Bauer Willi
Kommentare 132

Was kommt, was wird und wie wird es enden?

Gestern aufgenommen, heute online. Sehr gute Fragen.  Wie meine Antworten sind, müsst ihr beurteilen. Es geht im Interview, wie sollte es anders sein, über die Bauernproteste, die Stimmung auf den Bauernhöfen, die Einordnung der Proteste durch die Medien und welchen Vorschlag ich habe, neben dem Agrardiesel eine weitere sinnvolle Forderung zu stellen, zu der alle Landwirte (na, die allermeisten) zustimmen könnten. Dauert 45 Minuten.

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132 Kommentare

  1. Reinhard Seevers sagt

    Die Medien fragen nach bei Experten aus der Branche und erhalten diese Antworten:

    Ist der Zorn der Bauern gerechtfertigt?
    Auszug aus t-online:
    „Sebastian Lakner, Agrarökonom an der Universität Rostock, bewertet den Sachverhalt im Gespräch mit dem „Spiegel“ deutlich anders. Wenn die angekündigte Kürzung für einzelne Betriebe existenzgefährdend sei, dann sei mit diesen Unternehmen ohnehin etwas falsch. Das deute „auf bereits vorliegende ökonomische Schwierigkeiten hin“. Mehr dazu schrieb er auf seinem Twitter-Account…….

    Der Agrarökonom Alfons Balmann argumentiert im „Spiegel“ ähnlich wie Lakner. Der Direktor des Leibniz-Instituts für Agrarentwicklung in Transformationsökonomien sagte, die Kürzungen der Subventionen entsprächen nur ungefähr fünf Prozent der Beihilfen und Zuschüsse, welche die Landwirte ohnehin erhielten, und nur etwa zwei bis drei Prozent der zuletzt erzielten Gewinne. Daher seien die nun noch geplanten Streichungen „weder für größere noch für kleinere Betriebe existenzgefährdend“……

    Berechnungen der „Tagesschau“ zufolge würden die Landwirte durchschnittlich etwa 4.000 bis 5.000 Euro pro Jahr weniger erhalten, wenn die Subventionen für Agrardiesel und Autosteuer wegfielen. Ihnen blieben aber immer noch 40.000 Euro jährlich an staatlichen Unterstützungen.

    Wie soll da eine Gesellschaft reagieren, wenn sogar die eigenen Experten solche Aussagen tätigen, die dann auch nicht weiter erläutert werden….die Bauern haben ja noch genug Subventionen übrig, also, nicht jammern Jungs….fahrt nach Hause und zählt die Dollars oder Euros.

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    • Inga sagt

      Warum sollen die Bauern der Gesellschaft die Straßen mitfinanzieren,
      müssen das viel einkommensstärkere Indusriebetriebe auch?

      • Dr.W.Ebersbach sagt

        Inga nein die bekommen noch sub ventionen und Die LKW sind in Polen oder in Rumänien angemeldet.So macht es der Größte Deutsche Spediteur.

        • Inga sagt

          Also bezahlen die Spediteure in Polen KFZ Steuern?

          Deswegen müssen die Bauern welche für für die Landmaschinen und auf dem Acker verfahren Diesel bezahlen?
          Das sind übrigens keine Subventionrn, Herr Dr. Ebersbach!!!

    • Uwe Winterstein sagt

      Gewinne in der Landwirtschaft!
      Es ist ein ganz heikles Thema,wenn in der Presse die „Durchschnittsgewinne“ pro Betrieb medienwirksam sogar von LW Kammern bekanntgegeben werden.
      Deutschlandweit soll ein durchschnittlich großer Betrieb ca.115 000 Euro Gewinn gemacht haben.
      Ein Arbeitnehmer setzt Gewinn mit Nettolohn gleich ..
      Sprich ca.10 000 pro Monat im Vergleich zu ..sagen ..wir 2000 Euro!
      Ergo …Bauern klagen auf hohem Niveau…die Kürzungen fallen nicht ins Gewicht!
      Nun,abgesehen davon,daß wir im ganzen Berufsleben(bin 60 Jahre alt) noch niemals einen solchen Gewinn hatten,möchte ich die genannte Zahl einmal näher betrachten!
      Hierbei handelt es sich bestenfalls um den betriebswirtschaftlichen Gewinn.Davon gehen die Abschreibungen ab,(betriebsindividuell…gehen wir nur mal von 15 000 Euro aus..einfacher zu rechnen.
      Abschreibungen sind auf die Wirtschaftsjahres verteilte Kosten).
      Ergo ..es bleibt ein zu….versteuernder Gewinn von 100 000 Euro.
      Betriebsleiter, verheiratet,2 Kinder….hat hier eine Steuerlast bei dem Gewinn von ca.50 % inklusive Kirchensteuer..Also 50 000 Euro ans Finanzamt .
      Verbleiben nun ebenfalls 50 000 Euro,davon gehen Krankenkasse und Altersklasse runter..,(ca 10 000 Euro).
      Dann hat der Betrieb ,wo meistens die Ehefrau mit 0,5
      Ak mitarbeitet ,noch /40 000 Euro über..für 1,5 AK !
      Das ergibt für den Betriebsleiter ein Jahreseinkommen von ca.26 000 Euro.
      Im Monat also knapp 2200 Euro…..das kann man mit dem Nettolohn eines Arbeitnehmers vergleichen….allerdings gibt es keinen bezahlen Urlaub,keine Uberstundenvergütung,kein Arbeitslosengeld ….und Jahresarbeitszeiten von 2000 bis über 3000 h pro Jahr,!
      Der Durchschnittsarbeitnehmer arbeitet ca.1500 h pro Jahr!
      So geht die Rechnung…und das bei einem Gewinn,den längst nicht alle Betriebe erzielen.
      Da machen die angedachte KFZ Steuer und die Dieselrückvergütung schnell mal 2. bis 3 Monatsnettolöhne aus!
      Welcher VW Arbeiter ..oder…. Staatsbedienstete würde sich das gefallen lassen?
      Richtig….keiner ….die Revolution würde ausbrechen!
      Die Kühnerts und Eskens würden „Mord und Brand‘ schreien.
      Gruß Uwe Winterstein

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  2. Ehemaliger Forenteilnehmer sagt

    Als ich Bauer Willi entgegenhielt, dass sein Warnwestenprotest nicht viel bringt, sondern andere Geschütze aufgefahhren gehören, hat er gemeint, dass ihm bei solchen Forderungen das „Fressen“….. Dass es jetzt endkich schärfere Proteste gibt, bestägt mich in meiner Einschätzung.

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    • Bauer Willi sagt

      Könnten Sie mich bitte vollständig zitieren? Ich würde gerne wissen, was ich gesagt haben soll.

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      • Ehemaliger Forenteilnehmer sagt

        Sie meinten sinngemäss, dass auch das Aufstellen der grünen Kreuze wirksam gewesen wäre. Und ich kritisierte eben, das die Warnwestenwäre zuwenig Wirkung zeigen würden.. Weiters hatten Sie etwas von Ihrer „Fresse“ gesprochen und schlussendlich gemeint, allles kritisieren aber den eigenen Arsch nicht hochheben können. Und zur letzteren Gattung gehöre ich eben nicht.

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        • Inga sagt

          Die Grünen Kreuze haben nur was gebracht,
          weil parallel auch öffentlich auf die Probleme der Landwirtschaft in unserer Gesellschaft aufmerksam gemacht wurde.
          Denke ich!

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      • Frank sagt

        Ist doch leicht zu finden, unter dem Beitrag mit der Warnweste am grünen Kreuz:

        Bauer Willi
        13. Dezember 2023
        @feizelmeier.
        hat schon mal funktioniert. Damals mit den Grünen Kreuzen. Du kannst natürlich auch weiter jammern…
        Meine Fresse, immer alles in Frage stellen und kaputtreden aber selber den Arsch nicht hochbekommen! Manchmal bin ich es echt leid.
        ……………………………
        Und jetzt schaun wir mal, wer alles morgen den Arsch hochkriegt.

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    • Sonja Dengler sagt

      Thema verfehlt. Setzen, Note 6. Nachsitzen und 100 mal schreiben „ich darf nicht vom Thema ablenken!.

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    • Dr.W.Ebersbach sagt

      schreiben Sie bitte genau was er sagte Vermutungen sind Fehl am Platz entweder oder -Vermutungen gibt es nicht.

  3. Sonja Dengler sagt

    Wir haben eine furchtbar menschenfeindliche Regierung, die Milliarden und Abermilliarden im Ausland verteilt – das Land dagegen wird vernichtet. Es gab viele verschiedene Proteste aus verschiedenen Gründen – diese Regierung hat ALLE kriminalisiert und als „rechts“ gebrandmarkt, verhaftet, Praxen durchwühlt und verurteilen lassen. Der Rest der Bürger dachte jeweils, das sei wahrscheinlich richtig, es gehe um eine Randgruppe und nahm an, es komme nicht schlimmer.
    Nun macht sie das Gleiche mit den Bauern, es kommt also schlimmer.

    Fakt ist: in Taktik, in Lügen und Betrug sind die immer schon richtig gut gewesen: obwohl sie selbst durch Demos und Streiks sich an die Regierung boxten, sich selbst zum Sonnenkönig ernannten, verurteilen sie nun alle Demonstrationen und benutzen ihr bekanntes obiges Strickmuster dazu. Sie spalten und hetzen die Gruppen gegeneinander auf.

    Fakt ist auch auch, dass der DBV-Vorsitzende in markiger Rede den 8.1.2024 ankündigte und laut nach Unterstützung durch alle Landwarte rief. Natürlich kommen die anderen jetzt wie gehabt mit ihrer linken Taktik des scheinbaren Nachgebens, bzw. Verschieben einer der vielen Zumutungen. Und schon gibt es Zersplitterungen und Streit innerhalb der Bauernschaft.

    Der Prozess der Demonstrationen ist jetzt eingeleitet und eventuelle Zugeständnisse der Regierung können auf den morgen stattfindenden Kundgebungen demokratisch diskutiert werden – und danach dann das weitere Vorgehen beschlossen werden.

    Die Demos sind angemeldet, mit der Polizei und den Ordnungsämtern abgestimmt und wir können demzufolge auf einen geordneten Ablauf vertrauen. Das heißt: Notärzte, Feuerwehren usw. werden ihren Weg finden, das ist nichts, was die Bauern zu verantworten haben.

    Und in der Tat hat der Normalbürger im Zusammenhang mit den Bauernprotesten etwas begriffen, was er vorher nicht begriffen hat. Das ist doch aber gut….

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  4. Bauer Fritz sagt

    Kurz mal eine Blick nach Polen gemacht..
    Bauern beenden Streik nachdem 3 (!!!) Kernforderungen erfüllt (!!!) wurden.
    (https://www.krone.at/3211012)

    In Germany geht´s um 2 Kernforderungen.
    Übrigens, nur zur Erinnerung: In Polen ist sogar der Landwirtschaftsminister (unaufgefordert) zurückgetreten, weil er nicht verantworten wollte wie mit den Bauern umgegangen wurde (etwa bei den ungehinderten und EU-geföderten Getreideimporten in Land – gedacht für arme Regionen in der Welt).
    Cem nehm ich an wird sich daran nicht mal ein Beispiel nehmen wenn man ihn auffordert …

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  5. Rolf Sieling sagt

    Ich denke auch oft an die Soldaten in der Ukraine bei gerade minus 20Grad. Wir haben im Vergleich kleine Probleme. Aber wie kann es sein, das man sich nach zwei Jahren immer noch nicht auf die eine Baustelle konzentriert. Es werden laufend neue Konflikte geschaffen, sogar mit den „systemrelevanten“ Landwirten intern.

