Bauer Willi
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Weltuntergang?

Wo sind sie nur geblieben, die Weltuntergangsszenarien der letzten Jahrzehnte? Das Waldsterben ist gestorben, der Waldzustandsbericht weist auch dieses Jahr wieder erfreuliche und gute Zahlen aus. Zumindest in NRW, wo ja bekanntlich ein Grüner der zuständige Minister ist. Wahrscheinlich aus deshalb. Das Ozonloch hat wieder jemand zugenäht, weil wir Deutschen die richtigen Kühlschränke gekauft haben. So schnell geht das.

BSE, Hühnergrippe, Schweinepest sollten die Menschheit innerhalb kürzester Zeit ausrotten. Wir leben immer noch. Und an EHEC können sich auch nur noch die wenigsten erinnern.

Auch der Rhein ist so sauber wie nie zuvor, mit ihm auch die Nebenflüsse. In den Städten werden mehr Vogelarten gezählt als in so manchem Naturschutzpark. Amseln brüten in alten Autos und fliegen im Herbst nach Süden. Oder auch nicht, je nachdem, wie es ihr gerade in die Versorgungslage passt. Wildschweine lassen es sich in städtischen Parks und Gärten gut gehen, Waschbären richten sich häuslich auf unseren Dachböden ein, Nutrias vermehren sich geradezu unbegrenzt, riesige Gänseschwärme fressen in wenigen Stunden ein Weizenfeld kahl. Auch wenn das so manch einem Schützer nicht passt: die Natur verhält sich offensichtlich nicht natürlich.

Die Störche kehren wieder zurück. Im November habe ich den ersten Weißstorch auf unserem Acker gesehen. Fischreiher gehören bei uns schon seit Jahren wieder zum gewohnten Bild,  genauso ist es mit Fledermäusen und Eichhörnchen, die wir auf unserem Hof begrüssen können. Auch das Falkenpärchen ist wieder da und hat in diesem Jahr 5 Junge gehabt. Die Futtersituation war ja auch ideal. Mäuse satt! Auch für Bussard und Milan. Die haben es richtig gut bei uns. Auch die Feldhamster im Nachbardorf.Karpfen

Vor zwei Wochen habe ich in dem Bach, der an unserem Hof vorbeifließt, den ersten Karpfen gesichtet. Ich könnte euch jetzt mit den Händen zeigen, wie groß der war: Ihr würdet es mir nicht glauben.  Aber es war wirklich sooooooo groß! Ungelogen! 🙂

Mittlerweile gibt es auch Füchse in großer Zahl. Die kommen mittlerweile fast bis an unser Wohnhaus. Auf den ersten Wolf werden wir wohl noch etwas warten müssen, aber ich bin sicher, dass der auch nicht mehr lange auf sich warten lässt.

So, und jetzt komme mir noch einer mit Artensterben und Verlust der Vielfalt. Das, was ich beobachte, zeigt eher das Gegenteil. Meine Berufskollegen beobachten ähnliches. Ist jetzt keine statistische Erhebung aber reicht völlig aus, um die Aussagen von so manchem “Schützer” kritisch zu hinterfragen. Wahrscheinlich hat er die Statistik etwas anders interpretiert. Wäre ja auch schlimm, wenn es der Natur besser ginge, oder? Und wir Bauern es bewirkt hätten…

Aber geht schon so in Ordnung, ihr müsst euch nicht bedanken.

Euer Bauer Willi

 

 

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19 Kommentare

  1. Hallo Willi,
    Wälder, Flüsse, Singvögel, Greifvögel und meinetwegen auch der Fuchs und die Gänse (auch wenn ich bei diesen beiden die Ausmaße der Populationserholung persönlich nicht gut finde) sind ok. Aber Nutria und Waschbär gehören, als soganannte Faunenverfälscher, nicht in unserer Natur.
    Mit fehlen aber Rebhühner, Fasane, Hasen und viele weitere…

    • Hartmut Keller sagt

      In meiner Gemarkung um den Hof gibt es schon immer reichlich Hasen. Bei der letzten Treibjagd haben die Jäger über 40 Hasen geschossen. Dabei ist nur die Hälfte des Revieres bejagd worden. Fasanen haben wir hier auch immer.
      In einer anderen, 15 km entfehrnten Gemarkung sind auffallend wenig Hasen und Fasanen, dafür gibt es aber hier mehrere Gruppen Rebhühner und auch einige Dachse.
      In beiden Gemarkungen wird auf gleicher Weise Landwirtschaft betrieben, es werden die gleichen Kulturen auf gleichgroßen Feldern angebaut, der Boden und die Topografie sind gleich.
      Meiner Meinung nach bestimmt die Jagd und Hege in erster Linie den Bestand des Niederwilds. Jährliche Schwankungen im Bestand werden aber auch stark vom Wetter beeinflusst.

