Bauer Willi
Kommentare 111

Liebe Frau Konrad, lieber Herr Backhaus, guten Tag Frau Künast

Sie sind die Leiter der Delegation Ihrer Partei für die Koalitionsverhandlungen im Bereich Landwirtschaft. Heute beginnen Sie damit, sich auf ein gemeinsames Papier zu einigen. Das ist im Bereich Landwirtschaft sehr einfach, denn es wurde hervorragende Vorarbeit geleistet.

Vor wenigen Tagen wurde Ihnen in einer zweieinhalbstündigen Veranstaltung von den Teilnehmer der Zukunftskommission Landwirtschaft das Ergebnis präsentiert.

https://www.zklimdialog.de/

An diesem Papier waren 30 verschiedene und gesellschaftlich relevante Organisationen beteiligt. Die Landwirtschaft war ebenso vertreten wie Natur- und Tierschutz. Auch die Verbraucherverbände und der Handel haben über ein Jahr verhandelt und ein Ergebnis erzielt, dass alle ohne Ausnahme unterschrieben haben.

Dieses Papier ist exakt der Gesellschaftsvertrag, der von allen, auch von Ihnen, eingefordert wurde.

Alle, also wir, die Bauern, aber auch die Gesellschaft, erwarten, dass Sie dieses Papier nicht nur “zur Kenntnis nehmen”, sondern in allen Punkten umsetzen.

Sie sind als Volksvertreter gewählt und somit Diener des Volkes. Das Volk wird durch die in der ZKL arbeitenden Organisationen vertreten. Dienen Sie dem Volk. Das ist Demokratie.

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111 Kommentare

  1. Ostbauer sagt

    Es war sicherlich auch die Aussage der ZKL über die exorbitanten Kosten, welche die Landwirtschaft erzeugen soll , bei der viele (auch ich) Schnappatmung bekommen haben.
    Welcher Zweig der Wirtschaft stellt ein Zukunftsprogramm vor und beginnt damit, dass er die letzten Jahrzehnte alles falsch gemacht hat?
    Nachdem man ja einige Monate Zeit zum Nachdenken hatte und die Wahlen entschieden sind, ist in meinen Augen der Bericht der ZKL ein von vielen getragener Vorschlag an die Politik. Mehr haben wir im Moment nicht! Sie muss ihn gestalten und umsetzen. Nur einzelne Punkte umsetzen, lässt alles wie ein Kartenhaus zusammenbrechen.
    Wenn alles nur auf eine Verschärfung des Ordnungsrechts hinausläuft, werden sehr bald ganz andere Proteste kommen.
    Aber auch ich für meinen Betrieb verfolge schon länger die Strategie, wo es irgendwo geht, raus aus der Nahrungsmittelproduktion, nur nicht von der Politik abhängig sein. Also, im Moment Füße stillhalten, überschaubare Investitionen und versuchen den Betrieb durch die täglichen Klippen des “normalen” Alltags zu bringen.
    Außerdem finde ich es nur gerecht, dass die Grünen sich dieser Aufgabe annehmen sollten; haben ja immer große Töne gespuckt.

    • “bei der viele (auch ich) Schnappatmung bekommen haben. ”

      Vor allem finde ich es sehr unglücklich, dass sich viele Menschen , die mit Landwirtschaft eher wenig zu tun haben, jetzt in ihrem “unguten Gefühl” bestätigt fühlen.
      Wie soll jemand auch anders reagieren, wenn er sich in der Sache kaum auskennt? Wenn schon “Insider” Schnappatmung bekommen?

      Und ohne hier jetzt für andere sprechen zu wollen/zu können: Aber dass hier jemand einen Shitstorm anzetteln wollte, kann ich wirklich nicht erkennen. Da ist irgendwas falsch gelaufen.

      “Was ist das denn für ein Verständnis von Diskurs in einem öffentlichen blog? ”
      Reinhard, es ist Willis Blog. Du verwechselt da etwas.

  2. Thomas Apfel sagt

    De facto bleibt Einem ja eh nix anderes übrig als mitzulaufen. Man muß aber trotzdem nicht den Eindruck erwecken, dass die Willenserklärungen der ZKL irgendetwas ins Positive drehen werden. Ich vermute auch, dass ganz andere Dinge in den Mittelpunkt rücken werden als die LW. Das macht es aber nicht besser, sondern der Niedergang erfolgt nur “unbemerkter”. Frei nach dem Motto: “Mutti, wie weit ist es noch bis Amerika ? – Sei ruhig, schwimm weiter und nimm Dir ein Beispiel an deinem Bruder, schau wie still der untergegangen ist.”
    Ansonsten ist doch Jeder, neben den “negativen” Äußerungen die der Frust generiert, dabei zu kalkulieren wie´s weitergeht oder wie man geordnet rauskommt. Ich bin bekanntermaßen kein Freund der Bio-Dogma-Anbauweise, trotzdem kalkuliere ich gerade wie ich das sinnvoll in unser System (Genossenschaft und Erzeugung) einbauen kann. Auch der Versuchs- und Kontrollring für Integrierten Obst- und Gemüsebau, zu dessen Vorstand ich gehöre, wird das Öko- Thema aufnehmen müssen, sowohl im Namen, als auch in der Tätigkeit. Ganz pragmatisch, unabhängig davon ob mir das passt.

  3. Bauer Willi sagt

    Vielen Dank für diesen wirklich tollen Shitstorm. Das ist der zweite Shitstorm in 6 Jahren und wieder kommt er von den eigenen Berufskollegen.

    Und wie damals: keine konstruktiven Vorschläge, nur negative Bemerkungen. Die persönlichen Angriffe kann ich ab.

    Meine Begeisterung, für diesen Blog täglich viel Zeit aufzubringen, sinkt stündlich.

    Danke an Smarti, der wohl als einziger verstanden hat, warum ich diesen Text geschrieben habe. Dank auch an Elisabeth Ertl, die trotz massivem Gegenwind (zumeist eines einzelnen Herrn) trotzdem standhaft an das Gute im Menschen glaubt.

    • Reinhard Seevers sagt

      Moment, Moment, Moment….wo gibt es hier einen shitstorm????
      Es sind doch alles Beiträge, die die Diskussion aufrechterhalten, alles auf den Tisch legen. Ich kann nicht erkennen, dass allein smarti es “verstanden ” haben soll.
      Ich finde die Reaktion etwas merkwürdig. Und meine Sichtweise scheint auch nicht blog-konform zu sein, weil ich Elisabeth widerspreche? Was ist das denn für ein Verständnis von Diskurs in einem öffentlichen blog?
      Wenn lediglich genehme Meinungen gewünscht sind, dann ok….muss man nur in die Spielregeln reinschreiben, dann weiß man das!

        • Brötchen sagt

          der Kollege von Hof Barslund hat auf Tiktok auch eine Resüme gezogen, was sehr ernüchtert war. Wenn es interessiert kann ich das mal verlinken.
          Fand ich ganz gut von ihm. kenne natürlich die Hintergründe nicht so.

        • Reinhard Seevers sagt

          Mir ist diese Situation ein völliges Rätsel…ich kann überhaupt nur ganz wenig Dissenz in den Beiträgen erkennen. Liegen die Nerven wirklich auch hier schon so blank, dass wir uns gegenseitig an die Gurgel gehen müssen?😕

          • Brötchen sagt

            Reinhard manchmal ist das auch Tagesform.
            Kann auch sein, manche Themen sind einem sehr wichtig und dann kommt es drauf an wer was schreibt usw.
            Diese Kommunikationsform hat auch seine Tücken, da man den Tonfall und Mimik nicht hat.
            Da hat Tiktok große Stärken…

    • Arnold Krämer sagt

      Fachlich haben sich in den letzten Tagen und Wochen in diesem Blog schon viele umfangreich zu ZKL und Borchert geäußert. Du kennst u.a. auch daher die weit verbreitete Stimmungslage im Berufsstand. Deshalb war heute Morgen die Überraschung groß, dass du mit deinem Text auf die offizielle Linie der landw. Vertreter in der ZKl eingeschwenkt bist. Das hatte wirklich niemand erwartet, hat aber keinen Shitstorm sondern nur Verwunderung und Sprachlosigkeit ausgelöst.
      Alles bitte die Kirche im Dorf lassen.

    • Elisabeth Ertl sagt

      Danke für das Kompliment, Willi! Ich schäme mich hier langsam zeimluch fremd, weil ein paar Diskutanten hier – aber leider völlig unabsichtlich – den echten Idealisten unter den NGO – Leuten Rückenwind geben. Wenn man tief genug sinkt, kommt man irgendwann in Australien wieder ans Licht.

      • Bauer Willi sagt

        Gerne geschehen. Es haben nicht immer die Recht, die am lautesten und am meisten schreien…

        • firedragon sagt

          Ich erinnere mich gerne an “Hugo”
          … ein feiner Kerl, der unbeirrt an seinem Standpunkt festhielt, dass Kühe auf die Weide gehören und nicht in einer Anbindehaltung fristen sollten …

    • Arnold Krämer sagt

      In dieser Woche erscheint auch noch ein längerer kritischer Artikel aus der Agrarwissenschaft zum ZKL- Papier in den DLG-Mitteilungen.

  4. “Das Volk wird durch die in der ZKL arbeitenden Organisationen vertreten.”

    Da bin ich anderer Meinung. Da werden Interessen vertreten, also ein typisches beratendes Gremium. Die Bevölkerung wird durch die Abgeordneten , durch das Parlament, vertreten. Und sie treffen die Sachentscheidung, dafür haben sie mein Mandat bekommen. Wichtige Entscheidungen gehören in einer Parlament . Da schlägt das Herz der Demokratie, nicht in NGO, Hinterzimmern oder Kommissionen.

    • Bauer Willi sagt

      Ok, hab das vielleicht doch falsch formuliert. Was ich sagen will: die Koalitionäre brauchen sich keine neuen Gedanken zu machen, weil 30 Organisationen über ein Jahr lang schon Gedanken gemacht haben.

      • Arnold Krämer sagt

        Doch, Willi, müssen sie und viele Kommentatoren haben heute und an früheren Tagen konkrete Hinweise gegeben. Ich zähle mich dazu und meine das sehr ernst mit einer wirklichen „Denkpause“, also einer Pause zum Nachdenken, über das was man agrarpolitisch bereits angerichtet hat und und vor allem, was die eigentlichen Ursachen für viele Fehlentwicklungen sind, um gezielt Gesetze zu löschen, zu korrigieren und nicht in Aktionismus zu verfallen.

  5. Reinhard Seevers sagt

    Auszug aus dem Pamphlet der “Freien Bauern”:

    “Wir wollen Rahmenbedingungen schaffen, die den Wachstumsdruck beenden…

    Wir wollen eine Größenbegrenzung für Stallanlagen….”

    DAS ist eher Sozialismus kombiniert mit Naivität. Man kann in der kapitalistischen Ökonomie den Wachstumsdruck nicht beenden, er ist die Voraussetzung für das Funktionieren des Kapitalismus.
    Und wenn man gleichzeitig die Stallgröße vorgeben möchte, so ist das die Fortführung des Unsinns.
    Also, es klappt, ja, aber nur dann, wenn man eine andere Form der Ökonomie einführen kann……weltweit, versteht sich.

    • BauerMitHeimat sagt

      Das „Pamphlet“ stammt nicht allein von den Freien Bauern sondern ist das Ergebnis längere Gespräche zwischen den Beteiligten verbänden AbL, BDM, Freie Bauern,Milch Board, LsV Deutschland, LsV Original. Eine solch breite Basis gab es schon lange nicht mehr. Dass daraus ein gemeinsames Papier an die Politik entstanden ist, ist eine sehr gute Leistung.Zu allen dort genannten Punkten soll es auch noch vertiefende Papiere geben. Den Wachstumsdruck zu beenden sollte eigentlich im Interesse aller Bäuerinnen und Bauern sein. Das hat nichts mit Sozialismus zu tun, sondern im Gegenteil bedeutet es Freiheit für uns Landwirte. Wir müssen wegkoment von der“wachsen oder weichen“– Mentalität des Bauernverbandes! Und, liebe Freunde, nicht vergessen, es ist ein Vorschlag für ein Koalitionsvertrag mit den Grünen.… Auch die müssen es letztendlich unterschreiben können (leider)

      • Reinhard Seevers sagt

        Na, dann drück ich die Daumen! Ihr müsst nichts weniger schaffen, als die Landwirtschaft aus den Fängen der kapitalistischen Ökonomie herauszulösen, oder den Kapitalismus abzuschaffen und ihn durch ein besseres System zu ersetzen…..ganz einfach!
        Inzwischen haben die big five (GAFAM) die Landwirtschaft übernommen und das Essen an die Haustür geschafft.
        Die Herausforderungen durch den globale Kapitaltransfer sind derart komplex, dass sie auf den deutschen Bauern wenig Rücksicht nehmen werden.

  6. Thomas Apfel sagt

    Wenn z.B. die Tierhaltung auf den Flächenbezug 1 GVE/ha runtergebrochen wird, verschwindet ca. 50 % derselben. Das Ganze auf Grund eines Dogmas, das fälschlicherweise davon ausgeht, dieses Problem sei nicht technisch sinnvoll zu lösen. Was definitiv nicht zu lösen ist, ist die Wiederverteilung der Tierhaltung in die Fläche und Schaffung dezentraler Strukturen der Distribution und Verarbeitung. Zum Beispiel würden Brandenburg und Mecklenburg wieder auf 1 GVE/ha kommen, so wären das definitiv große zentralisierte Einheiten, weil kleine Einheiten sich selbst im Bio-Bullerbüland auf Dauer nicht durchsetzen werden, wenn die Verarbeitung nicht auch wieder auf Dorfebene herunterbricht. Hemme-Milch ist so ein erfolgreiches Beispiel dass Nische erfolgreich sein kann (ab einer bestimmten Größe).
    Dass so Etwas in größeren Umfang möglich ist oder wird, trug und trägt der “Gesellschaftsvertrag” der ZKL genau NICHTS bei.

    • Ostbauer sagt

      Sehe ich genau so.
      Eine Festlegung auf 1 GVE/ha bringt in Ostdeutschland genau 0% Zuwachs, eine Obergrenze pro Standort pulverisiert die Tierproduktion im Osten unseres Landes.

  7. unkomplizierter Wurzelwicht sagt

    Ihnen -liebe Mitstreiter Mark u. Herr Krämer- fehlen die Worte, vielen kleinen und mittleren Betrieben bleibt in Bälde schnell aber die Luft komplett aus.

    „Ich kehre in mich selbst zurück und finde eine Welt.“ (J.W. von Goethe)

    Grundehrlich -Hand auf‘s Herz- diese “eine Welt”, eine solche Kehrtwende, werter Bauer Willi, lässt sich für mich als Außenstehender wahrlich überhaupt nicht schlüssig nachvollziehen; nur die wenigsten Bauern können sich DAS erlauben!

    Wir hören also auf zu kämpfen und haben damit verloren – ALLE!?

    Nun, ich werde mich (noch) nicht geschlagen geben, ich kämpfe weiter – für ALLE!

    • Bauer Willi sagt

      @Wurzelwicht
      Von Ihrem “Kampf” habe ich bisher noch nicht viel mitbekommen. Können Sie mir Beispiele nennen? Muss ich übersehen haben.

      • unkomplizierter Wurzelwicht sagt

        Ich investiere viel Zeit ins Schreiben, als Person drängt es mich nicht in die Öffentlichkeit, obgleich ich bereits Anfragen hatte.

        Ist das nun zu kritisieren?
        Sind meine Einlassungen deshalb weniger wert?

        Ich meine nein, zumal ich bemüht bin, mich mit der jeweiligen Thematik konstruktiv auseinanderzusetzen, beuge mich aber natürlich Ihrer persönlichen Einschätzung, wenn Sie der Ansicht sind, dass dieses “Geschreibsel” vollkommen wertlos ist.

        Dachte immer, vom Diskurs “atmet” Ihr Blog!? – Sorry, wenn ich damit so daneben liege.

        • unkomplizierter Wurzelwicht sagt

          …Nur randständig angemerkt, habe ich noch abspeichert, wie Sie sich über eine persönliche Diskussion -ich glaube anlässlich eines Telefonates- mit unserer Landjugend echauffiert haben nach Vorliegen des Ergebnisses der ZKL.

          Insofern musste ich mir schon bei obigem Artikel etwas die Augen reiben über Ihre nunmehrige quasi “Werbung” genau dafür.

          Ich respektiere durchaus demokratische Beschlüsse, in welcher Art und Weise genau dieselben uns Bauern aus dem aktuellen Desaster führen sollen, erschließt sich mir leider nicht.

          In Erwartung steht für mich weit eher das Gegenteil und dabei wünsche mir nichts inständiger, als dahingehend NICHT(!) Recht zu bekommen!!!

          • Bauer Willi sagt

            Ich merke schon, dass Sie nach Argumenten suchen. Ich habe es nunmehr mehrfach erläutert, dass ich einige Dinge der ZKL kritisch sehe. Es gab dazu einen Offenen Brief an DBV, DLG etc. Sie wissen auch, von wem. Und ich habe über die Ergebnisse des Gespräches mit den Organisationen berichtet.

            Was die “Werbung” angeht. Versuchen Sie doch einfach mal darüber zu reflektieren, wenn die nächste Regierung die Arbeit der ZKL völlig ignoriert? Nur mal nachdenken. Und nicht nur Sie, sondern auch einige andere Kommentatoren. Was sind die Alternativen?

            Welche Erwartungen ich an die nächste Regierung habe?

            Im Übrigen sind alle Kommentare etwas wert und selbstverständlich auch Ihre. Also nicht beleidigt sein.

            Übrigens: ich bin auch überrascht über so manche Tonlage. Da fehlen mir die Worte…

  8. Jürgen Donhauser sagt

    Das Ergebnis der ZKL, oder die Zukunft mit den agrarpolitischen Vorstellungen der neuen Regierung. Hört sich an wie die Wahl zwischen Pest und Cholera! Da nehme ich lieber die Betriebsaufgabe!

      • Brötchen sagt

        Nun ja ich vermute, er ist mit dem Ergebnis nicht einverstanden der ZKL.
        Willi ist ja voller Verfechter der ganzen Sache.

        Meine Meinung ist, vielleicht machen die Grünen ja doch einen pragmatischen Vorschlag, weiß man wenigstens woran man ist.
        Besser als die langjährige Hängepartie.
        Wenn ich das als Grüner wollte, würde ich mich max. etwas in den ZKL Entwurf anhängen.

        Vermute die haben auch andere Probleme in der Sondierung, als sich mit LW zu befassen. Das machen die ganz zum Schluss.

        • Brötchen sagt

          Mir fällt ein Backhaus ist ja der dienstälteste Lw Minister in D.
          Vielleicht wird der ja sogar Bundes LW Minister.

          Den könnte man eventuell befragen, was er von der ganzen Situation hält.

          • Brötchen sagt

            Vielleicht kommt da ja was bei uns im Bauernblatt.

            @Willi

            weißt Du ob der direkt in die Verhandlungen eingebunden ist?
            Aus BB weiß ich das Woidke bei der SPD mitmacht.

            • Brötchen,
              Backhaus hat sich anlässlich einer Jubelveranstaltung am Wochenende- 30 Jahre Bauernverband MeckPomm- bereits geäußert. Er dürfe natürlich nichts sagen, aber es stehe der ganz große Wurf bevor. 🙄
              Vor kurzem war er ja völlig verblüfft, dass es in Alt Tellin für seinen Stall der Zukunft gar nicht die notwendigen Flächen gab. Bzw. dass niemand Flächen rausrücken wollte. So der große Stratege ist es also nicht…

              • Brötchen sagt

                @Lady
                Äh Du Interna wollte ich jetzt nicht ausquatschen, was hinter den Kulissen so gesagt wird, bekomme ich ab und an mit.

                Zu seinen Qualtäten…..

                Also hatte ich doch recht, was sich da anbahnt….er hat ja auch in den AMK etwas als Sprecher fungiert.

                Grüße nach MV!

      • Arnold Krämer sagt

        Dein Beitrag ist rein politstrategisch formuliert. So etwas bin ich von dir nicht gewohnt.

        • Reinhard Seevers sagt

          Ich erkenne lediglich einen letzten Versuch, die ZKLer auf ihre formulierte Agenda zu verpflichten….als letzten Versuch im Vorfeld überhaupt noch etwas retten zu können.
          Ich denke, das unter der Oberfläche vieler Betriebe, Angst der vorherrschende Gedankengeber ist. Deshalb kann ich diesen Apell gut nachvollziehen.

          • unkomplizierter Wurzelwicht sagt

            Die ZKLer auf ihre Agenda verpflichten!? Da legt man allenfalls vor; bemitleidendswerte Erfüllungsgehilfen sind und bleiben die Bauern.

            Ich erkenne da allenfalls viele Worthülsen, die nur schwerlich mit Leben zu füllen sind, ohne dass dabei die kleinen und mittleren Betriebe massenweise über den Klippenrand stürzen; genau eben jene Höfe in Vielzahl, die man zu schützen vorgibt. Traurig, aber leider wahr!!!

            Die Agrarpolitik muss in der Praxis schlussendlich auch bezahlbar bleiben – und diese (Alb-)Träumchen sind es in Summe schlussendlich sicher mal nicht, ganz abgesehen davon, dass so einiges den aktuellen Herausforderungen ohnedies überhaupt nicht mehr gerecht wird. Abgeschottet in ihrer Blase wurde diese hoffnungsverheißende ZKL von den Realitäten mittlerweile doch schon brutal überrannt…

          • Smarti sagt

            Ja, Wurzelwicht – das wäre mein Ansatz. Die Agrarpolitik, so wie von der ZKL gewünscht, kann nicht bezahlt werden. Also soll jeder Bauer, im Rahmen seiner Möglichkeiten, mit der “Menge der Retter” mitrennen…. in den Weg stellen hat nämlich bisher nur viele Nerven gekostet, aber ansonsten nichts genützt.
            So verstehe ich auch Willis Artikel.
            So schierig die Lage auch ausserhalb der LW ist – im Moment “nützt” sie uns.

              • Smarti sagt

                Danke Dir, lieber Willi, für die Blumen. Ich habe es aber nur kapiert, weil Brötchen, Lady und Seevers die ganze Vorarbeit geleistet haben. Mit ihren geposteten Artikeln und den Erklärungen dazu haben sie mir die Augen geöffnet.
                Du hast den Richtigen Riecher für die Themen und bist so unglaublich freundlich in Deiner Wortwahl. Wenn ich mit einem Sch.Amt korrespondiere, so überlege ich mir schon – wie würde es Willi formulieren.
                Es kapieren mehr als du denkst. Und das haben wir alle Dir zu verdanken !

              • Thomas Apfel sagt

                De facto bleibt Einem ja eh nix anderes übrig als mitzulaufen. Man muß aber trotzdem nicht den Eindruck erwecken, dass die Willenserklärungen der ZKL irgendetwas ins Positive drehen werden. Ich vermute auch, dass ganz andere Dinge in den Mittelpunkt rücken werden als die LW. Das macht es aber nicht besser, sondern der Niedergang erfolgt nur “unbemerkter”. Frei nach dem Motto: “Mutti, wie weit ist es noch bis Amerika ? – Sei ruhig, schwimm weiter und nimm Dir ein Beispiel an deinem Bruder, schau wie still der untergegangen ist.”
                Ansonsten ist doch Jeder, neben den “negativen” Äußerungen die der Frust generiert, dabei zu kalkulieren wie´s weitergeht oder wie man geordnet rauskommt. Ich bin bekanntermaßen kein Freund der Bio-Dogma-Anbauweise, trotzdem kalkuliere ich gerade wie ich das sinnvoll in unser System (Genossenschaft und Erzeugung) einbauen kann. Auch der Versuchs- und Kontrollring für Integrierten Obst- und Gemüsebau, zu dessen Vorstand ich gehöre, wird das Öko- Thema aufnehmen müssen, sowohl im Namen, als auch in der Tätigkeit. Ganz pragmatisch, unabhängig davon ob mir das passt.

            • Elisabeth Ertl sagt

              Naja, sie haben ja gesagt, dass der Erfolg nicht allein am Geld liegt, weil das Geld oft bei den Falschen landet. Wenn sie damit den LEH gemeint haben, und wenn sie eine Idee gebären, wie sie den LEH am Abzocken hindern, dann könnt es vielleicht doch bezahlbar sein.

  9. Einfacher Bürger sagt

    Den angeblichen Bürgerwille sollte man umgehend umsetzen. Alle Investitionen aussetzen und die landschaftsschutz Maßnahmen erfüllen. Ohne das die Maßnahmen weh tun und zwar auch den Bürgern wird sich nichts ändern. Ob die importieren Lebensmittel reichen oder geliefert werden sollte abgewartet werden. Bei Gas funktioniert es nicht mehr richtig und so könnte es auch mit den Lebensmitteln passieren. Da ist dann Jammer und Elend. Auch Landwirtschaft kann stillen Protest.

    • Elisabeth Ertl sagt

      So sicher ist der Import auch nicht mehr: : https://orf.at/stories/3234141/
      Soll nichts Schlimmeres geben als dass man mit weniger Schwienefleisch auskommen, aus Futtergetreide Brot backen, schorfiges Fallobst essen und unförmige Gurken und Kartoffeln schälen muss.

      • Smarti sagt

        Elisabeth, für wie viele Mio Menschen reicht Dein Fallobst ? Damit möchte ich keineswegs deine Lebensmittel und Deine Arbeit abwerten – aber die Menge wird einfach nicht reichen.

        • Günter sagt

          Die Menge wird nicht reichen, für wen?
          Es wäre vielen Menschen in der EU geholfen,
          wenn man Abschied nähme von der Meinung dass man über billige Lebensmittel die Welt ernähren kann.
          Unsere Dumpingpreise machen die einheimischen Bauern und Bauern in der 3. Welt kaputt.
          Vonwegen Ernährung von Mio Menschen.

          • Thomas Apfel sagt

            Der Anteil an Agrarexporten aus Europa nach Afrika ist marginal, das Meiste kommt aus Indien, Brasilien und USA. Afrikanische Bauern (nicht Subsistenz Kleinbauern) erzeugen längst einen immer größeren Teil der Lebensmittel für den dortigen LEH (das sind auch in Kenia und sonstwo Supermärkte wie bei uns). Das Bild, das unsere Medien und insbesondere die “Mitleidsindustrie” (Brot für die Welt, Miserior und andere NGO´s) bezüglich Afrika transportieren, ist ein sehr einseitiges und Interessen-geleitetes Zerrbild!

        • Elisabeth Ertl sagt

          Nein, MEIN Fallobst reicht nicht 🙂
          Aber Sie haben noch nie gesehen, WIE VIEL im gesamten Südosten Österreichs am Boden liegt.

          • Reinhard Seevers sagt

            Wir haben hier in der Gegend geschützte alte Obstbäume als Straßenbäume. Da liegen seit meiner Kindheit die Äpfel auf der Straße….soooo viele, du glaubst es nicht

              • Reinhard Seevers sagt

                Was ich damit sagen wollte, seit Jahrzehnten hat es niemanden interessiert, warum jetzt? Und wen?
                Und warum in Zukunft?

                • Günter sagt

                  @Reinhard
                  Das ist der Unterschied Reinhard, hier und ich denke auch im größten Teil Österreichs wird seit Generationen Streuobst verarbeitet. Das gilt zumindest bei uns auch für die junge Generation bis heute.
                  Ich glaube in den Alpenregionen besteht ein etwas anderes Verständnis für Natur und Landwirtschaft.
                  Das heißt nicht, dass es im Norden schlechter ist,
                  aber alles ist relativ einfach und billig zu haben da schwindet ganz schnell das Verständnis. Und mit manchen Skandal schwindet das Vetrauen immer mehr. Ich zahle im Moment 1,50 Euro für den Liter Milch und meist ist das Regal abends leer.
                  Und kennst Du jemand der 2 ha Wiese mit der Hand mäht ? Das wissen auch die Einheimischen Nichtlandwirte und daher besteht auch ein anderes Verständnis. Ich habe bei den Bauernprotesten in Deutschland nie verstanden warum so riesige Traktoren vorgeführt werden. Das suggeriert den unbedarften Bürger wie reich die Bauern sind und macht Angst.
                  Und noch eines zur Tierhaltung: wir haben heute unsere Viecher von der Alpe geholt, und morgen gehen wir in die Kirche um Gott dafür zu danken dass alle gesund zurück sind. Der Nachbar hat 55 Milchkühe und es leben 2 Familien davon.
                  Darüber kann sich jetzt jeder seine Gedanken machen.
                  Schönen Abend noch

                • Thomas Apfel sagt

                  Ich glaube mich erinnern zu können, dass insbesondere die Alm- und Bergbauern größte Nachfolgersorgen haben, wegen der schweren Arbeit und der niedrigen Einkommen. Ich habe größten Respekt vor der Leistung dieser Bauern, dass allerdings, vor allem in Vollertragsjahren das gesamte Streuobst verarbeitet wird? Da kenne ich andere Bilder. Auch bei Saft aus Streuobst klemmt inzwischen der Absatz gewaltig.

                • Reinhard Seevers sagt

                  “Ich glaube in den Alpenregionen besteht ein etwas anderes Verständnis für Natur und Landwirtschaft.”

                  Solche Sätze lassen mich ratlos zurück.

                • Elisabeth Ertl sagt

                  Heuer gibt es relativ wenig Streuobst, letztes Jahr war es sehr viel. Es blieb liegen, weil allein der Transport ins Lagerhaus mehr kostet, als man dort erlösen kann. Den Eindruck, dass der Absatz von Apfelsaft klemmt, habe ich hier nicht. In Wien zahlt man für den Liter mittlerweile 4 Euro. Bei Selbstvermarktung lohnt es durchaus. Ich krieg meinen immer los.
                  Aber das ist ja eigentlich off topic.
                  Worum es mir ging: Wenn Lebensmittelimporte laut LEH nicht mehr in entsprechender Qualität garantiert und teuer werden, wenn wegen energiekostenbedingtem Mangel an Kunstdünger und Pestiziden die Erträge im Inland sinken, und wegen solcher Vorgaben wie jener des ZKL u. ä. noch weiter sinken, dann wird Essen teurer, und dann werden Streuäpfel wieder an Wert gewinnen, ob als Saft oder womöglich als Tafelobst.
                  Und wenn dann in den Gunstlagen Futtergetreide zu Brotgetreide wird, weil man auf inländische Ware angewiesen ist, dann sinkt dort der Viehbestand, tierische Produkte werden teurer, somit werden die Produkte der Bergbauern auch wieder mehr wert.

                • Elisabeth Ertl sagt

                  Was du wohl meinst, Günter: Manche Bergbauern sind noch bis zu einem gewissen Grad Indigene. Die machen auch aus reinem Idealismus weiter. Hans Haid hat in den 1980er Jahren ihre Arbeitsformen dokumentiert: da haben sie noch ohne Dieselmaschinen gearbeitet und fast ohne Strom. Und dann wollte man den Osttirolern ein riesiges Kraftwerk vor die Nase setzen und ihnen damit das Zubrot des sanften Tourismus vernichten. Da haben sie für den Nationalpark Hohe Tauern gekämpft. Und die Naturschützer damals hatten noch Hochachtung vor der Kulturlandschaft, die von diesen Leuten gestaltet wurde, und kämpften an ihrer Seite. https://www.wienerzeitung.at/themen/stadt-und-land/2015603-Der-ewige-Kampf-um-die-Kraft-des-Wassers.html?em_cnt_page=2

                  Und heute behaupten die städtischen NGOs, der Nationalpark sei von den eigentlichen Naturschützern den bäuerlichen Grundbesitzern abgerungen worden. Nichts illustriert den Weg der NGOs in die Perversion deutlicher.

                  Florian Klenk, der von seiner Arroganz geheilte städtische Journalist, lässt jetzt in seinem Buch eine Aktivistin von “4 Pfoten” zu Wort kommen, die ihm schildert, in welch existenzieller Not viele Bergbauern ihre Arbeit weiter tun: manchmal noch in Häusern mit gestampftem Lehmboden, nur mit einem holzbefeuerten Küchenherd als Heizung. Das große Übel habe begonnen, als Lebensmittel an der Börse notiert worden seien.
                  Wir sprechen von Leuten, die am 21. Oktober dem Heiligen Wendelin danken für eine unfallfreie Almsaison, und am 6. November dem Heiligen Leonhard.
                  Das hat nichts mit Rückständgkeit zu tun oder mit Aberglauben, sondern mit Kultur. Und nicht alle Diskutanten in diesem Forum können mit solcher Kultiviertheit mithalten.

                • Reinhard Seevers sagt

                  “Und nicht alle Diskutanten in diesem Forum können mit solcher Kultiviertheit mithalten.”

                  Uuuups, ganz großes Kino!! Jetzt ist aber Vorsicht geboten….Kampf der Kulturen?🤔

                • Arnold Krämer sagt

                  Sehr geehrter Herr Seevers!
                  Seit Ihrem Erscheinen auf diesem Blog glänzen Sie mit sehr guten Hinweisen aus Ihrem reichen persönlichen Erfahrungsschatz als Architekt, mit Ihrer offensichtlich guten Allgemeinbildung sowie passenden Hinweisen auf Internet-Informationen und -Wissen. Sie entwerten Ihre Kommentare aber immer wieder durch überflüssige Anmerkungen und Sticheleien, die persönlich diskreditierend und gelegentlich auch verletzend sind und nichts zur Sache beitragen.

                  Meine Bitte: Lassen Sie bestimmte Aussagen von Mitdiskutanten, die ebenfalls engangiert mit ihren jeweils eigenen Wertvorstellungen und Erfahrungen diesen Blog beleben, doch einfach stehen. Etwas mehr Selbstkontrolle und Selbststeuerung durch die Frage “Habe ich das nötig?” könnte Ihnen dabei helfen.
                  Mit freundlichen Grüßen aus dem Emsland
                  A. Krämer

                • Reinhard Seevers sagt

                  Lieber Herr Krämer, sie dürfen ruhig auch die anderen “Betreffenden” auf deren Verhalten hinweisen…..finde ich! 😉
                  Und nicht nur beiläufig darauf verweisen, mich aber ins Zentrum rücken, danke!

                • Smarti sagt

                  Sali Günter, bist Du sicher, dass die 55 Kühe zwei Familien ernähren ? Ist es nicht eher andersrum, es braucht unterdessen schon zwei Familien, um die Herde zu finanzieren ?
                  Denn so ist es bei ehrlicher Betrachtung bei uns. “Witzigerweise” wollte ich schon immer eine grössere Zahl der Kühe gegen Pensionspferde eintauschen – aber jetzt, da wir vielleicht schon bald keine Kühe mehr halten dürfen – da wird sich Peta bald durchsetzen – kämpfen wir für unsere Mädels.
                  Ich habe grössten Respekt vor der Arbeit von Bergbauern, war selber als Kind öfters zum “helfen” bei Bekannten in der Nähe von Zermatt, sie hatten etwa 15 Walliser Schwarznasenschafe und ein paar Ziegen, die ganze Familie war von Beruf Bergführer.
                  Sind bei Euren Berufskollegen noch junge Generationen dabei, die den Beruf ergreifen und den Hof mit Vieh weiterbewirtschaften oder hören auch gerade reihenweise Nachbarn auf ? Bei uns, und das ist das erschreckende, schliessen die Betriebe ohne Vorankündigung.

                • Arnold Krämer sagt

                  Sehr geehrter Herr Seevers!
                  Zu einer angemessenen Selbstkontrolle und -steuerung bei der Kommentierung sind selbstverständlich alle Diskutanten hier im Blog aufgerufen. Überwiegend klappt das ja auch sehr gut.

                • “Und nicht alle Diskutanten in diesem Forum können mit solcher Kultiviertheit mithalten.”

                  “Uuuups, ganz großes Kino!! Jetzt ist aber Vorsicht geboten….Kampf der Kulturen?🤔”

                  Reinhard, solche Sprüche kommen aber nur von dir. Mal in der Hitze der Diskussion würde das sicher auch niemand beanstanden…
                  Touché würde ansonsten wohl der Franzose sagen. Französisch war nicht so dein Ding. Vielleicht verstehst du trotzdem, was ich sagen möchten.
                  Arnold Krämer hat eine sehr tragfähige Brücke gebaut . Du hast für meinen Geschmack erst mal deinen Fuß daneben gesetzt. Aber wir haben ja zwei Beine!
                  Der Kluge lernt aus allem und von jedem.

                • Reinhard Seevers sagt

                  @Lady
                  si tacuisses, philosophus mansisses
                  …wie wir Franzosen sagen….🤔

                • Ehemaliger Landwirt sagt

                  “manchmal noch in Häusern mit gestampftem Lehmboden, nur mit einem holzbefeuerten Küchenherd als Heizung.”

                  Wie hat Bauer Willi mal geschrieben:

                  Wenn man eine anspruchsvolle Frau hat….

                  Bei uns verlangt die Frau auch im hintersten Tal ein Leben, das den Städtern nahe ist.

                • Elisabeth Ertl sagt

                  @ Ehemaliger Landwirt: Da ging es um ein älteres Ehepaar. Dass so ein Leben keine Zukunft hat. ist klar. Die hätten ja nicht einmal mehr die Ressourcen, diesen Küchenherd zu reparieren.
                  Die interessante Frage ist nur: Was veranlasst Menschen, so stur einem alten Ideal treu zu bleiben? Woher kommt der Widerstand gegen die Veränderung?
                  Und was veranlasst städtische KonsumentInnen, solch ein indigenes Leben zu idealisieren, welches sie selber kaum mehr als ein Jahr lang aushalten würden?

                • Elisabeth Ertl sagt

                  Nach dem Zusammenbruch der urbanen Spätantike mit ihren Agrarsklaven, die dann schließlich mangels militärischer Siege ausgingen und für Versorgungsschwierigkeiten sorgten, kam das Mittelalter mit – wieder – 90% Agrarquote und Arbeit für Kost und Logis. Vielleicht sind solche Erinnerungen irgendwo im kollektiven Unbewussten abgespeichert.

                • “Vielleicht sind solche Erinnerungen irgendwo im kollektiven Unbewussten abgespeichert.”

                  So kommt es mir auch vor, Elisabeth!

                • firedragon sagt

                  Frau Ertl,

                  “… Die interessante Frage ist nur: Was veranlasst Menschen, so stur einem alten Ideal treu zu bleiben? …”

                  Die Frage könnte doch auch ganz einfach damit beantwortet werden, dass schlicht und ergreifend nicht das nötige Kleingeld vorhanden war/ist, um eine grundlegende Renovierung durchführen zu können.

                  Ich finde es immer erstaunlich, dass Menschen etwas bewerten, was sie nur von Aussen sehen.

                • Elisabeth Ertl sagt

                  @firedragon: Das reicht mir als Erklärung nicht. In jedem Obdachlosenquartier herrscht mehr Komfort.

                • Reinhard Seevers sagt

                  @firedragon: Das reicht mir als Erklärung nicht. In jedem Obdachlosenquartier herrscht mehr Komfort.

                  Die Frage hattest du doch bereits selbst beantwortet. Die sind stur in ihrer Kultur verhaftet. Und diejnigen, die das nachmachen, suchen nach Halt, den sie in ihrer Gesellschaftsform nicht finden und nun in dieser Form kulturellen Festhaltens, zu finden meinen.

                • firedragon sagt

                  Ehm Frau Ertl,

                  da stellt sich mir ganz einfach die Frage, wer ist Träger des OL Heims, wie wird es finanziert … usw

                  Frau Ertl, ich komme in verschiedenste Häuser rein. Von der Bruchbude, das ist dann schon mal ein Landsitz, der unter Denkmalschutz steht, die Bewohner leben dort nicht so, weil es ein “Ideal” ist, sondern, weil das Kleingeld fehlt; bis in das Smarthome mit allen technischen Errungenschaften, die Sie sich nur vorstellen können.

                  Warum Menschen so leben, wie sie leben, das bekommt man im Laufe der Zeit mit.
                  Keiner ist gleich und jeder hat andere Wünsche und Vorstellungen und keiner ist ideeller, als der andere.
                  Manchmal ist das Bewahren des Alten Tradition, manchmal muss man auch “Bewahren”, weil man keine andere Möglichkeit hat.

            • Früher so 1955 wurden die von der Kommune an Privatleute für 5DM verkauft, habe ich mir erzählen lassen.
              Die haben sie gepflückt, da kam kein Apfel um,
              heute will sie keiner weil so viele im LEH liegen, danach braucht man sich nicht zu bücken und 2. wer weiß wieviel Abgase die Äpfel von den Straßenbäumen in sich haben!
              In Streuobstweisen, wo die Bäume deswegen auch nicht mehr geerntet werden, verteilen sich nur Apfelbaumkrankheiten.

        • Elisabeth Ertl sagt

          Ich dachte, die EU hat Import minus Export einen Selbstversorgungsgrad von knapp 100 %. Kein Import – kein Export. Dann könnt sich Ökologie mit den Schrumpeläpfeln irgendwie ausgehen.

          • Hans Gresshöner,Landwirt sagt

            “Wir sprechen von Leuten, die am 21. Oktober dem Heiligen Wendelin danken für eine unfallfreie Almsaison, und am 6. November dem Heiligen Leonhard.”

            Das ist für mich Aberglaube,nichts anderes!

          • Smarti sagt

            Frau Ertl, stellen Sie sich ein Mittagessen vor für 6 Personen. Es hat genau genug für alle, aber nur zweimal die beliebten Pommes und vier mal Dessert… der Rest ist Haferjoghurt 🙂 . Es hat zwar genug für alle, aber es gibt Streit. Ausserdem muss man mit “nur” 100 % schon recht gut jonglieren, denn wenn nur einer zuviel isst / verbraucht fehlt es einem ärmeren.
            Ich selber kann auch keine Schrumpeläpfel liegen lassen, finde es eine Schande die vergammeln zu lassen – finde, das sagt auch etwas über den Baumbesitzer aus. Zum Glück mögen wir alle Apfelmus, das ist schnell eingekocht.

      • sonnenblume sagt

        Das man Fallobst und andere Lebensmittel die nicht der Norm entsprechen auch essen kann, ist ja nicht neu. Es wundert mich aber immer wieder, dass ausgerechnet die Ernährung die Welt retten soll. Für mich gibt es tausend andere Dinge, die bedeutend unwichtiger sind und bei denen gewaltige Einsparungen möglich wären. Es würde auch nicht am Fleischkonsum scheitern. Aber darauf hat man sich eingeschossen.
        Offensichtlich kann der Mensch heut eher ohne abwechslungsreiche Ernährung auskommen, als auf technische Errungenschaften und Komfort verzichten, angefangen beim xten Paar Schuhe, Klamotten, Reisen ect.
        Nahrung bedeutet Leben, alles andere sind erfreuliche Zugaben auf die man auch verzichten könnte.

        • Reinhard Seevers sagt

          Genau Sonneblume. Fleischkonsum steht für viel mehr, als CO2. Es steht für Wasserverbrauch, Regenwaldzerstörung, Artenschwund, Grundwasserverunreinigung, ungesunde Ernährung, Mann-Frau- Machtposition, Tierquälerei,….
          Deshalb ist es so wirksam. Ein wahres Multitalent des Ablasshandels:
          Ich fahre mit dem Kreuzfahrtschiff, dafür esse ich aber kein Fleisch mehr.
          Ich fliege zwar zweimal Im Jahr in Urlaub, dafür esse ich aber kein Fleisch mehr.
          Wir gönnen uns dieses Haus, dafür essen wir viel weniger Fleisch.
          Ich kaufe mir nur noch 6 Paar – Schue im Monat, dafür esse ich weniger Fleisch.
          Ich bin gesund, weil ich kein Fleisch esse.
          Wir lieben Skiurlaub, dafür essen wir aber immer öfter weniger Fleisch….
          lässt sich unendlich fortführen…..