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  6. Rolf Sieling sagt

    Es gibt nur einen Ausweg für die Politik und das sind reale Einsparungen im Haushalt. So wie es jedes Unternehmen und im übrigen auch jede Familie tagtäglich praktiziert. Es kann nicht sein das alle gerade die Nachzahlung für Strom, Gas oder eben Bauerndiesel stemmen und die Ausgaben der Regierung weiter steigen. Wenn jetzt eine Entscheidung über Verwaltungsabbau, reduzierte Entwicklungshilfe oder Verschiebung Kanzleramt wenigstens Initiative erkennen lässt, wären alle zufrieden. Es braucht morgen niemand ein schlechtes Gewissen zu haben, bei solchen Fehlleistungen unserer Topmanager.

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    • Bauer Willi sagt

      @R. Sieling
      Ich glaube und vermute, dass es nicht zu der jetzigen Situation gekommen wäre, wenn die Kürzungen im Haushalt wirklich alle und gleichmäßig betroffen hätte. Das berühmte „Fass zum Überlaufen“ hat meiner Meinung nach die hohe und einseitige Belastung einer Branche. Deshalb fahren jetzt auch Spediteure mit (Maut) und beteiligen sich auch alle an den Protesten, für die die Erhöhung der Mehrwertsteuer ein Problem ist. Nicht jeder kann das an die Kunden weitergeben.

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      • Ertl Elisabeth sagt

        Meine Hoffnung wäre es gewesen, dass alle systemrelevanten Berufsgruppen, welche die am härtesten Arbeitenden sind, und auf denen alle anderen vergleichsweise bequem draufsitzen, sich zusammentun und aufbegehren: Bauern, Transporteure, Handwerker, Handelsangestellte, Reinigungskräfte, Gesundheitsberufe und Lehrer und Erzieher. Dass sie sich jenen verweigern, die in ihren Büros nichts anderes tun, als ihnen Vorschriften machen, sie kontrollieren, beurteilen, beforschen und beschreiben und jene Macht genießen, die sie von den „niedrigen Diensten“ weggelockt hat.

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        • Smarti sagt

          Bei den Bauern ist das Fass explodiert und beim Transportgewerbe und den Handwerkern überlaufen. Für viele ist dieser Streik hoch willkommen und sie haben nur nicht selber schon gestreikt, weil es einen Riesenaufwand (und auch ein gewisses Risiko für den Berufsstand und die einzelnen Demonstranten) bedeutet. Nun haben die Landwirte vorgelegt und laden alle ein, friedlich mit zu machen. Egal was es schlussendlich bringt, wir Landwirte haben bereits jetzt schon so was von gewonnen !

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    • Limes sagt

      „Es gibt nur einen Ausweg für die Politik und das sind reale Einsparungen im Haushalt“
      Ja so ist es Derzeit sind durch die Tätigkeit der Ampel Politik nur 3 Einsparungen absehbar
      1. Einsparung bei AgrarDiesel in 3 Schritten bis 2026
      2. Einsparung von Ampel Abgeordneten im Bund
      3. Einsparung von Ampel Abgeordneten bei den anstehenden Landtagswahlen
      1 ist eine reale Einsparung 2 und 3 keine wirklichen Einsparungen aber wohl notwendig um eine Änderung in ihrem Sinne zu initieren.

  7. Arnold Krämer sagt

    Willi, Deine Fragen in der Überschrift kann niemand beantworten, weil sich bisher niemand ernsthaft mit den landwirtschaftlichen Zukunftsfragen befasst hat. Mir ist jedenfalls nichts dergleichen bekannt. Und da stehe ich nicht allein!

    „Die Ampelkoalition und die Landwirte haben ein GEMEINSAMES Problem: Es fehlt an kohärenten und überzeugenden Konzepten, wie die Zielkonflikte bewältigt werden sollen, die immer häufiger zur Zerreißprobe werden. Der Verbraucher soll möglichst zu heimisch erzeugten Lebensmitteln greifen. Gleichzeitig soll die Natur geschont werden. Und dann wäre da noch das Landleben als soziale Gemeinschaft und Kulturraum zu schützen. Doch herrscht große Rat- und Planlosigkeit, wie das alles funktionieren und vor allem auch finanziert werden soll“, so ein Kommentator gestern in der FAZ.

    Corona und Energiekrise haben deutlich gemacht, dass alle schlauen Modelle der Wissenschaftler und Kommissionsvertreter auf Sand gebaut waren. Sie haben unterstellt, dass (immer, dauerhaft) genügend Geld in D zur Umverteilung von Steuerzahlern an die deutsche Landwirtschaft vorhanden ist und sich dieser Sektor mit der Subventionsempfängerrolle zufriedengibt.
    Es ist absehbar, dass das Geld zur politischen Umverteilung immer weniger wird. Wir stehen diesbezüglich nur am Anfang der Entwicklung. Der Widerstand der Bevölkerung, sich ausnehmen zu lassen, wird größer werden und die Leistungsträger in der Gesellschaft werden weniger.
    Eine Agrarpolitik, die versucht ihre Vorstellungen von guter landwirtschaftlicher Praxis per Ordnungsrecht im nationalen Alleingang durchzusetzen, trägt dazu bei, den Wirtschaftsstandort D zu schwächen, den Importbedarf (hier jetzt an Agrarrohstoffen und Lebensmitteln) zu erhöhen und sägt damit einen volkswirtschaftlichen Ast ab, der bisher auch nicht unwesentlich die Steuerkassen füllt und Umverteilung ermöglicht.
    Wo sind die Denker in Wissenschaft und Politik, die das Agrarsystem neu denken können, ohne sich die Theorien und Weissagungen einer Ulrike Hermann vom Ende des Kapitalismus (siehe auch Beitrag von E. Ertl) zur Grundlage zur machen?

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    • Ertl Elisabeth sagt

      „Wo sind die Denker in Wissenschaft und Politik, die das Agrarsystem neu denken können, ohne sich die Theorien und Weissagungen einer Ulrike Hermann vom Ende des Kapitalismus (siehe auch Beitrag von E. Ertl) zur Grundlage zur machen?“
      Können Sie es, Herr Arnold?

    • Bauer Willi sagt

      @Arnold, deshalb im Interview mein Plädoyer für ein Aussetzen der Agrarpolitik für mehrere Monate, verbunden mit einem Ausmisten von Gesetzen und Verordnungen. Ich weiß aber auch, dass das alles Träume bleiben.

      Wenn ich aber tatsächlich nächster Agrarminister werde, werde ich Dich zu meinem wichtigsten Staatssekretär machen. Mit richtig fetten Diäten, damit es Dir auch noch im Alter gut geht… 🙂
      (Ironie off, sonst glaubt Andreas das noch…)

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    • Christian Bothe sagt

      A.K. Wozu Visionen einer zukünftigen LW entwickeln? H.Schmidt sagte einmal: „ Wer Visionen hat,sollte zum Arzt gehen…“ZKL ,Agrarwende und andere „Ideen“ für den wichtigsten Zweig einer Volkswirtschaft der LW braucht kein Mensch,Regularien wie diese ständig durch den Staat und die EU erfolgen auch nicht! Das hat seit Jahrhunderten funktioniert und das Volk wurde satt. Gute landwirtschaftliche Praxis ist die Basis für ein erfolgreiches nachhaltiges Wirtschaften, begleitet vom WTR und seriösen Wissenschaftlern!Was wurde allein hier im Osten an Investitionen in den Machinenpark,die Landtechnik und Tierproduktion realisiert? Einflüsse von außen sind nicht notwendig und erstaunlicherweise nur in der LW und NGW ueblich! Warum eigentlich und welche Rolle spielt die Journaille bei Verbreitung von Fake News? Wenn ich mir diese Entwicklung der LW in der DDR und im “neuen Deutschland” betrachte, komme ich zu dem Ergebnis, das staatliche Reglements in der Jetztzeit sich kaum noch von staatlicher Leitung in der DDR unterscheiden, was sich viele Wiedereinrichter, AG und GmbH anders erhofft hatten! Deshalb u.a.kann ich die Demos morgen nur unterstützen ohne Wenn und Aber!

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      • Arnold Krämer sagt

        Herr Bothe, ich habe nicht von Visionen gesprochen, sondern davon ,das Agrarsystem neu zu denken. Das heißt in erster Linie, von 100 % heute auf x % deutlich unter 100 zu kommen. Was brauchen wir wirklich, was ist effizient, was ist ohne Subventionen möglich, welche Bürokratie ist entbehrlich, welche unproduktiven Arbeitsplätze im Umfeld der Landwirte können abgeschafft werden?

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        • Christian Bothe sagt

          A.K. Das ist in erster Linie Aufgabe der LW in den jeweiligen Unternehmungen jeglicher Eigentumsformen ( DB-in Gu.V Rechnung etc.). Dazu braucht man den Staat nicht, heute nicht und früher auch nicht! Der Staat sollte lediglich dafür sorgen vernünftige Rahmenbedingungen zu schaffen, damit die Bauern Ihre ureigensten Aufgabe,der Erzeugung von Nahrungsgütern in hohe Qualität und ökonomisch produziert, nachkommen können! Eingriffe des Staates und der EU( erwähnte das schon…) verhindern eine effektive LW und die Unternehmensnachfolge in den Betrieben mangels Perspektive!

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  8. Wolfgang Gollner sagt

    Hawedere,
    ich war 13 ha- Vollerwerbsbauer mit drei Altenteilern im Fichtelgebirge. Im Jahre 1985 versuchte das LRA WUN einen wirtschaftlichen Enthauptungsschlag, als mir auch normales Grünland als Feuchtfläche ( Art. 6d BayNatSchG) ausgewiesen wurde – mit folgender polizeilicher Überwachung. Bis heute war es mir nicht möglich, den Anzeigenerstatter zu erfahren.
    Im Jahre 1990 erfolgte Klage beim VG Bayreuth (vier Verfahren). Hätte die Zusage des damaligen Landrats (auch ein Synodaler der evang. Kirche gewesen) hätte alles 1995 beendet sein müssen. Diese Versicherung des Landrats fehlte in den Gerichtsakten. Wer hatte dies unterschlagen??
    Schließlich konnten alles im Juli 2023 (!)beendet werden.
    Diese „Christlichen“ -egal ob „sozial“ oder „demokratisch“ – sollen sich nicht als „Retter der Bauern“ darstellen.

    Grüße von hinter den Bergen
    Wolfgang Gollner

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  9. firedragon sagt

    Herr Lindner sagte die Tage so „schön“ – „wer Subventionen für den Stallbau will, muss an anderer Stelle auf Subventionen verzichten“.

    Ich nehme an, er spielt damit auf dieses ZKL Papier und die Berechnungen der Borchertkomission an.

    Zur Erinnerung, die Dieselrückvergütung ist keine Subvention. Ich hab‘ das gestern erklärt, warum.

    Klar ist, die Bundesregierung hatte nie vor (und wird es auch nie vorhaben) irgendeinen Punkt von ZKL oder/und Borchertplan umzusetzen, weil es die Staatskasse belasten würde und (wie hier schon erkannt) Dritte, sprich der Endverbraucher, die anfallenden Kosten nicht tragen wird, so lange es billigere Importe zu kaufen gibt. Die billiger sind, weil sie eben nicht unsere kostentreibenden Auflagen erfüllen müssen.

