Bauer Willi
Kommentare 35

Über Satire kann ich schmunzeln…

…aber der heute Show scheinen die Ideen auszugehen. Oder wie soll man es sich anders erklären, wenn nahezu in jeder zweiten Sendung ein Thema aus oder über die Landwirtschaft für Lacher herhalten soll?

Klar, Satire darf und muss übertreiben. Sie soll bewusst Dinge anprangern, von denen jeder weiß, dass sie nicht in Ordnung sind. Was Satire nicht darf: die Unwahrheit sagen. Doch das genau passiert laufend. Einem Faktencheck wie bei Frank Plasberg (ARD) würden viele Aussagen in der heute Show (ZDF) nicht bestehen. Ob Glyphosat, Nitrat und Gülle oder das Artensterben: die Informationen werden so plakativ und verkürzt dargestellt, dass zum Schluss immer ein Schuldiger gefunden wird. Das mag zwar Lacher provozieren, aber mehr auch nicht. Und auf Dauer langweilt mich das, weil das Muster immer das gleiche ist. Übrigens auch dann, wenn es um andere Themen geht.

Dass Herr Welke sich nicht ganz wohl in seiner Rolle fühlt, kann man auch seinem Gesicht ansehen. Mich erinnert die Mimik an Bill Clinton und seine Aussage: “I did not have sexual relations with that woman”.  Das Ergebnis ist bekannt.

Das Format der heute Show scheint aber anzukommen. Auch das ist ein Indiz für unsere Gesellschaft. Wenn es mir aber nicht gefällt, kann ich ja ganz einfach reagieren. Abschalten.

Bauer Willi

 

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35 Kommentare

  1. Paulus sagt

    Bauer Willi hat lediglich sehr geschickt zwei harmlose Worte und drei Pünktchen in irgendein Bild aus einer dümmlichen Sendung des ZDF montiert, bzw. wie ich mich ausdrückte gefrickelt.
    Nicht mehr und nicht weniger! Es ist erstaunlich welche Diskussion daraus entsteht. Ich habe das als kluge satirische Antwort auf weniger kluge, um nicht zu sagen platte Satire verstanden.
    Nicht nur aufgrund der Resonanz gehe ich sogar soweit, dieses Bild durchaus als Kunst im Beuysschen oder Staeckschen Sinn zu bezeichnen.
    Das hat jetzt nichts mit Süßholzraspelei zu tun sondern schlicht mit Wahrnehmung.
    Neben der University of Määnz Lerschesbersch gibt es möglicherweise auch noch eine of Rommerskirchen oder so.
    Jetzt seid ihr wieder dran, liebe Thea S und lieber Gärtner Christof.

    • Bauer Willi sagt

      Danke Paulus,
      Du verstehst es, meinen Beitrag in einen größeren gesellschaftlichen Kontext zu stellen und die künstlerische Leistung entsprechend zu würdigen. (Da habe ich jetzt lange drüber nachgedacht… 🙂

      Ja, schon erstaunlich, wie man, um es rheinisch zu sagen “usenem Furz ene Donnerschlach ze mache”. 🙂

      Wir verstehen uns.

  2. Thea S sagt

    Ich nehme mal an, daß Bauer Willis Beitrag reine Satire ist. Faktencheck in einem Satiremagazin? LoL!
    Und Welcke macht sich nicht nur lustig über die Landwirtschaft. Die SPD ist auch Dauerthema; Seehofer auch. solange er im Rampenlicht stand, die AfD, Brexit, die Automobilindustrie. Und alles ohne Faktencheck. Satire eben.
    Wikipedia: “Die Satire bedient sich häufig der Übertreibung (Hyperbel), kontrastiert Widersprüche und Wertvorstellungen in übertriebener Weise (Bathos), verzerrt Sachverhalte, vergleicht sie spöttisch mit einem Idealzustand (Antiphrasis) und gibt ihren Gegenstand der Lächerlichkeit preis. “

  3. Paulus sagt

    „Geistige Welke …“
    Ich vermute mal, dass Bauer Willi das heutige Titelbild irgendwie zusammen gefrickelt hat. Damit ist im Grunde schon alles gesagt und genau das bezeichne ich als Satire. Nicht schlecht lieber Willi.
    Was den Vergleich mit Bill Clinton betrifft kann man ja geteilter Meinung sein. 🙂

    • Gärtner Christof sagt

      nein, genau das ist NICHT Satire. Das ist plakativ. Satire ist, wenn man (z. B.) das Gegenteil von dem sagt, was man meint. Und es der Intelligenz der Zuschauer oder -hörer überlässt, was sie daraus für Schlüsse ziehen.

