Bauer Willi
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5389,22 €/ha und die Zukunft der Landwirtschaft

So wird die Zukunftskommission Landwirtschaft zitiert:Die Landwirtschaft in Deutschland verursacht pro Jahr ökologische Schäden in Höhe von 90 Milliarden Euro.”

https://www.forschung-und-wissen.de/nachrichten/umwelt/umweltschaeden-kostet-rindfleisch-bald-80-euro-pro-kilogramm-13375125

Auch nachzulesen im Spiegel: https://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/zukunftskommission-landwirtschaft-kostet-ein-kilo-rindfleisch-bald-80-euro-a-a0634de3-934c-4bce-97b3-581c93362e32

Deutschland verfügt über 16,7 Mio. Hektar landwirtschaftliche Nutzfläche. Teilt man den Betrag von 90 Mrd. € durch 16,7 Mio ha, so ergibt dies einen Betrag von 5.389,22 € pro Hektar.

Für diesen Betrag bin ich gerne bereit, in meinem gesamten Betrieb auf die Herstellung von Nahrungsmittel zu verzichten und mich ausschließlich dem Natur-, Arten-, und Klimaschutz zu widmen.

Ich bedanke mich bei der Zukunftskommission Landwirtschaft, dass sie endlich den wahren Pachtpreis für landwirtschaftliche Nutzflächen ermittelt hat. Da in unserer Region der Immobilienpreis für Ackerland (120.000 €/ha) in etwa dem 100fachen des Pachtpreises (1.200 €/ha) entspricht, ist damit auch der Preis für den Verkauf von Grund und Boden mit rund 540.000 €/ha festgelegt. Bauland ist mit dem 30fachen Preis, also 16,2 Mio €/ha anzusetzen.

So hat die Landwirtschaft wieder eine Zukunft…

Frage am Rande: Hat eigentlich mal jemand den Nutzen der deutschen Landwirtschaft ausgerechnet?

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174 Kommentare

  1. Smarti sagt

    “Wachse oder weiche” – immer wieder einmal kommt seitens der Bevölkerung ( inklusive Landwirte ) ein “Selber Schuld” – Ihr Bauern konntet ja den Hals nicht vollkriegen und deshalb entstanden alle diese vielen Probleme die jetzt im Raum stehen.
    Das ist einfach nicht richtig. Sicher gibt es einige wenige Bauern, deren Lebensinhalt es ist, immer mehr Land oder Tiere zu besitzen – aber das ist eine kleine Minderheit.
    Es ist doch so, dass man gar keine Baubewilligung/ Bankkredite/ Förderung mehr kriegt, wenn man seinen Stall nicht mindestens verdoppelt. Weil es sich sonst einfach nicht rechnet – sagt der Staat und damit auch die Bank.
    Also kannst Du als Landwirt wählen: keine Investitionen mehr – nach 10 bis 20 Jahren Investitionsstau – auslaufender Betrieb, Ende. Dein Land verpachtest Du an den Meistbietenden und zumeist willst Du schon nach einem halben Jahr nicht mehr zurück.
    Oder: Stall bauen nach Vorgabe, dabei bezahlst Du 20 bis 40 %des Volumens nur dafür, dass Du die Bewilligung kriegst ( Gutachten, Anwalt, Architekt ). Und wenn Du “böser Wachser” dann inmitten Deiner Tiere sitzt und denkst “endlich geschafft, der Betrieb ist für ein paar Jahre safe” – so ein schöner Stall…
    dann kommt die Hinrichtungskommission Landwirtschaft.
    Würde man dieses Vorgehen auf unser Gesundheitssystem übertragen:
    – Medikamente sofort verringern, mittelfristig verbieten, denn die sind hochgiftig ! siehe Beipackzettel
    – vor Operationen erstmal “biologisch” behandeln, ist viel gesünder für den Patienten und die Umwelt….
    – grosse Spitäler gehören geschlossen ! Selber Schuld, warum wollten die immer weiter wachsen… wir verbieten die jetzt durch die Hintertür… (indem wir immer neue Mindestmasse fordern) und fördern jetzt lieber Arzneimittelgärten – gegen Herzinfarkt gibt es dann noch ein Sträusschen Fingerhut…selber gepflückt und von glücklichen Schmetterlingen bestäubt.
    Ja, ich bin sehr für eine artgerechte Tierhaltung – aber diese wird sich nur weiter entwickeln, wenn man die Landwirte fragt. Sie wissen wie es geht. Doch sie werden an den Pranger gestellt, verdrängt, ihr Beruf wird verboten.
    Schizophrenerweise werden die Betriebe hier zwar vernichtet, aber die dann fehlenden Lebensmittel aus dem Ausland geholt. Nur in der Schweiz und in Oesterreich sind die Standarts etwa gleich – diese würden sich aber freuen, wenn wir die Lebensmittel von dort importieren.
    Da diese aber natürlich viel zu Teuer sind, werden die Lebensmittel von überallher eingekauft. MC-Donalds Chicken Nuggets bestehen heute zu 25 % aus deutschem Hähnchen, zu 50 % aus Europa und 25 % aus Asien.

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    • sonnenblume sagt

      Die Biobetriebe werden früher oder später den gleichen Weg ggehen. Ich habe heut noch von einem Gemüsebauer gelesen, der bis ins Letzte digitalisiert und vernetzt ist. Ein Musterbetrieb für die Branche. Wenn sich das durchsetzt und davon muss man ausgehen, dann wird es für kleine Betriebe genau so schwer, wie in der konv.LW. So eine Technisierung kann ein normaler Familienbetrieb nicht stemmen. Elfrich in Saerbeck, sehr interessant. Kurze Geschichte dazu. Investizionsstau, schlechte Preise waren das Ende des konv. Betriebes. EDV-Firma des Bruders und Hof wurden in eine Stiftung überführt und dann ging es los mit Biogemüse. Heute arbeitet der Betrieb mit Superbiomärkten zusammen und beide Teile wollen wachsen.

      • Smarti sagt

        Das sehen ich auch so. Ein paar grosse, direkt mit dem LEH verbandelte Betriebe. Durchtechnisiert bis ins Letzte. Als Esser würde ich mir dann gewisse Sorgen machen wegen Hacker oder Stromausfall.

    • Elisabeth Ertl sagt

      Die wenigsten Menschen haben von sich aus den Drang, jemanden umzubringen. Und trotzdem gelten die größten Anstrengungen der Polizei der Verhinderung solcher Verbrechen. Würde die staatliche Ordnung nicht so vehement Morde zu verhindern trachten, kämen viele eigentlich friedliche Menschen in die Situation, ohne Gewehr nicht aus dem Haus zu gehen und immer wieder einmal auch abzudrücken. Fragt einen afghanischen Flüchtling!
      Die wenigsten Bauern sind geldgierig, aber weil deren Gier nie ernsthaft in Frage gestellt oder gar sanktioniert wurde, haben die meisten anderen das Wachsen oder Weichen mitgemacht. Ob das auch zwingend nötig war, ist wieder eine andere Frage. Es hat auch Widerständler gegeben. Am Anfang gehörten – sorry – die meisten Biobauern dazu – DAMALS, ich rede nicht von gegenwärtigwen Förderungsabzockern, Ideologen, Trittbrettfahreren ,… Auch jetzt gibt es solche, zum Beispiel den, der kurz vor seinem Untergang ob seiner Konsequenz von seinen Bewunderern gerettet wurde, und für dessen Erwähnung ich hier schon viele Watschen kassiert habe: https://www.facebook.com/BergerhofKrakauebene/
      Die breite Masse hatte die Wahl, den einen wenigen oder den anderen wenigen zu folgen. Das Match ging für das Wachse oder Weiche aus.
      Man kann sich natürlich auch auf die Billig-Konsumenten ausreden, so wie man sich als Konsument auf die gierigen Bauern ausreden kann. Letzen Endes hilft es nur, vor der eigenen Tür zu kehren.

      • Reinhard Seevers sagt

        Zitat:”Die wenigsten Bauern sind geldgierig, aber weil deren Gier nie ernsthaft in Frage gestellt oder gar sanktioniert wurde, haben die meisten anderen das Wachsen oder Weichen mitgemacht.”

        Ich weiß nicht, wie du immer eine Trennung zwischen den normalen Menschen und Bauern hinbekommst, die im gleichen System unterwegs sind. Der Wohlstand unserer Gesellschaft basiert auf der kapitalistischen Marktwirtschaft, die sich u.a. aus dem individuellen Streben jedes Einzelnen speist.
        Wie konnte es passieren, dass so viele Menschen auf der Nordhalbkugel einen so hohen Lebensstandard erschaffen haben, dass nun der Rest der Welt genau dorthin möchte? Das System ist Ursache und Wirkung zugleich…..es ist aber eine Sackgasse, wie der Autor des heutigen Beitrages anmerkt.

        • Elisabeth Ertl sagt

          Du darfst meine Ausführungen gerne auf die gesamte Wirtschaft übertragen. Ja, die ganze Wirtschaft läuft leider so. Das ändert am Grundproblem aber nichts, und dieses Forum ist nun einmal ein Landwirtschaftsforum.

          • Reinhard Seevers sagt

            Elisabeth, wäre unsere Familie als Ganzes nicht über 40 Jahre bereit gewesen, sich für den Betrieb einzusetzen, gäbe es ihn längst nicht mehr. Der Preis war hoch, und ohne Nachfolger wird er dennoch in den kommenden Jahren auslaufen, weil er eben ausschließlich mit vielen Händen am Leben gehalten werden kann. Er ist nie gewachsen, hat sich immer angepasst. Wäre er gewachsen, hätte er evtl. eine Überlebenschance. Es ist nicht immer alles schwarz weiß, Elisabeth.

          • sonnenblume sagt

            Hier nochmal eine Aussage vom Betreiber des Hofes Elfrich. ” Ich bin nicht der größte Ökofreak. Mein Ziel ist es, gesund und nachhaltig zu wirtschaften. Es gibt kein Bullerbü für glücklich pickende Hühner und lustvoll suhlende Schweine, es geht ums Geschäft.” Damit haben wir die gleiche Marschrichtung wie bei der konv. LW. Der Verbraucher muss sich auch hier langsam von den romantischen und heile Welt Vorstellungen verabschieden.

  2. Waldi926 sagt

    Nutzen der Landwirtschaft lässt sich relativ einfach berechnen: Anteil der Landwirtschaft am BIP

    • Reinhard Seevers sagt

      waldi, das hatten wir schon…..sind 0,7% = nutzlos!
      Ich würde den Maßstab ändern auf: Anteil an Herstellung von Nahrung = 100%
      Welchen Anteil hat der Rest der Gesellschaft?

    • Ehemaliger Landwirt sagt

      Sie sind ein ganz ein Schlauer, ich gebe ihnen Recht,
      warum brauchen wir noch Landwirtschaft, wenn es bei Aldi & Co., alles zu kaufen gibt.

  3. Michael sagt

    Man muss sich mal auf der Zunge zergehen lassen, wie die 50 Mrd externe Kosten für Ökosystemleistungen zu Stande kommen: Es wurde in der EU Biodiversitätsstrategie einfach angenommen, dass im Durchschnitt 3% des BIP dafür anzusetzen sind. Das sind für D 100 Mrd Euro. Und weil die Landwirtschaft die Hälfte der Landesfläche bewirtschaftet, sind der Landwirtschaft 50 Mrd zuzuordnen:) 1 ha LF beeinträchtigt das Ökosystem also genauso wie 1 ha Gewerbegebiet oder Autobahn-interessant –
    Und wenn die Landwirtschaft in einem Entwicklungsland stattfindet, ohne Industrie mit entsprechend niedrigem BIP, dann entstehen auch umso niedrigere externe Kosten… berechnet hat das übrigens die Boston Consulting Group, co Autor Jörg Andreas Krüger vom NABU…
    Und unter solche Rechnungen setzen unsere Branchen und Berufsverteter auch noch ihre Unterschrift – unfassbar!

    • Christian Bothe sagt

      Eine absolute schwachsinnige Zahl! 90 Milliarden €?? So eine Milchmädchenrechnung könnte glatt der DDR im Politbüro der SED oder der Planungskommission entstammen. Wie kommt man zu solchen utopischen Zahlen?

      • Elisabeth Ertl sagt

        Also, wenn so etwas nicht vorgerechnet wird, dann am besten ignorieren.

        • Lady sagt

          Elisabeth, es ist aber vorgerechnet worden. Auch hier im Blog gab es dazu ein paar Angaben. Und sonst stehen sie in dem Gutachten.
          Aber wer gar nicht versteht, um was es geht, wird auch durch die Zahlen nicht klüger, Kann weder ja noch nein sagen. Und sollte dann auch nicht unterschreiben
          Das ist doch das Hauptproblem.
          Es wurde anerkannt von den Vertretern der Landwirtschaft.
          Das finde ich erschreckend.
          Aber ich weiß nicht, ob in der Kommission jemand war, der so einem Kerlchen von Boston Paroli bieten konnte .
          Mit ignorieren wirst du da nichts.
          Und auch jetzt wird des angesichts des medialen Getöses schwer, sich der Realität anzunähern.

          • Reinhard Seevers sagt

            Lasst uns einen Aufruf starten, eine Belohnung aussetzen für den Journalisten, der Willens und in der Lage ist alle Lügen, Falschmeldungen und Verdrehungen über Agrarfakten offen zu legen und die Wahrheit darzustellen. Das Archiv von Keckl wäre eine gute Quelle.

  4. Bauer Fritz sagt

    Da ja die Frage im deinem Beitrag auch war, ob jemand den Nutzen der Landwirtschaft auch gerechnet/ermittelt/geschätzt hat:
    *) Der Produktionswert der dt. Landwirtschaft betrug 2020 ca. 56 Mrd. Euro (schwankend in den letzten 10 Jahren zwischen 55 und 59 Mrd. https://de.statista.com/statistik/daten/studie/223426/umfrage/gesamtproduktionswert-landwirtschaftlicher-erzeugnisse-in-deutschland/).
    Nimmt man diese Zahl her, leitet sich daraus ab, daß selbst für den Fall, daß in Deutschland ÜBERHAUPT NICHTS MEHR produziert wird (also Produktionswert = 0 Euro) der Schaden durch die dt. Landwirtschaft immer noch bei 30 Milliarden Euro liegt.

