Bauer Willi
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Diskussion auf Augenhöhe

Den obigen Text habe ich von jemandem erhalten, der im Agrarbereich unterwegs ist und sich bemüht, den Mitmenschen Landwirtschaft zu erklären.

Diskussionen werden schwierig, wenn Wissen fehlt. Mir ist das auch schon so gegangen.

  • Wie soll ich reagieren, wenn eine Journalistin eines großen Fernsehsenders anruft und mich fragt, wie ich als Bauer reagieren würde, „wenn demnächst Nitrat verboten wird?“ (Es ging um die Düngeverordnung)
  • Wie soll ich reagieren, wenn eine Journalistin, die auch schon mal im Presseclub sitzt, auf die Frage, was ich denn anbauen soll, wenn ein Zuckerrüben-Anbau wegen fehlender Betriebsmittel unmöglich wird, auf Leinsamen, Buchweizen und Lupinen verweist.
  • Wie soll ich reagieren, wenn der Präsident des Deutschen Imkerbundes dafür plädiert, deutschlandweit mehr Leindotter anzubauen, weil das gut für die Honigbienen ist.

Ich bringe die Beispiele nicht, um die Personen lächerlich zu machen. Es ist nicht schlimm, wenn jemand etwas nicht weiß. Aber etwas nicht zu wissen und darüber zu urteilen, ist das Problem. Weil dann eben keine Diskussion auf Augenhöhe mehr möglich ist.

Und was Leinsamen angeht: https://www.lr-online.de/lausitz/weisswasser/warum-in-der-lausitz-der-rohstoff-fuers-leinoel-knapp-ist-33271998.html

Das mit den 82 Millionen Fußballexperten beschränkt sich ja meist auf die Fußball-Weltmeisterschaft. Die 82 Millionen Agrarexperten gibt es das ganze Jahr über. Aber da sollten wir es wie Jogi Löw machen: lass sie reden, wir wissen, wer die echten Experten sind. 🙂 😉

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36 Kommentare

  1. Friedrich sagt

    Öfter halten bei uns am Acker Fußgänger oder Radfahrer an und schauen zu , was wir da so machen. Wenn es gerade geht , dann erzähle ich denen das und dann heist es fast immer : Das haben wir garnicht gewusst. Auch ergeben sich dann immer weitere Fragen und die Leute sind dann immer erstaunt mit was wir uns abgeben müßen und welche Probleme wir haben. Auch die Organisationen der ganzen Rübenernte , Transport und Weiterverarbeitung ist ihnen nicht bewusst. Das kann man auf alle Abläufe auf den Höfen übertragen. Wir Bauern sind es selbst , die unser Image verbessern können. Der DBV ist einfach zu abgehoben. Statt einen Kominikator an ihre Spitze zu wählen , haben die einen Medienversager wieder gewählt. — Deshalb gibt es auch den LSV der das ausgleichen muß , was der DBV nicht macht. In den nächsten Monaten müßen unbedingt wieder Demos stattfinden , damit die Berliner merken , daß es uns Bauern noch gibt und wir nicht aufgeben. Die merkens halt nicht , was so gerade im Volke und der Wirtschaft abläuft , aber nächstes Jahr am Bundeswahltag um 18.01 Uhr werden wir eine neue Wahrheit erleben und die jetzigen Regierenden werden sich in ihrer dann erkannten Unfähigkeit in die Büsche schlagen.

    • Thomas Apfel sagt

      Friedrich,
      das Problem ist doch nur teilweise wer, was wie sagt. So wie beim „Bienensterben“ das Problem in Form des Imkers hinter dem Kasten steht, so ist doch derjenige, der im Hinter- und Vordergrund der Mattscheibe entscheiden darf wer, wann, worüber redet, das Problem. Die Einseitigkeit entsteht doch durch einseitige Auswahl der Diskutanten. So wird zum Beispiel immer eher die ABL oder der Bauernbund mit den „rebellischen kleinbäuerlichen Familienbetrieben“ gefragt, als die Landesbauernvertreter der LBV´s oder gar der zentrale DBV, als die Vertreter der „bösen industriemäßigen Landwirtschaft“.
      Es gibt einfach keinen selbst bestimmbaren Zugang mit entsprechender Reichweite insbesondere für LBV und DBV. Das auch die Hintergrundarbeit ihre Wirkung tut, siht man immer daran, dass Häusling und andere Grüne vor Wut schäumen.

