Bauer Willi
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FAIRDI – der faire Apfel vom Bodensee

Ich habe mehrfach Urlaub am Bodensee gemacht und dort  Menschen kennengelernt, die sich sehr für den dortigen Obst- und Weinbau engagieren. Jetzt haben sie eine neue Initiative gegründet und mir nachfolgenden Text mit Bildern geschickt. 

  • Obstbauern am Bodensee gestalten Zukunft und entwickeln Nachhaltigkeitsinitiative

Weithin bekannt sind die Äpfel vom Bodensee: ob Einheimische oder Touristen – beim Gedanken an einen knackigen, saftigen Apfel läuft fast jedem das Wasser im Mund zusammen.

Äpfel in höchster Qualität zu produzieren, sodass sie lecker schmecken und die Menschen mit regional produzierten Vitaminen versorgen, war schon immer das Ziel der Obstbauern am Bodensee. Gleichzeitig soll der Anbau die Umwelt schonen und fördern, er soll Anforderungen der modernen Gesellschaft erfüllen sowie wirtschaftlich für die Erzeuger sein. Um diesen Dreiklang aus ökologischen, ökonomischen und sozialen Zielen zukünftig in einer stabilen Balance zu halten und den Obstbau am Bodensee so weiterzuentwickeln, hat Obstbauer Markus Maier aus Riedern, zusammen mit engagierten Kollegen, eine Nachhaltigkeitsinitiative angestoßen.

Sie wird seit Ende 2021, mit Unterstützung des Ministeriums für Ländlichen Raum durch die Obstregion Bodensee e.V., dem Kompetenzzentrum Obstbau Bodensee (KOB) und vielen Beteiligten der Obstbaubranche der Region vorangetrieben.

  • Die Säulen der Nachhaltigkeitsinitiative

Apfelsorten werden auf Anbaueignung geprüft

Der Obstanbau am Bodensee steht vor großen Herausforderungen. Veränderte klimatische Bedingungen sowie gesellschaftliche und politische Forderungen nach Reduktion von Pflanzenschutz erfordern neue, schorf-widerstandsfähige Apfelsorten.

Eine der Hauptsäulen der Initiative ist demnach die Testung solcher neuen Apfelsorten. Hierzu arbeiten die Obstbauern mit den Wissenschaftlern der Forschungseinrichtung Kompetenzzentrum Obstbau am Bodensee (KOB) zusammen. In Gohren bei Kressbronn und in Frickingen bei Salem wurden zwei Modellanlagen angelegt. Sie unterscheiden sich unter anderem hinsichtlich geografischer Lage, Witterung, Frostgefahr, Sonneneinstrahlung oder Bodenart und -beschaffenheit. „15 verschiedene Apfelsorten testen wir auf diesen Praxisbetrieben „im Feld“ auf Resistenzen und Anbaueignung für den Tafelobstanbau am Bodensee“, berichtet Nils Siefen, wissenschaftlicher Mitarbeiter am KOB. „Beide Anlagen sind in zwei Flächen geteilt, auf der einen Fläche findet eine sehr stark reduzierte Pflanzenschutzbehandlung statt, auf der anderen Fläche wird moderater reduziert. Auf einem dritten Kontrollstreifen findet kein Pflanzenschutz statt. In diesen unterschiedlich behandelten Flächen, beobachten und dokumentieren wir die Baum- und Fruchtentwicklung während der gesamten Reifephase. Wir beobachten Pilz- und Krankheitsentwicklungen, wie z.B. Schorf, Mehltau, oder Obstbaumkrebs, sowie Frosttoleranz und weitere Einflüsse auf die Obstproduktion. Eine permanent fachgerechte Beurteilung und wissenschaftliche Bewertungen sollen Erkenntnisse liefern, welche Sorten sich unter den veränderten klimatischen Bedingungen für den Anbau am Bodensee in der Zukunft eignen.

„Selbstverständlich testen wir die Sorten auch auf ihre Lagereigenschaften und vor allem, ob sie dem Konsumenten schmecken.“, ergänzt Siefen. Dazu werden Verkostungen und ein jährliches Haushaltspanel durchgeführt.