    Das würde aber die Überlegung notwendig machen, lieber heute als morgen die dt. Landwirtschaft dicht zu machen.
    Man kann sich ja dann noch einreden, daß die nicht monetär bewerteten positiven Effekt 30 Mrd. ausmachen. Dann stünde nach der Exekution des gesamten Agrarbereiches ein glatte Null.
    Es stellt sich also die Frage: #alles dicht machen oder # allenichtganzdicht

    Und warum das dann Zukunftskommission Landwirtschaft heißt, ist mir auch nicht ganz klar.
    Frage: hab ich einen Rechenfehler oder einen Denkfehler oder liegt der Fehler woanders ?

    • Lady sagt

      Diese ” Schäden ” , also die angeblichen externen Kosten, entstehen nur im Zusammenhang mit der Produktion.
      Keine LW , keine Schäden wäre daher die richtige Interpretation.
      Kleiner werden sie auch mit einem hohen Bioanteil oder wenn wir uns anders ernähren. Sagt jedenfalls die Kommission. Deswegen soll doch auch das Fleisch ein x faches kosten. Nicht damit mehr auf den Höfen ankommt, sondern damit weniger gegessen wird.

      • Brötchen sagt

        Ach das wünscht man sich Lady….nimm Mal nur den mais jetzt, der war kurz vorm abnippeln……jetzt hat es gut geregnet…..der mais rettet die Futtergrundlage, die drei Jahre schlecht war.
        Ohne mais sähe es schlecht aus. Bei den BIOS gibt es nicht mehr soviel mais, bis gar keinen….

        Ich halte das für reine Milchmädchenrechnungen……

        • Lady sagt

          Brötchen, das ist auch nicht meine Meinung. Aber die Kommission denkt eben so. Na ja denken ist vielleicht der falsche Ausdruck…
          Und nach meinem Eindruck haben eventuell die Vertreter der Bauern gar nicht verstanden, was dort so “gerechnet” worden ist. Auch hier ist doch nicht wirklich jedem klar, was externe Kosten wirklich sind.
          Und der Nutzen der Landwirtschaft lässt sich auch nicht als Produktionswert oder Beitrag am BIP darstellen lässt. Da kämen ja plötzlich reale Zahlen ins Spiel, die den Zahlenmüll der Kommission noch aufwerten würden.
          Es bleibt mir wirklich ein Rätsel, warum man das unterschrieben hat. Und jetzt geistern abenteuerlichen Zahlen durch die Medien. Und bleiben auch haften.

          Hier waren gestern Touristen, die sich beklagten , dass so viel Silage gemacht worden wäre. Sie würden Heumilch bevorzugen. Da lagen Heuballen !!!, aber eben nicht als kleiner Rundballen mit Band. Da kannste nur schreien weglaufen.

        • Der Brandenburgbauer sagt

          @Brötchen, ” der Mais rettet die Futtergrundlage “. Abwarten , bis zur Ernte fließt noch viel Wasser die Elbe herunter. Altes Sprichwort ” Die Küken werden im Herbst gezählt”.
          Hat jetzt nichts mit Pessimismus meiner seits zu tun, sondern sonder mit jahrelanger
          Erfahrung.

          • Brötchen sagt

            Zur Zeit steht er aber schon Recht gut und es soll noch mehr Regen kommen..
            Habe auch schon gehört es ist fast wie das eine Hochwasserjahr.
            Dann könnte es bei dir wegschwimmen, das ist richtig.

    • Elisabeth Ertl sagt

      Da wird doch die ganze Krux des Neoliberalismus deutlich: dass Geldwert und Sachwert nichts mehr miteinander zu tun haben. Nichts leisten und an der Börse spekulieren ist unter Umständen Milliarden wert. Jeden Tag die eigenen Kinder managen ist nichts wert. Deshalb kann man solche Rechnungen heutzutage von vorne herein nicht ernst nehmen.

  5. Ehemaliger Landwirt sagt

    “Und wer räumt denn den Schlamm von unserer Dorfstraße nach einem ganz gewöhnlichen Gewitter mit ganz gewöhnlichen Regenmengen, weil oberhalb Steilwiesen in Maisäcker umgewandelt worden sind –”

    Steilwiesen zu Maisäcker, ein bisschen Realität wäre von Nöten.
    Kenne die Gesetzgebung in Österreich nicht, wenn die die Weise umbrechen dürfen, dann könnten die Einwohner den Geldausfall übernehmen, wenn die Maisäcker wieder zu Wiesen umgewandelt werden. In Deutschland würde das Umbruchverbot auf Dauer greifen und wenn es tatsächlich gemacht würde, kämen die selben mit dem Argument, Tierhaltung schadet der Umwelt.

    • Inga sagt

      Können di edas auch beweisen?
      Oder ist da nur Nachgebabbel aus den Massenmedien?

      Es müssen endlich Fakten geschaffen werden.

      Und in aller Deutlichkeit diskutiert werden, was die Bevölkerung noch für Vorteile von der Landwirschaft hat.

      Die Bauern sind in der Feuerwehr sie
      bergen-retten-löschen
      die meisten Bauern haben einen Frontlader zum Schlamm- und Schneemassen wegschippen.
      Sie halten die Gemarkung in Ordung, sie schaffen Spazier- und Reitwege.
      Oder soll die Wildnis bis in die Stadt reinwachsen?

      Sie liefern billige und gesunde Nahrungsmittel!
      Sie halten unendgeltlich nebenher den Natur-, Arten-, und Klimaschutz!

      Sie bieten intakte Urlaubdslandschaften.

      • Inga sagt

        Sie sind ein Teil unserer Kultur,

        Julis Klöckmner weiß das zu schätzen und möchte es honorieren,
        zumal der Familienbetrieb auch ökologisch sinnvoller ist, als ein Großbetrieb auf LBG-Basis

        Das gehört auch zhu unserer Landschaftsgestaltung!

      • Paulus sagt

        Inga, erzähl doch nicht immer so einen Quatsch. Ich bin nun wirklich in einem Bauernkaff hinter den sieben Bergen groß geworden.
        Klar gab es da auch Frontlader, die wurden im Winter aber nur auf dem eigenen Hof und den privaten Zufahrten eingesetzt.
        Für die Gemarkung war ein Wegewärter zuständig, der wurde von der Gemeinde bezahlt. Anfangs zockelte der noch mit einer Schubkarre durch die Botanik, später mit einem 30 oder 35 PS-starken Deutz mit Hängerchen. Mein Vater hat sich über diesen faulen Hund immer aufgeregt. Reitwege kenne ich nur in Köln und im benachbarten Chorbusch. Dort wurden Unmengen an Sand ausgebracht – aber weder von- noch auf Kosten der Bauern. Das wurde weitgehend von privaten
        Sponsoren bezahlt. Und was die intakten Urlaubslandschaften betrifft empfehle ich dir mal einen Besuch im ach so schönen Sauerland. Euphemistisch als Nadelholzkulturen bezeichnete und zu Tode gespritzte Weihnachtsbaumplantagen soweit das Auge reicht. Die paar Kuhbauern und Putenmäster verzichten übrigens herzlich gerne auf den Fremdenverkehr.
        Im Rheinland ist es auch nicht besser. Hier wird großflächig Gemüse und Obst unter Foliendächern angebaut – mit zunehmender Tendenz, ist schon fast so wie in der Almeria. Wen soll man dafür verantwortlich machen? Den Anbauer, der damit seine Brötchen verdient oder die Verbraucher in der Stadt?

        • Ehemaliger Landwirt sagt

          Der geschützte Anbau hat Vorteile, da wird PSM gespart und das will der Verbraucher, wenn man sich auch daran stört, sollen sie mal sagen, was genau sie wollen. Außerdem ist es für die Erntehelfer von Vorteil, wenn es ihnen nicht in das Genick regnet, dazu kommt noch, dass das Obst trocken geerntet werden kann. Die Düngung findet mit der Tröpfchenbewässerung statt. Es muss einen Grund geben, warum manche 120.000 Euro je Hektar ausgeben.

    • firedragon sagt

      Ehemaliger Landwirt,
      die Gegebenheit dort, können wir hier doch gar nicht beurteilen.
      Dauergrünland darf bei uns nicht ungebrochen werden.
      Es gibt das Programm “Acker in Grünland”, das ist zeitlich begrenzt und hat Auflagen. Wenn der Vertrag (auch nach einer möglichen Verlängerung) abgelaufen ist, wird i.d.R. Mais als Folgekultur angebaut.

      • Ehemaliger Landwirt sagt

        Drachen, ich kenn das schon. In BW wurden, zb. Kleeäcker unter Schutz gestellt, durch massiven Protest wurde das wieder zurückgenommen.

        Dass ich die Gesetzgebung in Österreich nicht kenne, habe ich geschrieben.

          • Ehemaliger Landwirt sagt

            Die “Spezialisten” der grünen Partei haben das als Grünland angesehen und die Schwarzen sind auf diesen Unsinn von Bauern hingewiesen worden.

            • firedragon sagt

              Dachte mir schon, dass es so gelaufen ist … immer wieder “schön”, wenn jemand von was keine Ahnung hat und hinterher aufgeräumt werden darf …

  6. Reinhard Seevers sagt

    Zitat aus der Zeit:
    ‘….Der Auftrag, eine Zukunftsvision vorzulegen, ging an die beiden Jugendvertreterinnen in der Kommission. Myriam Rapior vom BUND und Kathrin Muus von der Landjugend malten das Bild einer klimaverträglichen Landwirtschaft, in der regionale Produkte Vorrang haben und Bauern Ressourcen wie Wasser und Böden nicht nur schonen, sondern “regenerativ” wieder aufbauen; in der Lebensmittel weltweit gerecht verteilt sind. Wollte der Rest der Kommission der am meisten betroffenen Generation gegenüber glaubwürdig bleiben, legte das den Maßstab für die Verhandlungen….”
    Mit weniger, als die Weltrettung geben wir uns nicht zufrieden. Das Ziel ist gesteckt, endlich können wir in Ruhe nach Malle fliegen!

    • Reinhard Seevers sagt

      Die Frau Muus ist nicht nur Landjugen-Aktivistin, sie ist seit Kurzem auch Mitarbeiterin des Thünen – Institutes unter der Leitung von Frau Nieberg, Betriebswirtschaft. Sie bearbeitet den Bereich Agrarmanagement und Betriebsführung.
      U.a. werden diese Fragestellungen bearbeitet, es heißt dazu:

      Daher bearbeiten wir im Institut für Betriebswirtschaft folgende Fragestellungen:

      Wie ist der Status Quo und welche Entwicklungstendenzen gibt es bei Betriebs- und Unternehmensstrukturen?

      Welche neuen Eigentums- und Managementsysteme gibt es? Was sind deren Treiber und wie wirken sich diese auf Produktion, Produktionsweisen, Wettbewerbsverhältnisse und Unternehmensstrukturen aus?

      Wie ist die Datenlage zu Betriebs- und Unternehmensstrukturen und wie kann im Fall von Defiziten eine Verbesserung herbeigeführt werden?

      Welche ökonomischen und rechtlichen Einflussfaktoren wirken maßgeblich auf die Betriebs- und Unternehmensstrukturen?

      Welche Wirkungen sind von strukturpolitischen Maßnahmen auf die Betriebs- und Unternehmensstrukturen zu erwarten?

      Ist es nicht interessant, dass die Fragen genau den Bereich betreffen, der nun von ihr abgenickt wurde? Wie kann man etwas unterstützen, von dem noch nicht die Folgen abgeschätzt wurden? Ok, sie hat nun genug zu tun für die Zukunft, dafür ist gesorgt!

  7. oberländer sagt

    Die Herrenmenschen kamen aus
    dem wirtschaftlichen Elend ,
    die ökologischen Gutmenschen
    aus wirtschaftlichen Überfluss .

    Das Ende wird sich nur unwesentlich
    unterscheiden.

    • Inga sagt

      Dann müssen die Gutmenschen auch bereit sein, die Mehrkosten für Lebensmittel von den Verbrauchern mit bezahlen lassen. Damit die Bauern den Boden, das Wasser und die Luft sauber halten können.
      Wenn es durch Direktzahlung an der Ldenkasse nicht geht, dann eben durch Umweltsteuern und die dann als Subventionen an die Bauern, damit der die Auflagen dann leisten kann.. Wenn der Verbraucher so uneinsichtig ist. So kann er auch weiterhin gesund alt werden !
      Vielleicht ist das ja die Aufgabe des Staates.

    • Stadtmensch sagt

      “Die Herrenmenschen kamen aus dem wirtschaftlichen Elend”

      Das ist Unsinn. Ohne Rückhalt aus einflussreichen Wirtschafts- und Finanzkreisen hätte der GRÖFAZ nie versuchen können, seine feuchten Träume zu realisieren.
      Tumbe Mitläufer die sich nur erhöhen können indem sie andere erniedrigen, findet man überall und jederzeit. Herrenmenschen würde ich die nicht nennen…

      • Inga sagt

        “Herrenmenschen”
        in Anführungsstriche heißt
        eingebildete Herrenmenschen!

        So verstehe ihc das Wort immer, das Wort haben bestimmt Leute eingeführt, die sich über diese Herrenmenschen lustig machen, denke ich!

    • Altbauer Jochen sagt

      Die neuen “Herrenmenschen” bei uns sind die,
      die in Selbstherrlichkeit und Besserwisserei
      mit Unterstützung aus Brüssel
      anderen Nachbarländern in Europa und der Welt
      vorschreiben wollen wie sie ihr Leben und
      ihr Gesellschaftliches miteinander gefälligst
      gestalten sollen.

