Bauer Willi
Kommentare 39

Brennholz aus Namibia für deutsche Kraftwerke?

Das muss ich jetzt nicht verstehen: Deutschland plant, Bäume aus Namibia in Hamburg als Biomasse zu verbrennen.

https://www.hamburg.de/energiewende/namibia-biomass-partnership/

Im nachfolgenden Artikel wird ausgeführt, dass jährlich 1 Mio. t – auch für den Export – zur Verfügung gestellt werden können.

https://www.hamburg.de/energiewende/namibia-biomass-partnership/14503844/buschholzverwertung-als-wirtschaftszweig-in-namibia/

Das Projekt wird durch die GIZ (Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung)  in Höhe von 10 Mio. € gefördert

https://www.giz.de/projektdaten/projects.action?pn=201720648

Doch es regt sich auch Widerstand

https://www.robinwood.de/pressemitteilungen/keine-verbrennung-von-buschholz-aus-namibia-hamburger-kraftwerken

Und das kann ich sogar gut verstehen.

(Aufrufe 3.243 gesamt, 1 heute)

39 Kommentare

  1. Maria Luisa sagt

    Nun wurde in Indien das größte Hühnerhochhaus der Welt in Betrieb genommen: bei einer überwiegend vegetarischen Gesellschaft. Ich denke auch an die unzuverlässige Stromversorgung und wie die Tiere bei einem Ausfall gerettet werden. Ausbau der Massenschweinehaltung in China ist auch so ein Thema, wenn man bedenkt, wie Chinesen mit Hunden umgehen. Aber die großinvestoren kennen keine Grenzen und keine Moral.

    • Reinhard Seevers sagt

      40% der Inder bezeichnen sich als Vegetarier, mit abnehmender Tendenz. Und die Chinesen haben den größten Kuhstall der Welt gebaut mit 100.000 Kühen…..obwohl die Asiaten angeblich keine Laktase verarbeiten können. Wohlstand ändert Gesellschaften, auch wenn andere Wohlstandsgesellschaften das nicht wahrhaben wollen und diese Änderung aus ideologischen Gründen Investoren anhängen möchten. Ich finde das anmaßend.

      • Brötchen sagt

        Nur eine kleine Volksgruppe lebt streng vegetarisch. Die anderen aus Armutsgründen.

        Zumal in Indien eine Frau weniger zählt als ein Tier.

        Dafür sollte man eher abstellen.

        • Dann werden die bei Tierhaltungen doch eher auf Brandschutz achten!?!

          Selbst wenn es in deren Bauvorschirften nicht verankert ist.

    • firedragon sagt

      Maria Luisa,
      und weil Tierhaltung in besagten Länder so gut funktioniert, sollte D. auf Tierhaltung verzichten und alles abschaffen.

    • bauerhans sagt

      “kennen keine Grenzen und keine Moral”

      chinesen morallosigkeit vorzuwerfen,ist anmaßend typisch deutsch!
      die streben nur an, wie wir zu leben.
      schulkinder dort demonstrieren nicht freitags,sonder müssen ihr lernpensum schaffen.
      wenn die unsere wirtschaft komplett übernommen haben,ist schluss mit lustig.

  2. Oberländer sagt

    Ich überlege mir gerade ob da nicht mancher
    Waldbauer hier im Lande , dessen Holz zur Zeit
    im Wald verreckt , nicht außerordentlichen
    Brechreiz bekommt.

    • Ein Bekannter von mir ist Holzrücker, er mahnte schon in den90igern an, dass es hier nchts zu rücken gibt, weil der Förster nichts schlagen lässt, da der Holzmarkt von Chine aus gesättigt wird.

    • Reinhard Seevers sagt

      Unsere Wälder sollen doch zu Urwäldern werden….Nutzholz ist was für Leute von gestern…oder Namibier? 🙂
      Ist vergleichbar mit der Nahrungserzeugung.
      Irgendwann kommen dann die Afriakner zu uns und erklären, wie man Landwirtschaft in der Subsahra macht! Dann ist die Transformation vollendet, Gerechtigkeit und gleicher Wohlstand für alle ist erreicht, Friede auf Erden!

