Bauer Willi, Video
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Freie Natur… (Video)

In unserer Gemeinde gab es einst ein großes Siedlungsgebiet für Feldhamster. Über 200 Bauten wurden in einem sehr kleinen Gebiet gezählt.  Trotz aller Bemühungen durch Naturschützer und Bauern, die seit über 10 Jahren in vorbildlicher Weise zusammengearbeitet haben (ich habe auch „Hamster-Erwartungsland“)  ist die Population zurückgegangen. Jetzt wurden gezüchtete Hamster ausgewildert.

Dieser Artikel dürfte – politisch gesehen –  weitestgehend unkritisch sein. 🙂

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40 Kommentare

  1. Der beste Naturschutz geschieht, wenn sich Menschen aus dem Schützen der Natur heraushalten und Natur einfach machen lassen – siehe Tschernobyl. Wie sagte einst Einstein sinngemäß? Man kann ein Problem nicht mit dem lösen, wodurch das Problem entstanden ist. “Natürlich“ muss in der schnelllebigen Digitalzeit der Erfolg entsprechend schnell ersichtlich sein, damit wir uns den vermeintlichen Erfolg des Naturschutzes schulterklopfend auf die eigene Fahne schreiben können – jene Fahne, die wir zuvor auf das eroberte Gebiet steckten, das es nun zu schützen gilt. Natur bemisst Zeit ANDERS und hat entsprechend mehr davon, im doppelten Sinne, sprich, mehr Erfolg auf lange Sicht.

    Da hebelt der Mensch mehr und mehr die Bedeutung der Jahreszeiten aus und bedarf zugleich permanenter Verfügbarkeit von Fremdenergie – und bildet sich derart energetisch bekifft ein, er könne die Natur dergestalt vor sich selbst schützen.

    • Ehemaliger Landwirt sagt

      Die Individuen haben sich der jahrhundertelangen Landwirtschaft angepasst.
      Es ist ein Trugschluss zu glauben, bei unberührter Natur würde es den tierischen Individuen besser geben.

        • Ehemaliger Landwirt sagt

          Aufgelassene Flächen verbuschen und werden in 20 bis 30 Jahren zu Wald.
          Das werden die meisten nicht überleben, das heißt sie können sich nicht weiter Vermehren, weil ihnen das notwendige Habitat fehlt.
          Insekten die man am Waldrand sieht, ziehen sich bei Hitze vom Feld lieber in den Schatten des Waldes zurück.

          • Eben, lässt man Natur machen, wird Wald daraus, egal ob an Land oder unter Wasser. Warum? Weil Wald “besser“ ist. “Besser“ im Sinne von effizient bezüglich Energiehaushalt. Evolution läuft auf Wald hinaus, nicht auf Metropolen. Metropolen bezeugen Ineffizienz bezüglich Energiehaushalt, weshalb Städte, je größer sie werden, sie umso mehr auf permanent verfügbare Fremdenergie angewiesen sind.

            Vegetation bedeutet gleichfalls, dass Lebewesen entstehen, nur halt nicht mit Beinen und Flügeln, sondern mit Blättern. Der Natur ist es egal, in welcher Form sich Lebewesen verkörpern und wie viele es von einer Art vor Ort gibt, weil die konsequente Bewahrung effizienten Energiehaushaltes der entscheidende Antrieb der Evolution ist. Menschen machen mehr und mehr das Gegenteil – und benötigen deshalb immer mehr Energie:

            https://guidovobig.com/2019/04/26/stadt-statt-land/

            • Elisabeth Ertl sagt

              Aber die höchstmögliche Biodiversität findet man auf vom Menschen extensiv genutzten Flächen wie Almweiden und Streuobstwiesen, nicht im Wald. Die Natur allein schafft das halt nicht, und die Frage ist, was ihr lieber wäre, wenn man sie fragen könnte: dass der Mensch wieder verschwindet, oder dass der Mensch, den sie immerhin selber hervorgebracht hat, seine Fähigkeiten in ihrem Sinne nützt. Ich glaube zweiteres.

              • Dummerweise nutzt der Mensch seine Fähigkeiten immer weniger im Sinne der Natur – K.O.-Evolution anstelle von Ko-Evolution.

                “Aber die höchstmögliche Biodiversität findet man auf vom Menschen extensiv genutzten Flächen wie Almweiden und Streuobstwiesen, nicht im Wald. Die Natur allein schafft das halt nicht …“

                Bei solchen Aussagen wundert mich nicht, dass viele Menschen glauben, CO2 sei DER Klimakiller schlechthin und einzig Menschen in der Lage, Natur und Klima vor dem Kollaps zu bewahren.