  8. Thomas Apfel sagt

    Die Medien springen gerade wieder voll in die Bresche der Front der Tierhaltungsvernichter.
    Gestern bei Monitor durfte die Deutsche Umwelthilfe sich schon mal in Stellung bringen und ihre Absichten kundtun. Die haben ja von Taube und Co. auch gerade schöne Schützenhilfe bekommen. Die Tierzahlen gehen seit Jahren runter, die Gewässer werden, bis auf wenige kritische Punkte, immer sauberer – und jetzt wird von den Truppenteilen gefordert, entsprechend der selbst herbeigeschwurbelten angeblichen Stickstoffbilanzüberschüsse oberhalb von 80 kg/ha, die Ausweisung und Eingrenzung der roten Gebiete zu beenden und ganz Deutschland zu einem roten Gebiet zu erklären und die Düngung pauschal um 20 % runterzunehmen. Und komischerweise kommt passend dazu auch gleich die neue Klage der EU zur Düngung aus den Startlöchern geflattert.
    Die Lügen nehmen Ausmaße an, die die zum “Verbleib” vorgesehene “Hälfte der Tierhaltung” gleich mit platt machen werden. Da wurde eine Karte mit Stallneubauanträgen aufgemacht und mit: “Das sind 3.300.000 neue Tierplätze in industriellen Megaställen” kommentiert. Huhn ist bei denen gleich Schwein oder Rind. Den kleinen und mittleren Betrieben, in denen der größte Teil der Tierhaltung stattfindet, wird die Lösung über höhere Preise versprochen (die so nicht kommen wird) und gleichzeitig wird jede Anpassung über Wachstum ausgebremst. Im Osten werden die größeren Einheiten (die immer noch zu niedrige Tierbesätze bedeuten) verteufelt.
    Was bildet sich diese Bande von halbgewalkten Agrarökonomen und sonstigen F(l)achleuten denn eigentlich ein, wo die gewünschten Kleinen Betriebe im Osten herkommen sollen. Es ist nichts mehr an erforderlicher Infrastruktur da, alle Schlachthöfe, Molkereien und Zuckerfabriken sind längst dicht gemacht und kommen niemals wieder. Und Frau Wosnitza und die ABL sind sich nicht zu schade sich mit ihren Klientelinteressen an dieser medialen Scharade zu beteiligen und so zu tun, als könnten sie für “DIE Landwirtschaft” sprechen. Wahrscheinlich in der Hoffnung, dass sie die Hündchen unter dem Tisch sind, bei denen die “Brosamen vom Tisch des Herrn” herabfallen.

    • sonnenblume sagt

      Wenn Gelder neu verteilt werden sollen, EU, und Wahlkampfzeit ist, ist man an solche Berichte gewöhnt. Jeder will sein Schäfchen ins Trockene bringen. Aber die derzeitigen Ausmaße sind m.E. damit nicht mehr zu begründen.

    • Jürgen Donhauser sagt

      Kompliment Herr Thomas Apfel! Auf den Punkt gebracht und hervorragend kommentiert!

    • Christian Bothe sagt

      Bravo Th.Apfel! Alles gesagt und deshalb äußere ich mich nicht weiter…

  9. Meyer sagt

    Leute , nicht aufregen . Erst einmal eine Nacht darüber schlafen. Nur die “Freien Bauern ” haben “Nein” gesagt. Bravo, jetzt wissen wir wer uns richtig vertritt. Glaubt denn einer wirklich , daß unser Bundeshaushalt 11 Mrd. Euro/Jahr übrighat , um die Umstellung über viele Jahrzehnte hinzubekommen. Das ist doch eine “Ente” , die keiner bezahlen kann und will . Das ist jetzt der Abklatsch der “Merkelchen Kofferträger” und unsere Leute sind der zahlenmäßigen Übermacht zu Boden gegangen , weil sie meinten im Kompromiß das ganze lösen zu können. Wer von uns Bauern will schon so arbeiten wie vor 50 Jahren. Das ist doch hier die Frage und deshalb verstehe ich auch unsere Vertreter in der Zukunftkommision auch nicht. Müßen wohl alles Ackerbauer gewesen sein , denn ein Tierhalter hätte bei den Konsequenzen niemals zugestimmt. Das verabschiedete Papier ist nichts anderes als weltfremde Träumerei. Warten wir die Bundestagswahl ab und den dann folgenden “Kassensturz”. “Man wuste ja von nichts”! obwohl man in den Ausschüßen alles mitgetragen hat. Mit dem Kassensturz kommen Realitäten auf den Tisch. Jedenfalls ist es dann mit der “Merkelschen Geldverteilerei” vorbei. Einsparungen, Leistungsgesetzstreichungen usw. stehen dann auf der Tagesordnung. Auch unsere z.Zeit freudigen Biobauern werden dann um ihre Prämien bangen müßen , genauso wie die Biobauern in GB , denn die bekommen keine Bioprämien mehr und haben zu über 30% schon innerhalb weniger Jahre auf Konvi umgestellt. Die Finanzlage bei den Steuereinnahmen ist jetzt schon so haarich , daß einige Großstädte schon mehr Hunde- als Gewerbesteuern einnehmen. Eine bedrohliche Lage für unser Gemeinwesen und bei so einer Lage hat keiner Geld übrig für höhere Lebensmittelpreise oder mind. 11 Mrd. Euro im Staatshaushalt für “Moralideologische Spirenzien”. Für uns Bauern gilt es jetzt Vermögenssicherung zu betreiben, auch wenn es dazu führt die Erzeugungskapazitäten zurückzufahren, aber dafür die Liquidität zu sichern, unnötige Kostenblöcke zu streichen und sich auf die brenzlige Lage in Wirtschaft, Währung und Energieknappheit zu konzentrien. Mit “Weniger” kann man auch “Mehr” erreichen. Also Kopf hoch , öfter mal “Nein” sagen und der Lage wehrhaft entgegen treten. Jetzt ist die Zeit des Widerstandes gegen die moralisierenden Traumtänzer , die den Glockenschlag der Zeit noch nicht gehört haben.

    • Elisabeth Ertl sagt

      Jetzt lese ich hier seit Jahren das Gejammer, dass die Lebensmittel zu billig sind. “Die 31 Mitglieder kommen aus den Bereichen Landwirtschaft, Wirtschaft und Verbraucher, Umwelt und Tierschutz, sowie aus der Wissenschaft.” Jetzt hat eine Abordnung der ganzen Gesellschaft sich in einem demokratischen Prozess verpflichtet, mehr zu zahlen, und es passt euch wieder nicht. Die 11 Milliarden stehen schwarz auf weiß, und euch fällt nichts anderes ein, als einfach nicht daran zu glauben. “Wirtschaften wie vor 50 Jahren” lese ich nirgends, das ist eine mutwillige Überspitzung.
      Ich stelle in meinem Umfeld seit der Coronakrise schon eine viel größere Wertschätzung und Zufriedenheit mit den einfachen Dingen wie Essen fest, die Landwirtschaft ist stark in den Fokus der Gesellschaft geraten. Man will halt keine grausam erschlagenen Ferkel sehen: https://youtu.be/e12-tYPQdOQ
      Ich orte einen Hunger nach authentischer Information aus der Welt der Landwirtschaft und viel Dankbarkeit dafür.
      Wenn 1989 die Welt plötzlich eine andere sein konnte, warum nicht jetzt wieder?
      Zu den 90 Milliarden sage ich jetzt nichts, weil ich nicht erkennen kann, was genau damit gemeint ist.

      • Ehemaliger Landwirt sagt

        Das Lebensmittel zu billig sind, sagen nur wenige, wird man zukünftig die Mehrkosten auf den Verbraucher umlegen, dann fängt das Gejammer erst richtig an.
        Aus Erfahrung wissen die Bauern, dass dieser Weg nicht gangbar ist, weil die Bereitschaft die Mehrkosten an der Ladenkasse zu bezahlen, freiwillig gegen null geht.
        Für mich bleiben nur 3 Wege:
        1. Die Kosten werden vom Steuerzahler bezahlt
        2. Der Verbraucher zahlt die Kosten über den Lebensmittelpreis
        3. Die kleinen und mittlere Betriebe werden aufgeben müssen, die großen die als GmbH usw. geführt werden, werden die Ställe umbauen und anschießend in den Konkurs gehen um anschließend schuldenfrei, den Betreib weiter zu führen.

        Die 3 Variante wird sich durchsetzen, hoffe jedoch, dass ich nicht Recht habe.

        • Inga sagt

          Dann müßte sich unsere Politik aber schämen,
          denn daran hat sie dann auch schuld!

          Ob uns J. Klöckner davor bewart?

      • Heide sagt

        Die Zusammensetzung war allerdibgs nicht ganz so paritätisch, wie es die Zusammenfassung erscheinen lässt: 10 Agrarvertretungen (darunter die Landjugend, AbL und BÖLW) standen 20 Nichtagrarvertreter gegenüber.

  10. sonnenblume sagt

    ” Weitsicht der Biobauern. ” Ich kann mir nicht vorstellen, dass wir unseren Betrieb jemals auf Bio umstellen würden. Erstens wegen der Produktionsweise und zweitens wegen der, dann zweifelsfrei nötigen, horrenden Subventionen. Bittsteller beim Staat, dass wäre das Letzte, mag diese Produktionsweise auch noch so angesagt sein.
    Dann besser den Betrieb anders organisieren und das eigene Brot in der Wirtschaft verdienen.

    • Elisabeth Ertl sagt

      So habe ich es nicht gemeint, sondern so, wie es auch Urs Niggli sagt: Damals in den 1970er Jahren haben Biobauern einen Anstoß gegeben, auf Landwirtschaft anders hinzuschauen. So manche ihrer Impulse sind ja mittlerweile auch von der konventionellen Landwirtschaft aufgegriffen worden. Dass Bio seinerseits teilweise zu einer unreflektierten Ideologie erstarrt ist, dass es für so manchen Bauern überhaupt eher eine Geldquelle als eine Überzeugung ist, dass daher das Heil heute nicht einseitig dort zu suchen ist, das steht auf einem anderen Blatt.
      Was ich aber aus diesem demokratischen Prozess und seinem Ergebnis herauslese, das ist vor allem die Erkenntnis, dass der Weg der letzten Jahrzehnte sich jetzt als Irrweg erweist: dass man Landwirtschaft vor allem zum Sklaven gemacht hat, der jenen Wohlstand zu finanzieren hatte, welcher beispielsweise CO² schleudernde Flugreisen explodieren ließ und uns einen unangenehmen Klimawandel eingetragen hat. Die Biopioniere haben sich schon damals von dieser sich abzeichnenden Entwicklung distanziert. Und so gesehen, kann diese Seite jetzt tendenziell gelassener auf diese Entwicklungen hinschauen als die
      Gegenseite.

      • sonnenblume sagt

        Diese Rolle, die hier ausschließlich der konv. LW zugesprochen wird, wird ihr von außen aufoktroyiert, auch mit Unterstützung der BioLW. Es ist mehr als unredlich ihr heute vor zu werfen, dass sie die Bevölkerung über all die Jahre mit guten und preiswerten Lebensmittel versorgt hat und damit Raum für anderen Konsum geschaffen hat, der von allen dankend in Anspruch genommen wurde. Denn dem Staat war und ist es doch mehr als wichtig, dass sich die Kaufkraft der Bürger auf andere Wirtschaftszweige verteilt. Angefangen beim Auto, Urlaub, Gastgewerbe, Elektronik usw. So gesehen könnte auch die konv. LW gelassen in die Zukunft schauen, wenn sie jetzt nicht auch noch für diese ganzen Umweltbelastungen gerade stehen sollte.
        ” Die Biopioniere haben sich von dieser Entwicklung distanziert.”
        Haben denn die Konvis gesagt, ihr müsst fliegen und kaufen, kaufen, kaufen? Ich finde keinen Grund, warum die BioLW weniger Anteil an den Problemen haben sollte. Es mag sein, dass sie gefühlt weniger Anteil hat, aber die Sicherheit ist nicht erarbeitet, sondern einzig dem Netzwerk aus Politik und Organisationen zu verdanken.

        • Elisabeth Ertl sagt

          Aber die Zukunftskommission bürdet ja die Verantwortung jetzt nicht mehr der Landwirtschaft auf, wie ich es verstehe. Die Gesamtgesellschaft will sich jetzt ihrer Verantwortung stellen.
          Ich kann mich halt noch gut an diese Galionsfiguren wie Kaspanaze Simma erinnern, die eben Anfang der 1970er Jahre dem beginnenden Konsumrausch sehr kritisch entgegen getreten sind. https://kurier.at/politik/inland/kaspanaze-simma-ein-auto-ist-ein-betonklotz-am-bein/400743075
          Aber natürlich hat der Neoliberalismus diese Ursprungsidee längst pervertiert, deshalb will ich mich in der gegenwärtigen Situation auch gar nicht einseitig auf die Seite der Biolandwirtschaft stellen. Ich gehöre ja selber keinem Verband an.

          • Schmeckt gut sagt

            Elisabeth, wenn ein Herr Strohschneider und andere “schlaue” Leute meinen, sich vor die Presse stellen zu müssen und einen durch LW in D verursachten Schaden in Höhe von 6000 Euro pro ha verkündet, spiegelt dies in keinster Weise die Verantwortung der Gesamtgesellschaft wider. Diese Aussage ist das genaue Gegenteil. Sie heißt übersetzt: Die deutsche LW ist in allen Bereichen schuldig und verurteilt und gehört abgeschafft. Elisabeth, komm mal wieder runter von deinem Thron.

            • Brötchen sagt

              Berg würde schon reichen….

              Frau Ertl wieviel Schafe haben Sie eigentlich?

