Bauer Willi
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Nasse Dürre

Derzeit regnet oder schneit es viel. Und als Landwirt verfolge ich, neben dem Wetterbericht, auch die Bodenfeuchte. Dazu gibt es eine sehr gute und immer aktuelle Karte des Helmholtz-Institutes in Leipzig, den Dürremonitor.

https://www.ufz.de/index.php?de=37937

Folgende Frage habe ich an das Institut geschrieben:

Ich mache derzeit eine Beobachtung, die ich mir nicht erklären kann. Es gibt Regionen, in denen die nFK oberhalb von 100% liegt, trotzdem aber eine, wenn auch leichte, Dürre im Oberboden ausgewiesen wird. Im Prinzip der Vergleich zwischen der mittleren und rechten Karte auf dem Bildschirm. Wie kann das sein?

Herr Dr. Marx hat mir geantwortet: (nFK ist übrigens die “nutzbare Feldkapazität“)

Hallo Herr Kremer-Schillings,

Ihr Eindruck des absolut nassen Oberbodens findet sich auch in unseren nFK-Karten (rechts auf der homepage) wieder. Trotzdem wird aktuell in vielen Teilen Deutschlands ein Dürrestatus angezeigt. Die Diskrepanz ist der Grund, warum die Information zu Dürre und dem pflanzenverfügbaren Wasser gezeigt wird!

Dürre bezeichnet die Einordnung des aktuellen Zustandes, ermittelt über die letzten 30 Tage, zum langjährigen Erwartungswert an einem bestimmten Ort und Zeitpunkt innerhalb des Jahres. Damit wird der Jahresgang (im Sommer sind die Böden statistisch trockener als im Winter) beseitigt.

Die % nFK widerum zeigt tagesaktuell, skaliert zwischen dem Welkepunkt und der Feldkapazität, das pflanzenverfügbare Wasser. Damit wird der Jahresgang der Bodenfeuchte abgebildet. Da bei Feldkapazität die Böden nicht vollkommen gesättigt sind, kann für einige Böden deutlich über 200% erreicht werden. Im Winterhalbjahr sind in einigen Regionen Werte >100% normal.
Die Diskrepanz tritt also auf, wenn z.B. ein Boden im Dezember langjährig 115% nFK erwartet, aber aktuell nur ein Wert von 105% erreicht wird. Der Boden ist zwar absolut ziemlich nass, aber langjährig gesehen zu trocken, also im Dürrezustand.

Der Gesamtbodenzustand kann ohne weiteres sehr trocken sein, obwohl die Oberfläche matschig ist und Pfützen an der Oberfläche stehen. Da Wasser sich insbesondere bei trockenen Bodenschichten sehr langsam nach unten bewegt, wird eine mehrwöchige nasse Phase benötigt, um den Gesamtboden wieder aufzufüllen. In unseren Karten sehen Sie, dass die Dürresituation bereits langsam abnimmt.

Zur Zeit kann daraus ein weiteres scheinendes Paradoxon entstehen, nämlich die Hochwasserlage bei Niederschlag auf tauenden Schnee und gleichzeitiger Dürre im Gesamtboden. Hier ist es so, dass das Wasser an der Oberfläche nicht schnell genug in den Boden einsickern kann und dann schnell zu den Flüssen läuft. Wenn es aber nicht in den Boden einsickert kann auch die Dürresituation sich nicht merklich bessern.

Ich hoffe, das klärt Ihre Frage

Viele Grüße
Andreas Marx

Ja, das tut es. Und auf der Seite des UFZ werden auch noch verschiedene andere Fachbegriffe erklärt.

Vielen Dank, Herr Marx.

