145 Kommentare

  1. Wenn Thyssenkrupp nicht soviele Gewinne aus der Aufzugssparte entnommen hätte, und ihnen zu wenig dort belassen hatte, um mit den Weltmarkführern zu konkurieren, hätten sie selbst weiter wachsen könnnen. ..https://www.rag-stiftung.de/stiftung/finanzen/beteiligungen Den derzeit größten Beitrag zur laufenden Finanzierung der Ewigkeitsaufgaben leistet Evonik mit Dividendenzahlungen an die RAG-Stiftung. Der Essener Konzern zählt weltweit zu den führenden Anbietern von Spezialchemie und ist mit über 32.000 Mitarbeitern in mehr als 100 Ländern aktiv.

    Die RAG-Stiftung hält nach dem Verkauf von rund 5,4 Prozent im Januar 2020 jetzt noch 58,9 Prozent der Anteile an dem börsennotierten Unternehmen. Seit Mitte 2017 hat Evonik das Ziel, der beste Spezialchemiekonzern der Welt zu werden mit Fokus auf starke Marktpositionen, ausgeprägte Innovationskultur und nachhaltiges Wirtschaften. Dazu richtet der Konzern sein Portfolio auf margenstarke Geschäfte aus, die weniger von zyklischen Schwankungen an den Weltmärkten erfasst werden. 2019 ist Evonik mit dem Verkauf des zyklischen Methacrylatgeschäfts ein wichtiger Schritt in Richtung dieser Ziele gelungen.
    Vivawest Wohnen GmbH
    Gutes Wohnen aus Tradition
    Der Vivawest-Konzern entstand im Jahr 2012/13 aus dem Zusammenschluss von Evonik Immobilien und THS. Die RAG-Stiftung ist mit 40 Prozent der größte Anteilseigner des Unternehmens mit Wurzeln im Bergarbeiterwohnungsbau. Mit rund 117.000 Wohnungen für etwa 300.000 Menschen, verteilt auf circa 100 Kommunen, ist Vivawest heute einer der führenden Wohnungsanbieter in Nordrhein-Westfalen. Die Dienstleistungsunternehmen im Konzern erbringen alle wesentlichen Serviceleistungen rund um das Wohnen und gewährleisten so eine hohe Wohnqualität für die Kunden.
    Das Unternehmen baut seine Bestände im Ruhrgebiet, aber auch an attraktiven Standorten entlang der Rheinschiene sowie im Münsterland aus. Sein Investitionsprogramm zur Schaffung neuen Wohnraums beschleunigte der Immobilienkonzern im Jahr 2019 erneut deutlich. Von 2020 bis 2024 ist in NRW die Errichtung von knapp 7.000 neuen Wohnungen für gut 1,2 Milliarden Euro geplant, davon rund 20 Prozent mietpreisgebunden. Vivawest beschäftigt mehr als 2.200 Mitarbeiter.
    RSBG SE
    Ein verlässlicher Partner
    Die 2014 gegründete RSBG SE sieht sich als langfristiger Partner mittelständischer Unternehmen. Dementsprechend setzt die Gesellschaft mit einer Buy-and-Build-Strategie auf Investitionen in erfolgreiche Mittelständler. Die RSBG SE, eine hundertprozentige Tochter der RAG-Stiftung, investiert in erster Linie in Unternehmen, deren Produkte und Dienstleistungen für die globalen Veränderungen in den Bereichen Bevölkerungsentwicklung, Klimawandel und Neue Technologien von hoher Bedeutung sind.
    Die Geschäftsentwicklung dieser Unternehmen ist dadurch in geringerem Umfang von den Folgen wirtschaftlicher und politischer Krisen ( bei corona 19 also weniger ?) betroffen. Vor dem Hintergrund der entsprechenden Weltmarkttrends setzt die RSBG zukünftig gemeinsam mit ihren Partnern aus dem Mittelstand noch stärker als bisher auf besondere Kompetenzen in den Bereichen Digitalisierung, Industrie 4.0, Cloud-Computing, Cybersecurity und Big-Data-Management.
    Die derzeitigen Mehrheitsbeteiligungen der RSBG SE
    Infrastructure
    Automation & Robotics
    Advanced Manufacturing
    Information & Communication
    Die derzeitigen Minderheitsbeteiligungen der RSBG SE
    Stadler Rail
    R. Stahl
    GAW Group
    DiaMedCare
    Assistenz der Geschäftsführung, RSBG SE

    Na dann bleibt nur zu wünschen: kein “Hals-und Beinbruch”!

  2. Karl Timme sagt

    https://www.zdf.de/filme/das-kleine-fernsehspiel/80000-schnitzel-100.html

    Eine Hofübernahme, bei der der Hof eigentlich keine Zukunft hat.
    Lief heute Nacht, sehr aufschlußreich, eine 34 zig Jährige die den Hof von Ihrer Großmutter, 84 Übernimmt. Sie sieht Ihre Zukunft nicht in der Gaststätte mit Pansion, sondern in dem 15 ha großen Milchvieh Hof. Die aufgehäuften Schulden stammen aus einer geplanten und begonnen Erweiterung der Pansion in der Oberpfalz.

    • Arnold Krämer sagt

      Da sind soviel Traumtänzer unterwegs in den Medien, den NGO’s, bei der AbL (war heute noch bei der öffentlichen Diskussion der “Zukunftskommission Landwirtschaft” in Berlin zu erleben), da wundert es mich nicht, dass für das hohe Ziel der Weltrettung, der Klimarettung, der Insektenrettung und wer weiß sonst noch was, und trotz des zu erwartenden Verbots der Anbindehaltung solche Dinge verfolgt werden.

      • Karl Timme sagt

        Kann ich nur zustimmen. der Film bringt zumindest kein vermeintliches Happy End, sondern lässt desillusionierte Schwestern zurück.

  3. Marko sagt

    Das ist genau, dass ich meine. Und deshalb bitte nicht jammern über euren Berufsstand, weil das ist Heuchlerei! Und deshalb hab ich kein Mitleid. Aber bitte tut nicht so als ob Erben eine Leistung wäre, denn das ist es nicht. Auch wenn es der Uropa war, der das aufgebaut hat und ihr das geerbt hat, ist es keine Leistung sondern eigentlich ein zufälliges Geschenk. Weil es hätte auch jemand anders sein können.. und mitnehmen kann man auch nix, wenn einmal Schluss ist.

    Hallo Frau Reisenhofer,
    Erbe ist definitiv keine Leistung (da haben sie recht), allerdings auch nicht zwangsläufig ein Geschenk.
    Das kann sogar ein richtiger Klotz sein…
    Mich würde mal interessieren, warum Sie auf Ihren Erbanteil verzichtet haben.
    Oder um es anders auszudrücken:
    Warum haben Sie sich scheinbar ohne Not vom ,,Stefan zu Max,, machen lassen?

    • Inga sagt

      Genau,
      Bei einem Bauerhof, den man bewirtschaften muss, heisst es:
      Erwirbt ihn um ihn zu besitzen.

      Wer zufällig Land von den Eltern erbt, deren Urgrossvater es angeschafft hat, wie z.B. dem Ehemaligen Landwirt seine Enkeln, da ist das Erben keine Leistung, Denn die werden andere Brufe haben, womit sie ihren Lebensunterhalt verdienen, die können das Ererbte als Kapitalanlage nutzen, oder verkaufen, verurlauben, verkaufen, verspielen oder verkonsumieren.

      Die Älteren sagen dazu: Mit dem A… umwerfen.

      Ist das erstrebenswert?

      • Marko sagt

        Mag sein Inga,
        allerdings haben es viele Ältere den Jungen zu verdanken, dass über sie überhaupt noch geredet wird.

        Sorry, Inga.
        Aber wenn ich deine Beiträge lese, habe ich immer das Gefühl, als bin ich bei Michel aus Lönneberga.
        Ist kein Vorwurf gegen dich, aber Verhältnisse wie beispielsweise du oder Frau Ertl darstellen, gab es nicht mal bei Ururopa.

        • Erben geht auch anders: “die Hälfte seines Lebens hofft der Mensch vergebens und die andere Hälfte auch vergebens
          Als mein Vater bei meinem gekauften Hof in Lackendorf, ein Grundstück vor der Kirche am Ortsende, die verzinkten Dachrinnen erneuerte, meinte er, dass es sein zweites Haus wäre, das er 1956 neben in der “Gründerzeit” um 1910 solide erbauten denkmalsgerechten Wohnhaus, ohne mit Zuschuß vom freundlichen leitenden Kollegen beim Landwirtschaftsamt Rottweil, der den Fond bewachte berücksichtigt worden zu sein. Ein “rechter” Beamter also. Das andere in Spaichingen vvergaß er zu erwähnen. Es hatte eine einzige nasse Wiese neben dem eingezäunten Gelände der Bundeswehr von dem niemand wußte wozu es diente. Die Pershing Raketen Standorte waren alle schon bekannt und ohne Radaranlage ausgerüstet. Das brauchte mein Großvater, damit er als landwirtschaftlicher Betrieb anerkannt werden konnte, um LAKRA (Lastenausgleichsgelder) sinnvoll anzulegen ,steuersparend für die berufstätigen Erben. Dann brauchten die Stadt das Wohnhaus samt Garten, weil die Stadt eine breite Straße durch den Ort vervollständigen wollte. Sie vergaßen Einspruch einzulegen und die Baupläne anzuschauen. Später fuhren wir darauf daran vorbei. Es gehörte meinen Eltern ganz, weil das andere große dann schon baufällige Einfamilienhaus, gebaut um 1950 die Schwester meiner Mutter bekam und meine Mutter als jüngste die Eltern bei sich wohnen ließ, wie die anderen Großeltern, die damals nicht so alt wurden, wie heute; unter 90 wollte danach keiner gehen.
          Viel verloren und vergessen.

          • Der “jüngste Bürgermeister” (West)deutschlands, Erwin Teufel,war wegen seinen “Methoden” auch sonst ein Gesprächsstoff für die alten Männer im “Grund” in Spaichingen, die alles über ihn erzählt bekamen und weitererzählten in den Familien. Noch mehr seiner ” Heldentaten” hat der “Torkreis” verbreitet, die wegen WT`s guten Gedächtnis von ihm selbst stammen würden, an die sich andere aber nicht mehr erinnerten oder vorgaben nicht dabei gewesen zu sein; besonders nachdem er MP in BW wurde und sich mehr und mehr Gegner machte, die ihn bald bekriegten. Der Torkreis war die junge Union im Zimmer des “Schwarzen Tores”, dem früheren Wahrzeichen, trafen sie sich. Verucht, dunkel, düstere Umgebung; berühmt berüchtigt und Mitschüler waren auch dabei.Früh schon beginnt der Niedergang( spätrömische Dekadenz) und die “Verteidigung und Notwehr” gegen “Reingeschmeckte!
            Ich bin kein Berliner, ich bin sogar ein Bauernsohn!
            Als ich seinem Neffen, dem MdL vorschlug kein wettwerfen auf die mannsgroßen Pappkameraden der SPD MdL auf dem Stadtfest zu machen, das schon in vollem Gange war, stoppte er es sofort. Es wurde dann schon nochmal besser und er ist in Ordnung geblieben.

            • “Bauernsohn” Erwin hat auch den Landwirten auf den Fildern kurz vor der Weizenernte ihre Ernte abmähen lassen, da er eine Baufirma “fand”, um den Flughafen Stuttgart-Echterdingen eilens erweitern zu lassen. Danach versprach er, woran nur der “Mappus” sich hielt, keine weiteren großen Eingriffe in den Filderraum zu Lasten von Landwirten durchzuführen zu lassen. ET vermied es sich danach nochmals auf den Fildern öffentlich sehen zu lassen.
              Warum wohl?
              Mein “Freundchen”, Landeshistoriker, Theologe und “Weinbauernsohn”, mit “Kultur”Scheuer in Degerloch, Gerhard Raff “Herr wirf Hirn ra(b)!”,rannte weg, wenn er mich sah, nachdem er im Bus von Degerloch, wegen seinem Bekanntsein laute Unterhaltungen mit “Bewunderern” führte, und in Hohenheim mit mir austeigen mußte. Vor dem, dadurch vermiedenen, dritten Zusammen treffen, rief er denen zu: “jetzt muß ich aber sauen”.
              Zweimal verteidigte ich den “Landsmann” ET gegen seine Anwürfe. “Ein Gesicht” habe er, der ET ” wie die felsigen Äcker von Stetten”.
              “Sie sagen mir nicht, was ich mache”! . Mit hochrotem Kopf zornig, als ich ihn von Senator Eiselen (Brotmuseum Ulm) ablenkte, im Foyer des Hohenheimer Schlosses, dem spendablen Förderer für Forschungen über den Welthunger, davon auf ihn losgehen zu wollen, den er schon anraunzte, weil die zweite Startbahn, queer zur anderen auf den Bauernhöfen von MP Öttinger angekündigt worden war. Eiselen sagte nur freundlich:” Nicht jeder kann seine Vorstellungen opimal verwirklichen”.
              Meine Bitte, früher, einer Agrarstudentin aus Nepal ein Stipendium zu ermöglichen, weil die Mittel dafür bei anderen Förderer knapp seien, lehnte er (Senator Eiselen) dagegen schroff ab. ” Bei uns sind die Mittel auch knapp”.
              Wenn einer im Dorf rote Haare hatte, wie ein paar Steine in Äckern von Stetten, die dann alles steinig machen würden (ach, wie karg ist der Boden daduch und arm und rüchständig diese Gegend ist). Da hatte der “Lohnschreiber” GR in Zeitungen, Evangelisches Wochenblatt und Büchern, allen Bauern solches “angedichtet”. Das wollte er aber nicht verstehen und behauptete “ich habe schon eine Million für das Ulmer Münster gespendet! Nichts dagegen für die armen, notleidenden Bauern auf der Welt.
              Den Ortsbauern Obmann mit roten Haaren bezichtigte er in der Kirchenzeitung als Abkömmling von Herzog Carl Eugen (durchaus anerkennend von ihm gemeint).

              • Was hat Frau Konsulin Bauknecht “Bauknecht weiß, was Frauen wünschen” mit Landwirtschaft zu tun? Früher war sie Übersetzerin für Englisch und hieß dann bald auch so mit Nachnamen. Es ist anzunehmen, dass sie sich diesen Werbetext ausdachte hat, wie ein Vorbild; die Frau vom Bundespräsidenten Heuß ;Elli Heuß-Knapp, die das hauptberuflich machte bis ihr Mann wieder ein ordentliches Einkommen erwirtschaftete und sie gesundheitshalber nicht als Aquarellmaler(in) und Schreiber(in) über werbende Beschreibungen von Stadtansichten (Reiseführer) viel reisen konnte. Er wurde damit nicht so berühmt, wie Hermann Hesse oder Rainhold Nägele von der Kunstakademie.
                Sie war Generalkonsulin von Nepal. Eine Powerfrau, “mortz Persönle” sagte mir die bayrische Reisefirmenmitinhaberin vom ASTA Reisebüro Stuttgart. Trägern von Tracking Touren erlaubte sie keinen Einlass, aber es kamen wenige Jugendliche ohne Geld von dort zum studieren nach Hohenheim, zumindest bis das Stipendiumgeld kam. Das war für die deutsch-nepalesische Hilfsgemeinschaft einmal eine schwere Last, als sie dafür aufkommen mußte. Ein andermal von privat. Die junge in Pokkhara studierende Frau, S.vi T., deren Schwester,ich kannte, konnt ihre Motivation vor Ort so nicht darlegen. DieDame von der Hilfgemeinschaft ging gar nicht dorthin mit, wie sonst, und riet auch mir wegen deren schlimmem Heimweh und Eingewöhnungs Schwierigkeiten ab. Das Bauern Elternehepaar brachte ihre Kinder sowieso irgenwie in der Landwirtschaft unter. Zur Heirat nach Japan. In Schulen der Entwicklungshilfe als Lehrer, auf deren Versuchsbetrieben als Mitarbeiter. Was gab es da schon zu erben? Auskommen finden, als Träger vor dem Erdbeben dort und für Touristen kochen Unterkünfte vermieten und danach? Damals dachte S, dass sie Pech gehabt hätte und dort zurückbleiben mußte und heute? Weggehen, um später dorthin vielleicht nie mehr zurückzukehren.

              • Auf einen Leserbrief mit massiven Vorhaltungen antwortete GR sich etwas entschuldigend: “Wenn sie selbst die schmerzhaften Ausschläge im Gesicht gekriegt hätten, wie ich (Gürtelrose)”, wären sie besser mit mir umgegangen”

        • Inga sagt

          Ach, du weißt nicht, was Idealismus ist, Mark?

          Der Ehemalige Bauer hat seinen Betrieb mit Idealismus geführt und erhalten.
          Er hat ihn gut durchs ganze Leben geführt, in guten und in schlechten Zeiten.

          So, nun hat die Industrialisierung den Bauernstand überholt und für seine Nachkommenschaft kommt der Beruf des Bauern nicht in Frage, besonders, weil der Betrieb nicht so super groß ist!

          Die und ihre Nachkommen sind dann Landbesitzer. Die können damit machen was sie wollen, also mehr oder weniger sinnvoll anlegen.

          Wenn man den Gegenwert von Aktien anlegt, wirft es auf jeden Fall mehr Rendite ab.

          Aber man sein Land nur einmal verkaufen!

          Was hat das mit altmodisch zu tun?

