Bauer Willi
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Ich krieg die Krise…

…oder: wenn die Werkstatt nicht überdacht ist.

Am 27. Juli haben wir mit der Weizenernte begonnen. Die Körner waren trocken, das Stroh zum Teil noch grün und so machte das Dreschen nicht wirklich Spaß. Die Erträge waren mehr als bescheiden, die Qualität jedoch in Ordnung. Fallzahl, Proteingehalt, Hektolitergewicht auch, wenn auch knapp an der Grenze. Weil das Stroh noch nicht richtig reif waren, mussten wir langsam fahren und Geduld war gefragt.

Schon am nächsten Tag war es vorbei. Es fielen zwar nur 2 mm aber die Kornfeuchte war zu hoch, denn dann fallen Trocknungskosten an und das wirkt sich negativ auf den Erlös aus. Feuchtes Getreide kann man aber auch technisch nicht ernten, weil es sehr schnell den Mähdrescher verstopft und es zum sogenannten “Trommelwickler” kommt. Den zu beseitigen kann lange dauern und drum lässt man Mähen bei feuchtem Stroh besser sein. Wenn ich jetzt (4. August) den Wetterbericht für das Rheinland sehe, bekomme ich echt die Krise. Zu den 11 mm Regen, die in den letzten 48 Stunden gefallen sind (siehe Bild, der schwarze Punkt ist übrigens eine tote Fliege) ist bis Samstag weiterer Regen angekündigt.

Warum der Regen jetzt nicht passt

Was bedeutet das: Das reife Korn nimmt dieses Wasser auf und wird, besonders bei den relativ warmen Temperaturen, wieder in Keimstimmung versetzt. Das beginnt mit enzymatischen Prozessen, die sich negativ auf die sogenannte “Fallzahl” auswirken. Mit sinkenden Fallzahlen ist das Korn (bzw. das Mehl) dann nicht mehr für das Backen geeignet, sondern kann nur noch verfüttert werden. Futterweizen erlöst aber weniger als Backweizen und ich habe meine Vorkontrakte ja für Backweizen gemacht. Weil ich ein vorsichtiger Mensch bin nur für 50% meines erwarteten Ertrages. Kann ich meine eingegangene Lieferverpflichtung nicht einhalten, muss ich für Ersatz sorgen.  Vertrag ist Vertrag. Je länger diese feucht-warme Witterung anhält, um so wahrscheinlicher wird es, dass die Qualität darunter leidet.

Aber nicht nur für das Getreide ist die derzeitige Witterung kritisch: im Kartoffel- und Weinbau nimmt der Druck mit Pilzkrankheiten wieder zu. Notwendige Behandlungen können nicht gemacht werden, weil der Regen das nicht zulässt. Jetzt hoffen wir Landwirte darauf, dass das Hochdruckgebiet, das für Sonntag angesagt ist, etwas länger bleibt und wir mit der Ernte ein Stück nach vorne kommen. Drückt uns Bauern die Daumen!

Werden die Brötchen teurer?

Auf den Brötchenpreis wird das alles keine Auswirkungen haben, denn ich einem normalen Brötchen steckt Weizen für gerade mal 1 Cent. Der Weizenpreis ist sehr niedrig, weil Amerika und Russland gerade eine Riesen-Ernte einfahren. Der Weltmarkt macht auch vor dem Rheinland nicht halt.

Euer Bauer Willi

 

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50 Kommentare

  1. Sabine sagt

    Dieses Jahr ist echt daneben. Letztes Jahr war es bei mir zu trocken, dieses Jahr ist es durchgehend zu feucht. Auch nächste Woche soll es nach anfänglicher Besserung hier wieder wie aus Eimern schütten. Ich mach nen Haken an dieses Schnecken-Jahr und bin auf die Heu- und Strohpreise im Winter gespannt. Ob ich dieses Jahr wohl mehr Holzspäne einstreue?