 

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40 Kommentare

  1. Ludwig sagt

    Alles wunderbare Karten und Aussagen. Ich verlasse mich da lieber in Aussicht auf die kommende Ernte auf die Niederschlagsmengen vom 1.11. bis 31.3. . Wenn ich da über 240 mm Regen bekommen habe , dann wird zu einem hohen Wahrscheinlichkeitsgrad die Ernte recht ordentlich. Das ist das Ergebnis meiner über fünfzigjährigen Aufzeichnungen. Wir haben jetzt drei trocknere Jahre hinter uns und jetzt gehts halt wieder anders rum. Wir Bauern wissen das aus Erfahrung , aber die anderen 83 Mill. Mitbürger lassen sich von Politik und Medien immer wieder in Angst und Schrecken versetzen. Bis Ende März fehlen uns jetzt noch rd. 100 mm Regen um das Mindestsoll zu erreichen und das werden wir wohl auch schaffen. Wenn dann in den Vegetationsmonaten noch immer jeweils 50 mm runterkommen , dann ist das ok. Den Rest besorgen wir dann mit der Beregnung, wenn uns Coca-Cola nicht noch mehr Wasser abzapft.

    • Reinhard Seevers sagt

      “Wir Bauern wissen das aus Erfahrung , aber die anderen 83 Mill. Mitbürger lassen sich von Politik und Medien immer wieder in Angst und Schrecken versetzen. ”

      Den anderen Mitbürger geht das am A..ch vorbei. Wenn im Frühjahr die ersten Erntprognosen veröffentlicht werden, ist der nächste Aufreger perfekt…..

    • Brötchen sagt

      Danke so eine Antwort hatte ich irgendwie erwartet 😀🍷

      Das ist noch ein Bauer.😉

    • Ehemaliger Landwirt sagt

      Im Nachbarort ist eine Wetterstation. Die sagt, seit dem 01.11. sind es 340,8 Liter.

      • Inga sagt

        Was auf dem qm?

        Es sollen aber noch über 400mm/qm fehlen…
        Um die Trockenheit aus der Tiefe in den alten Zustand vor 2018 zu versetzen.

  2. Karl Timme sagt

    Sollte eigentlich hier stehen:
    Ohne jetzt hier groß Bodenkunde (wichtiger Teil einer Landwirtschaftlichen Ausbildung) zu betreiben, ein paar Hinweise. Ein ausgetrockneter Ton Boden weist Parallelen zu einer Beton gepflasterten Fläche aus, in deren Fugen sich Pflanzen angesiedelt haben. Der Beton der Pflastersteine nimmt nur sehr langsam Wasser auf. Durch die Fugen dringt nur sehr langsam Wasser in den Unterboden. Das dauert mindestens solange wie das austrocknen.
    In den alten Heidehäusern wurden die Dielen mit Lehmboden gebaut und die Gefache mit Lehmsteine ausgemauert. Kurzfristige Feuchtigkeit hat diesem Baustoff nicht aufgelöst, bei langfristiger einwirkung sehrwohl. Daher wurden diese Lehmziegel später gebrand, so daß Klingersteine entstanden (Wasserkapazität 0). Diese waren dann nicht mehr Feutigkeitanfällig (Soweit meine Erklärung für den Laien). Auf der Seite des Helmholtz-Institutes gibt es fachlich richtige weitere Erklärungen (alles wichtige Begriffe für einen Beregnungsbetrieb)

  3. Peter sagt

    Die Klimawandel-Panikmache ist inzwischen soweit fortgeschritten, dass nichts mehr hinterfragt wird. Ist die Arktis zu warm: Der menschengemachte Klimawandel ist schuld, ist die Arktis zu kalt: Der menschengemachte Klimawandel ist schuld. Ist es zu trocken, zu nass, zu stürmisch, etc. der Mensch ist schuld.
    Diese Hybris, mit der uns unsere politischen Führer ständig Schuld einreden wollen, um sich ständig neue Abgabenmodelle einfallen zu lassen, entspricht dem Ablasshandel der Kirche im Mittelalter. Es wird Zeit, dass ein neuer Martin Luther kommt und uns die Augen öffnet.

  4. Smarti sagt

    Das kann ich auch für unsere Gegend ( Südlicher Schwarzwald ) bestätigen. Seit drei Jahren wird es jeden Winter schlimmer. Unser Hof liegt am Hang und wird von den oberflächlichen Wassermassen förmlich überrollt. Die Drainagen schlucken das viele Wasser nicht mehr und über eine niedrige Stützmauer haben wir sogar einen Wasserfall. Zwar ist dahinter ein neuer grosser Drainagegraben mit Schacht – keine Chance. Das Wasser sucht sich den leichtesten Weg und das ist direkt durch den alten Kuhstall.
    Nicht mehr lange und die Wiesen weisen wieder Trockenrisse auf. Heute morgen wollte ich Zaunpfähle einschlagen, bei 15 cm ist der Boden hart.

  5. Thomas Apfel sagt

    Ich finde die Karten sehr interessant und vertraue darauf, dass nicht alle Wissenschaftler zu dämlich sind Messtellennetze anzulegen. Auch wenn das Nitratmessnetz durchaus Grund zur Besorgnis in dieser Richtung hahelegt.
    Ich habe mir in diesem Zusammenhang die Broschüre zur Prognose der Auawirkungen verschiener Temperaturanstiegs-Szenarien auf die Landwirtschaft herunter geladen.
    Von Panikmache kann ich da nicht viel finden. Interessant ist vor allem, dass bei Winterweizen nachgewiesen wurde, dass die höheren CO2 Gehalte in der Luft (“CO2 Düngung”) bislang die Trockenheitsauswirkungen auch bei 1 – 2 Grad Erderwärmung durch bessere Wassernutzungseffizienz kompensieren und sogar überkompensieren können. Probleme werden für Rheinland Pfalz und Teile Süddeutschlands und vor allem für sandige Böden in niederschlagsärmeren Gegenden (Brandenburg) prognostiziert, weniger für Norddeutschland.

  6. Wir vertrocknen jedoch wirklich, egal, was man subjektiv meint!

    Zum Subjektiven:
    Ich habe wiederholt von mehreren Bauern gehört, sie könnten deutlich einfacher ihre (an)moorigen Flächen befahren, die wären nicht mehr so durchnässt und könnten leichter bewirtschaftet werden.

    Das Beispiel vor einiger Zeit, als die Bundeswehr – wohlgemerkt in einem Moorgebiet – mit einer Rakete das ganze Moor in Meppen in Brand schießen konnte, zeigt, wie sogar vermeintlich feuchter Grund brennt wie Zunder bis in die Tiefen hinein. Das wäre früher nicht möglich gewesen.
    https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/osnabrueck_emsland/Zweiter-Jahrestag-Meppener-Moorbrand-wirkt-nach,moorbrand1156.html

    Künstliche Bewässerung in den Trockenzeiten nimmt zu.
    https://www.volksstimme.de/lokal/zerbst/landwirtschaft-wasser-bleibt-weiter-knapp

    Bedeutung Klimawandel fürs Wetter:
    Jetstream ist stark abgeschwächst, der Mixer am Norpol läuft auf schwächster Stufe, Hoch- und Tiefdruckgebiete wandern sehr langsam, verharren lange, so kommt es zu wochenlanger Trockenheit ebenso wie zu wochenlangen Regenfällen, alles wird in die Länge gezogen. Ich meine, 2020 hat es den ganzen Februar über auch geregnet, im Juni-Juli waren es dafür regenfreie Wochen.
    https://www.wetter.de/cms/februar-mit-regen-ohne-ende-gleicht-das-die-trockenheit-der-letzten-monate-aus-4486616.html

    Physikalische Effekte:
    Böden, die erst länger durchtrocknen, verhalten sich bei Niederschlag wie Beton. Das bedeutet, es gibt erst mal viel Oberflächenwasser und Erosionseffekte, bevor der Boden anfängt, die Feuchtigkeit aufzunehmen. Siehe auch so genannte Verschlämmung.

    Pflugloser Ackerbau schont Bodenlebewesen (pfluglos ca. viermal mehr Würmer). Tiefgrabende (anektische) Würmer jedoch führen nicht nur dazu, daß der Boden gut durchlüftet wird mit all den Makroporen, sondern daß das Wasser noch schneller in tiefere Schichten absickern kann (bis zu 7 Meter Tiefe graben die Tierchen). Das ist gut, wenn man mit viel Wasser zu tun hat (früher halt der moorige Grund), jedoch doof, wenn man Wasser speichern will weiter oben. Anders gesagt: Ja, mehr Wasser kommt schneller in den Boden, aber auch deutlich tiefer als dort, wo es noch pflanzenverfügbar wäre. Als würde man Suppe mit ‘nem Schaumlöffel in die Schüssel bringen wollen, bildhaft formuliert.

    Humusaufbau wurde massiv vernachlässigt. Ein großer Teil der Ackerböden hat nur um die 2% bis 4% Humus. Humus braucht es zur Speicherung von Feuchtigkeit, sonst versickert’s nur, der Boden ist dann nichts Besseres als ein Sandfilter fürs Regenwasser. Hier kommt auch ein Phänomen aus dem rein pfluglosen Ackerbau hinzu: die Schichtbildung (Segregatgefüge) von Kohlenstoff in den oberen 15 cm, die Versandung darunter. Als würde man eine Schaufel Erde auf Sand in einer Sandkiste werfen. Also oben kann es matschig werden, darunter plörrt es durch.

    Bei der Wasseraufnahme spielt auch die Verdichtung unterhalb 15 Zentimeter (unter Grubbertiefe) eine Rolle. Je nachdem wie porös der Boden ist, kann das Wasser schneller nach und nach in den Boden eindringen. An sich nicht unbedingt schlecht, wenn Wasser durch die Verdichtung so nicht zu schnell versickern kann. Jedoch problematisch bei zu viel Wasser oben, daß die oberen 15cm dann noch leichter zu Matsch werden und Erosion begünstigt wird, so daß es wie oben angesprochen die Verschlämmung begünstigt.
    https://bisz.suedzucker.de/anbau/bodenbearbeitung/konservierende-bodenbearbeitung/1-verschlaemmung-bei-schlechter-bodenstruktur/

    Ich bleibe bei meiner Meinung, einmal alle ein, zwei Jahre den Pflug rausholen zu müssen, um kohlenstoffhaltiges Substrat (Mist, Holzkohle-Kompost z.B. aus Agroforsten, kohlebasierter Stickstoffdünger o.ä.) tiefer in den Boden zu bringen und diesen dort aufzulockern, gleichzeitig die Regenwürmer kurzfristig im Bestand zu reduzieren. Das kohlenstoffhaltige Substrat fördert die Humusbildung massiv (Verhältnis 10 C : 1 N sind ideal). Durch das tiefere Einbringen hat man die Schichtbildung vermieden und Böden sind auch tiefgrundiger bessere Feuchtigkeits- und Nährstoffspeicher. Auch phytosanitär nicht uninteressant bei Schnecken und Mäusen. Und reduziert man es auf einmal jährlich oder alle zwei Jahre, sind die Erosionseffekte durch kurzfristig höhere Oberfläche unmittelbar nach dem Pflügen vernachlässigbar (auch der Grubber erhöht die Oberfläche nebenbei). Bei (an)moorigem Grund, der schon hohen TOC hat, dürfte pfluglos reichen (regenerative Landwirtschaft), das waren die Felder, die auch trotz Dürre teils höhere Erträge geliefert hatten, weil die Trockenheit außerdem noch den Pilzbefall fernhielt. Beziehungsweise die Pflug-Intervalle wären deutlich größer, halt so bemessen, daß der Kohlenstoffanteil erhalten bleibt.

    Aber die Schichtbildung mit Humusbildung nur oben drauf führt nicht zu Resilienz gegen Dürren und lange Regenereignisse, fürchte ich, die oberen Zentimeter sind zuerst am Ar***, so oder so, sie trocknen als Erstes aus, sie erodieren als Erstes.

    Ich bin kein Bauer und kein Wissenschaftler. Jedoch mit Blick auf die Trockenheit, die Erfahrungswerte, Studien vom Thünen-Institut und anderen könnte es die Zusammenhänge erklären. Vielleicht kann man sich mal näher mit dem so genannten Segregatgefüge beschäftigen als Beispiel! Hier rechts in der Graphik zu sehen:
    http://bodenschutz.bund.net/fileadmin/bundgruppen/bcmsbodenschutz/pdf/Factsheets_Glyphosat.pdf

    • Thomas Apfel sagt

      Hat ein bisschen was von der fröhlich losplappernden Annalena, von Vielem was gelesen und fast nix verstanden !

      • Lady sagt

        Tja, irgendwie empfinde ich das als ziemlich dreist.
        Wenn hier jeder plappernd sein Wiki oder sonstwo angelesenes Wissen rausplaudern würde…
        Was soll uns das sagen?
        Ist das schon Wahlkampfmodus?

  7. firedragon sagt

    Hm, nasse Dürre, ich musste schmunzeln, weil für unsere Region (Südpfalz) treffend.
    Bei uns hat es die letzten Tage immer mal wieder geregnet, das ist gut.
    Wie oben beschrieben, die obere Schicht ist matschig, kaum ein Durchkommen auf Wiesenwegen. Das Wasser kann nicht versickern, jedenfalls nicht schnell genug, da der Unterboden einfach viel zu trocken ist.
    Würde es jetzt einige Tage windig sein und die Temperatur von derzeit 10°plus und darüber, eine oder zwei Wochen anhalten, wäre wieder mehr verdunstet, als versickert.
    Diese Phänomen hatten wir letztes Jahr schon.

  8. unkomplizierter Wurzelwicht sagt

    Wer aktuell Drainagen kontrollieren möchte mit dem Bagger, dahingehend Aufschlüsse zieht, wird seine Stirn in Falten legen, was da zutage tritt.

    Das Hochwasser im Rhein bestätigt übrigens eindeutig, wo das Wasser hingeht – nicht in unsere Böden!

    Oberflächliche Gesamteindrücke widerspiegeln jedenfalls nicht die Realität! Etwas mehr Wissen wäre nicht unbedingt fehl am Platze, lieber Kollege Willi. 😉

    • unkomplizierter Wurzelwicht sagt

      Die Infiltration ist das wirklich Ausschlaggebende. – Nachlesen, schlau werden 😉

      • Thomas Apfel sagt

        Genau das gibt die Helmholtz Karte aber im Grunde wieder: Tieftrockene Lehmböden infiltrieren selbst bei scheinbar ausreichenden Niederschlägen langsamer als normal, was zu oberirdischem Abfluss bei eigentlich zu trockenen Böden führt.
        Ich denke allerdings, dass es dieses Phänomen schon immer gab und so tief einfach nicht gemessen wurde. Im Grundsatz gibt es aus meiner Sicht in diesem Falle an der Herangehensweise des UFZ nichts auszusetzen.

  9. Brötchen sagt

    Achso mich würde das Messstellennetz interessieren worauf das basieren soll?!

    Mir ist aufgefallen, das es bei der Niederschlagsmessung grosse Differenzen gibt und das Netz zudem nur wenige Messwerte ausgibt und sehr grob ist.

    Auf diesen Umstand hat Kachelmann Mal hingewiesen.
    Er sponsort bzw. stellt viele Messstationen auf.

    Weil sonst sind viele Angaben nur Hochrechnungen.

    • Brötchen sagt

      Was mir noch aufgefallen ist, was soll die Angabe von 25 cm und dann der Riesensprung zu 1,80m.

      Ich würde 5 cm und 3 m vorschlagen😉.

      25 cm kann jeder ermitteln indem er den Finger in den Sand steckt. 1.80 m kann so gut wie niemand schnell überprüfen.

      Bin zwar kein Ackerbauer, aber wenn ich einer wäre, hätte ich die Fragen gestellt.

      • Paulus sagt

        Brötchen, auch die Bodenfeuchte bis in 1,80 m Tiefe und mehr, kann/könnte jeder interessierte LW ganz schnell in den gewünschten Tiefenschritten überprüfen.
        Einen kapazitiv messenden Feuchtesensor mit isolierten Einstechelektroden habe ich als einen der Prototypen noch herumliegen; ggf. muss man je nach Bodenart vorbohren. Der kann auch noch ein wenig mehr, z.B. den N-gehalt messen. Das war sozusagen ein Abfallprodukt der F&E, es gab dafür aber scheinbar keinen ausreichend großen Markt, jedenfalls nicht für meine ehem. Company. Und wie das nun mal so ist, verschwindet alles mit dem man kein Geld verdienen kann in der Versenkung. 😉

      • Brötchen sagt

        Willi die Zahl würde mich interessieren und ungefähr die Auflösung und wie das gemessen wird.

        Paulus die Idee kam mir auch was zu basteln. stelle mir das von der Methodik nicht ganz trivial vor.

    • Brötchen sagt

      Die obige Begründung ist erst seit ein zwei Wochen bei uns relevant!

      Zudem sind ja die Vorfluter usw. von wo es auch ein wenig drückt.

      Einige wiesen sind schon seit längerem deshalb sehr feucht und man sieht Wasser.

      • Brötchen sagt

        Mich regt das Thema so auf, weil diese Karten dazu benutzt werden den normalen Leuten Angst zu machen. Wurde z.b. letztens erst beim MDR Wetterbericht so verkündet, es wurde aber nicht die 25 cm Karte gezeigt.

        So nach dem Motto, wir vertrocknen.

        Ich hatte mir ja die mühe gemacht alle Niederschläge der Historie auszuwerten und da gibt es einen ganz leichten langfristigen Trend nach oben, in meiner Region.
        Es gab auch schon vor längerer Zeit sehr trockene Jahre, die Trockenheit der letzten Jahre liegt aber immer noch in dem Bereich dieser Jahre!
        Sicher gibt es Wasserprobleme der letzten Jahre, aber die feuchten Jahre wo wir hier Hochwasser hatten, darauf geht niemand ein.

          • Bauer Willi sagt

            @Brötchen
            Ich finde die Verschwörungstheorien merkwürdig. Diese Karte wird doch nicht von der allgemeinen Öffentlichkeit aufgerufen (wegen Angst machen….:-( ).

            Ich bin froh, dass es überhaupt eine Feststellung der Feuchtigkeit bis 1,80 m gibt! Wer weiß das denn schon?

            Dein Vorschlag von 5 cm und 3 m ist schlichtweg Blödsinn. 25 cm ist in etwa eine Pflugfurchen-Tiefe, 1,80 m in etwa die Tiefe, die auch noch von Kulturpflanzen so gerade noch erreicht werden kann. Und jetzt komme mir nicht mit dem Weinbau…

            • Brötchen sagt

              Du das sollte Satire sein.

              Aber wenn ihr das als Ackerbauern alles so gut findet, dann sei es so.

              Man könnte durch eine höhere Auflösung der Feuchtigkeit in den einzelnen Bodenschichten bessere voraussagen treffen.

              So hat man eben viel Zeit die unbedarften in Angst und schrecken zu versetzen. Meine Tochter hat mich drauf angesprochen, deshalb.

              Die Karte wurde beim MDR Wetterbericht schon des öfteren gezeigt!

              Denke auch beim rbb.
              Denke nicht das das jetzt eine Verschwörungstheorie ist.

              Einfach Unbedachtheit und wieder was nach dem Motto der Laie staunt und der Fachmann wundert sich.

              • Brötchen sagt

                Ich kann mich noch an Zeiten erinnern, wo die Ackerbauern den friedlichen Schlaf mit ihren Pflanzen Schutzmitteln geträumt haben, da war die Tierhaltung schon 20 Jahre wegen Antibiotika unter Beschuss und ich habe da mit Messebesuchern drüber diskutiert und dann kam was kommen musste. Den Salat haben wir ja jetzt und das ging rasend schnell.

                Und jetzt Humus Humus oder die Welt geht unter.

              • Karl Timme sagt

                Brötchen,
                der Hinweis auf die Kachelmann-Seite ist gut. Bei Ihrem Fäbel für Niederschlagsmengen sollte Ihnen aufgefallen sein, das in der Graphik von Kachelmann “Niederschlag Sommer Gebietsmittel 1881-2019” die Jahre 2018 und 2019 die Jahre waren mit den geringsten Sommerniederschlägen infolge waren und das in der Zeit wo der Wasserbedarf der Vegetation (einschließlich Wälder) am höchsten ist.
                Der Wert “nutzbare Feldkapazität” ohne den Standort auf den er sich bezieht, keine Aussagekraft (da hat Wikipedia mit der Aussage des Bodenwasservorrats eine Beschreibung gewählt die falsch ist ; ein Sandboden ohne Ton-Humus-Komplexe hat einen sehr geringen Wasservorrat)

                • Brötchen sagt

                  Ja ist mir soweit klar!

                  Ganz mit der Kneifzange gepudert bin ich nicht.

                  Ich habe bloss nichts anderes, woran ich mich orientieren kann. Ich messen selber auch Regen und ich liege da fast immer höher als die offiziellen Angaben, kann das also auch nicht nehmen.

                  Wenn die Ackerbauern das alles so bestätigen, dann ist es so.

                  Ich habe ja abgeschworen.

                • Karl Timme sagt

                  Ist schon klar, bei uns wird der nächste Messpunkt (liegt im Westen) für Wettervorhersagen und agrar Empfelungen des DWD genommen. die im Osten liegenden Messtellen sind zwar weiter Entfernt, treffen aber in Ihren Messwerten und Aussagen eher für meinem Standort zu (im Sommer überwiegend Ostwind). Noch genauer sind die Werte des Beregnungsverbandes, das Messnetz ist örtlich und gibt eine sehr genaue örtliche Wasserbilanz wieder.

        • kritischer_Leser sagt

          @Brötchen
          Wetter und Klima, erklärt Kachelmann doch auch. Jetzt übersetzen Sie das mal auf Ihre örtliche Messung der Regenmengen und dem großräumigen Trend der Bodenfeuchte des UFZ (was nebenbei aber auch noch zwei völlig unterschiedliche Messwerte sind, wurde ja auch schon gesagt!). Nur weil bei Ihnen heute schon wieder die Wiesen unter Wasser stehen, heißt dass ja nicht dass der Brandenburger Sandbauer nicht immer häufiger Probleme mit Trockenheit hat.

          • Brötchen sagt

            Ja ich schwöre ab! Ich habe die zehntausenden messsensoren des Helmholtz Institutes und die 100 derten fleisssigen Heinzelmännchen die Löcher graben und Sensoren ablesen verunglimpft und in Frage gestellt.

            Ich entschuldige mich dafür!

      • Karl Timme sagt

        Haben sie einmal in dem Vorfluter nach einem Dränageausfluß gesucht?
        Wenn sie einen gefunden haben wird (so entnehme ich es Ihren Schilderungen) kein Wasser aus diesen austreten (Bodenkunde).

      • Karl Timme sagt

        Ohne jetzt hier groß Bodenkunde (wichtiger Teil einer Landwirtschaftlichen Ausbildung) zu betreiben, ein paar Hinweise. Ein ausgetrockneter Ton Boden weist Parallelen zu einer Beton gepflasterten Fläche aus, in deren Fugen sich Pflanzen angesiedelt haben. Der Beton der Pflastersteine nimmt nur sehr langsam Wasser auf. Durch die Fugen dringt nur sehr langsam Wasser in den Unterboden. Das dauert mindestens solange wie das austrocknen.
        In den alten Heidehäusern wurden die Dielen mit Lehmboden gebaut und die Gefache mit Lehmsteine ausgemauert. Kurzfristige Feuchtigkeit hat diesem Baustoff nicht aufgelöst, bei langfristiger einwirkung sehrwohl. Daher wurden diese Lehmziegel später gebrand, so daß Klingersteine entstanden (Wasserkapazität 0). Diese waren dann nicht mehr Feutigkeitanfällig (Soweit meine Erklärung für den Laien). Auf der Seite des Helmholtz-Institutes gibt es fachlich richtige weitere Erklärungen (alles wichtige Begriffe für einen Beregnungsbetrieb)

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