  2. Obstbäuerin sagt

    Vor 5o Jahren gab es bei uns massenhaft Kaninchen und kaum Hasen. Jetzt ist es genau umgekehrt – viele Hasen und kaum Kaninchen. Warum eine Population verschwindet und wieder auftaucht oder auch nicht, scheint oft nicht erforscht zu sein und da kann man schnell irgendwas behaupten und den üblichen Schuldigen (die moderne Landwirtschaft) an den Pranger stellen. Vielleicht gibt es irgendwann eine Hamsterinvasion und alle wundern sich.

    • Brötchen sagt

      Kaninchen gibt es Krankheiten die ziemlich letal sind, dass wird daran liegen. Ist eigentlich kein großes Geheimnis, da brauch man jetzt nicht groß orakeln. Das ist erforscht.

      • Obstbäuerin sagt

        Diese Krankheiten gab es aber sicher schon vor 60 Jahren und trotzdem hat sich eine Kaninchenschwemme entwickelt, Brötchen. Vielleicht war es ja auch sowas wie die spanische Grippe, die hat die Menschheit auch reduziert und jetzt sind wir wieder ziemlich viele.

        • Brötchen sagt

          Es gibt neuere! Krankheiten Obstbäuerin, die trifft auch Zuchtbestände hart!
          Durch die starke Reisetätigkeit und auch durch das Aussetzen von Tieren kann das leicht übertragen werden. Wir hatten auch mal ein Tier vom Nachbarn bekommen, dass auf der Weide gefunden wurde. Diese Tiere sind meist geimpft, die Wildtiere aber nicht usw.

          Zudem sind Kaninchen sehr empfindlich. Kann z.B. auch sein, wenn die Mäuseköder fressen, gehen die bestimmt auch ein, da sollten aber immer genug Tiere übrig bleiben, das die sich vermehren können.
          Kaninchen haben eine sehr hohe Vermehrungskapazität! und wären sehr geeignet für die Fleischerzeugung! Sind aber eben zu empfindlich was Krankheiten betrifft, deshalb hat sich das nie durchgesetzt. Die übertreffen das Schwein um Längen und sind ebenbürtig mit Geflügel.

        • Sabine sagt

          Die China-Seuche (RHD) tobt seit Jahren in den Ställen und im Freiland. Medis helfen da nichts, nur Impfen. Das Virus hält sich über Monate auch außerhalb des Tiers und bleibt ansteckend, gegen die neue Variante des Virus ist erst seit drei Jahren ein noch relativ teurer Impfstoff zu haben. Um eine Infektion auszuschließen, müssen alle Tiere jedes Jahr neu geimpft werden. Teilweise werden von TÄ immer noch recht heftige Preise aufgerufen. Eine Kombi-Impfung Myxo und RHD für über 30 Euro pro Tier war und ist keine Seltenheit. Das macht dann aus einem relativ preiswerten Braten ein Luxusprodukt. Die Züchter in meinem Bekanntenkreis haben ihre Zuchten teilweise drastisch reduziert. Selbst wer den Platz für die neuen Auflagen in der Haltung hat, will kein Risiko eingehen und impft tapfer seine kleinere Gruppe durch. Das geht ganz schön ins Geld und angesichts der immer wieder neuen Vermutungen, dass der Virus mal wieder eine neue und noch aggressivere Variante nachschiebt, auch an die Nerven.
          Die Wildtiere draußen haben niemanden, der sie impft und so sind vieler Orts die Populationen zusammengebrochen.

  3. Michael G sagt

    Zum Hamster folgendes,
    Wir sind uns zu 99% sicher, dass sich in den letzten Jahren auf unseren Flächen auch einige Hamster wohl fühlen. Unser Jagdpächter hat mich mal drauf aufmerksam gemacht. Aber eigentlich gibt es bei uns keine Hamster. Somit können sie sich ungestört von allen Naturexperten ihres Lebens freuen.
    Warum sie sich bei uns wohlfühlen? Ich denke kleinere Parzellen mit wechselnden Feldfrüchten (Wintergetreide, Mais mit guten Zwischenfrüchten vorweg, etwas Winterraps) und wahrscheinlich passende Bodenverhältnisse. Evtl. hält sich der Prädatorendruck auch in Grenzen.
    Was ich damit sagen will: Es geht auch ohne besonderen naturschützerischen Aufwand und da wo es keiner vermutet.

