Nicht zuletzt im Papier der Zukunftskommission Landwirtschaft taucht der Begriff der „Externen Kosten “ auf. Doch wie leiten sich die externen Kosten ab? Können sie fair ermittelt werden? Dazu ein Gastartikel von Mathias Binswanger, Professor für Volkswirtschaftslehre in der Schweiz
Seit langem wissen wir, dass auch auf einem funktionierenden Markt die Preise nicht alle Kosten widerspiegeln. Das betrifft Kosten für Schäden, die man einem Verursacher nicht in Rechnung stellen kann, weil sie die Allgemeinheit betreffen. Typisches Beispiel ist die Gratisverschmutzung von Luft oder Wasser durch Schadstoffemissionen, die mit Produktion, Konsum und Transport verbunden sind. Genau so gibt es aber auch externen Nutzen. Wenn etwa ein Imker Honig erntet, dann stellt er den damit verbundenen Bestäubungsnutzen seiner Bienen der Allgemeinheit kostenlos zur Verfügung.
Die ökonomische Wunderwaffe zum Umgang mit externen Kosten (bzw. Nutzen) heisst: Internalisieren! Der Staat soll für die «richtigen» Preise sorgen, welche auch die ökologische Wahrheit sagen. Über Steuern, Abgaben oder auch Emissionszertifikate gilt es, die Preise von Gütern so weit zu erhöhen, dass auch die externen Kosten abgedeckt sind. Und umgekehrt soll externer Nutzen durch Zahlungen an dessen Erzeuger abgegolten werden. Wenn man das richtig macht, so die Meinung, dann würde der Markt nicht nur ökonomisch, sondern auch ökologisch richtige Anreize setzen.
Jetzt müsste man nur noch wissen, wie hoch diese externen Kosten im konkreten Fall jeweils sind. Zu diesem Zweck werden eine Menge Studien in Auftrag gegeben, die dann mit exakten Zahlen aufwarten. Die Resultate hängen aber stark vom Interesse der Auftraggeber ab. Je nach Situation geht es darum, die externen Kosten entweder klein oder gross zu rechnen. Wenn beispielsweise die Automobilindustrie eine Studie zur Berechnung der externen Kosten des Strassenverkehrs in Auftrag gibt, dann werden diese gering ausfallen. Und wenn der Verband öffentlicher Verkehr eine solche Studie in Auftrag gibt, dann werden die errechneten Kosten erheblich höher sein. Wer zahlt, befiehlt.
Bleiben wir einen Moment beim Verkehr. Das Bundesamt für Raumentwicklung (ARE) hat tatsächlich vor kurzem die externen Kosten des gesamten motorisierten Verkehrs berechnen lassen und diese belaufen sich gemäss ARE-Studie auf gut 13 Milliarden Franken. Beim CO2-Ausstoss verwendet die ARE-Studie den Kostensatz von 120 Franken pro Tonne CO2. Bei der Organisation Myclimate kann man sich eine Tonne CO2 aber mit 29 Franken und damit viel billiger «kompensieren» lassen. Myclimate hat eben einen Anreiz, den Preis für eine Tonne CO2 tief zu halten. Denn wird dieser zu hoch, werden Flugpassagiere ihren CO2-Austoss nicht mehr freiwillig kompensieren.
Besonders en vogue ist dieses Jahr die Berechnung von externen Kosten in der Landwirtschaft. Denn die Bauern stören aus zwei Gründen. Von grüner Seite werden sie als Umweltsünder angeprangert. Und die Wirtschaft ärgert sich über die Opposition der Bauern bei Freihandelsabkommen. Daraus ergibt sich ein Interesse, den Bauern möglichst hohe externe Kosten anzulasten. Zuerst wartete Avenir Suisse zu Beginn dieses Jahres mit einer Studie auf, in der behauptet wird, dass die Landwirtschaft 20.7 Milliarden Kosten pro Jahr verursacht. Einen wesentlichen Beitrag zu diesem Wert liefern externe Umweltkosten, welche Avenir Suisse mit ein paar Kunstgriffen auf über 7 Milliarden veranschlagte.