  4. Alexander Borchert sagt

    Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß………..

    Die alle leben vom Shit-storm und der Schlagzeile……..

    Wenn einmal niemand mehr von der Landwirtschaft reagieren würde, dann wäre schnell ein anderes Opfer gefunden……

    • Ehemaliger Landwirt sagt

      Lange genug hat die Landwirtschaft zu den Anschuldigungen geschwiegen, über sich ergehen lassen. Ein Landwirtschaftsferner Mensch würde das als Schuldeingeständnis bewerten.

  5. Friedrich sagt

    Ich habe noch nie eine Sendung in eins gesehen , aber diese Flachheit hat mich sofort , schon vor Jahren, abgestoßen und diese Sendung nicht mehr einschalten lassen. Wie dekadent müßen doch unsere Mitbürger sein , die so einen Blödsinn noch schauen. Habe gestern den NDR in Hannover besichtigt. Dort gab es nur noch einen -Redakteur der noch fest angestellt war , alles andere waren Freie Mitarbeiter. Das konnte man auch an den Türschildern sehen . Überall stand Freie Mitarbeiter dran und das beim “Öffentlichen Rundfunk” mit Zwangsgebühren. Diese Leute stehen doch ständig unter Druck ihren Vertrag nicht verlängert zu bekommen. Also müßen Schlagzeilen her. Da wird dann aus nix ne riesige Schlagzeile produziert. Recherche ist da nicht. Diese öffentl. Sender sollten lieber weniger Programme in Funk und Fernsehen bieten, weniger Wiederholungen senden , aber dafür reale , sachlich recherschierte Sendungen machen. Das ist ja auch deren Auftrag. Statt dessen jagen die hinter Einschaltquoten her. Blödisendungen sollten die lieber den Privaten überlassen und mal darüber nachdenken , ob die teuren Fußballübertragungsrechte zu verantworten sind bei den Zwangsgebühren ?

    • bauerhans sagt

      der ndr macht wirklich sehr ausgeglichene sendungen zur landwirtschaft,der wdr eigentlich nur sehr merkwürdige.

  6. Obstbäuerin sagt

    Wenn es stimmt, dass 75 % der Journalisten hinter den Positionen der Grünen in der Landwirtschaftspolitik stehen, muss man sich über die Lobbyarbeit der Medien nicht wundern. Lässt man die Späßchen beiseite, hat Welke die Forderungen und Klischees der NGO´s und der Grünen komplett in seiner Sendung eingebaut. Von Glyphosat über Pestizide bis zum Artensterben war Alles dabei. Viel Applaus gab es auch für die chinesischen Bienenersatzbestäuber. Längst widerlegt aber immer wieder gern hervorgeholt und mit begeistertem Applaus bedacht.
    Die Forderungen sind insofern schon infam, weil der Verbraucher, Journalist oder Grünenwähler, der eine unrentable Landwirtschaft fordert, nur an seinen Vorteil denkt und das finanzielle Risiko allein dem Bauern zugedacht sieht. Der Einzige, der das leisten kann, ist der Staat. Eine Landwirtschaft, die wie Krankenkasse oder Rentenkasse auf Beiträge oder Steuern gestützt ist, kann die absurdesten Wünsche erfüllen, wenn das Geld von irgendwo her sprudelt. Ein kleiner Bauer kann das nicht.

    • Günter Reichard sagt

      Hallo Obstbäuerin,
      ich kann dieses Bashing auf die Grünen hier in dem Blog nicht mehr lesen.
      Ich selbst bin ein stockkonservativer gläubiger Mensch, der die Landwirtschaft mit allen seinen Facetten und Richtungen schätzt. Dazu gehören konventionell und Biologisch gefühte Betriebe von Bauern die Ihr Handwerk als Berufung und die damit verbundenene Achtung
      vor der Schöpfung verstehen.
      Das hört dann auf, wenn alles eigene Versagen auf wen auch immer abgewälzt wird, nur um nicht mal mit Veränderung bei sich selbst beginnen zu müssen.
      Nachstehend ein Link von einer Sendung des bayrischen Rundfunk über die Milchwirtschaft.
      https://br.de/mediathek/video/mehr-wert-16052019-tierleid-fuer-mehr-milch-klinik-mangel-auf-dem-land-av:5c94bfaf1d1d5d001a59788d
      Der nächste Bericht kommt vielleicht über den Obstbau?
      Es sind schon die Bauern selbst, wenn auch wenige, die sich und Ihren Berufstand ins Abseits stellen. Aber diese wenigen haben eine fatale Wirkung.
      Z.B. heute früh: Erst bejubelt sich der bayrische Bauernverband dass die Verhandlungen nach dem Bürgerbegehren soooo gut für die Bauern verläuft und dann reklamieren sie plötzlich neue Forderungen. So wird die Sache für die Bauern unglaubwürdig und es wäre an der Zeit sich mal mit den Gebaren Ihres Verbandes auseinanderzusetzten.
      Schaut man sich landauf landab in den Verbänden und Regierungen um haben meist die Schwarzen das sagen um es mal in Ihrer Sprache auszudrücken.
      Und nun einen schönen Samstag aus Südtirol vom Berg, seit 3 Tagen schneefrei