  2. Friedrich sagt

    Ja, ja der tägliche Regen macht uns allen zu schaffen. Erste Weizensorten sind schon in der Fallzahl unter 200 und damit Futterweizen.Den wird es in diesem Jahr massenhaft geben. Aber für die menschliche Ernährung werden eh nur max. 20% o.ä. benötigt. Die Mühlen mäkeln doch sowieso immer . Am liebsten verkaufe ich Futterweizen , da gibt es wenigstens keine Mäkelei. Die dient ja auch nur für den Preisabschlag. Obwohl ich fast immer Brotweizenqualität habe , zahlen in den meisten Jahren die Futtermühlen mehr Geld für meinen Weizen. Da wird ein Festpreis pro Tonne bezahlt und das wars.Keine Qualitätsabzüge. !
    Jetzt noch einmal zu den reifen Ähren und den grünen Halmen. Wir hatten viele Tage mit starker Sonneneinstrahlung. Dies hat bewirkt , daß die Ähre abreifte aber der Halm
    nur mit Verzögerung hinterher kam. Also noch die Halmknoten grünlich waren. Hierdurch war das Mähen schwieriger. Auch befeuchten die grünen Halmknoten das Korn, sodaß das Korn wieder feuchter wurde. Nach den Regentagen wird das Mähen wieder leichter gehen, weil die Halme jetzt reif (gelb) sind. Auch die Körner trocken jetzt
    schneller . Wir haben eine Lagerbelüftungstrocknung und werden bei 17% Kornfeuchtigkeit anfangen mit Mähen.In den nächsten 20 Stunden soll hier in Südhannover kein Regen fallen. Heute hatte der Weizen noch 23 % Feuchtigkeit weil wir in der Nacht 3 mm Regen hatten. Mal sehen , ob wir doch erst im Raps anfangen ?
    Ein Drittel der Weizenfläche ist ab , aber der Raps steht noch. Jetzt gilt es abzuwägen , Raps mähen , aber feucht , weil Wind kommen soll (Körner fallen aus), oder Weizenmähen. Entscheidung morgen um 9 Uhr.

  3. Sandra Harms sagt

    ich wollt mich eigentlich zurückhalten, aber jetzt muss ich doch nochmal was sagen!
    So frei nach dem motto “sandras kleine Geschichtsstunde”

    Da heisst es ” zu Zeiten des „fendtschen Früher“ wurde eben später geerntet und das Erzeugnis landete im Futtertrog. ” dazu sag ich : ” 6 Setzen.”

    Fakt ist, zur zeit der mähbinder (dieser zeitraum wird wohl als Fendtsches Früher passen)
    , wurde die ernte sogar noch früher begonnen, nämlich sobald die körner hart waren, das tat man damit das stoh besser trockenen konnte, glaubt ihr nicht, einfach mal die alten, die das noch mitgemacht haben fragen! Gedroschen wurde entweder sobald das ganze getrocknet war, oder im winter erst. und zu diesen zeiten, landetet das allerwenigste getreide im trog, das liegt nämlich an der tatsache, das man zur zeit des “Fendtschen Früher” wesentlich weniger geerntet hat, bedingt durch schlechtere sorten,schlechteren pflanzenschutz und in einigen regionen auch durch trockenheit, die heute durch beregnungsanlagen ausgeglichen wird.

    dann heisst es ” Brotgetreide galt früher auch mit 16% als trocken, ”
    Fakt ist, brotgetreide ist auch heute mit 16% feuchtigkeit problemlos lagerbar, 12,5-14% wollen die mühlen haben, da sie dann am besten arbeiten, es soll sogar schon vorgekommen sein das extrem trockener weizen befeuchtet wurde um in den idealen bereich zu kommen. warum ist das aber für die mühlen und was danach kommt so unendlich wichtig? ich sags euch, da das meiste mehl in die industriellen größbäckereien geht, dort steuern computer die vorgänge steuern, sind selbst minimale abweichungen in den zutaten unerwünscht, einem bäcker in der backstube war das hingegen während des “Fendtschen Früher” recht egal, wenn der teig zu pampig war kam eben etwa mehr mehl dazu….oder umgekehrt mehr wasser. Und selbst getreide mit 18% feuchtigkeit lässt sich bei permanenter belüftung lange lange lagern….

    • Andreas Schmid sagt

      “das extrem trockener weizen befeuchtet wurde” Das ist normal, da hat fast jede Mühle solch eine Schnecke, um das Getreide wieder zu befeuchten.

    • Inga sagt

      Recht hast du Sandra,

      aber der Fendt kann ja sein Früher nur aus der Literatur kennen, weil er nicht auf den Bauernhof seiner Vorfahren aufgewachsen ist, wo er noch einen alten Selbstbinder oder andere alte Geräte gesehen hatnd sich was davon erzählen lassen hat.

      Früher hat man das Getreide mit dem Selbstbinder wirklihc früher gemäht und es in Garben gebunden und aufgestellt, je nach Dialekt hießen diese Haufen, Hügeln oder Puppen.

      Kann sein, weil das Stroh ein wirtsschaftlicher Faktor war.
      Haferstroh konnte man füttern und als Einstreu wurde es im Stall benutzt, aber auch fürs Unterbett wurdes benutzt.