  • Biodiversitätsmaßnahmen als Best Practice Methode für die Region

„Obstbauern wissen seit Generationen um das Miteinander von Pflanzen, Tieren und Erdreich, deshalb testen wir in den Versuchsgärten auch unterschiedliche Biodiversitätsmaßnahmen wie Blühstreifen, Vogel- und Wildbienennisthilfen um daraus eine Best Practice Methode für die Region abzuleiten“, erklärt Elke Pollok. Auch sie ist wissenschaftliche Mitarbeiterin beim KOB und arbeitet für die Initiative.

Auf den Flächen der Modellanlagen werden seit Frühjahr 2021 auch Maßnahmen zur Förderung der Biodiversität durchgeführt.  Jeweils in der Nähe wurden dazu sogenannte Kontrollflächen in der Nähe ausgesucht, auf der die gleichen Proben entnommen werden, wie auf den Maßnahmenflächen. So kann ein unmittelbarer Vergleich stattfinden. „Im April, Juli und September haben wir auf allen vier Flächen jeweils Proben entnommen. Wir haben am Rand und in der Baumreihe mit Kescher fliegende Insekten gefangen, wir haben Bodenfallen (sog. Barberfallen) aufgestellt und sammeln Insekten durch Klopfproben vom Baum. 

Außerdem kontrollieren wir regelmäßig die Nisthilfen. Im Labor im KOB filtern wir die Proben, sortieren pflanzliches Material aus und lassen die Tiere per DNA-Analyse bestimmen“, erklärt sie. „Außerdem haben wir eine Biologin engagiert, die uns die gefundenen Spinnen von Hand bestimmen wird.  Spinnen sind zwar nicht gerade Publikumslieblinge, aber sie sind sehr gute Zeiger für den ökologischen Zustand der Obstanlage“, sagt Pollok lachend.

  • Erstellung eines CO2-Fußabdruck von Bodenseeäpfeln

Zu nachhaltigem Handeln gehört auch die Berücksichtigung des eigenen CO2-Fußabdrucks. „Im Rahmen der Nachhaltigkeitsinitiative erstellen wir für eine Vielzahl von Obstbaubetrieben Klimabilanzen. Wir wollen hohe Erträge bei maximaler Ressourcenschonung und einem CO2-Fußabdruck, der so gering wie möglich ist. Deshalb könnten das Eindämmen des Energieverbrauchs oder die Organisation kurzer Transportwege Ziele sein, die aus den Ergebnissen abgeleitet werden können. “, erklärt Maier

Markenentwicklung und Produktionskonzept

„Nachhaltige Landwirtschaft muss aber auch ökonomische und soziale Bedürfnisse berücksichtigen, deshalb soll am Ende all das Engagement in eine Produktmarke für Obst vom Bodensee münden, unter der diese nachhaltig produzierten Äpfel zu fairen Preisen an die Kunden verkauft werden Nur durch auskömmliche Preise sind die Landwirte überhaupt in der Lage Ihre Betriebe zu bewirtschaften, Lebensmittel zu produzieren und die vielfältigen Leistungen für Umwelt und Gesellschaft zu erbringen.“ erklärt Maier. Bis es verkaufsfähige Äpfel in größeren Mengen geben wird, vergehen allerdings noch ein, zwei Sommer – wie das Produkt in Zukunft heißen soll, dazu haben wir uns jedoch bereits Gedanken gemacht und einen Markenentwicklungsprozess durchgeführt. Fairness, Zukunftsfähigkeit, Natur und Natürlichkeit wurden dabei von den Teilnehmern als Werte erarbeitet, für die die Initiative steht. Konsequenterweise wurde sie deshalb von „Echt Bodenseeapfel“ umbenannt zu FAIRDI – natürlich vom Bodensee. Seither hat die Initiative ein Gesicht.

Bevor es FAIRDI jedoch zu kaufen gibt, müssen wir ein Produktionskonzept entwickeln, das sämtliche bisherige Erkenntnisse über Sorteneignung, Biodiversitätsmaßnahmen und CO2-Fußabdruck berücksichtigt. Daraus wollen wir Kriterien formulieren, die der zukünftige FAIRDI Apfel erfüllen muss, um Ansprüche aus Gesellschaft, Politik und Umwelt zu erfüllen.

