Bauer Willi
Kommentare 30

Warum ein fauler Bauer ein guter Bauer ist…

Susanne Günther, ein Mitbloggerin (Schillipaeppa) und, wie ich, ehemaliges Mitglied des Praktikernetzwerk, hat Prof. Kunz, Uni Düsseldorf befragt, wie man Naturschutz besser machen kann. Prof. Kunz sieht einige Dinge ganz anders als die Allgemeinheit.

Was mich verblüfft: diese Erläuterungen sind logisch und verständlich (Achtung: Ironie)

Übrigens sind für ihn Bauern keine Feinde, sondern eine Berufsgruppe, ohne die beim Naturschutz nicht viel geht.

„Ein fauler Bauer ist besser als ein fleißiger Naturschützer“

 

Und hier noch ein Video mit Prof. Kunz mit dem Vortragstitel: “Deutschland ist zu grün”

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30 Kommentare

  1. Elisabeth Ertl sagt

    Man hat im Nationalpark Hohen Tauern traditionell bewirtschaftete Außenzonen erhalten, weil der 1914 errichtete Schweizerische Nationalpark gezeigt hatte, dass das Beenden der menschlichen Bewirtschaftung für die Biodiversität nichts bringt.
    Ironie des Schicksals: während ringsum die Alpbauern unter der Wolfsplage stöhnen, ist der Schweizerische Nationalpark noch immer Wolfserwartungsland.
    Seit es den wirtschaftenden Menschen gibt, meidet der Wolf die Wildnis. Der Evolutionsdruck drängt ihn, ein Hund zu werden. Er ist ein Kulturfolger, und die Natur ist kein Museum. Aber die NGOs glauben noch immer, dass sie eines daraus machen können. Sie haben alle Hände voll zu tun, um den Wolf davon abzuhalten, sich mit Hunden zu kreuzen.
    Die Webseite der BBB in den Niederlanden bringt es auf den Punkt: Zuerst enteignet man die extensiv wirtschaftenden Bauern und macht aus ihren artenreichen Territorien Naturschutzgebiete. Dann kommen Touristenmassen und zerstören das Gebiet. Dann wird es gesperrt, und es dürfen nur noch Naturschützer hinein. Die versuchen, aus der Fläche ein vormenschliches “natürliches” Ökosystem zu machen und scheitern. Dann wird das nächste Bauernland enteignet etc. https://boerburgerbeweging.nl/fractienieuws/heel-brabant-op-slot-maar-waarvoor/

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  2. Sabine sagt

    Natürlich könnte man viele anders machen. Statt eines Arten- oder Habitatschutzes könnte man einen Prozess-Schutz machen. Das beliebte und von der Politik völlig vergeigte Thema der Streuobstwiese zum Beispiel. Statt die Obstwiesen auf ewig unter Schutz zu stellen und damit defacto Enteignungen vor zu nehmen, könnte man die Produkte, die auf so einer Streuobstwiese entstehen fördern.
    Apfelwein, Cidre, Cider, Obstler, Aufgesetzten, Met, Hutzlen, Dörrobst, Kompott, Marmelade, Gelee könnte man z.B. bis zu einer bestimmten Menge steuerfrei machen, ähnlich wie das beim alten Brandweinmonopol war. Wer nicht mehr wie 500 l bzw. kg erzeugt, kann das steuerfrei ab Hof verkaufen.
    Man muss halt nur fördern was man haben will und nicht die Leute dafür bestrafen, dass sie so blöd sind und die Flächen erhalten haben, obwohl ihnen die kein Geld gebracht haben. Weil seinen wir ehrlich, wer rechnen kann hat die Bäume schon vor Jahrzehnten umgelegt.

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  3. sonnenblume sagt

    So, jetzt dürfen alle Sektoren sich gegenseitig aushelfen beim Co2. Wie das wohl für uns ausgeht? Bei uns immer mehr einschränken und die anderen kommen gut dabei weg, bzw. wir haften auch für Andere.

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    • Inga sagt

      Oder die anderen sind froh, wenn sie von uns Zertifikate abkaufen dürfen!?!
      Das muß ja zuerst irgendwie bewertet werden.