Besser begründet sind soeben publizierte Zahlen eines Berichts der Organisation «Vision Landwirtschaft», welche die Landwirtschaft aus ökologischer Perspektive kritisiert. Der Bericht beziffert die externen Kosten mit 3.6 Milliarden CHF, welche aber ganz anders zustande kommen als in der Studie von Avenir Suisse. Während bei Avenir Suisse Biodiversitätsverluste mit mehr als 5 Milliarden den Löwenanteil der externen Kosten ausmachen, kommen diese bei Vision Landwirtschaft gar nicht vor. Den grössten Beitrag liefern dort Ammoniakemissionen mit 1.7 Mrd. CHF.
Doch auch die 3.6 Milliarden sind willkürlich. Noch im Jahr 2016 hatte Vision Landwirtschaft die externen Kosten der Landwirtschaft für das Jahr 2014 mit lediglich 0.9 Milliarden beziffert. Sind die diese Kosten also innerhalb von wenigen Jahren um fast 3 Milliarden gestiegen? Die Antwort lautet: Nein! Man hat einfach neue Wege gefunden, die Kosten hoch zu rechnen. Während Vision Landwirtschaft bei den externen Kosten inzwischen «grosszügige» Berechnungen anstellt, ist man bei den gemeinwirtschaftlichen Leistungen und damit dem externen Nutzen der Landwirtschaft (z.B. Pflege der Kulturlandschaft) kleinlich. Diese werden gerade mal mit 1 Milliarde CHF angegeben, obwohl der Bund viel höhere Zahlungen an die Bauern zur Abgeltung dieser Leistungen zahlt. Doch das Interesse lag eben darin, den externen Nutzen klein und die externen Kosten gross zu rechnen.
Was können wir somit schliessen? Studien zu externen Kosten sind in den meisten Fällen interessengeleitete Zahlenspiele, die zu politischen Zwecken eingesetzt werden. Da es keine objektiven Kriterien für die Internalisierung gibt, ist Willkür vorprogrammiert. Das sollte man sich merken!
Gastartikel stellen die Meinung des/r Autor/in dar.
„Da es keine objektiven Kriterien für die Internalisierung gibt, ist Willkür vorprogrammiert. Das sollte man sich merken!“
Vor allem die Vertretern der Bauern hätten sich das mal merken sollen. Dann hätten sie ganz sicher nicht ihre Unterschrift unter das Abschlusspapier der ZKL gesetzt.
Martin Binswanger hat es auch durch die gewählten Beispiele sehr schön plastisch dargestellt: Wir finden Willkür gleich mehrfach. Zum einen muss erstmal geklärt werden, um welche externen Effekte es denn nun gehen soll. Also etwa Klimaeffekte, Veränderung der Biodiversität usw. In der Schweiz war man sich schon in diesem Punkt nicht einig. Dann muss jeder einzelne Punkt „gemessen“ werden. Das ist zwingend notwendig, wenn im 3. Schritt ein wieder irgendwie geschätzter Preis zur Kostenermittlung angesetzt werden soll.
Auf gut deutsch: Wenn ich behaupte, dass jeder von uns diesen Planeten belastet, ist das auch nicht viel ungenauer.
Es geht aber noch weiter. Völlig richtig hat Martin Binswanger gesagt, dass solche externen Kosten dann internalisiert werden sollen.So möchte es jedenfalls die Politik. Das heißt aber nichts anderes als , dass „verrechnet“ wird. Das muss irgendjemand zahlen, um die Schäden auszugleichen .Aber deswegen sind doch die (angeblichen) Schäden nicht weg! Und eigentlich sollte das das primäre Ziel sein. Wirklich zu schauen, wie sich Belastungen etwa für die Umwelt wirklich reduzieren lassen. Ob sich sich überhaupt reduzieren lassen.
Auch global betrachtet. Vor allem auch global betrachtet.