Auch wollen wir mit unseren Vermarktungspartnern ein transparentes und faires Vermarktungskonzept entwickeln, das die Leistungen von uns Erzeugern wertschätzt und honoriert. „Eines können wir bereits jetzt versprechen: jeder der bei diesem Produkt in Zukunft zugreift, unterstützt die Obstbauern vom Bodensee, die Versorgung mit Vitaminen aus der Region sowie Umwelt und Klima“, erklärt Maier.

Allgemeine Informationen und Fortschritte der Initiative gibt es hier

 

 

 

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34 Kommentare

  1. Erwin hausmann sagt

    Wenn man liest, daß weniger als 10% der Lebensmittel fair gehandelt werden, heißt das doch im Umkehrschluß, daß mehr als 90% unfair gehandelt werden. Und wieso werden immer nur Importierte Lebensmittel fair gehandelt? Da ist noch viel Luft nach oben. Vor allem bei deutscher
    Ware! Weiter so und viel Erfolg für die Fairdi Iniatoren!

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    • Obstbäuerin sagt

      Fairtrade-Geschäft: „Bereicherung auf Rücken von Kindern“

      ZDF 10.01.2023 14:34 Uhr Interview mit „Fernando Morales-de la Cruz: Die deutsche Organisation Fairtrade International verspricht, Armut zu tilgen, aber das passiert nicht. Die Preise, die Fairtrade zum Beispiel für Kaffee oder Kakao zahlt, reichen den Bauern bei Weitem nicht, um aus ihrer großen Armut herauszukommen. Die Prämien sind so gering, dass die Familien in einer Form von „Armut light“ verharren. Das ist grausam – und das ist Betrug an den Konsumenten.“ Und das ist nur die eine Seite, denn Weltläden mit „fair“ gehandelten Produkten werden oft ehrenamtlich geführt und es ist auch kein Mindestlohn fällig. Da die Produkte relativ teuer sind, ist es für das Unternehmen ein sehr lukratives Geschäft.

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  2. Heinrich sagt

    Auch wenn es nicht zu diesem Beitrag (Thema) passt, Lanz ist zu Ende, ich muss es los werden: großartig Christian! Sehr gut geschlagen. Wer Lanz kennt weiß das er Kandidaten demontieren kann. Aber hier lagen die Gefühle eher Richtung Regulierung (Südtirol, Zäune). Mehrfach erhielt Christian Lohmeyer Zustimmung von Lanz.

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  3. Es war nicht alles schlecht was früher einmal gut war! sagt

    Wenn man das Vertrauen der Verbraucher auf seine Seite ziehen kann ist das sicherlich ein gutes Projekt. Ich vermute dennoch das es scheitern wird. Hängt natürlich auch davon ab wie die multiplen Krisen sich weiterentwickeln. Das Problem ist einfach, ein FAIRDI-Apfel schmeckt nach Apfel und der billigere von sonst woher …. , schmeckt auch nach Apfel.
    Mehr Geld für das gleiche Produkt auszugeben können alle Landwirte ja schonmal beim Eintritt zur Agritechnica testen. Das normale Ticket kostet (online) 27 € , das Greenticket kostet 30 €. Für beides hat man Eintritt zur Messe, bei letzterem werden zusätzlich noch Bäume gepflanzt. Den Verantwortlichen (aus den eigenen Reihen ??) ist die Landwirtschaft wohl offensichtlich nicht nachhaltig genug. Vielleicht werden ja Apfelbäume gepflanzt.
    Meine Entscheidung steht fest: Ticket ohne Bäume !