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    • schmeckt gut sagt

      Wir Bauern können doch schon etwas abgeben, Sonnenblume. Läuft. Wird schon niemand merken, dass die LW so gut ist. Keine Angst Frau Lemke 😉

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  4. ReinerStoff sagt

    Als ich angefangen habe das Interview zu lesen, wurde mir recht schnell klar, dass der zu Interviewende sicher ein alter weiser Mann sein muss! Solche Positionen können heute scheinbar nur noch ausgesprochen werden, wenn man keine Karriere mehr machen will oder braucht, denn ansonsten wird man einfach diskreditiert und in die Schwurblerschublade gesteckt.

    Wenn man solchen Leuten nicht mehr zuhört, braucht man sich doch nicht wundern, wenn in neu geschaffenen “Biotopen” die Nutzung derselben verboten wird und dadurch erst das schützenswerte Habitat vernichtet wird.

    Misthaufen am Hof soll heute am besten überdacht werden, Misthaufen am Feldrand ein ganz heißes Eisen, Besuch vom Landratsamt quasi garantiert! Wehe man traut sich natürlichen Aushub irgendwo länger zu lagern… ohweh Anzeige quasi sicher usw. etc….. all das im Namen des “Naturschutzes”

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  5. Elisabeth Ertl sagt

    Das, was Prof. Kunz vertritt, war noch in den 1980ern wissenschaftlicher Mainstream. Ich musste damals Planzengesellschaften auswendig lernen, und da wurde unterschieden zwischen natürlichen und anthropogenen, welche in Summe für Biodiversität sorgen.
    In den 1990ern war gesamtgesellschaftlich Ökologie abgemeldet – weil unrealistisch, wir sind jetzt alle neoliberal und schauen nur aufs Geld.
    Dann so um 2000 herum wurde ökologisches Denken plötzlich mehrheitsfähig und im selben Maß hat da eine ideologische Verballhornung wissenschaftlicher Erkenntnisse stattgefunden. Jetzt geht es nicht mehr darum, den Umgang mit der Natur zu überdenken und nachhaltiger zu gestalten, (diesbezüglich hatte es in den 1970ern und 1980ern große Fortschritte gegeben). Jetzt ist angeblich der Mensch grundsätzlich ein schädliches Tier, und der Natur geht es ohne den Menschen am allerbesten. Und das ist nihilistischer Quatsch. Und die NGOs sind zu Konzernen degradiert, wo es ganz oben nur noch ums Geschäft geht.

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    • Inga sagt

      Die Natur ändert sich nicht,
      Der Mensch muss sich nach ihr richten und nicht umgekehrt.
      Egal wie gerade der Zeitgeist ist

  6. Ludwig sagt

    Der vortragende Prof. ist ,wie zu hören ist, ein Realist. Der würde immer das Gespräch suchen und mit Überzeugung zum Erfolg kommen. Anders unsere Linksgrünen , die mit Ahnungslosigkeit und ständigen Gesetzen und Verordnungen uns erziehen wollen. Wie sagte schon Strauß : Erst Grün und dann Rot , wie die Tomaten . Letzlich geht es denen doch nur um die Umsetzung der “Frankfurter Schule” , nämlich die Umsetzung des Sozialismus. Allein der Vortragende mit seinen Vorstellungen und dann der Vergleich zu den Linksgrünen muß doch jedem zeigen , daß die Linksgrünen mit Klima und Weltenrettung sich nur den Weg zur Macht ebnen wollen. Schade nur , daß das keiner erkennt , sondern die Masse Mensch auch noch mitmacht und nichts hinterfragt. Alle Verordnungen und Gesetze die man den Bauern auferlegt hat , sollen doch viele zur Betriebsaufgabe bringen . Realistische und sachbezogen ist doch das schon lange nicht mehr , sondern nur der Wille uns fremdbstimmen zu wollen. Diese als Staatssabotage anzusehenden Handlungen unserer Regierenden wird ein schnelles Ende mit Stromabschaltungen , Arbeitslosigkeit , Währungsturbulenzen, usw. kommen.

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  7. Rudolf Weishaupt sagt

    Haut mich, schlagt mich, stecht mich: Ich „gestehe“ hiermit, dass ich regelmäßig Mitgliedsbeiträge bei NABU und Greenpeace zahle.

    Nun sammelt ja dieser Blog vor allem Beiträge, die sich kritisch mit dem Einfluss von NGOs im allgemeinen und mit der aktuellen Regierungspolitik (Stichwort „Grüne“) auseinandersetzen. Damit erfüllt der Blog – genauso wie das Buch von „Bauer Willi“ – aus meiner Sicht eine wichtige, sozusagen hygienische Funktion: Er trägt dazu bei, solche Themen, die die landwirtschaftlichen Betriebe existenziell betreffen, in ein schärferes Licht zu rücken.