      Ja, die Grüne Revolution seit 1950 hat vermehrt Kusntdünger udn Pflanzenschutz hervorgebracht, es wurde staatlich gefördert nach der Hungersnot.

      Plötzlich waren Getreidehalten, Butterberge udn Milchseen da.
      Wer hatte das Nachsehen?
      Inzwischen werden ja sogar extra Sorten zum Verfüttern und zum Backen, mit Backquaälität gezüchtet.

      Alles Getreide wsar mit 16% trocken, weil man es auf dem Boden lagern konnte, doch seit es hoe Getreidesilos gibt, mit weniger Luftdurchlässigkeit (ohne permanente Lüftung kostet ja auhc Energie), da ist 14% Feuchtigkeit die Norm, damit es nicht so schnell schimmelt.

      Natürlich wolen die Mühlen das letzte da raus holen und fprdern nohc weniger als 14%, weil wenn es weniger hat, ist es auch leichter zu transportieren, es passt mehr auf den LKW.
      Das spart so bviel Geld, dass es sich lohnt, bei dem Mahlprozeß wider etwas Wasser hinzu zu geben.

      Nur,
      hier ist wieder mal der Bauer de rDumme, denn auf seine Kosten muß das Getreide so trocken sein, wie die das wollen, sonst bekommt er Abzüge!

      Ist das gerecht?

      • Biobauer Andreas Fendt sagt

        “der Fendt kann ja sein Früher nur aus der Literatur kennen, weil er nicht auf den Bauernhof seiner Vorfahren aufgewachsen ist, wo er noch einen alten Selbstbinder oder andere alte Geräte gesehen hatnd sich was davon erzählen lassen hat.”

        mal abgesehen daß “der Fendt” auch nicht nett ist, man kann ja schreiben Andreas Fendt, Biobauer Fendt o.ä. . Die Aussage ist auch Quatsch. Erstens habe ich als Kind jede Ferien bei meinen Verwandten im Schwarzwald auf deren Hof verbracht, zweitens noch gut die Bilder von Anatolien und Guatemala vor Augen. Dort wurde noch vor 20 Jahren Getreide mit der Sichel gemäht in Bunde geschnürt und dann stehen gelassen, bis der mobile Drescher ins Dorf kam, das Teil war eine Art Scheunendrescher auf einem Hänger, von einem puffenden Diesel mit Transmission angetrieben und das ganze Dorf war damit beschäftigt die Garben oben reinzuwerfen und unten in olle Jutesäcke das Korn abzusacken, der ärmste Teufel stand am Strohauswurf im vollen Staub und musste das Stroh weggabeln, das man dann angezündet hat. Leider haben meine kurdisch bzw. Spanischkenntnisse nicht ausgereicht um zu erklären, daß Stroh in Verbindung mit Eselmist wieder auf die Felder gebracht, den Ertrag steigern würde.

        • Inga sagt

          Ja, so erzählen das unsere Vorfahren auch, die mit der Dreschmaschine gearbeitet haben.

          Ein FENDT ist ein Traktor,

          aber hier bist du der Fendt, ein Biobauer, ist doch logisch!
          Und die Frauen egal am Stoh oder anders wo waren auchso schmutzig und haten noch Tracht an. Die Arbeit wurde in Nachbarschaftshilfe gemacht, weil man dazu wie mien Mann sagt, 14 Leute brauchte.
          Die Männer haben die Säcke voll Körner auf den Boden getragen und die Frauen waren am Stroh.
          Oben Garben reingeschmissen und hinten an der Maschine abgenommen und in der scheune gestapelt, gebanzt, kommt wohl von bannen.
          Bei usn wurde wohl auch mal mit Sicheln gemäht, dann mit Sense, die Frauen haben mit Sicheln aufgenommen und mit selbstgemachten Halmseilern sie zu Garbe gebunden. Diese Seile zu machen is teine Kinst, ich kann es nicht, denn die Ähren mußten nach oben schauen, damit sie an die Ähre de rGarbe gelegt werden konnte, und das Stroh darunter war der Bindfaden, der mit einen enstsprechenen Knoten an der Garbe befestigt wurde.
          Die Selbstbinderwaren erst mit Bodenantrieb und dann mit Zapfwellenantrieb.

          Kann sein, dass es zur der Zeit noch wenig Backgeteide bei nsn gab, sondern nur weiches mit Futterqualität.

          Warum können die Südfranzosen beser Biskuits backne als wir?

          Weil die da shcon viel länger Sommerweizen mit mehr Backqualität anbauen können als wir, wegen klimatischen Bedingungen.

          Baust du eigentlich nur Backgetreide an, wenn du das selbst verbackst und die Erzeugnisse selbst vermarktest?

          Einanderer Fendt gibt es hier nicht.
          Das hat nichts mir Beleidigung oder Zurücksetzung zu tun, nur mit meiner Bequemlichkeit noch Biobauer und/oder Andreas dazu zu schreiben.

          • bauerhans sagt

            “Die Selbstbinder waren erst mit Bodenantrieb”

            hier wurde auf einem hof noch 1965 mit dem von 3 pferden gezogenen selbstbinder gemäht.
            zum anmähen kam ein mähdrescher aus der nachbarschaft.

          • Biobauer Andreas Fendt sagt

            Ich habe früher auch Hafer als Sommerung angebaut und an Milchbetriebe verkauft, weil ich soviel Sommerroggen nun auch nicht brauche. Die Fruchtfolge ist für mich eine grosse Herausforderung, da ich ja alles für Menschen verwenden will. Das Kleegrasheu verkauf ich an einen Pferdebetrieb, weil ich nur noch wenig Tiere habe ca. 0,5 GV/ha lass ich das Kleegras 4-5 Jahre stehen, was auch dem Ampfer und Disteln das Ende bereitet, durch 2 maliges Mähen. Bisher konnte ich noch jedes Jahr mit meinem Getreide backen, Dinkel ist da sehr stabil, hat aber auch weniger Ertrag. Vor 2 Jahren ist mir Lichtroggen, der über 2 Meter hoch wird, das erste mal von einem Sommersturm komplett platt gemacht worden, da war nix mehr zu retten, ich werde nun auf Waldstaudenroggen umschwenken, hab aber noch keine Erfahrung, den sät man einmal und erntet mehrere Jahre immer wieder. So machen es viele Ackerbauern hier oben auf 900m, als Gesundungsklima wird hier traditionell Vermehrung gemacht (früher auch Pflanzkartoffeln), sie bauen Lieschgras an, Vorteil : einmal säen und dann 3-4 Jahre nur ernten, bis eben Fremdbesatz z.B. mit Kamille so hoch wird, daß die Genossenschaft das Zeug nicht mehr abnimmt, das Grassamenstroh geht als Heuersatz meist komplett in die nahe Schweiz.

            meine Kulturen auch hier: https://www.facebook.com/Bergkorn/posts/1719278231666925

        • Inga sagt

          Es gteht ja nicht nur um Alte Maschinen sehen und erleben auch das andere Drumherum, was man gar nicht in Worte fasst, was man unbesußt aufnimmt.

          Hast du für deinen Vater auch mal ein Transparent oder Schild für den Frontlader gemalt, womit er zum Kreisbauernverband gefahren ist um zu prostestieren?
          Ich ja!
          Und dann waren die Nachbarn, die Städer (Nichtlandwirte) die gaben auch ihre Meinung dazu, und in den Massenmedien lief die Problematik. Man konnte Mitdenken und hat dann später weitergelernt.

          Und der Bundeslandwirtschaftminister im Radio, der konnte noch nicht mal hochdeutsch, der nur bayrisch gehöchelt!
          Und vorher hatten wir den Kuhstall neu gebaut und zur Auflage bekommen, eine Milchkammer zu bauern und Opa hat geschimpft, auf dem Platz könnte ein Sau mit 12 Ferkel liegen.
          Wir brauchen eine Milchkammer und scharfes Reinigungsmittel und die Franzosen waschen die die Hände iin der Milch!

          So mußte oder konnte man als Kind schon mitdenken.
          Ich könnte noch mehr erzählen!

          Aber damals war Preisverfall und heute auch! Oder immer noch?
          Deswegen Höfestreben.

          Auch Flurbereinigungen, Bächegegradigen, Frösche sterben, Störche haben keine Nahrung, bringen keine Babies…..

          Industriell genutze Flur ist Natur- und Menschnschädigend, eben unökologisch! Aber man kann auf diese Weise unsere Nahrungsmittel sehr billig herstellen.

          Wollen wir das?

  4. Kuddel sagt

    Vorgestern der große Aufreger, ob eine Diskussion sinnvoll oder nicht ist, aber heute über das Wetter lamentieren. Sich über das Wetter zu echauffieren ist so sinnvoll wie den Tag-Nacht-Wechsel zu kritisieren. Das Wetter kann man nur nehmen wie es ist und auch wenn es nicht immer optimal passt, ist es gut, dass wir es nicht direkt beeinflussen können. Hier hat die Weizenernte noch nicht mal begonnen, gerade mal die Wintergerste und der Raps sind ab.

  5. Andreas sagt

    Oh Gott, was muss der Bauer Willi alles aushalten? Hier gibt es Bullenmäster die nicht wissen wie sie ihre Tiere satt kriegen sollen weil der Mair zu 75 % weg ist (abgesoffen).