      • Namibia ist noch südlicher.

        Da gibt es auch deutschstämmige Farmer, die auch hier studiert haben.

        Viel Kultur ist noch deutsch, auch die Sprache teilweise.
        Ein Kaiser Wilhelm Denkmal gibt es da und auch ien Henschellok ist da ausgestellt!

        Die benutzen sogar auch unssere Landmaschinen, egal welche Farbe.

        JD (Grün/gelb) bietet sogar Rundreisen dahin an!

        Selbstverständlich ist auch hier in D die Landwirtchaft je nach Gebiet verschieden.

        Es gibt ein großer Unterschied zwischen Alpen und Ostfriesland, in Boden und Klima.
        Genau so zwischen hessischem Ried und Hessisch-Sibierien (kaltem Meißner, wo die Frau Holle wohnt)!

  3. Thomas Apfel sagt

    Von uns aus gesehen kling das erstmal etwas absurd (und ist es ja wahrscheinlich auch).
    Aber zur Beurteilung muss man sich die Daten Namibias vor Augen führen.
    Namibia ist eins der rohstoffreichsten Länder Afrikas. Viele Minerale kommen nur dort vor.
    Es werden Diamanten, Gold und seltene Metalle gefördert. Offensichtlich kommt von diesem Reichtum wenig im Lande an und wenn dann nur im öffentlichen Dienst.
    Das Land hat rund 2,5 mio Einwohner und ist extrem trocken. Nur ein schmaler Küstenstreifen ist nutzbar, aber auch nur über extensive Tierhaltung. Ackerbau gibt es fast nur im Subsistenzbereich und auch nur im Norden des Landes in der Nähe des Schutzgebietes um die Etosha-Pfanne..
    Es gibt 730.000 Menschen im arbeitsfähigen Alter, davon sind 220.000 arbeitslos (ohne Absicherung) und 80.000 arbeiten im Öffentlichen Dienst. Das Land liegt mit 12.000 $ pro Kopf Einkommen (Kaufkraft-bereinigt) etwa auf dem Level von Algerien (11.800) oder Ägypten (12.300) oder Iran (12.600). Nur sind die Einkommen extrem unterschiedlich verteilt. In der Landwirtschaft arbeiten die meisten Menschen und die sind extrem schlecht bezahlt. Daher kommt sicher das Anliegen der Regierung: erstens das Buschland wieder auszulichten um mehr Landwirtschaft (Tierhaltung) betreiben zu können und damit auch Menschen in Arbeit zu bringen (neben den “Buschauslichtern” und Holzverarbeitern).
    Für mich durchaus nachvollziehbare Überlegungen. Die können mit dem Holz auch wenig anfangen, heizen muss da Keiner.

      • Thomas Apfel sagt

        Sind tatsächlich: 1915 hat die Bundesregierung Namibia 10 mio Euro als Entschädigung der Ermordung von rund 100.000 Herero unter von Trotha (1904 – 1908) angeboten.
        Namibia will aber das Wort “Reparationen” in der Vereinbarung sehen.

