Bauer Willi
Kommentare 47

Bio? Konventionell? Eine offene Debatte um den besten Weg

Direkt im Anschluss an die Demo am Samstag in Berlin habe ich in der Heinrich-Böll-Stiftung einen sehr interessanten Gedankenaustausch mit Sepp Braun, Biobauer aus der Nähe von München geführt. Moderator war Benedikt Härlin, der das nach meinem persönlichen Empfinden sehr gut und ausgewogen gemacht hat.

Das Video ist lang, aber nicht nur für Bauern sehenswert, weil es um einige fachliche und ökonomische Details geht. Diese Art der Diskussion hatte wohl Premiere. Aber an der Ruhe und Konzentration im Saal (ca. 200 Zuhörer) konnte man das große Interesse ablesen.

Euer Bauer Willi

Eine offene Debatte

Direkt im Anschluss an die Demo am Samstag in Berlin habe ich in der Heinrich-Böll-Stiftung einen sehr interessanten Gedankenaustausch mit Sepp Braun, Biobauer aus der Nähe von München geführt. Moderator war Benedikt Härlin, der das nach meinem persönlichen Empfinden sehr gut und ausgewogen gemacht hat.Das Video ist lang, aber nicht nur für Bauern sehenswert, weil es um einige fachliche und ökonomische Details geht. Diese Art der Diskussion hatte wohl Premiere. Aber an der Ruhe und Konzentration im Saal (ca. 200 Zuhörer) konnte man das große Interesse ablesen.

Gepostet von Bauer Willi am Mittwoch, 24. Januar 2018

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47 Kommentare

  1. Anette Regen sagt

    Vielen Dank für den auch für Laien interessanten Gedankenaustausch auf dem Podium!

  2. andi sagt

    Sepp Braun hat seinen Betrieb in nicht all zu großer Entfernung von München. Und das ist für Direktvermarktung von großem Vorteil. Und er ist natürlich ein gewiefter Geschäftsmann, der mit seinen Aussagen und Behauptungen genau das bedient, was viele Menschen heute hören wollen, nämlich das Landwirtschaft ohne Chemie-richtig gemacht- problemlos möglich ist.
    Die Aussage des größten Bio-Babynahrungsherstellers die hier gut dazu passt, “wenn sich der Boden erst einmal erholt hat, sind im Biolandbau höhere Erträge als im konventionellen Anbau möglich”, lässt mich- etwas böse- schlussfolgern, dass im Biobereich anscheinend viele Amateure am Werk sind, die ihr Handwerk einfach nicht beherrschen (soll keine Beleidigung für Biobauern sein).

    • Sabine sagt

      Naja, ich finde, man sollte auch bei Bios mal hinterfragen, ob die ständig vorgetragene Behauptung, dass wenn man alles natürliche angeht, wie das auch immer aussehen mag, es weder kranke Tiere noch kranke Pflanzen gibt. Das hört sich für mich zu sehr nach Paradies und damit nach Mythos an, als nach einer belegten Tatsache. Ja, Haltung, Fütterung etc. trägt viel zur Tiergesundheit bei und wir haben in den letzten Jahrzehnten wahnsinnig viel gerade über Mikroorganismen im Boden und ihrer Beziehung zu Pflanzen gelernt, trotzdem so ganz ohne Verluste geht es wohl nicht. Ich finde gerade die Neuigkeiten aus der Soil-Health-Bewegung, ich finde Kompost-Tee und ähnliches wahnsinnig spannend. Gerade Hobbygärtner mit schlechten Böden zeigen ja gerne ihre Erfolge auf der Tube, wie sie mit Kompost-Tee, riesen Mengen an Hackschnitzeln und ähnlichem ihren “Dreck” im Hinterhof zu funktionierende Erde umgestalten und blühende Gärten schaffen. Da gibt es nie die Probleme mit denen ich zu kämpfen habe.

