Bauer Willi
Kommentare 60

Die Friedenspartei – Pflugschare zu Schwertern

Ostern ist vorbei. Auch die Ostermärsche, über die – nach meiner Wahrnehmung – in diesem Jahr nicht so viel berichtet wurde wie in den Jahren zuvor. Ich bin in diesem Jahr verwirrt, weil ausgerechnet die Partei, die einst als Friedens- und Umweltpartei  begonnen hat, jetzt deutlich anders argumentiert. Wie stehen eigentlich die Stammwähler von damals dazu?

Mehr Waffen (für die Ukraine) fordert

Özdemir   https://www.handelsblatt.com/dpa/wirtschaft-handel-und-finanzen-oezdemir-fordert-mehr-waffen-fuer-ukraine-wegen-moeglicher-hungerkrise/28258608.html

Habeck  https://www.tagesschau.de/inland/habeck-waffen-ukraine-105.html

Baerbock  https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/annalena-baerbock-fuer-lieferung-schwerer-waffen-an-ukraine,T2gpoDf

Ricarda Lang  https://www.haz.de/der-norden/gruenen-chefin-ricarda-lang-fordert-mehr-waffen-fuer-die-ukraine-3Y2ZJGMZLQIUM6O5CSMVDOSRIA.html

Nouripour  https://www.handelsblatt.com/dpa/wirtschaft-handel-und-finanzen-gruenen-chef-nouripour-mehr-waffen-in-die-ukraine-liefern/28190492.html

Hofreiter 

Geld allein reicht nicht – Hofreiter fordert trotzdem mehr Waffen

Ich frage mich, ob das wirklich der richtige Weg ist. Die Eskalationsspirale dreht sich immer weiter, ohne dass jemand absehen kann, wo das endet. Andererseits kann die Ukraine diesen Krieg nicht aus eigener Kraft gewinnen. Aber diesen Krieg kann – so oder so – niemand gewinnen. Alle werden verlieren.

 

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60 Kommentare

  1. Daniel Wegener sagt

    Putins Soldaten haben in Butscha Zivilisten ermordet, Frauen und Kinder vergewaltigt und geplündert. Dazu gibt es nun Berichte der OSZE und einer UN Komission.
    An vielen anderen Orten haben rusdische Soldaten ähnlich gewütet. Putin hat die Einheit der Mordsoldaten, die
    64. Garde-Mot-Schützenbrigade, danach sogar noch ausgezeichnet.
    Putin will ganz Europa ” neu ordnen”, das sagt er ja selber. Er muss jetzt in der Ukraine gestoppt werden. Danach wird es nicht leichter, ihn zu stoppen.

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    • Elisabeth Ertl sagt

      Ja, man muss ihn stoppen, aber wie? Richtig ist, dass selbst Ghandi Gewalt nicht ausgeschlossen hat, nämlich für den Fall, dass der gewaltlose Widerstand nicht zum Ziel führt. Die Menschenwürde ist ein absoluter Wert, der nicht verhandelbar ist, und der notfalls mit dem Einsatz des eigenen Lebens verteidigt werden muss. Ja wer weiß, vielleicht also kommen bald auch wir um die unmittelbare Kriegserfahrung nicht herum.
      Was ich aber ablehne, das ist der Griff zur Waffe, noch bevor alle gewaltlosen Mittel ausgeschöpft sind, und dafür hat Deutschland sich jetzt entschieden. Es ist halt bequemer, Waffen zu liefern, wenn man selber nicht schießen und sein Leben riskieren muss, als auf das bisherige bequeme Leben zu verzichten, weil es kein Gas mehr gibt. Selenski hat sehr lange und sehr oft nach diesem Embargo gerufen, ehe er gescheitert resigniert hat und jetzt um Angriffswaffen bittet, nicht mehr primär in Europa, sondern in den USA.
      Österreich missbraucht gerade seine Neutralität, um auf Kosten anderer sich sowohl aus Krieg als auch aus Verzicht heraus zu halten. Das wird nicht lange funktionieren.Die bequeme Welt, wir wir sie gekannt haben, zerstört sich gerade selber. Sich innerlich dagegen auflehnen führt nur zu Verzweiflung, wir können diesen Prozess nicht aufhalten.
      Selbst in Österreich gibt von Energie-Experten ein Plädoyer für e9ne Energie-Embargo – es komme eben darauf an, wie solidarisch die EU ein solches Embargo tragen würde – machbar wäre es allemal. https://www.falter.at/zeitung/20220427/wir-schaffen-das/_2c913fa8f8?fbclid=IwAR1qdBeQXgn2xog1CFMn7O5Eusd0dRbGEZJelTlo8o-2vgHrNCglJBYIWZo

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      • Peter sagt

        Es wird wie so oft gerade viel zu viel nachgeplappert. Kaum jemand kann sich auch nur in Ansätzen vorstellen, was wirkliche Energieknappheit bis in die letzte Konsequenz bedeuten wird und die wenigsten sind noch an (Kriegs-) Waffen ausgebildet. Mit welcher Leichtigkeit trotzdem von allen Seiten Einschätzungen abgegeben werden, ist doch erschreckend. Wie schnell man Kriegspartei wird , lesen sie hier : https://www.bundestag.de/resource/blob/892384/d9b4c174ae0e0af275b8f42b143b2308/WD-2-019-22-pdf-data.pdf

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      • Andreas sagt

        Elisabeth, kennst du die Voraussagen des Bauern aus dem Waldviertel ?
        aus “Das Dritte Welt Geschehen von Wolfgang Johannes Bekh.”
        Er wohnt unmittelbar am Rande des ehemaligen Truppenübungsplatzes Döllersheim im Waldviertel.
        Er wuchs in der Besatzungszeit auf, als die Russen dort waren und nach Abschuß des Staatsvertrages aus Österreich abzogen.
        Ende der fünfziger Jahre hatte er eine Vision, er sah, dass die Russen dort wieder einzogen.
        Bald darauf kommt es zu gewaltigen Atomexplosionen in der ehemaligen CSSR.
        Er überlebt die ganze Katastrophe als alter Mann in einer Erdhöhle.
        Ich warte jetzt darauf, dass die Russen in Döllershein einziehen !

  2. Am Ende des Grünen Regenbogens sagt

    “Si vis pacem, para bellum” ist deswegen eine der praktikabelsten und nützlichsten Formeln, weil diejenigen, die ihre Schwerter zu Pflugscharen gemacht haben, von denen unterdrückt werden, die ihre Schwerter behalten haben.