          • “Chauvinismus” ist “zeitlos” und nicht altmodisch ( wie von ET sein “reines” Familienglück, der “Patchworkfamilie” für ihn als überlegen bis zur Selbstverständlichkeit betrachtete, Norm (v)erklärt), den Widersachern damit und anderen mit deren “Steuersünden” unerlaubt mit Daten aus dem Finanzministerium, öffentlich konfrontierte, damit beschämte und beschädigte. Beide, mit fast gleicher ererbter “Statur ” (Goethe). Er J. W.von G. beschäftigte sich auch mit seiner (falschen) Farbenlehre, Geometrie und naturwissenschaftlichen Erbgesetzen), der nichtstudierte, wie ET und der “Wissende” GR brachte, als ” Schüler vom Historiker und Landeskuturvater Dekker-Hauffs, ihm ” es beruhte auf gegenseitigkeit, offenbar, Stigmata bei, wie Blutmale, wie Juden dem Juden Jesus Christus mit den durchbohrten Händen am Kreutz oder (ver)steinertem Gesicht, wie ein Felsen .MP Kretschmann ist der “neue” Messias “und Ex Staatssekretärin in Bonn/Berlin Ute Vogt, mit Wahlslogan “Gemeinsam in die Zukunft”, als Urenkelin aus der Mode, nicht mehr on Vogue. Als öffentliche Selbsbekennerin des ” besten” Orgasmus. ( “niemand brauche vor ihr aufstehen”, wie ich, als sie eintrat sagte eine ältere Dame zu mir). Niemand werfe den ersten Stein. Dennoch muß ich das aus guten Gründen sagen und schreiben dürfen. Frau Prof. Schwan und Dr. Thierse auch schreiben dürfen. Meine Sachen sind wahr und deren nur provoziert, nehme ich an.
            Nach Wikipedia ist Chauvinismus [ʃovi’nɪsmʊs] der Glaube an die Überlegenheit der eigenen Gruppe. Antonyme, also Gegenteile, von Chauvinismus sind zum Beispiel Heimatlosigkeit, Weltbürgertum, Identitätslos, Exil . Nicht nur “vaterlandslose Gesellen” werden damit gemeint. Sonstige Synonyme dafür :https://www.synonyme.de/chauvinist/
            Pascha
            Nationalist
            Patriot
            Hurrapatriot

            Chauvinismus im ursprünglichen Sinn ist ein häufig aggressiver Nationalismus, bei dem sich Angehörige einer Nation aufgrund ihrer Zugehörigkeit zu dieser gegenüber Menschen anderer Nationen überlegen fühlen und sie abwerten.
            OB Manfred Rommel hatte eine Französin im Weißen Saal des Neuen Schlosses in Stuttgart in der Diskussion etwas barsch zurechtgewiesen. “Das, was sie sagen ist chauvinistisch”. Für mich unverständlich damals (auch wenn Eigenlob stinkt, aber das nicht ist), weil sie ganz normal nur mit Akzent geredet hatte. Dabei kommt das Wort bloß von dort und bedeutete auch dort nicht unbedingt etwas Negatives, nur Vielfältiger. Auch bei einer “Ortsteilanhörung” zum geplanten Ausbaus des “Großflughafens” Stuttgart sagte er fast “böse”: “Ich muß mir auch Vieles (Blödsinniges) anhören, jetzt hören sie (Unzumutbarem) zu!” “Erwirb es, um es zu besitzen” stammt von Goethe und meinte Wissen, das von den “Vätern” und Müttern überliefert wurde. “Die Älteren sagen” (dazu zum Gegenteil): Mit dem A… umwerfen”. Dagegen bleibt das Besitz, “was du einmal gelernt hast, es kann dir keiner nehmen”. : “… aber Verhältnisse wie beispielsweise Sie es darstellen, gab es nicht mal bei Ururopa”. Das gab und gibt es, auch als falschen (verstandenen) Idealismus oder “hinter dem Mond Leben”, ” hinter den Bergen bei den 7 Zwergen”. Das ist hier nicht gemeint. Sondern das Althergebrachte, die Überlieferte Volks-“Weisheit” etwa “Schuster bleib bei deinen Leisten”.
            1.
            der Glaube an Ideale, das Streben nach Verwirklichung dieser Ideale und die Neigung, die Wirklichkeit nicht zu sehen, wie sie ist, sondern wie sie sein sollte
            “das ist reiner Idealismus bei ihm”
            2.
            philosophische Lehre, die die Idee als das objektiv Wirkliche bestimmt und in der Materie eine Erscheinungsform des Geistes sieht; die von dieser Lehre bestimmten Richtungen in Kunst und Wissenschaft
            “der deutsche Idealismusvon Kant ausgehende, durch Fichte, Schelling und Hegel ausformulierte und mit Schopenhauer endende philosophische Richtung in Deutschland”
            Ähnlich
            1.
            Ergebenheit
            Glaube
            Gläubigkeit
            Überzeugung
            2.
            Anteilnahme
            Aufopferung
            Begeisterung
            Eifer
            Hingabe
            [innere] Beteiligung
            Leidenschaft
            Opferbereitschaft
            Passion
            Inbrunst
            Engagement
            Enthusiasmus
            Gegensätzlich
            Materialismus
            i

            I
            Deutscher Idealismus – Wikipedia
            https://de.wikipedia.org › wiki › Deutscher_Idealismus
            Als Deutscher Idealismus wird die Epoche der deutschen Philosophie von Kant bis zu Hegel und zum Spätwerk Schellings bezeichnet. Als zeitliche …
            ‎Fragestellungen · ‎Natur · ‎Rezeption · ‎Rezeptionen des…

            Philosophischer Grundbegriff: Idealismus – Philosophie Magazin
            https://www.philomag.de › lexikon › idealismus
            Idealismus. Philosophische Lehre, die, im Gegensatz zu Materialismus, Realismus oder Empirismus, die Existenz von der Idee abhängig macht und das Sein …

            • Die ehemals Frau von BK Schröder, Koepf, lehnte den Wahlwerbeslogan “gemeinsam in die Zukunft ab”, weil sie eine zu enge verbindung beider Wahlkämfer befürchtete.

      • Inga sagt

        unter
        “Erwirbt ihn um ihn zu besitzen”.

        Kommt auch, das man eine Berufsausbildung als Landwirt macht!

        Dem eh4emaligen sien Söhne werrden je die Hälte erben, wiel sie ja ihr Familieneinkommen mit einem ganz anderen Berufsausübung verdienen.

        Währe sen Betrieb zukunftsträchtig, dann hätte einer de4r bieden Landwirt gelernt und er hätte den ganzhen Betrieb bekommen, um damit sein Familie3neinkommen zu erwirtschaften!

        Was ist daran altmodisch?

        Wen das altmodisch ist,
        dann ist ein Großbetireb wie eine LPG neumodisch!

        • Aus Faust: Was du ererbt von deinen Vätern hast, Erwirb es, um es zu besitzen. Was man nicht nützt, ist eine schwere Last. Nur was der Augenblick erschafft, das kann er nützen. Ich verstehe es so, dass jemand (Er) das höffliche Ihr bei der Anrede einer Person zugreifen solle. Der Laune, nicht dem Verestand folgend.
          Vom Vater die Statur…. , von der Mutter Frohnatur…was ist noch neu. Ein Orginal kann auch jeder werden, wie der Lehrer in der Feuerzangenbowle, ein Kautz ist fast jeder. Sich an Altes, verklärtem Halten, hilft auch nicht viel weiter. “Kopf oder Zahl”!

    • Theresa Reisenhofer sagt

      Wir sind fünf Geschwister. Als meine ältere Schwester übernommen hat, war ich 20 Jahre und da war das mitn Hof nicht so in naher Zukunft, da ich gerade zum Studieren angefangen habe und mein Freund und ich erst 1 Jahr zusammen waren. Übergabe erfolgt ziemlich schnell, weil meine Eltern sich scheiden ließen. Alle Geschwister haben verzichtet, damit der Hof als Ganzes weiterleben kann. Meine Eltern sind dann vom Hof weggezogen und haben sich woanders ein neues Leben aufgebaut. Das war nicht leicht für sie, aber der einzige Weg und wir konnten so alle gemeinsam ein gutes Verhältnis haben ohne Streit und Neid. Außerdem hatte ich immer die naive Vorstellung, dass wenn man hart genug daran arbeitet man es schaffen kann. Nun, wo ich älter bin, ist diese Wertvorstellung nicht richtig, weil Leistung nix bringt sondern eher alles auf Zufall passiert.

      • Marko sagt

        Hallo Theresa,
        danke für Deine Antwort.
        Ok, mit 20 hatte ich auch noch andere Vorstellungen von der Welt.
        Hätte mir auch passieren können.
        Fehler. Passsiert. Haken dran.
        Eure Vorgehensweise den du beschrieben hast, kann ich nachvollziehen, ist aber für meine Begriffe auch etwas naiv. Wäre mir mit 30 oder 35 aber ebenfalls passiert. Nachdem , was ich bei deinen 3 Beschreibungen gelesen, wussten die Anbieter nicht was sie wollen. Und dann wird es immer ganz, ganz schwierig.

        Ich weiß ja nicht, welche Vorstellungen du hast, aber ich finde, Smartie`s Idee, erst mal klein anzufangen, hat was.
        Rede mit deiner Schwester. Vielleicht ist ja was möglich. Auch wenn es erst mal nur Nebenerwerb wäre.

        • Theresa Reisenhofer sagt

          Wir haben jetzt ein Haus mit 3 ha Weide und Wald gemietet für unsere Tiere, Hund, Katz und sieben Schafe, arbeiten beide normal und betreiben eine Art Selbstversorger +. Ja, klingt nach Hobby, ist aber einfach wie wir gerne leben möchten. Wir hätten es aber gern professionell gemacht Hauptberuflich da wir es schon können. Naja eine Architektin, die käsen und melken kann, gibts halt eher selten.

        • Wenn jemand Hofkauf und -übernahme Angebote nur liest, kann er nicht richtig mitreden. Es ist bald schon über 40 Jahre her, da gab es überall in BW Kauf-und Pachtangebote, von denen ich zwei näher kam, während bei anderen die Makler gleich am Telefon herausbekamen, welchen finanzielen Einsatz jemand zu leisten bereit war. “Sie haben kein Geld”. Die potentiell hierbei willigen und potenten Eltern sollten dann schon mit zu den Besichtigungen kommen. Bei Angeboten zur Pacht war das nicht notwendig. Im Fall einer Gärtnerei in Südbaden, wäre alles passeend gewesen. Die Betriebsleiter waren nicht an Überarbeitung, wie beide Besitzer, Mann und Ehefrau einer Bäckerei in Stuttgart Plieningen, beim Autofahren mit Herzinfarkt oder Krankheit, gestorben, die der Werbung zufolge seit der Entdeckung Amerikas 1572 im Familienbesitz war, sondern durch eine Bakterienkrankheit, die Papageien übertragern hatten, welche der Betriebsleiter hielt. Der Enkel sollte den Betrieb nach Pachtende weiterführen. Dazu gehört auch das Wissen des Großvaters, wie die Kunden bei Stange gehalten werden sollten. Dies Bereitschaft dem Pächter diese zu übergeben, versprach zusätzlich einen guter Start. Vom Ende gesehen, war es weniger gut,dass der Enkel wirklich dann in den lukrativen Betrieb einsteigen würde, wenn alles für ihn vorbereitet war, oder sie an andere bei Mißerfolg verkaufen würen. Uns wurde wurde das von Anfang an klipp und klar gesagt und man hätte warten und beim allerletzten, der absagte, nochmal ein Vorkaufsrecht oder ähnliches ansprechen sollen. Nur die mysteriöse Krankheit schreckte noch ab. Da der Betrieb schon länger still lag, wäre es aber nur gegangen, wenn ein neues Konzeptvorhanden gewesen wäre. Erst viel später erfuhr ich, dass Demeterlandwirtschaft auch unter der Flagge einer Gärnerei laufen kann, die vom Verband weniger streng kontrolliert wird ,als bei ihren Landwirschaftsbetrieben. Biopaprika wächst sogar im kälteren Stuttgart im Gewächshaus gdiehen. Den Stallmist zu impfen mit Kräutern und Kuhhorn, einstampen kann auch ohne daran zu glauben funktionierte oder auch nicht. Die Kunden glauben es wenigstens.

  4. Mark P. sagt

    Ich kenne auch ein befreundetes Paar die liebend gerne einen Hof übernehmen würden. Den Beiden würde ich dies auch ohne Zweifel zutrauen, aber sie merken so langsam, dass dies ein aussichtsloses Unterfangen ist. Die einzige Möglichkeit die ich da sehe ist der vorherige “Lotto-Gewinn” oder man verfügt über ein beachtliches Vermögen, um einen Betrieb kaufen zu können.
    Betriebe die Aufgeben verpachten in der Regel ihre Flächen an ihre Berufskollegen und bleiben auf der Hofstelle wohnen. Das halte ich auch für sinnvoll, da die eigenen Kinder oder andere nahen Verwandten die Flächen später einmal erben sollen.
    Warum sollten diese Landwirte ihr Vermögen, was in der Regel über Generationen hart erarbeitet wurde an Fremde via “Leibrente” “verschenken bzw. hergeben”. Das ist jetzt nicht böse gemeint, aber wenn ich die Suchanzeigen in den Portalen so lese kann ich manchmal nur mit dem Kopf schütteln. “Suchen existenzfähigen Betrieb mit mindestens xy ha zur Übernahme – Übergabemodalitäten Leibrente oder Adoption”
    Sowas wirklich zu finden ist mehr als die Nadel im Heuhaufen und wenn dazu noch das Zwischenmenschliche passen sollte fast ausgeschlossen.
    Meinem Freund sage ich immer, wer selbstständiger Landwirt werden möchte, der wird entweder hineingeboren oder heiratet ein – alles andere ist Illusion, wenn man nicht von Hause aus sehr reich ist.
    Einen Betrieb zu pachten wäre noch eine Möglichkeit, aber das rechnet sich meistens nicht und der Kampf um Flächen ist so schon extrem. Und auch hier wird der abgebende Betrieb viel eher die Flächen an andere Betriebe aus dem Ort verpachten, wo man weiß, dass diese die Flächen ordentlich bewirtschaften und die Pacht fließen wird.
    Wenn meine Kinder einmal meinen Hof nicht übernehmen sollten, dann würde ich auch so verfahren und die Flächen an einen Betrieb verpachten, wo ich seit vielen Jahren weiß, dass die Flächen dort sauber bewirtschaftet werden.
    Bitte nicht falsch verstehen…. ich finde das toll, wenn junge Menschen Landwirt(in) werden möchten, aber der Quereinstieg ist in diesem Beruf sehr schwierig.

    • Smarti sagt

      Sie haben die Situation sehr gut geschildert. Wichtig und Richtig finde ich vor Allem Ihre Schilderungen der Landverpachtung.
      Wachstumsbetriebe werden nicht grösser weil sie “die Kleinen” verdrängen, sondern weil aufgebende Betriebe nicht als Ganzes verkauft oder verpachtet werden, sondern nur das Land verpachtet oder teils verkauft wird.
      Ja, so sind wir selber gewachsen und würden es auch so machen. Ich denke aber auch, dass ein langjähriger, guter Angestellter ( m/w ) bessere Chancen hätte, einen Hof zu pachten als Fremde. Oft sind auf einem grösseren Hof ja mehrere Wohnungen vorhanden.
      Wer nur Landwirt lernt um gleich einen Hof selber zu führen wird “auf die Nase fallen” – aber gute Angestellte sind sehr gesucht.

    • Theresa Reisenhofer sagt

      Das ist genau, dass ich meine. Und deshalb bitte nicht jammern über euren Berufsstand, weil das ist Heuchlerei! Und deshalb hab ich kein Mitleid. Aber bitte tut nicht so als ob Erben eine Leistung wäre, denn das ist es nicht. Auch wenn es der Uropa war, der das aufgebaut hat und ihr das geerbt hat, ist es keine Leistung sondern eigentlich einzufälliges Geschenk. Weil es hätte auch jemand anders sein können.. und mitnehmen kann man auch nix, wenn einmal Schluss ist.

      • Ehemaliger Landwirt sagt

        In der Tat,
        Erben ist keine Leistung, weichende Erben abzufinden schon.
        Dies kann man nicht als “Jammern” abtun, dies ist eine Tatsache.

        Ehrlich gesagt, es geht mir gewaltig auf den Zeiger, wenn in der jetzigen Zeit jeder sein Klagelied anstimmt, aber nur bei den Bauern, da heißt es Jammern.

        Wenn ich richtig gelesen habe, sind sie nicht verheiratet, deshalb mein Tipp:

        Für einen armen Vater kann man nichts,
        aber für einen armen Schweigervater.

      • Theresa Reisenhofer sagt

        Hineingeboren oder Hineingeheiratet! Ein Denken wie vom vorigen Jahrhundert! Wie ich gesagt habe… Liebe Bauern, ihr bestätig euch wieder selbst.. sry

        Bsp.: Max ist leidenschaftlicher Landwirt, hat das gelernt und kann das wirklich sehr gut. Er ist in eine Familie ZUGÄLLIG hineingeboren, die in einer Wohnung lebt, Vater Koch, Mutter arbeitet im Büro. Kein Hof in der Familie. Er hätte aber Talent dazu, kann es aber niemals nutzen. Stefan ist ZUFÄLLIG in eine Bauernfamilie hineingeboren. Ein mittelgroßer Betrieb. Ihm macht das Arbeiten in der LW nicht sonderlich Spaß, mit den Tieren geht er auch nicht gut um, aber irgendwer hat ja übernehmen müssen.. Geh bitte, das muss nicht sein, es ist 2021! Hallo!! 👋👋

        • Reinhard Seevers sagt

          Tja, jetzt kommt die 1 Million-€-Frage: Wie findet Max den Stefan? Ist theoretisch so, wie die Anzahl Arbeitsloser der Zahl der Arbeitssuchenden gegenüber zu stellen, funzt nicht. Ist eben nur theoretisch gedacht …..oder Theresa muss einfach dort suchen, wo sie evtl. mehr Glück hat, aber nicht leben möchte. Lebenstraum eben….☝️

          • Theresa Reisenhofer sagt

            Witzig, bei anderen Berufen geht das aber.. hm 🤔 aja da braucht man nicht die Million um überhaupt arbeiten zu können. Oder man wird/bleibt Hilfsarbeiter, der Traumjob für jeden Landwirt ohne Landwirtschaft. Bitte erzählt das den über 500 Hofsuchenden auf der österreichischen Plattform oder den über 50% der SchülerInnen der Landwirtschaftsschulen, die keinen Hof erben oder, wie ich, weichende Erbe sind. Sagt ihnen: Pech gehabt! Hab übrigens auf meinen Pflichterbteil verzichtet.

            • Mark P. sagt

              Das hört sich jetzt vielleicht hart an, aber leider irgendwie Pech gehabt. Aber Pech ist immer relativ. Klar, vielleicht hatte ich Glück in eine landwirtschaftliche Familie geboren zu werden. Oder hatte ich Pech, weil meine Eltern keine 300ha hatten oder so reich waren, um mir 2000ha im Osten zu kaufen?
              Den Frust kann ich gut verstehen, da der Einstieg aber auch das Wachsen in der Landwirtschaft sehr schwierig sind.
              Ich versuche jetzt schon seit nunmehr fast 20 Jahren unseren Betrieb flächenmäßig zu vergrößern. Leider bis auf den ein oder anderen Hektar vergebens, da hier im westlichen Rheinland eine regelrechte Schlacht um freiwerdende Flächen geführt wird. Um einen auslaufenden Betrieb konkurrieren bis zu 30 Betriebe in der näheren Umgebung. Bei ca. 80% der auslaufenden Betriebe weiß man im Vorfeld wer die Flächen bekommt, das sind in der Regel verwandte oder befreundete Betriebe. Um die verbleibenden 20% wird oft schon 10 Jahre im Vorfeld regelrecht gebuhlt, das geht bis hin zum Lohndrusch unterhalb der Selbstkostenteils.
              Ich habe weder verwandte noch befreundete Betriebe die in Zukunft aufhören. Anderen Landwirten den “Hintern zu pudern” oder schon beim Beerdigungskaffee nach den freiwerdenden Flächen zu fragen entspricht nicht meinem Stil.
              Vielleicht werfen mir das meine Kinder später einmal vor, zumal ich auch noch eine Frau mit 0ha geheiratet habe. Aber das sind die Fakten mit denen auch schon bestehende Betriebe zu kämpfen haben und sollte eines meiner Kinder in die LW einsteigen wollen, dann wird das sehr schwer. Die einzige Möglichkeit die ich da zur Zeit sehe ist der Nebenerwerb oder man findet eine Nische mit der man sich dem flächenmäßigem Wachstum entziehen kann. Das wäre auch meine Empfehlung an Quereinsteiger.

              • Karl Timme sagt

                Mark,
                eine Nische die auch eine Generation eine Nische ist?
                Einmal aus dem System “wachsen oder weichen” ausgestiegen gibt es nur schwer einen Neueinstieg.

                • Arnold Krämer sagt

                  Es gibt seltene Ausnahmen. Ich habe einen damals jungen Landwirt im mittleren Emsland vor Augen, der vor ca. 20 Jahren ausgestiegen war und seine Flächen verpachtet hatte. Dann kam Renate Künast und verbot die Käfighaltung bei Legehennen. Konsumeier wurden knapp in D und das war die Chance, die Eierproduktion wieder in bäuerliche Betriebe zurückzuholen. Die Chance hat dieser junger Mann so wie viele andere in unserer Region ergriffen und hat heute eine ziemlich große Eierproduktion, Freiland und Bio. Und in den ersten Jahren konnte mit guten Verträgen auch ordentlich Geld verdient werden.
                  Heute ist ökonomisch die Luft raus, der Markt ist weitgehend gesättigt. Trotzdem werden immer noch Bauanträge gestellt für Ställe mit 14.960 Plätzen (knapp unter der Genehmigungspflichtgrenze nach BImSchG).
                  Es gibt also iummer mal wieder kurzfristig offene Fenster für bestimmte Märkte und Produkte. Aber man muss dann im passenden Alter sein, und auch andere Dinge müssen sich gut zusamnmenfügen. Im Großen und Ganzen ist “der Kuchen verteilt”. Aber wer weiß schon, welche Brüche die Politik noch verursacht, welche Verwerfungen uns in Zukunft erwarten.

                • Karl Timme sagt

                  Arnold Krämer,
                  “Es gibt also immer mal wieder kurzfristig offene Fenster für bestimmte Märkte und Produkte.”
                  Richtig! Nur die Zeit in der die Fenster offen sind werden immer kürzer.

                  War die Förderung und Begünstigung von Biogasanlagen (auch Renate Künast) und Photovoltage noch mit einer Laufzeit versehen; ist heute fast alles offen.

                  Auch zu der Zeit der Einführung des EEG waren die Landwirte auf der Suche nach betriebliche Entwicklungsmöglichkeiten und lösten dadurch den Biogasboom aus. Die Industrie wurde hier nicht sonderlich tätig. Es waren fast ausschließlich Bäuerliche Einzel- oder Gemeinschaftsanlagen. Die Höchste Dichte ist im Kreis ROW und Kreis Celle/Gifhorn (im Kreis Celle ist über ein Drittel Wald , Naturschutzgebiet und Nato- Truppenübungsplatz).

                • Mark P. sagt

                  Karl, ja das dachte ich auch immer “wachsen oder weichen”, das mag für manche Regionen passen – hier bei uns nicht. Der Berater von der Kammer hat meinen Vater 1980 ausgelacht als er teuer Ackerland gekauft hat. Begründung war , dass seiner Meinung nach in 20 Jahren nur noch 20% der Betriebe übrig sind und man Flächen günstig pachten könne. Im Jahr 2010 also 30 Jahre später hatte gerade mal eine Hand voll Betriebe zugesperrt (schätze so max. 15-20%). Alle anderen haben sich ihre Nische gesucht und gefunden, wie z.B. Reitbetrieb, Sonderkulturen, Selbstvermarktung usw. Viele der Betriebe sind natürlich im Nebenerwerb, aber das teilweise schon in der 3. Generation. Ans Aufhören denkt kaum jemand, da sie es aus Leidenschaft tun. In den letzten 10 Jahren kommen sogar Betriebe dazu, da Enkel oder Urenkel ruhende Betriebe reaktivieren, zwar in der Regel erstmal als Hobby, aber die “Wachstumsbetriebe” verlieren so wieder ihre Pachtflächen.

                • Karl Timme sagt

                  Mark P.
                  wachsen heist nicht unbedingt Flächenwachstum (Biogas) sondern Wirtschaftswachstum (Umsatz mit Gewinnrate).

                  Ich habe bei meinen Ausführungen den Vollerwerbsbetrieb im Auge, nicht den oft quersubventionierten Nebenerwerbsbetrieb.

                  Eine , in meinen Augen sinnvollere Freizeitbeschäftigung als beispielsweise Golf spielen.

                • Karl Timme sagt

                  Mark wir betrachten den selben Vorgang aus gegensätzlichen Blickwinkeln.
                  Für mich hat der Nebenerwerbslandwirt einen Beruf, der ihn befähigt ohne weitere Einkünfte zu leben.
                  Sie betrachten den Hauptberuf des Nebenlandwirts als zusätzlichen Betriebszweig.

                  Je nach Faktorausstattung bestände ja auch die Möglichkeit, aus dem Nebenerwerbsbetrieb einen Vollerwerbsbetrieb zu machen.

              • Ehemaliger Landwirt sagt

                “Vielleicht werfen mir das meine Kinder später einmal vor, zumal ich auch noch eine Frau mit 0ha geheiratet habe.”

                Oha!
                Liebe vergeht, Hektar besteht.

                Bei der Meinigen habe ich es genau so gemacht, 0m². 😉
                Zumindest ist sie mir noch nicht abgehauen, ist auch was Wert.

                • Mark P. sagt

                  Karl,
                  wenn im Ackerbau die Flächen der limitierende Faktor zum Wachsen sind, dann kann ich meinen Gewinn weiter maximieren, indem ich z.B. durch eigene Vermarktung höhere Erlöse generiere. Diese Erlöse holt sich der Nebenerwerbslandwirt durch einen zusätzlichen Beruf. Für mich ist das letztlich unerheblich der eine darf sich Vollerwerbsbetrieb nennen der andere Nebenerwerbsbetrieb. Weiterhin konkurrieren beide um freiwerdende Flächen und oft haben in unserer Gegend die Nebenerwerbsbetriebe die größeren finanziellen Möglichkeiten – Hobby hin oder her.

                • “Eine schöne Frau “frißt” genausoviel wie eine wüste. Sprüche eines Optikers, der von mir einmal Wucherpreise verlangte. Nicht der einzige Optiker, der das machte. Der andere war mein Spielführer bei der B-Jugend und ich wurde dann sein Nachfolger, weil er aufhörte um sich später in Berlin vor der Bundeswehr zu drücken (Optikerausbildung dort; nicht beim Geschäft des Vaters, der in Ordnung war). Da bewarb ich mich für die Ersatzreserve II und wurde einfach vergessen.

                • Inga sagt

                  Das werden die dir nicht vorwerfen, zumal sie ja in ihrem jetzigen Beruf glücklicher sind denke ich und ihr Geld leichter verdienen!

                  Vorwerfen werden die dir nur, wenn du den Grund und Boden sinnlos versäufst oder mit dem A.. sonstwie umwirfst!

                  Die wollen aber, dass du dein Leben genießt
                  und
                  rechnen dir hoch an, dass du die große Dachfläche noch sinnvoll zu nutzen weißt.

            • Inga sagt

              In anderen Berufen ja, da fängt man ja erst mit 15 an zu arbeiten, der Bauernhof ist mit in die Familie integriert, man muss als Kind mitdenken und -helfen wie die Grosseltern auch.

              Das ist das “erwirb ihn, um ihn zu besitzten”
              Das kann man nicht erst mit 15 oder 20 machen oder anfangen.

          • Brötchen sagt

            Als Landbesitzer ist man eben eine andere Kategorie, wird einem nicht so ins Gesicht gesagt, aber das bekommt man zu spüren.

            Theresa, der 1. ha oder die 1. Million ist die schwierigste…

      • Bauer Willi sagt

        @Theresa Reisenhofer
        Vielleicht ist hier was dabei: https://www.hofsuchtbauer.de/hofboerse/?SearchType=HI
        Übrigens überwiegend Bio-Betriebe, die einen Nachfolger*in suchen.

        In Ihren Kommentaren schwingt viel Frust mit. Sie sind enttäuscht, weil Sie sich das alles anders (und besser) vorgestellt haben. Und das ist es nicht geworden.

        Die Bauern sind schuld…

        • Theresa Reisenhofer sagt

          Sicher bin ich sehr enttäuscht. Vor allem über uns selbst, dass wir so naiv waren. Aber ich muss auch sagen, ich wollte auch der nächsten Generation, vielleicht unseren Kindern, beweisen, dass wenn man dafür kämpft alles möglich ist auch das fast scheinbar unmögliche. Außerdem war es für uns wirklich ein Anliegen, das Bauernsterben aufzuhalten, da die Landwirtschaft immense gesellschaftliche Relevanz hat. Aber wenn ich dann die Meinungen der Bauern höre, nicht nur hier, dann bin ich schon frustriert, dass es in ihren Augen keinen Drang in eigener Sache gibt hier etwas zu tun. Im Gegenteil sie betreiben das Sterben mit.. Da würde ich mir bei den Bauern mehr Idealismus und kollektives Handeln wünschen, wie bei anderen Branchen, die doch ein Interesse für einen Fortbestand haben. Ich finde es schade, dass die Bauern in diesem emotionalen Zwang feststecken und deshalb ein Weiterkommen oder auch ein Fortschritt sehr schleppend vorankommt. Dabei wäre so viel zu tun und zu verändern, das der ganzen Gesellschaft was bringt. Die Hofsuche ist für uns komplett gestrichen. Wir haben jetzt einen kleinen Hof als Selbstversorger + gemietet und unsere Ruhe. Aber diese Initiative bioboden.de ist bei euch in DE super, würde ich mit in Ö auch wünschen.

          • Reinhard Seevers sagt

            Als Einzelner wird man das Systembedingte “Bauernsterben” nicht aufhalten, genauso wenig, wie das Gaststättensterben, das Sterben des Einzelhandels, das Sterben aller Bereiche, die durch andere substituiert werden können. Es ist die ständige Entwicklung…..

            • Theresa Reisenhofer sagt

              Ja offensichtlich nicht, denn sonst hätte ich statt einer Leidensgeschichte eine Erfolgsgeschichte zu erzählen. Eben daher braucht es ein KOLLEKTIVES HANDELN überall und auch bei den Bauern. Ich bin damals auch davon ausgegangen, dass es in ihrem Interesse wäre dieses Sterben zu verhindern oder vermindern.

              Naja, vergleichbar zu andere Betriebe sind LW noch lange nicht, so lang sie von der Öffentlichkeit so gefördert werden. Was ich auch gut finde, da eben an der LW viel gesellschaftliches hängt (Landschaft, Tourismus, Dorfleben, regionale Lebensmittelversorgung..) als bei andere Unternehmen zum Beispiel. Trotzdem sollten man doch in Zukunft mal versuchen LW auch als Unternehmen zu sehen, die verschiedene Märkte abdecken können, auch kleinere. In Ö sind die durchschnittlich Betriebe 20 ha groß. Die drei Betriebe auf denen wir waren, hatten zwischen 10-20 ha und schafften 3 Vollzeitarbeitskräfte, gut bezahlt. Den typisch Familienbetrieb, so wie es viele hier wünschen, wird es zukünftig nicht mehr geben..

    • Vor 38 Jahren gab es das häufig, die Leibrente, im nörlichen BW. Ein mit einem solchen Hof sich selbstständig gemachter Landwirtschaftstechniker hatte Vermehrung vonHybridroggen mit bestimmten Züchtern vereinbart, die spezielle Kentnisse verlangte, da im Gewächshaus über die Temperatur die pandemiktisch (windbestäubt) Linien gezüchtet worden waren und nur durch vertikale Folien in der Haupt Windrichtung auf dem Feld getrennt gehalten werden mußten. Die Kreuzung zwischen Weizen und Roggen war damals auch vielversprechend. Erst später erfuhr ich, dass die Vermehrung von Dinkel, der ganz konventionell erzeugt worden war, der Hit wurde.
      Es hing auch davon ab, ob sich die Betagten untereinander schlecht vertrugen oder alleine uralt werden konnten. Dann war es eher keine vorteilhafte “Symbiose”. In Stuttgart Plieningen gab es den alleinstehenden Landwirt, der aber alles verpachteten und in Pflege im Haus blieben. Da war Platz für zwei Familien, den er nicht vermieten brauchte; als Einzelkind im Aussiedlerhof geblieben, hatte er das Elternhaus an Studenten bereits teuer vermietet. Jetz sind zwei verheiratete Erbinnen, von denen einer, der Ehemänner eventuell, ohne die vermietete Scheune und Kuhstall neu weitermacht (Das haben sie selbst auch). Dann sind alte, begraste Obstbaumflächen und verpachtete Wiesen bald frei und ein Pferdehalter und Gemüsebauer müssen weiter weg Pachtflächen suchen. Da beide Betriebe Töchter haben, mit Pferdemeisterinnenausbildung ,die eine und beide anderen Töchter verheirate sind, findet sich unter deren Partnern vieleicht einer für den Vollerwerbsbetrieb, die gut und modern motorisiert sind. Es is in der Großstadtnähe zwar nicht leicht, aber die Berufe sind nicht immer sicher.
      Was sagte mir eine Hausfrau und Bäuerin in Dunningen., beim ausmisten ihres dunklen Rinderstalles. “Ich weiß nicht, wann mein Mann von seiner Firma nach Hause geschickt wird”. Auch schon 1982/3 gab es Unsicherheit und Ausfälle ganzer Industriezweige. Früher die Uhrenindustrie im Schwarzwald, Unterhaltungselektronik z.B.Saba. Nur Bizerba Waagen überdauern und die Wirtschaftministerin in BW sorgt für ihr “Familienunternehmen selbst, das ihr mit gehört, mutmaßlich oder tatsächlich. Letzteres kann auch dran liegen, dass der ursprüngliche geniale Erfinder Matthäus Phillip Hahn von den Fildern abstammend Pfarrer war. Mit ihr hat die CDU noch ein wenig Chancen.

      • Ehemaliger Landwirt sagt

        In der Gegend von Dunningen sind so viele Gewerbebetriebe entstanden, mit riesigen Gebäuden, da braucht man sich keine Sorgen machen, zumindest diejenigen nicht, die was können.

        • “Eine , in meinen Augen sinnvollere Freizeitbeschäftigung als beispielsweise Golf spielen”.
          Ein früh verstorbener, sehr beliebter und selbstloser Vizedirektor des Deutschen Landwirtschaftsmuseums hatte die Hälfte des geerbten mütterlichen Hausbesitzes nicht verkaufen wollen zu deren Lebzeiten sondern nur beliehen, um sie dort wohnen zu lassen. Er hatte, weil ich aus Leipzig nach der Wende erfuhr, dass Lern- und Lehrmaterialien verramschtwerden sollten und mich um die Telefonnummer desjenigen mit der Visitenkarte der Karl-Marx Universität Leipzig der es bejammerte, gebeten. Ebenso den Verkauf des an der polnischen Grenze gelegenen Kräutergartens der Uni, den ich an Ostern nicht gezeigt bekam, weil es noch nichts zu sehen gab.
          “Die Entwicklung der Landwirtschaft im Osten Deutschlands hat sich nämlich ganz anders abgespielt als in der Industrie. Zum Teil hat man uns in Ruhe machen lassen, auch weil es für Anlegekapital höchst uninteressant war. Hätten wir damals die gleiche Situation wie jetzt, gäbe es wahrscheinlich gar keine ostdeutsche Landwirtschaft.”
          In Leipzig hat man die Hochschule nicht in Ruhe machen lassen. Auch den Rat des Berliner Agrarprofessors Cäsar nahm ein Dr. dieser Hochschule nur zur kenntnis und sich nicht zu Herzen, weiterzumachen. mann hoffte auf Abfindungen, wie in Berlin bei anderen Fakultäten, wo viele “belastete” etwa an der Humbold Unin nicht weiterbeschäftigt wurden, aber auch neidisch um Abfindungen doppelt beschimpft worden waren. In dem 8semestrigen Studium der Tropischen Agrarier mit guten Berufschancen wurden bei mir nur einer, der Leiter, angeprangert gehasst.