    Georg Mascolo, ein Journalist, den ich sehr schätze, hat mal gesagt: „Beschäftigen Sie sich mit Positionen und Meinungen, die Sie nicht teilen. Heute ist es einfach, unter sich zu bleiben, immer in der eigenen Echokammer. Aber es ist notwendig und gut, sich mit jenen auseinanderzusetzen, die man am wenigsten versteht. Die Demokratie ist kein Schützengraben. Sie lebt davon, daß wir uns zuhören.“ (Wikipedia)

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    • Reinhard Seevers sagt

      Seh ich genauso Herr Weishaupt. Die hier Schreibenden setzen sich täglich mit Positionen und Meinungen anderer auseinander, oft sogar Aug in Aug oder hautnah. Die “andere” Seite tut dies leider nicht, sie labert nur die Seite der ihr liebgewordenen Echokammern nach.
      Wenn es eine Auseinandersetzung gäbe, gäbe es eine gesellschaftliche Diskussion, es gibt aber nur eine Vorurteilsseite und eine Verteidigungsseite.
      In der Architekturblase findet Ähnliches statt…die Kollegenschaft lässt aber weder interne Kritik gerne zu und noch weniger Kritik des Laien, des Bürgers…. Man ist gerne in einer elitären Community mit den Gremien und Politikern unter sich.

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      • Rudolf Weishaupt sagt

        Übrigens glaube ich, dass ich mittlerweile die Sorgen und Nöte der landwirtschaftlichen Betriebe ganz gut kenne. Wenngleich ich natürlich nicht fachkundig mitreden kann, wenn es um die komplizierten Einzelheiten geht. Genau das, also Fachkunde, verlange ich aber von denen, die in der Politik wichtige Entscheidungen treffen. Dafür bezahlen wir sie doch.

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        • Thorens sagt

          …und mit Ihren weiter oben eingeräumten NGO-Spenden bezahlen Sie die, deren Tun Politikern die eigene Fachkunde obsolet erscheinen lassen.

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        • Arnold Krämer sagt

          Fachkunde bei politischen Entscheidern? Da sucht man heute meist vergebens. Manche sind ja scheinbar nicht einmal in der Lage, den eigenen Fachbeamten kluge Fragen zu stellen und sie zu fordern. (Gestern wurde so eine Person gerade verabschiedet mit großem Tra-Ra). Unser Problem sind allerdings weniger die (wenigen) politischen Entscheider, sondern viel zu viele Parlamentarier, die immer mehr Detailinteressen oder -fragen geregelt wissen wollen (wegen der Gerechtigkeit oder der Sicherheit oder so ähnlich) und vorantreiben, sowie Apparate (EU-Behörden, Bundesbehörden und Ministerien) die auf allen Ebenen nach parteipolitischen und ideologischen Gesichtspunkten personell “bestückt” werden.

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  8. Frikadellen piet 44 sagt

    hallo zusammen also muss ich kein schlechtes Gewissen haben wenn hinterm Haus eine Ecke überhaupt keinen Rasen gemäht wird der Dünger daraus besteht dass man ab und zu sein Haus Kompost dort einfach hinkippt und zur Not statt der Toilette einfach sein Geschäft dort macht

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    • Smarti sagt

      Frikadellen Piet, theoretisch: ja – praktisch: wirst Du wohl gefilmt und angezeigt von Deinen lieben Nachbarn. Auch im eigenen Garten müssen alle Hundekegel täglich weg gemacht werden, es könnte ja sonst ein Hund hinein treten – und das ist unhygienisch und tierschutzrelevant 🙂 .

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  9. Reinhard Seevers sagt

    Hygiene ist in unserer Gesellschaft ein Tabu-Thema. Im persönlichen, wie im öffentlichen Bereich.
    Wer nicht täglich seine Unterhose wechselt, gilt als Schwein….besonders Mäner sind betroffen!
    Wer keinen Rasenroboter hat, ist rückständig und wer nicht die Kehrwoche einhällt ist ein Anarchist!

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      • Reinhard Seevers sagt

        Das Problem heutzutage ist ja, dass Flächen, die nicht gepflegt bzw. geräumt werden und von öffentlicher Seite zugänglich sind, immer ruckzuck vollgemüllt werden.
        Auch in der freien Landschaft werden Wegeränder oder Freiflächen nachts mit Bauschutt oder Autoteilen zugemüllt. Da muss dann um die entzauberten Flächen wieder ein Zaun drum, sonst hats keinen Wert.😎

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        • Inga sagt

          Ich dachte, das ist verboten.
          Baumschnitt geht ja, aber trotzdem verboten, denn alles muß seine Ordnung haben.