  2. Karin Wyss sagt

    Europa ist Tatsächlich vorbildlich und vieleicht der einzige Kontinent der eine positive Waldbilanz hat. Wir müssen eher aufpassen das wir die Alpen nicht an den Wald verlieren. Aber in Brasilien oder China bleibt noch viel zu tun. Es liegt dort am fehlenden Bewusstsein. An dem kurzfristigen Erfolgsdenken, lerne wir diesen Leute ein nachhaltiges/langfristiges Denken ist das Problem definitiv gelöst.
    Ansonsten ist es einfach eine verlagerung des Problems.

    • Bauer Willi sagt

      Hallo Karin
      diese Antwort hatte ich erwartet. Ich bin aber Bauern in Deutschland, in NRW und kann mich nicht auch noch um China und Brasilien kümmern. Und das will ich mir auch nicht in die Schuhe schieben lassen. Gemäß dem Motto: “Die Bauern müssten, sollten…dürfen nicht.”
      Bauer Willi

      • Stadtmensch sagt

        Es wäre schon mal gut, wenn “unsere” Bauern nicht aus einem notorischen Beißreflex heraus auf der “Spendensammel-” und “Empörungsindustrie” herumhacken würden. Diese thematisieren nämlich öffentlich aufgrund ihrer Wirtschaftsferne die Probleme, die durch unser Wirtschafts- und Konsummodell hier und weltweit entstehen. Wie wir gerade feststellen müssen, geht es uns sehr wohl etwas an, ob es in bevölkerungsreichen Regionen einen ausreichenden Selbstversorgungsgrad mit Lebensmitteln gibt oder ob aus Dummheit, Gewinnstreben oder existenzieller Not heraus jährlich 8,4 Millionen ha Boden durch Übernutzung kaputt gehen. Ich bin jedenfalls nicht so mutig, dass ich das mit “unbegründete Ängste schüren um Spendengelder zu ergattern” abtue. Eigentlich habe ich keine Angst um mein armseliges Verbraucherdasein – aber der ganze Stress bis es vorbei ist….

        • bauerhans sagt

          ” ob es in bevölkerungsreichen Regionen einen ausreichenden Selbstversorgungsgrad mit Lebensmitteln gibt …..”

          natürlich können wir deren wissensstand verbessern,denen disziplin näher bringen,aber deren politische kaste muss überzeugt werden,etwas fürs eigene volk zu tun.

          • Bauer Willi sagt

            und wenn wir dann in die Ferne ziehen, um den Wissensstand zu verbessern, heißt es wieder, dass wir denen unsere Wirtschaftsweise aufdrücken und am deutschen Wesen…der Rest ist bekannt.
            Bauer Willi

  3. Ehemaliger Landwirt sagt

    Auch ich wohne an einem Bach, nein Karpfen habe ich noch nicht gesichtet, der könnte wegen der Fließgeschwindikeit nicht überleben, aber Forellen, wenn der Fischreiher noch einige übrig lässt.

  4. Ehemaliger Landwirt sagt

    Es ist schon einige Jahre her, da sagt man den Obstbauern nach sie hätten alles totgespritzt.

    Dann gab es wieder schlau Leute. die meinten, Obstbäume im Intensivobstbau dürfen vom 01. März bis 31. Oktober wegen brütender Vögel nicht gerodet werden. Dies wurde in der Zeit verboten.

  5. Hendrik sagt

    Und dann kommt: “Ja Wölfe, wir haben zwar Wölfe… Aber es fehlen Löwen wir brauchen Löwen….”
    Alles eine Sache der Sichtweise und Auslegung..

    Guter Kommentar Bauer Wili.

  6. bauerhans sagt

    das ist es ja,den leuten gehts so gut,dass sie unbedingt probleme finden müssen!!
    im augenblick sind zwar die flüchtlinge(siehe köln) im gespräch,
    aber ich würde doch zu gern wissen,warum ständig die LANDWIRTSCHAFT
    durch die medien gehetzt wird!!

    • Ehemaliger Landwirt sagt

      Wir sind ein Volk, das nur noch jammert, da wird in ferne Länder geflogen und den Einheimischen erklärt, wie schlecht es uns in Deutschland geht.

      Genau das greift die Presse auf, zu lesen wie “schlecht” es dem deutschen Verbraucher geht, das steigert die Auflagen und die Einschaltquoten.

  7. Thorsten S. sagt

    Londons Straßen unter Pferdeäppeln begraben, die Szenarien des kommenden Untergangs werden nie verschwinden.
    Was wurde eigentlich aus Noah und seiner Arche?

    Zitat: “Sie lagen genauso falsch wie die New York Times, welche 1894 schrieb , dass „in 50 Jahren jede Straße in London unter neun Fuß [Pferde-]Exkrementen begraben wird”

    http://www.novo-argumente.com/magazin.php/novo_notizen/artikel/0003118?utm_content=buffer2053f&utm_medium=social&utm_source=plus.google.com&utm_campaign=buffer

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