      • Hallo Thomas,
        „die brave alte Verbandsarbeit mit ihren Hinterzimmergesprächen, Ausschusssitzungen und Aktenvermerken werde nicht nur von jungen Menschen als reine Verteidigung von Besitzständen angesehen. Wie schaffen Greta und die Umwelthilfe, was wir nicht schaffen?“ Diese Frage stellt sich (leider) nicht der Bauernverband, sondern Christoph Münzer, Hauptgeschäftsführer des badischen Industrieverbandes verbunden mit der Erkenntnis: „Wir müssen raus aus den Hinterzimmern.“ Eine solche Einsicht wäre auch für den DBV ein erster Schritt, um für die Medien interessanter zu werden. Dazu gehört eine klare Kante ohne weichgespült, langweilige, anbiedernde Phrasendrescherei. Es reicht eben nicht aus, eine einseitige Auswahl der Diskutanten zu beklagen, die hohe Kunst der „Öffentlichkeitsarbeit“ besteht gerade darin, sich einen Zugang zu den relevanten Medien mit entsprechender Reichweite zu verschaffen. Dafür muss man für diese aber attraktiv sein. Hier bestehen beim DBV und den meisten LBV`s gewaltige Defizite.

        • Thomas Apfel sagt

          Guten Morgen Mark,
          Du hast vollkommen recht, aber auch Dir sind doch die „Mühen der Ebene“ bekannt.
          Vielleicht muss tatsächlich die junge Generation der Betriebsleiter stärker in eine neue Form von politischer und Öffentlichkeitsarbeit eintreten. Ich jedenfalls bin relativ ermüdet von dem immer wieder beim Urschleim anfangen müssen, insbesondere bei Gesprächen mit Medien. Sinnvoll wäre es, wenn man sofort auf eine neue Form der politischen Arbeit umspringen könnte. Dafür braucht es aber Ressourcen, denn momentan müsste auf beiden Ebenen (in den Hinterzimmern und an der medialen Front) gleich intensiv gearbeitet werden. Es ist auch die schiere Übermacht des Geldes, das auf der „Gegenseite“ verfügbar ist und auch relativ unkontrolliert eingesetzt wird und demokratische Prozesse unterläuft. Die Aberkennung der Gemeinnützigkeit wäre bei vielen dieser Untergangsdefätisten sinnvoll und hilfreich, wird aber nie kommen.
          Das ist schon eine Art Teufelskreis, wenn ich z.B. bei meinem Landesverband sehe, was wir alles leisten sollen und wie hart andererseits die Diskussionen geführt werden, wenn Beiträge oder Gelder eingefordert werden, die für eine vernünftige Arbeit unabdingbar sind – und im Verhältnis zu dem, was auf der Gegenseite an Geldern zur Verfügung steht, gehts da bei uns um Pfennige und Peanuts.
          Es ist halt ein Unterschied, ob ich das Geld hart erarbeiten muss oder Spenden verwalte. Und in den Kampf um irgendeinen Spendenmarkt brauchen wir nicht starten, alles was im Wording „gut“ ist, hat die Gegenseite okkupiert und geschützt. Es gibt doch nichts sinnfreieres als den Anachronismus eines „Patentschutzes“ der Adjektive „biologisch“ oder „ökologisch“. Trotzdem ist das mit viel Geld und medialer Präsenz gelungen. Was ich zudem sehe, ist der Umstand, dass es eine Vernetzung der Bio-Branche und der NGO´s mit Medienunternehmen und IT Firmen gibt, die teilweise unendgeldlich oder mit symbolischer Kostenerstattung funktioniert, ähnlich wie bei uns das Ehrenamt, nur viel dichter an den Medien mit Reichweite, weil sie alle eine „Mission“ haben. Die blenden unsere Sichtweisen und unser Hintergrundwissen einfach aus. Da das sowas wie eine Neureligion ist, kommst du dagegen mit Argumenten kaum ran, oder wist als „“Ketzer“ oder neudeutsch „Leugner“ und „Lobbyist“ ins mediale Abseits verfrachtet.