              • Elisabeth Ertl sagt

                20. Ein österreichischer Bauer hat durchschnittlich 27.
                Und an dieser Stelle steige ich jetzt einmal sicher nicht vom Berg herunter.
                Grund und Boden ist zunächst einmal Staatsterritorium. Deshalb fühlen sich auf Ihrem Grund und Boden auch viel mehr Menschen zu Hause als Sie. Dass Landwirtschaft privatwirtschaftlich organisiert ist und nicht so wie im Kommunismus, das ist sehr erfreulich. Aber E.F. Schumacher hat schon in den 1970er Jahren klar gemacht, dass Privatwirtschaft in dem Maß dem Gemeinwohl dient, in dem sie klein strukturiert ist. Wenn es 30% Bauern gibt, dann fühlen sich nur zwei oder drei Nichtbauern auf dem Grund eines Bauern zu Hause. Mit denen kann man noch einen vernünftigen freundschaftlichen Austausch pflegen. Wenn es nur 1% Bauern gibt, dann fühlen sich 99 Nichtbauern auf dem Territorium eines Bauern zu Hause, und dann kommt das heraus, was ihr jetzt bejammert. Mit eurem Wachse-oder-Weiche-Wahn habt ihr euch das ganz selber zuzuschreiben.
                Ich bin dran nicht schuld.

                • Schmeckt gut sagt

                  Dies Wachse oder Weiche haben wir Bauern uns aber nicht ausgedacht und denjenigen, die das verteidigen, ist nicht zu helfen. Wie es dazu kommen konnte, haben wir schon ausgiebig diskutiert. Elizabeth, dass du uns aber auch noch die Schuld an dem Zwang zu wachsen zuschiebst, finde ich naiv. Passt aber in die Schublade: Ich habe den Schuldigen gefunden. Das Problem ist aber komplex. Und einen sicher Schuldigen gibt es – die Politik. Sie tut alles, um Lebensmittel billig zu halten und dem Verbraucher die Zusammenhänge eben bei “Farm-to-Fork” zu verschleiern. Über die ganzen Vorgaben, die ein Bauer mittlerweile einzuhalten hat haben wir hinlänglich diskutiert. Und die fürchterliche Subventionsvergabe der EU ist auch extrem schädlich. Nur ein Beispiel: Babic – er hat einen multinationalen Konzern aufgebaut. Extrem gefördert durch EU-Gelder. Das sind direkte Markteingriffe. Keiner redet darüber öffentlich. Oder nur mit der Angst im Nacken.

                • Elisabeth Ertl sagt

                  Da gibt es zweierlei Bauern: diejenigen, die hinein gezwungen wurden, und in Österreich ist das spätestens seit dem EU – Beitritt bei weitem die Mehrheit. Die anderen sind diejenigen, die damit angefangen haben, um sich gegenüber dem Nachbarn einen Vorteil zu verschaffen, und die haben alle anderen in Zugzwang gebracht. Hätte nie jemand damit angefangen, gäbe es diesen Zugzwang ja nicht. Und aus Brötchens Frage geht ja hervor, dass er sich auf seine Größe viel einbildet, und dass Größe für ihn ein Kriterium für das Recht zum Mitreden ist.

                • Reinhard Seevers sagt

                  Elisabeth, du unterscheidet also Bauern von anderen, der Mehrheit der Menschen? Das System in dem wir uns befinden basiert auf der kapitalistischen Marktwirtschaft. Alles und jeder steht im Wettbewerb. Wenn der Staat Kosten sparen will, schafft er sich z.B. einen Müllwagen mit automatischer Aufnahme an, und schwupps spart er zwei Müllwerker pro Wagen. Du musst das System ändern, der Mensch ändert sich nicht, dafür ist der Kapitalismus zu erfolgreich.

                • Brötchen sagt

                  Frau Ertl war jetzt nur Interesse halber.
                  Damit ich mir ihr Lebensumfeld vorstellen kann und die Arbeit, die sie so haben…..ich habe fünf Böcke….als Hobby

                  Einen muss ich noch scheren…

                • Ehemaliger Landwirt sagt

                  “Da gibt es zweierlei Bauern: diejenigen, die hinein gezwungen wurden, und in Österreich ist das spätestens seit dem EU – Beitritt bei weitem die Mehrheit. Die anderen sind diejenigen, die damit angefangen haben, um sich gegenüber dem Nachbarn einen Vorteil zu verschaffen, und die haben alle anderen in Zugzwang gebracht.”

                  Frau Ertl,
                  wir Bauern wurden auch nicht gefragt, ob wir in die EWG wollen. Massenweise haben Kleinbetriebe aufgegeben, oder wie bei uns, Weinbau und Obstbau im Nebenerwerb betrieben. Das manche froh darüber waren, sich vergrößern zu können um ihre Familie mit der Landwirtschaft ernähren zu können, ist keine Frage, jeder Gewerbebetrieb hat auch mal klein angefangen.

                  Die Politik hat massiv Kapital in die Betriebe gepumpt, damit sie genug Lebensmittel zu billigen Preisen erzeugen.

                  Die Schuld auf die Bauern abladen, ist abstrus.

          • Obstbäuerin sagt

            “Die Gesamtgesellschaft will sich jetzt ihrer Verantwortung stellen.” Wenn die Fürsten der Verbände und NGO´s glauben, die Bauern und die Gesellschaft zu vertreten, heißt das noch lange nicht, dass es auch so ist. Und der zitierte Satz gehört ins Reich der Sagen und Mythen. Was die Gesamtgesellschaft tatsächlich will und muss – das ist essen aber wie und was – auch da gibt es keine gesamtgesellschaftliche Einigkeit.

    • Smarti sagt

      Wir sehen uns nicht als Bittsteller vom Staat, weil wir ( einige Jahre vor Betriebsschluss oder Reduzierung ) auf Bio umstellen. Mehr als 200’000.- Euro hat der Staat von uns entschädigungslos kassiert, nachdem die Milchquote abgeschafft wurde. Das Geld gehört uns und das holen wir noch zurück. Gerade werden die Werte der ganzen neueren Stallungen, Silos und Güllegruben verringert – mag die Zahl gar nicht hinschreiben… Egal, wir haben eine sinnvolle Arbeit, sind gesund und haben reichlich gesundes Essen und ein schönes Zuhause… damit geht es uns besser als den Meisten Erdenbewohnern.

      • sonnenblume sagt

        Bittsteller war bezogen auf die hohen Fördergelder für Bio. und zwar in dem Zusammenhang, dass man der konv.LW immer den Bezug von immens hohen Subventionen vor wirft. Wir bekommen heut nur wenig Prämiengelder und wenn wir umstellen würden, oder zukünftig gravierende bauliche Veränderungen tätigen müssen, dann wird sich das Tor schließen und zwar für immer. Die Entwicklung ist in greifbare Nähe gerückt.

      • sonnenblume sagt

        Wir haben bisher sehr gut von der Tierzucht gelebt. Aber mit den ganzen Veränderungen ist unser Standort tot. Wir können die Übergangsfristen noch mitnehmen und das war`s dann. Hier bekommt man definitiv keine Veränderung mehr genehmigt. Vielleicht mit einem ewiglangen Klageweg. Da hilft auch BioLW nicht mehr weiter.

  11. Gut gerechnet, dass würde viele Problem auf einmal erledigen, z.B. Soial- und Krankenversicherung für kurzfristige Beschäftigung, keine Kontrollen mehr von behörden auf dem Betrieb, die IG BAU hätte nichts mehr zu tun, ganz zu schweigen von deren Verbänden. Die AfD wir “juhu” jubeln da keine Auskänder mehr nach Deutschland kommen, auch weil die Preise für Lebensmittel dann plötzlich da sind wo sie hingehören. Keiner würden mehr ein Bohei um Spargelfolien, Hagelschutznetze, Regenüberdachungen und natürlich Folientunnel in all ihren Varianten machen. Wie schön ruhig wäre es…
    Nur leider finde ich das schon ziemlich doof, da unsere Verbände plötzlich keine Mitglieder mehr hätten und wir von den Verbänden (nicht Bauernverband – den wir es dann bestimmt weiterhin geben) zusehen müssen, wie wir dann wen unterstützen. Oder aber, von 5.389,22 € bleibt für uns noch was übrig und wir tuen einfach so als ob nicht passiert ist. Ohne die Vereine (ausgenommen Bauernverband) ist die Landwirtschaft doch langweilig☺

  12. Paulus sagt

    Ich wusste es schon immer, Bauer Willi ist zweifelsfrei ein hochanständiger Mensch, der niemals versuchen würde andere hinter die Fichte zu führen.
    Anhand seiner durchaus nachvollziehbaren Mathematik und aufgrund dessen, dass der Baulandbedarf in Rommerskirchen nahezu grenzenlos ist, zählt er zu den vermögensten Menschen im Rhein-Kreis Neuss. Grundvermögen ca. 648.000.000,00 € plus sonstiger Vermögenswerte, hab ich zumindest im Kopf ausgerechnet.
    Da manche Schwierigkeiten mit so vielen Nullen haben, es sind 648 Millionen €.
    Dafür würde ich keine Zuckerrüben mehr anbauen. Ich weiß zum Glück, dass er diese Betrachtungsweise zulässt und mir das nicht übel nimmt. 😉

    • Bauer Willi sagt

      @Paulus
      Du hast Recht. Ich bin einer der glücklichsten Menschen im Rhein-Kreis-Neuss. Wir leben mit vier Generationen (von 98 bis 2 Jahre) friedlich zusammen auf dem Hof. Wir sind alle gesund und geimpft. In unserem 1.000 qm großen Garten wächst so viel, dass wir davon abgeben können. Im Feld steht es gut, ich habe Vorkontrakte für Weizen und Raps zu guten Preisen gemacht. Was will ich mehr? Geld macht nicht glücklich…

      Wenn ich die 648.000.000 € überwiesen bekomme, mache ich ein Hoffest mit allen Kommentatoren hier im Blog. Ich habe ja eure Mailadressen.

      Das wird ein Fest!!!

  13. Obstbäuerin sagt

    “Vielleicht wäre es möglich einmal ganz einfach die Meinung kundzutun und es gut zu lassen.” Wo genau ist jetzt das Problem?, Günter Reichard. Hier sagt doch jeder einfach seine Meinung.

  14. Thomas Apfel sagt

    Was genau, Frau Ertl, ist jetzt “moralisch integer produziert”. Ist es das mit viel Begleitgeschwätz aufgeladene Bio-Produkt, dessen Nachhaltigkeit schon durch den hohen Flächenverbrauch ad Absurdum geführt ist. Ist es das Produkt, dessen Erzeugung komplett von der Aussenwelt abgekoppelt ist und im Kreislauf keine Umweltbelastungen und nicht nutzbaren Abfälle erzeugt (z.B. Schweinehochhaus im Optimalfall). Müssen beste Standorte in den Produktionsflächen extensiviert werden, zumal, dort wo es kein ursächlich mit der Landnutzung verbundenes Nitratproblem gibt. Und dass Sie als Ärztin einen Artikel einstellen, der Blausucht bei Säuglingen als Problem von Nitrat im Trinkwassers in ÖR oder Dt. darstellt, finde ich vorsichtig formuliert platt und plakativ. Haben Sie in ihrer gesamten praktischen Zeit je ein solches Baby mit “Trinkwasservergiftung” zu Gesicht bekommen. Die Nummer ist genau so ein Fake wie die Toten durch Pflanzenschutzmittelrückstände auf Lebensmitteln. Bullerbü-Biolandwirtschaft wird uns weder vor den Klimaveränderungen retten, noch einen bedeutenden Beitrag zur Artenvielfalt leisten.

    • Elisabeth Ertl sagt

      Ich habe nicht geschrieben, dass alles bio sein soll, aber ökologisch nachhaltig produziert und tiergerecht, und das ist Vieles derzeit wirklich nicht.

      • Elisabeth Ertl sagt

        Ich bin keine Ärztin, und ich behaupte nicht, dass Nitrat ausschließlich aus der Landwirtschaft stammt. Wir haben ein viele genaueres Messnetz als Deutschland, aber genau deshalb wissen wir, wo überall der Eintrag sehr wohl aus der Landwirtschaft kommt und wo nicht. Und dass Deutschlands Landwirtschaft weniger Nitrat produziert als die österreichische, das glaube ich einfach nicht.
        Und das, was da jetzt gefordert wird, pauschal als Bullerbü-Landwirtschaft hinzustellen, DAS ist platt, Herr Apfel!

        • Reinhard Seevers sagt

          Also nach den EU-veröffentlichten Daten hat Holland, das Land mit der höchsten Viehdichte der Welt weniger Nitratprobleme als Österreich….das ist so richtig dokumentiert? Da leggst di nieder…..
          Deutschland ist vor Malta das schlechteste Land….noch mehr Märchen gefällig?

        • Thomas Apfel sagt

          Tut mir leid, dass ich Sie der falschen Berufsgruppe zugeordnet habe, hatte ich in der Vergangenheit mal so verstanden- Entschuldigung bitte !
          Das “Bullerbü Landwirtschaft” meint bildhaft die, aus meiner Sicht völlig falsche moralische Aufladung verschiedener Produktionsweisen, die Sie sehr wohl betreiben.
          Wenn schon “moralisch integer”, dann ist es die Grundsatzfrage nach z.B. Mast von Tieren zum töten und aufessen oder das “Beseitigen” der überflüssigen “Tierkinder”, die nicht in den Produktionsprozess passen (Kälber, Lämmer, Hähne – auch bei Ihnen, damit die Herde nicht zu groß wird)). Hier kann ich mich aus moralischen Gründen grundsätzlich gegen Tierhaltung entscheiden und Veganer werden.
          Die andere Frage hinsichtlich der verschiedenen Formen der Tierhaltung für Ernährungszwecke ist keine moralische, weil, vorzeitiger Tod bleibt vorzeitiger Tod, – immer ! Die Frage ist vielmehr, ob der Effizienzgedanke für die Warmblüterhaltung (die uns wegen der verwandtschaftlichen Nähe so am Herzen liegen) zulässig und in Bezug auf Klima- und Ressourcenschutz nicht sogar geboten ist. Das ist mit dem einfachen Nebeneinanderstellen von Bergbauernbildern und Laufstall oder Mastanlage z.B. nicht zu beantworten.