Um die Wahlen zu gewinnen wird die deutsche Schweinehaltung geopfert. Alles was wir hier an Tieren abschaffen , stellen die Dänen, Niederländer oder Spanier mehr in ihre Ställe. Unsere politisch begründeten höheren Produktionskosten hinterlassen ihre Spuren. Das gilt auch für unsere Großindustrie und wird dann in zeitlich versetzter Folge hunderttausende Arbeitsplätze kosten. Vom abfallenden Wohlstand , fallenden Renten und Einkommen wollen wir erst garnicht sprechen , nur das es die Bauern sind , die es als erste trifft. Jetzt trifft das ein , was uns die Volkswirtschaftler schon lange erzählen , daß die Systemrelevanten den Bettel hinwerfen , weil unsere „Eliten“ den Bogen überspannt haben . Macht doch euren Mist alleine , so einer dieser Ökonomen. Hätte nie gedacht , daß das wirklich so eintritt. Mit der Abschaffung meiner Schweine fühle ich mich von der Politik um meine Welt betrogen. Gerade auch deshalb weil diese politischen Entscheidungen nicht auf marktwirtschaftlichen , sondern ideologischen Phrasen beruhen die niemals funktionieren werden und ohne Gesamtkonzept durchgezogen werden. Den nächsten großen Schlag wird unsere Volkswirtschaft durch nicht genügend Strom erhalten und damit sind wir dann fertig, so die Aussagen der Ökonomen.
Man kann es auch so sehen: Schweinfleischproduktion in D stört beim gewinnträchtigen Wachstum der Speckgürtel und Schlafstädte. Da sie großteils sehr konzentriert und spezialisiert stattfindet, ist sie zusätzlich mit Problemen belastet (Transport).
Weiß nicht, ob die Dänen ihre Schweinfleischproduktion auch so konzentriert betreiben, oder ob es dort mehr und kleiner Ställe gibt, die überall verteilt sind. Bei den vielen Inseln geht es eigentlich gar nicht anders. Verdrängung gibts auch durch das Wachstum der Geflügelproduktion. Alles Folgen der reinen Marktwirtschaft, wo nur das Geld zählt. Da steckt natürlich auch Ideologie dahinter: Profit + Reinvestition. Die ewige Plusmacherei, wo letzten Endes nur Verschwendung und Raubbau rauskommt.
Selbstversorgungsgrad Schweinefleisch in Deutschland 120%, Dänemark 563 %.
Alles kleine schnucklige Betriebe mit höchstens 5 Schweine, wo der Svinedrengen acht gibt, dass denen nichts passiert.😉
Gegenwärtig werden mit einem Durchschnittsbestand von etwa 11,5 Mill. Schweinen etwa 23 – 24 Mill. Schweine pro Jahr produziert. Davon gehen etwa 80 – 85 % in den Export.
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/500931/umfrage/selbstversorgungsgrad-bei-schweinefleisch-in-der-eu-nach-laendern/
Danke für den Beitrag von Matthias Binswanger. Seine Thesen verfolge ich schon länger. Mit
dem Begriff externe Kosten werden aktuelle die externen Lesungen der Bauern verdrängt und damit ihre Multifunktion. Der bekannte Gärtner und Ökonom Christian Hiß hat aus seiner Erfahrung in der (grünen) Stadt Freiburg die Ursache in unser Buchhaltung aufgedeckt und eine Methode für eine faire Bilanz entwickelt. Mehr darüber auf:
https://www.regionalwert-leistungen.de/loesungen/landwirte/
Ich bin fest der Meinung, dass mit dem „Mitmachen“ bei der Zertifizierungsgala, die Landw. Betriebe sich gegenseitig die Nachhaltigkeit um die Ohren hauen werden. Hier ist ein Zertifizierer wieder der Gewinner, nicht die landwirtschaft. Landwirtschaft bedarf überhaupt keiner Nachhaltigkeitsrechtfertigung, weil sie es perse ist.