  2. Wenn man immer nur mit denen reden würde, die schon das wissen, was man selbst weiß, bräuchte man nicht mehr miteinander reden 😉

    Daß jedoch das Vertrauen in die berufliche Kompetenz hier und da nicht so groß ist, siehe Baupfusch bei Immobilien, Ärztepfusch, Abzocke durch Versicherungsmakler, Abofallen und Co., sollte einen nicht verwundern. Es gibt zu viele schwarze Schafe überall, so daß das Grundvertrauen fehlt. Und Lobbyismus etc. tut sein Übriges.

    Abgesehen davon: Alle meinen, ihre Wissenschaft wäre die einzig richtige. Der eine Chirurg schnibbelt eine horizontal auf, der andere weiß schon, was ein minimalinvasiver Eingriff ist … Oder … wenn die Knie-OP sich rentiert, dann wird auch schon mal die Diagnose entsprechend gestellt, während natürliche Geburten zu viel Zeit kosten und man lieber mit Kayserschnitt eine Geburt nach Terminplan macht. Das war jetzt ein Ausflug in die Medizin, doch gilt für alles.

    • Thomas Apfel sagt

      „Wenn man immer nur mit denen reden würde, die schon das wissen, was man selbst weiß, bräuchte man nicht mehr miteinander reden“
      Das ist aus meiner Sicht aber genau das Problem, dass sich in Religionsgemeinschaften der Glaube durch Lithurgie und ständige organisierte strukturierte Wiederholung der eigenen auswendig zu lernenden Dogmen stabilisiert. Es ist genau dieses miteinander nur noch über Dinge reden, über die man sich einig ist. So wird ein tatsächlicher Diskurs völlig verhindert, weil er die eigenen „einfachen“ Antworten in Frage stellen würde.
      Unsere alte Community aus DDR Zeiten (links – kirchlich) ist durch diese Spaltung der Gesellschaft, die fast wie ein Glaubenskrieg geführt wird, völlig zerbröselt. Wir, als Landwirte sind völlig ausgegrenzt, weil die Gespräche immer bei: „Das glaube ich nicht“ ankommen, selbst wenn es um mit Untersuchungen belegte Beobachtungen und Fakten geht (wohlgemerkt „praktischer Nahbereich“ und nicht „hochtrabende Theorie“) Die sind nicht mal mehr bereit sich Dinge vor Ort anzusehen, weil es den Glauben gefährden könnte. Da ich mich, wie viele Andere auch, nicht gerne „bekehren“ lasse, sondern zu Glaubensstrukturen eher ein distanziertes Verhältnis habe (was naturwissenschaftliche Zusammenhänge betrifft), wird sich bei dieser Polarisierung wohl wenig Zusammenhalt wieder herstellen lassen. Dazu bedürfte es eines wirklich fähigen neutralen Mediators oder mehrere davon. Am derzeitigen Horizont kann ich einen solchen nicht erkennen, an keinem Ort, nirgends.

  3. Elisabeth Ertl sagt

    Und was spricht eigentlich dagegen, bei dieser Gelegenheit zu erklären, dass und warum die Fragen falsch sind?

    • Ehemaliger Landwirt sagt

      Der erste Abschnitt beinhaltet eine Frage,

      der zweite beinhaltet zwar auch eine Frage, aber eine Empfehlung einer Journalistin, die keine Ahnung von der Materie hat, deshalb ist diese Empfehlung nicht angebracht.

      Dem Präsident des Deutschen Imkerbundes würde ich empfehlen, er soll seinem Leindotter selbst anbauen, bei dem geht es nur um die Kohle, die er mit den Bienen verdienen will.