  4. Smarti sagt

    2 Prozent der Namibier leben von der Verarbeitung dieser Akazien, obwohl der Absatz nicht mal zur Hälfte gesichert ist ? Diese giftigen, stacheligen Akazien verbreiten sich schneller, als sie geschlagen werden. Dies habe ich aus dem Text herausgelesen.
    Meine Vermutung: Die Bauern wurden vertrieben, weil das Gebiet unter Naturschutz gestellt wurde – oder die Bauern sind in die Städte abgewandert, weil sie von der Landwirtschaft nicht mehr leben konnten. Ich habe auch davon gelesen, dass die weissen Farmer mit blutiger Gewalt von den Ureinwohnern verjagt wurden.
    Die Savanne, eigentlich Grasland, verbuscht wohl mehr und mehr, weil viele Weidetiere
    ( Zebra, Gnu, Giraffe etc. fehlen ).
    Land, das sich selber überlassen wird, entwickelt sich nicht “einfach so” zum Biotop. In Portugal sind es Eukalyptuswälder, bei uns das Jakobskreuzkraut… wenn keine Gegenspieler mehr das sind vermehren sie sich massenhaft – Natur ist so.
    Helfen ist ja gut und recht. Aber doch nicht, indem Brennholz ( von dem es hier zuviel gibt ) in der Gegend rumgekarrt wird !
    Vielleicht kann man dort Kompost/ Humus herstellen für das Land oder gleich Gemüse anbauen ?
    Mit den Geldern könnte man sicher auch eine Wasserstofffabrik aufbauen ?

  5. Ralf Große Wortmann sagt

    Und keine denkt dabei über die mikrobielle Verschleppung & Verschmutzung, auch von und Kleinstlebewesen nach. Beim Pflanzen(saatgut) Import / Export wird ein Gewese um die Phytosanitäre Reinheit gemacht.

    • Thomas Apfel sagt

      Das meiste Zeugs kommt mit dem Import von lebenden Pflanzen und Pflanzenteilen rein.
      Da spielen Zierpflanzen und Jungpflanzen die größte Rolle. Die Kirschessigfliege ist eher mit Fruchtimporten hierher gelangt. Aber wir haben ja z.B auch asiatische Bockkäfer, die mit Verpackungsholz mitgekommen sind. Oder das Feuerbakterium (Xylella fastidiosa), das fast alle Obstarten und viele Zierpflanzen befällt ist wahrscheinlich mit Oleanderpflanzen oder Olivenbäumen zu uns gekommen.
      Jedenfalls finde ich Ihre Befürchtungen absolut berechtigt.

    • Ja,
      Der Zoll verlangt doch sogar, dass die Holzverpckungen abgekocht werde6.

      We es nun bei der Einfuhr von anderen Biowaren, wie Saatgut, Früchten o. HOLZ u.ä. ist, weiss ich nicht.

  6. brouss sagt

    Es gibt doch Start Ups, die Meerwasser entsalzen wollen, oder die Sahara begrünen. Das muss man halt in großem Stil machen.

    Und Bäume nehmen, die Essbares produzieren.

  7. Reinhard Seevers sagt

    Da könnte die deutsche Industrie doch eine große Pyrolyse- Anlage errichten, dann können die Namibier Energie selbst erzeugen….

    • Brötchen sagt

      Haben sie trotzdem noch keine Devisen?

      Ich kenne noch Zeiten wo man 50 Westmark, wenn man denn welche hatte, nur nach langer Überlegung ausgegeben hat und doch nicht für Lebensmittel.
      Für ne Jeans, eine Schallplatte oder einen Taschenrechner.

      Ja ich weiss ihr seid 5 km barfuss zur Schule gelaufen bei 1 m Schnee.😎

      • “Ja ich weiss ihr seid 5 km barfuss zur Schule gelaufen bei 1 m Schnee.😎 ”

        Mindestens 1m Schnee, Brötchen. 😀 Wir waren echt ganz dolle Hechte.
        Heute fehlt eben der Schnee 😛

        Ansonsten hätte ich viel an RobinWood auszusetzen , an der beschriebenen Aktion eher weniger.
        Internationaler Handel findet nur statt, wenn beide Seite einen Vorteil für sich sehen. Dass nicht jeder Einzelne einen Sinn darin erkennen kann, ändert daran nichts.
        Wir sollten diesem Land wirklich jeden Cent gönnen, der Wegfall des Tourismus trifft den Lebensnerv.

      • Ehemaliger Landwirt sagt

        Nein Brötchen, nur ein Km bis zur Schule, bei 70 cm Nassschnee.