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    • Inga sagt

      Ob der von jemanden beauftragt wurde, so zu reagieren?
      Von seinen Gesichtszügen her zu urteilen ist er selber nicht davon überzeugt, was er redet, oder?

    • Thomas Bröcker sagt

      Verkehrte Welt, wenn Politiker verantwortungslos kriegsgeil geifern, und ausgerechnet die Militärs zur Besonnenheit mahnen.

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  3. Sabine sagt

    Ich befürchte, wir machen gerade das, was wir immer machen…. der Westen ist die Dümmste aller Hennen, sie entscheidet sich immer dafür unter all den Eiern auf dieser Welt, das Ei mit dem Drachen drin auszubrüten.
    Wir finden jetzt gerade den Herrn Selenskyj ganz toll. Das ist son Typ, den man gerne als Staatschef hätte, jemand der das Richtige in die Kamera sagt und der scheinbar auch alles richtig macht… jedenfalls sieht es auf Tiktoc gut aus….. und wer hat schon länger als 3 min, um sich mit Politik auseinander zu setzten.
    Wir haben alle schon völlig vergessen, dass es auch mal Zeiten gab, wo wir ziemlich sparsam geguckt haben, weil Gaslieferungen nicht wegen dem doofen Putin hier nicht ankamen, sondern weil sich das ein oder andere Land einfach Gas abgezweigt hat. …Mehr das eine… Wie war das nochmal? Russland wollte Weltmarktpreise für sein Gas, was es vorher zu dumping Preisen an die Ukraine verkauft hat, weil über ihren Grund die Pipelines liefen…. Ukraine wollte keine Weltmarktpreise zahlen, Russland stellte die Lieferungen an die Ukraine ein und es verschwand innerhalb kürzester Zeit Gas für 25 Mil. Dollar …. deshalb wollten wir unbedingt Nordstream, erinnert ihr euch? Über fast 10 Jahre gab es immer wieder Streit um Gaslieferungen, offene Rechnungen und illegal abgezweigtes Gas und Länder, wie das arme Rumänien, mussten teilweise der Ukraine den 4fachen des von Russland verlangten Preis für das weitergeleitete Gas zahlen. Die mussten deshalb im Winter oft Schulen und öffentliche Gebäude schließen, weil sie einfach zwischen die Fronten beim Gasstreit geraten sind.
    Jetzt kann man natürlich sagen, dass der Putin das gemacht hat, weil er die Ukraine für ihre Annäherung an den Westen und die Orange Revolution betrafen wollte. Nun, ich glaube nicht, dass Putin zu solchen Methoden neigt, der ist da dann doch eher der Mann mit dem Holzhammer…. ähm, dem Giftfläschen, wenn er jemanden bestrafen will.
    Nun ja, wir finden ja auch alle im Moment Polen ganz klasse, obwohl das noch nicht sooo lange her ist, dass Polen uns auf Reparationen verklagen wollte. 800 Milliarden stehen da immer noch im Raum, je nachdem wen man fragt.
    Und je nachdem wen man noch vor 2 Jahren nach größeren Rüstungsanstrengungen der Deutschen gefragt hätte, hätte man sehr langatmig ungefähr dies gesagt bekommen: Die Rolle der Bundeswehr ist es, im Ernstfall den Feind solange zu verwirren bis richtiges Militär kommt. Deutschland als Industrie- und Militärmacht, wollten sehr, sehr viele Leute auch im Ausland nicht. Auch sehr, sehr viele von den Leuten, die jetzt wollen, dass wir doch bitte eine Führungsrolle übernehmen.
    Aber, und das macht der freie Westen ja sehr gerne, jetzt brüten wir vielleicht an unserem nächsten Drachen. Wir drücken Milliarden von Euro in ein Land, was auch ohne den schon sehr lange andauernden Grenzkrieg mit Russland nicht so das aller stabilste war. Wir hoffen, das Selenskyj einfach ein Supertyp bleibt, auch wenn er vor drei Monaten nicht so wahnsinnig erfolgreich als Politiker war. Wir hoffen, dass da nicht wieder irgendeiner daher gelaufen kommt, der Geld und Macht und Menschenmengen geschickter manipuliert und uns am Ende die Mittelfinger zeigt. Und wir hoffen, auf Charakterstärke bei den jetzigen Machthabern in der Ukraine.
    Fast alle Diktatoren und fast jeder Terrorfürst, der zu meinen Lebzeiten militärisch bekämpft wurde, hat mal als sympatischer, zielstrebiger Partner des Westens angefangen und wir haben sie alle mit Geld und Waffen zugeschmissen.
    Ich kann dem Olaf echt nicht böse sein, wenn er es in diesem Fall mal nicht so eilig hat.
    Wie heißt eigentlich der Oppositionsführer in der Ukraine? Was denkt der über Europa? Was wenn es Wahlen gibt und die Ukrainer mal den falschen Tuppes aufs Schild heben? Bekommen wir dann unsere Waffen zurück?
    Ich weiß nicht, irgendwas …. Ich find uns zu enthusiastisch und mir sind die Ukrainer zu gut und die Russen zu böse. Wenn Sachen so klar sind, vermute ich das da jemand die Realität für uns photoshopt.

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    • Reinhard Seevers sagt

      Sabine, die Einschätzung der Akteure ist doch immer so, war so und bleibt so. Eigentlich wäre die Konsequenz die alte Haltung: Rumeiern.
      Nichts tun als Alternative zum falschen Tun? Das wirft man doch der vergangenen Regierung auch vor….übrigens kannst du auch die USA einbeziehen in deine Befürchtungen.

    • Reinhard Seevers sagt

      “Ich find uns zu enthusiastisch und mir sind die Ukrainer zu gut und die Russen zu böse. Wenn Sachen so klar sind, vermute ich das da jemand die Realität für uns photoshopt.”

