Bauer Willi
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Gefahr und Risiko

Immer wenn es um landwirtschaftliche Themen wie Gentechnik oder Pflanzenschutzmittel geht, wird darüber gesprochen, wie gefährlich diese sein können. Ich versuche es dann mit einem Beispiel, in dem den Unterschied zwischen Gefahr und Risiko erläutere.

Wir alle wissen, dass Haie einen Menschen töten können. Es ist sehr unwahrscheinlich, aber es kommt vor. Haie sind für den Menschen eine Gefahr. Wie ist es mit der Nordsee? Leben dort Haie? Und da habe ich gestern diesen Artikel gesehen.

https://www.nationalgeographic.de/tiere/2022/07/welche-haie-leben-in-der-deutschen-nordsee?

Tatsächlich leben in der Nordsee Haie. Und im Artikel steht, dass diese nur rund einen Meter lang werden und somit für den Menschen un-gefähr-lich. Ist es ein Risiko, in der Nordsee zu baden und vom Hai getötet zu werden ? Nein, das Risiko ist Null.

Genau diese Unterscheidung wird bei Diskussionen z.B. um Glyphosat gerne verschwiegen. Theoretisch stellt dieser Wirkstoff eine Gefahr dar, bei sachgemäßer Verwendung besteht aber für den Menschen kein gesundheitliches Risiko. In etwa verhält es sich so auch bei einem Messer: man kann damit sein Butterbrot schmieren, aber bei unsachgemäßer Anwendung auch einen Menschen töten.

 

 

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44 Kommentare

  1. Bauer Claus sagt

    Früher wurde die Giftigkeit einer Substanz durch den LD 50 Wert angegeben.
    LD heißt Letale Dosis.
    50% der Versuchsratten mussten Sterben.
    Die Giftigkeit wurde in Milligramm/Kg Körpergewicht angegeben.
    Je kleiner die Menge desto giftiger die Substanz.
    Es gab eine Giftklassenverordnung mit drei Giftklassen.
    Viele Pflanzenschutzmittel waren in keiner der drei Giftklassen eingeteilt, hauptsächlich Herbiziede.
    Lippenstift hätte darmals eigentlich in Giftklasse 3 ( minder giftig) gehört.
    Das war in der ersten Hälfte der 80er Jahre.
    Es kam danach eine Gefahrgutverordnung, alle Pflanzenschutzmittel wurden in dieser Verordnung integriert (auch solche die in keiner der drei Giftklassen aufgeführt waren).
    Kosmetikartikel kamen grundsätzlich nicht in diese Verordnung.
    Wenn ich eine Pflanze wäre würde ich denken, LD 50 Wert mit Ratten was für ein Blödsinn es hätte doch ein viel größeren Ausagenwert mit Stifmütterchen oder Vergismeinicht. Aber da ich keine Pflanze bin finde ich dass der Aussagewert mit Ratten höher ist.

  2. Am Ende des Grünen Regenbogens sagt

    „Immer wenn es um landwirtschaftliche Themen wie Gentechnik oder Pflanzenschutzmittel geht, wird darüber gesprochen, wie gefährlich diese sein können.“ — Diejenigen, die so reden, sind sehr oft auch diejenigen, die sich freiwillig mRNA-Substanzen injizieren lassen. Es sind aber auch genau diejenigen, die andere dazu zwingen wollen, sich diese potentiell toxischen Substanzen injizieren zu lassen. Mit Links-Grüner Polylogik kriegt man alles immer unter einen Hut, wenn man nur widde widde will.

