Bauer Willi
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Skimpflation und Shrimpflation – legaler Schwindel…

Ich hatte den Begriff  “Skimpflation” bisher noch nicht gehört. Es handelt sich um die Veränderung einer Rezeptur eines Lebensmittels hin zu preiswerteren Rohstoffen. Preis und Inhalt der Packung bleiben gleich, die Qualität ist jedoch nicht mehr die gleiche wie vorher.

https://www.vzhh.de/themen/lebensmittel-ernaehrung/einkaufsfalle-supermarkt/skimpflation-lebensmittel-von-schlechterer-qualitaet

Und dann gibt es noch die klassische “shrinkflation” bei der der Inhalt der Packung reduziert wird, der Preis jedoch gleichbleibt oder sogar erhöht wird.

https://www.stern.de/wirtschaft/news/-mogelpackungen–im-supermarkt–bund-will-mit-gesetz-dagegen-vorgehen-33832202.html

Bei beiden Fällen geht es dem Produzenten  darum, eine höhere Marge zu generieren, ohne dass es dem Kunden auffällt. Die obigen Maßnahmen sind beide legal, werden aber versteckt. Von daher ist der Begriff “Schwindel” vermutlich juristisch nicht haltbar, “Verbrauchertäuschung” trifft es wohl eher.

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16 Kommentare

  1. Reinhard Seevers sagt

    Die Landwirtschaft kann sich ja auch mal an dieser Betrügerei beteiligen. 1kg ist dann nur noch 800g und 1 Liter nur noch 750ml…..also für den, der eine Rechnung stellen kann…die anderen dürfen ihre Kosten weiterhin selbst tragen…😄

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    • Ferkelhebamme sagt

      Die Landwirtschaft ist selber betroffen: Bei Schweine-Fertigfutter z.B. behalten sich Hersteller vor, die Zusammensetzung laufend zu „optimieren“. Da wunderst du dich, warum es im Stall plötzlich nicht mehr läuft, und musst feststellen, dass die Deklaration eine ganz andere ist, als du ursprünglich bestellt hast. Solange die Nährwerte gleich bleiben, ist das für die völlig ok. Am besten selber mischen, da weiß man, was im Tier landet

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      • Jürgen Donhauser sagt

        @Ferkelhebamme: “Am besten selber mischen, da weiß man, was im Tier landet” – Da bin ich voll bei Dir!!! Denn die Nährstoffanalyse aus dem Labor sagt nichts über die Verfügbarkeit, über die Resorptionsfähigkeit im Tier aus. Und dies ist auch noch extrem vom Alter des Tieres abhängig. Gerade in Süddeutschland werden oftmals “katastrophale” Getreidepartien in den Mischfutterfirmen entsorgt. Die Toxine wurden nicht analysiert und du wunderst dich nach der neuen Futterlieferung warum plötzlich Dein Tiere kotzen. Deshalb Rohkomponenten einkaufen, Qualität überprüfen, mit NIRS Sensortechnik Inhaltstoffe checken und dann Eigenration bauen.

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        • sonnenblume sagt

          Die Entsorgung von weniger gutem Getreide in den Mischfutterfirmen ist nicht nur in Süddeutschland üblich. Das gibt es wohl überall.
          Man sollte entsprechend den Handelspartner aussuchen. Es gibt private Firmen die sehr viel Wert auf Qualität legen. Das Futter ist teurer, aber man weiß was man bekommt.
          Ist doch häufig auch nur eine Übergangslösung bis man die neue Ernte verfüttern kann.

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    • Arnold Krämer sagt

      Betrug ist das nicht. Man erzeugt Intransparenz. Das ist die einzige Möglichkeit bei starkem Wettbewerb und Austauschbarkeit von Produkten, die Margen zu retten, die ansonsten verschwinden würden. Und dann wäre man pleite.
      Das beste Beispiel für die Erzeugung von Intransparenz liefert übrigens das Thema Geld, ein extrem homogenes Gut, homogener als Mineralwasser z. B.. Und trotzdem schaffen es die Banken, damit Geld zu verdienen.

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    • Smarti sagt

      Jetzt treten ja dann Gesetze in Kraft, bei der dann der Landwirt mit der Molkerei einen Vertrag über den Preis abschließt, bevor die Milch angeliefert wird. Viele jubeln, endlich wird dann der “wahre” Milchpreis bezahlt, also das, was die Produktion kostet. Gut gemeint, aber meiner Meinung nach nicht gut gemacht.
      Da sich die Inhaltsstoffe von Molkereiprodukten jetzt nicht wirklich verschlechtern bzw. verbilligen lassen, kann man vielleicht noch ein wenig über die Menge machen. Dann ist aus die Maus.
      Dieses Gesetz ist Gift für die kleinen und mittleren Betriebe und die kleinen und mittleren Molkereien. Den Grossen schadet es nicht, die bekommen die Milch auch aus dem Ausland bzw. haben längst auch einen Teil der Produktion im Ausland stehen.
      Je höher die Preise werden, desto weniger können sich die Verbraucher Produkte von kleineren regionalen Firmen leisten. Dies spürt auch unsere Molkerei extrem, da nützt dann auch eine gute Marke immer weniger. Noch vor kurzem war sie der Garant für guten Absatz, jetzt sucht die Molkerei den Zusammenschluss mit Discounter und Eigenmarken… nicht weil man will. Weil man muss.

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  2. Frikadellen piet 44 sagt

    moin betrifft das auch das Reinheitsgebot des Bieres ich glaube nicht oder
    welche Produkte sind denn dabei am meisten betroffen

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