  3. Junge Agrarwissenschaftler und Veterinäre sollten sich die Aussagen zur Kraut- und Knollenfäule anhören, sowie die Reaktion des Publikums. Jede Wissenschaft, die diesem Mythos vom Boden nicht bestätigt, würde sofort gestrichen werden, das ist wie bei den Impfverweigeren. Es besteht kein Wunsch nach einer Wissenschaft, es besteht der Wunsch nach Verdrängung aller Wissenschaft, die den Mythen und dem Hokospokus nicht zustimmt. Das ist des Pudels totalitärer Kern, darum geht es. Grüße: Georg

  4. Nur zur Info: Der Moderator Benedikt Härlin wurde 1983 wegen Werbung für eine terroristische Vereinigung sowie Aufforderung zu und Billigung von Straftaten zu einer Gefängnisstrafe von je zweieinhalb Jahren ohne Bewährung verurteilt (vgl. http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13507890.html und https://de.wikipedia.org/wiki/Benedikt_H%C3%A4rlin ). Dank der Unterstützung der Grünen für die RAF-Sympathisanten- und Unterstützerszene (u.a. Wahl zum EU-Abgeordneten) wurde das Urteil 1990 aufgehoben. Er ist gut mit Posten versorgt worden, das mildert etwas die Taktik gegen das „Schweinesystem”, ist nur raffinierter geworden, bedient sich anderer. Es geht nicht nur um die Natur etc.., ist ja legal, aber einen Hinweis auf Hintergründe halte ich für bildend. Grüße: Georg

    • “Dank der Unterstützung der Grünen für die RAF-Sympathisanten- und Unterstützerszene (u.a. Wahl zum EU-Abgeordneten) wurde das Urteil 1990 aufgehoben.”

      Der böse grün versiffte korrupte Bundesgerichtshof. Möchten Sie uns auch noch die Namen der BGH-Richter nennen? Unglaubliche Behauptung.

    • Ottmar Ilchmann sagt

      Dann bitte auch vollständig informieren, Herr Keckl! “Der Prozessverlauf und das Urteil stießen auf öffentliche Kritik und wurde als „gewolltes Exempel“ und „Gefahr für die Pressefreiheit“ bezeichnet. Besonders das Verhalten des Vorsitzenden Richters Dieter Palhoff wurde kritisiert.” Heute wäre das Urteil sicherlich anders ausgefallen, man muss den Zeithintergrund berücksichtigen. Über Härlins Arbeit, Qualifikation und Engagement heute sagt das alles überhaupt nichts aus.

  5. bauerhans sagt

    der sepp war für mich ostwestfale sehr schlecht zu verstehen,ich kann aber von den drei nachbarn erzählen,die seit 1980 hier kleine biohöfe bewirtschafteten.
    einer ist hier noch tätig,dessen erfolgreichster betriebszweig die direktvermarktung ist,allerdings frag die familienmitglieder nicht nach der arbeitsbelastung.
    die beiden anderen haben aufhören müssen,weils finanziell und arbeitsmäßig nicht mehr zu wuppen war,ein betrieb war auch im dienstleistungssektor tätig,der aber zusammenbrach als die mutter des betriebsleiters nicht mehr arbeitsfähig war.

  6. Friedrich sagt

    An Alle . Was sagt ihr dazu die ASTRID hier abzuschalten ?? Außer meckern kommt nichts.

  7. Philipp Unkelbach sagt

    Ich finde die Frage ob Bundesweit oder Weltweit auf Bio umgestellt werden soll utopisch. Es gibt keine Weltregierung die soetwas durchsetzten könnte. Auch hat der überwiegende Teil der Weltbevölkerung kein Interesse daran. Zudem ist das nötige Wissen in vielen Teilen der Welt entweder nicht vorhanden und/oder nicht verfügbar. Die Frage sollte lauten wie man Anbausysteme und Viehaltung ökologisch und ökonomisch verbessern kann. Das wird gerade im Bezug auf den Klimawandel und die in Zukunft häufiger zu erwartenden Extremwitterungen ein sehr weites Forschungsfeld sein. Das gilt sowohl für Bio als auch für konventionell. Da wird es auch in 100 Jahren sehr wahrscheinlich noch eine Koexistenz geben.

  8. Landwirtschaftsmeister Hans Nauert sagt

    Diese Demo in Berlin war ein Kampf der 5 – 8 % Biobauern gegen die über 90 % konventionell erzeugenden Betriebe. Mir sind Rückstände von Pflanzenschutsmittel lieber als den Bio Erzeugnissen anhaftenten Pilzgiften.

      • Ottmar Ilchmann sagt

        Was ist ein Berufsdemonstrant, Bauerhans? Ich habe dort eine große Menge von ganz normalen Mitbürgerinnen und Mitbürgern gesehen, einen repräsentativen Querschnitt durch unsere Bevölkerung. Vielleicht sind viele etwas nachdenklicher, etwas engagierter als viele andere.

        • bauerhans sagt

          das sind leute aus wohngemeinschaften,die sich so “durchschlagen”,abgesichert durch unser sozialsystem,welches sie infrage stellen.