          • Elisabeth Ertl sagt

            Ich finde es nicht falsch, Landwirtschaft unter moralischen Gesichtspunkten zu betrachten. Wo man es nicht schafft, Tiere unter vertretbaren Bedingungen, also ohne unnötiges Leid zu halten, bzw. wo Ressourcenschonung eine solche Haltung nicht geboten erscheinen lässt, da soll man es wirklich besser bleiben lassen. Ich finde es sinnvoll, den Fleischkonsum zu halbieren, ist auch gesünder. Tieren einen möglichst stressfreien Tod zuzumuten, finde ich in Ordnung. Er wird uns Menschen auch zugemutet.

            • Reinhard Seevers sagt

              Mit Menschen, die Mensch und Tier auf eine Stufe stellen, ist eine Diskussion für mich zu Ende.

              • Elisabeth Ertl sagt

                Ich wollte damit ja nur sagen, dass ich nicht zu denen gehöre, die Schlachten unmoralisch finden.

    • Brötchen sagt

      Wollte nur nochmals anmerken was Moral bedeutete : Werte und Regeln die die gesellschaft anerkennt……..

      Daraus ableitend wäre z.b. eine Anbindehaltung vollkommen OK..

  15. Elisabeth Ertl sagt

    Also, mich nervt diese Diskussion hier zunehmend.
    Ja, wir wissen jetzt endgültig, dass an der Form der gegenwärtigen Landwirtschaft die Bauern nicht allein schuld sind, sondern eine lang zurück liegende gesamtgesellschaftliche Entscheidung, wonach Lebensmittel nie billig genug sein können. Das ist ja in diesem Prozess jetzt auch endgültig eingestanden worden.
    Aber DASS diese moderne Landwirtschaft – durch wessen Schuld auch immer – erhebliche Schäden verursacht, deren Reparatur der Steuerzahler löhnen muss, das kann man doch nicht leugnen. Ganze Wissenschaftszweige sind damit befasst, da Lösungen zu entwickeln: https://www.tuwien.at/tu-wien/aktuelles/news/news/was-macht-der-stickstoff-in-meinem-wasserglas
    Und wer räumt denn den Schlamm von unserer Dorfstraße nach einem ganz gewöhnlichen Gewitter mit ganz gewöhnlichen Regenmengen, weil oberhalb Steilwiesen in Maisäcker umgewandelt worden sind – nicht weil hierzulande Hunger droht, sondern einfach, weil der Maispreis gerade hoch ist? Das tun die Gemeindearbeiter mit ihren Spezialmaschinen, nicht der Bauer. Auch dass die Trockenlegung von Sümpfen zu enormen Hochwasserschäden geführt hat, ist Fakt.
    Nein, ich bin nicht für flächendeckende Biolandwirtschaft. Aber dass die Biobauern schon vor Jahrzehnten eine entsprechende Weitsicht hatten, in welche Richtung es gehen wird, das muss man jetzt einfach einmal anerkennen. Ja, auch bei uns hinkt der Konsum hinter der Produktion von Biolebensmitteln hinterher, aber dass man mit der Produktion ökologischer, tierfreundlicher, Urs-Niggli-tauglicher, was immer … Lebensmittel durchaus auch den Konsum ankurbeln kann, dafür liefert Österreich den Beweis: 25% der Fläche Biolandwirtschaft (hauptsächlich extensives alpines Grünland!) – 10% Biokonsum (Deutschland 10% Fläche, 6,4% Konsum).
    Und ich verstehe mittlerweile auch meine städtischen Gesprächspartner immer besser, wenn sie mir erklären, dass man nach einem anstrengenden Arbeitstag mit quengelnden Kindern nicht die zeitlichen und kräftemäßigen Ressourcen hat, sich zu überlegen, wo man jetzt noch hinfahren könnte, um tierschutzgerecht produzierte Lebensmittel zu kaufen. Der Konsument will sich darauf verlassen können, dass das, was man ihm vorsetzt, moralisch integer produziert worden ist. Und wenn dann der Preis dementsprechend ist, dann ist er halt so. Dass da gejammert werden wird, ist klar – ist ja auch zum Jammern, plötzlich weniger Geld zur Verfügung zu haben. Aber Jammern heißt ja nicht, etwas nicht trotzdem zur Kenntnis zu nehmen. Dass diejenigen, die es sich dann wirklich nicht mehr leisten können, Unterstützung brauchen, steht eh auch in diesem Papier.

    • Obstbäuerin sagt

      Die Tafeln profitieren auch davon. Bio-Gemüse welkt ja schneller vor sich hin, sodass auch mehr dort landet. Vor allem, wenn die Nachfrage stockt. Na dann ist ja alles gut.

    • firedragon sagt

      “… dass man nach einem anstrengenden Arbeitstag mit quengelnden Kindern nicht die zeitlichen und kräftemäßigen Ressourcen hat, sich zu überlegen, …”
      Frau Ertl, ich wandle den Satz mal kurz um – wie der Betrieb am Laufen zu halten ist, weil die Milch und das Fleisch von Vieh, welches mit extensivem Grünland versorgt wird, nicht den Preis erzielt, den es erzielen müsste.

      Frau Ertl, der Mensch hat die Wahl, was er zu sich nimmt. Der Mensch kann es durch sein Kaufverhalten steuern.

      Kostprobe gefällig – manchmal fragen uns Kunden, warum wir für die Qualität nicht mehr Geld fordern. Ich sage dann immer, sie dürfen gerne mehr bezahlen, ich hindere sie nicht daran.
      Ich erhalte immer ein Lächeln, niemals mehr Geld.

      • Reinhard Seevers sagt

        Firedragon, du musst die Produkte moralisch bewerben. Mit dem Slogan: Ich produziere für Sie, den Kunden. Bitte geben Sie mir den Betrag für mein Produkt, den Sie für moralisch angemessen halten! Mehr möchte ich gar nicht und mehr steht mir auch nicht zu! Danke lieber Kunde!
        😐

    • Mark sagt

      “Aber DASS diese moderne Landwirtschaft – durch wessen Schuld auch immer – erhebliche Schäden verursacht, deren Reparatur der Steuerzahler löhnen muss, das kann man doch nicht leugnen”
      Aber jetzt mal Butter bei die Fische: WELCHE ERHEBLICHEN SCHÄDEN?? Und bitte, lass die Leugnerkeule stecken, denn die nervt wirklich…..

      • Mark sagt

        @ Ertl
        Wenns um Fakten geht kommt nichts mehr von Ihnen. Sie haben Stickstoff ins Spiel gebracht. In Deutschland ist der nationale Stickstoffüberschuss laut UBA von 1992 bis 2019 um 20% ! zurückgegangen, und das ohne Transformation und Heerscharen von Wissenschaftlern und auch ohne URS NIGGLI. Die Landwirtschaft entwickelt sich permanent weiter, optimiert Prozesse und korrigiert Fehlentwicklungen, und das seit mindestens 50 Jahren (so lange ich in der Branche bin). Wenn die Landwirtschaft dies nicht mehr darf, wenn sie von ahnunslosen Aussenstehenden bevormundet wird, wenn sie in einen Transformationsprozess gezwungen wird, den bis dato noch niemand zu Ende gedacht hat, wenn sie zum Spielball einer ideologischen Agrarwende gemacht wird und infantile Bullerbüemotionen zum Massstab für gut und schlecht werden dann fährt die Karre an die Wand.

        • Elisabeth Ertl sagt

          Ja eh, nur dass Bio MANCHE Fehlentwicklungen halt schon früher korrigiert hat und ihr daher das Copyright gebührt.

    • Reinhard Seevers sagt

      “Der Konsument will sich darauf verlassen können, dass das, was man ihm vorsetzt, moralisch integer produziert worden ist.”

      Das ist der Maßstab für den Konsumenten? Ich schmeiß mich weg….für welchen denn, denjenigen, der die Taste drückt, um den Influencer Geld zuzuspielen, denjenigen, der mit dem Motorrad durch die Serpentinen knallt, denjenigen, der mit seinem Segelboot im Schlepp über die Alpen fährt, denjenigen, der sein 25. Paar-Schuh von Zalando bringen lässt, denjenigen, der sich neben seinem E-Bike auch noch ein E-Auto leistet…
      Ich finde es einfach schlimm, den moralischen Anspruch ins Feld zu führen, und 99% der Handlungen ungefiltert tun zu können. Das ist Heuchelei auf Kosten der Landwirtschaft.
      Es ist der manifestiert Ablass, der von der Industrie unterstützt von der Politik vollumfänglich der Landwirtschaft übertragen wird, nichts anderes.

    • Günter Reichard sagt

      @Elisabeth
      Ja die Diskussion ist oft nicht nachzuvollziehen hier, aber ich denke das hat mit Nord und Süd zu tun und damit dass im Süden die Landwirtschaft kleinräumiger ist. Willi setzt ein Thema und sofort gehts los. Aber ganz selten hinterfragt mal jemand das eigene Verhalten und bietet Vorschläge an. Mein Sohn war von der Schule am Anfang des Schuljahres 1Woche Äpfelklauben und jetzt zum Schluss waren sie 3 Tage bei der Heuernte zum Helfen.
      Alles Konventionell und die Eltern waren eingebunden und es stellt sich nicht Mal die Frage ob Konvi oder Bio. Wie gesagt mein Sohn ist 14 Jahre alt.
      Glaubt ihr wirklich die Meinungen wie sie hier herrschen haben Bestand ohne die Jugend mitzunehmen die das in Zukunft ausbaden müssen.
      Es ist nicht wichtig mit großen Traktoren durch Berlin zu fahren. Es ist wichtig den Ruf der Bauern wieder einheitlich klingen zu lassen. Das bedeutet aber auch über lange Schatten zu springen.
      Und jetzt kommt die Meldung dass LSV
      intern streitet, vom Bauernverband kommt nix zu den Borchert Papier, was denn soll der normale Mensch vom Bauernturm halten. Wenn denn alles so Scheisse ist an
      dem Borchert Plan wäre es Sache des DBV voranzumaschieren und Bundesweit zu streiken.
      Vielleicht wäre es möglich einmal ganz einfach die Meinung kundzutun und es gut zu lassen. Nein ich bin kein linksgrün Versiffter, ich bin Stockkonservativ,
      weil ich an Werte im Menschen glaube,
      aber wie Elisabeth schon feststellte manches läuft aus dem Ruder

      • Obstbäuerin sagt

        „Vielleicht wäre es möglich einmal ganz einfach die Meinung kundzutun und es gut zu lassen.“ Wo genau ist jetzt das Problem?, Günter Reichard. Hier sagt doch jeder einfach seine Meinung.

      • Reinhard Seevers sagt

        Herr Reichard, das Einfordern von Einvernehmlichkeit innerhalb der Branche finde ich richtig witzig. Wo gibt es wohl eine derart diversifizierte Wirtschaftsbranche wie in der Landwirtschaft. Hinzu kommt noch die Spaltung durch den guten und den schlechten Bauern aus der Sicht der Ökologie oder des Tierschutzes.
        Es gibt bei der Bundesbahn oder im Flugverkehr unterschiedlichste Gewerkschaften, wie kann das sein, warum können die sich nicht einig sein, bei so wenig Unterscheidung?
        Tja, man sollte schon die hohe Diversität honorieren und Meinungen auch ernst nehmen, finde ich.
        Die Jugend wird mitgenommen, meine Nichte lernt im zweiten Jahr Landwirtschaft….aber ganz viele andere lassen sich nicht mehr mitnehmen, die sitzen vor der X-Box oder streamen gerade, oder bereiten sich auf die Freitagsdemo vor.

            • Günter sagt

              Reinhard Du sieht und erlebst wie der LEH
              Einhellig den Markt diktiert obwohl jeder seine eigene Strategie hat, aber wenn’s dann drauf ankommt ist alles aus einem Guss.
              Es geht nur um das und nix anderes.
              Der Bauer zerlegt sich selber wie LSV gerade
              eindrucksvoll zelebriert und was bleibt dann übrig?

      • Elisabeth Ertl sagt

        Mich irritiert sowieso diese Erzfeindschaft, die in Deutschland zwischen Konvi und Bio zu herrschen scheint. Es ist hier unmöglich, irgend eine differenzierte Meinung zu haben, es gibt nur die zwei Schubladen, und in eine davon muss man auf jeden Fall gesteckt werden, egal, was man sagt.
        Das kenne ich von Österreich nicht. Klar kommt es auch hier vor, dass ein Konventioneller einem Bio in Abwesenheit den Vogel zeigt, und dass ein Bio einen Konvi in Abwesenheit neunmalgescheit abkanzelt. Aber am Ende lässt man einander leben und anerkennt auch die Stärken der Gegenseite. Und es gibt viele, die einen Weg zwischen den beiden ideologischen Prinzipien gefunden haben, ohne in einem Bioverband organisiert zu sein.

        • firedragon sagt

          “… Und es gibt viele, die einen Weg zwischen den beiden ideologischen Prinzipien gefunden haben, ohne in einem Bioverband organisiert zu sein. …”

          Frau Ertl,
          diejenigen, die so wirtschaften sind klassische Betriebe, die können sowieso nicht in einen Bioverband.

          Wobei mich Ihre “ideologischen Prinzipien” doch sehr stören.

        • Thomas Apfel sagt

          Ich habe noch keinen Vertreter der klassischen Landwirtschaft kennen gelernt, der aus sich heraus die Öko-Schiene angreift. Der Angreifer am Markt und in der Gesellschaft ist die Öko-Schiene mit den verbundenen Medien und NGO´s. Das ist seit 45 Jahren so und ist einfach der Ausdruck des Kampfes um Marktanteile, die die einen auf Kosten der anderen zugewinnen möchten. Ich kenne genügend gute Bio-Betriebe, die auch produktiv sind und ihren Markt bedienen. Mit denen kann ich auch ganz gut. Die Schreihälse und Stänkerer sind i.d.Regel die unproduktiven Fundi´s, die ihre Existenzberechtigung aus der moralischen Überhöhung der eigenen Position generieren. Warum soll ich mich gegen dieses Moralgeschrei und die damit verbundenen Lügen nicht wehren dürfen ?