  4. Friedrich sagt

    Wir hatten hier früher sehr viele Hamster. Als Kinder haben wir die ausgegraben und an die Tierärztliche Hochschule als Versuchstiere verkauft. Das ging mit der Masse der Hamsterpopulation so lange bis die „Grünen Politiker“ begannen die Krähen und sonstigen fliegenden Beutegreifer , wie Bussard, Habicht usw. unter Totalschutz zu stellten . Seit dem putzen die diese Hamster aus lauter Futternot weg. Neulich haben wir zu Stoppelweizen gepflügt und dort waren auf 10 ha fast 40 Bussarde auf der Jagd nach ganz wenigen Mäusen.
    Hamster gibt es bei uns nicht mehr . Als Jungjäger haben wir nach damaliger Zeit (1970 er Jahre) vorgegeben bekommen , daß auf einige hundert Hektar ein Bussardpärchen leben soll. Heute haben wir die zehnfache Menge davon. Wie soll so ein Hamster, ein Rebhuhn, Fasan,Kibitz,Hase, Kaninchen, usw. überleben können. Diese ideologische, pauschale Unterschutzstellung hat vielen
    Tieren den Tod gekostet. Dann heist es aber , wie immer , daß die Bauern mit ihren Pestiziden daran Schuld sind. Auch sollte nicht vergessen werden , daß die vielen Hundehalter durch das Streunen lassen ihrer Lieblinge, die Artenvielfalt aller auf der Erde lebenden Wildtiere stark dezimieren helfen, aber das will aber keiner hören. —
    Willi , daß Hamsterschutzprogramm ist eine schöne Sache , aber solange man die anderen Faktoren nicht ändert , werden die ausgesetzten Hamster keine zu großen Chancen des Überlebens haben.

    • sonnenblume sagt

      Für mich ist das schlicht und einfach Tierquälerei. Erkennen unsere Biologen und Naturschützer die Zusammenhänge nicht mehr, oder wollen sie sie nicht erkennen? Ein Feldhamster lebt auf dem Boden und ist dort auf bestimmte Voraussetzungen angewiesen. Das wird alles bedacht und was ist mit der Umgebung? Werden diese Menschen zu so engstirnigen Fachidioten ausgebildet, oder was wird denen während der Ausbildung beigebracht? Jeder schaut nur auf sein Tier und vergisst dabei, dass der Kollege gerade etwas initiiert hat, dass im Zusammenspiel überhaupt nicht funktionieren kann.

      • Oberländer sagt

        Ja das ist normal ,
        wenn es anders wäre würde 2 mal die Hälfte dieser
        Spezialisten Lohn und Brot verlieren.

  5. Ehemaliger Landwirt sagt

    74 wurden ausgesetzt,
    wehe die finden im nächsten Jahr nur noch 73 Hamster. 🙁

  6. Elisabeth Ertl sagt

    Ein musealer Naturschutz wird sich nicht ewig halten können, denn die Evolution bleibt nicht stehen. Neophyten und Neozoa kommen, andere Arten gehen. Und das ökologische Gleichgewicht der Kulturlandschaft ist und bleibt künstlich und kann nur künstlich aufrecht erhalten werden.
    Unsere Hühner liefen jetzt jahrelang untertags ganz frei herum und hielten uns ums Haus und im Gemüsegarten die Schädlinge vom Hals. So einmal pro Jahr holte sich der Habicht ein Huhn – damit kann man leben.
    Heuer gab es Unmengen an Mäusen und Maulwürfen, und das Habichtpaar konnte 3 Junge großziehen. Irgendwann ging denen das Futter aus, und wir hatten binnen kürzester Zeit drei Habichtattacken, und nicht nur wir, auch in der Umgebung fanden diese Übergriffe statt. Früher hätte der Jäger ein oder zwei geschossen, und es wär wieder Ruhe gewesen. Weil das verboten ist, müssen nun wohl ein oder zwei Habichte innert Wochen und Monaten langsam verhungern, während unsere Hühner am Volierengitter auf und ab trippeln, die Welt nicht mehr verstehen und unnötig viel Getreide brauchen. Ob die Naturschützer wirklich alles besser wissen? Schon denkbar, dass der Greifvogelschutz den Hamstern zusetzt.