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  3. Smarti sagt

    Dass in Panik-Deutschland Pflanzenschutzmittel nochmals als notwendiges Übel angesehen wird glaube ich nicht. Weder mit Erklärungen noch mit Beweisen der gewünschten Wirkungen und auch der unerwünschten ( sehr seltenen ) Nebenwirkungen – z.B. durch fehlerhafte Anwendung die Pflanzenschutzmittel.
    Also was könnte da noch helfen ?
    Warum nicht eine Wanderausstellung organisieren ?!
    In jeder grösseren Stadt mal eine Woche oder länger einen grossen Einkaufsmarkt „umräumen“ ( warum soll der LEH nicht mitmachen – ist ja auch Werbung ) alles was einmal eine Pflanzenschutzmassnahme ( auch Bio ) erhalten hat – wird aus dem Regal geräumt. Wenn das zu krass ist, dann halt eine grüne Banderole drum…
    Ja, Medikamente sind potentiell gefährlich – aber ohne werden wir hungern.

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  4. edakteur sagt

    @Bauer Willi: ein Null-Risiko gibt es nicht!
    Risiko ist immer eine Frage des derzeitigen Wissens und der damit verbundenen Akzeptanz. Akzeptanz ist eine Frage des Bewußtseins und der damit verbundenen Bewertung rationaler Fakten.
    Nun ist es so, dass in Deutschland die Akzeptanzfrage für Pflanzenschutz-Mittel deutlich schlechter ist, als in anderen Ländern (z.B. USA). Selbst dort ist aber die Glyphosat-Bewertung durch Richter und Gerichte deutlich schlechter als die allgemeine Bewertung.Wer etwas ändern will, muß also an der Bewertung arbeiten…und Vertrauen aufbauen.

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    • Obstbäuerin sagt

      Das Vertrauen von mindestens 90% der Bevölkerung in unsere moderne Landwirtschaft ist schon deshalb in der Praxis vorhanden, weil genau dieser Anteil der Bevölkerung unsere Nahrungsmittel konsumiert. Trotzdem erliegen sie mental der medialen Fehlinformation, was sie aber nicht daran hindert weiter hochwertige, konventionell erzeugte Produkte zu kaufen. Das in unseren Medien gewaltig was schief läuft, sieht man jetzt an den zum Teil offengelegten Strukturen des RBB und diese unterscheiden sich nicht im mindesten von den anderen ÖR.

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    • Bauer Willi sagt

      Edakteur
      Das Risiko, in der Nordsee von einem Hai getötet zu werden ist Null.
      Haben Sie jemals eine Meldung gehört, dass es anders ist? Dann wäre ich unter Umständen bereit, mein gegenwärtiges Wissen zu erweitern.

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      • Lady sagt

        „Das Risiko, in der Nordsee von einem Hai getötet zu werden ist Null.“

        Je nach Fachgebiet ist die Definition von Risiko doch unterschiedlich. Kann man ausschließen, dass ein potentiell gefährlicher Hai in die Nordsee „zureist“ ? Ich denke nein, und damit wäre die Eintrittswahrscheinlich eines tödlichen Haibisses in der Nordsee für mich auch nicht null.
        Nach meinem Eindruck wäre es vielleicht auch besser gewesen, offensiver mit dem Thema Pflanzenschutz umzugehen. Klar, hinterher sind alle schlauer.
        Aber so geht die Landwirtschaft immer automatisch in eine Verteidigungsrolle. Und das ist schwieriger als der Angriff, insbesondere bei Rückendeckung durch die Medien.

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        • Brötchen sagt

          Lady, das ist Ideologie, da sind Sachargumente sinnlos!
          Hast du schon Mal gehört, die Grünen hätten zugegeben, „wir haben uns geirrt!“
          Wenn man bei Bender nur hinhört, wie sie argumentiert. Ihre Methodik.
          Sie lässt Argumente nie gelten, nur ihre bzw. Schränkt die anderen sofort ein.

          Sie sagt nie, gut dann überprüfen wir das und dann reden wir weiter.

          Sie verwendet bestimmte Techniken.

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        • Bauer Willi sagt

          Ich bin nicht der Meinung, dass der Vergleich eine Verteidigungshaltung ist, sondern eine fachliche Abgrenzung zweier Begriffe.
          Das mit dem zugereisten Hai …..von woher denn.. ne, das ist konstruiert.
          Das Risiko ist Null!!
          Basta!!!
          😁

          • unkomplizierter Wurzelwicht sagt

            Lieber Willi, deine Bastamentalität ist leider etwas schwierig.