          • Elisabeth Ertl sagt

            Und was hier dauernd unter “Bullerbü” und “Heiteitei” gebasht wird, ist kein Angriff?

            • firedragon sagt

              Die zwei Begriffe fallen unter Kosenamen …

              Frau Ertl,
              waren Sie mal auf einem Profil eines Veganers? Noch nicht? Dann wird es Zeit … man zweifelt am Verstand der Menschen, die dort kommentieren.
              Wenn man dort liest und man sich als Viehhalter vorstellt, man könnte diesen Menschen auf der Straße begegnen und die wüssten wer man ist, kein Viehhalter wäre seines Lebens sicher.
              Frau Ertl, die Wortwahl, die dort vorherrscht, ist bashing – für mich unterste Schublade.

              • Elisabeth Ertl sagt

                Ich gehöre aber nicht zu den Veganern, schon gar nicht zu diesen militanten Ideologen.

                • firedragon sagt

                  Habe ich Ihnen auch nicht unterstellt, Frau Ertl.

            • Ehemaliger Landwirt sagt

              @ Frau Ertl
              Büllerbü- Betriebe, sind Betriebe wie sich manche Städter vorstellen.

              3 Kühe, 3 Schweine und 10 Hühner auf dem Misthaufen, diese Betriebe können sowohl konventionell noch biologisch wirtschaften, viel leicht noch einen Esel, damit der Betriebsinhaber nicht alleine ist.

              • Elisabeth Ertl sagt

                Aber die werden von der Zukunftskommission nicht flächendeckend gefordert, oder?

                • Smarti sagt

                  Vielleicht noch nicht – aber schon bald. Und kurz danach werden den Landwirten alle Direktzahlungen gestrichen, weil sie ja (erstaunlicherweise) kaum mehr zur Ernährungssicherheit beitragen. Und weil das so ist, wird auch gleich das Landwirtschaftsland beschlagnahmt – vielleicht auch nur so hoch besteuert, dass es noch viel weniger “nicht mehr lohnt” und endlich auch der letzte sture Bauer das Handtuch wirft. Wahrscheinlich kommt es so, dass ein Drittel der Staat kassiert, ein Drittel der LEH unter sich aufteilt – und damit sämtliche Preise diktiert… und das letzte Drittel kriegen die Schützer.
                  Auch mich nervt diese Diskussion unglaublich, immer hoffe/denke ich, das “können die nicht machen” und dann kommt es noch viel schlimmer ! Auch kann ich es überhaupt nicht mehr nachvollziehen, dass es ausserhalb der eigenen kleinen Familie fast niemanden die Bohne interessiert! Denn schon die nähere Verwandschaft und gute Freunde sind mit dem Thema durch. Jedes Katzenvideo ist wichtiger als das weitere Bestehen der letzten noch verbliebenen Lebensmittel produzierenden Bauernhöfe.
                  FDH – friss die Hälfte – ist eine gute Idee um der Bevölkerung zu einem gesünderen Lebenstil zu verhelfen. Wenn erstmal die “tierische Lebensmittel – Hürde” geschafft ist, klappen Zucker und Fett spielend…

                • Thomas Apfel sagt

                  “Auch kann ich es nicht mehr nachvollziehen, dass es außerhalb der eigenen kleinen Familie fast niemanden mehr die Bohne interessiert !”
                  Genau das finde ich auch erschreckend. Als aktiver Landwirt wird´s im Moment schnell einsam um dich außerhalb der eigenen Familie und Berufsgruppe. Die Mehrzahl früherer Freunde ist zum Lager der Landwirtschaftwender gewechselt und die Kontakte sind abgebrochen, weil sie nicht aus ihrer Blase geholt werden möchten.

        • Bauer Willi sagt

          Meine beiden Bioland-Nachbarn kenne ich seit Jahrzehnten. Einer von den beiden macht das sehr gut, die Felder sehen aus “wie geleckt”. Beim anderen wird in 10 Jahren keine normale Bewirtschaftung mehr möglich sein. Acker-Fuchsschwanz, Klette und Distel in Reinkultur (ne, Mischkultur)

          Beides gibt es auch bei Konvis.

          Meine Erfahrung: Die Bio-Funktionäre pflegen den Krieg mit den Konvis. Aus Selbsterhaltungstrieb.

          • Lady sagt

            “Meine Erfahrung: Die Bio-Funktionäre pflegen den Krieg mit den Konvis. Aus Selbsterhaltungstrieb.”

            So sehe ich das mit dem Blick von der Seitenlinie auch.
            Elisabeth, wir haben hier in MeckPomm viele Betriebe, die ökologischen Landbau betreiben, weil sie damit “Wohlstandsgedöns” besser verbinden können. Es macht schlicht Sinn etwas anzubieten, was mit steigendem Einkommen mehr nachgefragt wird. Jedenfalls da, wo es in die Struktur des Betriebs passt. Das kann Tourismus sein, Pferdezucht, Heimische Kräuter oder
            Rollrasen. Und diese Flexibilität wollen sich die Betriebe hier erhalten. Oder einfach nur Ackerbau auf höchstem technologischen Niveau zu machen .
            Und wir wollen da auch keine Unterstützung zur Direktvermarktung an den Verbraucher um die Ecke. Der kauft auch keine Tüte Raps.

          • Elisabeth Ertl sagt

            Gut, wenn du das aus Deutschland so berichtest, will ich es dir glauben. Und es erklärt auch, warum ich hier immer so schnell in ein Gewehrrohr schaue, schneller als ich denken kann.
            Ich glaube, bei uns haben die Bios den Selbsterhaltungstrieb nicht so nötig. Die profitieren davon, dass ganz Österreich sowieso das Selbstbild eines Biolandes kultiviert, und da profitieren eher die Konvis von diesem Image, z. B. weil da ein paar eh unwesentliche Details bei den Konvis ja auch schon ein kleines bissi strenger sind als in Deutschland und so …

            • Reinhard Seevers sagt

              In einer kapitalistischen Marktwirtschaft ist Bio lediglich ein Alleinstellungsmerkmal für eine bessere Entlohnung. Komischerweise wird das Produkt emotional sowie ethisch – moralisch aufgeladen. Das gibt es mit keinem anderen Konsumgut. Fragt sich doch, warum dem so ist.
              Es kann nur damit zusammenhängen, dass der Bürger seine überwiegend Ressourcenverschwendende Lebensweise damit kompensieren will und muss. Oder warum wird nicht verboten, was weder Nahrung ist, noch nachhaltig, noch ökologisch? Warum steht das nicht zur Disposition? Warum wird der Kampf ausschließlich in der Landwirtschaft ausgetragen?

              • Elisabeth Ertl sagt

                Aus der Landwirtschaft kommt Essen, ökofaire Kleidung, Pelletsheizung, Holzhaus, Maisstärkesackerl & Co., Urlaub am Bauernhof. Das ist nicht wenig im Leben.

    • Ehemaliger Landwirt sagt

      “Und wer räumt denn den Schlamm von unserer Dorfstraße nach einem ganz gewöhnlichen Gewitter mit ganz gewöhnlichen Regenmengen, weil oberhalb Steilwiesen in Maisäcker umgewandelt worden sind –”

      Steilwiesen zu Maisäcker, ein bisschen Realität wäre von Nöten.
      Kenne die Gesetzgebung in Österreich nicht, wenn die die Weise umbrechen dürfen, dann könnten die Einwohner den Geldausfall übernehmen, wenn die Maisäcker wieder zu Wiesen umgewandelt werden. In Deutschland würde das Umbruchverbot auf Dauer greifen und wenn es tatsächlich gemacht würde, kämen die selben mit dem Argument, Tierhaltung schadet der Umwelt.

  16. oberländer sagt

    Jede 2. Universität zumachen und 2 mal die Hälfte der Professoren
    nach Hause schicken , nicht ohne sie vorher für den geistigen
    Dünnschiss den sie verbreitet haben , ich denke das es nachvollziebar
    ist das dieser jährliche Schäden über mehrere hundert mrd Euro
    verursacht , zu Kasse zu bitten.

    Gier frisst Hirn und Anstand

  17. Wilfried Dannheim sagt

    Ich, geboren 1963 (man fängt eigentlich nicht mit “Ich” an, weiß ich), hoffe es zwar nicht, befürchte aber zunehmend, dass ich es noch erleben werde, dass uns Bauern Flächen, oder besser gesagt Boden, enteignet werden. Das geschieht ja mittlerweile schon stillschweigend durch Anwendungsauflagen und Beschränkungen, schreckt aber unmittelbar nur die Direktbetroffenen auf.
    Was ich dagegen befürchte, dass argumentiert werden wird, Boden gehört wie Luft zum elementaren Grundbedürfnis der Menschheit (was ja auch stimmt).
    Nach der Argumentation einiger Gruppen wie Politik, NGO’s, Wissenschaft und Medien kann man dieses elementare Gut nicht mehr einigen wenigen Bauern (die dazu schlecht ausgebildet, schlecht informiert, Beratungsresistent und nur auf Gewinnmaximierung aus sind) überlassen.
    Dieses Gut, der Boden, gehört der Allgemeinheit, weil nur die in der Lage ist verantwortungsvoll damit umzugehen.
    Bei den Bauern leidet der Boden unter Erosion, Verdichtung, Humus Abbau und schwindene Artenvielfalt.
    Die Politik wird dann den Boden als Allgemeingut irgendwelchen Interessensgruppen, wie z. B. dem Nabu überantworten, die dann aus Sicht der genannten Gruppen den Karren aus dem Dreck ziehen.
    An Tierhaltung besteht sowieso kein Interesse mehr, da die Bevölkerung gerade zu Veganer erzogen wird (jedes Stück Grillfleisch hat ja jetzt schon einen eigenen CO2 Fußabdruck).
    Bei uns “alten weißen Männer und Frauen” ist Hopfen und Malz verloren, doch die Generationen xyz sind ja jetzt schon Feuer und Flamme.
    Ich weiß, ich bin ein unverbesserlicher Pessimist, habe aber zu meinem Leidwesen schon des öfteren Recht behalten.
    Und was zur Zeit für Umbrüche geschehen, und dazu in einer atemberaubenden Geschwindigkeit, läßt mich an alles glauben, oder an alles zweifeln, je nach Sicht der Dinge.
    Bauern sind von einem hochangesehenden Berufsstand zu einer kleinen und unbedeutenden Gruppe geworden, die dazu die Natur und Umwelt zerstört, auch noch zum großen Anteil am Klimawandel schuld ist, Tiere quält und enorme Subventionen abgreift, also nicht mehr lange warten, sondern weg damit.
    Während meiner Ausbildung anfang der 80iger Jahre, die wie bei meinen Berufskollegen auch, sehr komplex und gründlich war, (während heute alle glauben Bescheid zu wissen, die mal das Wahlprogramm der Grünen quergelesen haben, oder eine Doku von Hannes Jaenicke geschaut haben), war die erste einschneidende EU Maßnahme die Milchquotenregelung. Bis dahin lag es einfach an der Tüchtigkeit des Einzelnen, ob man schwarze Zahlen schrieb. Damals haben wir aber gedacht, die Erde hört auf sich zu drehen.
    Wenn man dann schon gewußt hätte, wo die Reise mal hingeht, dass die Landwirte keine Akzeptanz in der Bevölkerung mehr genießen, ich weiß nicht wie meine weitere Lebensplanung verlaufen wäre, obwohl ich wiederum das Glück hatte, den größten Teil meiner beruflichen Zeit diese Wertschätzung zu bekommen.
    Einem jungen interessierten Hofnachfolger würde ich aber heutzutage abraten, jedenfalls den Betrieb als Haupterwerb zu führen.
    Vielleicht bin ich aber auch einfach schon zu alt, und kann nicht mehr flexibel genug auf Ereignisse reagieren.

    • Reinhard Seevers sagt

      Wilfried, das Alter spielt aus der Sicht der Lebensperspektive ganz sicher eine Rolle bei der Beurteilung der Lage…geht mir auch so. Je mehr man weiß, umso vorsichtiger geht man vor…
      Aber die Jugend/Nachfolger kann/können ja auch nur mit dem System und dem Geld wirtschaften, das ihnen zur Verfügung steht. Und diese Sicht ist dann wieder altersneutral, weil ubiquitär.
      Wenn die Gesellschaft und die Politik es ernst meinen, dann muss es in letzter Konsequenz eine Abwendung vom Kapitalismus geben, sonst funktioniert die Transformation nicht. Und wie sie dann in einem anderen System funktioniert ist ebenso unklar.

  18. Lassen wir diese “fiktiven” Zahlen mal so stehen. Aber leider haben diese Wissenschaftler vergessen den ökologischen Schaden je Hektar versiegelter Fläche zu berechnen. Vorschlag für eine Modellrechnung: Ökoschaden pro Hektar x 1 000 Jahre incl. Umweltschäden aus der Baustoffproduktion.(Beton, Farbe, Kunststoffe, Glas, Metall usw.)

    Wenn man auf dieser Welt etwas schlecht darstellen will, kann man es mit dubiosen Rechenmodellen immer in Grund und Boden stampfen.

  19. Der Brandenburgbauer sagt

    Moin, in einer der letzten Ausgaben unseres Kreisanzeigers – Amtsblatt, der auch noch durch Steuergelder finanziert wird, war eine nicht zuübersehende Anzeige veröffendlicht.
    ” Firma sucht landwirtschaftlich Flächen von geringer Bodengüte für die Errichtung von Photovoltaikanlagen. Jährlicher Pachtpreis 4.900 Euro ” .
    Da klappt dir die Kinnlade runter. Sobald jetzt bestehende Pachtverträge auslaufen ist Schluß mit Landwirtschaft.

