Bauer Willi
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Die Geschichte der Landwirtschaft – Tierhaltung

Das ZDF hat aktuell zwei Dokumentationen zur Landwirtschaft gesendet, wovon sich eine mit der Tierhaltung, die andere mit dem Ackerbau beschäftigen. Im Großen und Ganzen eine faire Berichterstattung mit vielen Zahlen und Fakten. Auch wenn es einzelne Punkte gab, an denen ich schwer atmen musste….

Sehr positiv vertritt Bettina Hueske, die ich kenne und auf deren Betrieb ich schon mal sein konnte, die Belange der konventionellen Landwirtschaft. Der Bio-Kollege kommt auch symphatisch rüber. Mehrfach wird erwähnt, dass er “alte Rassen” züchtet und mästet, was beim Zuschauer vermutlich gut ankommt.

Was mir in der Dokumentation fehlt, ist die Betrachtung der Wirtschaftlichkeit, besonders beim Bio-Betrieb. Bei mir ist jedoch der Eindruck entstanden, dass man mit dem Verkauf von Bio-Fleisch nicht wirklich reich werden kann….

In jedem Fall lohnt es sich, die 45 Minuten anzuschauen und eventuell auch dem ein oder anderen Nicht-Landwirt zu empfehlen.

Mein Eintrag in das ZDF-Zeugnis: Es bemühte sich stets im Rahmen der beschränkten Möglichkeiten.  (befriedigend bis ausreichend)

https://www.zdf.de/dokumentation/zdfinfo-doku/die-geschichte-der-landwirtschaft-von-der-weide-auf-den-teller-100.html

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20 Kommentare

  1. Ferdinand Schulze sagt

    Ich weiß auch nach dieser Dokumentation wieder, warum ich mir das öffentlich-rechtliche Fernsehen seit etwa 6 Jahren nicht mehr antue, und zwar nicht mal die Tagesschau. Ich hatte es damals schon restlos satt, ständig von moralisierenden “Journalisten” dauernd mit “Klima” zugedröhnt zu werden, das war auch in dieser Doku wieder so.

    Ich hatte in meinen letzten Jahren als Gymnasiallehrer für Bio und Chemie so um 2012 mal ein Seminarfach “Moderne Landwirtschaft” für meine Oberstufenschüler angeboten, um ihnen als Stadtkindern mal zu vermitteln, dass die Landwirtschaft von heute nicht mehr dem entspricht, was in Kinderbüchern immer wieder so in Wort und Bild erscheint. Ich weiß, ich bin fachfremd, meine Beziehung zur Landwirtschaft besteht nur darin, dass ich auf dem Dorf lebe und mich ab und zu mit Landwirten unterhalte, und mein Vater vor langer Zeit Landtierarzt war, den ich oft zu den Betrieben begleitet habe (hauptsächlich Schweine, Rinder, wenige Pferde).

    Dennoch fiel sogar mir auf, wie groß der Unterschied von realer Landwirtschaft und deren medialer Darstellung in den letzten Jahrzehnten war, und so beschloss ich, wenigstens einigen wenigen Oberstufenschülern den einen oder anderen Zahn zu ziehen. Keine Ahnung, ob das irgendwas gebracht hat.

    Zum Thema Kernenergie hatte ich mal etwas Ähnliches versucht, aber hinterher festgestellt, dass schon in einer kleinen Gymnasiastengruppe der faktenresistente Glaube nicht auszurotten ist. Ich fürchte, das ist bei den Themen Landwirtschaft und “Klima” ähnlich.
    Pardon für den Beitrag eines fachfremden Schreibtischtäters! 😉

    Noch eine kleine Empfehlung: “Grenzen des Wissens”, Vorlesung “Energie und Klima”, einfach mal googeln bei youtube

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  2. Arnold Krämer sagt

    Der Film hat seine Stärken aber wie fast immer beim Fernsehen auch deutliche Schwächen.
    Zu den Stärken muss man viele Bild- und Tondokumente sowie die ergänzenden Erläuterungen der meisten Wissenschaftler (Ausnahme Frau Dr. Götz) zählen.
    Die Schwächen liegen a) in den Meinungsäußerungen der beiden Journalisten Tanja Busse und Andreas Sentker (beide fachfremd) sowie
    b) in der Gegenüberstellung (warum eigentlich?) zweier Betriebe, wovon der eine die gesamte technische Entwicklung der Landwirtschaft in den letzten 30- 40 Jahren widerspiegelt und der andere den technischen Fortschritt nur sehr begrenzt genutzt hat und einen Sonderweg gegangen ist.
    Die betriebswirtschaftlichen Fakten kommen nur sehr begrenzt und dann besonders negativ gleich zu Beginn des Films durch die böse blickende Tanja Busse zur Sprache.
    Auch die volkswirtschaftlichen Aspekte werden nur teilweise in sehr globalem Rahmen angesprochen. Man muss die Dinge aber niedrigerschwellig betrachten. Mit Betrieben wie dem Beispiels-Biobetrieb kann man auch die Menschen in den deutschen Großstädten nicht versorgen.
    Da letztlich das Thema verfehlt wurde, gebe ich die Schulnote 5 bei allem Fleiß der Autoren.