          “Ich wollte Ihre Aussage auch nur noch einmal deutlich unterstreichen, offener und ehrlicher Umgang mit Zahlen, Daten, Fakten und Verantwortung übertragen bzw. im Kleinen einüben lassen”. Das behautete ein LPG Leiter nach der Wende, dass sie wußten sie übernähmen die Verantwortung für die eingebrachten Privatgrundstücke, um sie in gutem Zusatnd zurückzugeben So viel Verantwortung hat nicht einmal der Sachse Professor Rademachen seinen Schülern eingeiimpft: Ein “Rademachersyndrom”. Übertriebenes, aber sonst faires Verhalten seinerseits.
          “Auch zu der Zeit der Einführung des EEG waren die Landwirte auf der Suche nach betriebliche Entwicklungsmöglichkeiten und lösten dadurch den Biogasboom aus.” Der Bruder nahm für seinen Erbteil die Hypothek auf das Haus auf, um für 1 Million DM? eine Biogasanlage zu bauen. Dann verweigerte er es das Erbe seines Bruders anzutreten. Auch nicht so dumm. Dieser hatte das Landwirtschaftsmuseum Markkleeberg mit eigens beantargten Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen retten wollen, die nicht genehmigt wurden. Er stellte sie von seinem geld trotzdem ein.

        • Bei Freudenstadt sah ich auch große Hallen zum Fensterrahmen bauen und verglasen. In Stuttgart brachten Lastwagen aus Polen solche und bauen sie gleich mit ein. Es brennen auch Bauernhöfe ab, auch Lager- und Montagehallen, selbst wenn dort jemand etwas konnte. “Irgendwo brennt es immer” sagte ein Berufsfeurwehrmann und ärgerte sich immer noch, dass er statt mit 59 erst mit 60 als Beamter pensioniert wurde. Die Arbeitslosigkeit ist heute dort noch eher gering, weil viele früher weggezogen sind in die Zentren. Ein Spätaussiedler Stadtteil “Hegneberg” wurde neu gebaut 1992/3, um den Schwund der Einwohner für die Stadt mit Recht zum Oberbürgermeister zu erhalten. Diese können auch etwas. Unter dem höchsten Testturm der Welt von Thyssen für Aufzüge, richteten sich auch metallverarbeitende Betriebe ein. Thyssen hat seine Aufzugssparte lange zu wenig bezuschußt und sie ist ausgezehrt. Nach Corona sieht manches anders aus.

          • Ehemaliger Landwirt sagt

            Um den Testturm zu erreichen, muss man eh durch ein Gewerbegebiet fahren, direkt beim Turm wurde noch nicht gebaut bei unserem Besuch. Ein tolle Aussicht, kann ich jedem empfehlen.

            Viel Jahre lang fuhren wir über Freudenstadt, 24 Höfe, Dunningen um in Rottweil auf die Bodenseeautobahn zu fahren. Was da für Gewerbebetriebe entstanden sind, ist Gewaltig, vor 50 Jahren war das reines Agrarland.

            Auch wenn es durch die Pandemie, der eine oder andere Arbeitsplatz gefährdet ist, es wird weitergehen, wenn es genug Impfstoff gibt.

          • Paulus sagt

            ThyssenKrupp Elevator war eine kerngesunde Sparte im Konzern, musste nie bezuschusst werden und war mitnichten ausgezehrt. TK hat sich auf Betreiben einiger Großaktionäre übrigens längst von der Cash Cow Aufzugssparte unter großen Schmerzen, allerdings für viel Geld getrennt. Der Erlös wird derzeit u.a. im Stahlbereich verbrannt und schmilzt dahin wie Butter in der Sonne.
            Sie verbreiten hier mitunter einen derartigen Unsinn, dass ich ihre Beiträge, die eh meistens am Thema vorbeigehen, schon gar nicht mehr lesen mag.

            • Der Standort Rottweil wurde gewählt wegen der Nähe zur Schweiz und den Unternehmen aus China, die es nicht weit haben sollten. “Aufzüge und Fahrtreppen – Wichtigste Unternehmen weltweit nach Umsatz 2019
              Veröffentlicht von A. Breitkopf, 31.07.2020
              Die US-amerikanische Otis Elevator Company erwirtschaftet im Geschäftsjahr 2019 rund 11,7 Milliarden Euro und ist damit weltweit das größte Unternehmen in der Branche Aufzüge und Fahrtreppen. Der Umsatz von Otis, die zu dem Konzern United Technologies Corporation gehört, hält sich in den vergangenen knapp 10 Jahren relativ konstant zwischen 11 und 13 Milliarden US-Dollar.
              Otis‘ Wettbewerber
              Die Schindler Holding AG aus der Schweiz folgt auf Rang drei der größten Unternehmen der genannten Branche. Innerhalb der Schweiz gehört sie, gemessen am Umsatz, zu den Top-Maschinenbauunternehmen. Der in der Statistik angegebene Umsatz des Segments „Energy and Electric Systems“ der japanischen Mitsubishi Electric Corporation entspricht etwa einem Viertel des Gesamtumsatzes des Unternehmens. Auf Rang 4 und 5 folgen das finnische Unternehmen Kone und die in Deutschland ansässige thyssenkrupp AG. Thyssenkrupp kündigte im Februar 2020 jedoch den Verkauf der Aufzugssparte an Finanzinvestoren an.
              Aufzüge und Fahrtreppen
              Bei einem Großteil der aktuell gezählten installierten Aufzüge und Fahrtreppen in Deutschland handelt es sich um Aufzugsanlagen zur Personenbeförderung. Die Höhe der Auftragseingänge zur Modernisierung dieser nimmt in den vergangenen 5 Jahren zu. Knapp zwei Drittel aller weltweit neu installierten Aufzüge und Fahrtreppen werden aktuell in China installiert. Im Vergleich dazu sind es in der Region „Europa, Naher Osten, Afrika“ lediglich 19 Prozent.
              © Statista 2021
              Geschäftsjahr 2019/2020 einen Umsatz von rund 8,0 Mrd. €.
              Entscheidung im Bieterrennen um die Aufzugsparte von Thyssenkrupp: Den Zuschlag erhalten Finanzinvestoren mit Unterstützung der RAG-Stiftung.
              WR Eine Webseite der FUNKE Mediengruppe
              © 2021 RND – Redaktionsnetzwerk. Alle Rechte vorbehalten Verkauf der Aufzugssparte soll für die Umbauten die finanziellen Spielräume schaffen. Durch Corona sind sie aber deutlich enger geworden. Erlöse würden einerseits für Geschäfte mit “attraktiven Zielrenditen” und für “erforderliche Restrukturierungsmaßnahmen” verwendet, teilte der Konzern am Freitag mit. Angesichts der schwierigen Lage werde bei der Verwendung der Mittel aber “größtmögliche Flexibilität” bewahrt. Mit den Erlösen sollen erst einmal Schulden abbezahlt und das Eigenkapital erhöht werden.

    • Wieso schwierig? NABU und Investoren können doch alles nach eigenem Urteilen.
      https://www.schwarzwaelder-bote.de/inhalt.rottweil-nabu-kassiert-absage-fuer-den-lehrhof.da1c91b0-5eab-4fb9-981e-b08cf91aab1e.html
      Landwirtschaft: Eigentümer will nicht an die Naturerbe-Stiftung verkaufen .. Verkauf an Investorenfamilie….. kann aber nur über die Bühne gehen, wenn das Landwirtschaftsamt den Verkauf genehmigt. Weil die Flächen unter das Agrarstrukturgesetz fallen, haben Landwirte ein Vorkaufsrecht.

  5. Wilhelm Harms sagt

    Nur nach der Überschrift (ohne weiteren Tex gelesen zu haben):
    Ja, ja, nochmals ja !
    Es kann keinen schöneren Beruf geben zumal noch wenn es gleichzeitig Berufung ist.

    Im Rhytmus des Jahres mit Fauna und Flora leben, Wetter im richtigen Moment richtig nutzen, säen und ernten, den Viechern zusehen und sich dran freuen wenn sie im frischen Stroh wühlen, bestmögliches Futter einfahren, Getreide auf Halde im Lager sehen – fühlen – schmecken, Wintersaat mit Frost unter Schnee, hoffen das sie gut aus dem Winter kommt, das erste Grün, neues Leben draußen und im Stall –
    Wer hat das schon ? Wer darf das leben ?
    Nicht nach Terminkalender sondern nach Jahreszeit, Pflanzenwachstum, Wetter, lange Tage arbeiten und mit Erfolg daraus seinen Lebensinhalt und seine Lebensfreude ziehen – besser geht nicht !

    Leider haben WIR zugelassen das wir im Würgegriff der Bürokratie in Verbindung mit einer dirigistischen ideologisch deformierten Politik ersticken.
    Leider hat sich unsere Gesellschaft soweit von ihrer Basis entfernt das das ihr jegliches Wissen über Nahrungsmittel und deren Herkunft und Anbau verloren gegangen ist.

    Die deutsche Landwirtschaft wird gnadenlos für einen “Appel und nem Ei” dem Weltmarkt feilgeboten wie die DDR Unternehmen nach der Wende ohne Rücksicht auf Verluste und gnadenlos.
    Ob nun Bienen, Insekten allgemein, Tierwohl oder Trinkwasser und Bodengesundheit als Grund dafür herhalten ist dabei doch vollkommen irrelevant. Man nimmt es als Begründung um sich der ideologsch verpeilten Grünlinge als Wähler zu bedienen.

    Ich bin stolz darauf vor über 40 Jahren Landwirtschaft gelernt zu haben als es noch ohne all diesen bürokratischen Schwachsinn um Nahrungsproduktion ging.
    Schon damals – im vorigen Jahrhundert – haben wir integrierten Pflanzenbau praktiziert !

    Wir haben es weit – zu weit – kommen lassen !

    • Paulus sagt

      Was ehemalige DDR-Unternehmen betrifft kann ich schon mitreden. Mit zwei davon durfte ich mich, als Zusatzbelastung, einige Jahre meines Berufslebens beschäftigen. Nachdem sie mit mittelmäßiger Qualität und günstigen Preisen den Exportmarkt bedient hatten, waren sie mit dem Kurs 1:1 von heute auf morgen faktisch pleite. Damit gingen gleichzeitig große westdeutsche Versandhäuser in die Knie, deren Kataloge voll mit DDR-Waren gespickt waren. Das einzige Kapital was in den neuen Ländern vorhanden war, waren gut ausgebildete Mitarbeiter; aber auch die musste man erst mal in die Spur bringen. “Ohne Rücksicht auf Verluste und gnadenlos” war ganz und gar nicht. Das Gegenteil war der Fall! Du kannst nun mal kein Unternehmen aufbauen oder zum Erfolg führen ohne die wichtigsten Leute, also die Mitarbeiter mitzunehmen.

      • Ostbauer sagt

        Über den Zustand der DDR-industrie und deren Untergang in den meisten Fällen zu reden,bräuchte es mit Sicherheit mehr als einen Bloggbeitrag.
        Da dies aber hier ein Landwirtschaftsblogg ist,gehe ich jetzt nicht auf dieses Thema ein.
        Die Entwicklung der Landwirtschaft im Osten Deutschlands hat sich nämlich ganz anders abgespielt als in der Industrie. Zum Teil hat man uns in Ruhe machen lassen, auch weil es für Anlegekapital höchst uninteressant war. Hätten wir damals die gleiche Situation wie jetzt, gäbe es wahrscheinlich gar keine ostdeutsche Landwirtschaft.
        Man muss in der Geschichte ja auch einmal Glück haben! 🙂

    • An einem schönen, warmen Sommertag mit Studenten auf Exkursion im Bewässerungsgebiet der Rheinebene wurde ein Betrieb besichtigt. Der aus Afrika kommende, zwischen zwei Anstellungen, gerade beim Professor Achtnich vorübergehende unter Vertrag , schwärmte davon, lieber gleich da einzusteigen, wo alles von Gönnern und Staat als “Gemachtes” Bett vorhanden war. Gut für seine Familie mit Kindern. Andererseits der Landwirt, der seinem Sohn einen “perfekten” Betrieb hinstellte und meine ausländische Frau “neidisch” betrachtet, wie für seinen Sohn “gemacht”. Oder die Familie “Zitterle” im Krankenhaus mit unverheiratetem Sohn und alleinstehende Pfarrerstochter ebenfalls mit ähnlichen Gedanken, gleichzeitig zu Besuch im Zweibettzimmer.

  6. Theresa Reisenhofer sagt

    Heute noch Bauer werden? Es gibt unzählige Leute, wie mein Lebensgefährte und ich, die zwar über das nötige Wissen, die Erfahrung und auch die Ausbildung verfügen um eine Landwirtschaft zu betreiben. Leider haben wir nicht die Möglichkeit einen Hof in der Familie zu übernehmen. Wir haben drei Versuche für eine außerfamiliäre Hofübergabe probiert. Alle drei sind gescheitert und hatte für uns große finanzielle, körperliche und psychische Belastungen zu folge. Wir sind in den letzten 2 Jahren 4 mal umgezogen und haben wir für wenig Geld gearbeitet und unsere Zeit für etwas verschwendet, dass in die wenigsten Fällen funktioniert. Alles in der Hoffnung, das es klappt. Jeden Tag hören 12 Höfe in Österreich auf und mit uns gibt es hunderte qualifizierte Leute, die einen Hof suchen und führen möchten. Doch es scheitert an den Bauern, ihren persönlichen Befindlichkeiten und ihrer Willkür. Die Arbeit ist ja gleich mal übergeben, aber bei einer Übergabe wirds dann ernst und da lassen die wenigsten los. Ich frag mich dauernd, ob ich als Bauer wirklich eher in Kauf nehme, dass der Betrieb für immer aufhört oder ich in weiterleben lasse durch die Verantwortung und Bewirtschaftung der jungen Generation. Vielleicht sollten sich die Bauern selbst mal überlegen, wie sie sich in der nächsten Generation sehen, denn das was wir erlebt haben, klingt für mich eher nach bewusster Selbstzerstörung. Ich kenn das von meinem Opa bei der Übergabe an meine Eltern. Das war über Jahrzehnte ein grausamer Kampf und der es eigentlich nicht wert ist für sowas das Leben aufzugeben. Ich kenne unzählige solche Fälle. Bitte liebe Bauern überlegt euch! Es gibt sehrwohl eine junge Generation, die weitermachen will, aber nicht um jeden Preis. Wir wollen das nicht mehr und haben die Hofsuche schlussendlich aufgegeben. Und es tut mir Leid, ich hab kein Mitleid mehr mit den Bauern bei dieser systematischen Selbstzerstörung, denn bei den Bauern ist das so, bei den anderen jammert es sich schnell, aber bei sich selbst ist man still und verharrt seit Jahrzehnten bis Jahrhunderten auf der Stelle.

    • Arnold Krämer sagt

      Danke für die ehrliche Analyse, die, wie ich vermute, die österreichischen Verhältnisse widerspiegelt. Sie trifft aber vermutlich größtenteils auch auf D zu.

      • Reinhard Seevers sagt

        Ich denke, die Ursache derartigen Handelns liegt eben auch in der emotionalen pratiotistischen und konservativen Sicht auf Landwirtschaft. Das Bild vom Bauern und seiner Idylle hat eben nicht nur den urbanen Globalisten vernebelt, es war und ist häufig auch eine eigene Einnebelung.
        Die Balance zwischen Ökonomie und sozialer Kompetenz, zwischen Wissen und Fühlen, zwischen körperlicher Arbeit und Kopfarbeit….all das ist ein schwierig zu beackerndes Feld.

        • Arnold Krämer sagt

          Die richtige Balance, das ist tatsächlich das Problem. Das merke ich gerade auch wieder bei einem meiner “Schützlinge”. Die Rinderhalter sind eher die “Bauchtypen”, da geht es um die Tiere, die Fütterung, immer nur das Beste. Anders oft die Schweinemäster. Typischer Spruch der Südoldenburger: “Im Ein- und Verkauf liegt der Segen”.

          • Reinhard Seevers sagt

            Herr Krämer, Big Dutchman ist aber schon lange unterwegs auf dem Tierwohltrip….da wittert der Südoldenburger bereits große Geschäfte! Die Bauern scheinen dem big-player zu folgen ……😉

            • Arnold Krämer sagt

              Das ist doch klar, dass die angedachte Borchert-Tierwohl-Förderung vor allem in den Kassen der Stallbau- und Stalleinrichterfirmen landet. Der klassische Stalleinrichtungsbereich ist auskonkurriert, da ist nichts mehr zu holen.

    • Obstbäuerin sagt

      Da würde mich aber auch die Meinung der Altbauern zum Scheitern der Übergabe interessieren.

      • Arnold Krämer sagt

        Die emotionale Bindung an Haus und Hof ist in A und West-D nach wie vor sehr stark und vermutlich gänzlich anders als in der Ex-DDR

        • Obstbäuerin sagt

          Das ist mir sehr wohl bekannt, Herr Krämer. Trotzdem macht es mich stutzig, wenn das dreimal nacheinander in der gleichen Weise passiert sein soll.

          • Theresa Reisenhofer sagt

            Ich kann es kurz beschreiben, was bei allen drei Fällen passiert ist. Aber grundsätzlich ist es schon ein bisschen komplexer. Was alle drei gemeinsam haben. Es ging schlussendlich nur um die persönlichen Dingen und nicht um die Arbeit..

            1. Hof: Milchschafbetrieb mit Käserei. Der Besitzer wollte vom Hof weg in die Stadt, nach Wien oder Berlin ziehen. Wir sind dann für die Probezeit auf den Hof gezogen und er vom Hof weg. Nach den Monaten, hat er sich dann doch gemeint, er möchte wieder allein am Hof wohnen. Aber wir könnten ja selbst einen Hof kaufen und ihm dann Milch zu einem Spottpreis abliefern, weil das mit den Milchschafen können wir ja…. Jetzt nach zwei Jahren hat er komplett aufgehört mit der Landwirtschaft.

