Ich verstehe nichts von Fußball. Deshalb halte ich mich mit einer fundierten Meinungsäußerung zu Fußball zurück. Bei der Strategie, wie der Ackerbau im Jahr 2035 aussehen soll, darf jetzt jeder mitreden.
Und jetzt die gute Nachricht:
Jeder, der Landwirtschaft gelernt hat, versteht was von Ackerbau. Deshalb sollte sich jeder zu Wort melden, wenn das BMEL die Ackerbau-Strategie zur Diskussion stellt. Und wenn es nur zwei Sätze sind. Die Frist endet am 28. Juli !!
https://www.bmel.de/DE/themen/landwirtschaft/pflanzenbau/ackerbau/ackerbaustrategie.html
Hier die Ankündigung von top agrar:
(Aufrufe 1.855 gesamt, 1 heute)
Auch bei uns in Ostthüringen ist die WG Ernte voll im Gange.Vor meiner Haustür habe ich eine eG. mit 1500ha Druschfläche, davon 200ha WG.Während der Eisheiligen und zu kaltem Mai wurden ca.40ha geschädigt(Ähren taub, keine Körner).Ertrag ist noch ungewiss,sagt der Pflanzenbauer.
Lady,
zwei Hektar können schon rentabler sein.
Wenn alles optimal läuft, gibt es zufriedenstellende Ergebnisse.
Freut mich, wenn meine Erklärversuche verstanden werden.
in einem anderen forum wurden Schweinebauern als Täter bezeichnet.
Ach bauerhans,
der Verzicht auf Fleisch hinterlässt bei manchen Schäden, da kann es schon mal vor kommen, dass manche Menschen, Schweinemäster als Täter ansehen. 😉
Na klar,
der Bauer ist immer schuld!
Und mit der Theorie bekommt man sogar auch andere Befürworter!
Habe die Strategie nur mal kurz überflogen.
Wird hier die Meinung der Bürger eingeholt, der Wertigkeit anschließend bei NULL liegt?
Oder soll die Meinung der Bürger in die Zukunft der Landwirtschaft einfließen.
Meine Meinung dazu, SCHWACHSINN.
Bisher haben sich nur einige besonders engagierte Landwirte (konv. und öko) beteiligt. Erkenntnisgewinn für den Praktiker eher „Null“, für den Ministerialbeamten, je nach Vorwissen sicher unterschiedlich, aber auch gering.
Krass… Bürgerbeteiligung zum Ackerbau.
Mir ging gestern durch den Kopf, weil wir ja auch sonntags dreschen :
Gestern haben (auf unseren Ort bezogen) insgesamt sechs Menschen dafür gesorgt, dass etwa 2,3 tsd. Menschen ihren Sonntag ganz entspannt genießen können.
Und? wie „läuft“ die Gerste?
Was ich hier so höre zwiwchen 80 und 100 dt/ha, je nach Bodengüte.
hier zwischen 50 (sand) und 90 (lehm)
Ha, „läuft“ ist gut …
Normalerweise gehe ich mit Betriebswerten nicht hausieren, bin ja hier nicht bei facebook.
Ich mache aber mal eine Ausnahme, weil es hier um Bürgerbeteiligung geht und es eventuell etwas Erklärung bedarf zum Verständnis.
Die Gerstefläche liegt insgesamt bei etwa 7 ha, verteilt auf 6 Flächen. Die größte Fläche ist etwa 2 ha groß, die kleinste etwa 0,5 ha (alle Ostbauern lachen sich jetzt schlapp). Der Ertragsdurchschnitt liegt bei etwa 5,7 Tonnen/ha, wobei die 2ha große Fläche 7 Tonnen/ha gebracht hat.
Warum wir im Durchschnitt nur so wenig geerntet haben liegt daran, daß es bei uns viel zu trocken war und teilweise am Boden. Aber auch an den kleinen Flächen. Fehlendes Wasser kann der Bürger ja vielleicht noch nachvollziehen. Was Ertrag mit Fläche zu tun hat, wird der Bürger auf Anhieb nicht verstehen, wobei das ganz einfach ist.
Jede Fläche, egal wie groß sie ist, hat zwei Vorgewende. Diese Vorgewendestreifen sind immer gleich breit. Das heißt deswegen Vorgewende, weil da die Maschinen wenden und das bedeutet, der Boden ist dort mehr beansprucht, als in der restlichen Ackerfläche. Da wächst der Getreidebestand nicht so gut, wie auf der restlichen Fläche. Ausserdem bekommt der Randbereich nicht immer die optimale Versorgung mit Nährstoffen ab.
Hat der Landwirt jetzt viele kleine Äcker mit vielen Vorgewende, hat er dadurch auch weniger Ertrag, als wenn er statt der vielen kleinen Flächen, nur eine große hätte. Ganz einfach.
Also: Ertrag hat auch immer ein bischen was mit Flächengröße zu tun, deshalb immer überlegen – wie kleinteilig darf’s denn in der Landwirtschaft sein ?!!
Im Übrigen, die 0,5ha Fläche und noch andere, werden von uns umgewandelt und aus der Lebensmittelproduktion rausgenommen, da unrentabel.
ich hab eine 0,7ha fläche,die oft 60-70dt bringt.
Drachen, schlapp lacht sich auch im Osten sicher niemand über eure Flächengrößen. Ich habe manchmal tatsächlich fast vergessen, dass nicht überall die Schläge so groß sind wir hier.
Ein typisches Beispiel: Käffchen auf der Terrasse in Leonberg bei Stuttgart. Bauer kommt zum Dreschen. Lady findet schon den Mähdrescher etwas „putzig“ 😉 Nach kurzer Zeit hört der Bauer auf. Ich gucke fragend und mache noch einen blöden Witz hinsichtlich des sprichwörtlichen Fleißes. Mein Vetter guckt völlig verwundert: Der Bauer ist fertig! Uff…
Du hast das gut erklärt mit dem Vorgewende, ich kannte diesen Begriff nicht. Aber natürlich die Auswirkungen.
Und so 2 ha Flächen sind rentabel? Ich kann mir das kaum vorstellen….
Solche riesige Flächen wie beim Drachen hat man bei uns an der Rheinschiene, die gehören meistens den Kommunen, oder der Kirche in der Vorgebirgszone ist man, bzw. war man mit kleineren Flächen zufrieden.
Meine größte Fläche war 58 ar, die ich mit Kirschen bepflanzt habe und eine andere mit 57 ar die ich durch Zukauf auf 70 ar erweitet habe.
Ganz klar, bei euch wäre das die Fläche für eine Ziege, aber so ist es bei uns, wegen der Realteilung.
Dennoch war der Betrieb bei meinem 65 Geburtstag schuldenfrei.
@Drachen
Sag mal, macht ihr denn keinen Pflugtausch bei euch? Ist hier im Osten selbst bei den großen Flächen Gang und Gebe. Macht doch viel mehr Spaß auf einem 7ha Stück Gerste zu dreschen. 🙂
Aber natürlich für die Biodiversität gaaanz gaaanz schlecht.
Ostbauer,
doch machen wir auch. Manche Pächter wünschen dies allerdings nicht und manche Flächen können nicht getauscht werden, da alleinstehend.
Haben ja auch Flurbereinigungen, dadurch dann Flächenzusammenlegung. Halt Dich fest, sonst fällst Du vor Lachen vom Stuhl – größte zusammenhängende Fläche unseres Betriebes um die 5ha. Noch Fragen.
sorry Verpächter, nicht Pächter