        Meine Mutter hat mich morgens vor 7 Uhr bei den 70 cm in den Schülergottesdienst gejagt, aber nach ca 300 Metern für ein Traktor mit Räumschild vorbei.
        Von der Kirche zur Schule nahmen wie eine Abkürzung, eben mit 70 cm Schnee, obwohl die Straßen frei waren, aber ein Schwarzwälder geht da durch, zumindest damals.😜

        • In meiner Grundschulzeit (Angang der 60iger) kamen auch 2 Mädchen aus dem 1,5 km weit entfernten Nachbarort.
          Was die für Schneeverhältnisse überwinden mußten, weiß ich nicht.
          Die kamen oft zu spät, die Lehrerin sagte dann,
          na,
          ihr seid wohl 2 Schritte vor und 3 zurück gelaufen.

          Später fuhr ich mit dem Bus zur Schule in die Stadt, da mußte ich auch 2km bis zur Bushaltestelle durch eventuell auch mal hohen Schnee laufen.

          Mein Mann erzählte dann von den Kindern in den 50igern, die 3 km außerhalb auf einelnen Gehöfften wohnten, weil der Vater Melker war,

          die sind Sommer wie Winter barfuß gelaufen.
          Die waren vielleicht froh, wenn sie vom Milchwagen mit in die Stadt zur Schule genommen wurden.

    • Edakteur sagt

      @R.Seevers: ich erinnere mich an ein Projekt Anfang 1972, wo wir für die GTZ ein Kommunikationskonzept für die chilenische Bevölkerung entwickeln sollten, um denen den Verzehr von Hähnchen-/Hühnerfleisch nahezubringen (“schmackhaft zu machen”), da dort mit deutschen Entwicklungseldern Hühnerfarmen gebaut worden waren, aber der Hühnerabsatz nicht funktionierte (weil man keine Studie zu Verzehrsgewohnheiten vorab gemacht hatte). Grund: die waren einfach konventionelle Fisch-Verzehrer…

  8. bauerhans sagt

    entwicklungshilfe,hier über die GIZ,ist meist so angelegt,dass der geber auch was davon hat.
    da gabs mal einen fernsehbericht,wo Claas mähdrescher in kisten verpackt in ein entwicklungsland gebracht worden waren und die leute hatten die kisten geplündert und achsen und räder der drescher an ihre eselskarren montiert,der rest lag in der landschaft rum.

  9. Karin Kainz sagt

    Wenn da wirklich Farmland war, frage ich mich was aus den Bauern wurde. Wenn jetzt wieder Farmland wird, welcher Konzern oder welches Land wird diese Flächen bewirtschaften, was wird kultiviert und wer bekommt diese Produkte.

    • bauerhans sagt

      viele farmer waren abgehauen,weil sie fürchteten,so zu enden,wie kollegen in simbabwe,wo herr mugabe regierte.

  10. Brötchen sagt

    Mit was wollen die dort ein Exportvolumen erwirtschaften? Um wieder andere waren einführen zu können.
    Ob ein Lkw von Bayern nach Hamburg oder ein grosser Frachter von dort direkt nach Hamburg?

    Inwieweit das dort sinnvoll ist alles niederzumachen kann ich nicht beurteilen. Aber es steht ja in einem Link, ehemaliges Farmland wird wieder urbar gemacht und die machen sonst auch was für die heimische Bevölkerung was.

    Inwieweit das sinnvoll ist, man man schwer beurteilen.?!

    Ansonsten könnten die noch Kieselsteine rund lutschen.

    Tourismus fällt ja gerade flach.

    • Smarti sagt

      ich habe es so verstanden, dass eigentlich wieder eine Savanne ( Steppen-Graslandschaft mit vereinzelten Bäumen) heranwachsen sollte. Aber die Akazienbäume haben sich zu stark vermehrt und einen riesigen, lebensfeindlichen Wald gebildet.

      • Brötchen sagt

        Oder so…denke die sind froh dafür Devisen zu erhalten und das bisschen Holz bei uns richtet auch keinen schaden an. Geht sicher direkt vom Schiff in das Kraftwerk.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert