Bauer Willi
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GroKo-Ergebnis: Verbot von…

Wie top agrar online am Samstag abend (3.2.2018 gegen 20:30 Uhr) berichtet, haben sich die Verhandlungspartner der GroKo beim Thema Landwirtschaft geeinigt.

  • Der Einsatz von Glyphosat soll so schnell wie möglich beendet werden
  • Der Anbau von gentechnisch veränderten Pflanzen soll verboten werden
  • Einführung eines staatlichen Tierwohl-Labels
  • Verbraucherinformation zu umstrittenen Praktiken bei der Tierhaltung
  • Ende des Kükentötens
  • Verbindliche Ziele zur CO2-Einsparung auch im Bereich Landwirtschaft
  • Gefährliche Wölfe können getötet werden

Hier die Meldung im Wortlaut:

https://www.topagrar.com/news/Home-top-News-Groko-Einigung-Landwirtschaft-ohne-Ueberraschungen-9022663.html

Was soll man dazu sagen? Ich sage da erst einmal nichts zu…

Euer Bauer Willi

P.S.: Hier noch eine Meldung von Tagesschau.de: https://meta.tagesschau.de/id/131221/groko-einigung-bei-landwirtschaft-und-umwelt

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111 Kommentare

  1. Ehemaliger Landwirt sagt

    Das sind einmal Beschlüsse, wenig sagend, jedoch um eine GroKo nicht zu gefährden.

    *Der Einsatz von Glyphosat soll so schnell wie möglich beendet werden

    So schnell wie möglich, also nicht sofort.

    *Der Anbau von gentechnisch veränderten Pflanzen soll verboten werden

    Schon seit einigen Jahren stehen auf deutschen Feldern keine gentechnisch veränderte Pflanzen mehr. 2009 wurde der Anbau der bis dahin einzigen in Europa zugelassenen gv-Pflanze (Mais MON810) verboten. Zwei Jahre später kam das Aus für die Stärkekartoffel Amflora. Und dabei wird es bleiben, der Anbau von gv-Pflanzen bleibt erst einmal verboten. Auch Freilandversuche gibt es seit 2013 in Deutschland keine mehr.

    *Einführung eines staatlichen Tierwohl-Labels

    Da wäre die Frage offen, was ist besser, oder schlechter, ein Tierwohl Label der Discounter oder ein Staatliches?

    *Verbraucherinformation zu umstrittenen Praktiken bei der Tierhaltung

    Was ist eine umstrittenen Praktik, ist es die Anbindehaltung? Dann würden Bio Betriebe die größten Probleme bekommen, kleine Konventionelle werden die unrentable Viehhaltung aufgeben, die müssen sich halt ein anderes Hobby suchen.

    *Ende des Kükentötens

    Küken sind kein wertloser Abfall: Viele Zoos kaufen sie als Lebendfutter, damit ihre Tiere den Jagdtrieb ausleben können, der seine Befriedigung im Töten des Beutetieres findet. Aber auch Falknereien, Storchenstationen und Terrarienbesitzer schätzen Küken. Sie ersetzen Mäuse oder Ratten, die bisher extra dafür gezüchtet wurden. Auch diese brauchen Futter und Käfige, bis sie selbst wieder verfüttert werden. Den Raubtieren ist es egal, ob sie Mäuse oder Küken zum Fraß vorgeworfen bekommen.

    Ein erheblicher Teil dieser Futter-Mäuse wird getötet und dann tiefgefroren – exakt so wie viele Küken auch. In Heimtiermärkten sind sie begehrt wie Partysnacks: „Eintagsküken, 10 Stück, einzeln entnehmbar. Der natürliche Knabberspaß für Katzen, Frettchen und Hunde.“ Küken kosten gefroren pro Kilo bis zu zehnmal so viel wie ein Brathuhn aus der Kühltruhe. Das nennt man Wertschöpfung!
    Füttert man Nachbars Lumpi die Kücken, Stört aber niemanden.

    *Verbindliche Ziele zur CO2-Einsparung auch im Bereich Landwirtschaft

    Fahre Diesel, der erzeugt nicht so viel CO2 wie ein Benziner, das ist mein Beitrag für den Klimaschutz

    *Gefährliche Wölfe können getötet werden

    Wenn das erste Kind angegriffen wird, dann ist jeder Wolf gefährlich, bis dahin will der nur Spielen, wie der Hund im Stadtpark. 🙁

  2. Apropos Glyphosat: Neulich habe ich einen Artikel gelesen des Inhalts, dass nicht Glyphosat das Problem ist, sondern Roundup. Dass man eigentlich von Roundup reden müsste und nicht von Glyphosat, weil die Giftigkeit in den Wechselwirkungen der einzelnen Bestandteile von Roundup liegt, von denen Glyphosat nur einer ist.

    Ich würde dazu gern den Bauernstandpunkt hören. Was bringt ihr denn wirklich auf die Felder? Glyphosat pur oder Roundup?

    Stimmt das, was in diesem Artikel behauptet wurde? Ist der Cocktail Roundup tatsächlich um den Faktor 125 giftiger als der Bestandteil Glyphosat? Und wenn ja, warum wird dann nur gegen Glyphosat gewettert? Warum spricht niemand von Roundup?

    • bauerhans sagt

      ROUNDUP ist das teure markenprodukt,was aber schneller wirken soll.
      glyphosat als nachbau ist wesentlich billiger und kann z.b. durch schwefelsauresammoniak „geschärft“ werden.

    • Ehemaliger Landwirt sagt

      Kannst mal Roundup AC kaufen, da ist nur Essigsäure, kein Glyphosat drinne,
      mit dem Zeugs kannte auch die Toilette und den Kühlschrank putzen.

    • Mark sagt

      Vermutlich handelt es sich bei dem im Artikel erwähnten Zusatzstoff um POEA tallow amine. Diese Zusatzstoffe, die übrigens nicht nur in Round up, sondern auch in Generikas enthalten waren, sind seit 2016 verboten. Es gab wohl ernst zu nehmende Hinweise, dass POEA gesundheitsgefährend sein kann. Mein Standpunt: Wenn es solche, wissenschaftlich begründbare Erkenntnisse gibt, müssen Anwedungsverbote ausgesprochen werden, nicht jedoch aus rein ideologischen Gründen!

    • Paulus sagt

      Roundup ist eine Markenbezeichnung. Das Produkt basiert auf dem Wirkstoff Glyphosat und wird ggf. durch sogen. Additive, in Form von z.B. Ammoniumsalzen o.Ä. ergänzt. Roundup ist mit unterschiedlichen Wirkstoffkonzentrationen erhältlich.
      Wir haben noch zwei kleine Gebinde, eines aus dem Gartenmarkt und frei verkäuflich und eines von der Genossenschaft in BE bei Sachkundenachweis. Den habe ich zwar nicht, bekam es nach kurzer Belehrung aber trotzdem.
      Glyphosat kam erst in Verruf, nachdem Monsanto gentechnisch verändertes und resistentes Saatgut auf den Markt brachte und deren robustes Vorgehen die NGOs erregte bzw. auf den Plan rief.
      Erbärmlich finde ich die Aussage der GroKo-Verhandlungen zur Zulassung neuer PSM.
      Was soll denn da kommen bitteschön? Bayer/Monsanto und Konsorten haben mit Sicherheit schon Produkte in der Pipeline, die aufgrund des Patentschutzes endlich mal wieder ordentlich Gewinn versprechen. Mich ärgert, dass derartige Entscheidungen von völlig MINT-befreiten Politikern getroffen werden, denen ich Dihydrogenmonoxid (DHMO) als toxisch verkaufen kann und für die lt. Umfrage
      1 Mrd. = 100 Mio. sind.
      Bauer Willi bringt es in einem seinem Beitrag – Die Wendungen der Wende – „Oh sorry, man, da ist ein wenig Shit passiert, ey.“ auf den Punkt. Das passt schon.