            2. Hof: Milchkuhbetrieb mit Käserei. Die Besitzern hat den Hof an eine Hofgemeinschaft verpachtet, die sich komplett zerstritten hat und einer der Pächter, der für die LW zuständig war, ist nach 13 Jahren von heute auf morgen abgehauen. Die Besitzerin hat uns angeschrieben, ob wir uns nicht den Hof ansehen würden. Unsere Bedingung war, keine Gemeinschaft und Milchschafe. Was da nicht das Problem war, weil die Kuherde (16 Stk) in einem katastrophalen Zustand war bezüglich Zucht und Krankheiten. Die Besitzerin konnte sich das vorstellen. Nach langen hin und her wurde daraus ein Bewerbungsverfahren mit dem alten Pächter. Denn die Besitzerin wollte auch, dass er sich wieder bewirbt. Der ganze Prozess wurde zu eine Art komischen Reality Show. Der alte Pächter hat sich nur beworben, damit er den Hof von uns retten kann, weil wir Schafe und nicht hat Kühe wollten.. Schlussendlich hat sich die Besitzerin für den alten Pächter entschieden, der zwar alles im Stich gelassen hat, aber wenigstens den Hof so betriebt, wie sie es will. Die Schafe waren ihr dann doch ein Dorn im Auge. (Nachtrag: die Besitzerin arbeitet nicht am Hof, sie ist nur Besitzerin)

            3. Hof. 200 Milchschafe und Käserei: Die Besitzer waren in und kurz vor der Pension. Alle vier Kinder wollten den Hof nicht übernehmen. Der Betrieb war recht groß, aber bis auf den Stallbau, fehlt es an Investitionen. (Die Käserei war im Keller des Wohnhauses und hatte nicht mehr den Standard für die Lebensmittelproduktion). Nach einem Monat konnten wir selbständig käsen und die Landwirtschaft machen. Doch es kämm dann zu Konflikten, da wir die Arbeit nicht genau so machten, wie sie es wollten und da wir zu manchen Dingen halt eine andere Meinung hatten. Das ist aber bitte normal so. Schlussendlich hat sich herausgestellt, dass sie eigentlich nicht übergeben wollen, wenn für die Arbeit gesucht haben und auch einen Jungbauern als Betriebsleiter, damit sie die Förderung für den Stallbau nicht zurückzahlen mussten. Aja und während den Prozess ist die Tochter dann doch drauf gekommen, dass sie den Hof übernehmen will und jetzt den landwirtschaftlichen Facharbeiter macht.

            Zufrieden? Mir geht es nicht um Geschichten zu erzählen. Ich will von unseren Erfahrungen berichten und aufzeigen, dass in diese Richtung die Bauern wirklich ein großes Problem haben, dass sich auch auf den Fortbestand des Berufstandes auswirkt. Somit kann man nicht immer sagen, die anderen sind das Problem, sondern man ist selbst auch teilweise das Problem.

            • Reinhard Seevers sagt

              Ganz ehrlich? Da sind auch zwei merkwürdige Fronten aufeinander getroffen….das hat wenig mit Landwirtschaft, eher mit menschlichem Verhalten und unausgegorenen Bedingungen zu tun. Das wäre bei einer Gaststätte oder einer Autowerkstatt gleicher Qualität wohl ähnlich verlaufen….
              Landwirtschaft ist ein schwieriges Geschäft, wenn das so einfach wäre, würden es mehr Menschen machen.
              Am Ende haben aber auch alle Beteiligten eben nicht deutlich kommuniziert!

              • Theresa Reisenhofer sagt

                Ja, aber dann frage ich mich, was wir anders machen hätten sollen? Man kommt als Hofanwärter in eine neue Situation und will sich von seiner besten Seite zeigen und ist natürlich auch naiv und arbeitet auch ganz viel, damit sie sehen, dass man fleißig ist und versucht, alles gut zu machen. Ich mein, da geht es um einen Lebenstraum und auch, wie nah der dann ist und das man das nicht verlieren möchte. Und das ist auch das, was ich gesagt habe. Es geht meistens nicht um die Kompetenz oder ob man es kann, sondern immer um das persönliche und auch, dass sich die Bauern da nicht überlegen, was das für die Hofsuchenden bedeutet, wenn es nicht klappt. Denn sie hätten sich vieles früher überlegen können und es wäre nicht so weit gekommen.

                • Reinhard Seevers sagt

                  Liebe Theresa, ich halte deine Einstellung für eine Mischung aus Naivität und Anspruchshaltung. Warum sollte derjenige, der seinen Hof andient die gleichen emotionalen Ansprüche haben? Evtl. ist sein Anspruch rein pekuniär.
                  Einem Fremden den seit evtl. Jahrhunderten im Familienbesitz befindlichen Hof zu übergeben, ist etwas anderes, als ein Schaf zu kaufen….
                  Ihr müsst auch nicht glauben, dass der Gegenüber eure Lebensträume nachvollziehen kann und will. Er kennt die Schwierigkeiten des landw. Erwerbs, da lässt man sich nicht so schnell von “Träumern” überzeugen.

        • Reinhard Seevers sagt

          …wenn man da mal aus dem Nähkästchen plaudern würde, wie man könnte…da gibt es Geschichten.
          Stiefmütter, Opa, Stieftochter, neue Partner, Misgunst, Neid, mangelnde Intelligenz, Schulden, Krankheit, Stolz, Selbstschutz, Vormundschaft, fehlende Kompetenz, Überheblichkeit, Abspenstigkeit, Alter, Geschlecht, Altersstarrsinn, Relitästverlust….usw. usw.also alle menschlichen Attribute und Begleiterscheinungen, die man sich vorstellen kann.

          • Theresa Reisenhofer sagt

            Dies gilt fürs obere Kommentar. Warum Träumer? Warum glauben Sie bitte, dass wir Träumer sind?

              • Theresa Reisenhofer sagt

                Für mich gibt es einen Unterschied zwischen alles für den Lebenstraum tun und auf dieses Ziel hinzuarbeiten und Träumer zu sein. Vor allem sind die typischen Träumer in der LW negativ gesehen und damit werden meistens Leute bezeichnet, die nur das idyllische Leben der LW sehen und nicht die Arbeit dahinter.

      • Theresa Reisenhofer sagt

        Ja, das ist klar. Ich kann nur von unserer Perspektive berichten. Aber schlussendlich haben leider trotzdem die Hofsuchenden, also wir, immer das größte Risiko und den größten Verlust. Sie ziehen dort hin und geben Job und Wohnung auf. Man arbeitet immer für wenig Geld, weil man immer gesagt wird, dass gehört eh mal alles dir und da wäre es ja besser wenn wir jetzt nicht so viel betriebliches Geld ausgeben, weil das ja dann schlecht für einen selber ist, wenn man den Betrieb führt. Wir haben über Monate Wochenenden durchgearbeitet, keinen Urlaub gehabt usw. Doch wenn es eben nicht klappt, steht man da ohne Wohnung und Job und ohne Perspektive da und natürlich auch mit einem immensen finanziellen Verlust, weil man einen Dreck verdient hat. Wir wussten in den letzten 2 Jahren nie was in 6 Monaten waren, da wir uns immer in einer Probezeit befanden. Und ich sage euch ehrlich, dass ist es nie und nimmer wert. Niemals. Die Zeit von Magd und Knecht sind vorbei und dann sollen sie bitte ihren Betrieb zusperren und aufhören. Wir tun uns das nicht mehr an, wir gehen lieber arbeiten, unser 40 h, mit Urlaubs- und Weihnachtsgeld und Urlaubstage. Die Landwirtschaft ist zwar wirklich unsere Leidenschaft, wir haben 120-200 Milchschafe + 250 Mastlämmer und Milchkühe betreut und gemolken, können käsen. Mein Lebensgefährte kann alle anderen Tätigkeiten, Ackerbau, Grundfuttererzeugung usw. Aber das machen wir sicher nicht als billige Arbeitskraft, sondern uns geht es schon darum einen Betrieb selbstständig zu führen und auch dafür verantwortlich zu sein.

        Alle Altbauern haben gesagt, dass unsere Arbeit sehr gut war. Sie können gerne bei allen nachfragen. Da haben wir nichts zu verbergen. Wir konnten innerhalb von einem Monat selbstständig die Arbeit in der Käserei und der Landwirtschaft ausführen, sodass sich die Altbauern sogar frei nehmen konnten. Aber nach diesen Versuchen, bin ich drauf gekommen, dass es nicht um Kompetenz geht oder ob man es kann. Es geht ums loslassen und abgeben. Und wenn man abgibt, dass man dann keine Entscheidungsfreiheit hat und das ist für viele Altbauern unmöglich. Weiters suchen sie wen, der genau wie sie ist und auch arbeitet. Aber das ist schier unmöglich. Außerdem haben einen Hof gesucht und nicht Altbauern zum Heiraten, dass ist sehr wohl ein Unterschied. Denn es geht um ein professionelles Zusammenarbeiten, aber nicht darum in eine Familie “einzuheiraten” und nur um persönliche Dinge.

        Von außen kann man sehr leicht über uns urteilen, aber ich sage euch, ich wünsche niemanden die Erfahrung, auch wenn es manchen sicher die Augen öffnen würde…

        • Obstbäuerin sagt

          Liebe Theresa Reisenhofer, ich will mir kein Urteil anmaßen und kann auch nur spekulieren aber mir scheint, die Verhandlungen im Vorfeld hätten deutlicher geführt werden müssen.

    • firedragon sagt

      Mir ist ein Fall bekannt, da hatte ein Betriebsinhaber keinen Nachfolger. Er adoptierte einen erwachsenen Junglandwirt, dass es mit der Hofübergabe einfacher zu handeln war.
      Hat wunderbar funktioniert, der Betrìeb besteht weiterhin.
      Es geht, wenn beide Seiten wollen.
      Es gibt aber auch Fälle, in denen die Alten dem eigenen Nachfolger im Weg stehen und nicht abgeben können, obwohl in diesen Fällen die Betriebe seit Jahrzehnten vom Nachfolger geführt werden.

      • Theresa Reisenhofer sagt

        Ich muss ehrlich sagen, ich kenne keine einzige Übergabe die gut funktioniert hat, wo Alt und Jung zusammenarbeiten. Bei denen die funktioniert haben, sind die Alten vom Hof gegangen oder gesundheitlich einfach nicht mehr in der Lage mitzuarbeiten und mitzureden. Oder die Jungen haben einen komplett anderen Betriebszweig gemacht und die Alten haben sich dann nicht mehr ausgekannt. Bei der Übergabe von meinen Großeltern zu meinen Eltern war es eine Katastrophe. Als meine Schwester übernommen hat, sind meine Eltern vom Hof gegangen, dass war die einzige Möglichkeit für ein gutes Miteinander. Bei anderen hab ich gehört, dass der Sohn erst was am Hof angreift, wenn der Altbauer (sein Vater) tot ist. Übergaben sind immer schwierig, aber was ich nicht verstehe, jetzt ist Landwirt oder Landwirtin zu sein eh schon so schwierig und der Berufsstand schwindet täglich dahin und trotzdem gibt es bei der Übergabe noch immer diese Wertvorstellungen wie vor 100 Jahren.

        • Reinhard Seevers sagt

          Ich kenne jede Menge Betriebe, bei denen die Übergabe sehr gut funktioniert. Voraussetzungen sind: beide Parteien kommunizieren klar und deutlich im Vorfeld, welche Bedingungen herrschen sollen und müssen.
          Derjenige, der die Übergabe mitgestaltet sollte kompetent sein, sprich die rechtlichen Formalitäten sollten klar und eindeutig geregelt sein.
          Die menschliche Komponente ist nicht vorhesehbar und kann sich ändern, deshalb sind die rechtlichen Grundlagen auch für eine Trennung so wichtig.
          Wenn erkennbar ist, dass die Übergabe nicht auf Sicht erfolgt, das Weite suchen.

          • Theresa Reisenhofer sagt

            Beim dritten Versuch, wollten wir alles richtig machen. Haben den Altbauern, die Broschüre für Hofübergaben von LK gegeben und auch einen Termin mit einem Hofübergabe-Mediator gehabt, der über 100 Übergaben betreut hat. Bei diesem Treffen ist dann schlussendlich rausgekommen, dass eine Übergabe nicht möglich ist und dann haben wir nach hin und her und Lohnnachzahlung das Weite gesucht.

        • Elisabeth Ertl sagt

          Also ich kenne sehr wohl Betriebe, wo das Zusammenleben und Zusammenarbeiten funktioniert, natürlich nicht ohne Konflikte, aber doch. Wenn man schon mit dem Anspruch herangeht, dass die Alten hinfort nichts mehr zu sagen haben, wird man auch scheitern, das ist klar. Gerade in der österreichischen Berglandwirtschaft herrscht eben noch ein indigenes Verhältnis zur Landschaft, wäre auch schade, wenn das verloren ginge.

          • Theresa Reisenhofer sagt

            Ich möchte da jetzt nicht alle Bauern in einem Topf werfen. Vielleicht funktioniert ja jede 20. außerfamiliäre Hofübergabe, aber so lange probieren wir sicher nicht aus. Ich bin 30 und mein Lebensgefährte 35 Jahre und zwei Jahre prekäre Wohn-, Arbeit- und Budgetverhältnisse reicht uns. Wir sind sicher nicht mit einer ablehnenden Haltung an die Höfe herangegangen. Aber irgendwann ist wirklich Schluss!! Und ich finde das auch eine böse Unterstellung.

            Ich will jetzt nur mehr folgendes sagen: Man kann das alles jetzt als unsere Schuld abstempeln oder sogar als Einzelfälle bezeichnen und vom eigentlichen Problem ablenken. (obwohl das bitte eigentlich nur unsere österreichische Regierung darf 😉 ) Aber abseits dieser drei Höfe sehe ich auch in meiner Familie und auch bei Bekannten dieses strukturelles Problem der Selbstzerstörung. Ich weiß, das klingt hart, aber es ist so. Ein Beispiel ist der sogenannte “Knebelvertrag” in dem die Alten im Grundbuch mit Veräußerungs- und Überlassungsverbot drinnen stehen. Damit können sie die Jungen super an der kurzen Leine lassen und Druck ausüben bei allen Angelegenheiten in der LW. Ich kenne kein Unternehmen, wo das so ist. Grundsätzlich muss ich sagen läuft es bei anderen Unternehmen oft deutlich professioneller ab und ich habe schon bei einigen gearbeitet. Auch was die Übergabe angeht, die ich zuletzt bei meinem Chef gesehen habe.

            Wir lieben das Arbeiten mit den Tieren und der Natur und das Herstellen von kostbaren und besonderen Lebensmittel, wie Käse und Fleisch. Uns hat das Bauernsterben Leid getan und wir waren wirklich auch sehr naiv zu glauben, dass wir einen Hof finden, wenn eh so viele aufhören. Wir haben die letzten sieben Jahre an diesem Traum gearbeitet, Ausbildungen gemacht und Erfahrungen gesammelt. Aber das was sich abgespielt hat, war nicht fair. Mittlerweile ist es mir echt einfach egal. Und ob das Verhältnis zur Landschaft ein indigenes oder sonst was ist, ist schlussendlich auch Wurscht wenn der Hof dann zu sperrt. Den Bauern muss endlich bewusst werden, dass sie bei einer Nachfolge wirklich stark mit einem Lebensstil der deutlich einfacher, besser bezahlt und mehr Freizeit bietet, konkurrieren müssen. Wenn man hier dann aber noch die letzten Individualisten vergrault, die dieses einfache Leben zugunsten eines aufwändigen Bauernleben aufgeben würde, dann bringt das alles nichts mehr. Meiner Meinung nach.

            • Smarti sagt

              Hallo Frau Reisenhofer, “indigen” war wohl die Autokorrektur und sollte “inniges” heissen. Zum Thema “Knebelvertrag” : kennen Sie ein einziges Unternehmen, das unentgeltlich und ohne Bedingungen ( Verträge ) an den Nachfolger übergeben wurde ? Noch dazu an Fremde ? Wenn Sie von prekären finanziellen Verhältnissen reden, dann wollten Sie einen Hof “gratis” erben, weil der Andere den ja nicht mehr braucht ?
              Mit Milchschafen könnte man auch sehr klein anfangen, als Nebenerwerb in einem gepachteten Stall mit Weide. Eine Käserei gibt es fertig eingerichtet im Container, kann man sogar leasen oder gebraucht suchen.

              • Theresa Reisenhofer sagt

                Nicht gratis, auf Pachtkauf oder langfristige Pacht war gedacht. Bei beiden Fällen geht es um eine langfristige Bewirtschaftung ( 30 Jahre) und das Arbeiten und Leben der Bewirtschafter, die das wohl so gestalten können, wie sie es wollen, da sie die Hauptarbeit und Hauptverantwortung haben und für ihre Zukunft investieren. Aber was ist die Alternative, wenn die Kinder nicht wollen und eine Übergabe an „Fremde“ zu riskant ist? Aufhören, Stall leerstehen lassen und Flächen verpachten oder in der LW arbeiten bis 80 und man körperlich am Ende ist. Ist das das Ziel? Sicher können wir klein anfangen und von Null alles aufbauen.. wobei bei den derzeitigen Immobilienpreise müsste man Millionär sein.. Aber das ist ja absurd, wenn es eben 12 Betriebe pro Tag gibt, die aufhören. Aber ich hab Ihre Antwort schon öfters gehört. Da erschließt mit einfach mittlerweile und auch durch die Antworten im Forum, dass es offenbar bei vielen LandwirtInnen kein Interesse für den Fortbestand des Berufes gibt, denn man nimmt wenig Veränderungen und Kompromisse bei sich selbst in Kauf. Was aber sicher ist und das werden die Bauern auch irgendwann lernen. Die Alten müssen sich an die Jungen anpassen, den sie sitzen schlussendlich immer am längeren Ast und das ist ok, weil es sonst keinen Fortschritt gibt. Ein 60-70 jähriger investiert nicht in die Zukunft. Und mit einem Loslassen und Übergeben könnte sich auch eine neue Freiheit und ein neues Leben für die Altbauern ergeben. Aber dazu braucht es viel und dazu sind wenige bereit..