Kein anderer Wirtschaftszweig kann das was Landwirtschaft kann: Menschen ernähren!!!
Alle anderen können Geld verdienen, aber nicht Nahrung erzeugen. Leider sind die Großen der LEH und IT-Branche gerade dabei, das Feld zu übernehmen.
Ich würde der Landwirtschaft empfehlen, sich zu positionieren, aber gegen jedweden Zertifizierungsversuch, das geht in Zahlen und deren Interpretationen unter und wird pseudowissenschaftlich zerrissen.
Tja,
Die Bauern ernten die einzigsten Rohstoffe in Deutschland, eben für die Nahrungsmittelindustrie.
Deren Mitarbeiter werden aber genau wie in anderen Industrien, die ihre Rohstoffe aus dem Raubbau billg aus anderen Teilen unserer Welt beziehen, nach Tarifbezahlt.
2. Müssen die Bauern wieder die industriell nach Tariflohn hergestellten Landmaschinen und Stalleinrichtungen vom Erlös dieser Rohstoffe beziehen.
Zertifizier und Klugscheißer gegen Geld sprießen grad wie die Pilze aus dem Boden. Um die „Umverteilung“ der Agrarhilfen bemühen sich schon genug Weltverbesserer. Wenn ich mir die 150 Punkte ansehe und über deren Erfassung und Kontrolle nachdenke, ist das nur ein Beschäftigungsprogramm für Zertifizierer, von denen haben wir weißgott genug.
Die nächste Sau, die durchs Dorf getrieben wird, ist die bezahlte Kohlenstoffspeicherung im Boden (agricoin heißt der Laden), Motto: lassen sie jetzt von uns ihren Humusgehalt bestimmen, sie werden es später brauchen. Die Grundidee ist, dass der Bauer Humussteigerungen über Zertifikatehandel bezahlt bekommt, aber diese Gelder bei sinkenden Gehalten zurückzahlen muss.
Da maximale Humusgehalte von Bodenart (hauptsächlich Tongehalt) und Niederschlägen abhängig sind und je nach Standort sehr unterschiedliche Ziele überhaupt erreichbar sind, ist solch eine Methode völlig ungeeignet Gelder zu verteilen und Nachhaltigkeit zu bewerten. Dazu kommt, daß Diejenigen, die schon hohe Gehalte durch gute Bewirtschaftung erreicht haben, quasi „bestraft“ werden. Humussteigerung ist kein linearer Zusammenhang und die Erfassungsmethoden sind viel zu ungenau.
Sehe ich auch so. Habe in 35 Jahren den Humusgehalt von 1,8 auf 2,4 gebracht und bin darauf sehr stolz. Auf unseren Lößböden ist eine weitere Steigerung weder sinnvoll noch so ohne weiteres machbar.
Wenn Glyphosat weg ist, werden die Humusgehalte wieder sinken, weil wir den Boden wieder mehr bewegen müssen. Was für ein Wahnsinn!
„So hat sich Bayer zum Beispiel das Ziel gesetzt, Treibhausgasemissionen auf den Feldern bis 2030 um 30 Prozent zu senken.“
https://www.bayer.com/de/at/bayer-carbon-initiative
Freue mich schon auf Blog-Einträge über die Versuche auf dem Nachbarfeld bei Herrn Olligs
😉
Erstens: Wer ist Herr Olligs ? Zweitens: ich bin in so ein Humussteigerungsprojekt eingebunden. Die bestimmten Humusgehalte unterscheiden sich je nach Labor um 0,1 – 1,1 Prozentpunkte, wohlgemerkt aus der SELBEN Mischprobe. Wenn ich dazu die Langzeitergebnisse aus Groß Kreutz nehme (50 Jahre Laufzeit) wurden bei optimaler Bewirtschaftung (Fruchtfolge, Stallmistgaben usw.) jährliche Steigerungen der OBS (Corg X 1,72) um 225 kg/ha erreicht. Allein die geringste Abweichung zwischen den beiden Laboren entspricht, bei der für diesen Boden (6 – 8 % Ton) typischen Schüttdichte von von 1,57, einer jährlichen Zu- oder Abnahme der OBS um 4.7 t je Hektar nur um mal den Unterschied zwischen Anspruch und Wirklichkeit der Messungen auf derzeitigem technische Niveau zu verdeutlichen. Der größte Unterschied (1,1 % Differenz) bedeutet 52 t Nährhumus je Hektar mehr oder weniger.