    Und warum ist das Weizenstroh bei Willi grün und bei mir nicht?

    Reden wir Klartext und klären den Verbraucher richtig auf. Es wurde hier von einem Biobauern erklärt, dass die Welt von Biolandwirtschaft zu ernähren sei und alle satt werden.
    Wahr ist, dass Biokartoffeln in dieser Region teilweise nicht gewachsen sind weil der Krautfäuledruck 2016 so hoch ist, dass keine Kartoffeln gewachsen sind.

    Wenn es nun nur Biolandwirtschaft gäbe, würde es in Deutschland Pommes nur auf Bezugsschein geben und eine Schale Pommes würde bis zu 30 bis 40€ Kosten. Dies muss dem Verbraucher immer wieder erklärt werden.

    • Tom sagt

      Warum das Stroh noch nicht reif ist? Vermutlich weil die Böden besser sind.
      Und zur Ernte von grünem Stroh mit reifem Getreide einfach mal die Großeltern fragen, warum die damals Getreide in Garben geerntet haben.

        • Tom sagt

          Kommt auf den Einzelfall an, grundsätzlich ist dem nicht so.
          Wer stark wechselnde Böden mit moorigen Ecken hat, der kennt das Problem auf diesen Parzellen, denn das kommt dann öfters vor.

  6. Sandra Harms sagt

    Willi, wir haben wie du sagst den 4. august, wenn wir jetzt den 14. oder 20.august hätten, könnte ich nachvollziehen warum du die krise bekommst. terminlich sind wir doch eigentlich noch im rahmen, bzw stellenweise sogar noch früh dran mit der getreide ernte. ich kann mich gut daran erinnern mal am 14.september den letzten rest weizen und triticale Gedroschen zu haben…. sicher leidet die qualität unter den wetterverhältnissen,gar keine frage, aber heut ist donnerstag und wenn samstag das wetter besser wird, sind es bis dahin nur noch 2 tage. also lehn dich die 2 tage zurück und tüftel an neuen ideen ! 🙂
    Den kollegen die wie ich kartoffeln anbauen, und witterungsbeding einen hohen krautfäule druck haben, kann ich nur raten, haltet die behandlungs abstände ein, setzt wenns irgendwie geht nicht nur einen fungizid wirkstoff ein, sondern wechselt die wirkstoffe regelmäßig aus.

    • Bauer Willi sagt

      Sandra, mit dem Artikel will ich auch mehr die Nicht-Landwirte ansprechen. Gestern hat mich nämlich ein erwachsener Mensch gefragt, warum man nasses Stroh nicht dreschen kann und ich hab es ihm erklärt. Da kam mir dieser Artikel in den Sinn. Und du möchtest ja, dass wir mit neuen Ideen kommen. 🙂
      Bauer Willi

  7. Biobauer Andreas Fendt sagt

    Zitat “Wir sind ja alle über die Jahrzehnte auch von der Wissenschaft und der Politik, mehr oder weniger die ganze Landwirtschaft mechanisch chemisch geprägt, d.h. der Faktor Biologie wurde völlig unterbelichtet, kaum behandelt auch nicht von der Wissenschaft, das ist ganz dramatisch. Denn nur durch Biologie erhalte ich und mehre ich die Bodenfruchtbarkeit. Nicht durch Technik und nicht durch Chemieeinsatz, leider ist das in Vergessenheit geraten.”

    lesenswert, da geht es auch um Klimawandel und Regenverteilung:
    http://www.deutschlandradiokultur.de/ohne-pflug-auf-den-acker-landwirte-passen-sich-dem.976.de.html?dram%3Aarticle_id=361762

    • Sandra Harms sagt

      Ach Andreas Fendt,
      nicht immer muss es wissenschaftlich sein, könnte es vielleicht auch sein, das wir einige jahre vom wetter verwöhnt wurden, gerade wenn die getreideernte lief…. könnte es sein, das wir aus unseren erinnerungen oftmals schlechtes wetter zur ernte einfach nur vergessen haben…. ich halte das was wir in den letzten 14 tagen an wetter hatten für ganz normales Sommerwetter, ich weis zwar nicht wie das wetter bei dir war , aber hier oben im nördichen niedersachsen, wars nach meiner meinung völlig durschnittlich, ich müsste sogar mal nachdenken wann hier oben das letzte mal Sommergerste um den 25 juli gedroschen wurde…. Vielleicht einfach mal in sich gehen und mal nachdenken was man so an wetter erlebt hat in seinem leben.