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    • Frikadellen piet 45 sagt

      guten Abend ich höre das gerade zum Teil mit meinem Vater und wir finden das einiges nicht ganz der Wahrheit entspricht.
      wir beide wissen nicht was synthetische Düngemittel sein sollen

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      • Reinhard Huppertz sagt

        synthetische Düngemittel (im allgemeinen Sprachgebrauch ‘Kunstdünger’ ) werden in technischen Verfahren hergestellt und enthalten meist mehrere Pflanzennährstoffe in Form von Mineralsalzen
        Sie sind in Wasser löslich und stehen dadurch den Pflanzen schnell und in einer definierten Menge zur Verfügung.
        Bei ‘organischen Düngemitteln’ wie z.B. Stallmist, Kompost oder den abgestorbenen Pflanzenresten der Vorkultur, dauert es in der Regel länger, bis die enthaltenen Nährstoffe freigesetzt werden.

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  3. Ludwig sagt

    Was wir brauchen ist die “Soziale Marktwirtschaft” mit möglichst wenig Politikeinfluß.Die jetzige Staatswirtschaft hat für die Höfe keine Zukunft. Wir brauchen ein Reset auf 1985 . Dann kommen wir auch ohne Prämien usw. aus. Das Politikrisiko ist schlimmer als das Wetterrisiko für die Höfe. Wenn man nach Sachsen schaut , dann kann man erleben , daß inzwischen auch die Politik- und Agrarverwaltung mit dem Gesetzes-und Verordnungswust nicht mehr fertig wird. Das konnte ich auch hier in Niedersachsen mit der Schafprämie erleben , die ich nicht bekommen habe , weil das Veterinäramt mir Ohrmarken mit weniger Betriebszahlen geschickt hat und damit die Prämie nicht gezahlt wurde.

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  4. Hans Gresshöner,Landwirt sagt

    Das “Staatsfernsehen” handelt sicherlich im Auftrag der “Ampel” ,um etwas Ruhe in die Diskussion um Fleischverzicht zu bringen.Eine Diskussion um Migration ist ja auch im Gange.Selbst die CDU ist ja vom Kanzler eingeladen worden,sich an Problemlösungen zu beteiligen.Der “Ampel” ist klar,dass ihre Politik gerade überhaupt nicht beim Wähler ankommt,sondern einzig die AFD stärkt.

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  5. unkomplizierter Wurzelwicht sagt

    Hier der Querverweis über die neueste Studie einer „GIER-FLATION“ (Ifo-Institut)

    In der Kürze die geforderte Würze:
    -Große Unternehmen -monopolistische Nahrungsmittelkonzerne- stehen unter Verdacht (da hervorzuheben der Zwerg DANONE, insbesondere der raffgierige Gigant Nestlé S.A., Jahresgewinn 2022 9,6 Mrd. SFR bei 94,42 Mrd. SFR erwirtschaftetem Jahresumsatz, gegenüber dem Vorjahr eine Steigerung von annähernd 9 %!), die Preise künstlich in die Höhe zu treiben und Übergewinne zu erzielen: eine GIER-FLATION. Die EZB-Chefin Lagarde kritisiert das auf‘s Schärfste, sie sei aber bar jedweder Möglichkeiten, diesem Treiben Einhalt gebieten zu können. – Wirklich!?

    – Eindeutig lässt es sich einzelnen Unternehmen wohl nicht nachweisen, einzelne Studien aber untermauern die Theorie. Die Verbraucherzentralen fordern (alibihaft) den genaueren Detailblick auf die Unternehmensgewinne seitens unseres Bundeskartellamtes und der Politik. – Na ja! – „Es muss was g‘schehn, aber passier‘n darf nix.“ (Karl Valentin)

    Was geht aktuell vonstatten in dieser Thematik!? – Augenscheinlich nix; dieses kunterbunte Treiben einer solchen fresswütigen Gier treibt die Ernährungsnot unserer sozial schwachen Familien hier in Deutschland, rund 3 Mio. Menschen hierzulande sind von einer Ernährungsarmut betroffen, hierunter fallen perverserweise auch sehr viele Kinder.