          • sonnenblume sagt

            Es gibt tatsächlich Schiffsreisen bei denen nur Vegan gespeißt wird. Und die Leute fühlen sich ganz toll dabei. Was sie damit alles für die Umwelt machen. Es gab vor Zeiten einen Bericht darüber.
            Kommen aus aller Herrenländer so eine Reise mit zu machen. Und das nicht nur einmal, sondern auch schon mehrmals.
            Da fragt man sich wirklich, ob……… den Rest vom Satz kann jeder nach Belieben ergänzen.

          • Ehemaliger Landwirt sagt

            Weil ich nur Schweinefleisch esse, muss bloß ein Tier sterben, würde ich nur Hühner essen, wären es gegen Hundert.
            Deshalb darf ich mindestens 3 x im Jahr zu den Kanaren fliegen – wenn Corona es sorgenfrei zulässt – und eine Karibikkreuzfahrt ist auch noch drin.😉

  10. Reinhard Seevers sagt

    Hofreiter wird Landwirtschaftsminister….er wird sich darauf berufen, dass er ja nicht dabei war bei der ZK-Sitzung …..😁

  11. BauerMitHeimat sagt

    Meine Empehlung an die Ampelkoalition:
    Die Ergebnisse der Zukunftskommission Landwirtschaft sollten mit kritischem Augenmaß reflektiert werden.
    Zunächst wehre ich mich als Bauer gegen den im Abschlussbericht der Zukunftskommission vorhandenen Pauschalvorwurf gegen die Landwirtschaft. Leider zieht sich durch den gesamten Bericht die Annahme, die deutsche Landwirtschaft würde der Umwelt schaden. Vor allem der völlig falsche und rechnerisch nicht nachvollziehbare Vorwurf, die Landwirtschaft würde jährlich milliardenschwere Umwelt- und volkswirtschaftliche Schäden erzeugen ist vollkommen abstrus. Der gesellschaftliche und volkswirtschaftliche Nutzen der heimischen Agrarproduktion hingegen wird überhaupt nicht im Bericht beleuchtet. Leider verkennt der Abschlussbericht der Kommission, daß wir die schärfsten Auflagen und am stärksten regulierte Landwirtschaft weltweit haben. Nach nunmehr der dritten Novellierung der Düngeverordnung, dem so genannten Aktionsprogramm Insektenschutz beziehungsweise der novellierten Pflanzenschutzmittel Anwendungsverordnung und den Ankündigungen der EU im Rahmen des so genannten Green Deals fordere ich ein Moratorium im Bereich der Agrar-Gesetzgebung. Die deutschen Landwirte gehen verantwortungsbewusst und nachhaltig mit ihren Böden, Pflanzen und Tieren um. Allerdings fehlt den Bauern bald die Luft zum Atmen. Daher fordere ich die Koalitionsparteien auf, zunächst die Landwirtschaft mit weiteren Gesetzen im Bereich Düngung Pflanzenschutz und Tierhaltung zu verschonen .
    Die Ansätze im Bericht der Kommission zur Regulierung der Bodenmärkte kann ich allerdings begrüßen. Ebenso die grundsätzliche Aussage, daß die Gesellschaft die Landwirte für die von ihr erwarteten Leistungen ordentlich entlohnen muss. Allerdings halte ich deutlich fest, daß dies nicht noch mehr Bracheflächen oder andere Wildnis-ähnliche Ackerbaumaßnahmen beinhalten soll, welche dann mit staatlichen Almosen finanziert werden. Die deutschen Bauern möchten ausdrücklich nicht zur staatlich bezahlten Landschaftspflegern degradiert werden. Vielmehr sollte ein essenzieller Ansatz der künftigen Agrarpolitik sein, den Landwirten ein auskömmliches Einkommen über ihre Produkte zu garantieren. Hier ist die Ampel-Koalition gefordert über Maßnahmen des Außenschutzes und der Setzung von Standards für die Einfuhr von Lebensmitteln dafür zu sorgen, daß wieder eine höhere finanzielle Wertschätzung der heimischen Produktion stattfindet. Ein wesentlicher Kern sollte darüber hinaus eine nationale Eiweißstrategie sein. Sojaimporte aus Übersee, die zur weiteren Abholzung des Regenwaldes führen lehne ich ab.
    Ein weiteres Thema der künftigen Regierung wird sich im Spannungsfeld Agro- Gentechnik (Stichwort CRISPRCAS) und Laborfleisch ergeben. Diese von der bäuerlichen Urproduktion weit entfernten Verfahren und Systeme lehnen die deutschen Bauern deutlich ab!
    Eine weitere Einsetzung von neuen, personell und inhaltlich aufgeblähten Kommissionen kann man nur kritisch sehen, es sollte zukünftig im direkten Dialog mit der Politik konkret an einzelnen Maßnahmen gearbeitet werden.

    • Elisabeth Ertl sagt

      Mich erfüllt dieses Ergebnis mit großer Hoffnung, weil es von der gesamten Gesellschaft getragen ist. Natürlich hat bei genauer Betrachtung konventionelle Landwirtschaft auch Vorteile. Aber immerhin hat die BOKU ausgerechnet, dass flächendeckende Biolandwirtschaft ganz Österreich ernähren könnte, allerdings nur ohne Lebensmittelverschwendung und bei stark reduziertem Fleischkonsum. Ich kann mir nicht vorstellen, dass man das ohne Lebensmittelrationierung erreicht. Aber es ist bei aller Problematik beruhigend. Dann wird es halt zu Rationierungen kommen. Frühestens dann wird die Gesellschaft reif sein für eine differenziertere Betrachtungsweise. Vorerst ist das einfach unrealistisch, und dem muss man ins Auge schauen.

      • Reinhard Seevers sagt

        Das ist doch toll Elisabeth. Ich denke, dass ein Volk sogar ohne Flugzeuge und ohne Autos überleben würde. ….Verzichtserklärungen in dieser Hinsicht in Österreich geplant? Oder vorerst lediglich Ernährungsumstellung für das gute Gewissen? Was wird aus dem Wintersport?

        • Elisabeth Ertl sagt

          Jedenfalls kann man in Österreich – wo auch immer – mit jungen Leuten reden: die essen kaum noch Fleisch, und sie essen Produkte aus verwertetem Abfallobst und -gemüse. Du kannst ihre Motivationen dazu abwerten wie du willst – glaub mir, du wirst das nicht mehr ändern können.

          • Reinhard Seevers sagt

            Ich will im Gegensatz zu dir nichts ändern, Elisabeth. Also in unserer Stadt stehen drei Dönerbuden auf 100m und wenn 1600 Berufsschüler Pause haben, dann ist hier Highlife. Beim Rewe stehen sie Schlange für Energiedrinks und Chips…..wir haben die falsche Jugend. Tu Felix Austria!

      • Obstbäuerin sagt

        Sowenig, wie fff DIE JUGEND repräsentiert, steht hinter dem Ergebnis die gesamte Gesellschaft. Und wenn die Preissteigerungen und Knappheit bei Mineraldünger und Pflanzenschutzmitteln zu Ernteausfällen führen, wird sich die Freude bei Vielen in Grenzen halten. Die theoretischen Hochrechnungen haben bisher selten bis nie gestimmt.