      • Obstbäuerin sagt

        Hallo Günter Reichard, dann kannst Du sicher nachvollziehen, wie es uns mit dem medialen Bashing geht. Ich weiß nicht, welches Versagen Du meinst aber ich habe den Satz eines Lobby-Biobauern noch gut im Ohr:
        ALLES WAS DER KONVENTIONELLEN LANDWIRTSCHAFT SCHADET, NUTZT UNS.

      • Mark sagt

        Finde ich auch, also Grünen-Bashing geht gar nicht. Stell Dir vor, die retten unser aller Klima. Dann wärst Du auch nicht schon seit 3 Tagen schneefrei ….

      • Berthold Lauer sagt

        Wenn, wie sie richtig festgestellt haben, nur wenige das Problem sind, könnte man das ja auch so rüber bringen. Aber es wird lieber die große Keule benutzt. Grundsätzlich sehr ich solche Sendungen aber nicht als das Hauptproblem an. Viel schlimmer ist die alltägliche, beiläufige Diskreditierung und mangelnde Differenzierung auf vielen öffentlichen Kanälen. Viele längst überholte oder widerlegte Behauptungen werden immer wieder quasi als Fakten dargestellt.

        • Obstbäuerin sagt

          Ganz aktuell: RETTET DIE BIENEN !!! jetzt als europaweite Petition. Samt aller Forderungen, wie in Bayern. Wenn es denn europaweit auch durchgesetzt wird (????) gibt´s wenigstens da gleichen Unsinn für alle.

      • Ehemaliger Landwirt sagt

        Was willst Du mit dem Link des BR sagen?

        Da wurde ein Betrieb gezeigt, der seine Rinder verwahrlost gehalten hat, warum es so ist, wurde nicht gesagt, war der Betriebsleiter überfordert, hat er ev. wegen mangelnden Erlösen eine außerlandwirtschaftliche Arbeitsstelle angetreten?
        Fragen über Fragen? In unmittelbarer Nähe von mir wurden einer Familie die Hunde weggenommen, wegen Verwahrlosung, da war das Fernsehen nicht dabei. Was mich stört ist, dass es so dargestellt wird, als wäre solch eine Behandlung der Tiere normal.
        Was ich aber auch rausgehört habe, dass die dürren Kühe eine Folge den niederen Milchpreises ist, dies wird der Verbraucher nicht gehört haben.

        Im Obstbau, da kenne ich mich etwas aus. Die NGOs usw. können noch so brüllen, gekauft wird nur die Makellose Frucht, ohne PSM und die Weichfrüchte sollen noch 7 Tage und länger halten.
        Vor ca. 2 Jahren kam im Fernsehen ein Bericht über eine Protestaktion gegen Pflanzenschutz im Obstgebiet in Südtirol.
        15 Menschen bekleidet mit Malerkampfanzug und Staubmasken fuhren durch die Obstplantagen und hielten bei Wanderern an, um ihnen ihr Anliegen zu übermitteln.

        Die Prostestler – alles Deutsche -beklagten sich über die Passanten, weil es die nicht interessierte.
        So

  7. Bauer Fritz sagt

    Es gab da mal die Auflistung der dünnsten Bücher der Welt. Auf den ersten drei Plätzen waren zu finden (Reihung weiß ich nicht mehr sicher):
    *) Englische Kochkunst
    *) Italienische Heldensagen
    *) Deutscher Humor

    Aber nehmen sie das bitte nicht ernst. Ich bin einer der 8 Millionen Debilen in Österreich – laut Böhmermann

    • Ehemaliger Landwirt sagt

      Wenn ich richtig informiert bin,
      war die Sendung eine Aufzeichnung, da muss ich mich Fragen, was bezweckte der ORF mit der Ausstrahlung dieses Interviews.

      Satire darf alles, so die Meinung vieler, viele kennen nicht den Unterschied zwischen Satire und Beleidigungen.

      Man kann von zb. Herrn Erdogan denken was man will, das Schmähgedicht hatte nichts mit Satire zu tun, das war tief unter der Gürtellinie.