    Ferkelhebhamme hat einen kleinen Ausschnitt aufgezeigt, was alles in den letzten zwei Jahren in der Landwirtschaft geändert wurde, was unsere Kosten in die Höhe treibt und was uns keine Einnahmen bringt. So ähnlich habe ich das bei meinem Account auch eingestellt. Eine Liste eingestellt mit den Auflagen, die kostenverursachend sind und die mir keine Einnahmen bringen.

    Desweiteren hört man auf allen ÖR Kanälen, die Landwirtschaft hätte genug verdient.
    Jeden, der das verbreitet, allen voran den „Umweltexperten“ Herrn Eckert, lade ich hiermit auf meinen Betrieb ein, einen Monat bei mir zu arbeiten. Und ich gewähre Einblick in meine Bilanzen.

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    • Ferkelhebamme sagt

      Herr Lindner sagt auch, die Bauern hätten sich verrannt. Wer hat sich verrannt?

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  10. Andreas sagt

    Schon sehr erschreckend zu sehen, wie sich die Bauern wieder mal von radikalen Agitatoren ausserhalb der Landwirtschafft vor den Karren spannen lassen. Auch hier kann man gut beobachten wie Leute, die überhaupt keine Bauern sind, aber immer sehr gut an der Landwirtschaft verdient haben, die Bauern massiv aufstacheln.
    Von 2012 bis 2018 amtierte Robert Habeck als Minister für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und Natur in Schleswig-Holstein und hatte bei den Bauern ein hohes Ansehen und große Unterstützung.
    Das ist jetzt alles vergessen, jetzt wollen die Bauern Habeck am Galgen sehen
    Dabei gab doch in letzter Zeit große Erfolge für die Konventionelle Landwirtschaft:
    Minister Özdemir hat euch den Einsatz von Glyphosat wieder für 10 Jahre verlängert.
    Er hat sich bei der Abstimmung enthalten, obwohl im Koalitionsvertrag der Ausstieg vereinbart war.
    Auch die Halbierung des Pestizideinsatzes durch die EU ist vom Tisch, weil sich die zuständige Berichterstatterin Sarah Wiener so unfassbar dämlich verhalten hat.
    Die Energiepreise für strom und Diesel sind nach dem Atomausstieg nicht maßlos gestiegen, sondern sogar gefallen. Der Dieselpreis war im Januar 2023 bei 1,87 €, jetzt aktuell liegt er bei 1,71 €
    Trotzdem wollen die aufgehetzten Bauern die Mitglieder der Ampelkoalition am Galgen sehen
    Die Umsturzphantasien kommen eindeutig wieder mal von ausserhalb, aber die Bauern sind ein williges Werkzeug. Jeder Bauernaufstand in der Geschichte hatte erstmal große Erfolge, aber dann kam immer der große Knüppel mit viel Leid.

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    • firedragon sagt

      Andreas,

      „… hatte bei den Bauern ein hohes Ansehen und große Unterstützung. …“

      wenn Herr Habeck das gehabt haben soll, warum verspielt er es?

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    • Limes sagt

      „Minister Özdemir hat euch den Einsatz von Glyphosat wieder für 10 Jahre verlängert.
      Er hat sich bei der Abstimmung enthalten, obwohl im Koalitionsvertrag der Ausstieg vereinbart war.“
      @Andreas Wie naiv argumentieren sie denn. Solche Geschichten können sie Menschen erzählen die sich nicht im Detail mit dem Thema befassen. Özdemir hat nichts erhalten er muß sich widerwillig den gesetzlichen Regeln beugen . Wenn er gekonnt hättte, hätte er die Anwendung verboten.
      Ähnlich ist es ja auch bei der Schuldenbremse gelaufen die wurde durch das Verfassungsgericht gestoppt und die Ampel sucht jetzt nach neuen Wegen um Schulden zu machen.
      Der Koalitionsvertrag ist eine wage Zusammenstellung von Wünschen einzelner Interessensgruppen und meist ein fauler Kompromiss.

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    • Bauer Willi sagt

      @Andreas,
      Ihre Parolen hören sich an wie die Parolen bestimmter Parteien. Hier lässt sich niemand „vor den Karren spannen“ oder von „Agitatoren aufhetzen“. Ihre Sprüche hätten in der DDR gepasst aber heute nicht mehr in ein demokratisches Deutschland.

      (Nicht mal in Bayern… 🙂 Sorry, das musste jetzt einfach sein…)

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    • Frank sagt

      Auch hier kann man gut beobachten wie Leute, die überhaupt keine Bauern sind, aber immer sehr gut an der Landwirtschaft verdient haben, die Bauern massiv aufstacheln.
      … jetzt wollen die Bauern Habeck am Galgen sehen
      ….wollen die aufgehetzten Bauern die Mitglieder der Ampelkoalition am Galgen sehen

      Sie sind ja ein ganz Doller, von ÖRR oder einer Partei geschult?

      Die Krönung ist ja
      „Jeder Bauernaufstand in der Geschichte hatte erstmal große Erfolge, aber dann kam immer der große Knüppel mit viel Leid.“ Sie trauen doch nicht etwa der Ampel, die jetzt schon zurückrudern musste, Repressionen gegen die Bauern zu“

      • Inga sagt

        warum nicht?
        die Bauern sind doch immer an allem Schuld dann kann die Ampel auch draufschlagen.

        Das Phänomen kann sie doch ausnutzen und sich so aus der Schlinge ziehen…

        Das weiß man doch wie die tickt.

  11. Hans Gresshöner,Landwirt sagt

    Die „Ampel“ wird „weiter wurschteln“ und hier und da kleine Zugeständnisse machen bis 2025. Die Schuldenbremse interessiert doch nicht wirklich! Bis dahin wird sich klären,wieviel Einfluss die AFD wirklich haben wird. Der Bürger,jedenfalls der überwiegende Teil,will gut und günstig und nach Malle. Das Bürgergeld wird eher zur Beruhigung beitragen.

    1
  12. Bur sagt

    Hallo Bauer Willi! Eine Frage:
    Werden Sie morgen mit Özdemir Kaffee trinken wie bei Klöckner?

    1
    • Bauer Willi sagt

      Bisher gab es noch keine Einladung. Sofern diese kommt, werde ich das Gespräch auf jeden Fall führen. Und es wird genauso kontrovers laufen wie bei Frau Klöckner.
      Frage zurück: würden Sie nicht mit Herrn Özdemir reden?

      5
      • Bur sagt

        Nein würde ich ohne Demokratischer Legitimation nicht machen. Würde Anthony mitnehmen.
        Vor allem würde ich Kollegen die für den Protest frieren nicht in den Rücken fallen.
        LG

        3
        • unkomplizierter Wurzelwicht sagt

          Was für ein schwachsinniger persönlicher Angriff gegen Willi!?

          Es gibt die unterschiedlichsten Formen des Protestes:

          Auch ein stiller Protest setzt Zeichen, wie ich jetzt erfreulicherweise erkennen darf, wenn er geteilt wird und Sympathisanten für uns Bauern generiert, überregional. – Willi ist da nun wirklich nicht untätig in unserem Sinne…

          Also warum diese Hetze Iherseits!?

          Auch ich verbringe aktuell Stunden vor dem PC und leiste Paroli gegen viele Bauernhasser – das ist zermürbend und erheblich frustrierend bisweilen, manchmal k… das einfach an. Da muss man aber wohl jetzt durch.

          Unsere 4. Macht im Staate hypt zu hunderten, tausenden die Bauernhasser (keine „Netti“quette!!! für selbige hausintern) und macht uns Bauern mittels unverschämter Zensur mundtot!!!

          …NOCH FRAGEN – NOCH PERSÖNLICHER GROLL, den ich jedenfalls nicht nachzuvollziehen vermag.

          Bleiben Sie morgen gesittet, machen Sie uns keine Schande, bitte!!!

          Die Demonstranten hier in meinem Umfeld werden von einer Metzgerei (Worscht-Mob) und einem Wirt (Bier-Mob)vor Ort bestens versorgt, damit das Bäuchlein nicht knurrt und es wohlig warm ums Herz bleibt, der Geist nicht ausufernd überschießt….

          (nur randständig: auch wir haben zwei Tage vor Weihnachten ein enges Familienmitglied zu Grabe getragen, da geziemt es die Pietät, dass man etwas zurückhaltender agiert, sofern SIE das akzeptieren und entsprechend nachvollziehen können…)

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          • Bauer Willi sagt

            @uWW
            wie an der IP-Adresse zu erkennen, handelt es sich bei „Bur“ um einen bekannten Troll, der sich immer wieder mit gefakten Mail-Adressen einschleicht. Ist leider nicht zu verhindern.

            Bitte an alle, nicht darauf zu reagieren. Es ist ja das Ziel der Trolle, bewusst zu provozieren und so auf sich aufmerksam zu machen.

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            • unkomplizierter Wurzelwicht sagt

              … ach, dann ist das ein „demokratisch legitimierter (G)Troll!? 😉

              Die Erleuchtung!!!

              6
          • Arnold Krämer sagt

            Ja ist schon interessant, dass sich selbst Vertreter sogenannter Qualitätsmedien (hier z. B. die FAZ) nicht an die eigene Netiquette halten, wenn sie im Zusammenhang mit der AFF-Fähre von Mob und Meute sprechen. Auf den Google-Filmen kann man so etwas nämlich nicht erkennen. Die Maßstäbe gehen in unserm Land mehr und mehr verloren.

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            • Mark sagt

              Motorisierte Mistgabelmob (Spiegel, RTL) Bauernmob, Kartoffelmob, Bauernmeute, wütende Landmänner etc. Alles in Qualitätsmedien. Tagesschau berichtet, die Bauern hatten die Fähre mit Feuerwerkkörpern beschossen und die körperliche Unversehrtheit Habecks wäre gefährdet gewesen……
              Die Qualitätsmedien berichteten fast just in time von den (angeblichen) Vorfällen der Aff- Fähre und übertrafenn sich gegenseitig mit diffamierenden Wortschöpfungen gegen die Bauern. Zum Vergleich: Von den Silvesterkrawallen 22 in Berlin berichtete die Tagesschau erst 15,Tage später und lies dabei einen Experten zu Wort kommen, der die Aussage traf, man müsse erst eruieren, wer daran beteiligt war. Mir ist keine einzige diffammierende Wortschöpfung gegen Mirgranten seitens der Qualitätsmedien bekannt……..

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              • Limes sagt

                „Motorisierte Mistgabelmob (Spiegel, RTL) Bauernmob, Kartoffelmob, Bauernmeute, wütende Landmänner etc. Alles in Qualitätsmedien. Tagesschau berichtet,….“
                Diese Sprache und Ausdrucksweise SPIEGELt den heutigen ZEIT Geist wieder. Mit simplen TAZsachen glaubt man Bürger überzeugen und ruhig stellen zu können. Klappt ja auch da viele kein wirkliches Interesse an der Sache haben bzw die Auseinandersetzung mit komplexen Themen aus Bequemlichkeit scheuen. In der Tagesschau oder anderen „Nachrichtensendungen“ hört er dann Beiträge mit ähnlichen Wortschöpfungen das reicht vielen.
                Meldungen müßen eine hohe Aufmerksamkeit erzielen um hohe Klickraten, Einschaltquoten… zu generieren, die erzielt man nicht mit einer sachlich ausgewogenen Berichterstattung und langweiliger Überschrift.
                Wir haben eine BILDisierung bis auf wenige Ausnahmen auf allen Kanälen.
                Zum Glück gibt es als Alternative den Bauer Willi blog

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  13. Ertl Elisabeth sagt

    Ich finde das Interview sehr gut!!
    Irgendwie ist es ja wirklich blöd, dass das Fass ausgerechnet beim Agrardiesel übergelaufen ist, was halt dann in Zeiten des Klimawandels den Kritikern Futter gibt. Deshalb ist der Hinweis auf die ZKL so wichtig. Für die Öffentlichkeit wäre es auch gut, an die zentralen Anliegen des ZKL – Papiers zu erinnern, und dass Özdemir über weite Strecken sich lieber mit Frauenrechten, Integration und Außenpolitik beschäftigt hat, anstatt diese seine Arbeit zu erledigen.