    • Arnold Krämer sagt

      Nichts spricht dagegen, ich würde an Willis Stelle die Gelegenheit nutzen, Menschen schlauer zu machen. Die Chance wird ja nicht jedem gegeben. Aber man muss ruhig und gelassen dabei bleiben, wohl wissend, dass man bei „Person 2“ und „Person 3“ vermutlich nichts bewirken kann (so mein „gesundes Vorurteil“).

    • Bauer Willi sagt

      Hallo Elisabeth

      natürlich habe ich die Fragen höflich, ruhig und gelassen beantwortet. Der Punkt ist aber, dass ich davon ausgegangen bin, dass da ein gewisses Grundwissen da ist, wenn man sich mit einer speziellen Materie befasst.
      Ich kann ja auch einen „vom Pferd erzählen“ und das glauben die Leute auch. Und wenn die nach mir jemanden anruft, der ihr das Gegenteil erzählt? Wem glaubt man dann?

      Im Falle des Imkerbundes: es schien mir so, als hätte der Präsident tatsächlich nicht verstanden, warum ich die Idee mit dem Leindotter „suboptimal“ finde. Auf die Rückfrage, wer denn so was kauft, antwortete er, „dass er eine kleine Mühle kennt, die so was zu Öl verarbeitet“.

    • Bauer Fritz sagt

      Nur so wegen der Größenordnungen der Anbauflächen (diverse Quellen) und weiterführender Informationen:
      1) Zuckerrüben: 380.000 ha in D

      2) Lupinen: Bei Lupinen war die Anbaufläche in Deutschland in den letzten Jahren aus verschiedenen Gründen rückläufig (Stichwort: Anthraknose). Im Jahr 2018 waren es 24.000 Hektar. Der Anbau konzentriert sich hier traditionell auf die östlichen Bundesländer Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen und Sachsen-Anhalt. Wer in den letzten 20 Jahren über den Lupinenanbau nachgedacht hat, der musste zwangsläufig an Blaue Lupinen denken. Nur Blaue Lupinen verfügen über die notwendige Anthraknosetoleranz.
      Letztendlich eignen sie sich aber aus verschiedenen Gründen nicht so wirklich für Standorte in NRW. Blaue Lupinen gehören auf leichtere Standorte mit niedrigen pH-Werten. Zusätzlich haben Blaue Lupinen eine geringe Unkrautunterdrückung und ein begrenztes Ertragspotential. Nicht ohne Grund betrug die Anbaufläche von Lupinen 2019 in NRW nur 200 Hektar.

      3) Buchweizen: Weltweit ist Buchweizen heute von untergeordneter Bedeutung. Laut FAO wurden 2018 weltweit 2,9 Mio. t Buchweizen geerntet (Je nach Ertrag wären dies ca. 1, 2- 2,0 Mio ha weltweit). Lediglich in 29 Ländern der Welt wurden nennenswerte Mengen produziert. Die größten Anbauländer sind China (1,1 Mio. t), Russland (etwa 0,93 Mio. t), Frankreich (0,19 Mio. t) und die Ukraine (0,14 Mio. t).
      Frankreich und Polen (0,1 Mio. t) sind die größten Erzeuger in der Europäischen Union (Je nach Ertrag wären dies ca. 120.000- 200.000 ha europaweit) . In Deutschland wird er (in kleinen Mengen) noch in der Lüneburger Heide, in Schleswig-Holstein, Westfalen, am Niederrhein, in der Eifel, im Hunsrück, in Oberfranken und in einigen Alpentälern angebaut. Buchweizen ist stark witterungsempfindlich, weshalb der Ertrag mit weitaus mehr Unsicherheiten behaftet ist, als bei üblichen Getreiden.

      4) Lein: In der EU wurden 2006 (!!) 102.740 Hektar mit Verarbeitungshilfe angebaut, wobei die Flächen ohne Verarbeitungshilfe nicht ins Gewicht fallen. Davon entfielen auf Frankreich 76.278, auf Belgien 15.919, auf die Niederlande 4366 und die Tschechische Republik 2736 Hektar. In Deutschland mit 30 und Österreich mit 129 Hektar ist der Anbau bedeutungslos.