    • sonnenblume sagt

      Transformation, dass Stichwort der letzen Jahre. Wir werden dem nicht entfliehen können, aber die Initiatoren sitzen bequem im Ruhestand.

  20. Reinhard Seevers sagt

    Jetzt bleibt eigentlich nur die Frage: Watt nuu?
    Wie reagieren die Bauern darauf? Großdemo, Erzeugungsverweigerung, aktiver Ungehorsam durch Auflagenverweigerung? Welche Möglichkeiten bleiben der Landwirtschaft jetzt noch? Abwarten auf die neue unfähige Regierung? Wer vertritt nun die Bauern, die ja offiziell zugestimmt haben? Wie soll der Einzelne planen? Abwarten, abwarten, abwarten…wie lange und worauf?

    • Mark sagt

      “Welche Möglichkeiten bleiben der Landwirtschaft jetzt noch? ”
      Keine, game over…

  21. Ludwig sagt

    Das ganze ist eine Unverschämtheit . Jetzt rechnet man uns die 90 Mrd. vor und macht keine Gegenrechnung auf. Allein die CO2 -Speicherung unserer Nutzpflanzen (50% nehmen Pflanzen und 50%das Wasser auf) von 25% der Gesamt CO2-Menge ist schon mehr als die 90 Mrd. . Dazu kommt noch der Ernährungs- und Kulturlandschaftsbonus. Zum Dank hält man uns auf Sozialhilfeniveau und als Hauptschuldiger für das ganze Leid dieser Welt. Alle Systemrelevanten Arbeitsleute (Pflegekräfte, Krankenschwestern, Handwerker,Bauern usw.) werden so behandelt. Die Anderen 65 Mill. sitzen an den Geldflüssen dieses Landes und halten ihre Geldschöpfkellen in den Geldfluß und holen sich zu Lasten der wirklichen Arbeitsleute das Geld raus , was die wirklichen Arbeitsleute erarbeitet haben. Es wird Zeit , daß hier mal ein richtiger Wumms kommt , damit hier mal wieder die Realitäten gerichtet werden. Corona war wohl noch nicht genug. Ein richtiger Stromausfall über mehrere Tage wäre da vielleicht hilfreicher , um die wirklich wichtigen Arbeitsleute zu erkennnen
    und deren Arbeit zu würdigen. Gestern hörte ich bei einem Bauerntreff , daß es schon erste Austritte aus DLG, DBV usw. gegeben hat. Bin gespannt wie die bäuerlichen Organisationen, die dabei waren, sich jetzt aus der Verantwortung stehlen.

    • Mark sagt

      “Jetzt rechnet man uns die 90 Mrd. vor und macht keine Gegenrechnung auf.” Es bedarf keiner Gegenrechnung, die 90 oder was auch immer Mrd € sind völliger Humbug, aber die Bauern haben sie ja anerkannt….

      • Lady sagt

        ” Es bedarf keiner Gegenrechnung, die 90 oder was auch immer Mrd € sind völliger Humbug, aber die Bauern haben sie ja anerkannt…. ”

        Ja, diese Zahl ist wirklich Humbug. Und im Grunde wird hier auch die durchaus hilfreiche Theorie der externe Effekten ad absurdum geführt.
        Die grundsätzliche Idee dahinter ist doch aufzuzeigen, dass hier negative Folgen/Ineffizienzen entstehen, die sich im Preis nicht wiederfinden. Dadurch kommt es zur Verschwendung von Ressourcen oder eben zu einer übermäßigen Belastung . Und es ist schon verdammt schwierig bis unmöglich jetzt lediglich die Menge zu berechnen etwa an Methan, die lediglich externer Effekt ist. Schon da wird es arg willkürlich . Ist da überhaupt etwas “vermeidbar”? Natürlich können wir weniger Rindfleische essen, aber was genau ist denn damit gewonnen? Wo ist das Fehlsignal , das eigentlich in direktem Zusammenhang mit diesen negativen externen Effekten steht. Wir suchen schließlich eine optimale Lösung, also eine Lösung ,die sich nicht verbessern lässt ohne gleichzeitig eine Verschlechterung an anderer Stelle zu verursachen.

        Also die Menge lässt sich schon mal nicht genau berechnen. Was übrigens die Kommission auch nicht behauptet.
        Und um dann zu den externen Kosten zu gelangen , muss ich jetzt diese schon nicht genau zu bestimmende Menge an Methan, Vernichtung von Arten usw. mit einem Marktpreis bewerten. Richtig, den kennen wir auch nicht. Also wird erneut “irgendwas” als Annährung für den nicht vorhanden Marktpreis eingesetzt. Und was soll der Unsinn?
        Ich würde vorgeschlagen, dass diese Kommission mal ihre Erkenntnisse in einem Schwellenland oder auch einem Entwicklungsland vorstellt. Vielleicht wird dann einigen klar, was sie da für einen Blödsinn verzapfen. Hilft den Höfen hier im Land natürlich gar nicht. Und mir tut es echt leid, wie euch da die Perspektive einfach so zerstört wird.

        • Karl Timme sagt

          Lady
          „wie euch da die Perspektive einfach so zerstört wird. „
          Dir nicht? Ich teile zwar nicht die Weltuntergangszenarien einiger hier im Blog, mein Optimismus reicht aber auch nicht aus um zu glauben, das wir mit nur einem blauen Auge davon kommen.
          Die Landwirtschaft ist ein derartig komplexes System, das bei Wissenschaftlichen Untersuchungen immer nur Teilbereiche betrachtet werden können (ähnlich wie beim Wetter, weshalb die langfristigen Wettervorhersagen, leider immer noch nicht genauer sind als die der Region zugehörigen Bauernregeln (1000 jähriger Kalender).
          Der Augenblickliche Stand der Landwirtschaftlichen Produktion sind überwiegend die Erfahrungen aus Jahrhunderten Landwirtschaftlicher Produktion. Fehlentwicklungen hat es auch schon in der Vergangenheit gegeben (führten auch zum Untergang ganzer Zivilisationen,Aktuell in der neuen Welt nachgewiesen). Atrazin,DDT, Dioxin und co. sind nicht mehr haltbar (obwohl die Entlausung der Amis mit DDT auch viele Leben gerettet hat). Aber wie immer und überall : die Menge macht das Gift.
          Ich bin mit Frau Ertel einer Meinung das positive und ökonomisch sinnvolle Erkenntnisse und Verfahren aus beiden Fraktionen umgesetzt werden sollten. Dieses schwarz- weiß Denken bringt uns nicht weiter, die Schützengräben müssen zugeschüttet werden, da es beide schadet. Gewinner sind Dritte!
          Zu den Zahlen sage ich nichts ist wie mit den 15000 Liter Wasser beim Rindfleisch, nur eine Zahl ohne Grundlage und Erläuterung. Eine Argumentationshilfe ohne Aussage.

  22. BerndK sagt

    90 Mrd Umweltkosten sind absurd und “virtuell”, das hat der Willi schon richtig erkannt. Es zeigt sich wieder, dass Statistiken hingebogen werden wie es gerade passt. Wenn ich im Bekanntenkreis höre, daß ein Kg Rindfleisch 16000 Liter Wasser zur Erzeugung benötigt, muss ich immer kämpfen und lange darlegen, dass 93 % Niederschläge auf die Futterfläche sind, also eh vorhanden sind, und der kleinste Teil auf die eigentliche Erzeugung fällt. Zukünftig wird es sich also definitiv nicht mehr lohnen Landwirt zu sein. Die Brachflächen werden dann im Sinne der Umwelt schön versteppen und ein großes Artensterben wird beginnen, da die Landwirtschaft als Gestalter der Kulturlandschaft ausfallen wird. Ökosysteme wie zB Trockenrasen, wird es dann nicht mehr geben …byby Wildorchideen. Oder glaubt man wirklich, das der Staat langfristig bereit ist, Landwirte zu Preisen von Landschaftsgärtnern für die Entbuschung zu bezahlen, Da werden sich die 90 Mrd ganz schnell in den Köpfen relativieren. Die gestiegenen heimischen Preise werden mit Sicherheit flugs mit zweifelhaften Importen gedeckelt. Denn eins wissen auch alle Verbände, NGOs und wer nicht alles: Steigende Lebensmittelpreise waren nie gut für die Stabilität und den Wohlstand einer Volkswirtschaft.

  23. unkomplizierter Wurzelwicht sagt

    “LsV-Vorstandswahlen: Andresen verliert und geht”

    Eine gute Nachricht – dieses Gesicht der Bauernbewegung hat schon sehr lange verloren an überzeugender Strahlkraft …

  24. Obstbäuerin sagt

    Wenn ich den ganzen Müll richtig verstanden habe, soll der Preis für unsere Produkte, der ja dann etwa 3-4 mal so hoch ist, wie auf dem globalen Markt, durch ein funktionierendes Instrument abgesichert werden. Welches Instrument soll das sein? Gilt es innerhalb Europas oder auch weltweit? Dürfen dann Waren, die billig eingekauft werden können, preiswerter verkauft werden oder hat der Handel dann eine gesetzlich verordnete exorbitante Gewinnspanne?

    • sonnenblume sagt

      Der @oberländer hat das Instrument benannt ” das ökologische Gewissen der Verbraucher.”
      Ist der totale Schleudersitz für die Produzenten, aber ich fürchte zu viel mehr wird es Seitens der Politik wohl nicht kommen.

      • Obstbäuerin sagt

        Dann müssen wir wohl tatsächlich neben unsere grünen Kreuze schwarze Särge stellen, Sonnenblume. Ein ökologisches Gewissen ist ungefähr so messbar und nicht vorhanden, wie das Insektensterben.

        • sonnenblume sagt

          So seh ich das auch. Die ganze Finanzierung ist doch nur auf Hoffnung aufgebaut. Hoffen auf den Verbraucher, hoffen auf den Handel, hoffen darauf, dass irgend jemand das Portemonnaie auf macht. Aber wenn die Betreffenden nicht wollen, oder auch nicht können, was dann? Der Staat weiß doch heut schon, dass er selber nicht zahlen kann und auch nicht will.

          • unkomplizierter Wurzelwicht sagt

            “Der Staat weiß doch heut schon, dass er selber nicht zahlen kann und auch nicht will.”

            Ja nun, wenn erst einmal die Moral wegfällt, lebt es sich doch ganz ungeniert…

            Die paar armen Hanseln, die so ein Leben lang nicht gewirtschaftet haben…, selbst schuld, möchte man meinen.

  25. Wilhelm Harms sagt

    @Willi
    Gute Besserung !

    IBU 400 ist zu flau.
    Leider gibt’s nur 800er.
    Bei so viel gequirlter Elephantensch…. müsste man IBU 2.021 haben !

  26. Wilhelm Harms sagt

    @Willi
    Schöne Rechnung – hat aber so einige Haken:
    Geplante Vermögenssteuer (Grüne Hobbydenkerin Baerbock) auf vorhandenes Vermögen !
    Landkauf für Landwirtschaft wird unmöglich !
    Wie bereits mein Berufsschullehrer Herr Kleinmanns vor 45 Jahren sagte:
    Der Tod der Landwirtschaft ist das nichtlandwirtschaftliche Geld . . . .

  27. Wilhelm Harms sagt

    Was wir brauchen ist eine Zukunfstkommission Deutschland.
    Die Ausschüttung sollte in Hirn bestehen insbesondere für unsere Politiker (gerne alle Fraktionen einige aber etwas mehr (Entwicklungshilfe)).
    Was am Ende des Tages übrig bleibt darf dann unterminiert auf die Breite ideologisch befeuerte Masse verimpft werden.
    Aber:
    Solang der Containerstau in China andauert werden wir in absehbarer Zeit niemals genug Hirn verfügbar haben denn das Berliner Vakuum gleicht einem schwarzen Loch !

    • Reinhard Seevers sagt

      Wilhelm, die Architektenschaft arbeitet stark mit bei der Gestaltung der Zukunft.
      In der Dankesschrift zur Präsidiumswahl der Bundesarchitektenkammer heißt es:

      “Für eine bessere Welt”

      ….” Menschen prägen Räume und Räume prägen Menschen. Die Themen, vor denen wir stehen, wie der Klimawandel, der Artenschwund, die Wasserknappheit oder die Bodendevastierung, werden von unserem tun stark beeinflusst. Der CO-2 Ausstoß durch das Bauen beträgt im Normalfall 40Prozent. so sind auch die Möglichkeiten enorm, dadurch hier den Klimawandel aufzuhalten und neue Wege zu gehen.
      Ziel muss es sein, unsere Lebensräume als Inkubator (wir würden Brutschrank sagen:-))
      für eine bessere Welt zu sehen. Eine Welt in der die Fragen, vor denen wir stehen, gelöst werden können oder wir zumindest die Lösungsansätze bieten. Jedes Gebäude, jeder Stadtteil muss einen Beitrag leisten. Nur dann können wir auch in einer Industrienation über den Export unserer Gedanken sprechen sowie den Export unserer Planungen in andere Länder und andere Welten….
      Zugleich werden wir unsere Expertise nur wirkungsvoll erbringen können, wenn die Rahmenbedingungen für unsere Berufsausübung stimmen. Deshalb kümmern wir uns um die dringende Aktualisierung der Leistungsbilder und der Tabellenwerte der HOAI….”

      Sooo, jetzt wist ihr, wie man die Welt mit leeren Worten rettet und gleichzeitig seine Pfründe sichert! Was für ein Geschwurbel oder?

      Zum besseren Verständnis:
      Unter Devastierung – auch Devastation (aus der lateinischen Sprache entlehnt: vastus = weit, leer, öde) – wird im Allgemeinen die Zerstörung oder Verwüstung von Landschaften, Ortschaften oder einzelnen Bauwerken verstanden.