      Sabine gestern Abend gab es einen Beitrag über Ukrainer und deren Unterstützer der Proteste vor der russischen Botschaft in Frankfurt.
      Da kam auch ein Botschaftsmitarbeiter zu Wort, der zur Arbeit in die Botschaft ging. Der fragte den Reporter, warum Deutschland es zuließe, dass man so an seinem Arbeitsplatz mit Dauerbeschallung belästigt würde….und übrigens sind die Menschen in der Ukraine doch frei, sie können mit der Bahn im ganzen Land herumfahren, in Kiew könne man täglich einkaufen. Er sehe nicht, warum diese Dauerdemo sein muss….Wer wohl gephotoshopt ist.☹

  4. Wolfgang sagt

    Hallo,
    als erstes möchte ich sagen, Krieg ist im 21 Jahrhundert die schlechteste Möglichkeit ein Problem zu lösen! Ich sehe es wie Herr Donhauser, es gibt für Putin keine EXIT-Strategie. Aus den hier veröffentlichten Kommentaren ergeben sich für mich weitere Fragen:

    – Wie würden die Komentatoren entscheiden, wenn Sie an der Stelle unserer Politiker wären? (ich bin kein Fan der Grünen, bin aber für Waffenlieferungen)

    – Wie würde jeder einzelne von uns reagieren, wenn wir an Stelle der Ukraine wären? Würden Sie auch sagen, Freie Meinungsäußerung brauche ich nicht? Reisefreiheit? zuhause ist es auch schön! Ich habe genug (Wohlstand) davon gebe ich Putin gerne was ab!?

    Ich habe mir seit dem 24.02.2022 sehr oft die Frage gestellt, was würde ich tun? Fliehen? Wohin? Hier ist mein zuhause! Hier sind meine Wurzeln! Kann ich mein Zuhause einem anderen überlassen? Jahrzente der Arbeit meiner Familie, meiner Eltern kampflos hergeben? Die erworbenen Freiheiten abschaffen? => Ich könnte es nicht!!! Ich bin froh, dass ich in diesem Staat, in diesem Land, mit allen Vor- und Nachteilen in Frieden aufgewachsen bin und hier leben kann. Das wünsche ich mir auch für meine Kinder!

    Opposition ist einfach! Verantwortung übernehmen ist schwer!

    Glaubt eigentlich irgendjemand daran, dass man mit Menschen wie Putin oder Xi JinPing vernünftig diskutieren könnte?

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    • Elisabeth Ertl sagt

      Ich würde für ein international kontrolliertes Referendum im Donbass eintreten, die Leute dort sollen entscheiden, zu welchem Land sie gehören wollen. Wissen wir denn, dass sie mehrheitlich in der Ukraine bleiben wollen? Wir wissen es nicht.

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      • Reinhard Seevers sagt

        Das Ergebnis der Entscheidung zur Staatszugehörigkeit kann dann aber nicht dazu führen, dass eine russische Mehrheit einfach das Staatsgebiet der Ukraine beansprucht….dann sollen sie übersiedeln.
        Der Aufhänger Russlands war doch, das behauptet wurde, die Ukraine unterdrücke die Minderheit der Russen in den beiden Provinzen.
        Und der russische Bevölkerungsteil wollte gleichzeitig eine Selbstverwaltung der Russen in der Ukraine.
        Das funktioniert nicht einmal in einem freien Europa…
        Stell dir vor Elisabeth, der Anteil Deutscher in Österreich beansprucht die Steiermark, lustig oder? Mach mal ne Umfrage.

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    • Reinhard Seevers sagt

      “Glaubt eigentlich irgendjemand daran, dass man mit Menschen wie Putin oder Xi JinPing vernünftig diskutieren könnte?”

      In der Politik wird nie diskutiert, da wird geschachert, gedroht, gemauschelt, bespitzelt und betrogen, gelogen und gekauft….

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  5. Marian E. Finger sagt

    “Die Schlafwandler: Wie Europa in den Ersten Weltkrieg zog”, lautet der Titel eines 2013 erschienenen Buches, der von einigen kritischen Geistern aufgegriffen worden ist, die sich fragen, ob es gerade wieder passiert, dass das schlafwandelnde Europa in einen Weltkrieg zieht.

    Das Dumme ist, dass sich eigentlich nirgendwo ein gangbarer Weg abzeichnet, den Wahnsinn zu beenden. Es ist ja auch zu einfach, wahlweise Putin oder die NATO-Ostererweiterer jeweils als Alleinschuldige verantwortlich zu machen. Sicher spielt die NATO-Osterweiterung eine Rolle dahingehend, dass Putin sein Russland mehr und mehr von feindlichen Rakten umzingelt sehen musste. Wäre es jedoch umgekehrt gewesen und in den 1990er Jahren das westliche Europa zusammengebrochen, hätte es mit großer Wahrscheinlichkeit eine Erweiterung des Warschauer Pakts gegeben, denn nicht nur Einzelne, sondern auch Länder nun mal tendieren dazu, sich den Siegern anzuschließen, von denen sie sich Schutz erhoffen.

    Andererseits wird natürlich kein vernünftiger Mensch glauben können, dass Amerika eine Weltmacht ist, der es in erster Linie um “Frieden schaffen ohne Waffen” geht. Nicht nach den Angriffskriegen, die auf das Konto unserer Freunde gehen: Irak, Libyen, Syrien und wie die Länder alle heißen. Dass Putin die Ost-Erweiterung allmählich unheimlich geworden ist, kann man schon verstehen. Ihm deshalb Paranoia zu unterstellen, ist eine Fehldiagnose. So weit, so schlecht.

    Doch weiter: eigentlich ist es ja eine Frechheit, in der Ukraine mit Janukowitsch über die Köpfe der Ukrainer hinweg einen russlandfreundlichen Herrscher etablieren zu wollen, wie das Putin wohl in die Wege geleitet hatte, wie es genauso eine Frechheit der Amerikaner ist, mit Poroschenko einen korrupten Pro-Westen-Regenten zu etablieren. Es ist von beiden Seiten jeweils eine Unverschämtheit, in der Ukraine nichts anderes als Rohmaterial für geopolitische Machtspielchen zu sehen. So weit, und noch schlechter.

    Es ist eine Tragödie, wie die Ukraine, welche Probleme sie mit Korruption, Nationalisten oder was auch immer haben mag, zwischen diesen beiden Fronten gnadenlos zerrieben wird.

    Ich weiß nicht, wie eine Lösung des Konflikts aussehen könnte, aber eins weiß ich: irgendwie schäme ich mich, Europäer zu sein. Ich finde es schäbig, die Ukraine mit Waffen voll zu pumpen, viele Ukrainer dadurch in den Tod zu schicken und sich noch einzubilden, deshalb zu den “Guten” zu gehören. Das hat so was von “wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht nass.” Genauso schäbig ist es, der Ukraine eine EU- oder NATO-Mitgliedschaft in Aussicht zu stellen, wenn man es nicht ernst meint. Das heißt doch, die Ukrainer ins offene Messer rennen zu lassen. Wie gesagt, ich weiß keine Lösung: der Karren ist schon ziemlich verfahren. Ich kann irgendwie schon verstehen, dass der Westen sich raushalten will.