      Wer jemals eine solche „Zukunftsfrucht“ angebaut hat, ist ein Leben lang geheilt – (Eigenerfahrung)

  4. In der Tat scheint die Landwirtschaft die Kompetenzführerschaft über ihre eigene branchenspezifischen Themen verloren zu haben. Zur GAP-Reform wurde der Agrarexperte von Greenpeace befragt…

    • Bauer Willi sagt

      Im Zuge der Berichterstattung fiel tatsächlich auf, dass neben Frau Klöckner als Zweites ein Vertreter der NGO (Rehmer, BUND) befragt wurde.

      Die berufsständische Vertretung taucht nicht mehr auf…Woran liegt das?

      • Stadtmensch sagt

        „Die berufsständische Vertretung taucht nicht mehr auf“

        Wenn ich als durch die Gegend radelnder linksgrüner Weltverbesserer andere Vorstellungen von Beschäftigung fördernder, in regionalen Kreisläufen organisierter LW habe, frag ich eben keinen „Kapitalisten“, der sich zu den Gewinnern einer „hocheffizienten“, spezialisierten, global- arbeitsteiligen Wirtschaftsweise bekennt.

        Da lass ich mich inspirieren von Michel Houellebecq mit „Serotonin“. Da wird mir dann klar, was für eine trostlose Angelegenheiten Ertragsniveaus und alternativloser Wohlstand sind. NGO-Vertreter muss ich dazu nicht befragen. Wenn schon weltfremd, dann richtig.

        ps: Gestern hab ich in Sachsen aus Versehen Sachsenmilch gekauft, die mit Milch aus der EU in Bayern hergestellt wird. Ja, nee, danke – Platform-Landwirtschaft wie in der Automobilindustrie…
        Wer das gut findet, kann auch gleich alles Fleisch nach China exportieren, wo künftig der Welt einziger Schlachthof stehen wird und Roboter alles geschwind verarbeiten.

        Dann wird es auch bald völlig neue Märkte für die Behandlung von „Lebensmittelschwangerschaft“ geben: Umerziehungslager mit militärischem Drill zur Erlernung einer gesunden Ernährung. Also jetzt mal das Depot checken…da winken ungeahnte Wachstumschancen.

        • Arnold Krämer sagt

          „Platform-Landwirtschaft wie in der Automobilindustrie…“

          Falsch! Man darf nicht die Urproduktion für diese Dinge verantwortlich machen, es sei denn, dass sie viel zu viel produziert, das dann irgendwie an den Mann/die Frau gebracht werden muss. Kapitalistisch kreativ sind die Molkereien, Schlachtereien, Verarbeitungsunternehmen, „Prügel“ (verbal und ökonomisch) bekommen immer die Bauern. Das hat der Berufsstand aber auch selbst zu verantworten, weil er den Anspruch „Wir produzieren Lebensmittel“ jahrzehntelang an Staat und Gesellschaft kommuniziert hat.

          Bei Aldi gab es (gibts es?) geriebenen „Parmesankäse“, hergestellt in Italien teilweise mit Käse aus Polen. Steht ja alles auf der Verpackung. Aber wer hat schon soviel Zeit zum Lesen und soviel Geld, um sich den „Echten“ kaufen zu können/wollen. Die Anzahl ideal aufgeklärter und agierender Verbraucher ist vergleichsweise klein, sonst würde es solche Angebote nicht geben.

          • Bauer Willi sagt

            Bei Lidl gibt es Cornichons (Gewürzgurken) aus Indien. Liest auch keiner. Wenn man das jemand erzählt, kommt zur Antwort „Das ist ja ganz furchtbar“. Und kauft das 360 g Glas für 1,39 €.

            • Ehemaliger Landwirt sagt

              Spargel im Glas kommt bei LIDL aus China, früher stand das darauf, jetzt nicht mehr, heutzutage meint jeder, die wurden Von einem „Erntehelfersklaven“ in Deutschland gestochen.