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  4. firedragon sagt

    Daumen hoch, für die Erklärung, wie Monotoring und Auswahl funktionieren.
    Dem Laien ist oft nicht klar, wieviel Zeit es benötigt eine standortangepasste Pflanze, bzw ihre Eignung an verschiedenen Orten, zu prüfen.
    Gerade in den mehrjährigen Kulturen, wie Obst- und Weinbau, muss der Anbauer schon fast in die Zukunft gucken können und wissen, wo die geschmackliche Reise hin tendiert.
    An erster Stelle steht beim Kunden immer noch der Geschmack, alles Weitere wird gerne zur Kenntnis genommen. Aber ‚alles Weitere‘ befindet sich nicht an erster Stelle, hin zu einer Kaufentscheidung.

    Viel Glück den Fairdi Äpfeln!

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  5. Obstbäuerin sagt

    Ich wünsche dem Projekt gutes Gelingen, habe aber meine Zweifel, ob es nicht schon zu spät ist. Den Namen „Fairdi“ finde ich nicht so gut, weil er keinen Bezug zum Apfel hat. Wird die Produktion des Fairdi-Apfels teurer, steigt natürlich auch der Preis und dann ist da wieder die Sache mit dem Mehrwert. Es gibt ja bereits fair gehandelte Äpfel und jetzt kommt noch ein Label dazu. Es ist wie mit der Politik: immer mehr Parteien kommen dazu aber insgesamt wird es nicht besser.

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    • Bauer Willi sagt

      @Obstbäuerin
      Ganz ehrlich: gibt es weitere faire Äpfel? Ich kenne tatsächlich keine. Somit ist das Marketing noch verbesserungsfähig…
      Hast Du Links dazu?

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      • Obstbäuerin sagt

        Es stimmt, Fairtrade Äpfel gibt es gar nicht. Nur Granatäpfel. Dann waren das wohl Bio-Äpfel, die ich im Weltladen gesehen habe. Asche auf mein Haupt….

      • Reinhard Seevers sagt

        Der Begriff „fair“ wird im ganzen Text nur einmal verwendet, im Zusammenhang mit den Preisen (Erzeugerpreise?). „Fair“ ist ein unbestimmter Begriff.
        Ist denn der prosperierende Betrieb mit dem Demeter-Apfel nicht schon der, der gewünscht ist? ….
        Ein gut laufender Betrieb mit nachhaltig hergestellter und zertifizierter Bio-Ware. Eigentlich doch schon alles drin, oder seh ich da wieder etwas falsch?
        Oder wird es ein kompliziertes Zwischending zwischen konventionell und Demeter? Oder gar besser als Demeter?

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  6. Smarti sagt

    Von wegen regional: anscheinend geht diese Zikade, welche die Gummikrankheit bei den Zuckerrüben auslöst, auch an die Kartoffeln. Es soll in der Schweiz schon Orte geben, bei denen keine Kartoffeln mehr angepflanzt werden können. Durch das Verbot von geeigneten Pflanzenschutzmitteln wird sich diese wohl Krankheit schnell ausbreiten. Wir könnten dem Einhalt gebieten, die Mittel wären wohl da ?
    Aber es gibt durchaus auch Regionen, wo Pflanzenschutz keine Rolle spielt, weil er schlicht viel zu teuer ist… wieder einmal „fördern wir den Hunger“.

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    • Bauer Willi sagt

      @Smarti
      hab mich gerade noch mal an sachkundiger Stelle erkundigt. Es gibt bisher kein Pflanzenschutzmittel, dass eingesetzt werden könnte! Die notwendigen Maßnahmen sind nur Eindämmung (Fruchtfolge).

        • Bauer Willi sagt

          @smarti
          auch da kann ich Dir weiterhelfen. Schaden macht vor allem die Nymphe des Insektes durch Saugen an der Wurzel und Übertragung des Virus. Wobei es zwei verschiedene Viren sind: SBR bzw. Stolbur… aber jetzt wird es sehr speziell…