Herr Olligs nimmt an dem Bayer-Programm teil und ist quasi ein Nachbar von Bauer Willi. Hab ich aus der Wirtschaftswoche.
Vielleicht ist ja demnächst Schluss mit der ganzen Empiri auf dem Feld und Untersuchungsanstalten können einpacken mit ihren Feldversuchen.
Könnte mir schon vorstellen, dass die Monopolisten mittlerweile genügend Köpfe angezogen haben um Bio-by-Design an diesem komplexen Humus-Biest effektiv zu praktizieren. Also optimierte Photosynthese oder ein nachgebauter 3-Hydroxypropionat/4-Hydroxybutyratzyklus…
Muss ja nicht dauerhaft so bleiben, dass Ackerböden im Vergleich zum Grünland durch Bewirtschaftung 50% bis 66% Humus verlieren.
Kohlenstoff kann in der Tundra auch auf felsigem Untergrund dauerhaft gebunden werden und das Substrat reicht, um solche Räuber wie Pappeln zu ernähren.
Je kälter und feuchter, desto besser funktioniert das.
Abschnitt 5.2 in https://dechema.de/dechema_media/diskussionco2-called_by-dechema-original_page-124930-original_site-dechema_eV-view_image-1.pdf
Solche Nachhaltigkeitsrechnungen werden auch von den Landwirtschaftskammern gemacht. Und wie immer heißt die Frage: Cui bono? Wem nützt es?
Wenn ich das 500 €-Paket der Regionalwert kaufe, wie kann ich das gegenfinanzieren? Ich habe da einen Verdacht….
Der Handel verlangt von unserer Obstgenossenschaft, dass jede Mitglied Zertifiziert ist, Kosten 400.- Euro je Jahr. Das hat dazu geführt, dass die Zahl der Mitglieder von 10.000 auf 2.000 geschrumpft ist.
Da wird zb. kontrolliert, ob der erste Hilfe Kasten die entsprechende Größe hat, ob Öltropfen auf dem Hof zu sehen sind, oder das Düngemittellager in Ordnung ist. Ein Kontroller hat bei einem Kollegen das Düngemittellager beanstandet, dies sei nicht in Ordnung, der Kolleg ging dagegen vor und der oberste Häuptling kam von Freiburg und stellte fest, 3 Säcke Mineraldünger wäre kein Düngemittellager.
Wäre gespannt, wie eine Nachhaltigkeitsrechnungen aussieht?
Will der Handel das Obst denn mit einem gewissen Zertifikat verkaufen?
Der gleiche Schwachsinn, wie bei QS, QM, CC und Co.
Ich erinnere mich noch an die DIN- ISO- Zertifizierungphase. Die Kammer hatte extra ein Mitarbeiterstab eingerichtet. Jeder musste unbedingt zertifiziert sein, das wäre zukünftig unabdingbar.
Heute kräht kein Hahn mehr danach.
Heutzutage hat man als Kunde Glück, wenn man beim Einkauf an der Packung noch erkennen kann, was drinnen steckt. Bei Milchverpackungen z.B. sind mittlerweile soviele Kennzeichen, Erläuterungen und Daten drauf, dass man meint, man kauft ein Produkt aus der Holzindustrie, inkl. FSC – Zertifizierung…..aber unbedingt mit Weltrettungsanspruch und Tierwohlambitionen gem. Richtlinie xyz.
Bleibt gar kein Platz mehr für weitere Weltverbesserungskennzeichnungen.😎
Landwirtschaft kommt wieder zu spät.