    Trotzdem glaube ich, eine solche Schäbigkeit kann nur in einem Desaster enden. Dann führt dieses Mal nicht Schlafwandeln zu einem Weltkrieg, sondern Schäbigkeit.

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    • Elisabeth Ertl sagt

      Man müsste ein international kontrolliertes Referendum zu erwirken versuchen, wohin der Donbass gehören will. An den Willen dieser Bewohner denkt nämlich interessanter Weise niemand, nur an die Interessen Putins und der Ukraine.

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      • Reinhard Seevers sagt

        Ja, freie Wahlen nach russischem Vorbild, nachdem die Mehrheit der einen Gruppe den Raum bereits verlassen hat….😎
        Es gab doch bereits ein Referendum, das Ergebnis hat niemand, außer Russland anerkannt…sowas aber auch.

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          • Schmeckt gut sagt

            Und wer soll diese freien Wahlen durchsetzen. Oder wird wieder nur “beobachtet” und anschließend vorsichtig, diplomatisch erwähnt, dass die Wahlen nicht sehr demokratisch waren? Da kann ja nur etwas ganz tolles rauskommen.

          • Marian E. Finger sagt

            Das ist eine gute Idee, aber ich würde das Referendum nicht auf den Donbass beschränken. Sondern alle Ukrainer über ihre Zukunft abstimmen lassen. Schon im Vorfeld müssten alle Beteiligten inklusive Biden und Putin zustimmen, den Willen der Ukrainer zu respektieren. Bloß weiß ich nicht, wie so was tatsächlich durchgesetzt werden sollte, wenn es in Wirklichkeit um geostrategische Machtspielchen verschiedener Weltmächte geht.

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    • Stadtmensch sagt

      “Trotzdem glaube ich, eine solche Schäbigkeit kann nur in einem Desaster enden”

      Genau so! Von Leuten, die mit Rambo und James Bond sozialisiert wurden, ist leider nichts Geistvolles zu erwarten.

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  6. Andreas sagt

    “Der Euro-Maidan war ein handfester Putsch, den die USA mit 5 Milliarden Dollar finanziert haben. ”
    @Elisabeth, es waren vor allem grüne deutsche Bundestagsabgeordnetinnen, die auf dem Maidan die Leute aufgepusht haben, mit Versprechungen wie schneller Beititt zur EU und zur Nato.
    Dies ist wahrscheinlich auch der Grund, weshalb jetzt gerade die Grünen das großte Kriegsgeheul anstimmen.
    Ich habe das Buch, “Das Dritte Weltgeschehen” gelesen. Darin sind viele Weissagungen zum Dritten Weltkrieg enthalten. Nach großer Übereinstimmung setzt Russland selbst keine Atomwaffen ein. Aber es werden einige Atomkraftwerke, vor allem in Tschechien zur Explosion gebracht. Die Wirkung in Österreich und Bayern ist wahrscheinlich die selbe.

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  7. Jürgen Donhauser sagt

    Ich sehe derzeit keine Exit-Strategie für Putin. Beendet er den Krieg ohne Sieg, dann verliert er nicht nur sein Gesicht sondern auch im Land seine Macht. Zudem hat er, als offizieller Kriegsverbrecher, auf internationaler Bühne keine Chance mehr. Ihm bleibt also inzwischen nur noch die Flucht nach vorne, und dies ist ein erbarmungsloser Sieg über die Ukraine. Entweder er versucht es nun mit einer Großoffensive und Vernichtungskrieg, oder er hinterlässt mit einem Atomschlag “verbrannte Erde”. Damit würde die Ukraine auch für den Westen uninteressant, unbewohnbar und fällt als Kornkammer langfristig aus. Nach dem Motto: “Wenn ich es nicht haben kann, dann sollt ihr es auch nicht haben.” Wer findet also für Putin die Exit-Tür?

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    • Reinhard Seevers sagt

      “Nach dem Motto: “Wenn ich es nicht haben kann, dann sollt ihr es auch nicht haben.”

      Diese Analyse zeigt doch schön, dass Politik am Ende lediglich die Befriedigung eines narzisstischen, gekränkten Machos erfüllen soll, dem Menschen und erst Recht das eigene Volk völlig Schnuppe ist. Ich kann nicht verstehen, dass im 21. Jahrhundert Millionen Menschen diesem Typen dennoch folgen. Es muss also ganz tief in der Seele des Volkes etwas angerichtet worden sein, dass dieses Tun stützt…abgesehen von der Gehirnwäsche natürlich.
      P.S. Heute ist Adolfs Geburtstag….da hat Putin den Tag zur Erstürmung Mariupols wohl bewusst gewählt.

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    • evo.... sagt

      Die Gedanken finde ich grundsätzlich richtig. Aber vielleicht erleben wir auch bei den Christen in näherer Zukunft ein Kehre um 180 Grad. Wir haben nicht nur eine Globalisierung in Wirtschaft und Technik, sondern auch bei den Religionen. Ich wundere mich schon länger, warum die Christen gegenüber aggressiven Religionen , wie dem Judentum und dem Islam, dauerhaft “lieb Kind” spielen.

      Selensky gehört einer westlich-kapitalorientierten Religion an, die in der Ukraine eine 0,05 %ige Minderheit ist. Dass die Amis an der Revolution am Maidan beteiligt waren (wie E. Ertl weiter unten schreibt) hatte ich auch schon gelesen. In der Ukraine soll es ja früher ein reges jüdisches Leben gegeben haben. Es könnte doch sein, dass man sich die ehemaligen Besitztümer – wie woanders auch- wieder zurückholen will.

      • Reinhard Seevers sagt

        …”warum die Christen gegenüber aggressiven Religionen , wie dem Judentum und dem Islam, dauerhaft “lieb Kind” spielen.”

        Gehts noch? Im Moment treibt ein Regime, dass sich der Unterstützung der Russisch-Othodoxen Kirche sicher ist, einen Krieg gegen ein weiteres Christlich – Orthodoxes Volk.