    • Gärtner Christof sagt

      Das Erfrischende an der heute-Show ist, dass Welke eben eine gute Portion Selbstironie mit einbringt. Das führt dazu, dass man alles nicht so eng sieht und es auch als Satire erkennt.

    • Inga sagt

      ist man da besonders humorreich?

      Welche Farbe haben die Mähdrescher, die da hergestellt werden?

  8. Schulzi sagt

    Journalisten würden sagen, Satire dürfe alles, womit wir schon beim ersten Problem werden. Damit meine ich nicht, dass bestimmte Dinge nicht gesagt werden dürfen, sondern dass der Journalisten eine Art Freifahrtschein bekommen und von ihren journalistischen Prinzipien entbunden werden. Das muss nicht unbedingt schlecht sein, kann es aber. Problem zwei ist, dass immer mehr Leute Satire als Nachrichtenersatz und zur Meinungsbildung betrachten. Für beides taugt Satire aber nicht. Erstens, weil Satire von bestimmten journalistischen Pflichten entbunden ist, die bei der Darstellungsform der Nachricht gelten. Zweitens, weil Satire nur eine ganz bestimmte Sicht auf die Welt zeigt und damit auch eine ganz bestimmte Meinung. Meinungsbildung ist aber aus meiner Sicht was anderes…

  9. Mark sagt

    Qualitativ hat die heute show stark abgebaut, mittlerweile ist das nur noch infantiler Mainstreamklamauk. Da spielt ein Dieter Nuhr in einer anderen Liga.

    • Gärtner Christof sagt

      bei Dieter Nuhr schlaf ich immer sofort ein. Wenn er nicht Lisa Eckhard und andere dabei hätte, würde ich das nicht mehr schauen.

  10. Es ist wichtig auch Mal über sich selbst zu lachen…..
    Auch ich schmunzele oder lache manch mal über die Landwirtschaftlichen und auch über andere Themen und denke mir mein Teil dazu. In der Satiere steckt viel wahres und oft viel unangenehmes, bei guter Satiere werden einzelne Themen rüber gebracht und man lacht und macht sich seine Gedanken dazu.
    Auch mir scheint es so als wenn denn Satirikern die Möglichkeiten aus gehen und immer und immer wieder das selbe Thema weiter ausleiern und so mit für mich Unglaubwürdig werden.
    Ein Teil der der Menschen springt darauf aber trotzdem an und sieht die Übertreibungen gar nicht, sondern hält sie für Wahr und das ist meines Erachtens sehr gefährlich.

    • Schmeckt gut sagt

      Die starke Rationalisierung in der modernen (und Bio) LW, die uns immer wieder vorgehalten wird, trifft doch genauso auch die Redaktionen der Medien. Auch hier gibt es eigentlich einen immer weiter steigenden Bedarf an Arbeit (Informationsbeschaffung). Die Verfügbarkeit von AK ist aber eingeschränkt un/oder wird durch die Geschäftsführung eingeschränkt, um Kosten zu sparen. Genaue Recherche wird so kaum noch möglich sein. Woran erkennt man dies? Unter anderen an den “fahrenden Zügen” auf die alle Redaktionen nacheinander oder auch gemeinsam aufspringen:
      – Klimakrise
      – mit Greta 😉
      – Dieselskandal
      – CO2-Steuer
      – Mietkrise
      – Soli, für und wieder (im Moment)….
      und landwirtschaftliche Themen sind immer dankbar.
      Es wird immer ein Riesenbohei herbeigeredet, der sich nach kurzer Zeit in Luft auflöst. Wo sind die wirklich wichtigen Themen? Sterbende Menschen im Jemen, in den Wirbelsturmgebieten in Afrika, Syrien? Was passiert im Urwald von Brasilien?
      Hieran ist die EU übrigens nicht beteiligt, sondern vorangig die Rohstoffnachfrage aus Asien und der Populist aus den USAS schuld.
      Nur mal so ein paar Überlegungen zur “wichtigen” Arbeit der völlig überbewerteten Medien. Gute Arbeit sieht anders aus. Das bekommen wir Bauern deutlich besser hin 😉

  11. Gärtner Christof sagt

    ich werde die heute-Show ganz bestimmt nicht abschalten. Ich habe manchmal schon eine halbe Stunde durchgelacht – wo bekommt man das sonst schon noch? Trifft offensichtlich meinen Geschmack.

    • Ehemaliger Landwirt sagt

      Ich möchte ihren Geschmack nicht kritisieren,
      diesen Quatsch jedoch tue ich mir nicht an

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