            Jüngst erst hat sich ein Belugawal in die französische Seine verirrt, gefressen hat er nicht mehr, weil er schlussendlich kein Süsswasserfisch ist. Sein Verdauungssystem hat massiv gelitten, deshalb ist er wohl auch elend zugrunde gegangen, obgleich man alles Menschenmögliche nicht unversucht ließ, dieses Meerestier zu retten.

            Zu listen unter: Ausnahmen bestätigen die Regel…

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          • unkomplizierter Wurzelwicht sagt

            Lieber Willi, bitte jetzt nicht in den falschen Hals kriegen… 😉

            Bei „Basta“ reagiere ich zwischenzeitlich hoch sensibel, obgleich genau das, wenn aller Ärger wieder einmal brutal in mir hochkocht, auch sehr oft meine Gedanken durchkreuzt.

            Es ist gerade diese Agrarpolitik-Bastamentalität, die ein Aufeinanderzugehen mehr oder weniger unmöglich macht; schlüssige Sachargumente seitens der Bauern stoßen fortwährend auf vollkommen taube Ohren beim Gegenüber.

            Noch hat man in Reihen unserer derzeitigen Entscheidungsträger nämlich nicht realisiert, dass, wenn überhaupt, wir der allgewaltigen Klimakrise nur mittels adäquatem Dünger- und PSM etwas entgegenzusetzen haben.

            Und genau damit sind wir, liebe Lady, in unserer Argumentation der Zeit schon um Längen voraus. Nur hören will DAS(!) gegenwärtig kaum jemand; ergo lernen wir Menschlein wohl einzig aus einem leibhaftig verspüren Schmerz, den man sich, geradezu masochistisch veranlagt, wohl erst einmal selbst antun muss.

            Soll aber keiner hinterher jammern – wir Bauern hätten nicht sehr frühzeitig gewarnt, OHNE ERFOLG, leider…!!!

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          • edakteur sagt

            @Bauer Willi: siehe meine Antwort weiter unten zu Null-Risiko. Es gibt dies schlicht nicht! Begründung wurde dargelegt. Sollte Ihnen als studiertem Bauern eigentlich klar sein.
            Von daher ist Ihre Darstellung des Null-Risiko eines Haiangriffs in der Nordsee lediglich bei Hundshaien richtig. Bei den ebenfalls in Nord-und Ostsee vorkommenden Heringshaien stimmt das per se schon nicht mehr! Damit ist Ihre Argumentation hinsichtlich Pflanzenschutzmittel-Risiken sicherlich infrage zu stellen.

      • edakteur sagt

        @Bauer Willi: grundsätzlich gibt es kein Null-Risiko!
        Wenn wir uns auf die wissenschaftlich-technische Formulierung von Risiko einigen können, ist Risiko immer eine Funktion/Folge von Eintrittswahrscheinlichkeit mal Schadenswirkung. So gesehehen, kann es kein Null-Risiko geben!

        Das wäre so, als wenn man behaupten würde, es ist ein Null-Risiko, von einer Sternschnuppe erschlagen zu werden…

        Zum Hai – und da ist der Hundshai, den Sie wahrscheinlich meinen, aufgrund seiner Größe – sicherlich ein nicht vorhandenes Risiko. Wenn Sie aber bei Wikipedia schauen, finden Sie für Nord-und Ostsee auch den Heringshai. Der wird „als potenziell gefährlich eingestuft“. In der Realität sind jedoch (bisher) keine Angriffe auf den Menschen bekannt. Von den anderen 500 Hai-Arten reden wir mal nicht.
        Was soll also seriöserweise der Hinweis auf ein Null-Risiko beim potentiellen Angriff des Hundshais bezüglich der Gefährdung durch Pflanzenschutzmittel bringen? Mir erschließt sich Ihre Logik nicht! Das ist wie Äpfel mit Birnen verglichen. Nix für ungut…!