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      • Christoph aus der Stadt sagt

        @evo: Das Judentum zusammen mit dem Islam als aggressive Religion zu bezeichnen, kann man nur als bösartige Faktenverdrehung bezeichnen. Im Gegensatz zum Islam, der ganze Völker zwangsislamisiert und religiöse Minderheiten – unter anderem Juden – bestenfalls mit harten Auflagen geduldet, gerne aber auch unterdrückt und verfolgt hat, hat das Judentum weder aktiv missioniert, noch Länder erobert mit dem Ziel anderen das Judentum auszuzwingen.

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    • Elisabeth Ertl sagt

      Nun rufen auch schon die “Mainstream-Medien” nach einem neuen Wirtschaftssystem. https://orf.at/stories/3187108/
      Der Kapitalismus hat verloren, auch wenn ihn Merkel auf Basis ihrer ostdeutschen Prägung für alternativlos hielt. Es gab in Westeuropa schon einmal einen dritten Weg zwischen Kapitalismus und Kommunismus, und es kann ihn wieder geben.
      Der Kapitalismus hat in den ersten Jahren nach der Wende Russland schwerstens geschadet, und jetzt erleben wir die Retourkutsche.
      Wir müssen uns entschuldigen – aber nicht bei Putin – dieser Oberkapitalist und Kriegsverbrecher verdient das natürlich nicht; sondern bei Gorbatschow und dem russischen Volk.
      Entschuldigungen können Wunder wirken, sie können die Gestimmtheit der Welt entscheidend verändern, man darf die Wirkung nicht unterschätzen. Denken wir an Brandts Kniefall in Warschau, und an die Entschuldigung Gorbatschows für den Stalinismus.

      • Reinhard Seevers sagt

        Wieso müssen WIR uns wieder entschuldigen?…..kann Österreich ja übernehmen.
        🙄
        Das russische Volk konnte doch selbst sehen, wohin die Reise geht, schließlich waren sie weltweit unterwegs und hatten jede Menge Internet.. Es besitzt auch eine eigene Verantwortung sich dem entgegenzustemmen. Aufgrund des historisch geprägten Depressionsverhaltens seit der Zarenzeit, fällt es dem Volk aber anscheinend schwer eine wirkliche Identität und eine eigene Meinung zu vertreten.
        Die haben auch Gorbatschow nicht verstanden und noch weniger unterstützt.
        Ich sehe kein sich wiederholendes Büßertum unserseits. Dann soll sich erstmal der Ami für den militärisch-industriellen Komplex und seine Folgen entschuldigen…aber das wird nie passieren.

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    • Elisabeth Ertl sagt

      Den Putin kann nur der Tod stoppen. Man muss eigentlich hoffen, dass er schwer krank ist, wie kolportiert wurde. Oder dass das Militär nimmer will und ihn putscht.

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  8. Ludwig sagt

    Leider sind die Grünen eine Kriegspartei. Das ist nicht nur heute zu sehen , denn die haben damals den Angriffskrieg in Jugoslawien auch mit befürwortet. Frieden schaffen ohne Waffen, Klimawandel, Grüne Energien, Energiewende, usw. sind nur Ablenkungsmanöver um sozialistische Ideen in die Tat umzusetzen. Selbst im Weltklimarat sind Stimmen zu hören , die den Kapitalismus mit diesen Argumenten vernichten wollen. Auch das Podsdaminstitut verfolgt mit diesen Themen den sozialistischen Staatsumbau. Der Weltklimarat sieht in deren Position ein extremes Alleinstellungsmerkmal. Die UN-Umweltorganisation wird von den sozialistischen Staaten dominiert und benutzt es entsprechend auch. Wie weit man mit diesen Ideen gekommen ist , kann man derzeit erkennen. Die 180 Graddrehung einiger grüner Minister legt doch den falschen Weg unseres Landes vollkommen bloß. Kein Wirtschaftsbetrieb würde sich so stark von nur einem Lieferanten abhängig machen , wie unsere sozialistischen Vertreter das in den letzten zwanzig Jahren gemacht haben. Entsprechend sitzen wir heute in der Falle , aber das haben sehr viele Medien-NGO-und Politikvertreter immer noch nicht kapiert. Verlassen können wir uns nur auf das , was wir selber haben. Kohle , Atom, Gas , usw. . Es gibt erste Medienmeldungen , daß Putin seinerzeit 82 Mill. Euro den NGOs
    gegeben haben soll, um das Fracking zu verhindern und das hat ja auch bei der Angstmache auch geklappt. Wir sitzen auf Mrd. Kubikmeter Gas und fördern es nicht weil die Moralideologie dagegen steht. Das gilt auch für unsere Kohle. Auch in Gorleben lagern
    wir Atombrennstäbe die erst zu 5% verbrauchte Energie haben. Warum versuchen wir die Energie nicht mit den neuen Verfahren zu nutzen? Zumindest sollte es die Überlegungen Wert sein, denn mit Moralideologie kommen wir jetzt nicht mehr weiter.

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  9. Thorens sagt

    Mehr Waffen in die Ukraine. Damit wird in erster Linie die Dauer dieses Krieges verlängert und die Anzahl an Opfern erhöht, bei ungewissem Ausgang. Je länger der Krieg tobt, umso mehr Material wird er auch kosten. Dabei reibt sich auch der Aggressor allmählich auf und vielleicht vergeht ihm dabei die Lust auf weitere militärische Spezialoperationen über die Ukraine hinaus. Oder es versiegen ihm die Mittel.

    Andererseits beansprucht Putin ja anscheinend für sich die Deutungshoheit. Kommt er dabei zu dem Schluss, dass Waffenlieferungen an die Ukraine seine persönliche „rote Linie“ überschreiten, er dies nun als Kriegserklärung des Westens auffassen will, dann brennt die Hütte wahrscheinlich richtig. Aber was schützt uns davor, wenn wir statt Waffen nun Geld schicken, dass dies seitens Putin genauso interpretiert wird?

    Die EU und insbesondere Deutschland sitzen immer mehr zwischen den Stühlen aufgrund der vielfältigen Abhängigkeiten in Ost und West und es ist kein Land in Sicht. Eine Lösung dafür habe auch ich nicht aufzubieten

    Und die Grünen? Die machen auch in dieser Situation, was sie offenbar am besten können: Aufgrund einer Begebenheit in einen Aktionismus zu springen, ohne die möglichen Auswirkungen dessen in den davon mittelbar betroffenen Bereichen im Blick zu haben. Im Prinzip also nichts Anderes als sie es auch schon bei Themen, die die Landwirtschaft betreffen, tun. Aber wie könnte man auch weiter denken können als bis zur eigenen Nasenspitze, wenn man nichts weiter als Politik gelernt hat, falls überhaupt eine Ausbildung genossen wurde, die nichts anderes lehrt als das Credo des kurzfristigen Erfolgs, vulgo den Gewinn der nächsten Wahl. Danach sieht man weiter. Mit dieser Truppe kommen wir genau nirgends hin.