      • Biobauer Andreas Fendt sagt

        Sandra, ich glaube, es ist unbestritten, daß wir einen Klimawandel haben und infolge Starkwetterereignisse häufiger und übers Jahr verteilter auftreten.

        Und es ist eben auch unbestritten, daß Landwirtschaft, vor allem über Lachgas aus Düngung einen wesentlichen Beitrag zum Klimawandel leistet.

        Bei uns ist das Wetter wie immer, schön und das Getreide teigreif. Es gab mal einen Film “Septemberweizen” und dieser Titel deutet darauf hin, es war früher ganz normal im September zu dreschen…

        PS: heute bei uns in Südbaden bis 33 Grad, kein Regen.

        • Sandra Harms sagt

          Andreas Fendt
          den klimawandel will ich garnicht leugnen, den haben wir bzw werden ihn bekommen.
          aber fakt ist doch, das wir auch schon früher mal einige tage mit schauern oder so wie bei uns mit nieselregen wärend der ernte hatten, das ist nichts neues, wohl aber etwas das der ein oder andere nicht mehr in seiner erinnerung hat.

          • Inga sagt

            Recht hast du Sandra,

            aber der Fendt kann ja sein Früher nur aus der Literatur kennen, weil er nicht auf den Bauernhof seiner Vorfahren aufgewachsen ist, wo er noch einen alten Selbstbinder oder andere alte Geräte gesehen hatnd sich was davon erzählen lassen hat.

            Früher hat man das Getreide mit dem Selbstbinder wirklihc früher gemäht und es in Garben gebunden und aufgestellt, je nach Dialekt hießen diese Haufen, Hügeln oder Puppen.

            Kann sein, weil das Stroh ein wirtsschaftlicher Faktor war.
            Haferstroh konnte man füttern und als Einstreu wurde es im Stall benutzt, aber auch fürs Unterbett wurdes benutzt.

            Ja, die Grüne Revolution seit 1950 hat vermehrt Kusntdünger udn Pflanzenschutz hervorgebracht, es wurde staatlich gefördert nach der Hungersnot.

            Plötzlich waren Getreidehalten, Butterberge udn Milchseen da.
            Wer hatte das Nachsehen?
            Inzwischen werden ja sogar extra Sorten zum Verfüttern und zum Backen, mit Backquaälität gezüchtet.

            Alles Getreide wsar mit 16% trocken, weil man es auf dem Boden lagern konnte, doch seit es hoe Getreidesilos gibt, mit weniger Luftdurchlässigkeit (ohne permanente Lüftung kostet ja auhc Energie), da ist 14% Feuchtigkeit die Norm, damit es nicht so schnell schimmelt.

            Natürlich wolen die Mühlen das letzte da raus holen und fprdern nohc weniger als 14%, weil wenn es weniger hat, ist es auch leichter zu transportieren, es passt mehr auf den LKW.
            Das spart so bviel Geld, dass es sich lohnt, bei dem Mahlprozeß wider etwas Wasser hinzu zu geben.

            Nur,
            hier ist wieder mal der Bauer de rDumme, denn auf seine Kosten muß das Getreide so trocken sein, wie die das wollen, sonst bekommt er Abzüge!

            Ist das gerecht?

        • Tom sagt

          Hafer wurde früher auch immer erst im September reif, daher ist der Anbau ua auch zurück gegangen, denn in unserer Klimazone wurde Getreide im September selten trockener als 16%.
          Brotgetreide galt früher auch mit 16% als trocken, was aber eben zu Problemen in der Lagerung führt, was ein Herr Fendt aber eben immer ausblendet. Als Kunde würde ich mir Gedanken machen.

          • Stadtmensch sagt

            >>Als Kunde würde ich mir Gedanken machen.

            Da fängt doch schon wieder einer an zu stänkern 😉
            Herr Fendt hat lediglich (passend zum Thema) einen aktuellen Bericht über Bauern verlinkt, die sich nicht vordergründig um Biogasgewinnung, MATIF-Kurse, Ertragswettbewerb und Traktormarke kümmern.

            Ich traue ihm zu, dass er die Risiken bei der Lagerung von Brotgetreide kennt. Der Anbau von Getreide nach Art des biologischen Landbaus sollte ja aufgrund des gesünderen Bodens, des größeren Halmabstandes, der standortangepassten Sortenwahl und weiter Fruchtfolge, bezüglich der Pilzgefahr weniger problematisch sein,
            als der konventionelle Anbau. So zumindest mein Vorurteil…

            • bauerhans sagt

              “des größeren Halmabstandes”

              da machen sich dann allerhand andere pflanzen breit.