    • evo.... sagt

      Akzeptanz ist eine Frage des Bewußtseins und der damit verbundenen Bewertung rationaler Fakten.

      So sehe ich das nicht. Da läuft eher auf der Basis unbewusster Gefühle. Die emotionalen Muster, die uns mal die Braunen beschert haben, haben eine Wiederauferstehung und bescheren uns heute die grün-biologische Bewegung. Die aktivste Bioszene haben wir in Deutschland und Österreich. Das waren auch die Länder wo die Braunen am aktivsten waren. Demeterhöfe in KZ´s und bei der SS…..! Es gibt einige Parallelen.

      Wo sind die Menschen, die von Pestiziden krank wurden? Wir haben seit Jahrzehnten immer mehr Biobauern und trotzdem haben wir einen Verlust der Artenvielfalt. Jetzt immer noch mehr Bio zu fordern hat mit Verstand und Bewusstsein nichts zu tun. Das sind unbewusste Ängste und Geld- und Machtgier!

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  5. Hans Gresshöner,Landwirt sagt

    Wir schaffen es einfach nicht,eine nachhaltige Öffentlichkeitsarbeit aufzubauen!
    Es reicht eben nicht,Tage der Landwirtschaft mit Hüpfburgen und Treckerkorso zu veranstalten. (heute in HF-BI)
    Wir müssen uns PROFIS holen,die gut finanziell ausgestattet, loslegen können.
    200-300€ würde das jeden Betrieb jährlich kosten.
    Das sollte machbar sein.

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    • evo.... sagt

      Ich will versuchen über meine Website einen Fond aufzubauen mit dem wir Ernährungsforschung machen. In der WamS las ich einen Artikel über die

      https://deliciouslyella.com/.

      Nach dem Artikel hat die sich -meiner Meinung nach- total falsch ernährt und ist mit 20 chronisch krank geworden. Die müsste mir unendlich dankbar sein für meine Beratung und könnte sich als Sproß einer Milliadärsfamilie erkenntlich zeigen.

      Die hat auch Leute für Rezeptentwicklung. Die bräucht ich nämlich auch.

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  6. unkomplizierter Wurzelwicht sagt

    Wir Bauern ertrinken derzeit in einem Meer der Desinformation und entsprechend massiv Negativstimmung verbreitender Meinungsmanipulation.

    Eine hybride Kriegsführung, die als solche Gefahr noch immer nicht ernst, gar in ihrer allgewaltigen Dimension überhaupt als solche wahrgenommen wird – parallel dazu die real greifbaren Risiken des heute unverkennbar äußerst brutal um sich greifenden Klimawandels; wir rütteln damit ganz massiv an den Grundpfeilern von Frieden und Freiheit innerhalb unserer überaus schützenswerten Demokratien.

    Wir Übersatten wollen einfach noch immer nicht wissen, wie es den vielen Hungernden weltweit Tag und Nacht zumute ist. Ein äußerst gefährliches Pulverfass – viele durchaus erkannte Risiken, ohne dass man den die Menschheit bedrohlichsten Gefahren in einer notwendigen Ernsthaftigkeit jetzt Paroli zu gebieten gedenkt.

    Glyphosat, PSM, chemischer Düngereinsatz, Gentechnik – allenfalls ablenkende Nebenkriegsschauplätze, die in Bälde wohl keine Relevanz mehr haben werden; Mutter Natur managt ignorant schlichtweg einfach an uns Menschlein vorbei…

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    • Am Ende des Grünen Regenbogens sagt

      „(…) parallel dazu die real greifbaren Risiken des heute unverkennbar äußerst brutal um sich greifenden Klimawandels (…)“ — Können Sie mir mal erklären, wie die etwa 20ppm CO2, die die Menschheit seit Beginn der Industrialisierung in die Atmosphäre abgegeben hat, die Welt an den Rand der Apokalypse gebracht haben soll, wenn es Zeiten gab, in denen es CO2-Konzentrationen von weit über 5000ppm (fünftausend!) gegeben hat? Wie erklären Sie sich Baumfunde in Gletschern? Warum heißt Grönland Grönland? Glauben Sie wirklich, dass die Sonne und die Wolken keinen nennenswerten Einfluss auf das haben, was Sie als „Klima“ bezeichnen? („Klima“ ist ein Datensatz!)