Alle „nicht – Produzierenden“, also Dienstleister im weitesten Sinne haben sich bereits ein grünes Mäntelchen umgehängt und bewerben dieses extrem offensiv. Amazon, Google, Microsoft, hellofresh, GLS, TUI haben sich entweder als CO-2 – neutral oder mindestens nachhaltig zertifizieren lassen.
Hellofresh ist seit dem Wochenende soagr ein DAX- Unternehmen geworden, das somit auch noch eine ökonomische Komponente erhält, und Amazon wirbt mit „climat-pledge“.
Am Freitag stand ich an der Ampel hinter einem GLS- Lieferwagen mit der großen Aufschrift: „Mein Auto fährt CO2-neutral.“ Auf der website von GLS kann man dann lesen, dass sie die „übrigen“ Emissionen über ein Moorwald-Projekt in Indonesien kompensieren…..
Und der Landwirtschaft wird am Ende eine „whataboutism“-Retorik vorgehalten, weil man es versäumt hat, sich frühzeitig zu positionieren. Die Dauerrechtfertigungsmisere der Landwirtschaft für ihre Leistung ist himmelschreiend.
Wieviel CO2 vertilgt ein ha Zuckerrüben?
Gar keinen Inga.
Woher weißt du das?
Ich meinte Zurüben ja nur stellvertretend für ale Nutz- und Kulturpflanzen!
Erzählt man was von deutscher Markenbutter, wird man gefragt, unter welchem Markennamen wird die denn hergestellt u.verkauft.
Ich weise auf den kleinen Stempel hin der da drauf stehen muß und der zeigt, von welcher Molkerei die abgefüllt wurde.
So kann man herausfinden, welches Gras die Kuh zur Milchrohduktion gefressen hat.
kommt es aus Sachsen, Allgäu oder Ostfriesland.
Was kostet es die alte Kultur, die weniger vom Kommers gelenkt wurde zu behalten?
Schadet er dem Menschen oder der Ökologie?
Was kostet das?
Da die externen Kosten ja mit über 5.000,- €/ha veranschlagt werden, schlage ich eine einfache Lösung vor. Alle Tierhalter werden komplett entschuldet, die Flächenprämie wird einheitlich mit 1.350 €/ha veranschlagt. Dafür müssen 20 % der Fläche für Artenschutz und Insektenerhalt stillgelegt werden. Die Flächen müssen alle nach Öko-Richtlinien bewirtschaftet werden. Damit können Ackerbauern bei 1.350,- € je ha gut leben. Die Tierhaltung geht auf 25 % zurück. die Produktivität der gesamten LW auf 33 % des derzeitigen Standes der modernen Landwirtschaft (Das sind nämlich die realen Zahlen der Öko-LW).
Zur Finanzierung wird neben den EU-Geldern (die eh zu großen Teilen aus Dt. kommen)
eine „Ökologisierungssteuer“ erhoben. Die läge bei 15 € monatlich pro Kopf, also bei rund 55 €/ Haushalt. Jahresbelastung pro Kopf rund 190 €. Das sollte der Gesellschaft die Verhinderung des Weltuntergangs doch wert sein, zudem man ja Geld in beliebiger Menge unabhängig von der Erzeugung von Waren und Dienstleistungen „erzeugen“ kann.
Die vielen Kontrolleure und Berater können dann chillen, weil alles ganz einfach ist.
Die restlichen Nahrungsmittel steuern die Nicht-Öko-Diktatur-Staaten bei, vorausgesetzt, das Geld ist dann nicht wo anders, als bei uns. Aber das gleichen die wegfallenden Kosten für den Schaden, den die Landwirtschaft verursacht, ja ganz sicher aus. Sind ja nach Feststellung der Schadenshöhe von 60 mrd. p.a.. durch die Zukunftskommission (von den LW-Vertretern mit unterschrieben) dann immer noch knapp 40 mrd € Einsparung an Kosten. Die Frage ist nur, wer hat da wem bisher was und wofür in Rechnung gestellt ?