            • Martin Grube sagt

              Hi Stadtmensch,

              hier mal was zu deinen “Vorurteilen”.
              Auch der gewöhnliche Landwirt macht das, was du den Biobauern zuschreibst. Das heißt auf einem Boden der nur 20 Bodenpunkte hat, baue ich keinen Weizen sondern Roggen an. Bei der Sortenwahl achte ich auf blattgesunde und standfeste Sorten an um einen möglichst geringen Pflanzenschutzaufwand fahren zu können -> Das spart Geld.
              Der Halmabstand bzw. die Bestandesdichte hat Einfluss auf die Blattgesundheit
              -> zu dicht höhere Gefahr für Lager und Pilzkrankheiten.
              -> zu gering weniger Ertrag da weniger Ähren /m² und höher Unkrautdruck da in den Lücken durch den Lichteinfall Unkräuter keimen d.h. zusätzliche Pflanzenschutzmaßnahme. Wie machen das eigentlich die Biobauern bei Windenknöterich?
              Diese Maßnahmen nennen sich integrierter Pflanzenbau und wird während der Lehre vermittelt.
              Warum sollten Biobauern einen gesünderen Boden haben? Immerhin hat das Stroh der Biobauern einen höheren Pilzdruck als der von gewöhnlichen.

              Gruß
              Martin

            • Tom sagt

              Die Lagerung von hängt für den Stadtmensch mit dem Pflanzenabstand zusammen?

              Zu dem beschreibt der Herr Fendt einen Zustand, als Deutschland Brotgetreide importiert hat, weil in Deutschland aufgrund der Sorten und Wetterlage überwiegend nur Futter geerntet wurde.
              Deutschland ist erst in den letzten 40 Jahren zum Exporteur von Brotgetreide geworden, zu Zeiten des “fendtschen Früher” wurde eben später geerntet und das Erzeugnis landete im Futtertrog.

            • Stadtmensch sagt

              @Martin:
              >>Warum sollten Biobauern einen gesünderen Boden haben?
              Ja, das müsste mal jemand rausfinden. Es gibt viele Versuche und Theorien die einen zu dieser Annahme verleiten könnten.
              Das soll natürlich nicht heißen, dass ich mich hier aus der Diskussion herauswinden will 😉
              Bin nur Hobby-Stadtbauer und werde dieses Jahr meine ersten Versuche mit diversen Zwischenfrüchten starten…

              @Tom
              Habe extra geschrieben: der Anbau (nicht die Lagerung)

            • Christian Krupp sagt

              Dieses Vorurteil kann ich aus der Praxis nur bestätigen! Wegen Pilzbefall (Fachausdruck: Don-Wert) ist mir noch kein kg Bio-Brotgetreide verworfen worden. Obwohl meine abnehmende Mühle ein strickte Eingangskontrolle hat!
              Allerdings um beim Thema zu bleiben, vor Regenperioden in der Ernte ist auch Bio-Getreide nicht sicher! 2014 hats den August bei uns nur geregnet. Meinen Sommerweizen habe ich am 2. September mit 13,6% Protein?? aber Fallzahl weit unter 200?? gedroschen. Bei so niedriger Fallzahl ist der Weizen nicht mehr backfähig…. Also haben meine Mastbullen 2014/15 auch mal ne Portion Weizenschrot bekommen…
              Aktuell sehr ich das Wetter gelassen 2/3 vom Brot- Dinkel sind unter Dach (Ertrag gut; Qualität wahrscheinlich auch ok, Analyse steht noch aus) und dem Futtergetreide passiert noch nicht viel. Roggen steht gut; Haferstroh ist noch grün (Körner waren am Montag aber auch trocken. Ich mache mir noch ein paar ruhige Tage eh es ab Sonntag Vollgas weitergeht!
              Viele Grüße Biobauer
              Christian

          • Biobauer Andreas Fendt sagt

            Zitat “Brotgetreide galt früher auch mit 16% als trocken, was aber eben zu Problemen in der Lagerung führt, was ein Herr Fendt aber eben immer ausblendet. Als Kunde würde ich mir Gedanken machen.”

            Genau da haben wir sie wieder, die strafbare üble Nachrede, schön getarnt unter einem anonymen Pseudonym. Wie feige kann man eigentlich sein, einem anderen zu unterstellen er würde minderwertiges, bzw. weil zu feucht eingelagertes Getreide seinen Kunden verkaufen und den anderen mit Namen nennen, was zweifellos geschäftsschädigend ist.

            Hier wäre es schon mal Sache von Willi bzw. Alois solchen Verleumdungen einen Riegel vorzuschieben und solche Trolle rauszuwerfen.