      • Mark sagt

        „Den habe ich zwar nicht, bekam es nach kurzer Belehrung aber trotzdem.“ Aufpassen, nach §68 Abs.1Satz5 PflschG könnte dies eine Ordnungswidrigkeit sein, für das ein Bussgeld fällig werden kann.

  3. Friedrich sagt

    In den Beschlüßen wird die“ Nebensache zur Hauptsache“ gemacht. Kein Wort über die wirtschaftlich , gesellschaftliche Zukunft der Landwirtschaft und der Landbevölkerung. Das sind populistische Beschlüße. Haben die sich denn von der Industrie und dem Kapital kaufen lassen. Wissen die denn überhaupt noch das es Wähler gibt ? Mit solchen Beschlüßen kann man diese Leute doch nicht mehr wählen. Das ist ein Schlag gegen die Realitäten.

  4. Altbauer Jochen sagt

    Klimawandel? Co2 einsparen?
    Holt die Flugzeuge vom Himmel !
    Die Kondensstreifen befördern die Erderwärmung !
    An dem Thema kratzt nicht mal einer,- Hosensch……. !
    Laden wir´s den Bauern auf ,die sind ja leidensfähig
    und irgendwie kommen die schon rum (oder auch nicht-dann ist es halt so )
    Interessiert das unsere Politiker wirklich ???

    • Aufklärer sagt

      Ne, die Bauern sind nicht leidensfähig, die können mit ihrem Land und Kapital aber nicht abhauen. Deshalb werden die auch so gegängelt – wobei die Landwirte offenbar auch untereinander durch Bio / Markenscheiß und allgemeine Konkurrenz schön gespalten werden – Während das asoziale Kapital sich jeden Scheiß rausnehmen kann, nie bestraft wird, sondern nur immer noch mehr Gelder nachgeschmissen kriegt. Is ja ein ganz arg scheues Reh das Kapital.

      Mich macht auch stutzig:

      „Die Zulassung neuer Pflanzenschutzmittel soll durch Personalaufstockung in den beteiligten Behörden beschleunigt werden. Das gesamte Zulassungsverfahren will die GroKo transparenter machen.“

      Billiges sicheres funktionales patentfreies Glyphosat verbieten, Ersatz ist natürlich neu entwickelt, SAUteuer und dann Patentgeschützt…

      Es haben ja schon Fachleute von den Hausdächern geflüstert, das die NGOs möglicherweise nur die Arbeit für die Konzerne machen und die wahren Drahtzieher hinter der Glyphosathetze jene sind, die lieber mit Patentgeschützter Ware wieder neu Gewinne machen wollen.

      Und die, die angeblich diese Leute bekämpfen sind so dämlich und längst auf dem Niveau größter Idiotie angekommen und merkten es nicht mal mehr … wobei: Das Greenpeace, WWF und Co mit dem Großkapital im Bett liegt, wäre mir auch nicht mehr neu.
      Vom Siegelverkauf leben die NGOs ja auch ganz gerne. Erpressung – wir hetzen deine Kunden auf, du zahlst und wir locken sie dir wieder an …

      Würde die idiotischen Überzeugungssysteme wieder erklären. Ablassbriefe sind ja nun auch nix neues … klappt ja für die SUV-BIO-Fraktion prima.

      • bauerhans sagt

        aufklärer,die bauern produzieren gern,pachten teuer,kaufen teure maschinen und jammern anschliessend,was seit jahrzehnten bekannt ist.

        • aufklärer sagt

          Ja, ok. Mag sein das viele Landwirte nicht das große Kostenbewußtsein haben, nicht den „Controller“ im Sinn, wie es Kaufleuten bzw. BWLern eingeimpft ist.

          Das ist ja auch etwas, das man durch Kritikfähigkeit sofort beachtet: Was mache iCH anders / falsch / was läuft bei mir warum schlechter?

          Aber so viele Stellschrauben wirds da auch nicht geben, vieles gibt der Markt einfach vor.

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