Zahlen. Handel und Verarbeitung haben längst reagiert. Versuchen Sie doch mal eine Stunde vor Ladenschluss noch frische Backwaren zu bekommen.
      Nicht umsonst beklagen die Tafeln einen starken Rückgang der Mengen, die “als Brosamen unter die Tische der Reichen fallen”.

      Also klar: Jedes unnötig weggeworfene Kilogramm Essen ist eins zu viel. Aber ein Abfallfreies Perpetuum mobile gibt es auch nicht.

      Auch dieses Thema ist propagandistisch zu einem Popanz aufgeblasen worden.

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      • unkomplizierter Wurzelwicht sagt

        Ich sehe das nicht durch die ideologisch verbrämte grüne Brille sondern weit eher unter den Gesichtspunkten, dass generell unsere bäuerlichen Erzeugnisse weit ökonomischer und dabei zielgerichteter genutzt werden müssen.

        Warum sind wir Bauern aktuell in eben diesem brandgefährlichen Gemetzel verfangen, Herr Bröcker!?

        Meine Betrachtungsweise erfolgt aus einem ganz anderen Blickwinkel, …aber das dürfte in Summe nicht so ganz neu sein, oder!?

        Warum streuben wir Bauern uns, auf einem Drittel unserer Flächen Energie produzieren zu wollen!?
        Warum stehen wir uns als Konkurrenten noch immer desöfteren recht unbeholfen selbst im Wege!?
        Ein Stück weit schaffen wir uns diesen fulminanten Preisdruck doch selbst!?

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        • Reinhard Seevers sagt

          “Warum stehen wir uns als Konkurrenten noch immer desöfteren recht unbeholfen selbst im Wege!?”

          Wenn man an den Markt, den Kapitalismus und die Demokratie glaubt, weiter glauben und festhalten will….dann ist die Frage nach dem Konkurrenten eigentlich obsolet, oder?
          Ist der Gemüseriese, der Jahr für Jahr Flächen pachtet und über 3000€/ha ausgibt ein Bösewicht, wenn er dem kleinen Direktvermarkter die Flächenpacht hochtreibt? Oder ist er nur Teil des Systems, das aufzubrechen nicht gehen wird, wenn man an den drei obigen Systemen festhalten will.

      • Lieschen Müller sagt

        Es ist unmöglich Lebensmittel absolut genau zu disponieren. Z.B. hat Frau X Mittagessen bestellt, leider mussten wir sie heute morgen ins Krankenhaus bringen lassen. Ich kann doch auch nicht jeden Tag 2 Portionen weniger machen und dann hoffen, dass es irgendwie aufgeht. Im Privathaushalt verderben auch bei guter Hygiene hin und wieder Dinge. Ich denke da auch an die Motten im Biodinkel! Ja, den schmeiße ich dann weg.
        Und was ist denn mit dem ganzen Plunder aus dem 1-Euro-Shop? Wer braucht das? Lebensmittel kann man wenigstens kompostieren.

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      • Smarti sagt

        Herr Bröcker, wären genug “Abfälle in Lebensmittelqualität” vorhanden, dann würden die Tafeln nicht immer lauter um Spenden bitten müssen. Es gibt wohl bereits Tafeln, an denen es zeitweise ein Annahmestopp für neue Kunden gibt.
        Entweder es wird zu viel gehandelt – dann wäre genug für die Tafeln da… oder es wird eben immer knapper kalkuliert und dem entsprechend auch weniger entsorgt.
        Je mehr Bio, desto mehr Abfall durch Fäulnis/ Insektenbefall fällt an – auch dieser Punkt wird immer vergessen.

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  10. Hans Gresshöner,Landwirt sagt

    Der Mann heisst RUKWIED.
    Herr Rukwied,glauben sie,dass sie mit diesen ihren Statements einen Bauern hinterm Ofen herlocken!!

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    • Brötchen sagt

      Hans stimmt, eigentlich isses egal, wie das Dingens heißt….macht sowieso nix für niemand…

      Mit dem Ofen isses übrigens auch bald vorbei…..also nimm Kritik ernst und nutze Dein Know How….

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        • Brötchen sagt

          Reinhard Tritratrallala das Kasperle is wieder da….

          Die dunkelgrüne Agora Klicke kassiert da ab und bereichert sich am Elend der kleinen Leute… der schwarze Kasper wird immer weiter gereicht, bis die Schneebälle alle sind.

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        • Thomas Bröcker sagt

          Im Antragsverfahren sitzt du dann den gleichen Leuten gegenüber, die dir alles verbieten wollen. Da kommt dann der Neidfaktor zum tragen.
          Will damit nur sagen, arschlecken geht erst, wenn du durch die Instanzen bist.

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        • Lieschen Müller sagt

          Viele Pächter werden ihre Flächen verlieren, wenn entlang der Autobahnen konsequent 200 m für Solaranlagen ausgewiesen werden.

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    • Bergamasca sagt

      …. oder einen Verbraucher davon überzeugen, im Supermarkt mehr auszugeben, wenn er für eben diesen Mehrbetrag auch ein Flugticket in den nächsten Urlaub bekommen kann.

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  11. Reinhard Seevers sagt

    Was ist das für ein arroganter Satz vom Ruckwied.
    Wen spricht er an, den kleinbäuerlichen Betrieb, der seine Anbindehaltung nicht aufgeben kann, weil er dann aufhören kann/muss? Welche Wissenschaft und welches know how soll er nutzen, um zu existieren? Oder muss er ins Risiko gehen und Insekten für einen noch zu schaffenden den Markt zu produzieren?

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    • Brötchen sagt

      “Damit sind die Interessen auf dem Land längst nicht mehr so homogen wie vor einigen Jahrzehnten: Wer zurück in die vermeintliche Natur zieht, ist für die Umwidmung von Ackerland in Schutzgebiete dankbar. Alleiniger Lobbyismus für die Interessen der konventionellen Landwirte zieht auf dem Land nicht mehr – zumal die Zahl der Biobauern zunimmt.”

      “Wer zurück in die vermeintliche Natur zieht, ist für die Umwidmung von Ackerland in Schutzgebiete dankbar. ”

      ahja die beklagen jede Mücke, jede Ameise und jede Fliege, und jeden nächtlichen Ruf einer Vogels….oder jedes Wildschwein und Reh im Garten….

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  12. Frikadellen piet 44 sagt

    der Präsident war ihm MoMA und ist in Münster beim Bauerntag aber da was bewirkt

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  13. Brötchen sagt

    “Landwirte wollen Natur- und Umweltschutz betreiben. ”
    .
    “Landwirte betreiben den besten Natur- und Umweltschutz ”

    §1
    von den Grünen lernen, heißt siegen lernen Herr Runkwied

    Vorwärts immer, rückwärts nimmer (Honni)

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    • Inga sagt

      Ja Siegen lernen haben die Grünen bestimmt besser drauf,
      als von den Landwirten lernen!

      • Brötchen sagt

        Siehste Inga…..der Spruch heiß eigentlich; von der Sowjetunion lernen, heißt siegen lernen.

        Ich habs geahnt das ich das alles nochmal brauchen werde! 😉

        der sterbende und faulende Monopolkapitalismus steht vor dem Abgrund und der Sozialismus ist ihm immer einer Schritt voraus.

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