    • Bauer Willi sagt

      @BauerMitHeimat
      Schön geschrieben, jeder Landwirt wird Deinen Text unterschreiben können. Doch wie die Meinung der Landwirte ist, interessiert sprichwörtlich “keine Sau”. Ich habe am 2.12.2018 bei Angie im Kanzleramt gesessen. Die hat für Landwirtschaft nichts übrig. Das gilt auch für die SPD und erst recht für die Grünen. Wobei die Grünen noch am ehesten, aber die wollen uns eher abschaffen als unterstützen. Auch wenn sie anders reden.

      Was glaubst Du also, wen es interessiert, was Du ablehnst? Ich will Dich nicht demotivieren, sondern nur den Sinn für die Realität schärfen.

      In Deutschland wird gerade die Schweinehaltung abgeschafft und es kostet den Staat keinen Cent. Das wird mit der Milchhaltung auch passieren.

      In 10 Jahren kommt Milch und Fleisch aus dem Fermenter. So sieht das aus.

  12. Harald Müller sagt

    Ein bemerkenswerter Kurswechsel – nach Deinen bisherigen eher skeptischen Beiträgen zur ZKL!
    Du wirst doch nicht den Wortbeiträgen einzelner Teilnehmer der ZKL Glauben schenken, dass man darauf bestehe, dass alles an dieser “Transformation” bezahlt wird?

    Für mich ist immer noch der Abschlussbericht der ZKL maßgebend, solange es nicht irggend ein weiteres, von allen Seiten abgesegnetes Dokument gibt.
    Und bisher konnte mir keiner schlüssig erklären, wie ich in dem Abschlussbericht eine funktionierende Perspektive für das Gros der Landwirtschaft finden soll.

    • Bauer Willi sagt

      Ich sehe die Ergebnisse der ZKL nach wie vor in einigen Punkten kritisch. Dazu stehe ich. Was wäre aber, wenn die handelnden Personen die Ergebnisse der ZKL in allen Punkten ignorieren? Darüber mal nachgedacht? Was wäre, wenn Künast und Häusling, die Dinosaurier der Grünen, ihre Vorstellungen durchsetzen?

      Das Papier der ZKL wäre eine Basis, auf die sich alle einigen können und müssen. Das habe ich oben ausgeführt.

      Wenn Sie einen besseren Vorschlag haben, bitte gerne. Lerne gerne dazu.

      • Harald Müller sagt

        Wer sagt denn, dass die Politik alle Punkte ignorieren würde?
        Die Zugeständnisse der Bauern in der ZKL (weniger Tiere, mehr Blümchen, …) werden ohnehin von Rot-Grün in die Koalitionsverhandlung eingebracht.
        Ob die FDP dort wesentlich intervenieren wird, damit auch irgendwelche Forderungen der Bauernvertreter umgesetzt werden? Wohl kaum.

        Der einzigen Unterschied, den die ZKL in den Verhandlungen machen wird:
        Die Politik kann sich im Falle des Verweises auf die ZKL brüsten, dass sie doch genau die Forderungen der Bauern erfüllen würde.
        Für Kritik, dass nur die eine Hälfte des Kuhhandels umgesetzt wird, für grüne Kreuze oder für Treckerdemos ist dann in den Medienberichten kein Platz mehr.

          • Einfacher Bürger sagt

            Demnächst wird die Politik abgeschafft es ist eine Minderheit und die lebt auch nur von Subventionen. Also auch abschaffen. 😜

            • firedragon sagt

              https://www.tagesschau.de/inland/btw21/xxl-bundestag-101.html

              Minderheit mit Wachstumspotential …

              Es schafft sich niemand freiwillig ab, die Politiker nicht, die Landwirte nicht.
              Weswegen sich LW teilweise gegen das ZKL-Papier so sträubt.
              Aber was soll LW auch anderes machen? So lange niemand einen “Fahrplan” vorlegt und “nur” vage Aussagen, wie ein Fallbeil über einem hängt … da quakt einer dort einen Wunsch, ein anderer einen anderen Wunsch, super … jetzt darf ich’s mir aussuchen und im Endeffekt liegste dann doch falsch.
              Im Moment kann es einem völlig egal sein, wer was mit wem irgendwann, irgendwo verfasst und unterschrieben hat … so lange nichts verpflichtend in Gesetz, Auflagen und Verordnungen festgeschrieben ist, ist man da eben in der Schwebe, was Sicherheit anbelangt.
              Seid vorsichtig mit welcher finanziellen Risikofreude ihr nach vorne prescht … mehr kann man im Moment nicht machen.

              • Reinhard Seevers sagt

                “Es schafft sich niemand freiwillig ab, die Politiker nicht, die Landwirte nicht.
                Weswegen sich LW teilweise gegen das ZKL-Papier so sträubt.”

                Merkwürdige Sicht auf die Ernährung eines Volkes, find ich.
                Ein König würde reichen, ein Bauer reicht nicht!
                Also, Monarchie als Lösung!

                Das Wahlsystem ist die Ursache des vollen Bundestages. Die Linke hat ja Vorschläge in Richtung Bürgerräte gemacht (Jan Korte).
                Fragt sich dann aber, ob die Demokratie damit in Einklang steht, oder ob es nicht wieder kleinste Fürstentümer mit eigenen Zöllen geben würde….😎

                • firedragon sagt

                  Herr Seevers,
                  “… Merkwürdige Sicht auf die Ernährung eines Volkes …”
                  Die Ernährung hab ich bewusst außer Acht gelassen.

          • Harald Müller sagt

            Ich warte auch noch auf konstruktive Vorschläge. In der ZKL sehe ich die leider nicht.
            Nehmen wir doch einfach mal die Marktmacht des Handels, die so gerne kritisiert wird: Ist es vverwunderlich, dass die Bauernvertreter dem LEH in der ZKL keine konkreten Zugeständnisse abringen konnten?

            Wie wäre es beispielsweise damit:

            1) 20% der Ladenfläche ausschließlich für regionale Produkte. Gerne auch im Non-Food-Bereich.

            2) Strikte Anwendung des Kartellrechts, um Absprachen zwischen den Einkäufern von Verarbeitern bzw. LEH zu unterbinden.
            Vom Kartellamt kam ja vor Jahren die Aussage, dass der Markt funktioniere: Jeder könne im Laden der Konkurrenz die Preise notieren und darauf reagieren. Warum sich der Butterpreis dann immer überall zeitgleich ändert, hat aber keiner erklärt.
            (Natürlich ist diese Forderung weniger an die Politik als an die organisierten Bauernvertretungen zu richten)

            3) Abmildern des Ungleichgewichts zwischen Produzenten durch Zerschlagung der zentralen Einkäufe des LEH.
            Mir schwebt z.B. die Aufteilung der Big4 in jeweils mindestens 5 unabhängige Einkäufe für verschiedene Vertriebsregionen vor.
            Also nicht mehr Aldi (dessen Einkäufe Süd und Nord wurden ja kürzlich ohne jede Gegenwehr zusammengelegt), sondern z.B. Aldi-NW, Aldi-NO, Aldi SW, Aldi-SO, Aldi Mitte.
            Politisch sicher nicht einfach zu realisieren, aber auch nicht schwerer als so manche Empfehlung der ZKL..

            • Reinhard Seevers sagt

              Na wenn de dann mit Aldi im Reinen bist, …..dann kommt Amazon, und dann kannst mal gleich aufgeben.
              Es ist komplexer, als man denkt und die Strukturen ändern sich gerade in rasanter Geschwindigkeit.
              Der Einzelhandel verschwindet zunehmend aus den Innenstädten, vielleicht wäre das ja eine Chance für die Landwirtschaft sich dort zu positionieren, um regional und heimisch anzubieten?

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