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    • Ertl Elisabeth sagt

      Wichtig fand ich in der nicht gehaltenen Rede zu Berlin auch, dass im Ministerium Stümper sitzen, die nicht einmal über das biologische und landwirtschaftliche Wissen von Grundschülern verfügen,
      So ein Minister hat den Bauern einfach gar nichts mehr zu sagen und vorzuschreiben. Er muss zurücktreten.

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    • Ferkelhebamme sagt

      Egal, welches Fass aufgemacht wird, welches uns aufgebürdet wurde, es wird Kritikern Futter liefern: Klimaschutz, Umweltschutz, Naturschutz, Immissionsschutz, Tierschutz, Grundwasserschutz und, ganz wichtig: Biodiversitätsschutz. Das passt immer.
      Eine kleine Zusammenfassung, was uns ohne ausreichenden Ausgleich wirtschaftlich aufgebürdet wurde:
      -Schäden durch (berechtigt?) geschützte Tiere: Saatkrähen, Wölfe, Biber, Gänse etc
      -Tierhaltungs-, Transportverordnungen: ohne Preisanpassung, Investitionsförderung, Planungssicherheit, keine Herkunftskennzeichnung
      -diverse Erosions-, Gewässer-, sonstwas- Schutzauflagen im Ackerbau
      -Kürzungen GAP
      -Mindestlohn-Anhebung
      -CO2 Bepreisung Diesel
      -Absenkung der Pauschalierungsgrenze, Abschaffung der Gewinnglättung
      -Kürzung der Zuschüsse zur SVLFG (Pflichtversicherung)
      -Streichung des Rests der „Bauermilliarde“
      -steigende Betriebsmittelkosten (von Tierarzt ( neue GOT), über Heizung, bis Dünger, etc)
      -Liste darf gerne ergänzt werden…
      Agrardiesel und grüne Nummern sind da nur die Spitze des Eisbergs, was aufgrund der Komplexität leider nur schwer zu kommunizieren ist.

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      • Arnold Krämer sagt

        So ist es und die aktuelle Regierung beschleunigt die Prozesse, die von den Vorgängerregierungen mit dem Schielen auf den Mainstream und die Chancen auf Wiederwahl eingeleitet wurden, unterstützt bzw. initiiert auch sehr oft aus dem Brüsseler Apparat.

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    • firedragon sagt

      Frau Ertl,

      würden die Forderungen des ZKL Papieres im Bereich ökologischere Bewirtschaftung umgesetzt werden, bräuchte es mehr Dieselkraftstoff.
      Hier mit „in Zeiten des Klimawandels“ Argument um die Ecke zu kommen, das ist blöd.

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      • Ertl Elisabeth sagt

        ICH finde den Protest gegen die Besteuerung ja eh richtig. Aber ich fände es sinnvoll, die öffentliche Diskussion auf diese breitere Basis zu stellen, weil eben dann u. a, auch das zur Sprache kommt, worauf Sie hier hinweisen.
        „Die Gesellschaft“, die dieses ZKL – Papier wollte, soll lernen, de Verantwortung dafür zu tragen.

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        • firedragon sagt

          Frau Ertl,

          stellen Sie sich vor einen beliebigen deutschen Supermarkt und fragen jeden, wer schon mal was von ZKL oder dem Gesellschaftsvertrag gehört hat.
          Und wenn Sie dann noch etwas von Verantwortung der Gesellschaft faseln wird man Ihnen den Vogel zeigen.

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        • Reinhard Seevers sagt

          Ja eh….dann sagt der Bürger, wie auch der Bauer: Ich hab nix unterschrieben, was soll der Schmarrn? 😀
          Politik vereinbart einen Gesellschaftsvertrag ohne Gesellschaft…achnee, sie ist ja durch ihre Interessenvertreter vertreten. Also, BUND; Greenpeace, NABU sind die Vertreter der Natur auf Erden im Namen des Deutschen Volkes……von Gott gesandt. Nein, von der Regierung als Vertreter anerkannt und mit Stimmrecht versehen. 😎

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  14. Marian E. Finger sagt

    Ich verstehe nicht so ganz, warum Bauer Willi die Orientierung an den Empfehlungen der ZKL jetzt plötzlich als Forderung der Landwirte an die Regierung formuliert. Bis dato wurde an den Empfehulungen der ZKL hier im Blog doch immer heftig Kritik geübt, bspw.. weil

    1. darin festgeschrieben ist, dass die Landwirtschaft, so wie sie bisher ist, jährlich ökologische Schäden im Wert von 90 Milliarden € verursacht, was dem Wert der erwirtschafteten Produkte entspricht oder ihn sogar übertrifft.
    2. darin festgeschrieben ist, dass die Landwirtschaft in Richtung Ökologie, Nachhaltigkeit, mehr Tierwohl etc. transformiert werden muss, was logischerweise heißt, dass sie bislang nicht ökologisch, nachhaltig oder tierfreundlich (genug) war.
    3. darin festgeschrieben ist, dass eine regionale, kleinteilige „Bullerbü-Landwirtschaft“ das Ziel ist, von der jeder, der ein bisschen was von der Materie versteht, behauptet, dass sie weder Deutschland noch die Welt ernähren kann.

    Gleichzeitig wird hier ja aber auch behauptet, dass die Landwirtschaft, so wie sie derzeit ist, als einzige der verschiedenen Sektoren die Klimaziele einhält, dass der aktuelle Standard in Sachen Ökologie, Nachhaltigkeit, Tierwohl an der Weltspitze steht, was heißt, dass Importe oftmals nicht den hiesigen Standards entsprechen, dass die Nitratwerte in Deutschland wegen der Messstellenproblematik nicht denselben Stand wiedergeben, wie er anderen Ländern entsprechen würde, usw. usw.

    Ich kann nicht verstehen, wieso die Bauern jetzt plötzlich für die Einhaltung der Empfehlungen der ZKL auf die Barrikaden gehen sollen. Damit macht sich die konventionelle Landwirtschaft doch total unglaubwürdig.

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    • Ertl Elisabeth sagt

      Dass Vieles besser ist als anderswo, ändert ja nichts daran, dass die Gesellschaft mit dem gegenwärtigen Status nicht zufrieden ist. Und schließlich hat man – wenn auch mit Bauchweh – das ZKL – Papier als Bauernschaft unterschrieben. Also, es gilt!

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      • Arnold Krämer sagt

        Es gilt nicht, weil die von der ZKL „abgesegnete“ Transformation nicht finanzierbar ist und von der Mehrheit der Landwirte nicht mitgetragen wird.

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      • Marian E. Finger sagt

        Die Tierethiker und Tierrechtler berufen sich im Wesentlichen auf zwei Gurus: Peter Singer und Tom Regan. Die beiden Hauptwerke von Tom Regan („The Case for Animal Rights“ und „Empty Cages“) sind noch nicht mal ins Deutsche übersetzt. Heutzutage gilt ein Buch mit 10.000 verkauften Exemplaren schon als Erfolg, d.h. die Verlage rechnen offenbar nicht damit, dass 10.000 interessierte Leser die Bücher von Tom Regan kaufen, sonst hätten sie sie wohl schon übersetzen lassen. Da möchte ich doch gerne wissen, wer „die Gesellschaft“ überhaupt sein soll.

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        • Reinhard Seevers sagt

          „Da möchte ich doch gerne wissen, wer “die Gesellschaft” überhaupt sein soll.“

          DAS ist die Frage…..Auf jeden Fall ist es absehbar eine alte, zunehmend migrantisch nachwachsende und staatlich abhängige, arbeitsunwillige Gemengelage. Die Abbildung in politischer Hinsicht ist ergo kackbraun bis Regenbogenfarben. Alles ist Gesellschaft….

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          • Stadtmensch sagt

            Die neoliberale Margaret Thatcher soll mal gesagt haben, dass sie so etwas wie „Gesellschaft“ nicht kennt. Sie kenne nur „Individuen“.

            Ein paar helle Köpfe haben das dann später auch gemerkt: Ego: Das Spiel des Lebens oder hier: Sie kennen keine Grenzen mehr: Die verrohte Gesellschaft

            Diese Individuen sind „nichts als ein unsortierter Haufen ausgelieferter Menschen“, wie ich es neulich auf den Schwurbelmedien gelesen habe.

            Was wollen die auch ausrichten gegen die schlauen Ex- Blackrock Staatssekretär*innen in den Ministerien, die hier diverse profitable Agenden durchziehen.
            Wütend zerlegt sich diese individualistische Gesellschaft lieber selbst, als mal zu schauen, was eigentlich das Problem ist. Wem nützt die Politik des „meritokratischen Extremismus“ und wohin führt das langfristig?

            https://www.nzz.ch/demokratie-und-meritokratie-ld.746097

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            • Marian E. Finger sagt

              Die Liberalen, Neoliberalen, Kapitalisten & Co. sind Wölfe, die als Wölfe Schafe jagen.

              Die Sozialisten, Kommunisten und Solidaritätsprediger sind Wölfe, die in Schafspelze schlüpfen, um Wölfe in die Falle zu locken und ihnen das Fell abzuziehen.

              Ideologen sind Wölfe, die schafsjagende Wölfe in schafspelztragende Wölfe umerziehen wollen, in selteneren Fällen auch umgekehrt.

              Das ist das Spiel der Menschheit oder wie Heraklit schon sagte: der Krieg ist der Vater aller Dinge.

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              • Stadtmensch sagt

                Aus meiner Sicht (schafpelztragendes fatalistisches Schaf namens Jacques) kann ich nur wolfpelztragende Schafe erkennen. Die Erben der echten Wölfe, die den Keller voller veganer Schafskonserven haben, kümmen sich lieber um Anti-Aging und Marsreisen, als die Schafkoppel in Schuss zu halten oder sie vernachlässigen die Schafhaltung generell, weil ihnen das alles zu viel wird mit den Schafen, die ständig fressen und geschoren werden wollen.

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                • Marian E. Finger sagt

                  Guck Dir mal „Zoomania“ an und Dein Blick wird sich weiten. Auch für Kinder geeignet.

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      • firedragon sagt

        Frau Ertl,

        ich habe es nicht unterschrieben. Es wurde den Mitgliedern des DBV auch nicht vorab zur Durchsicht vorgelegt und es gab auch keine Abstimmung über den Inhalt, ob DIE Landwirte das, was da drinnen steht überhaupt leisten können ohne entsprechende Honorierung.

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    • Schmeckt gut sagt

      LW ist halt nicht einfach und das ist die eigentliche Grundkritik an den falschen Äußerungen der Politik – neben der falschen Annahme, dass LW in D mehr Schaden macht als Produktion erfogt – dies scheint aber der geringste gemeinsame Nenner zur Einigung mit den Umweltverbänden gewesen zu sein. Aber es gibt halt diese Einigung mit den scharfen Kritiker der modernen Landwirtschaft und dies sollten und müssen wir auch immer wieder zeigen. Denn der wichtigste Punkt der Einigung gehört immer wieder auf den Tisch – die Finanzierung. Hier hat sich Politik komplett „nackig“ gemacht und das wissen die Protagonisten und auch viele Medienvertreter. Wir werden jetzt nicht mehr locker lassen (können). Denn D ist pleite.