            • Ehemaliger Landwirt sagt

              “Ein Beispiel ist der sogenannte „Knebelvertrag“ in dem die Alten im Grundbuch mit Veräußerungs- und Überlassungsverbot drinnen stehen. Damit können sie die Jungen super an der kurzen Leine lassen und Druck ausüben bei allen Angelegenheiten in der LW”

              Auch bei mir stand dies im von mir unterschriebenen Vertrag drinn.
              Wo ist das Problem?
              Habe ein Grundstück verkauft und ein anderes dafür gekauft, brauchte nur das Einverständnis von meinem Vater.
              Das Veräußerungsverbot sorgt auch dafür, dass der Übernehmende nicht die Grundstücke sofort meistbietend verscherbelt.
              Seit 17 Jahren hätte ich freie Hand für einen Verkauf, besitze noch jeden Quadratmeter.

            • 1964: Der bäuerliche Familienbetrieb zwischen Patriarchat und Partnerschaft .
              Mein Interessierter Gartennachbar mit seinem bei der “Wilhelmspflege” gepachteten Garten mit gleichem Vornahmen wie mein umsonst (ohne Wasser) mir überlassenen ehemaligen Bauergarten Besitzer, Professor (Ulrich) Planck hatte sich mit obigem Thema habilitiert.
              Als ich zweimal Bohnen hintereinander, im Mai nach den Eisheiligen und Juli aussäte, war er plötzlich da und sagte er zu mir . “Meine Mutter hat das auch so gemacht”.
              1952 :Nachwuchslose und auslaufende Betriebe.
              “Damals war das eine schwierige Lage für viele Betriebe”. sagte er mir. Ich sagte ihm, dass es immer schwierig sei, auch heute, etwas zu übernehmen oder weiterzugeben in gute Hände nach Möglichkeit. Für mich und meine Frau stellte sich die Frage nicht, da früher ihren Eltern alles verloren ging. Wenn meine Frau das Finanzzentrum Schanghai besucht, mit den höchsten Bauwerken “the centre of the world”, wird sie wehmütig, weil das frühere eigene Haus ihrer Großeltern dort einmal stand ( am internationalen) Frauentag durfte sie im Aufzug mit großem Nachlaß die Plattform bei Nacht erleben und alles von oben fotografieren, was sie sonst nie erlebt hätte). Ich mußte unten warten, weil es sich so sehr auch wieder nicht lohnte, um fast ein kleines Vermögen dafür auszugeben.
              1970: Landjugend im sozialen Wandel; Juventa München ISBN 3-7799-0068-8 Wenn ich bei seinem “Gütle” vorbeikam, als er gerade bei seinem Pflaumenbaum Äste bei reifen Früchten abschnitt, meinte er, dass die Jugendlichen die hohen Äste nicht abbrechen hätten brauchen. Seine Leiter hatte er wohl eingeschlossen und nicht draußen stehen lassen, wie mein Wohnungsvermieter bei seinem Kirschbaum gleich an Ort und Stelle ließ für seine Mieter.
              Es gibt “solche und mehr solche als solche” sagte ein Klassenlehrer am Anfang im Gymnasium.
              Der Sasson Clan hatte aus Bagdad, über Indien die britische Staatsbürgerschaft erworben, sich in der britischen Zone der “Konzession” niedergelassen, jemanden Fremdes zunächst nur angestellt, der sich um ihr Opium Geschäft gekümmert hat (Opium gegen Tee, Karl Marx schrieb darüber, und bezeichnete die Religion als Opium für`s Volk). Der Fremde kam, schon Konkurrent, darauf die Grundstücke am “Bund” aus seinen Gewinnen aufzukaufen und auf 20 Jahre zu vermieten. Dann hatten Banken und Hotels auf ihren kleinen Grundstücken schnell Hochhäuser bauen müssen und der spätere anteilige Eigentümer wurde damit reicher als sein Arbeitgeber und mächtiger.
              Knebelverträge und “Enteignung” der Nutznießer, vertraglich oder durch Gewalt, mit geringer Entschädigung, und anderer dann auch “Leidtragender” gab es damals wie heute. In der Bibel mit den schwarzen und mehrheitlich weißen Schafen und Idee mit der Tötung der Lämmern des zukünftigen Schwiegervaters.
              Nicht nur in Nomadenvölkern. “Was die für merkwürdige Sitten hier haben”, schrieb mir eine Nonne und Stipendiatin des DAAD: Deutsscher Akademischer Austauschdiensteinmal in Südjapan, wo früher der Satsuma Clan herrschte, gab es Abhängigkeiten und die Bewohner von Okinawa “Insel der glücklichen Menschen” gehörten dem König und durften auf Seereisen nirgens Kolonien bilden und mußten zurück. Bis heute verlangt Japan von jedem Reisenden eine Aus- und Wiedereinreiseerlaubnis, auch von Expats.

        • Karl Timme sagt

          Theresa Reisenhofer,
          ihre Erfahrungen in Ehren, es hängt doch wohl auch von der Form der “Übergabe” ab.

          “sicher nicht als billige Arbeitskraft, sondern uns geht es schon darum einen Betrieb selbstständig zu führen und auch dafür verantwortlich zu sein.”
          Ist es schon schwer für scheidende Betriebsinnhaber für ihre Kinder alle Entscheidungen und Verantwortung abzugeben, aber das Risiko weiter zutragen, trifft dieses erst recht für “Fremde” Übernehmer zu.
          Es ist schon bei Verpachtung (langfristig) schwierig, da hier immer noch ein Risiko (Eigentum verpflichtet) (Straßenausbaubeitrag, u.a.) verbleibt, obwohl die Pacht zur Altersicherung benötigt wird.
          Die sauberste Lösung ist der Verkauf. Benötigt aber viel Eigen- oder Fremdkapital der Übernehmer. Es gibt dann noch Lösungen dazwischen (NLG-kauf auf 50 Jahre, haben viele Vertriebene genutzt und andere Modelle), aber immer muß eine langfristige Altersvorsorge für die Aufgebenden Hofabgeber berüchsichtigt werden.

    • Elisabeth Ertl sagt

      Das Entsprechende hat sich abgespielt, als es letztes Jahr ein Mangel an Arbeitskräften herrschte. Schon klar, dass ein Teil jener, die sich meldeten, falsche Vorstellungen von der Arbeit hatten oder unrealistische Lohnforderungen. Aber jemand, der etwas noch nie gemacht hat, braucht eine Einschulung, dem kann man nicht gleich vorwerfen, dass er das Werkzeug falsch angreift. Und da hat es NULL Rücksichtnahme, Einfühlung und faire Bemühungen gegeben, Menschen an die Arbeit heranzuführen.

    • Ehemaliger Landwirt sagt

      ” Und es tut mir Leid, ich hab kein Mitleid mehr mit den Bauern bei dieser systematischen Selbstzerstörung, denn bei den Bauern ist das so, bei den anderen jammert es sich schnell, aber bei sich selbst ist man still und verharrt seit Jahrzehnten bis Jahrhunderten auf der Stelle.”

      Werte Frau Reisenhofer,
      kann sie ja verstehen, dass sie enttäuscht sind, dass es nicht geklappt hat. Aber außer ihren Ausführungen, gibt es auch noch was anderes, was zur Entscheidungsfindung beiträgt.
      Gerade bei meinem von Ihnen stammenden eingefügten Satz, mache ich mir so meine Gedanken.

  7. Meyer sagt

    Die Frau Günther hat sicherlich recht mit ihrer Aussage. Historiker vergleichen die heutige Lage mit den 1920er Jahren. Natürlich sind heute die Umstände ganz andere , aber in diesen Jahren sind viele Höfe auch wegen Überschuldung kaputt gegangen. Sehr viele Großbetriebe auch , weil man sich nicht um den Betrieb gekümmert hat und auf großem Fuß gelebt hat, aber auch weil der Kaiser , wie auch heute , die Landwirtschaft auf Weltmarktpreise , so um 1900 umgestellt hatte. Das ging damals schief und das geht auch heute schief. Man sollte nie einen Fehler zweimal machen heist es bei uns, aber unsere Eliten machen nicht nur zweimal , sondern öfters ein und denselben Fehler . Das Schlimme dabei ist , daß es diese Leute nicht merken. Die Zeit dieser “Eliten” geht jetzt dem Ende entgegen , hoffen wir jedenfalls. Die Kassen sind leer und unsere Gesellschaft steht bei leeren Kassen vor einer großen Herrausforderung, aber das ist wohl bei über 90% der lieben Mitbürger noch nicht angekommen . Wie auch , wenn die Politik alles mit gedruckten Schuldengeld zukleistert. “Uns ging es noch nie so gut , wie heute”, hört man immer wieder. Das Erwachen wird fürchterlich werden. Gestern hörte ich von einem befreundeten Banker , daß ein 1000er Kuhbetrieb Insolvenz angemeldet hat. Zu schnell , mit zuviel Fremdkapital gewachsen war die kurze Aussage. Die Betriebe , die die nächsten fünf Jahre überstehen , werden aus meiner Sicht eine gute Zukunft haben , denn es geht nicht nur immer in eine Richtung. Wenn Renten, Pensionen, Arbeitslosengeld usw. knapper oder kleiner werden , dann steigt auch der Druck auf die Politik , daß etwas geändert werden muß. Während in den letzten Jahrzehnten ordentlich Sozialleistungen verteilt wurden , geht es jetzt wieder an das Erarbeiten, denn Vorsorge hat man nicht betrieben, sondern das Steuergeld mit vollen Händen , um widergewählt zu werden , verteilt. Für unsere Familienbetriebe gilt nach wie vor ein homogenes Wachstum mit entsprechenden hohen Eigenkapital sodaß man niemals erpressbar ist. Dies hat so mancher Berufskollege in Vertrauen auf die Politik vergessen , denn das größte Betriebsrisiko ist heute die Politik und nicht das Wetter.

    • “Man soll niemals nie sagen” oder vom größten oder kleinsten etwas behaupten, was unangemessen relativiert. So verbesserte ein Professor der Theologie und Buchautor Gollwitzer “Und führte sie, wohin sie nicht wollen” den Studenten, der behauptet hatte, daß Abtreibung das größte Verbrechen sei. Mit der aufgewühlten Studierendenschaft wurde in Hohenheim danach nicht mehr durch Vorträge versucht ins Gespräch gebracht, sondern der Sozialphilosoph Günter Rohrmoser von seinem Förderer Filbinger gegen das Wollen der Unileitung aus Köln wegberufen, weil die SPD dort ihn nicht länger dulden wollte unter dem Wissenschaftsminister Rau. Den 90. Geburtstag von Dr. Filbinger feierten sie in der Aula auch ungefragt zusammen nach der Vorlesung, hieß es. Dabei hielt der Assistent, nicht Rohrmoser selbs seine Vorlesungen. Alles nur politisch motivierte Werbung und Anwerbung von Anhängern z. B. aus dem nahen Tübingen. Die waren nicht mehr so brav, wie die in Hohenheim zu der Zeit.
      Frauen haben “immer” Recht.

  8. “Denn Politikerinnen und Politiker orientieren sich weniger an wissenschaftlicher Evidenz als an dem, was man bei Koalitionsverhandlungen ausgehandelt hat oder was gerade im medial transportierten Diskurs en vogue ist. Glyphosat ist zum Beispiel derzeit nicht in Mode”.
    Wikipedia: Evidenz bezeichnet in der Philosophie das aufgrund von Augenschein oder zwingender Schlussfolgerung unbezweifelbar Erkennbare oder die dadurch erreichte unmittelbare Einsicht. Eine aufgrund von Evidenz gewonnene Gewissheit wird als selbstverständlich empfunden, somit erübrigt sich eine exakte Beweisführung.
    Duden:Definieren Evidenz 1. das Evidentsein; unmittelbare und vollständige Einsichtigkeit, Deutlichkeit, Gewissheit 1. unumstößliche Tatsache, faktische Gegebenheit 1. Ort, an dem Daten oder Unterlagen gesammelt werden; Register; Ablage 1. Aufstellung der Lagerbestände (einschließlich der Zu- und Abgänge) 1. empirisch erbrachter Nachweis der Wirksamkeit eines Präparates …
    Außer das Impfversagen in Japan richtig angeprangert gegen Gebärmutterkrebs betrachte ich z. B. bei ihrer Vorgehensweise gegen die Abnahme der Insekten auf Windschutzscheiben sich richtende Polemik als inhaltsleer. Hier verkennt sie die in ihrem Haftungsverhalten veränderten Scheiben im Betrachtungszeitraum als nicht gegeben oder früher von ihr nicht beobachtet, wie von anderen behauptet, als ihr nicht glaubhaft genug gemacht. Ein Streit, um des Kaisers Bart, da Insekten heute wie anno dazumal auf Straßenlampen und Autoscheinwerfer kleben bleiben würden, bei längererer Leuchtdauer vermutlich oder wegen den neueren Beleuchtungsarten auch nicht. Zikaden hört jemand in den südlichen Ländern, sieht sie aber nicht, sodern nur ihre Chitinhüllen, wenn sie wachsen und sich wie Schlangen häuten
    BK Merkel sagte, dass die Klimakrise (eine) Wissenschaftliche Wahrheit sei. Etwas, das sich durchsetzt. Das zieht die Autorin hier in Zweifel. Alles sei eine Frage nicht der Ähre (Ehre), sondern der Mode und Envogue Seins. “Macht bedeutet jede Chance, innerhalb einer sozialen Beziehung den eigenen Willen auch gegen Widerstreben durchzusetzen, gleichviel worauf diese Chance beruht.“ :”Drachen steigen gegen den Wind” ist eine chinesische Weisheit und bedeutet etwa das, was Max Weber wohl meint, wenn er nicht aus dem Zusammenhang gerissen wird, wie hier. “Einen medial transportierten Diskurs” bedeutet gar nichts, meinem Verständnis nach. Medial bedeutet daneben und median dazwischen. Auf englisch ein falscher Glaube oder Meinung.
    Das Wagnis eine eigene medizinische Praxis zu eröffnen, statt einen landwirtschaftlichen Betrieb oder im Krankenhaus B.z.W. als Melker und Geburtshelfer in einem 100+ Kühe Stall sehe in etwa als gleich an, den Arbeitszeiten nach und der Bezahlung. Wie etwa bei niedergelassene Ärzte auf dem Land. Sie dürften sich auch darüber beklagen ebenso unter Umständen eine Gastwirtschaft und Pension zu betreiben mit Metzgerei. Es kommt auf die Alternativen darauf an und die Motivation dafür.

    • Korrektur: Medial, zur Mitte gelegen. Media und Medien werden gedruckt, gehört oder gesehen konsumierbar und zählen nicht für sie. Das wird wohl so gemeint sein in dieser saloppen Art. Auch das Argument, dass andere, reicht man ihnen den kleinen Finger, würden sie (NGO) die ganze Hand nehmen, ist nicht neu. Und einen Fahradweg auf den von EU Gelder betonierten Feldwegen wurde auch schon damit abzugeschmettern versucht, dass die Landwirte, dann nicht Herr in ihrem Hause wären. So könnte jemand den Spruch von Max Weber auslegen. Dann wird einfach der Spieß umgedreht und auf die bösen Gegner angewendet. Diese Art geht mir gegen die Hutschnur.

      • Danke, ich sehe kein Youtube in China
        “Sehen Sie sich meinen Film ‚Maulwürfe vertreiben – jetzt aber richtig‘ auf YouTube an. Dort berichte ich von meiner langjährigen Erfahrung als Maulwurfjäger:

        „Guten Tag liebe Freunde des gepflegten Rasens!

        Schon als Kind hatte ich im elterlichen Garten die Aufgabe vor dem Rasenmähen die störenden Maulwurfshügel zu beseitigen. Um die eifrigen Buddeler loszuwerden steckte ich Karbid aus alten Fahrradleuchten in die Gänge, oder setzte sie gleich so unter Wasser.

        Später bei meinem eigenen Garten war das Karbid natürlich aufgebraucht und so schob ich alte Socken, die ich mit Lampenöl getränkt hatte, in die Gänge und blies den Qualm mit einem Camping Blasebalg in den Bau. Mein Nachbar wetteiferte mit Stinkbomben. Ich konterte mit Piraten aus Österreich und chinesischen Böllern.

        2001 hatte ich dann die nächste Waffe: Das Kinder Cross Motorrad meines Sohnes! Die blauen 2-Takt Abgase wurden via Auspuffadapter zielgenau eingeleitet. Zu sehen in dem ARD Film „Der Maulwurfkrieg“.

        Aber liebe Gartenfreunde ich muß euch leider sagen, es nutzt nicht wirklich. Tausende von Würmern, Käfern und Mikroben verdauen in der Erde alles viel schneller als ihr denkt. Und so ist die schöne abschreckende Wirkung zu bald verflogen.

        Manch ein Frustrierter hat schließlich zum Letzten gegriffen. Doch hütet euch vor den Blicken der Nachbarn! Die Hinrichtungen können richtig teuer werden. In Mecklenburg Vorpommern 20.000€, hier in NRW 50.000€. Nachzulesen im aktuellen Gesetz ‚Naturschutz und Landschaftspflege‘. §44.

  9. Der Artikel kommt mir, abgewandelt als “Bauer du Opfer” bekannt vor.
    Wieviele andere jungen Leute fangen als Prellbock im Bildungswesen, Gesundheitsbereich zwischen Professoren und Studenten, als Referendare zwischen Lehrern und Schülern ihren Beruf an. Die Kohl Wende selbst “geistig soziale Erneuerung” benannt schaffte den “Mittelbau” an den Hochschulen einfach, bis auf einige wenige Grundversorger ab und versetzte viele in eine “Freiheit”, die nur manche zu Nutzen wußten, z.B. ins Ausland zu wechseln.
    Etwa 9000 Krankenpfleger und -schwestern hat Deutschland wegen Corona verloren, die oft zwischen Patienten und Leitung, bzw Ärzten eingeklemmt waren.
    Dieser Artikel ist ein weiterer”Schlag ins Gesicht”, angesichts dieser einfach und schnell geschaffenen Fakten seit 1982 bis 1998 mit “Schwarzen Kassen” und wie heute in der Corona Pandemie die Herrschaft von CDU MdB mit privat motivierter Bereicherung oder ehrgeizigen Karrierewegen. ( Der von der CDU Schatzmeisterin Baumeister aus Böblingen doppelt erhaltenen je 100 000 DM verdächtigt und von der Parteichefin gestützte Dr. Schäuble).
    Jetzt wegen der drohenden Zurückzahlung, der für die letzten 10 Jahre zu Unrecht bekommen zu haben beschuldigten Profiteure der Mehrwersteuerpauschalierung, sich hier wieder als “Bauer als Opfer” darzustellen ist gewagt bis gerissen.
    Deren Einführung durch den CDU Finanzministers Schäuble, ebenfalls politisch motiviert, wurde aber wohl einfach “eingesackt” und mitgenommen.
    “Ich glaube, die niedrigen Preise sind politisch gewollt („Brot und Spiele“). “Das war Credo bei einem Professor, der etwas auf Latein hielt “Panem et circensem”. Er machte solchermaßen seine eigene laienhafte Rechtfertigung für fast alles in der Landwirtschaft, das krumm ablief. Dazu noch eine eigene Vorlesung “Ökonomie im Pflanzenschutz” an den Fachvertretern vorbei.