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  10. Obstbäuerin sagt

    Als die Meldung vor ein paar Tagen zur Kapitulation der über 1.000 Soldaten in Mariupol kam, war mein erster Gedanke: Ein Glück 1.000 Menschenleben gerettet. Mit welchem Ziel verlangen deutsche Politiker schwere Waffen für diesen Krieg, den die Ukrainer nicht gewinnen können, es sei denn die NATO greift ein. Greift die NATO ein, weitet sich der Krieg in einen 3. Weltkrieg aus. Wer kann daran ein Interesse haben? Statt jetzt auf absolute Deeskalation zu setzen, gießt der Westen immer mehr Öl ins Feuer. Da wird der Ukraine ein Angebot zum vorschnellen Beitritt in die EU gemacht (als Vorläufer des NATO-Beitritts), Baerbock reist in die baltischen Staaten, die ihre russische Bevölkerung schon vor Jahren zu “Nichtmenschen” erklärt und ihnen viele staatsbürgerliche Rechte aberkannt hat. Waffen werden von allen Seiten geliefert und Geld (keiner weiß, wo das so herkommt) in Milliarden-Einheiten an die Ukraine verteilt. Die Grünen haben schon den Jugoslawienkrieg befürwortet, da wundert mich gar nichts mehr außer die offen zur Schau getragene Kriegstreiberei. Auf unserem Ostermarsch hat meine Enkelin ganz entsetzt zu mir gesagt: “Oma, da hat einer Buh gerufen”, als der Redner Abrüstung und Stopp der Waffenlieferungen gefordert hat.

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  11. Mark sagt

    Was immer wieder vergessen wird: wir haben es mit Russland und Putin nicht mit irgend einem Hanswursten zu tun, sondern mit einer Weltmacht, die obendrein über das weltweit größte Atomwaffenarsenal verfügt. Dass man durch Waffenlieferungen an die Ukraine diese Weltmacht in die Knie zwingen kann halte ich für einen naiven Irrglauben. Waffenlieferungen werden nur die Anzahl der Toten auf beiden Seiten erhöhen, aber nicht Kriegsentscheident sein. Wenn diese Erkenntnis sich durchsetzt, werden die NATO-Staaten möglicher Weise um ein direktes Eingreifen nicht mehr herumkommen. Das Waffenlieferungsgeschrei der Grünen, aber auch anderen wie der CDU (Roderich Kiesewetter ist einer der schlimmsten Kriegstreiber) ebnet jetzt schon den Weg für die direkte Kriegsbeteiligung der NATO! Wo dies dann endet, kann sich jeder selbst ausmalen.
    Dies alles und sicherlich noch viel mehr weis Bundeskanzler Scholz und er ist einer der ganz wenigen , die sich ihrer Verantwortung bewusst sind. Ich hoffe er hält durch. Wenn die CDU ihn mit einem Antrag im Bundestag an die Wand nagelt, fällt ihr eine Verantwortung zu, derer sie sich zum jetzigen Zeitpunkt noch gar nicht bewusst ist, und dies aus billigen parteitaktischen Gründen – ein Wahnsinn.
    Durch die Kriegsrhetorik, vorallem auch der des dümmlichen US- Biden sind Verhandlungen mittlerweile nahezu völlig abwegig, ein Drama.

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    • Reinhard Seevers sagt

      Ich finde auch, dass Scholz sich richtig verhält. Es macht auch keinen Sinn, unsere 60 Jahre alten, Jahrelang herumgestandenen Leopard 1 ohne technisches Equipment, ohne Kenntnis der Anwender, in der Ukraine zu entsorgen. Es gibt genug russisches Kriegsgerät in den ehem. Ostblockstaaten. Die können sie abgeben, und wir finanzieren die Neuanschaffung in den Ländern, das ist doch mehr als vernünftig.
      Irgendwie mutieren inzwischen Pazifisten zu Fachleuten der Wehrtechnik…schon ein komisches Volk das Unsere.

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  12. unkomplizierter Wurzelwicht sagt

    Solange der Despot Putin an der Macht ist, ist unsere europäisch zwischenmenschliche Zukunft, in erster Linie in friedlich freiheitlicher Koexistenz zusammenleben zu wollen, absolut zur Disposition gestellt.

    Eine dringend notwendige politische Flexibilität ist heute mehr denn je unverzichtbar, um sich möglichst zeitnah, dabei dennoch stets umsichtig überlegt diplomatisch mit dem notwendigen Respekt innerhalb dieser Krisensituation zu bewegen, um schlussendlich auch entsprechend agieren zu können. Dazu gehört zuznächst eine grundehrliche objektive Reflexion in der jeweiligen Beurteilung, was die möglichen Weiterungen anbelangt.

    Gerade unser Wohlstand fußt – sind wir ehrlich gegenüber uns selbst- darauf, dass sich andere Länder von uns zunehmend komplett abgehängt – noch grasser ausgedrückt, sogar ausgebeutet fühlen. Das schafft eine brandgefährliche Basis schwelender Konflikte, die wir nicht forthin narzisstisch ignorant in dieser Art und Weise einfach hinnehmen dürfen.

    Menschen wie Putin gibt es zuhauf auf unserem Planeten; ausgestattet mit den entsprechenden Insignien der Macht, vielfach ist dies den widrigen Umständen unserer Menschheitsgeschichte geschuldet, werden solche Charaktere stets hemmungslos bereit sein, den eigenen Wohlstand notfalls mittels äußerst brutaler Waffengewalt mit Zähnen und Klauen zu verteidigen. Aktuell müssen wir entsetzt feststellen, dass eine solche gewaltbereite Zukunft kein Morgen kennt.