    Was treibt dato unseren Özdemir um: Anstatt sich um die wirklichen Brennpunkte in Deutschland zu kümmern, feiert er medial euphorisch die super kreative vegane/vegetarische Küche bei PORSCHE, ein steigerungsfähiges Luxus-Gaumenschmäuschen. DAS(!) ist essentiell in Zeiten wie diesen. – Der helle Wahnsinn auf zwei Beinen!!!

    So lässt sich auf keinem deutschen Bauernhof heute noch ein „Blumentopf“ gewinnen. Solange man ein solches Ungleichgewicht systematisch aufrecht erhält, werden die deutschen Bauern in keinem Sektor zu Potte kommen. Man „verblödet“ uns aktuell in der Ausbildung, damit wir schön treudoof brav unser Hamsterrädchen in Turbogeschwindigkeiten antreiben auf unseren Höfen

    „Rettet Berta“ – eine Bauernaktion, die die Kuh vor dem Schlachthof bewahren soll, die Kleinbauern vor dem Aus mit einem Verbot der Anbindehaltung. Reine verbandstaktische Ablenkungsmanöver mit diesem „Muh der Kuh“!!!

    Mediale Ablenkungsmanöver, von Erfolg gekrönt, denn immer wieder versteht man es, unverhohlen die „Schandtaten“ der Bauern zu thematisieren und ins gleißende Scheinwerferlicht zu zerren, um die eigentlich katastrophalen Missstände effizient zu vertuschen.

    Und was tun wir Bauern!? – Wir halten schön brav unsere Füsschen still!!!

    Worauf fusst mithin diese GIER-FALTION:

    Lange Zeit haben die Verbraucher in den Regalen ausschließlich nach den spottbilligsten Produkten gegriffen. Jetzt erfolgt ganz brutal der unverschämt skrupellose Griff in genau die andere Richtung. Man(ager) hat eben diese günstige Gelegenheit flugs beim Schopfe gepackt, unter der Prämisse dieser Geiz-ist-geil-Sucht selbst das Maximale für WEN(?) herauszuholen.

    Welche Funktion hat hier das gemeine Bäuerlein inne!? – Na was!? Liefern nahezu für umme!!!

    Als Prügelknaben der Nation -Brunnenvergifter, Insektenvernichter, Naturraumzerstörer etc.pp.- missbraucht man uns als allein Schuldige, nach wie vor, die Aasgeier-Konzerne können sich im Background komplett entspannt zurücklehnen, haben sie doch in Systemrelevanz die eingeforderte Unterstützung seitens unserer Marionetten-Politik, die die Bauern-Verbrecher in der Außenwirkung mit Auflagen, Verboten, Restriktionen, geißeln bis zum Anschlag, förmlichst überfrachten.

    In den meisten Fernsehberichten sehe ich Bauernfamilien immer wieder unter einem unverschämten Rechtfertigungszwang für ihr Tun und Handeln. Niemand kann uns einleuchtend vermitteln wollen, warum wir fortwährend derart missbraucht werden dürfen. Insofern tue ich mich als Bauer sehr schwer, die Öffentlich Rechtlichen Medien mit meinem Bauern-Zwangsgeld überhaupt noch zu unterstützen, an dem, deutet man diese gegen uns inszenierte Medienhoheit folgerichtig, sehr viel Dreck klebt…

    Grausam blutige Zähne zeigen aber nicht die gemeinen Bauern, sondern WER!?

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    • “Hier der Querverweis über die neueste Studie einer „GIER-FLATION“ (Ifo-Institut) ”

      uWw, der Satz suggeriert, dass das Ifo-Institut diesen Begriff verwendet.
      Sorry, aber der Chef des Institut hat diesen Ausdruck als Unfug bezeichnet.,
      Und man tut gerade auch den Landwirten mit einem solchen Unfug wirklich keinen Gefallen. Greedflation ist in USA in der Coronazeit entstanden und erweckt den Eindruck, dass die Gier der Unternehmen ,zu denen unstrittig auch landwirtschaftliche Betriebe gehören , die Inflation weiter befeuern würde.
      Was hat Grenzkosten gleich Preis mit Gier zu tun?
      Die Gründe für inflatorische Entwicklungen können sehr vielschichtig sein. Gierflation ist Populismus und sonst gar nichts.