  10. Smarti sagt

    Heute noch Bauer werden ? Ja klar ! Die Ausbildung ist vielseitig, spannend und Weiterbildungsmöglichkeiten sind gegeben, auch weiterführende Schulen etc. . Danach einen Hof im Nebenerwerb führen, einfach weil es Spass macht und es ein Beruf ist der Sinn und Bodenhaftung im Leben gibt. Unbedingt einen zweiten Beruf erlernen und beide gleichzeitig machen – bei mir die ideale Lösung. Oder zumindest ein zweites Standbein für dem Hof suchen.
    Sich derzeit für einen Kuh- oder Schweinestall neu hoch verschulden, da denke ich, dass man schon seeeehr positiv denken muss :). Ich würde es nicht nochmal machen, obwohl es schlussendlich nochmals gut ausgegangen ist (wir hatten auch noch ein paar gute Milchjahre die letzten 20 Jahre zum Schulden tilgen – trotzdem würde ich sowas meinen Kindern ersparen wollen).
    Seit sich abzeichnet, dass alle Kinder studieren wollen, ist eine Riesenlast von unseren Schultern genommen worden. Der Hof darf das Zuhause von uns bleiben, aber muss jetzt nicht unbedingt drei bis vier – so Gott will – Generationen ernähren.
    Ist aber eigentlich schon krass, dass wir einen 15 Jahre alten 120-er Milchviehstall besser stillegen sollten, damit wir aus den anderen Standbeinen nicht soviel zuschiessen müssen.
    Ich denke, dass kleinere viehhaltende Betriebe über kurz oder lang tüchtig von der Gesellschaft bezuschusst werden und es sich deshalb schon lohnt, noch etwas auszuharren. So als Gegenentwurf zu den riesigen Agrargesellschaften, die unweigerlich kommen. werden.

  11. Arnold Krämer sagt

    Mit der Frage, soll eines der Kinder Landwirt werden und den Hof weiterführen, bin ich aktuell oft konfrontiert, gerade auch von Landwirtsfamilien, denen es wirtschaftlich gut geht. Ja, die gibt es, und es ging ihnen wirtschaftlich noch nie so gut wie heute. (Das Bild ist aber insgesamt sehr uneinheitlich, das gebe ich zu). Trotzdem ist die Verunsicherung auch bei diesen Familien da und sie ist größer denn je.
    Sie speist sich aus zwei wesentlichen Gründen:
    1. Die Überregulierung der Landwirtschaft verbunden mit immer schnelleren Rechtsänderungen und einer berechtigten Angst, dass die Unberechenbarkeit der politisch Verantwortlichen weiter zunimmt. Auch wenn alle Wirtschaftssektoren darüber klagen, trifft es die landw. Familienbetriebe besonders hart, weil viel zu viele “Nebensächlichkeiten” zuviel Energie kosten und Arbeitszeit binden, die besser im Stall und auf dem Feld eingesetzt wäre. Mit dieser Situation klarzukommen erfordert persönlich z.B. eine gewisse Dickfälligkeit, Gleichgültigkeit und Frustrationstoleranz.
    2. Die Produktivitätssteigerungen in der deutschen und europäischen Landwirtschaft waren in den letzten Jahrzehnten größer als die Nachfragesteigerungen. Das verursacht Preisdruck und die Notwendigkeit mit höchster Effizienz zu wirtschaften. Wer sich in einer solchen Situation befindet, hat bereits in der Vergangenheit viel Eigenkapital gebildet, (z.B. Land gekauft, Ställe gebaut, außerlandwirtschaftlich investiert), kann das Wissen und Können einer nachfolgenden Generation vermitteln, Unternehmertum vorleben und ist wirtschaftlich flexibel. Dann kann man auch meist die nächsten vier, fünf Jahre (identisch mit nächster Legislaturperiode!) abwarten und beobachten, was passiert. Wenn jedoch jahrzehntelang wenig investiert, also eher von der Substanz gelebt wurde, und erhebliche Entwicklungsrückstände bestehen, kann man diese unter den jetzigen und in absehbarer Zeit zu erwartenden Rahmenbedingungen praktisch nicht mehr aufholen. Ausnahme, man entwickelt ein völlig neues Geschäftsmodell, für das wenig Fremdpachtfläche benötigt wird. Fläche wird nämlich immer teurer, auch weil es “vagabundierendes” Kapital anzieht.

    Lange Rede, kurzer Sinn: Es kommt wie so oft auf den Faktor Mensch an. Was kann ich, was kann ich nicht, was traue ich mir, was dem potenziellen Hofnachfolger zu? Auch wenn die Aussicht verlockend sein mag, demnächst neben zu erwartenden Pachteinkünften ein Gehalt als öffentlich Bediensteter zu erhalten, glücklich muss das nicht machen.

    Wenn ich weiß, dass der elterliche Betrieb, (oft sind es ja schon mehrere wirtschaftliche Einheiten) wirtschaftlich gesund ist und ich den Eindruck habe, dass bei dem/den potentiellen Hofnachfolger/n Interesse und Leidenschaft vorhanden ist, rate ich zur landwirtschaftlichen Ausbildung bis hin auch zum entsprechenden Studium.

    • Obstbäuerin sagt

      “Lange Rede, kurzer Sinn: Es kommt wie so oft auf den Faktor Mensch an. Was kann ich, was kann ich nicht, was traue ich mir, was dem potenziellen Hofnachfolger zu?” Herr Krämer, da muss ich widersprechen, wenn es so gemeint ist, dass es nur eine Entscheidungsfrage ist. In den Zweigen der Landwirtschaft, wo der hohe Anteil menschlicher Arbeitskraft noch eine große Rolle spielt (Sonderkulturen), kommt zu allem Übel noch der steigende Mindestlohn, der über die niedrigen Preise nicht mehr zu erwirtschaften ist.

      • Arnold Krämer sagt

        Die Betriebszweige in der Landwirtschaft haben unterschiedliche Kosten- und Organisationsstrukturen. Ich habe den in unserer Region vorherrschenden, verdelungsbetonten Familienbetrieb mit 1-2 Familien-AK und max. 1 Fremd-AK im Auge, in dem das Arbeitseinkommen vor allem in den eigenen Geldbeutel fließt. Die Herausforderungen hinsichtlich der Unternehmensführung in Obst- und Gemüsebaubetrieben sind gänzlich andere, das ist mir bewußt. Gleiches gilt für die Betroffenheit durch agrarpolitische Beschlüsse wie z. B. die Änderungen hinsichtlich der Umsatzsteuerpauschalierung. Da werden die Betriebe in unserer Region die großen Verlierer sein.

      • Paulus sagt

        Liebe Obstbäuerin, bitte verzeih mir wenn ich mal wieder etwas kaltschnäuzig bin, schließlich muss ich meinem Ruf gerecht werden. 😉
        Wenn ich noch nicht einmal den Mindestlohn für notwendige Helfer erwirtschaften kann, muss ich dringend mein Geschäftsmodell überdenken oder ganz schnell aufhören! Es reicht nun mal nicht dauernd zu klagen ohne innovativ zu werden. Dass du deine Erdbeeren, wie ich schon mal vorgeschlagen hatte, nicht schnell und lukrativ vor irgendwelchen Werkstoren größerer Industrieunternehmen verkaufen kannst sehe ich ein. Ich vermute aber, dass sich eurer großer Player im Osten bereits die besten Plätze in Grünheide ausgeguckt bzw. gesichert hat, während du dich wie ein Kaninchen vor der Schlange verhälst.
        Aber jetzt mal so ganz am Rande: Du bist doch eine begnadete Fotografin und dein Schmetterlingskalender war ja schon mal ein Anfang. Ich würde z.B. versuchen einen solchen als “Lehrkalender” für die Kids herauszubringen, mit Motiven aus der LW und ganz wichtig mit entsprechenden Erläuterungen. Nur mit schönen Bildchen ist es nun mal nicht getan. Das könnte sogar ein Wochenkalender sein und ich bin mir ziemlich sicher, dass es ein Erfolg würde.
        Ich ahne aber schon welche Einwände jetzt von der bäuerlichen Seite kommen.

    • Smarti sagt

      Herr Krämer, ihre sachlich fundierten Beiträge ( ohne jegliche Wertung ) haben unserer Familie in den letzten Jahren gute Entscheidungsgrundlagen geliefert. Dafür möchte ich Ihnen jetzt einmal Danke sagen.

      • Arnold Krämer sagt

        Das liest man doch gerne. Ich wünsche Ihnen auch weiterhin gute Entscheidungen!

    • Reinhard Seevers sagt

      Vor 30 Jahren war das anders…..man fuhr mit der Wirtschaftsberatung auf die Betriebe, und der Wirtschaftsberater entschied, je nach seiner persönlichen Einschätzung, wie ich die Kostenschätzung für die geplante Maßnahme zu machen hatte: Kosten hoch ansetzen, wenn er meinte, dass der Nachfolger zu dumm, oder der Betieb zu schlecht dastand, Kosten runter schätzen, wenn er meinte, der Betrieb würde es schaffen und müsse lediglich gepuscht werden….ja solche Zeiten gab es….😎
      Und manche wollte auch keine Gelder aufnehmen, konnten aber den Verlockungen von AKP oder FEP nicht widerstehen. “Die zusätzlichen Kuhplätze finanzieren die Erweiterung”

      • Günter sagt

        @Reinhard
        Das war vor 40 Jahren auch schon so. Der Berater hatte schon fertige Pachtverträge
        zur Unterschrift dabei. Von ehemals 40 Bauern am Ort gibt es heute keinen mehr.
        Es gibt aber auch kein Wirtshaus mehr und keine Landjugend.
        Dort erübrigt sich auch die Diskussion über Bio oder konvi.
        Vor 20 Jahren zog ich der Liebe wegen nach Südtirol und vor 15 Jahren kaufte ich
        einen Bergbauernhof. Ich habe den Kreis für mich wieder geschlossen.
        Es tut aber schon weh, den Niedergang der Landwirtschaft und die Diskussionen darüber zu verfolgen.
        Diejenigen die es “erwischt” sind meist Familien die Ihr Herzblut dafür gegeben
        haben, diese Kultur ist unwiederbringlich verloren.

        • Reinhard Seevers sagt

          Tja, es ist nicht alles Ökonomie, aber ohne Ökonomie ist alles nichts….die Geschwindigkeit in der sich alles verändert, in Verbindung mit den politischen Unsicherheiten lassen die “Alten” ängstlich werden. Die Jugend muss die Unterstützung der Erfahrenen erhalten, undogmatisch, aber nachhaltig. Der Generationenkonflikt, wie es ihn früher gab, der hat sich Gott sei Dank etwas gelegt. Beide Seiten, Jugend, wie Alter haben sich angenähert, scheint mir.
          Der beste Hofnachfolger ist der 25Jährige mit 40 Jahre Berufs- und Lebenserfahrung.🙊

          • Ostbauer sagt

            (-:
            Ich glaub das Beste ist, einfach reinriechen lassen, Zahlen offen legen, Verantwortung übernehmen lassen,zusammen Entscheidungen treffen.
            Angestellt zu einem vernünftigen Lohn der Aufgabe entsprechend ohne das “Du musst den Betrieb übernehmen”. Wenn dann auch brisante Situationen zu meistern sind; man diese gemeinsam durchsteht und die Unterlippe wieder über Wasser bekommt und Filius sagt”kriegen wir hin”, sieht`s doch positiv aus.
            Wenn nicht, dann ist es meine Entscheidung.
            Aber ich glaube, die Jugend geht mit den ganzen Auflagen und “Neuerungen” eh anders um. Sie sehen es als Ansporn und Problem, welches gelöst werden muss; sportlich eben. (Ich seh`s etwas problematischer)
            Irgendwie kann ich mich ganz schwach dran erinnern,dass ich solche Diskussionen auch mit meinem Vater geführt habe. (-:

            • Arnold Krämer sagt

              Viele Fehlentscheidungen hinsichtlich der Hofnachfolge haben damit zu tun, dass man sich selbst und/oder dem Hofnachfolger etwas vormacht, die eigene wirtschaftliche Situation bewusst oder unbewusst falsch einschätzt, oder aber, auch das gibt es, nicht den Mut hat, den besser oder die besser Geeignete/n für die Hofnachfolge auszuwählen.

              • Ostbauer sagt

                Geh ich völlig konform, hab nichts anderes behauptet.
                Der oder die Nachfolger/in muss absolut wissen, worauf man sich einlässt.

                • Arnold Krämer sagt

                  Ich wollte Ihre Aussage auch nur noch einmal deutlich unterstreichen, offener und ehrlicher Umgang mit Zahlen, Daten, Fakten und Verantwortung übertragen bzw. im Kleinen einüben lassen.

    • unkomplizierter Wurzelwicht sagt

      Richtig – Gerade bei jenen, denen es sehr gut geht, sind die Zweifel extrem gewachsen, weil genau eben diejenigen wissen, an wie vielen Stellschrauben man ständig drehen muss bei kaum mehr vorhandenen Spielräumen, um ein solch hohes Niveau überhaupt halten zu können.

      Die Jugend auf unseren Höfen ist heute einem enormen Erfolgszwang ausgesetzt, dem diese physisch und psychisch auf Dauer auch gewachsen sein muss. Ein sehr hartes Brot fürwahr, es sei denn, man hat alleinig das Betriebsziel “Prämienoptimierung – BIO-Landbau” vor Augen. – Dieses Modell muss aber auch erst wunschgemäß funktionieren; und viele Praktischer bekommen parallel demonstriert, dass das wahrlich kein Selbstläufer ist, wie man es sich zunächst so schön erträumte. Da platzen ganz schnell Luftschlösser …

      Der Heilsbringer “BIO-Landbau” hat solange Hochkonjunktur, solange es genügend konventionelle Betriebe zwecks notwendiger Kompensation gibt. Was, wenn sich dieses Verhältnis rasant umkehrt!?

      Für derzeit etwa 16 Mio. Hektar LN steht ein fester “Prämienkuchen” zur Verfügung. Ich stelle mir -für viele heute noch nicht unbedingt nachvollziehbar- die Frage was passiert, wenn alle Umsteller an der Kaffeetafel Platz genommen haben und ein Teil dieser hungrigen Mäuler vor leerem Teller sitzen bleibt, weil die Schnelleren ihre etwa 700,00 €/ha für die eigene Existenzsicherung dringend benötigen. Als guter Betriebswirt weiß man schließlich, dass Geld nur einmal ausgegeben werden kann…

      • Paulus sagt

        Wenn die Jugend auf den Höfen dem “vermeintlich” physischen und psychischen Druck nicht gewachsen sind, halte ich sie schlicht für unfähig. Man kann sich auch in der eigenen Blase einscheißen.
        Gut, dann studieren sie halt auf Lehramt oder machen etwas auf sonstige Staatsversorgte.

        • Inga sagt

          Warum muß einer psychischen und physischen Druck aushalten können, Paulus?

          Meinst du, ob das die heutige Jugend weniger aushält, wie die Menschen von früher?

        • unkomplizierter Wurzelwicht sagt

          Sie gehen zu 100% auch davon aus, dass die unentgeltliche Mitarbeit der Partner und Familienangehörigen auf den Höfen auch forthin in Stein gemeißelt bleibt!? Wenn gerade ersterer ein Top-Job außerhalb der LW hat, der diesen voll und ganz vereinnahmt, so dass die Familienplanung an sich schon einen gewissen Spagat innerhalb der gleichberechtigten Partnerschaft einfordert, so leistet unsere derzeitige Agrarpolitik der Landwirtschaft u.a. mit einem überbordenden Verwaltungskrieg am Schreibtisch wahrlich einen Bärendienst, etc.pp..

          Und dann können die engagierten “jungen Wilden” noch nicht einmal stolz von sich behaupten, von ihrer eigenen Hände Arbeit leben und existieren zu können…; betteln müssen sie um Staatsknete in alljährlich intensivmedizinischer Überlebensstrategie!? – Für wie blöd halten Sie unsere Bauernkinder denn eigentlich!?

          Werter Paulus, Sie sind alles, aber ganz sicher KEIN BAUER!

    • Elisabeth Ertl sagt

      Das Hauptproblem der hiesigen Landwirtschaft ist eine nicht nachhaltige Überproduktion, wie auch Niggli richtig feststellt. Dieser Tatsache wird man sich stellen müssen.
      Wie wenig treffsicher die politische Antwort auf die Nitratbelastung in D. auch sein mag, Deutschland HAT ein Nitratproblem, und es hat zumindest AUCH mit der nicht nachhaltigen landwirtschaftlichen Überproduktion zu tun. Ist so. Auch in Österreich mit seinem vorbildlich genauen Nitratmessnetz. Punkt.
      Gestern diskutierte ich mit einem Städter über den Wolf. Er war für das Wesen der Probleme durchaus zugänglich. Aber am Ende sagte er: Selbst wenn die ganze Weidewirtschaft in Österreich zu Gunsten des Wolfes aufhört, haben wir immer noch genug zu essen. Also seid euch im Klaren: ihr seid von uns abhängig, wir sind nicht von euch abhängig. Also wird im Zweifel geschehen, was wir Konsumenten, Städter, Touristen wollen, nicht was ihr Bauern wollt.
      Mit diesem Argument kann man zwar nicht alle Betriebszweige gleichzeitig unter Druck setzen, aber man kann wunderbar einen Betriebszweig gegen den anderen ökologisch ausspielen.
      Diese Selbstkritik “Wir Bauern betreiben eine nicht nachhaltige Überproduktion, indem wir uns in einem Konkurrenzkampf gegeneinander machomäßig aufreiben”. die muss einfach einmal anfangen, ehe man mit Konsumenten-, Städter- und NGO-Bashing weitermacht.