      • HOAI ist doch die Honorar Ordnung Architekten und Ingenieure?! Die sind nicht dumm, aber dafür auch unverschämt arrogant.
        Einem zweitklassigen Entwurf zur Weltrettung in einfachster Form vorlegen, und dann gleich noch mehr Geld fordern für dessen fragwürdige Umsetzung.
        Einfach gesagt.” Wir haben die absolute Lösung(obwohl es die nicht gibt), aber wir brauchen zuerst mal Kohle.”

        • Reinhard Seevers sagt

          Nicht alle Bauern sind Umweltsäue und nicht alle Architekten sind arrogant…können wir uns darauf einigen? 🙄

  28. unkomplizierter Wurzelwicht sagt

    „Geld allein macht nicht glücklich“ – Eine Feststellung, die sogar wissenschaftlich belegt ist.

    Ein erfülltes Leben, Zeit, dabei gerade auch ausreichend Freizeit, ein funktionierendes soziales Umfeld, Gesundheit an Körper, Geist und Seele u.a., das verschafft uns die notwendige Zufriedenheit, um auch inmitten unserer „bäuerlichen Berufung“ voll leistungsfähig bleiben zu können.

    Geld zu haben, lieber Bauer Willi, beruhigt dabei sicherlich, aber weitaus wichtiger ist, was man daraus macht!

    Wenn man uns Bauern aktuell hingegen gebetsmühlenartig wie seelenlose Hampelmänner allseits im alltäglichen mitmenschlichen Zusammenspiel nur abqualifiziert, wie soll da noch die unverzichtbare Bereitschaft zu einer hohen Leistungsfähigkeit auf unseren Höfen gewährleistet bleiben. – Liebende Eltern können ihren Kindern eine solche gesellschaftliche Schmach eigentlich nicht willentlich aufbürden wollen, oder!?

    Das ist wohl unser größtes Dilemma, in dem wir Bauernfamilien gegenwärtig verhaftet sind…!!!

    Wer heute eine landwirtschaftliche Lagerhalle für Getreide und zur Unterstellung von technischem Gerät errichten möchte, findet sich im Durchlaufen des selbstredend natürlich genehmigungspflichtigen Bauantrages weit eher in einer gefühlten „Verbrecherjagd“ wieder, als denn als respektierter freier Unternehmen, der noch auf unseren funktionierenden Rechtsstaat setzt. – Eiergelege, Larven, Schmetterlinge bis hin zum flugfähigen Insekt, Vögeln, die bekanntlich alle fliegen können, seltenste Pflanzengattungen, Salamander, Hamster, Ökoausgleichsflächen etc. pp., die in geradezu filmreifem „Krimi-Ehrgeiz“ an den Tag gelegte Suche nach dem Knock-Out-Szenario auf Flächen, die über Jahrzehnte hinweg immer den Ackerstatus hatten. In jedem (noch) investitionsfreudigen Landwirt schlummert heute also quasi schon der gewissenlose Verbrecher…, oh Herr, schmeiß Hirn vom Himmel u. triff dabei die Richtigen!!!

    • Reinhard Seevers sagt

      @Unkomplizierter Wurzelwicht, wie sagte letzte Woche eine Wissenschaftlerin, Evolutionsbiologin: “Nicht die Quantität des Lebens ist ausschlaggebend, sondern die Qualität. Es hat keinen Zweck das Leben unendlich verlängern zu wollen, das ist evolutionstechnisch kontraproduktiv”
      Qualität statt Masse, hat doch Renate schon gesagt….😁 (man kann es nur mit Sarkasmus ertragen)

      • Smarti sagt

        Herr Seevers, ist meine Vermutung richtig, dass die meisten deutschen Beamten Sarkasmus nicht verstehen können? Muss mich immer sehr zusammenreissen, damit ich mir keinen Ärger einhandle.

  29. Michael Gorke sagt

    Moin, gestern bei Wdr5. Tagesgespräch mit Herrn Strohschneider. Gute Sendung mit vielen Landwirtinnen und Landwirten. Da ging es unter Anderem auch um die 90Mrd.
    Im Gespräch hat sich das alles etwas relativiert.
    Aber mit diesen Zahlen zu argumentieren halte ich für äußerst bedenklich. Damit lässt sich ja alles kaputt reden. Aber unter den Anrufern wurde auch die unterschiedlichen Ansichten der Gesellschaft schnell deutlich.
    Die Ergebnisse dieser Komission mögen ja durchaus in Zukunft Sinn machen. Nur was das für unseren Betrieb bedeutet, wird die Politik der neuen Regierung entscheiden. Und da kann ich mir vorstellen, dass das vor “ganz ok” bis “Laden dicht machen” geht. Und alles lässt sich mit diesem tollen Bericht rechtfertigen…

    Hier der Link zur Sendung:

    https://www1.wdr.de/radio/wdr5/sendungen/tagesgespraech/tg-siebter-juli-112.html

    • Thomas Apfel sagt

      Also ich finde den Herrn Strohschneider, trotz seiner eloquenten Art, ziemlich überheblich.
      Dem ist vollkommen klar, dass dass die formulierten Ziele der Kommission die eigentliche Wertschöpfung der Landwirtschaft, nämlich die 2/3 aus der Tierproduktion, platt macht. Wie dieser Konflikt gelöst werden soll, ist blankes Geschwurbel. Bei einer Halbierung der Tierzahlen ist das ein Verlust an Bruttowertschöpfung zwischen 4,5 und 5,5 mrd € p.a..
      Das ist aber nur die halbe Wahrheit, weil dadurch 16 mrd € Produktionswert verloren gehen.
      Das sind viele Arbeitsplätzchen im vor und nebengelagerten Dienstleistungsbereich.
      Wie das alles mit welchem Geld kompensiert werden soll, ist mir schleierhaft.
      Im übrigen hat er aus meiner Sicht in den Antworten auf die Bauern die 90 mrd Schaden keineswegs relativiert.

      • Brötchen sagt

        Ja Thomas sehe ich auch so….

        NS und NRW geht bei Abschaffung oder Halbierung der Tierbestände richtig Wertschöpfung und Steuereinnahmen verloren.

        Bei uns nicht ganz so, Verluste in den Einkommen trifft aber das Land noch härter, da dort kaum andere Einkommensquellen sind…..und auch die Leute fehlen, die aus Wien oder so anreisen und Geld da lassen….

        die Eingangsthese von dem Bericht finde ich auch nicht korrekt das sich die LW in einer ökonomischen Krise befände…….die Krise wurde bewusst von der Politik herbeigeführt..
        Ist wie mit der Lausitz ich bin ja oft da, die junge Generation will zur Hälfte bald da weg, weil keine Perspektive mehr, weil die Kohle weg geht……

        Zumal die ganzen “gutsituierten” Rentner bald nicht mehr da sind, die “Umsatz” machen…..

        In den Medien wird das optimistischer dargestellt.

        Wie gesagt mit den Plänen, wird der Export der jetzt stark wertschöpfend ist, auf Null zurückgehen und eher Importe zunehmen werden..

        Also alle Verarbeitungsprodukte aus Fleisch und Milch…..

        • Brötchen sagt

          So sägt die Politik ein Standbein nach dem anderen weg…..
          Landwirtschaft ist da nur ein kleiner Baustein…

        • Thomas Apfel sagt

          Die bereits von der Kohle befreiten Kreise in der Lausitz haben jetzt ein Pro-Kopf-Einkommen von weniger als der Hälfte gegenüber den Kohlezeiten. Soviel noch zur Illustration.

          • Brötchen sagt

            Wo soll es herkommen…..da hängt so viel anderes noch dran………..

            wenn die LW. noch beschnitten wird, dann wird das alles ein Armenhaus und wir werden wohl nach Polen emigrieren müssen.

      • Mark sagt

        Strohschneider hatte bei dem Spiel nur ein Ziel, nämlich die Unterachrift aller Beteiligten. Was im Papier steht ist ihm relativ egal. Wenn ich ihn auch sonst für einen Dollbohrer halte, die Klaviatur der Gruppendynamik hat er beherrscht. So hat er von Anfang an Grundsatzdiskussionen ausgeschlossen (die Transformation ist gesetzt, daran zweifelt niemand) und er hat die Beteiligten zu einer Gruppe geschweisst und quasi von der Aussenwellt abgekoppelt, das wichtigse Instrument war die Verpflichtung zur absoluten Verschwiegenheit. So hat er jedem EInzelnen eine besondere Wichtigkeit suggeriert und gleichzeitig enormen Gruppenzwang aufgebaut, der dazu führte, dass die Teilnehmer Dinge unterschreiben, die sie ansonsten nicht unterschreiben würden. Dies trifft im Besonderen für die verhandlingsunerfahrenen Bauernvertreter zu.

        • Thomas Apfel sagt

          Verhandlungsunerfahren würde ich dem DBV und ZVG nicht zugestehen. Die hatten nur Angst durch Strohschneider bei verweigerter Unterschrift ins gesellschaftliche Abseits manövriert zu werden. Die bilden sich ein, dass sie das im Nachgang in den üblichen Hinterzimmergesprächen ,wieder alles wieder auf die Reihe kriegen.
          Das dürfte bis auf unwichtige Details erledigt sein. In diesem Falle, wie schon in vielen vorigen wäre eine Unterschriftsverweigerung das einzig zulässige Signal gewesen.
          Der LVG/ZVG bekommt meine Kündigung.

  30. Mark sagt

    “Im Bericht über die Zukunft der Landwirtschaft erkennen somit auch konventionelle Bauern erstmals offiziell an, dass ihre Produktionsmethoden hohe externe Kosten verursachen, weil besonders in der Tierhaltung nur niedrige Standards gelten, die hohe Umweltschäden verursachen.” Der Schaden, den die berufständischen Akteure, allen voran der sülzige Herr Schwarz, aber genau so der Prinz, die ABL und der BDM in dieser Kommission angerichtet haben wird täglich größer (90 Mrd €).

    • unkomplizierter Wurzelwicht sagt

      Aber Mark, hier attackieren Sie unsere “bäuerlichen Stimmen” innerhalb des illustren Personenkreises der ZKL, dabei sorgsam ausgewählte Vertreter von allen(!) Bauern, die sicherlich nur Gutes “verbrechen” wollten…!(???)

      Mich persönlich packt zwischenzeitlich die kalte Wut, wenn ich wahrnehmen muss, welches desillusionierende Großkino solche äußerst fatalen Signalwirkungen in den Köpfen unserer Jugend starten. Wo, bitte schön – lassen sich dabei noch irgendwelche positiven Zukunftsperspektiven herleiten!?

      • firedragon sagt

        Wut bringt einen jedenfalls nicht weiter … schadet dem Ich.

        Nach Veröffentlichung des Papiers gibt ja nun auch jeder medienwirksam seinen Senf dazu ab.
        Vielleicht nicht alles Gesagte zu sehr an sich ranlassen.

      • sonnenblume sagt

        Es mehren sich Berichte über Betriebe die in die ” Zukunft ” investiert haben und nun finanziel und menschlich total am Ende sind. Diese Nachrichten vernimmt man aber nur im kleinen Kreis.

    • Mark sagt

      Um was es mir geht: Da hat Deutschland mit eine der besten Landwirtschaften der Welt, die Bauern hier schaffen es in mitten eines dicht besiedelten Landes, unter Wahrung einer völlig ausreichenden Biodiversität, Gewässer- uund Grundwasserschutz, weltweit höchsten Standarts von Tierschutz usw. die besten Nahrungsmittel die es je gab zu im internationalen Vergleich niedrigen Preisen herzustellen und dann kommt so ein dummes Zeug wie oben dargestellt und wird auch noch von den eigenen Reihen anerkannt. Sorry, aber da muss ich kotzen. Wenn man Vertreter in einer Kommission hat, die sich derart über den Tisch ziehen und einlullen lassen, dann muss man dies eben aufs schärfste kritisiern! Dass man sich das dämliche, völlig überflüssige Transformationsgedöns so widerstandslos aufs Auge drücken lässt ist verheerend und ein desaströser Tiefpunkt der agrarischen Interesessenvertretung in Deutschland!.

  31. Wolfgang sagt

    Und wie viel ökologischen Schaden macht jeder Bürger, wenn er den Tag über atmet, mal was isst und trinkt, seinen Darm entleert, von A nach B fährt,…
    Wenn man lange mit Zahlen jongliert, kann man jedem Schwachsinn einen wissenschaftlichen Anstrich geben.
    Alleine den Ressourcenverbrauch, um diesen Bericht der Zukunftskommission “zu Papier” bzw. Ins Internet zu bringen, könnte man als ökologisch unverantwortlich darstellen.
    In Bayern sagt man ja “Wer zahlt, schafft an.”
    Ich passe mich gerne dem Wunsch des Verbrauchers an. Allerdings kann ich mir wirklich nicht vorstellen, dass wir diese Umstellung angemessen bezahlt bekommen.
    Solange Einfuhren mit niedrigeren Standards nicht unterbunden werden können, blutet die Landwirtschaft bei uns aus. Steht dazu auch was in dem Bericht?

  32. Reinhard Seevers sagt

    Willi, natürlich hat man den Nutzen der Landwirtschaft ausgerechnet. Dafür nutzt man das ökonomische Instrument des BIP. Danach ist Landwirtschaft mit 0,7%Anteil quasi nutzlos….soooo geht Rechnen im 21. Jahrhundert.

    • Inga sagt

      Das BIP war bestimmt auch der Rahmen von den letzten Jahrzenten des 20igsten Jahrhundert dafür, oder?

    • Inga sagt

      Ist denn die Ökologie im BIP berücksichtigt oder nur der Warenverkehr (wo die Waren aus zweifelhaften Rohstoffen hergestellt wurden?

      also die Waren von kik im BIP systemrelevanter, als die der Landwirtschaft, die ja so wie so nur Rohstoffe sind?

      Alles was von dem Stützfeiler der Volkswirtschaft , eben der Landwirtschaft an Veränderungen (Reduzierung des PSM, Tierwohl, Ackerrandstreifen usw. ) gefordert wird, muß in die BIP eingerechnet oder geltend werden, oder?

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