    Generell sollte deshalb der Gesprächsfaden auf beiden Seiten niemals komplett abreißen; denn wenn nur noch Waffen sprechen, werden diese Gräueltaten kaum mehr zu stoppen sein, noch weitaus mehr unermessliches menschliches Leid hervorbringen. – Die heute äußerst beängstigende Frage steht ohnedies bedrohlich im Raum, ob dieser Aggressor überhaupt an den Grenzen Polens halt machen würde…

    Wie Willi richtig erkennt – verloren haben wir alle schon heute und das in einem bis vor kurzem noch für völlig unmöglich gehaltenen Ausmaß, das wiederum weltweit vorhersehbar katastrophale Kreise ziehen wird.

    Insofern entsetzt mich als persönlich grundsätzlich geerdeter Bauer gerade Özdemirs Haltung, dass er wider den Hunger der Welt Waffen sprechen lassen will – die ihm zur Hand gereichten politischen Instrumente dabei ignorant erst einmal zur Seite legend. Unser Bundesagrarminister enttarnt mit einer solchen medialen Positionierung, dass er selbst alles andere als ein Martyrer ist, er sein Fähnchen sofort in den Wind zu hängen weiß. Einen notwendig aufmerksam wachen politischen „grünen Geist“ kann ich dabei kaum mehr erkennen, …und das ist mehr als fatal in seiner unmittelbar doch erheblich fragwürdigen deutschen Außenwirkung, was die herannahende Hungerkrise angeht.

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    • Lady sagt

      “Die heute äußerst beängstigende Frage steht ohnedies bedrohlich im Raum, ob dieser Aggressor überhaupt an den Grenzen Polens halt machen würde… ”

      Warum sollte er?
      Putin hat doch mehrfach erklärt, was er vorhat. Es geht um die Wiederherstellung des alten Imperiums in den Grenzen von??? Das ist Putin durchaus flexibel . Bis ins Mittelalter gehen seine abstrusen historischen Ausführen.
      Warum sein Spruch, dass der Zerfall der Sowjetunion “die größte geopolitische Katastrophe des 20. Jahrhunderts ist” nicht ernst genommen worden ist, bleibt mir rätselhaft. Warum die Warnungen vor allem von konservativer Seite nicht ernst genommen worden sind , verstehe ich ebenso wenig. Allen wäre lieber ,dass sie sich sich geirrt hätten.
      Man kann doch nicht wenige Monate nach der Annexion der Krim , nach dem Kriegsbeginn in der Ostukraine Nord Stream II auf den Weg bringen. Das war der letzte Moment für eine Kursänderung. Jetzt hat uns Putin gezeigt, was er von Verhandlungen , von diplomatischen Lösungen , wie etwa im Minsker Abkommen vereinbart, hält . Nichts.
      Kriege werden doch Waffen begonnen- hier durch Putins Waffen- und sie werden durch Waffen beendet. Und ich möchte nicht, dass es Putins Waffen sind, die ein Ende erzwingen.

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  13. Christian Bothe sagt

    Das alles ist meine Meinung dazu auch, lieber Bauer Willi! „Schwerter zu Pflugscharen und Frieden schaffen ohne Waffen“waren auch Losungen in der DDR , insbesondere von Kirchen( war ja anders kaum möglich). Bündnis 90 ist ja nun im Schlepptau der Grünen gelandet und verrät genau wie die Grünen als Einheitspartei nun ihre alten Ideale!! Man kann sich nur noch die Augen reiben bei diesem Kriegsgeschrei von Baerbock, Hofreiter, Strack-Zimmermann von der FDP, Röttgen von CDU usw.Wi ist eigentlich das Christliche der CDU geblieben?Hoffe Scholz lässt sich nicht beirren und bleibt bei seiner moderaten Politik und erklärt diesen unverschämten Melnyk zur persona non grata…

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  14. evo.... sagt

    Teile und herrsche! Nach dem Prinzip wird – mMn- Amerika eine Einigung Europas verhindern wollen. Ein Wirtschaftsraum von Portugal bis zur Bering-See könnte zu mächtig werden.

    Nun nähern sich Russland und China einander an. Deshalb wird der Westen wohl versuchen die Ukraine unter Kontrolle zu bekommen/halten.

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  15. Elisabeth Ertl sagt

    Nein, es werden nicht alle verlieren. Gewinnen werden neben China die USA, und es ist eben tragisch, dass die EU nicht durchschaut, dass der Krieg von dort her geschürt worden ist, damit ein zerrüttetes Eurasien den USA die Weltherrschaft nicht streitig machen kann. Man kann das seit Jahren überall nachlesen, aber es wurde geflissentlich ignoriert: https://www.youtube.com/watch?v=T1hn5LRT5dw Das Video stammt aus 2015.
    Das Problem ist, dass Deutschland und die ganze EU es nicht schafft, sich von den USA zu emanzipieren.
    Ich habe gerade gestern mit einem Verwandten gesprochen, der oft in der Ukraine unterwegs ist. Der Euro-Maidan war ein handfester Putsch, den die USA mit 5 Milliarden Dollar finanziert haben. Sie haben vor allem die Nazis dort unterstützt, und es war damals nicht nur Gregor Gysi, der entsetzt war über die Aussagen dieser Leute, das ging damals durch die Medien, aber jetzt sind die damaligen Zeitungsberichte zensuriert, man findet sie im Netz nicht mehr. Die USA haben den ukrainischen Nationalisten suggeriert: Ihr seid unser Bollwerk gegen das böse Russland, und wir stehen in eurem Kampf jederzeit mit unserer großen Militärmacht auf eurer Seite. Schon vor einem Jahr war in unseren Medien zu lesen, dass die Ukraine in diesem Sinne siegesssicher das Minsker Abkommen gebrochen hat und sich aufmacht, die Krim zurück zu erobern. Das liest man jetzt auch nirgends mehr.
    Die ukrainischen Nationalisten sind nur eine kleine Minderheit, aber mit den USA im Rücken haben sie die Macht, den unerfahrenen Selinski vor sich herzutreiben. Und der versteht jetzt die Welt nicht mehr. Er versteht gar nicht, wie jetzt der Westen “plötzlich” zögern kann, ihn mit aller militärischen Macht zu unterstützen.
    Und den brutalen Putin als Feind haben wir geerntet, weil wir seinerzeit die Hand Gorbatschows nicht ergriffen haben – zur Freude der USA.
    Wenn ich das Kriegsgeheul der deutschen Grünen höre, muss ich daran denken, was C. G. Jung vor dem Hintergrund des Zweiten Weltkrieges geschrieben hat: “Der rastlose Wanderer Wotan, der Unruhestifter, der bald hier, bald dort Streit erregt oder zauberische Wirkung übt, war zuerst durch das Christentum in einen Teufel verwandelt worden … Wotan … welcher verschwand, als seine Eichen fielen, und wiederkommt, wenn der Christengott sich als zu schwach erweist, um … aus brudermörderischem Gemetzel zu erretten … hat das Christentum auf breiter Front angegriffen … Das Wiedererwachen Wotans ist ein Rückschritt und Rückgriff; der Fluss ist durch Rückstauung wieder in sein früheres Bett eingebrochen.” Der einäugige Ase Wotan kann nur Kriegsgott sein, weil er vor der Hälfte der Wahrheit das Auge verschließt.