      • Obstbäuerin sagt

        Ist es nicht die Auswahl, die die Medien treffen, Bauer Willi? Wenn es um Landwirtschaft geht, kommt der Bauernverband, die AbL, Prinz von und zu Löwenenstein auf der einen Seite und Nabu, Bund, Greenpeace, wwf und die Grünen auf der anderen Seite zu Wort. In der Ausrichtung der Forderungen gehören jedoch alle außer dem Bauernverband auf die Seite, die gegen die moderne Landwirtschaft Politik macht. Unser Gartenbauverband hat bundesweit etwa (die Mitgliederzahl der AbL ist nebulös) doppelt so viele Mitglieder wie die AbL, taucht jedoch nie in solchen Stellungnahmen auf.

        • Bauer Willi sagt

          Richtig analysiert. Aber es hat ja Ursachen, warum die Medien so auswählen. Vielleicht sollte sich der Bauernverband auch einen Prinz zulegen… 😉 ?
          Ok, das war jetzt nicht sehr niveauvoll..

          • Ehemaliger Landwirt sagt

            Mir wäre eine härtere und eine Lautstärkere Stellungnahme lieber.

            Wenn bei uns Leserbriefe in der Tagespresse erscheinen, findet sich kein junger Landwirt, der seinen Berufsstand verteidigt und dann wundert man sich, wenn die NGOs mit dem Holzhammer kommen.

          • bauerhans sagt

            als Massey Ferguson damals eine Grafen als repräsentanten hatte,liefen die geschäfte,dann kam eine generaldirektorin aus Herford und es ging bergab.

  5. Gurkenhobel sagt

    Lächerlich machen ist schon OK, denn sie tun das mit dir auch. Sie beschimpfen und verunglimpfen dich in der Öffentlichkeit. Political correctness und Toleranz, speziell gegenüber Grün-Links-NGO’s, Nicht-Fach-Journalisten, Veganern und vielen Lehrern habe ich abgelegt. Irgendwann hatte ich die Schnauze voll, stets von denen, die Toleranz predigen, für dumm erklärt und belehrt zu werden. Es reicht halt irgendwann hin.

  6. Wenn ich das so lese, wäre es doch klasse wenn mehr Leute auf Fisch verzichten würden… Leinöl ist die beste omega-3-Fettquelle die es überhaupt gibt… (und hat viel weniger Schwermetalle)

    Außerdem gibt es z.Z. wieder mehr Leute, die Leinen tragen. Die Flachsverarbeitung ist teuer, aber wenn man nur 10 Kleider besizt, kann man ruhig mal 200 euro für ein Kleidungsstück hinlegen…

    • Moment,

      Ich glaube das sind 2 verschiedene Pflanzen, auch wegen Züchtung entzweit,

      Das eine ist der Öllein

      Und

      Das andere der Faserlein.
      Der Faserlein wurde hier auch bis in die 30iger Jahre des letzten Jhd angebaut.
      Da kamen wohl die Chemiefasern auf den Markt (wahrscheinlich aus Amerika), die die Leinfaser verdrängte.

      Ab da brauchten die Frauen sich keine Tracht (Kleidung) und Aussteuer fürs Leben (Tisch- u. Bettwäsche ) mehr herzustellen , von Hand spinnen, weben und nähen. Das war die Aufgabe der fleißigen Mädchen (Junggesellinen), die natürlich ihr Leben an der Seite eines Mannes verbringen mussten und ihm eine züchtige Hausfrau zu sein hatten.
      Und sich traditionell dafür vorbereiten mussten.

      • Ehemaliger Landwirt sagt

        züchtige Hausfrau

        Das finde ich schon mal gut, damals war die Welt noch in Ordnung. 🤣

        Und die Zahl der Scheidungen waren wesentlich geringer.

    • Ehemaliger Landwirt sagt

      Früher haben wir die Holzleitern mit Leinöl angestrichen,
      was für eine Verschwendung, ich fass es nicht.🤦‍♂️

  7. bauerhans sagt

    bei zeitonline werden meine kommentare,wenn sie nicht zur landwirtschaft geschrieben wurden,moderiert,die nicht passenden werden gelöscht.

    • Ehemaliger Landwirt sagt

      Hans,
      da bist Du nicht alleine, aber beim Spiegel sind die Löschmannschaften noch aktiver.

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