      • Reinhard Seevers sagt

        Das sehe ich ein wenig anders. Man kann es lediglich Überproduktion innerhalb eines vorh. Wirtschaftssystem bezeichnen. Man kann gar nicht zu viel produzieren, wenn Millionen Menschen verhungern. Wenn aber das Geld ungleich verteilt ist, dann wird teuer produziertes aus einem Industriestaat für die Armen der Welt unerschwinglich.
        Ferner ist es so, dass, um nur ein Beispiel zu nennen, Ägypten z.B. früher europäischen Weizen in großem Stil importiert hat, weil das Bevölkerungswachstum dermaßen gestiegen ist und die Erzeugung im eigenen Land nicht ausreicht. Nun liefert Russland den Weizen, weil sie billiger sind.
        Weiterhin bezeichne ich die Nitratproblematik als Luxusdiskussion. Es geht um die Einhaltung eines Vorsorgegrenzwertes, nicht um Gefahr oder gar Tod. Man bauscht hier ein kleines Problem groß auf, um einen Buhmann zu generieren, und um seine Bioforderung zu rechtfertigen.

        • Ostbauer sagt

          Unterschreib ich jeden Satz!!
          Nur Russland wird im Moment auch nicht billiger liefern. Die Exportsteuer auf Weizen soll bis Juni auf 50 €/t ansteigen. Die haben auch Probleme, ihre Lebensmittelpreise stabil zu halten. Weltweit sind die Läger leer.
          Und wenns überall knapp wird, kommen sie alle aus ihren Löchern und schwadronieren über ” Tank oder Teller” und das doch in den armen Ländern so viele hungern. Genau die gleichen Leute , welche vorher was von Überproduktion und “selbst schuld” gefaselt haben. Wie es kommt: ist sowieso verkehrt.

        • Elisabeth Ertl sagt

          Den Grenzwert für Nitrat festzusetzen, obliegt den Medizinern, das geht uns Landwirte gar nichts an.
          Wenn die Produktion wirklich nicht nachhaltig ist, kann man nicht mit dem Hunger argumentieren, den verschiebt man damit ja nur auf später.
          Die Leute wissen einfach, dass Österreich noch immer eine Selbstversorgung von 110% hat trotz Wegwerfkultur und übermäßigem Fleischkonsum. Damit
          lässt sich keine einzige ökologische Sünde der Landwirtschaft – wenn sie denn tatsächlich eine ist – rechtfertigen, da wird man beim Volk auf Granit beißen, das wird man zur Kenntnis nehmen müssen.
          Und ich meine damit nicht nur Milchüberproduktion mit Soja aus Übersee. Ich meine auch beispielsweise Fleischproduktion im Form von Mutterkuhhaltung auf Almen, die sich geländemäßig und futtermäßig auch eignen würden für eine extensive Milchproduktion, die bekanntlich eine effizientere Ressourcennutzung darstellt als Fleisch – noch dazu, wo man eh nicht mehr weiß, wohin mit dem Nebenprodukt Rindfleisch. Milchkühe würden auch weniger Probleme mit Touristen machen.
          Ich meine auch unbehirtete Schafherden auf Hochalmen mit dem Problem der Überstoßung und Unterbeweidung. Die Schweiz finanziert das immer noch, nur der Wolf behindert das, weil die Hirten aus Angst kündigen.
          Dass das alles eine Geldfrage ist, ändert ja nichts daran, dass man in Ö. da unökologisch unterwegs ist, und es nichts hilft, das schön zu reden.
          Die ÖVP wollte vor der Wende die ökosoziale Marktwirtschaft des Prof. Binswanger verwirklichen, aber dann ist die EU dazwischen gekommen. Die EVP wäre gut beraten, zu diesem Weg zurück zu kehren. Binswanger ist ja überzeugt, dass sich Landwirtschaft für die gegenwärtige Form der Globalisierung nicht eignet.
          Der Wolf ist nichts weiter als eine Geißel der Weidewirtschaft, er so gut wie keinen Nutzen. Aber man kann ihn auch als Rute im Fenster betrachten, die wahren Probleme einmal einzugestehen, weil man nur so in der Diskussion eine Chance hat zusammen zu kommen.
          Wenn Politik die Einsicht hat, Leute wie Niggli als Berater zu akzeptieren, ohne irgendwelchen kollektiven Ökomoden hinterherzuhecheln, dann ist es legitim, auf die finanzielle Situation der Nitratproduzenten, Regenwaldsojaschweinüberproduzenten und Almvernachlässiger keine Rücksicht mehr zu nehmen und sie zunächst einmal zu opfern. Dann gibt es keine Überversorgung mehr, und der Preis steigt. Und dann haben nicht nur diejenigen eine Chance, die im gegenseitigen Übernahmekrieg mit dem Nachbarn die Sieger bleiben, bis am Schluss nur noch drei Konzerne übrig sind. Dann haben alle eine Chance, die motiviert sind, und die diszipliniert genug sind, ihr kreatives Potential und ihr Leistungspotential auszuschöpfen. Dann haben auch junge Leute eine Chance.

          • Reinhard Seevers sagt

            Also, ich antworte jetzt mal nur zum Nitrat:
            …von wegen Ärzte legen fest…..
            Der WHO-Grenzwert lag bei 100mg, die EU hat es auf den halben Sicherheits-Vorsorge-Angstwert von 50mg reduziert, politisch entschieden.

            Georg Keckl:
            “Der Trinkwasser-Grenzwert lag damals noch bei
            90mgNitrat/l, wurde 1986 wegen der vorhergesagten
            Machbarkeit für die Wasserwerke auf 50mg/l gesenkt.
            Es gab Übergangsfristen. Wegen mangelhafter Brunnen
            waren neben den Keimgefahren auch die Nitratgehalte
            früher teilweise sehr hoch, führten in den 50er Jahren
            zum Grenzwert von 90mg/l.
            Seit der Einführung zentraler Wasserleitungen werden
            die Brunnen und Wassergewinnungsanlagen immer
            besser. Prof. Karl Aurand war Leiter des WasserhygieneInstitutes beim Bundesgesundheitsamt. Dieses Institut
            ging im UBA auf. In 20 Jahren wäre alles Grundwasser
            verseucht, könnten wir keines mehr trinken, meinte er.
            In einem Bericht des SPIEGELS orakelte ein
            Wissenschaftler, Trinkwasser könnte bald so teuer wie
            Bier werden. Prof. Aurand wollte Nitrat verbieten!
            Nitrat ist lebensnotwendig, ohne Nitrat gäbe es kein
            Leben, keinen Stickstoffkreislauf. Eine der vielen
            Ökoprognosen, die nach dem Waldsterbensmuster
            Angst schüren sollten….”

            Wenn der Mensch 96% des teuer aufbereiteten Wassers zum Runterspülen von Schei.e und dem Waschen von Autos oder dem Rasensprengen Nitratfrei haben muss, dann stimmt was mit dem Inhalt des Gehirns nicht….evtl. Nitratmangel?

            • Ostbauer sagt

              Genau wie mit Eisen.
              Unser Hofbrunnen hat seit 40 Jahren die gleichen Eisengehalte.
              Geologisch bedingt etwas hoch. Damals alles iO. 20 Jahre später war es ein “optischer Mangel”, heute ein Verstoß gegen die Trinkwasserverordnung.
              Quintessenz- Aufbereitungsanlage.
              Und dann kaufen wir im Laden Tabletten wegen Mangel an Eisen.
              Reines Absurdistan.

          • Mein Chef damals in Münster, beide Diplomlandwirte, der eine auch noch von der Toxikologie mit riesigem Riecher, viele von der Biologischen Bundesanstalt darunter, hatte seinen Spezi aus Berlin mit beim Vortragen berücksichtigt. Während den anderen dies als Urlaubstag und Freizeit abgezogen wurde und sie sich gewitzterweise erkundigten, ob ich ihre unterschriebenen Verträge schon weitergeleitet hätte oder vernichten könnte, verpetzte mich und sagte, dass es ihm dünkte meine Stipendiaten seien nicht gut betreut als Rache vielleicht, weil ich zu schnell war. In Hohenheim meinte ich dass seine Idee die Gehwege im Winter mit Schlacke statt mit Salz zu streuen, nicht gesund wäre. es wäre nur in Berlin ein Versuch in Dahlem.

    • Ehemaliger Landwirt sagt

      “Auch wenn die Aussicht verlockend sein mag, demnächst neben zu erwartenden Pachteinkünften ein Gehalt als öffentlich Bediensteter zu erhalten, glücklich muss das nicht machen.”

      Würde in diesem Fall die Tätigkeit als Landwirt glücklicher machen, hätte man sich nicht für einem Beruf als öffentlich Bediensteter entschieden.

  12. oberländer sagt

    Ein Berliner Fassaden Bauer soll der Auftrag erhalten haben,
    an einem Berliner Gebäude den Spruch ” dem deutschen Volke ”
    in ” dem eigenen Beutel ” zu ändern.

    Wenn wirtschaftlich Interessen der Politiker hinter Patriotischen
    zurückstehen müssen ( um jeden Preis am Sessel kleben ),
    ist das irgend wann gefährlich

    • Reinhard Seevers sagt

      Das sind altbekannte Nebenkriegsschauplätze. Der “kleine Mann” hat etwas, worüber er sich echauffieren und damit sein Weltbild festigen kann. In der eigenen Welt, der eigenen Blase sind es einzelne “schwarze Schafe” in der anderen Blase sind es alle.
      Jeder weiß, dass Menschen fehlbar sind, nur man selbst nicht. Wenn jetzt die Coronahilfen gestoppt werden, weil man Menschen ertappt hat, die missbräuchlich Geld beantragt haben, dann steht das eben auch im Gegensatz zu den Menschen, die schon 1 Jahr auf Geld warten…
      So sind wir Menschen.

  13. Elisabeth Ertl sagt

    “Zwischen gesellschaftlichen Ansprüchen und wirtschaftlichen Zwängen“ Gerade gestern hast du mitgeteilt, dass die Preise nach oben gehen.
    Ansonsten bringt der Text nichts Neues.
    “Warum soll man sich das antun?” Ganz einfach, weil man die Verantwortung trägt. Und die ist derzeit eine Zumutung, eine riesige Ungerechtigkeit.
    Aufgeben aber heißt doch letzten Endes nichts anderes, als auf die Gegenseite zu wechseln.
    Wen ehrt die Geschichte? Die Mitläufer der Nazis oder jene Widerständler, die nach dem Krieg die Demokratie aufgebaut haben? Jetzt habe ich mich dem Vorwurf ausgesetzt, den Nationalsozialismus zu verharmlosen. Das halte ich aus. Wenn es hier keine Landwirtschaft mehr gibt, dann setzt ein Massensterben von Menschen ein, entweder hier oder dort, woher die Lebensmittel dann kommen – siehe Urs Niggli.
    “Die Dreigliederung des sozialen Organismus” von Rudolf Steiner enthält keine Elementarwesen mehr, keine Engelwesen etc. Nur EIN esoterisches Element ist übrig: der Glaube an die Wiedergeburt. Weil es das einzige Konzept ist, das Menschen dazu bewegen kann, nachhaltig zu handeln über ihren eigenen Tod hinaus.
    Ist es nicht interessant, dass genau jetzt junge Menschen zuhauf Polizisten werden möchten, obwohl die Übergriffe auf die Polizei, die Verletzungen und zuweilen Tötungen zunehmen? Im gleichen Sinn sollten wir junge Leute animieren, Landwirte zu werden.

    • Reinhard Seevers sagt

      Elisabeth, ich bin ja eher Agnostiker als Esoteriker, deshalb finde dich den Vergleich des sicheren Arbeitsplatzes eines Beamten zu einem Semi-unternehmerischen Landwirt etwas gewagt. Man kann beide Berufe unmittelbar erlernen, nur wird man den des Landwirts nur bedingt ausüben können….die meisten landen (gewollt oder ungewollt) in der Verwaltung, der Industrie, den Beratungsinstitutionen etc.)

    • firedragon sagt

      “Das die Preise nach oben gehen”
      Ich hab mich ja gestern zurückgehalten.
      Frau Ertl, man muss immer betrachten, von welchem Niveau aus da was steigt, außerdem steigen im gleichen Maße die Betriebsmittelkosten.
      Und sei 20/30 Jahren gibt es für landwirtschaftliche Agrarrohstoffe keinen fest steigenden, an Lebenshaltungskosten orientierten, Preis oder Einkommen. Wie dies ein AN oder Beamter genießt.
      Darüber muss sich jeder klar sein, dass es kein Fest einkalkulierbares Einkommen gibt, noch nicht mal ein garantierter Mindesteinkommen.
      Bsp. Raps von Willi, der Winter ist noch nicht rum, es bräuchte nur ein Hagelereignis und er könnte seinen Kotrakt nicht bedienen.

      • Brötchen sagt

        Drachen Du musst doch noch unterscheiden, wen Du als Landwirt bezeichnest.

        Für Dich ist das der “freie Unternehmer als LW”

        Der hat nirgendwo ein festes Einkommen.

        Die Angestellten haben schon einen Mindestlohn.

        Zudem sind ja Unternehmer in gewisserweise steuerlich begünstigt.

        Wenn ich z.B. bei uns die kleine Unternehmer sehe, die fahren alle in der Familie dicke Autos und haben auch so gute Häuser usw.

        Die Frauen arbeiten alle nur “pro Forma” in der Firma mit.

        Es sei ihnen gegönnt. Der Staat/Gesellschaft will das ja mehr oder weniger fördern, weil das Staatsdoktrin ist/ oder zunehmend war

        Fazit:

        Eigentlich geht es im Kern um die Frage, will ich selbstständiger Unternehmer sein, oder Angestellter.

        Nur sekundär, um den Beruf. Obwohl der Beruf einige Besonderheiten hat.

        • firedragon sagt

          Brötchen, okay … ich ging vom frei unternehmerischen LW aus und auch nur in Bezug zu den agraischen Rohstoffen.
          Dass es da bald unendliche Konstellationen an landwirtschaftlichen Betrieben gibt, ist mir bewusst.

  14. Wolfgang sagt

    Ich kann der Frau nicht widersprechen. Und ich habe auch das größte Verständnis für meine eigenen Kinder, die den Hof mit Sicherheit nicht weiterführen werden.
    Bleibt zu hoffen, dass in ein paar Jahren, wenn wir aus der Tretmühle aussteigen, noch Kollegen als Pächter da sind, die das Niveau halten, mit dem sie uns das Leben jetzt schwer machen, um uns wenigstens einigermaßen ein Auskommen im Alter zu gewähren.

    Aber wahrscheinlich geht es uns dann nicht besser als dem einzigen Einzelhändler bei uns am Ort. Nachdem er seine Immobilie in zentraler Lage vor 8 Wochen zum ersten Mal angeboten hatte, wurde die Preisforderung in der Annonce des Maklers heute bereits um 100.000 € reduziert. Einen Laden wird des da zukünftig sicher nicht mehr geben…

  15. Elisabeth Ertl sagt

    Ich halte nichts von dieser Pauschalierung “die Städter”. Statistisch stimmt es, aber man bringt alle jene gegen sich auf, die sich bemühen, Brücken zu bauen. Deshalb sind mir die ländlichen Brückenbauer lieber.

    • Inga sagt

      Genau,
      Aber die werden doch verstehen, dass man sie als “Städter” benennt.

      Meinem Mann musste ich es auch erst beibringen, weil wir doch selber Städter sind, eben Stadtbauern und zwar aus der Kernstadt.

      Dann gibt es auch noch Leute mit oder ohne Bauernhof aus den Stadtteilen, die sich seit der Gebietsreform auch Städter nennen dürfen.

      Aber bei dieser Diskussion sind wohl Nichtbauern gemeint, die von der Landwirtschaft Bilderbuchahnung und deswegen wenig Verständnis haben.

      Und weil wir in der Demokratie leben ist das legal.
      Es braucht doch nur jeder Wissen von seinem Beruf zu haben.
      Wertvoll sind die Menschen, die über ihren Tellerrand hinausschauen und mehr wissen wollen, auch wo das Essen herkommt und wie es hergestellt wird.

  16. Reinhard Seevers sagt

    Ich glaube, die Fragestellung führt wieder in die Dauerschleife von Frust über Politik, Gesellschaft, Wissenschaft, Ökonomie, Ökologie und Weltschmerz.
    Es scheint wie bei einem Suchtkranken zu sein. Erst wenn er – die Gesellschaft – völlig am Boden liegt, sieht er die Notwendigkeit sein Leben, (und das seines Versorgers?)zu retten. Da wir noch nicht soweit sind, wird erst mal weiter gewurschtelt. Entscheidungen für einen Beruf werden von den vielfältigsten Indikatoren beeinflusst. Für viele ist es das Niveau des Verdienstes, die Aussicht auf Wohlstand. Etliche suchen Befriedigung eigener Bedürfnisse, andere wollen helfen….usw.
    Der Landwirt ist in einer besonderen Rolle, er muss, um seine Ideale, seinen Lebensunterhalt und die Wünsche der Gesellschaft zu erfüllen, Geld verdienen dürfen und dazu in der Lage sein. Wenn die Aussicht dazu nicht gegeben ist, wäre er unklug diesen Weg einzuschlagen.
    Wenn nun beide, die kranke Gesellschaft und der noch unschlüssige landw. Nachfolger aufeinandertreffen, dann ergibt sich die Frage: Heute noch Bauer werden?
    Wir wollen alle hoffen, dass dieses Land noch lange Wohlstand und Sicherheit garantieren kann. Wenn dies nicht mehr der Fall sein sollte, dann Gnade uns Gott….dann wird die regionale Bio-Steckrübe wiederum zum Maß der Versorgung.

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