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      • unkomplizierter Wurzelwicht sagt

        Einem Querdenker ist eine solche Argumentation gestattet.

        Wenn Sie meinen, wir lebten heute noch in Pangäa-Zeiten, wo das alles noch zugetroffen haben könnte, dann ist dem so.

        Bezweifeln mag ich an dieser Stelle allerdings, dass es damals die entsprechenden Messtechniken bzw. -verfahren überhaupt schon gab…

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  7. Ferkelhebamme sagt

    Da Glyphosat bei fachgerechter Anwendung dem Menschen keinen Schaden zufügt, mussten dann ja die Insekten, insbesondere der Symphatieträger Biene herhalten.
    Lt UBA wurde beim Fischsterben in der Oder neben der offensichtlichen Alge angeblich ein Pestizid gefunden. Überraschung. Die Propaganda läuft, dagegen kommen Fakten nicht an. Einmal zurück ins Mittelalter bitte. Immerhin macht sich der Tagesspiegel selber schlau und versucht, nachzuhaken

    https://www.tagesspiegel.de/berlin/massenhaftes-fischsterben-gift-von-goldalge-und-ein-pestizid-in-der-oder-nachgewiesen/28613442.html

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    • Ferkelhebamme sagt

      Gott, das ist schon fast Satire! Der Tagesspiegel hakt nach, weil der angegebene nachgewiesene Stoff kein Pestizid ist und schwupps: das UBA korrigiert: es war ein andere Substanz

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      • Obstbäuerin sagt

        Als ich den Beitrag gelesen habe, kam mir gleich der Gedanke, Ferkelhebamme, dass dieser Stoff auch woanders drin sein könnte. Die Korrektur jedoch, wird unbemerkt verhallen. Was bleibt ist „Pestizid“ als eine Ursache.

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          • Ferkelhebamme sagt

            Bin gespannt, wann die ihren Trumpf ausspielen: ihre Gewässerproben aus Gräben in Relation zu den Pflanzenschutz-Anwendungen, deren Dokumentation wir herausgeben mussten. Es ist so verdächtig ruhig um diese Sache. Wahrscheinlich, wenn die Entscheidungen in dir heiße Phase gehen. Es ist so absehbar.
            Wäre unser Verband schlau, würde er schon Gegenproben nehmen, um gleich kontern zu können. Ist er aber nicht.
            Das Pflanzenschutzverbot, dass ich aufgrund dieser Vorkommnisse als sehr sicher kommen sehe, wird in einer Vollkatastrophe für die Deutschen enden.
            Ich persönlich halte es inzwischen wie Smarti: ich hab’s versucht, aber wer nicht hören will, muss fühlen. Resigniert abwarten und Tee trinken (oder Wein und Popcorn). Unsere Familie wird auch das irgendwie überstehen

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            • Schmeckt gut sagt