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  7. Smarti sagt

    Ich bewundere das Durchhaltevermögen und die positive Grundeinstellung dieser Obsterzeuger sehr. Sie kämpfen fair mit Insektenzählen, Studien zum Pflanzenschutz und neuen resistenteren Apfelsorten. Ausserdem für belastbare Zahlen zum Kohlendioxid-Fussabdruck – da ja immer wieder behauptet wird, das länger gelagerte Äpfel mehr CO2 „verbrauchen“ als Importobst.
    Der faire Apfel erinnert an die faire Milch der BDM ( Bund deutscher Milcherzeuger ), die hat sich trotz viel Werbung und obwohl da beim Verbraucher noch mehr Geld in der Kasse war, nicht gelohnt. Nein, ich will nicht schwarzmalen… entweder so oder aufhören.
    Es gibt wohl immer wieder – und hoffentlich immer mehr – auch Käufer, denen bewusst ist, dass wenn sie jetzt nicht handeln – also regionales Obst kaufen – dann wars das für den Apfel in D.
    Eine der wichtigsten Fragen fehlt: was passiert bei den angepeilten 14.- Euro Mindestlohn ?

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    • Bauer Willi sagt

      @Smarti
      Ich bewundere das Engagement und das Durchhaltevermögen auch. Und deshalb sollten wir sie unterstützen wo es nur geht.
      Die faire Milch gibt es immer noch, nur hat sie sich nicht durchgesetzt weil der Verbraucher zum Schluß dann doch lieber billig kauft und sich mit Unfairness ganz gut arrangieren kann.

      Mindestlohn: Spargel, Erdbeeren, sonstiges Obst wird demnächst nur noch aus Ländern kommen, deren Standards und Sozialkosten niedriger liegen als bei uns. Anders geht es nicht.

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      • Das ist klar,
        wir wollen den modernen Sozialstaat, aber nicht dafür bezahlen

        Wir wollen Umweltschutz aber nicht dafür bezahlen

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    • Reinhard Seevers sagt

      Smarti, wenn ich diese Sätze lese:

      „Bevor es FAIRDI jedoch zu kaufen gibt, müssen wir ein Produktionskonzept entwickeln, das sämtliche bisherige Erkenntnisse über Sorteneignung, Biodiversitätsmaßnahmen und CO2-Fußabdruck berücksichtigt. Daraus wollen wir Kriterien formulieren, die der zukünftige FAIRDI Apfel erfüllen muss, um Ansprüche aus Gesellschaft, Politik und Umwelt zu erfüllen.“

      Wie weltfremd ist das? Alles was zählt ist der Preis für den Kunden. Keiner kauft aufgrund der oben genannten benefits. Wenn Neuseeland erstmal sein ganzes Land als klimaneutral durch Anpassung seiner Milcherzeugung geschafft hat, dann werden sie die Werbungsorgel anwerfen und uns mit nachhaltigen Äpfeln ganzjährig überschwemmen.
      Dieser unsägliche Selbstbetrug bei der Weltrettung ist nicht auszuhalten.

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      • Smarti sagt

        Herr Seevers, „bevor es FAIRDI jedoch zu kaufen gibt, müssen wir ein Produktionskonzept entwickeln, dass sämtliche bisherige Erkentnisse über Sorteneignung, Biodiversitätsmassnahmen und CO2- Fussabdruck berücksichtigt.“
        Das ist fast 1 zu 1 die Aussage von unserem Molkerei-Chef ( von dem ich viel halte ). Ohne diesen Kram werden Aldi und Co. bald keine Produkte mehr kaufen… mehr bezahlen dafür natürlich auch nicht.
        Ich frage mich wirklich, ob es nicht bald besser wäre, das ganze schöne ( eigene ) Geld anstatt für solche Studien dafür einzusetzen, für einige Jahre weniger, viel weniger Lebensmittel zu produzieren. So dass Apfelproduzenten und Genossenschaften trotzdem noch überleben wegen dem hohen Preis, aber nichts mehr über Menge machen. Apfelsaft soll dieses Jahr ja so gehen.