      • Landwirtschaftsmeister Hans Nauert sagt

        Ob Bio oder Konvi jeder hat einen Grund zum demonstrieren, bei seit Jahren, bei der Erzeugung von Fleisch, Milch, Getreide usw. stagnierenden Preisen, aber
        ins Uferlose steigenden kosten. Aber wenn man die Presseberichte verfolgt hat, konnte man den Eindruck gewinnen, dass die Biobauern in der Überzahl waren. Wir machen seit Jahrzehnten auf unseren Sandigen Böden, beim Getreide Mulchsaat, denn wenn wir den Pflug einsetzen würden, müssten wir draufzahlen.

        • Mark Rössler sagt

          Ich kenne einige Bio-Bauern, so gut wie niemand von denen kann mit der WHES etwas anfangen, denn dort demonstrieren eher Organisationen, die mit Parolen Geld verdienen wollen, einige wenige Bio-Großbetriebe nutzen die Demo auch als Werbeplattform,
          Die Masse dort werden aber eben von NGOs rekrutiert, die einfach gegen alles mögliche sind aber selten machbare Lösungen anbieten können.
          So lange es den Menschen zu gut geht, so lange demonstrieren eben einige gegen Lebensmittel und deren Produzenten, erst der Hunger wird solche Wohlstandsausschweifungen ersticken lassen.
          Die sollten sowas mal in der Sahelzone veranstalten, man darf vermuten die dortigen Bürger hätten dafür kein Verständnis.

      • Georg Martin sagt

        Hallo Alois
        Das Problem daran ist das die Mehrheit der Disskussionsbeiträge sich nicht nach dem Thema richten

    • Guten Abend Hans Nauert,

      woher nehem Sie Ihre Aussage das nur Biobauern da waren? Waren Sie dort und haben gefragt? Ich war dort und ich weis von verschiedenen konventionellen Kollegen dich sich sogar mit dem Trecker an der Demo beteiligt haben – Sie stellen Behauptungen auf die einfach nicht stimmen! Ist das ihr art der Auseinandersetzung?

      Mit freundlichen grüßen,
      Phillip Brändle

    • Ottmar Ilchmann sagt

      Ich war dabei, Herr Nauert, und ich bin konventioneller Milchbauer! Sehen Sie sich bitte die Rede von Kirsten Wosnitza an, die als konventionelle Milchbäuerin bei der Auftaktveranstaltung gesprochen hat. Ich habe sehr viele konventionelle Kollegen getroffen. Es geht überhaupt nicht um konventionell gegen Bio, es geht um den gemeinsamen Einsatz für den Erhalt der bäuerlichen Betriebe.
      Im Essen haben übrigens weder Pflanzenschutzmittelrückstände noch Pilzgifte etwas verloren!

  9. Friedrich sagt

    @Astrid. Was ist mit Hose runterlassen ?? Nur meckern kann jeder. Schalte mal auf Realität um !

  10. Astrid sagt

    Im Bereich Tierausbeutung ist es fast egal, ob bio oder konventionell, denn Gewalt, Ausbeutung und das grausame Abschlachten gehen weiter.

    Im Bereich Landwirtschaft = Pflanzenwirtschaft ist biovegane Landwirtschaft ohne Tierausbeutung interessant. Und wenn wir unbedingt Scheiße auf unserem Gemüse wollen, dann bitte die eigene.

    • Mark Rössler sagt

      Die “eigene” Scheiße führte in einem bio-veganem Betrieb zu über 50 Toten, der größte Lebensmittelskandal in Europa nach dem 2. Weltkrieg.

      Wie viele dieser Betriebe gibt es eigentlich? 7 oder 10 in ganz Deutschland?
      Die dann auch nur teilweise wirklich biovegan sind.

      Die ideologische Ausbeutung des Geistes scheint bei wenigen gut zu fruchten.
      Für Ihr Smartphone und den PC wurden auch Teile vom Tier benötigt, wenn Sie konsequent wären, dann würden Sie darauf verzichten.

    • Philip sagt

      Mal abgesehen von den normalen gesellschaftlichen Umgangsformen:
      Dürfen Veganer eigentlich das Wort “Scheisse” in den Mund nehmen?

        • BerndK sagt

          Ich glaube, sie nimmt die Medikamente, die ihr verschrieben worden sind, eher nicht. Wegen der Pharmalobby und so……

          • Inga sagt

            Oder weil sie ihre eigen Sch… zum Salat, den sie selber isst, düngen nimmt,

            deswegen ist doch Klarschlamm auf dem Acker verboten!
            Besonders wen er auch dem Krankenhaus oder Altenheim kommt!