    • Ehemaliger Landwirt sagt

      Frau Ertl,
      kenne einen Hofladen, die Hühner im Freiland halten.
      die haben jedes Jahr ca. 40 % Verlust durch Habichte und Füchse.
      Unser Hof liegt inzwischen fast in Ortsmitte, mit ca. 1 Hektar Land mit Obstbäumen und einem Bach mit viel Bäumen.
      Wenn es mit den Vögeln ruhig wird, dann weiß ich, der Habicht macht Halt bei uns.
      Er fängt auch Mäuse und das finde ich gut.

      • Elisabeth Ertl sagt

        Der Habicht ist zweifellos ein nützliches Tier, aber meiner Meinung nach bräuchte er in der Kulturlandschaft zuweilen eine Bestands-Regulierung, damit das ökologische Gleichgewicht erhalten bleibt.
        Pardon – „nützlich“ und „schädlich“ sind ja keine politisch korrekten Ausdrücke mehr. Obwohl – in unserer Jugend hat auch der Naturschutzbund die Schutzwürdigkeit von Arten noch mit ihrer Nützlichkeit begründet.

        • Brötchen sagt

          Ich kann ohne persönlichen Wachschutz die Hühner nicht allein raus lassen. Ich habe die Erfahrung gemacht, wenn der Habicht merkt er kommt nicht zum Zuge, lassen die Angriffe nach. Die Tier ist extrem gerissen, der greift auch im Rücken an oder schleicht sich hinter den Bäumen an. Im Sommer ist es durch die belaubug extrem schwierig, weil er fast unsichtbar ist. Jetzt wird es wieder etwas entspannter, weil man ihn leichter sieht und die Hähne ihn auch rechtzeitig entdecken.

      • Old Muppet sagt

        „Wenn es mit den Vögeln ruhig wird“?
        Auf meinem Ausbildungsbetrieb hatten wir auch Hühner auf der Weide.
        Wenn ich auf dem Acker stand und plötzlich die Krähen zetern hörte, wusste ich: Da versuchts mal wieder ein Greifvogel. (Aber eben auch, dass sie ihn nicht lassen).

        Leider haben sie die Füchse so nicht vertrieben… weswegen es trotzdem noch Verluste gab.
        (In manchen Jahren leider neben Kannibalismus – trotz Vorbild-Bio-Stall und allen möglichen kreativen Maßnahmen – übrigens).

        Es gab auch Stangen (als Ansitze) für die Greifvögel – neben den Feldern; nicht neben der Hühnerweide 😉 (und Hecken etc. gab es auch einige) – vielleicht hatten sie da genug für den Alltag und daher nur ab und zu Lust auf Huhn…

        So hatten die Krähen ihr Gutes – auch wenn sie bei der Erbsensaat dann wieder verwünscht wurden… (das hilfreichste Mittel gegen Krähen ist leider nicht sonderlich öffentlichkeitsvermittelbar… ;-P ).

  7. Paulus sagt

    Hamster sind ja durchaus possierliche Tierchen. Angesichts der in der Landschaft herumstehenden Sitzkrücken und des Vorhandenseins gewisser Prädatoren, scheint mir diese Aktion allerdings eher zur Fütterung der Greife und Füchse geeignet zu sein. Im nächsten Akt kann man genau damit dann den Bau einer Umgehungsstraße oder die Ausweitung eines Wohn- oder Gewerbegebietes verhindern. Und dann profitieren genau diese Leute davon. Irgendwelche Umsiedlungsaktionen können schon mal locker so 20 Mio. EUR kosten. Hamstererwartungsland scheint mir ein schöner Euphemismus für Schwachsinn zu sein, hört sich aber echt grün an und so, jedenfalls nicht so schrecklich wie z.B. Bauerwartungsland. Ich sehe den Tag kommen, an dem auch Kartoffel- und Rapsglanzkäfer sowie die Nematoden unter Schutz gestellt werden. Argumente für deren Nützlichkeit lassen sich mittels Google ja durchaus finden.

    Als vorausschauender Bauer, der ja angeblich in Generationen denkt, würde ich solchen Taten eher skeptisch bis ablehnend gegenüber stehen. Die Leute mit den Hamstern könnten diese gerne in ihren Mietwohnungen im 4.Stock halten. Die finden ja nicht nur Hamster ganz toll, sondern sind auch begeisterte Befürworter des Wölfis.

    Neulich wollte mir ein naturentrückter Kohlenpötter erzählen, wie wichtig es sei das Käferholz als Totholz im Wald zu lassen. Im Laufe des Gesprächs erklärte er mir gleichzeitig wie schön er diese gepflegten sauerländischen Dörfer findet. Dass das Reh- und Rotwild den Wald auffrisst wusste er auch, und schloss daraus wie wichtig doch die Wölfe seien. Immer mit dem zustimmenden Nicken seiner Frau begleitet. Jetzt sitzt dieser neunmalkluge Scheißer wahrscheinlich in einer Mietskaserne in Gelsenkirchen. Die Retter der Hamster dürften sich einem ähnlichen Milieu befinden.