Danke für den spannenden Gastbeitrag.
„Die Bauern stören“ – also werden sie weggestudiert :). Erst in der Schweiz und gleich danach in Deutschland.
„Das schweizer Bundesamt für Verkehr hat in einer Studie die externen Kosten des gesamten motorisierten Verkehrs berechnen lassen: gut 13 Milliarden Franken. Im Vergleich die externen Kosten der Schweizer Landwirtschaft mit 3,6 bis 7 Milliarden, je nach Studie“.
So rein vom Gefühl her gibt es in der Schweiz sehr viel mehr Verkehr(sflächen) als Landwirtschaft. Bald jeder Acker und jede Wiese ist doch von stark befahrenen Strassen umzingelt !
In den Städten, den Seen, Bergen, Wäldern und den Naturschutzgebieten findet keine Landwirtschaft statt. Im Winter ruht die Landwirtschaft, der Verkehr und der zusätzliche Verkehr durch den Wintersport/ Tourismus aber nicht.
Auch das Wachstum der Dörfer ist enorm, die Höfe, die ich kenne sind im Vergleich zu Deutschland winzig klein. Weil auch schon vor 25 Jahren in der Schweiz ein Bauernhof bzw. Land unbezahlbar war (weil es kaum Flächen gibt), sind etliche Schweizer Landwirte ausgewandert nach Kanada, Frankreich, Ungarn, Rumänien…die Pferdehalter (von der Schweiz mit Gesetzen vertrieben) flüchteten nach Deutschland und Frankreich.
Um es auf einen Nenner zu bringen: Geld ist wichtiger als Wahrheit, für Geld wird die Lebensmittelsicherheit, die Moral (reiche Länder pulverisieren ihre Landwirtschaft und kaufen die Güter billigst den ärmeren Ländern weg), die Gesundheit und die Umwelt geopfert.
Wenn schon eine Studie zu den externen Kosten: ich hätte gerne eine Studie zu den zugekauften Lebensmitteln ( Almeria, Costa Rica, Chile…).
Wenn eine Ackerfläche ein Jahr lang nicht bewirtschaftet wird, hat die Natur ihn vollständig ( auch in der Biodiversität ) zurück erobert, was soll es da grosse externe Kosten in der Landwirtschaft geben ?
Prof. Taube ist ein Meister der Erfindung von externen Kosten, hat er doch in einem Gutachten für den BDEW diese in astronomische Höhen geschraubt. Eigentlich müssten solche Auswüchse für den Wissenschaftler Folgen haben, die denen einer Plagiatsüberführumg in nichts nachstehen!
Ganz schlimm sind die frei erfundenen, externen Kosten im Bericht der ZKL. Das der Berufstand diese Unterschrieben hat ist eine Katastrophe und unverzeihlich!!
Ganz richtig, denn die Studien wollen auch von neutralen Personen genutzt werden, oder man muß für neutrale Personen wieder Extrastudien erzeugen.
Vielleicht will das der Steuerzahler gerne bezahlen, warum wird er nicht gefragt? Ist doch sein Geld, oder?
Interessengeleiteteten Zahlenspielereien wird immer öfter mit dem Begriff „Studie“ ein wissenschaftliches Mäntelchen umgehängt.
Insbesondere in den Medien wird kaum unterschieden zwischen seriösen, ein Peer Review durchlaufenen Studien und einseitigen Auftragsarbeiten.
Das schadet ganz massiv dem Ansehen der Wissenschaft als unabhängige, objektive Instanz.
Was also tun?
Nach meiner Vostellung müsste sich „die Wissenschaft“ (wie auch immer die sich zu Auftragsarbeitern abgrenzen soll) entlich einmal lautstark von dieser Vermischung distanzieren und einen Codex zur Erstellung seriöser STUDIEN erstellen.