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      • unkomplizierter Wurzelwicht sagt

        Hochverehrte Lady, Sie betreiben hier eine Schönfärberei zugunsten mächtiger Konzerstrukturen.

        Wie begründen/rechtfertigen Sie mithin die exorbitanten Gewinne von Nestlé in 2022!?

        Ist es überhaupt legitim, argumentativ Nestlé mit einem gemeinen Bauern auf eine Stufe stellen zu wollen in dieser Thematik. Einen solchen Fingerzeig erachte ich als vollkommen deplatziert.

        Für meine Begriffe würfeln sie vorstehend wenig sinnhaft sehr vieles kunterbunt durcheinander…

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  6. Jürgen Donhauser sagt

    Bin gespannt wann die Journalisten ihre eigene Schizophrenie zwischen geforderten “Bullerbü” auf der einen Seite, und der Nachhaltigkeit, Ressourcenschonung, Tierwohl, Effizienz, Minderung des Welthungers durch intensive, moderne Landwirtschaft und Tierhaltung auf der anderen Seite erkennen. Im Bay. Rundfunk kam überraschenderweise in der Sendung “Quer” kürzlich auch ein kritischer Beitrag, ob die Mär vom klimaschädlichen Rind wirklich so richtig ist. Zitat: “Wir können uns also doch ab und zu ein leckeres Steak erlauben” – hört, hört!

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    • Ja,
      das müssen die Journalisten unterscheiden.

      Auch um den Verbraucher realistisch aufzuklären, damit dieser im Fernsehsessel nicht verblödet.
      Das müsste des Journalistes Aufgabe sein!

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    • Reinhard Seevers sagt

      Zitat: “Wir können uns also doch ab und zu ein leckeres Steak erlauben” – hört, hört!

      Naja, der Satz wird nur dann richtig, wenn man weiß, dass mit “wir” nur der kaufkräftige Biokonsument gemeint sein kann. Fleisch aus tierquälerischer Massentierhaltung will ja keiner mehr kaufen, sagen alle “wirs”.
      In der ARD läuft ja die Reihe “Hofgeschichten” . Ausschließlich Bio…und Almwirtschaften. Andere scheint es nicht mehr zu geben, so wird es der Zuschauer wahrnehmen…oder so soll er es wahrnehmen.😎

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        • Reinhard Seevers sagt

          Ich bin optimistisch, wenn ich solche Betriebe sehe (z.B.):
          https://www.youtube.com/watch?v=wSirsSrCLZM

          und weiß, dass know how und Engagement richtig viele Menschen ernähren kann….ohne heiteitei und wokeness…..nur mit Fleiß und Wissen.
          (Hoffentlich kommt jetzt nicht irgend so ein Pessimist und macht den Betrieb schlecht)…😎

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          • Arnold Krämer sagt

            Ich will das auf keinen Fall schlecht machen, aber!!!
            Größe ist nicht alles. man muss die Größe beherrschen. Bei dieser Größenordnung sind ökonomische Vorteile durch Degressionseffekte (z.B. 30-50 km Feldentfernung) kaum/nicht mehr zu erwarten, außer dass ich gegenüber meinem Abnehmer eine gewisse Marktmacht entfalten KÖNNTE. Da fehlen mir allerdings die Erfahrungen. Ansonsten weiß ich, dass man mit Industriekartoffeln Geld verdienen KANN.

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            • Reinhard Seevers sagt

              Herr Krämer, ich hab das Beispiel mal hier eingestellt, um von dem bio-geframten bäuerlichen Bild wegzukommen…..Pessimismus sollte ja mal außen vor bleiben.
              Ich weiß, dass Größe nicht alles ist. Mein Bruder lebt gut von 10ha Kartoffeln in kompletter Direktvermarktung. Seit Jahrzehnten……
              Man kann sich ja selbst ausrechnen, was bei 430dt Erntemenge und 1,5€/Kg Verkaufspreis so hängen bleiben kann….😎…also abzüglich aller notwendigen Anbaukosten und Verluste etc.
              Aber es gibt so viele Formen der Bewirtschaftung, dass jedes noch so gutes Beispiel kein Beispiel für alle/viele oder die meisten sein kann und auch nicht ist.

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  7. Frikadellen piet 45 sagt

    guten Morgen schon als kleines Kind habe ich gewusst Fernseh gucken ist gut also ist es in diesem Fall richtig gut ich werde mir das ganze bei Gelegenheit anschauen und bin diesmal froh dass ich gebühr zahle

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