    • Bauer Willi sagt

      @Paulus

      es ist davon auszugehen, dass in einigen Jahren die ausgesetzten Hamster verfüttert worden sind. Hamster brauchen Offenland und man hat in der Umgebung der Freisetzungsflächen kleine Waldstücke angelegt. Gut für Fuchs und Greifvögel.

      • firedragon sagt

        Guten Abend Herr Dr Kremer-Schillings,

        ist das den Projektleitern so deutlich bewusst?
        Ich nehme mal an, die sind nicht auf den Kopf gefallen. Deshalb frage ich mich, ob es bei diesen Gegebenheiten sinnvoll ist, Geld für ein Projekt bereit zu stellen, von dem abzusehen ist, dass es eher scheitert, als erfolgreich zu sein.

        Wir überlegen schon eine Weile, Rebhühner in einem eigentlich sehr vorteilhaften Bereich unserer Gemarkung anzusiedeln.
        Nur leider haben wir zu viele Füchse, denen müsste man erst einmal Herr werden.
        Und dann müsste man diesen großen Bereich für Hundehalter sperren und ich denke, daran würde eine Wiederansiedlung scheitern.

        Na ja, wir werden weiter überlegen und mal an verschiedenen Stellen nach eine Bereitschaft zur Umsetzung anfragen.

        • Bauer Willi sagt

          Die Frage nach der Sinnhaftigkeit habe ich auch schon gestellt. Das ist überhaupt nicht gut angekommen. Auf ein Mal hatte ich sehr viele Experten gegen mich. Ich frag da nicht mehr…

          • Elisabeth Ertl sagt

            So lange man den Landwirten und somit der eigenen Lebensgrundlage damit nicht schadet, ist es in einer reichen Hochkultur auch legitim, sinnlose Dinge zu tun, in diesem Fall halt aus Liebe und Begeisterung für dieses Tier Hamster.
            Prof. Kotrschal, ein Schüler von Konrad Lorenz, wurde bei uns dafür berühmt, dass er Wölfe mit der Hand aufzieht, um sie zu erforschen. Er vergleicht sie mit Hunden und beschreibt den Vorgang der Domestikation. Da gibt es Dokus, wo sie mit den Wölfen herum knuddeln und man die Freude miterlebt, die sie an dieser Tätigkeit haben. Da kommen dann Besucher hin, und man kann mit den Wölfen an der Leine spazieren gehen. Das finde ich alles sehr bereichernd.
            Blöd ist nur, dass Kotrschal dann in der Öffentlichkeit seine Kompetenz überschreitet und als Ökologie- und Landwirtschaftsexperte dilettiert. Da wird dann jede Statistik ignoriert und aus Einzelbeispielen, wo halt über Jahre – zufällig – kein Übergriff stattgefunden hat, abgeleitet, dass Herdenschutz funktioniert, und dass nicht der Wolf für die Weidewirtschaft eine Gefahr ist, sondern der sture inkompetente Schäfer. Dass die Städter mehr Verantwortung für die Natur tragen als alle, die am Land wirtschaften. Da hört sich für mich dann die Kultiviertheit auf.

      • Ehemaliger Landwirt sagt

        Totholz im Wald setzt bei der Verrottung CO2 frei,
        heizt man mit dem Holz die Wohnung, wird zwar auch CO2 frei, hat aber den Effekt, dass kein Öl oder Gas verbrannt wird, das wiederum zusätzlich CO2 freisetzen würde.