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        • Reinhard Seevers sagt

          Sehe ich auch so Smarti. Das Schlimme ist zudem, dass man sich einerseits über zu viel Bürokratie beschwert und gleichzeitig neue aufbaut, in dem man Biodiversität und CO-2 Fussabdruck als nachweisliche zus. Produktqualität etablieren möchte. Das ruft in meinen Augen automatisch neue Datensammlungen, Messungen, Evaluierungen, Konformitätsnachweise, Zertifizierungen und Kontrollen nach sich.
          Wie sonst will man sich nachwesilich abgrenzen, um seine Marktstellung zu verbessern und dem Produkt ein Alleinstellungsmerkmal zu verschaffen.
          Ich finde, man darf auch jede noch so gut gemeinte Idee kritisieren, wie sonst sollen wir weiter kommen.
          Etwas Positives:
          Wir machen am 12.11. eine Hofführung auf dem Herzapfelhof….
          https://www.herzapfelhof.de/

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  8. unkomplizierter Wurzelwicht sagt

    Aufklärung á la Servers:

    „Knackig frisches Obst“ vom Bodensee, das Vitaminbömbchen in Norwegischen Fjorden, im Nordmeer, für unsere gesundheitsbewussten Kreuzfahrthungrigen…

    Besser kann man unser durchaus leckeres Bodenseeobst nicht in ein falsches Licht rücken wollen bei einem solchen Fussabdruck.

    Randständig aufklärend hierzu vielleicht:

    Wenn die antarktischen Schelfeisschilde wegschmelzen, geht der Widerstand in der Antarktis verlustig, die Gletscher schmelzen noch weitaus schneller ab, wenn eben dieser Bremskeil verlustig geht. – Man stelle sich jetzt vor, hier in Deutschland steigt der Meeresspiegel um 1-1,5 Meter an, welche Landmassen fallen sodann einem systematischen Raub des Meereswassers zum Opfer!?

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      • Bauer Willi sagt

        @RS
        Ja, man kann die Welt auch immer nur negativ sehen. Ich finde das Engagement der Menschen so positiv und will sie dabei unterstützen, einen Markt zu finden, bekannt zu werden.

        Wie sagte doch einst Dieter Nuhr: …einfach mal….halten. Ist das so schwierig?

        Ich hab bald keinen Bock mehr…

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          • unkomplizierter Wurzelwicht sagt

            IHRE WELT!!! – unser aller Welt!?

            Nein, wahrhaftig nicht….

            Sie diskutieren nicht – Sie diktieren!!!, werter Herr Seevers – und realisieren das nicht einmal augenscheinlich.

            Für eben diesen Zweck arbeiten Sie sich sofort an jedem ab, der nicht mit Ihnen auf Linie ist.

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        • Ehemaliger Landwirt sagt

          Der moderne Obstbau ist immer im ständigen Wandel und daran wurde ständig geforscht, sei es in Bavendorf, in York, oder in Dresden Pillnitz.

          Heute sagt man, es geht um Nachhaltigkeit und folgt dem Mainstream. Der Verfasser dieser Zeilen, und andere Berufskollegen, hat sich bei allen Versuchsanstalten informiert.

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            • Reinhard Seevers sagt

              „Alle Früchte auf unserem Obsthof sind nach Bioland Richtlinien angebaut und darüber hinaus haben wir uns aus ethischen Gründen entschieden, unser Obst biovegan anzubauen. Das bedeutet, wir setzen keinerlei Düngemittel bzw. Präparate ein, welche tierische Bestandteile enthalten.“

              Auszug aus der website eines großen Bio-Obsthofes……in der Historie ein schönes Bild „von früher“ mit Schafen, wie sie die Obstplantage abgrasten….alle sind nur noch „ge-benefittet“ unterwegs. Am Ende geht es ausschließlich ums ökonomische Überleben. Aber das portfolio sagt, es geht um so vieles mehr…hust.

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  9. Frikadellen piet 45 sagt

    schönen guten Morgen Ich kaufe immer regional im Alten Land Äpfel die werden hier auf dem Markt angeboten auch anderes Gemüse und Obst ich werde mich aber später mit dem Artikel mehr befassen schönen Tag

    • Frikadellen piet 45 sagt

      meine Mutter hat mich gerade daran erinnert dass hier sogar einmal die Woche ein kleiner LKW anfährt der Äpfel und so aus dem Alten Land bringt ob das gut ist oder schlecht für das Klima falls sie nicht im Vergleich zum Supermarkt aber es ist lecker und ganz viele Leute trifft man dort

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