            Falls jemand ernsthaft glaubt, man könne zu feucht gelagertes Getreide erstens mahlen, zweitens damit so backen, daß man es im Brot nicht schmeckt, der hat von Getreideverarbeitung keine Ahnung.

            • Tom sagt

              “Anonym” ist man im Netz nicht.

              Und nein, der Satz ist keine üble Nachrede, sondern ein Denkanstoß.
              Sie teilen anscheinend gerne aus, sind aber sehr dünnhäutig,,,

            • Biobauer Andreas Fendt sagt

              “was ein Herr Fendt aber eben immer ausblendet.” frag mal Deinen Anwalt, wie er einen solchen Satz in Bezug auf §186 sieht!

              Da heisst es “Wer in Beziehung auf einen anderen eine Tatsache behauptet oder verbreitet, welche denselben verächtlich zu machen oder in der öffentlichen Meinung herabzuwürdigen geeignet ist, wird, wenn nicht diese Tatsache erweislich wahr ist, mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe… bestraft.”

            • Sandra Harms sagt

              “was ein Herr Fendt aber eben immer ausblendet.”
              nur weil er es in seinem kommentar nicht erwähnt hat ? blendet er das aus??? also gleich schmeiss ich mich weg, das wäre ja so, als wenn ich an jedem stopschild oder roten ampel zu meinem beifahrer erst sage, da muss ich anhalten. ich sag es aber nicht, ich tue es (meistens jedenfalls).
              Tom, ich kenne weder die lager möglchkeiten von andreas fendt, noch weiss ich wie er mit seiner ernte umgeht. aber ich bin in der lage 1 und 1 zusammen zu zählen,
              er Wirtschaftet biologisch, folglich hat er wenig ertrag, dann hat er 18er bis 20er böden, heisst er erntet nochmal weniger,
              dann hat er nur 8 ha, folglich kann er keine großen mengen an getreide haben, wenn er davon leben will, kann er sich keine fehler erlauben, ein brot das nicht schmeckt, kaufen die leute auf dem markt nur einmal, ein zweites mal mindere qualität kauft der kunde definitiv nicht.
              dann ist er landwirtschafts meister (ich hab den brief gesehen), von daher wird er genau wissen worauf es bei ernte und lagerung ankommt, zu mal er ja nur kleine mengen hat, die aber wie ich es schon sagte, über wohl und übel seines betriebes bestimmen.

              zum anderen haben wir 2 tagelang hier verbal die sau raus gelassen, es muss doch möglich sein, das man nur einen tag danach, miteinander auf einer ebene spricht, wo es ohne maulen,streiten und gegenseitgem (gedanklichem) verklagen geht.

            • Tom sagt

              Herr Fendt, wenn Sie ein Problem haben, dann sagen Sie es. Ihr Anwalt kann sich hier äußern, dann wird mein Anwalt mit diesem Kontakt aufnehmen.

              Da Sie inhaltlich überfordert sind, entspricht es doch einfach nur meiner Aussage, das sollten Sie bedenken.

              Es ist beschreibend, was Sie von sich geben… Dünnhäutig und ein großes Maul.
              Fachlich keine Ahnung.
              Zum xten mal Kindergarten von Ihnen Herr Fendt.

            • Tom sagt

              Frau Harms, die Zeiten die Herr Fendt meint, damals wurde in Deutschland zu 80% Brotweizen importiert, Futterweizen (Septemberweizen) produziert.

              Mit Aussagen wie von Herrn Fendt werden Menschen einfach nur getäuscht, entweder kennt er die Ausgangslage nicht oder er erzählt bewusst die Unwahrheit.
              Heute im Jahr 2016 versucht Bauer Willi Qualitätsgetreide zu erzeugen und keinen Septemberfutterweizen.

  8. bauerhans sagt

    ich hatte roggen und auch hafer letzte woche dreschen lassen,weil der gemeinschaftsdrescher mit raps gerade durch war.
    das korn hatte 16 bis 16,5% feuchtigkeit,kann im flachlager ohne probleme gelagert werden,bei silolagerung muss säure zugesetzt werden.
    der weizen war noch nicht reif.

    • David Kunkel sagt

      Wir bei uns (Mittelfranken) haben im Weizen noch nicht mal angefangen. Zudem liegt noch ein Drittel des Gerstenstrohes im Regen. Dieses Jahr ist es einfach fürchterlich. 2 Tage Regen, danach wieder 3 Tage Sonne. Wenns gut läuft, kann man am dritten Tag wieder dreschen. Und dann regnet es nachts wieder und alles steht wieder. Schon bescheiden.

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