  8. Sabine sagt

    Der Hamster ist der Schwarzerden-Architekt der Steppen. Die kleinen Kerle und seine Damen graben ausgedehnte Gänge in lehmigen und lösshaltigen Böden mit verschiedenen Zimmer und Stauraum für Futter. Die horten kiloweise Futter in Form von Rüben, Getreide, Hülsenfrüchten, Klee und Kartoffeln in ihren Bauten. Selbst in eher mäßigen Wintern brauchen sie wenigstens 2 kg Futter, um über die Runden zu kommen. Alles was sie nicht verbrauchen, verrottet langsam in der Erde und bildet schließlich Humus.
    Als es noch keine Mähdrescher gab, hat er sich nicht nur an den liegengebliebenen Ähren bedient, sondern suchte auch gerne die Diemen auf, was ihm den Ruf des Getreideschädlings einbrachte. In vielen Gemeinden gab es bis nach dem 2. Weltkrieg Hamstergräber, die die Tiere während der Winterruhe ausgruben und ihre Felle verkauften.
    Unsere Feldhamster sind typische Kulturfolger und brauchen landwirtschaftlich genutzte Räume. Nur hätten sie es gerne- und da sind sie sich mit vielen anderen Wildtieren einig – gerne etwas schlampiger und etwas ruhiger.
    Die Hamster mögen keinen Besuch, weder von Artgenossen außerhalb der Paarungszeit, noch von Spaziergängern oder Landmaschinen.
    Daher findet man sie heute oft auch in den unaufgeräumten Ecken alter Friedhöfen, wo sie in Ruhe die Unkrautflora abernten können.

  9. bauerhans sagt

    ich hab „kiebitzerwartungsland“ und die werden dort auch immer seltener,weil die umliegende ackerflächen attraktiver finden.
    man muss sich strikt an vorgaben des landes halten,eigene ideen sind nicht durchsetzbar.

  10. Ferkelhebamme sagt

    Weiß man denn, was für den Rückgang ursächlich ist? Raubwild, Greifvögel, Krähen, Katzen und/oder Witterung (Wassermangel in den letzten zwei Jahren?)? Und konnte da gegensteuern?

    • Elisabeth Ertl sagt

      Neue Forschungen haben gezeigt, dass der Konsum von Mais einhergehend mit Vitamin-B3-Mangel (vgl. Pellagra) Kannibalismus bei Feldhamstern auslösen kann.[1]
      (Wikipedia)

      • Sabine sagt

        Janein, das mit dem Kannibalismus stimmt, ist aber nicht der Grund für sein Verschwinden. Der ist grundsätzlich nicht gesellig, um nicht zu sagen, die hauen sich eh die Schädel ein, wenn sie sich treffen. Die brauchen möglichst lange Getreide auf den Feldern, gerne auch eine kleine Wildkrautstauden-Ecke oder Klee, der ausreifen kann.
        Bei historischen Ernteverfahren blieb einfach viel mehr liegen.

    • Bauer Willi sagt

      Vor einigen Wochen gab es ein Treffen im Rathaus. Eingeladen waren die Bauern der Umgebung (die auch reichlich vertreten waren) und eine Unzahl von Experten. Vermutet wurden Prädatoren (was aus meiner Sicht der wahrscheinlichste Grund ist) und Krankheiten, wofür es allerdings keinen Beleg gibt. Eine Naturschützerin meinte, es könnte eventuell auch am Glyphosat liegen. Auf Nachfrage stellte sich heraus, dass sie dafür keine plausible Erklärung anführen konnte. „Man hört da ja so einiges“.
      Der Rückgang des Feldhamsters und die gleichzeitige Errichtung von kleinen Waldflächen als Ausgleich für Baumaßnahmen fallen zeitlich zusammen. In den Waldflächen sind jetzt auch Fuchsbauten zu finden und in den Baumkronen sitzen Bussard und Milan.

      • Sabine sagt

        Das wir zu viele Raubtiere haben, ist ein Dauerthema. Gerade die Arten, die flexibel im Futtererwerb sind und auch was mit unserem Müll anfangen können, nehmen langsam überhand.
        Allerdings kam ursprünglich der Mähdrescher dem Feldhamster in die Quere. Die Felder sind größer geworden und es bleibt halt nicht mehr so viel liegen. Dann sind hat sich nicht nur die Erntemethode entscheidend verändert, sondern es wird viel mehr Wintergetreide angebaut, dass dann auch noch immer früher reif ist.
        Eigentlich alles ganz gute Sachen, nur halt nicht für den Hamster. Der hat Jahrhunderte vom Ackerbau profitiert, jetzt befindet er sich in eine Sackgasse. Es ist halt die Frage, ob man ein Steppentier, dass durch Kulturfolge bei uns heimisch geworden ist, unbedingt künstlich hier behalten soll. Vor allem, wenn er eigentlich eher einen Schadeffekt hat.
        In seinem ursprünglichen Habitat ist er klasse, ober er auch auf den Feldern hilft? Vllt. entdecken wir ja noch was.

  11. Was ist Hamstererwartungsland?
    Wie muß das erschaffen sein, um Hamsterfreundlich zu gelten!

    Welche Aufgabe haben die Hamster ihn unserer Ökologie?

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