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      • Schmeckt gut sagt

        By the way: Putin weiß das auch und das macht mir ebenfalls große Sorgen. Demokratie kommt mittlerweile an Grenzen, die vor wenigen Jahren kaum jemand so erwartet hat. Demokratie findet zwar immer einen akzeptablen Weg (das Volk setzt diesen irgendwann durch), aber es dauert eigentlich immer viel zu lange. Und eine überbordende Bürokratie hat ebenfalls Schuld hieran.

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    • Arnold Krämer sagt

      Ich sag‘ ja immer, keiner blickt mehr durch. Widersprüche und Zielkonflikte auf allen Ebenen. Das Agrarsystem ist überkomplex und überreguliert. Die ZKL-Transformation ist keine Verbesserung, schon gar keine Lösung. Es wird Zeit, sich Gedanken über eine revolutionäre Entschlackung des Agrarsystems zu machen.

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    • Bauer Willi sagt

      @Marian
      Guter Kommentar! Und gute Fragen.
      Zu 1. Geschenkt! Hier hat eine Consulting-Firma utopische Zahlen kreiert, die nicht wirklich jemand ernst nimmt.
      Zu 2. und 3. ist der Begriff der Transformation in Zeiten leerer Kassen so was von hohl geworden, dass mittlerweile ja sogar schon am Gelingen der Energiewende gezweifelt wird. Dem Bürger ist es auch egal, woher die Lebensmittel kommen und ob es morgen 100.000 deutsche Bauern weniger gibt. Hauptsache, für ihn ändert sich nichts und die Regale sind immer voll.

      Weshalb ich die Papiere von Borchert und ZKL jetzt „in den Ring“ werfe (und wir sind ja hier „unter uns“): Jeder vernünftig denkende Mensch wird erkennen, dass diese beiden Vereinbarungen „Verträge zu Lasten Dritter“ sind. Es ist einfach, Beschlüsse oder besser Empfehlungen zu vereinbaren, die ein Anderer einlösen und bezahlen muss. Beide Vereinbarungen kosten pro Jahr rund 10 Milliarden. Das Geld dafür ist effektiv nicht da und es ist dem Bürger und Steuerzahler auch schwer zu vermitteln, dass er z.B. für mehr Tierwohl bezahlen soll. Dann doch lieber billiges Fleisch aus Massentierhaltung. Und wenn es aus China kommt, dann eben aus China. So what?

      Warum aber jetzt die Forderung nach Einlösung der „Gesellschaftsverträge“? Özdemir hat erkannt, dass er da eine offene Flanke hat. Er hat für die „Transformation“ eine Milliarde locker gemacht, allerdings verteilt über 4 Jahre und mit Konditionen, die kaum ein Landwirt erfüllen kann. Auch so ein Trick: hänge die Trauben so hoch, dass sie keiner erreichen kann. Özdemir hat aber mehrfach verlautbart, dass das Papier der ZKL für ihn „eine Bibel ist, die auf seinem Schreibtisch liegt“. Ausserdem redet er weiter mit der ZKL und die auch mit ihm.

      Die geplanten Proteste haben ja massiv an Begründung verloren, weil die KFZ-Besteuerung zurückgenommen wurde. Damit ist bleibt nur noch der Agrardiesel als Streitpunkt. Der wird auf drei Jahre gestreckt, das heißt, dass in diesem Jahr alles beim Alten bleibt. Du merkst hoffentlich auch, dass es schwierig ist, nach diesem Entgegenkommen der Regierung nun unverändert an der Forderung festzuhalten. Die Behinderungen durch die Blockaden werden massiv werden!

      Ich selbst habe auch etwas Angst, dass Teile der Infrastruktur zusammenbrechen könnten. Was ist, wenn die Krankenhäuser nicht mehr arbeiten können, weil Ärzte und Personal nicht durchkommt? Was ist mit der Feuerwehr, was ist mit der Energieerzeugung? Es soll ja ab Montag sehr kalt werden. Was, wenn dann Wasserleitungen platzen? Wer kommt für diese Schäden auf? Und wer wird dann sehr schnell als Schuldiger festgemacht? Ist es das wert? Ich bin da gespalten. Einerseits wird es ohne Protest nicht gehen, andererseits werden sich viele daran beteiligen, denen es nicht um unsere Ziele als Bauern geht. In den Medien wird es aber so dargestellt werden, dass die Proteste sich nur auf den Agrardiesel beziehen. Das ist auch vom Bauernverband so kommuniziert worden: wenn beide Punkte erfüllt sind, gibt es keine Demos.

      Und nun meine Frage zurück: Wird die Regierung noch einmal nachgeben? Kann sie noch einmal nachgeben? Und was passiert, wenn sie nicht nachgibt?
      „Bei allem, was Du tust, bedenke das Ende“

      Wir werden, wie schon 2019, still protestieren. Mit Stiefeln und mit Grünen Kreuzen.
      Unser Trecker bleibt stehen.

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      • Reinhard Seevers sagt

        Wenn Politik den Bauern ein Bein stellen möchte, dann nimmt sie heute Abend die Streichung der Rückvergütung zurück.
        Dann hätte Cem zwar sein Gesicht verloren, weil er sich hat „erpressen“ lassen, aber die Notwendigkeit, der Rückhalt und das Verständnis in der Bevölkerung für die morgendliche Behinderung wären WEG.
        Es würde sich wahrscheinlich in Wut umwandeln, die dann medial perfekt befeuert werden würde.
        Es ist der Ritt auf der Rasierklinge.

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        • unkomplizierter Wurzelwicht sagt

          Der letzte Tropfen / DIESELGATE II , der das Fass endgültig zum Überlaufen gebracht hat, kann doch hier isoliert nicht als einzige Ursache für die morgigen Proteste herhalten wollen!?

          Wer davon ausgehen möchte, hat Stand jetzt sehr vieles noch nicht komplett erfasst…, für meine Begriffe.

          …Übrigens, Willi, auch die stillen Proteste werden hinterfragt. Was mich überrascht, die Interpretation, den ganz eigenen Reim, den sich der empathisch gemeine Mitbürger jenseits der LW dazu macht, trifft das Anliegen wirklich auf den Punkt.

          Sehr angenehme Gespräche zwischen Bürger und Bauer, die sich daraus entwickeln in der Erkenntnis, man steht gegenwärtig ganz nah beieinander…

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          • Reinhard Seevers sagt

            „Sehr angenehme Gespräche zwischen Bürger und Bauer, die sich daraus entwickeln in der Erkenntnis, man steht gegenwärtig ganz nah beieinander…“

            Das kenne ich, dass sind so Gespräche, wo sich alle einig sind im Ausdruck des jeweiligen Überdrusses, ohne den anderen oder seine Probleme WIRLKLICH zu kennen. Die Komplexität der Agrarprobleme sind ja nicht einmal innerhalb der Branche verstanden oder von allen anerkannt. Am Ende ist jeder nur seinen eigenen Interessen zugewandt. Wer das leugnet, der lügt.
            Die derzeitige Solidarität unter den Bürgern ist aus meiner Sicht allein dem individuellen Frust geschuldet. Sie mündet evtl. in einer Solidarität, die aber ausschließlich dem eigenen Ziel dient.

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            • unkomplizierter Wurzelwicht sagt

              Ich leugne an dieser Stelle – trotzdem lüge ich nicht!!!

              Viele Bürger haben zwischenzeitlich realisiert, dass es ohne ein funktionierendes Für- und Miteinander nicht funktionieren kann.

              Sollen wir alle jetzt wahllos um uns hauen und stechen – wo führte das hin, werter Herr Seevers.

              Auch, und gerade innerhalb freiheitlicher Demokratieren gibt es viele Abhängigkeiten, die man schlichtweg nicht umgehen kann; …und es gibt Regeln, die das alles sinnvoll koordinieren sollten.

              Unsere AMPEL schafft das nicht! – Wie soll man andere vom Tricksen abhalten, wenn man selbst mit den perfidesten Tricks arbeitet.

              Leider hat man das gemerkt…!!!

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        • Bauer Willi sagt

          @Reinhard Seevers
          Genau so! Die paar Milliönchen sind schnell vergessen, aber den „Kartoffel-Mob“ den „motorisierten Mistgabel Mob“ hätte man schön blamiert.
          Und: es ist tatsächlich ein Ritt auf der Rasierklinge, auch wenn sich das heute am Sonntag noch niemand so richtig vorstellen kann.

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      • Mark sagt

        „Unser Trecker bleibt stehen.“ Ich denke, so werden viele entscheiden, und zwar vorallem die eher Vernünftigen unter den Bauern. Genau da sehe ich dann ein Problem. Wenn die Vernünftigen wegbleiben gewinnen die Heissporne die Überhand und es ist keiner da, der sie zögelt. Hoffentlich geht das gut. Im Übrigen glauben ich dass die Bauern von Protestanten anderer Branchen zahlen- und aktionsmässig übertroffen werden. Was da kommt ist kaum einschätzbar, und die Politik hat die Hosen gestrichen voll.

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        • Reinhard Seevers sagt

          „Protestanten“ ?, …….du meinst bestimmt Protestierende, oder? 😎
          Nicht, dass es noch ein Glaubenskrieg wird.

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          • unkomplizierter Wurzelwicht sagt

            Auch die Protestanten gehören zur Gruppe der Protestierenden, ganz ohne neuen Glaubenskrieg. 🙂

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          • Mark sagt

            Protestanten – Protestierende ???? Stimmt ja, wir Gendern doch!
            Studenten – Studierende :-))

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            • unkomplizierter Wurzelwicht sagt

              Ach Mark, du bist einzigartig im positiven Sinne:

              Protestanten = evangelische Christen (Männlein und Weiblein)
              Protestierende = die Summe der Demonstrationsteilnehmer (wieder alle)

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      • Reinhard Seevers sagt

        Demnächst muss es ein neues Buch geben Willi: „Das Dilemma des Protests, Wie kann sich Landwirtschaft wirklich Gehör verschaffen, wenn sie keiner ernst nimmt? „

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        • Inga sagt

          Und wieso
          gibt es schon jetzt so viele Mitbürger, die diese Aktion verstehen und befürworten?

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        • Bauer Willi sagt

          R.S.: Das ist tatsächlich ein Thema. Ich denke noch über eine Lösung nach. Die könnte allerdings sehr, sehr teuer werden und da hört dann der Spaß bei den Bauern auf: Wir wollen ALLES (?) erreichen, aber es darf NICHTS (!) kosten.
          Ein Dilemma…

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      • Marian E. Finger sagt

        Willi, ich kann Deine Überlegungen gut nachvollziehen, aber ich mach hier trotzdem mal den Advocatus Diabolus oder den Opponenten und bring in dieser Funktion das „Dammbruch-Argument“ oder „Slippery Slope Argument“. Damit will ich sagen, wenn Du Dir falsche oder unerfüllbare Forderungen, wie im ZKL-Bericht postuliert, jetzt aus politischen oder sonstigen Überlegungen heraus zu eigen machst und selber vertrittst, werden die Gegner der konventionellen Landwirtschaft das natürlich ausnutzen und gegen die konventionelle LW auffahren. Damit gerät Deine bisherige „festgefügte“ Argumentation „ins Rutschen“ und am Ende landest Du da, wo Du vielleicht gar nicht hinwillst, nämlich bei einer LW, die die Ernährungssicherheit nicht mehr garantiert, bei Planwirtschaft und Fremdbestimmtheit, bei dem Eingeständnis, dass die konventionellen Bauern in der Vergangenheit „alles falsch gemacht haben“ oder wie auch immer.