              Mittlerweile ist es tatsächlich fast Resignation. Das dürfen wir aber nicht zulassen – für unsere Familie und den Hof. Deshalb folgende Fragestellungen: Wo soll denn das angeblich gefundene 2,4 D eingesetzt worden sein? Wo abgeschwemmt bei null Niederschlag? Macht ein Einsatz im Juli überhaupt Sinn – er wird ja immer noch gefunden? Wo und wie soll er über diesen langen Zeitraum in den Fluss gelangt sein? Und die wichtigste Frage? In welcher Kultur macht der Einsatz von 2,4 D zu diesem Zeitpunkt in offensichtlich abschwemmungsgefährdeten Mengen überhaupt Sinn? Ich halte das ganze tatsächlich für übelste Propaganda. 2,4 D wird mit extrem hohem Mengen in Amerika in gentechnisch veränderten Kulturen zur Unterstützung der Unkrautwirkung von Glyphosat eingesetzt. Das ist selbstverständlich ein „no go“ für die Aktivisten. Sie sehen nur die öffentliche Meinungsbildung, vergessen aber die Zulassungssituation in D und der EU. Liebe mitlesenden Journalisten, hakt dort bitte nach. Warum sollten wir Bauern einen so alten Wirkstoff bei extremer Dürre in Mengen einsetzen, die zu diesen Werten im Wasser führen? Das macht keinen Sinn.

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              • evo.... sagt

                Na vielleicht wollte jemand- ev. sogar die Behörden selber- die giftigen Algen mit 2,4-D bekämpfen.

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                • Inga sagt

                  Aber die Behörden wissen doch, welches Quantum, auch unter der Berücksichtigung der Fische man da einsetzen darf.

              • Smarti sagt

                Schmeckt gut, Deine Fragen sind gut ! Und sehr beängstigend zugleich.
                Mal angenommen, die Mittel wären irgendwo gelagert worden und dieser Ort wäre durch einen Brand zerstört worden und damit das Löschwasser in den Fluss gelangt – den Ort würde man finden. Mal abgesehen davon, dass solche Mengen eher unbezahlbar sind und es wohl auch in Polen Kontrollen gibt, die die sachgemässe Lagerung von Pflanzenschutz überwacht.
                Aber so lange und in so hohen Konzentrationen – ist das überhaupt möglich ?
                Wenn man dieses Mittel nachweisen kann – dann kann ein Wissenschaftler bestimmt auch berechnen ( Fliessgeschwindigkeit, Konzentration, Zeitraum…) wieviel von der Substanz ursprünglich in den Fluss gelangt sein muss.
                Oder hat sich da „jemand“ gesagt, wenn die Fische schon sterben, dann ist ja eh egal für den Fluss – dann soll es wenigstens noch für etwas ( den Kampf gegen Landwirtschaft ) gut sein. Ist dieses Mittel am polnischen Schwarzmarkt nicht etwa frei verkäuflich ?
                Es gibt Videos davon.

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              • Schmeckt gut sagt

                2,4 D ist in Deutschland in Getreide und im Grünland zugelassen. In Gräsern macht es Sinn, da diese nicht empflindlich auf Wuchsstoffe reagieren. Andere Kulturen nehmen Schaden, außer sie sind gentechnisch bearbeitet, deshalb mein Hinweis auf Amerika – in Europa wird es aus bekannten Gründen niemals eine solche Zulassung geben. Macht auch keinen Sinn bei dem Uraltwirkstoff. Wo 2,4 D allerdings in über 40 Mittelchen zugelassen ist, ist der Hausgarten. Hmmh – oder soll dort das Verklappen von Altwirkstoffen in Frage gestellt werden? Wie es auch wichtig wäre, Anwendungen von in der Ldw verbotenen Substanzen, in anderen Bereichen zu unterbinden – Bsp. Fassadenfarbe, Haustierbehandlung gegen Parasiten… Dann können die Funde dieser Mittel in dee Natur uns nicht mehr in die Schuhe geschoben werden

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              • Bei einer Konzentration von 4 bis 9 Mikrogramm/Liter sind innerhalb von nur 3 Tagen mindestens 350 Liter Pflanzenschutzmittel in der Oder an Frankfurt vorbei geschwommen. Ich glaube nicht, dass im gesamten Einzugsgebiet der Oder überhaupt soviel 2,4D in der Landwirtschaft eingesetzt wird. Meiner Berechnung basiert auf einem Abfluss von 100m3/Sekunde.

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    • evo.... sagt

      Nachdem meine zugezogene grün-biologische Nachbarschaft bei mir Anschläge macht, traue ich solchen Leuten auch zu, dass sie das Zeug in den Fluss gießen .