            • Ehemaliger Landwirt sagt

              Es wäre auch zu überlegen,
              ob man lieber NPK mit stabilisiertem N-Dünger (mit Nitrifikationshemmstoff) nehmen sollte, wegen der möglichen überdosierungen der Medikamente in dem eigen erzeugten Naturdünger. 😉

    • Paulus sagt

      @ Astrid
      Ein „fast egal“ gibt es in diesem Zusammenhang nicht! Tiere aus Biohaltung enden nicht anders als die aus anderer Haltung. Jetzt müssen wir, nachdem wir theoretisch alle vegan leben könnten, nur noch die wildlebenden Beutegreifer umerziehen – weltweit. Kleiner Tipp, bei den Singvögeln im Garten und einem niedlichen Maulwurf namens Grabowski fangen wir an. Ich war mal am Sambesi, das ist ein Strom in Afrika …, angesichts dessen was ich dort erlebt habe, ist mir die Methode Tönnies oder Westfleisch schon lieber. Schon mal erlebt wenn ein Habicht ein Eichhörnchen schlägt? Es dauert verdammt lange bis das Klagen und Zappeln aufhört.
      Ohne Tierhaltung wirst du in der Tat das Gemüsebeet entweder mit eigener Scheiße nebst diversen unappetitlichen Zusätzen oder mit Erzeugnissen der Chemie düngen müssen. Es hat schon seinen Grund weshalb wir der Bio- und vor Allem der Demeterfraktion äußerst skeptisch gegenüber stehen. (s. auch Beitrag Mark Rössler)

    • Ehemaliger Landwirt sagt

      >>Im Bereich Tierausbeutung ist es fast egal, ob bio oder konventionell, denn Gewalt, Ausbeutung und das grausame Abschlachten gehen weiter.

      Im Bereich Landwirtschaft = Pflanzenwirtschaft ist biovegane Landwirtschaft ohne Tierausbeutung interessant. Und wenn wir unbedingt Scheiße auf unserem Gemüse wollen, dann bitte die eigene.

      Auf welchem Gleis fährt der Zug jetzt ab?

  11. Schmeckt gut sagt

    Äußerst spannende Diskussion. Ich finde, es ist ein Rumgeeiere der Bios im Bereich Pilzbefall. Ja, ein gesunder Boden ist wichtig, aber im maritimen, nordeuropäischen Klima kommt es immer wieder zu Epedemien. Beispiele gibt es in 2017 nicht nur bei Kartoffeln. Auch bei Gemüse, Kernobst, Steinobst, Beerenobst gab es massive Ernteausfälle im Biobereich – mit katastrophalen Auswirkungen in den betroffenen Betrieben. Mehr sage ich dazu nicht. Zunächst einmal ist ein stark erhöhter Forschungsetat nötig, um die Risiken/Chancen zu ermitteln. Eine Überlegung noch zur Unkrautbekämpfung: Flache, mechanische Bekämpfung – auf jeden Fall und es funktioniert, Nachteil sind die Kosten. Aber in Nordeutschland im Jahre 2017 auf das vertrocknen der Kräuter hoffen – keine Chance. Es gab ab Mitte Juli keinen Tag, an dem etwas trocknen konnte. Was dann? Und dann der Punkt “AK”. Leben die Bioverbände wirklich in der Hoffnung, genügend Arbeitskräfte für den stark steigenden Bedarf bei Umstellung auf Bio zu finden? Bitte laßt uns erstmal die Risiken ermitteln!!!!

    • Mark sagt

      Sorry, aber ich werde das Gefühl nicht los, dass der Herr Braun ein Falschspieler ist. Seine Aussagen zur Krautfäule sind hanebüchen …. und auch sonst ist mehr Esoterik als Fachwissen vorhanden.

      • Georg Martin sagt

        Allen Nörglern in dieser Disskussion würde ich empfehlen eine Betriebsführung beim Braun Sepp zu empfehlen. Ich war schön öfter auf seinem Betrieb und habe immer dazugelernt.

    • Brötchen sagt

      ak problem, macht euch nichts vor, das ist nur in grossen Maßstab machbar, auch zwecks risikostreuung. wenn ich 700 ha bewirtschafte kann ich schon mal 50 ha in den Sand setzen, bzw. schiebe schnell noch eine andere frucht rein.

  12. Lieschen Müller sagt

    Ich muss heute abend in Ruhe gucken. Hatten die Zuschauer/Zuhörer echt keine Stühle?

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