        Du kannst das doch bereits an den Posts von Elisabeth Ertl hier sehen, die begeistert auf den Zug aufspringt und das ZKL-Papier sofort als die gemeinsame Grundlage und neue Rahmenbedingungen dafür, wie Landwirtschaft zu gehen hat, in Szene setzt.

        Es ist auch nicht ganz so, wie Du sagst, dass nämlich durch das Nachgeben der Regierung die Grundlage für Proteste wegfällt. Das Fass-Überlauf-Argument gilt ja nach wie vor. Es ist in den letzten Jahren doch so viel passiert, was Wirtschaften in der Landwirtschaft immer schwerer macht, und jetzt ist das Fass halt übergelaufen. Oder anders: die Regierung hat mit Agrardiesel/Kfz-Besteuerung die Flamme an die Zündschnur gehalten und jetzt fliegt ihr die Politik der letzten Jahre/Jahrzehnte um die Ohren. Der Regierung ist vielleicht nur bewusst geworden, dass sie in ihren Bestrebungen, die Landwirtschaft in Deutschland zu verunmöglichen, zuviel gezündelt hat.

        Es kann auch gut sein, und das glaube ich eigentlich, dass diese Entwicklung von vorneweg Kalkül war, also dass bewusst zwei „Sparmaßnahmen“ ins Spiel gebracht wurden, um wenigstens eine davon durchzusetzen. Eigentlich sollten die Sparmaßnahmen ja das Haushaltsloch 2024 stopfen, da ist es doch schon einigermaßen komisch, dass man die Rücknahme der Agrardiesel-Subvention so ohne weiteres auf drei Jahre ausdehnen kann

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        • Arnold Krämer sagt

          Von Agrardiesel und KfZ-Steuer sind alle Landwirte groß-klein, konvi-öko betroffen. Deshalb die Mobilisierung des Berufsstandes. Außerdem ist Winterzeit. Nur die großen Viehhalter haben nach wie vor satt Arbeit.
          Eine schlaue Regierung (die wir nicht haben) hätte die Beschlüsse im Frühjahr oder zur Erntezeit verkündet und durchs Parlament gebracht.
          Aber so kommt das, wenn man sich an oberster politischer Stelle mit Ideologen umgibt, die von der Sache und den Menschen wenig bis keine Ahnung haben.

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          • Heinrich sagt

            Richtig, „Agrardiesel und KfZ-Steuer sind“ der kleinste gemeinsame Nenner, den das Konvolut von Landwirtschaftlichen Betriebe vereint.
            Fällt dieses weg wird es schon schwierig weitere Forderungen zu formulieren, die diesen Anspruch erfüllen. Abgesehen von „Umsturzplänen“ sind es dann banale Dinge wie Beisspielsweise Ausdehnung der Rückstellungszeiträume (zum Ausgleich von Wetterunbilden, Planungs- und Genehmigungszeiträume u.a.) die der Bevölkerung schwer zu vermitteln wären.
            Ein Vorschlag der von Politischer Seite ins Spiel gebracht wurde: belassen des Kfz-Steuervergünstigung, dafür streichen der Stallumbauförderung Zwegs Tierwohl.
            Eine Spaltung der Landwirtschaft Pflanzenbau-Tierhaltung?

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        • Bauer Willi sagt

          @Marian
          darfst Du gerne machen und Du hast auch in vielen Teilen Recht. Ich will noch deutlicher werden: Borchert und ZKL sind doch schon in der Tonne! Beide werden in diesem Jahrtausend auch nicht einmal im Ansatz umgesetzt!. Ich kann auch jeden verstehen, der sagt, er ist gegen Borchert oder ZKL. Siehe auch Arnold Krämer, Wurzelwicht u.a.

          Aber:
          Da Borchert und ZKL mangels Finanzierung nicht realisiert werden kann, müssen wir es fordern! Wir stellen uns – gemeinsam mit den Schützern – auf den Standpunkt, dass es so ja vereinbart wurde. „Gesellschaftsvertrag“ und andere große Worte, die auch den Medien einleuchten, die das ja alle unisono damals abgefeiert haben als den Weg der „Transformation“.
          Wenn aber jetzt das Geld nicht da ist, ist auch alles, was in den Papieren steht, obsolet. Herr Borchert hat es ja dadurch deutlich gemacht, dass er eine Weiterarbeit so lange ablehnt, bis nicht die politischen Beschlüsse, Gesetze und Verordnungen gemacht wurden. Dann gibt es eben nicht mehr Tierwohl, nicht mehr Naturschutz. Auch die Vernässung der Moore ist solange aufgeschoben, bis wieder Geld dafür da ist. Also für sehr lange Zeit.
          Meine Idee ist halt: mit positiv besetzten Lösungsvorschlägen den Spieß umdrehen und sagen: „Wir haben die Lösung, jetzt müsst ihr liefern“.
          Gerne Widerrede, aber ich hoffe, Du hast den „Trick“ verstanden… 🙂

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          • Ferkelhebamme sagt

            Kurz gesagt: Wer die Musik bestellt, muss sie auch bezahlen! Oder die Party absagen.

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              • Ertl Elisabeth sagt

                Es ist aber nicht gut, das als Landwirt zu konstatieren. Denn gäbe es all das im Vertrag versprochene Geld, spräche ja nichts gegen die Ziele der ZKL. Es war ja die Gesellschaft, die mit der Landwirtschaft unzufrieden war und die ZKL wollte, nicht die Bauern. Man soll die Gesellschaft daher an den Punkt bringen, wo sie entweder das Geld aufbringt oder den Vertrag VON SICH AUS aufkündigt.

          • Marian E. Finger sagt

            Ich glaub schon, dass ich den Trick verstanden habe, aber ich glaub auch, dass er nach hinten losgeht und Du Dir oder Deinem Sohn als Hoferben langfristig damit selber ins Knie schießt.

            Borchert und ZKL sind in der Tonne, da aktuell nicht finanzierbar und vermutlich auch später nicht. Okay. Was wird man daraus schließen? Dass der Fehler nicht an den Empfehlungen der ZKL selber liegt, sondern lediglich an deren Finanzierbarkeit. Eigentlich ist die regionale Bio-Blühstreifen-Bullerbü-Landwirtschaft die bestmögliche Form der Landwirtschaft überhaupt, bloß hat die Regierung das Geld nicht und die Gesellschaft auch nicht.
            Und dann?

            In Regierungskreisen, im Mainstream, in der Gesellschaft wird sich festsetzen, dass nun sogar die konventionellen Bauern eingesehen haben, dass die Art, wie sie bisher gewirtschaftet haben, falsch ist, eben umweltschädlich, nicht nachhaltig, nicht tierfreundlich.
            Die konventionellen Bauern haben das ja zugegeben, indem sie die Forderungen der ZKL zu ihren eigenen gemacht haben.
            Aber dabei bleibt es nicht.

            Als nächstes wird die Frage gestellt werden, warum die Regierung bzw. die Gesellschaft für die Fehler, die in der Landwirtschaft gemacht wurden, überhaupt aufkommen soll. Das ist doch schließlich Sache der Bauern, oder etwa nicht? Dass die Flurbereinigung in den 60er Jahren ursprünglich auf die Agrarpolitik der EG zurückging, weiß heute auch niemand mehr. Jeder glaubt heute, dass es die Landwirte waren, die aus Profitgier die industrielle LW verwirklicht haben.

            Warum soll die Regierung/die Gesellschaft eine Landwirtschaft subventionieren, die nach eigenem Bekunden umweltschädlich, nicht-nachhaltig und nicht-ökologisch ist? Nun wird der Spieß wieder rumgedreht, von dem Du glaubst, dass Du ihn im Griff hast. Nach und nach werden die Subventionen gekürzt, ohne dass man den LEH in die Pflicht nimmt, bessere Preise an euch zu bezahlen und freiwillig tut er das natürlich nicht, warum auch?
            Im Grunde ist es das, was die Regierung mit dem Agrardiesel/Kfz-Besteuerung gerade versucht: ob sie den Spieß schon umdrehen und gegen euch wenden kann.

            Wenn die Regierung damit durchkommt, sei es jetzt oder später, werden nicht nur die Subventionen abgeschafft, sondern zuerst leise, dann immer lauter wird der Ruf nach Entschädigungszahlungen laut werden. Mit den CO2-Abgaben ist der Anfang da ja auch schon gemacht. Dabei wird es aber nicht bleiben. Lies doch mal bei der ZEIT die Kommentare. Da sind nicht wenige dabei, die den „reichen, profitgierigen, umweltschädlichen Landwirten“ die Subventionen nicht gönnen.

            Die Franzosen oder zumindest die Bretonen wurden letztes oder vorletztes Jahr aufgefordert, Gesundheitsschäden, die auf die Landwirtschaft und den Einsatz von Pestiziden zurückgehen könnten (!), an einer extra dafür eingerichteten Meldestelle zu melden. Warum wohl?

            So funktioniert das mit dem „Argument der schiefen Ebene“, wenn Du Deine ursprüngliche Position verlässt, um mit Natur- und Tierschützern am vermeintlich selben Strang zu ziehen.

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            • Elisabeth Ertl sagt

              Aber dass man jetzt so viel Öffentlichkeit hat, ist doch die seltene Chance, Dinge zu erklären, die sonst untergehen!

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            • Ehemaliger Landwirt sagt

              „ass die Flurbereinigung in den 60er Jahren ursprünglich auf die Agrarpolitik der EG zurückging, weiß heute auch niemand mehr. Jeder glaubt heute, dass es die Landwirte waren, die aus Profitgier die industrielle LW verwirklicht haben.“

              Kenne keine Menschen, welche mit weniger Lohn zufrieden wären, andere gehen in den Streik, wie die GDL. Bei allem Unmut, gehört habe ich noch nie, dass man denen Profitgier unterstellt.

              Die Zeit lese ich nicht, aber zeit online, was dort abgeht, ist an Dreckspatzikeit nicht zu überbieten und die Zeit befeuert das noch.
              Was glauben sie, was in einem -viel leicht jungen Bauern – vor sich geht, wenn er das liest.
              Da kann einem 22 Jährigen schon man die Nerven durch gehen und der eine Polizeisperre durchbricht. Dass der junge Mann ALK intus hatte, ist nicht zu entschuldigen, viel leicht erträgt der die Beschimpfungen nur noch mit Promille.

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            • Reinhard Seevers sagt

              Marian, wenn alle den Klimaschutz wollen, E-Auto und Wärmepumpe aber ablehnen, wie wird das dann kommuniziert? Genauso? Ich glaube, es gibt immer noch die Logik des gesunden Menschenverstandes. Es sei denn, man will Landwirtschaft wirklich und ausschließlich als Sündenbock für alle gesellschaftlichen Verfehlungen verantwortlich machen, was ich ja bereits jahrelang beschwöre.

          • Smarti sagt

            Willi, ich finde es genial. Aber selbst ich, die ja jeden Buchstaben von dieser Seite aufsaugt war kurz irritiert. Wie soll Ihre Strategie also jemand checken, der nicht die gleichen Gedankengänge hat ? Auch weil die Zündschnur so kurz ist, das jedes falsche (falsch verstandene) Wort gleich knallt ?
            Das muss dann so erklärt werden, dass das Ziel dieser Forderungen wirklich erkennbar ist. Egal, wenn Herr Özdemir und Co. das ebenso checken… diese Falle ist selber gebaut.
            Also einzeln jeden Punkt durchkauen – kein Geld dafür ? Zurücksetzen auf EU-Recht.
            Der Tierschutzverein ( als Beispiel ) wollte das aber so ? Bezahlt er ? Sonst zurücksetzen auf EU-Recht.