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    • Reinhard Seevers sagt

      Elisabeth, die Erkenntnis aus der Vergangenheit ist das Eine, die Lage jetzt das Andere, und die Zukunft eine Weitere. Europa ist ein fragiles Projekt und die jetzige Lage erfordert erstmal die Rettung der/des noch Rettbaren.
      Die Welt wird danach eine andere sein, egal wie man das Anders-Sein definieren möchte.
      Wir bleiben immer ein Spielball der Mächte, der Versuch selbst eine Weltmacht zu sein, ist bereits zweimal schief gelaufen. Aufgrund unserer absoluten Abhängigkeit bleibt wohl nur der reine Opportunismus.
      Gilt auch für Österreich!

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      • Elisabeth Ertl sagt

        Öl- und Gas-Sanktionen wären eine gewaltfreie Form des Widerstandes. Aber obwohl wir wissen, dass nur ein sofortiger Ausstieg aus den Fossilen das Klima retten kann, führen wir um den Erhalt dieser Suchtmittel auch noch Krieg.

        • Reinhard Seevers sagt

          Dreh Öl und Gas ab, dann kannst du sofort gegen die eigenen Landsleute kämpfen, viel Vergnügen.
          Derweil Kinder und Frauen sterben, reden wir in diesem Land über Fördermöglichkeiten für Lastenräder, Fussverkehrsbeauftragte und Berater für Naturnahe Gärten….wir schaffen das!

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          • Inga sagt

            Wir brauchen eine Fussverkehrsbeauftragte, um uns von der fossilen EEG Schrittweise unabhängig zu machen. Gu,dass immer danach geforscht wurde.

            Und wer sagt denn, wenn wir jetzt plözlichau der russische Energie, Erdöl und -gas aussteigen würden, ob der Krieg dann aufhören würde.

    • Inga sagt

      Habe gerade das NORDMAGAZIN von gestern Abend im NDR- Fernsrehen MV gesehen.
      Da ging es auch um eine Journalistin, die für den Russischen Militärsender arbeitet und wie sie die Jahre her die deutschen Journalisten vermittelte und befragte.

      Der Kälte Krieg ist wohl noch in den Köpfen und wird weiter gespielt.

  16. Thomas Bröcker sagt

    Dieser Krieg kann nur durch sofortigen Waffenstillstand und VERHANDLUNGEN beendet werden. Im Zuge der “Aufräumarbeiten” sind die paramitlärischen Banden auf beiden Seiten der Donbass Front zu ENTWAFFNEN. Den Krieg weiterzuführen und zu “Kämpfen bis zum letzten Blutstropfen” sind Methaphern aus einer vergangen geglaubten Zeit.
    Kapitulation, Verhandlungen und Zurückdrängen Russlands über Sanktionen sind der richtige Weg. Jede Form von Krieg nützt zuerst der Rüstungsindustrie. Dass Hassgeschrei in den Medien erinnert ja zum Teil an schlimmste Wochenschau-Berichte zu Zeiten des zweiten Weltkriegs. Die Grünen erinnern mich an die Einpeitscher gegen Franzosen und Russen zu Zeiten des ersten Weltkriegs – schön gemütlich jenseits der Front das Sterben Anderer zu kommentieren und glorifizieren – widerlich.
    Aber selbst in den Reihen der “Ostermarschierer” der Friedensbewegung (zu denen ich mich zähle) gehen die Meinungen weit auseinander. Konsens besteht besteht nur in der Forderung nach Abrüstung und dass man keine Waffen in Krisengebiete schickt.
    Es ist nicht “die Nation”, die so gern zum Aufpeitschen junger Krieger gen Himmel gehoben wird (überall seit Napoleon), für die dieser Krieg geführt wird, es sind die Interessen einiger Gruppen von Reichen und Superreichen, die sich um den Kuchen und die Macht streiten.

    “Soldat gingst du gläubig und gern in den Tod,
    oder hast du verzweifelt, verbittert, verroht,
    deinen wirklichen Feind nicht erkannt bis zum Schluss
    ich hoffe es traf dich ein sauberer Schuss …

    … Und du hast ihnen alles gegeben,
    deine Kraft, deine Jugend, dein Leben.
    Es blieb nur dein Kreuz als die einzige Spur
    von deinem Leben, doch hör meinen Schwur,
    für den Frieden zu kämpfen und wachsam zu sein,
    fällt die Menschheit noch einmal auf Lügen herein,
    dann kann es geschehn, dass bald Niemand mehr lebt,
    Niemand, der die Milliarden von Toten begräbt.

    Ja auch dich haben sie schon genauso belogen
    so wie sie es mit uns heute immer noch tun …” (Wader “Es ist an der Zeit” 1984)

    Das musste ich jetzt loswerden.

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  17. Günter sagt

    Es ist doch ganz einfach, der Westen opfert die Ukraine, dann Finnland, dann Schweden,dann das Baltikum, dann Polen, Deutschland ist ja soweit weg.
    Hauptsache der Sprit bleibt bezahlbar dass ich mir meinen SUV weiter leisten kann. Den Russen freuts.
    Wenn denn noch die Hungersnöte in Afrika zunehmen, werden die Migranten von dort auch wieder zunehmen, es schaut nicht so gut aus in D.
    Vielleicht haben das einige von den ” links grün versifften ” wie sie hier oft genannt werden erkannt.
    Vom ” Mittelständler mit Privatjet” hört man jedenfalls momentan überhaupt nichts.
    Und der Kanzler hat wahrscheinlich ein gutes Gras gefunden, das seine Nerven schont.
    Es wird so nicht weiterfunktionieren, in D,
    Manchmal im Leben hilft nur entschieden sich für
    eine Sache einzusetzen auch wenns wehtut.
    Sanktionen betreffen halt auch den, der sie aussprechen muß.

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