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      • Ehemaliger Landwirt sagt

        Früher, als der Alois noch das Forum IT Mäßig betreute, konnte man Bilder zusenden.
        So kam es, dass ein User ein Bild sendete, wo eine Gelbe Brühe aus einer Dränage floss, es sollte das Mittel Pendimethalin handeln.
        Ich erklärte ihm, durch eine Herbizidbehandlung könne dies nicht passieren, höchstens durch eine Unfall.
        Ein Jahr später kam ein weiteres Bild mit der selben Anschuldigung.
        Habe im eindeutig erklärt, dass es ich um eine gefakte, böswillige Behauptung handelt, eine Antwort kam nicht mehr.

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    • Warum findet man 2,4D. Das Herbizid 2,4D ist bei den Top Five der NGO Pestizide. Es war Bestandteil von Agent Orange und Monsanto hat nach Doppelresistenzen gegen Glyphosat und 2,4D geforscht. Wie kann man ein 2,4D in der Oder finden. 2,4D ist zugelassen in Wintergetreide, Einsatz im April. Ausserdem zugelassen in Spargel. Ich glaube nicht dass an der Oder extrem viel Spargel angebaut wird. 2,4 hat auch noch eine Zulassung im Grünland und vorallem im Rasen. 2,4D ist ein sehr altes Herbizid. Wenn es sich leicht verlagern würde wäre es schon lange nicht mehr zugelassen.
      Wie kommt es in die Oder?:
      Eine Möglichkeit wäre durch Errosion (Ohne Regen und in flachem Gelände).
      Oder erst im Bundesumweltamt ( das würde den Fehler in der Bezeichnung erklären- da hat einer für die Pressemitteilung einen Fehler beim googeln gemacht).
      Im Labor kann man mit geringen Aufwand die erwünschten Ergebnisse erzielen. 2,4D ist sehr billig, man kann es auch in der Nähe der Probenstelle in großen Mengen in den Fluss einleiten.
      Wenn man genug Geld hat kann man auch sehr große Mengen an Rasendünger mit 2,4D kaufen und in die Oder kippen. Damit hätte man das Fischsterben auflösen können und gleichzeitig auch noch 2,4D im Wasser. Ich hoffe mal die NGO ’s nehmen meine Ideen nicht als Inspiration.

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        • Smarti sagt

          Evo, das sind Wuchsstoffe, die können nur eingesetzt werden, solange die Pflanzen wachsen – und bei einer so ausgetrockneten Ackerfläche ist das nur rausgeschmissenes Geld – abgesehen davon, dass ohne Regen ja auch das 2-4 D ja gar nicht vom Acker weg käme…
          Nein, da wusste wer ganz genau, wo ( vor welcher Messtelle ) man seine Kanister auskippen sollte. Und das Labor wusste auch überraschend schnell, nach was von Tausenden Wirkstoffen man suchen soll. Es ist ein frei verkäufliches Mittel, wird meist im Rasen eingesetzt, ist schon im Rasendünger mit eingemischt.
          Steter Tropfen höhlt die Landwirtschaft – und das bringt Hunger.

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  8. Frikadellen piet sagt

    Moin ich habe schon viele Klärung zu Glyphosat gehört aber nicht so eine gute und einfacher wie du es gemacht hast danke

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    • Inga sagt

      Es kommt doch nur auf die Anwendung an und die wird bestimmt auch im Zulassungsverfahren geprüft. Weil dass die Städter aber nicht wissen und zusätzlich noch Bilder aus anderen Teilen der Welt sehen, die ein anderes Anwendungsverfahren haben und dieses auf unsere Bauern projektieren, glauben die, sie würden unsachgemäß arbeiten und deswegen das Misstrauen.
      Wieviel Schuld daran haben die Massenmedien?
      Sollte man auf die mal schimpfen und ohnen den schwarzen Peter zuschieben.

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