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        • Ferkelhebamme sagt

          Es kommt jetzt auf die Kommunikation des Bauernverbandes an, und da sehe ich leider aus Erfahrung schwarz. Bei Rukwieds Auftritt im Dezember hab ich schon mit Sorge gesehen, dass er sich bei den anstehenden Demos auf Agrardiesel und grüne Kennzeichen konzentriert hat, und eben nicht auf das übergelaufene Fass. Es ist die politikbedingte existenzbedrohende Gesamtsituation die uns auf die Straßen treibt. Diese Komplexität allgemeinverständlich zu kommunizieren ist ein Kunststück, dass ich dem BV leider nicht zutraue.

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      • Uwe Winterstein sagt

        Lieber Bauer Willi!
        Wenn die Regierung nicht nachgibt im Sinne der Landwirte,haben wir immer noch die 1,5 Lösung!
        Will heißen…..KFZ Steuer kommt nicht … Dieselrückvergütung läuft langsam aus.
        Also,was haben wir zu verlieren?
        Außerdem sind ja wohl so gut wie alle Regierungen der Bundesländer für eine… vollständige….Rücknahme beider Streichungen…..,!
        Falls die Landwirte jetzt schon aufgeben,wäre das Engagement der Länderchefs konterkatiert!
        Also hier bin ich anderer Meinung als Sie .
        Jeder möge nach seiner Meinung seelig werden…absolut okay!
        Bei mir wird es nicht bei stillem Protest bleiben!

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        • Bauer Willi sagt

          @Uwe Winterstein
          Ich bin nicht für aufgeben. Wir demonstrieren ja auch, siehe auch unser grünes Plakat von neulich. Selbst gemacht und selbst bezahlt. Grüne Kreuze, Stiefel etc. das wird schon wahrgenommen und führt auch zu sehr persönlichen und guten Gesprächen.

          Wir sollten uns aber alle jetzt schon ein Szenario ausdenken, wie wir in welcher Situation reagieren. Was ist, wenn heute Sonntag abend die Meldung reinkäme, dass der Agrardiesel doch weiter bleibt? Bleibt dann jeder morgen zuhause? Was ist, wenn nächsten Sonntag noch alles so ist, wie heute? Kann die Regierung noch einmal einen Rückzieher machen? Ich habe da so meine Zweifel, weil das ein fatales Signal für andere Forderungen außerhalb der Landwirtschaft wäre.
          Wenn Sie laut protestieren, achten Sie bitte auch auf Ihren Nachbarn. Wir brauchen niemanden, der nächste Woche die Kontrolle verliert… Viel Erfolg…

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          • Uwe Winterstein sagt

            Lieber Bauer Willi!
            Ja,ist werde laut protestieren,aber im Rahmen der geltenden Gesetze -sonst mache ich mich strafbar und angreifbar!
            Das will ich nicht
            …und das sollten wir alle vermeiden!!
            Die „Medienlandschaft “ wartet nur auf derartige Dinge!
            Morgen friedlich(aber durchaus vernehmbar!) für unser aller Interesse eintreten!
            Das ist mein Credo…..oder wie meine Großmutter zu sagen pflegte……tue Recht und scheue niemanden..!
            In diesem Sinne -packen wir es an!

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          • schmeckt gut sagt

            Hmmh, bei Rücknahme der Dieselsteuer bleibt noch die geplante Gegenfinanzierung bie Kollege Berufsfischer und die Drohung die Gegenfinanzierung bei der Agrar-„Subventionierung“ (auch Transformationsgelder??) einzusammeln. Grundsätzlich wird die Argumentation sicherlich schwieriger

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      • Eifelbauer sagt

        Willi, „bei allem,was Du tust, bedenke das Ende“
        das müsste aber zuallererst mal für die politischen Akteure gelten:
        Nachdem wie sich unser Minischter für Landwirtschaft beispielsweise jetzt verhält, wie will der denn
        in Zukunft noch einem Bauern gerade in die Augen schauen?
        Sehr viele Menschen im ländlichen Raum haben gerade das Gefühl, dass mit zweierlei Mass
        gemessen wird. Warum wird eine vergleichsweise harmlose Aktion,wie die Habeck-Aff-Fähre
        jetzt so medial durchgekaut und hochgejubelt? Jeder Lokalpolitiker bis hin zu unserem Staatsoberhaupt fühlt sich bemüßigt einen Kommentar abzulassen eskortiert von den
        Staatsmedien, die mit erhobenem Zeigefinger vor allen Türen fegen wollen aber nicht vor der
        eigenen.
        Jetzt wo sich der Frust von Jahrzehnten Bahn bricht wird gerne übersehen,dass die Landwirtschaft
        und der ländliche Raum insgesamt sozusagen wie ein Stabilitätsanker und ein Ruhepol über
        Jahrzehnte in diesem Staatsgebilde gewirkt haben.
        Die Tatsache,dass gerade die urbanen Metropolen in Zukunft mehr denn je auf den ländlichen
        Raum angewiesen sein werden (Energiewende: Photovoltaik,Windkraft,Biogas und die anderen
        Funktionen:Nahrungsmittelproduktion,ländlicher Erholungsraum,Naturschutz etc.)
        und der Erkenntnis,dass man im Zweifelsfall eben nicht nach notwendigen Massnahmen (Stichwort:
        Kerosinsteuer,Tempolimit,Ticketsteuer auf Flugvverkehr und Kreuzfahrten etc.) , entscheidet,
        sondern den Weg des scheinbar geringsten Widerstandes (Bauern noch 2%) gehen will, erweist sich
        jetzt als Trugschluss. Dies vor allem auch deshalb weil auch andere Branchen im ländlichen
        Raum realisieren, dass das Geld was den Landwirten weggenommen werden soll nicht nur denen
        fehlt sondern auch dem damit verbundenen Umfeld.

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      • Norbert sagt

        Ich habe nie verstanden wie man für einen Protest gegen höhere Treibstoffpreise mit einem Treibstoff-verbrauchenden Traktor das öffentliche Lebens bzw. den Verkehr lahm legen möchte. Das ist für mich nicht nachvollziehbar. Ich empfinde Traktoren als Protestfahrzeug bedrohlich und einschüchternd und das soll wohl auch so sein.
        Wenn Bauer Willi mit grünen Kreuzen ohne Bulldog demonstriert hat das für mich als Bürger eine viel höhere Aussagekraft und Bedeutung als kraftmeierische Burschen in einem Fendt oder John Deere.

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        • Inga sagt

          Die armen Bauern haben sonst keine andere Identifikation, sie können deswegen schlecht mit dem PrivatPkw kommen.
          Sie müssen sich doch bemerkbar machen, es geht ja nicht um sie persönlich, sondern um ihre Betriebe und Arbeitsplätze.

    • unkomplizierter Wurzelwicht sagt

      An dieser ZKL-Kritik möchte ich persönlich aus jetzt noch unumwunden festhalten.

      Ich empfand es gegenüber den gemeinen Bauern mehr als impertinent, was da in erster Linie von den Vertreter aus den Reihen der Landwirtschaft mit unterzeichnet wurde.

      Für meine Begriffe ist ein Neustart dringend vonnöten, die ollen Kamellen von vorgestern sollte man da lassen, wo diese mittlerweile „abgelegt“ sind – in der untersten Schreibtischschublade ganz hinten, noch besser im büroeigenen Reißwolf.

      …Meine ganz persönliche Meinung, ohne Andersdenkenden zu nahe treten zu wollen.

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      • Bauer Willi sagt

        @uWW, wir diskutieren hier ja. Geht ja auch nicht um Religion… und Andersgläubige… 🙂

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    • Ertl Elisabeth sagt

      Ich glaube prinzipiell schon, dass man Deutschland auch mit Bullerbü ernähren kann. Nur müssen dann mindestens 20% der Bevölkerung wieder in die Landwirtschaft zurück. Die Chancen dafür stehen gar nicht schlecht, denn die Regierung ist sowieso dabei, die ganze Industrie abzumontieren, da hat man dann Unmengen an Arbeitslosen zur Verfügung. Und da fahren dann bald mangels Ersatzteilen eh keine Traktoren mehr, egal welche Farbe das Nummernschild hat. Ulrike Herrmann schenkt ja der Gesellschaft schon seit Jahren in diesem Sinn reinen Wein ein: wir werden alle mit viel weniger Geld auskommen müssen, zusammenrücken, nur noch mit Öffis fahren und nicht mehr in den Urlaub fliegen.
      Ich würde mich als Bauernvertreter, auch wenn ich es bescheuert finde, nicht scheuen, die Dinge in diesem Sinn beim Namen zu nennen – es muss ja nicht ganz so überspitzt sein, wie ich es hier tue. Man hat jetzt die Öffentlichkeit, um coram publico herauszufinden, wie weit sich die Gesellschaft von den Teilnehmern an der ZKL überhaupt vertreten fühlt. Es ist ja sowieso hoch an der Zeit, den einschlägigen NGOs einmal den Heiligenschein abzumontieren.

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      • Ertl Elisabeth sagt

        Und aus diesem Grund würde ich mich auch hüten, die Unterschrift unter den Pakt in Frage zu stellen. Landwirte können aus Respekt vor der Gesamtgesellschaft doch alles umsetzen, auch Bullerbü – die Frage ist nur, mit welchen Konsequenzen.

        • Obstbäuerin sagt

          Bullerbü wäre vielleicht möglich, wenn es eine Abnahme- und Preisgarantie für landwirtschaftliche Produkte gäbe, wie es zu Beginn der Prämien gehandhabt wurde. Was soll ich mit meinen „Bio-Äpfeln machen“, wenn sie keiner für den notwendigen Preis kauft? Und das wir „alle“ mit weniger Geld auskommen müssen, stimmt nur bedingt und auch nur für 60% der Bevölkerung. Die restlichen wohlbetuchten werden weiter um die Welt fliegen und ihre Lebensgewohnheiten nicht einschränken. Das Ergebnis dieses Prozesses wird die weitere Zuspitzung der Teilung der Bevölkerung in arm und reich sein.

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          • Ertl Elisabeth sagt

            Das mit den Wohlbetuchten stimmt, das habe ich in meiner Gesamtschau vergessen … 🙂

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      • Ertl Elisabeth sagt

        Und aus diesem Grund würde ich mich auch hüten, die Unterschrift unter den Pakt irgendwie in Frage zu stellen. Landwirte können aus Respekt vor der Gesamtgesellschaft alles umsetzen, auch Bullerbü – die Frage ist nur, mit welchen Konsequenzen.

      • Marian E. Finger sagt

        Ja, Frau Ertl, dann denken wir das mit der Bullerbü-Landwirtschaft doch mal wenigstens ansatzweise durch. Sie sagen, sie wäre möglich, wenn 20% der Bevölkerung wieder in der LW arbeiten, in Deutschland wären das also knapp 17 Millionen Menschen, das entspricht etwas mehr als einem Drittel der gesamten arbeitenden Bevölkerung.

        Derzeit leben knapp 78% der Deutschen in Städten, wo lediglich etwa 10% der Nahrungsmittel hergestellt werden könnten, vor allem Obst und Gemüse in Schrebergärten, Parkanlagen, Balkonen, vertical farming. Um die 20% der Bevölkerung wieder in die Landwirtschaft zu entsenden, müsste es also zu einem Exodus aus der Stadt Richtung Land kommen. Irgendwo müssen 17 Millionen wohnen, sie benötigen Ärzte, Krankenhäuser, Schulen. Wo sollen die Wohnungen für die 17 Millionen herkommen, die nun in den ländlichen Raum drängen? Noch mehr Boden, jetzt im ländlichen Raum, versiegeln oder wie muss man sich das vorstellen? Pendler, die täglich von der Stadt aufs Land pendeln? Also noch mehr Verkehr, als wir eh schon haben? Nur dass jetzt exorbitant in Landstraßen statt in Autobahnen investiert wird und das Land noch vollends zerschnitten wird?