          Jedenfalls hat die Erde zu viel Menschen zu ertragen,

          denn die greifen in die Organisation der Natur, der Ökologie ein.
          Und da kann nicht eine Berufsgruppe der anderen die Schuld in die Schuhe schieben. Satt wollen sie alle werden.
          Tja und die Naturschutzorganisationen freuten sich darüber, denn sie verdienen ja Geld mit dem Phänomen.
          Deswegen klären die auch nicht auf, was ja ihre Aufgabe wäre.
          Was haben die wieder für einen Auftrag?
          Wofür werden die von unseren Steurgeldern bezahlt?

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        • Bergamasca sagt

          R. Seevers: “Auch in der freien Landschaft werden Wegeränder oder Freiflächen nachts mit Bauschutt oder Autoteilen zugemüllt.”
          Bauschutt? Echt? Jetzt bin ich aber fix und fertig. Ist das noch Deutschland oder schon Italien? In meinem Kopf haben sich in den letzten 25 Jahren so manche Mythen über Deutschland erhalten, die nach und nach zusammenbrechen.

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          • Reinhard Seevers sagt

            Immer wieder gerne landen Asbestplatten im Wald….oder der Abfall der polnischen/türkischen/rumänischen Einzelunternehmer, die die Entsorgungskosten sparen wollen.

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    • Inga sagt

      Das mit dem Rasenroboter ist doch altmodisch,

      ist nicht im Bewußtsein der Menschen, dass ständig kurz gemähter englischer Rasen unökologisch ist?

      Trotzdem sieht man ihn, sowie auch Schottergärten.
      aber ich dachte beides ist verrufen, oder nicht?

      Früher, die Neureichen, die brauchten das!

  10. unkomplizierter Wurzelwicht sagt

    Faul sollen wir sicherlich nicht werden – allenfalls denkfaul!!! 😉

    Das ideale Erscheinungsbild dieses hipp modernsten Bauern: Ein strahlender Mega-Muselprotz mit einem “Blumenkohl” ganz ohne Skeptizismus im Oberstübchen, ausgestattet nur mit Befehlsempfänger-Antennen. – GENIAL!!!…

    (Zu verschenken: Rückgratlose Bauern-Individuen!?)

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  11. Bergamasca sagt

    Er “plädiert […] für eine Abtrennung des Artenschutzes vom Naturschutz”. Das wäre schon mal ein Schritt weg vom Populismus und hin zu wissenschaftlich fundierten Ansätzen.
    Das wäre auch an der Zeit, bevor hier noch alles zu Tode geschützt wird.
    Leider ist Volkes Denke hier seit 1971 (Horst Sterns “Bemerkungen über den Rothirsch” 1971 (https://www.youtube.com/watch?v=ezf66zDx2MU) nicht weitergekommen. Weil nicht sein kann, was nicht sein darf.

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    • Hans Gresshöner,Landwirt sagt

      Horst Stern und Hoimar von Dithfurt hatten damals schon alles wesentliche erklärt!
      Aber es war auch die Zeit,wo schon am 2.Weihnachtstag der Flieger für die Gutverdiener ohne Kinder (dinks) nach Teneriffa abhob.

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  12. Hans Gresshöner,Landwirt sagt

    Biologische Stationen führen Naturschutz mit Landwirten nach Richtlinien durch,was nicht unbedingt zielgerichtet ist,so meine Erfahrungen. Das beste Ergebnis im Kiebitzschutz hatte ich, als ich damals dieses “böse Mittel” eingesetzt hatte,wo alles gelb wird.
    Prof. Kunz`s Erfahrungen sind sehr aufschlussreich.

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    • Bauer Willi sagt

      @Hans
      Wir haben mit unserer Biologischen Station sehr gute Erfahrungen gemacht. Kommt immer auf die handelnden Personen an.

      Haben gestern das “böse Mittel” gespritzt. Damit wir – hoffentlich bald – in Mulchsaat Zuckerrüben säen können.

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      • Jürgen Donhauser sagt

        Willi, so kommst du nie in den Öko-Himmel – oder war’s die Hölle 🤔 Ich verwechsle das immer 😉

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