        Dummerweise steht das Ackerland nicht zur freien Verfügung, es gehört irgendwem, entweder dem, der es bewirtschaftet oder dem, der es verpachtet. Diese Leute werden das Land nicht freiwillig hergeben. Befürworten Sie also, dass es 17 Millionen mittellose Landarbeiter gibt, und das, wo man doch weiß, dass mittellose Landarbeiter in allen Ländern der Welt jeweils zu den Ärmsten gehören und zuerst vom Hunger erwischt werden, sollte die Ernte mal nicht gut ausfallen. Wollen Sie ein solches Los den jüngeren Generationen zumuten? Wollen Sie die Leute zu einem solchen Leben in Armut zwingen, entweder per verordnete Armut oder durch Gesetze oder in der Hoffnung, dass der Klimawandel das regelt? Oder wollen Sie vielleicht die Besitzenden enteignen? Und wenn ja, welchen Weg schlagen sie da vor? Vielleicht, dass Ackerland nicht mehr vererbt werden darf, sondern als Allmende vom Staat in Parzellen aufgeteilt und an Bullerbü-Bauern vermietet wird?

        Was machen die mittellosen Landarbeiter oder Bullerbü-Bauern, wenn sie das Rentenalter erreicht haben? Woher beziehen sie die Rente, die sie im Laufe ihres Arbeitslebens nicht erwirtschaften konnten? In der Gesellschaft der 60/70er Jahre, wie sie Ulrike Herrmann vorschwebt, war die durchschnittliche Lebenserwartung mehr als 10 Jahre niedriger und kaum jemand hat mehr als 15 Jahre lang Rente bezogen, während es heute über 6 Millionen über 80jährige gibt, Tendenz dank Baby-Boomern steigend.

        Tja, und dann haben wir noch einen Staat, der kaum noch Einnahmen hat, denn die mittellosen Landarbeiter sind nicht in der Lage, die Hälfte des Jahres für den Staat zu arbeiten. Die haben alle Hände voll zu tun, damit sie sich mehr schlecht als recht über Wasser halten. Wenn es noch Wohngeld gäbe, würden sie es beantragen, bloß hat der Staat diesbezügliche Leistungen längst eingestellt.

        Statt einer Billion nimmt der Staat vielleicht noch 300 oder 400 Milliarden ein, mit denen Bund, Länder und Kommunen auskommen müssen. Und da sind ja noch die Zinszahlungen aus den Schulden, die wir jetzt gerade anhäufen. Glauben Sie, dass Blackrock & Co. auf diese Zahlungen verzichten, bloß weil Deutschland in Bullerbü macht?

        Da die Könige zu allen Zeiten in Saus und Braus gelebt haben, ist nicht anzunehmen, dass Staatsangestellte wie Politiker, Beamte, Generäle auf ihr angenehmes Leben verzichten, weil sie tief im Herzen eben doch gute Menschen sind. Oder gar freiwillig als Landarbeiter in der Landwirtschaft arbeiten. Wer Privilegien hat, wird sie mit Zähnen und Klauen verteidigen. Schulbildung für alle ist dann natürlich auch nicht mehr drin, weil man wieder Schuldgeld bezahlen muss.

        Es heißt, sich gut zu überlegen, was man sich wünscht, man könnte es bekommen.

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        • Ertl Elisabeth sagt

          Ich gebe Ihnen zu 100% recht, Marian Finger! Nur haben Sie hier eine Fleißaufgabe gemacht. Das alles durch zu denken, wäre die Aufgabe derer, die die ZKL wollten, und das waren ja nicht die Bauern. Wenn diese Proponenten wirklich Büllerbü wollen mit allen Konsequenzen, dann richten wir Bauern halt irgendwo in unseren Häusern Schlafsäle ein und draußen Plumosklos, bieten Kost und Logis wie früher. In so einer verarmten Gesellschaft gibts dann sowieso keine Kranken- und Pensionsversicherung mehr, sondern da endet man dann wieder als Einleger usw.

          • Ertl Elisabeth sagt

            Außerdem hat dann eh niemand mehr das Geld für Urlaubsreisen. Dann gibts halt Landarbeiter statt Touristen.

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        • Inga sagt

          Die Städter können doch mit dem PKW odeden Öffis ins Dorf zu den Bauern fahren.
          Die brauchen dann kein bebauten Boden.

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      • Limes sagt

        „Ich glaube prinzipiell schon, dass man Deutschland auch mit Bullerbü ernähren kann. Nur müssen dann mindestens 20% der Bevölkerung wieder in die Landwirtschaft zurück.“
        Fr Ertl 20% der Erwerbstätigen in der Landwirtschaft hatten wir letztmals 1953 erstmals unter 10% in 1968 und derzeit sind es 1,2%
        1953 kaum Fernseher die kamen erst 1954 in einzelne Wirtshäuser und in 1967 endlich in Farbe. Telefone rar ganz zu schweigen vom Internet das war noch nicht erfunden. work life balance sowie 4-5 Tage Woche, Mindestlohn waren völlig unbekannt
        fürchte Bullerbüh ist ein langer Weg und bin mir nicht sicher ob 20% der Erwerbstätigen in D sich auf diese Reise einlassen
        https://www.destatis.de/DE/Themen/Wirtschaft/Konjunkturindikatoren/Lange-Reihen/Arbeitsmarkt/lrerw13a.html

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        • Reinhard Seevers sagt

          Elisabeths Einlassung verstehe ich als provokative Suggestion, nicht als reale Umsetzungsmöglichkeit. Es ist doch wohl jedem klar, dass der Weg, wenn er denn vorwärts gehen sollte, hin zu größeren technologisch industriell arbeitenden Betrieben mit vertikaler Integration oder gleich industrieller Produktion inkl, Distribution gehen wird…..egal wer was wann wie mit der Politik mauschelt. Globaler Kapitalismus wird den Weg vorgeben…es sei denn es gibt Krieg. Dann ist alles anders.

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          • Reinhard Seevers sagt

            Ganz ehrlich, wäre man 1968 dem Mansholt-Plan gefolgt, würde es heute vielleicht anders aussehen und viele Milliarden und viel Leid wäre gespart worden.
            Denn im Grunde ist es heute so, wie Mansholt es geplant hatte. Damals waren Menschen und Politik noch nicht bereit, heute streitet man wiederum um die gleichen Ursachen und Auswirkungen.
            Aber was solls, es wird eh so kommen, egal wer sich wann wo ankettet oder anklebt, glaube ich.

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            • Limes sagt

              noch konsequenter wäre der Morgentau Plan gewesen dann hätten wir jetzt schon bzw noch Bullerbü

          • Ertl Elisabeth sagt

            Ich sage vor allem, dass Konzepte zur die realen Umsetzung diejenigen liefern müssen, die das in der ZKL gefordert haben. Immerhin hat Ulrike Herrmann durchaus eine gewisse Anhängerschaft …

  15. Uwe Winterstein sagt

    Guten Morgen!
    Die Beiträge von Bauer Willi sind wie immer interessant und richtig!
    Die Begründung,warum die Bauern auf die Straße gehen,ist natürlich auch korrekt!
    Mittlerweile muß man aber auch konstatieren,daß sich den Protesten auch immer mehr Spediteure, Handwerker,Bäcker,etc ….und „normale“Mitbürger anschließen!
    Warum…??
    Weil die von den Landwirten ausgerufen Demos eine sehr passende Plattform darstellen,um auf die massiven Belastungen ganz vieler Berufsgruppen und Bürger aufmerksam zu machen.
    Maut,CO2 Preiserhöhung treffen schlußendlich alle !
    An der Tanke steigen die Preise,die LKW Unternehmen geben die erhöhten Preise an die Endkunden weiter, jeder muß mehr für Heizöl und Gas zum Heizen bezahlen,der Handwerker mit dem Kleintransporter wird belastet,der Bäcker muß mehr fürs Gas ausgeben …..!
    Eine Kette ohne Ende ….!
    Es ist meinen Augen ein Unding,hier der Bevölkerung immer größere Lasten aufzuerlegen,wenn in anderen Bereichen Geld mit vollem Händen ausgegeben wird.
    Wir haben den größten Bundeshaushalt aller Zeiten…
    die Regierung hat kein Einnahmeproblem,sondern ein Ausgabeproblem!
    Hier werden alle möglichen Preise politisch bedingt erhöht und somit fast alle Bürger belastet auf der Suche nach zusätzlichen Staatseinnahmen.
    Trotzdem werden Krankenhäuser geschlossen,Klassenräume müssen von Eltern in Eigenregie renoviert werden, sanitäre Anlagen in Schulen und Kindergärten sind defekt,Lehrer und Erzieher fehlen,Straßen sind kaputt,Radwege sind nicht finanzierbar…..!
    Gleichzeitig wird am Dienstwagenprivileg festgehalten,die Kerosinsteuer nicht eingeführt(hat ja Wettbewerbsgründe….. Agrardiesel läßt grüßen!!!!) und …ja,das muß auch meiner Sicht mal ganz klar gesagt werden….die freiwillige Entwicklungshilfe hat immer noch einen enormen Haushalt!
    Voriges Jahr bekam Indien 800 Millionen von Deutschland(Indien fliegt gleichzeitig zum Mond),
    Peru bekam 300 Millionen unter anderem zum Ausbau von Radwegen! Da wäre zb.die Milliarde,die man den Landwirten gerade auferlegen wollte.
    Die Liste der Gelder für Entwicklungshilfe ist enorm lang …und teuer!
    Meine Meinung hierzu ist eindeutig…
    Das Geld deutscher Steuerzahler gehört vorrangig in Deutschland ausgegeben!!
    Wenn die Wirtschaft wieder brummt und man gar nicht mehr weiß,was man mit der ganzen „Kohle“anfangen soll,kann man gerne großzügig sein und die Welt retten!
    Macht man allerdings so weiter wie bisher,wird die Unzufriedenheit massiv zunehmen und mit ihr auch die Zustimmung für die AFD-es geschieht genau das,was die „demokratischen“Altparteien ja immer verhindern wollen!
    Mit Diffamierungen der AFD und.ihrer Wähler gewinnt man sie nicht zurück!
    Hier müssen die Altparteien den Wählern Programme anbieten,die dazu führen,daß der AFD der politische Nährboden entzogen wird!
    Nur so geht das ..nicht mit dem moralischen Zeigefinger oder einem potentiellen Verbot dieser Partei-damit diskreditiert man z.b.in Thüringen ca.ein Drittel aller Wähler!
    Es waren immerhin diese „dummen‘ Ostdeutschen,die 1989 dafür gesorgt haben,daß die DDR fiel und Deutschland wiedervereinigt würde!
    Wenn unsere „Fortschrittskoalition“ nicht bald die Realitäten erkennt,wird sie ein „blaues Wunder“erleben!
    Im Osten geht die Sonne auf….und die Ampel klanglos unter!
    Es wird ein heftiger Herbst werden,wenn unsere abgehobene Regierung so weitermacht!

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  16. Frikadellen piet 45 sagt

    guten Morgen das hört sich interessant an und das werde ich mir später anschauen
    und kommentieren

    • Frikadellen piet 45 sagt

      das Interview ist sehr gut man muss es hören und so weiter also zusammenfassen werde ich es nicht es geht leider viel zu viele Klugscheißer

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