Aber nachdem bei manchen „Wissenschaftlern“ (besser: Hochschulmitarbeitern) mittlerweile schon Fleischatlas und andere tendenziöse NGO-Werke salonfähig sind, habe ich da wenig Hoffnung…
Darf der Bürger nicht glauben, dass Wissenschaft neutral ist und der Wahrheit verpflichtet ist? Dan verliert er das Vertrauen in den Staat!?!
„Um die externen Kosten des Straßenverkehrs zu ermitteln, wenn der Verband öffentlicher Verkehr eine solche Studie in Auftrag gibt, dann werden die errechneten Kosten erheblich höher sein. Wer zahlt, befiehlt“.
Das müßte verboten werden !
Das müßte doch für den Gesetzgeber ein leichtes sein, oder?
Wie viele Leute interessiert das wirklich, z.B. solche, die aufs Auto verzichten wollen oder nicht!
„Besonders en vogue ist dieses Jahr die Berechnung von externen Kosten in der Landwirtschaft. Denn die Bauern stören aus zwei Gründen. Von grüner Seite werden sie als Umweltsünder angeprangert. Und die Wirtschaft ärgert sich über die Opposition der Bauern bei Freihandelsabkommen“.
Das ist schon seit der EWG so!
Aber sehr unökologisch, weil was sollen wir mit unseren Felder und Wiese, die ein Großteil unserer Ökologie ausmachen, machen?
Was ist ethisch korrekt in der Beziehung?
Verkommen lassen?
„Ammoniakemissionen“ müssen zu lastender Allgemeinheit gehen, denn die4 entstehen ja nur, weil man für sie Tierische Produkte herstellt.
„Studien zu externen Kosten sind in den meisten Fällen interessengeleitete Zahlenspiele, die zu politischen Zwecken eingesetzt werden.“
Das muß verboten werden.
Schon deswegen, damit die neutrale Bevölkerung nicht immer glaubt, die PSM und Gülle werden immer giftiger, sogar das Chlor im Schwimmbad auch,
alles davon müsse drastisch reduziert werden.
Wollen wir das schiefe Bild erhalten?
Was kostet das?
„Da es keine objektiven Kriterien für die Internalisierung gibt“
Dann müssen die eben geschaffen werden, damit der Bürger weiß, wo er dran ist!
Ist6 das nicht des Staates Pflicht?
Was kümmert uns die Großindustrie, die stellt doch nur tote Gebrauchtgüter für uns her,
wollen wir von der unser
Leben bestimmen lassen?
Die Diskussion macht deutlich, dass externe Kosten als Beschuldigung empfunden werden und Studien als Fremdbestimmung. Konkreter gesagt, Landwirtschaft ist in der Informat-ionsgesllschaft nur noch eine Minderheit, bei der die Schuld für die von der Gesellschaft ausgelösten Folgeproblem sucht.
Ich verweise noch mal auf Prof. Binswanger. Er erklärt in seinem Buch „Wachstumszwang“,
dass das Wirtschaftswachstum längst nicht mehr aus der Produktion stammt, sondern aus Verwaltung, Zertifizierung und Kontrollen.
Dieser Entwicklung versucht Christian Hiß mit seiner Regionalwert-AG ein selbstbestim-mtes Modell entgegen z stellen. Angefangen mit einem Finanzierungssystem für bäuerli-che und regionalwirtschaftliche Investitionen, die Förderprogramme und Banken als nicht wirtschaftlich abweisen. Die Aktionäre aus der Stadt brachten den Gärtner auf die Frage, wie externe Kosten und Leistungen zu belegen sind. Deshalb studierte er Ökonomie und schrieb das Buch „Richtig Rechnen“, in dem er aufzeigt, dass in der herrschenden Ökono-mie schwarze Zahlen schreibt, wer am wenigsten Rücksicht auf Boden, Pflanzen, Tiere und Region nimmt. Daraus hat er die klassische Buchführung um externe Kosten und Leistungen erweitert. Sein Ansatz findet in der Zwischenzeit sogar Interesse bei DAX-Konzernen.
Ich frage warum ein Modell aus eigenen Reihen verworfen wird, das im Gegensatz zu den
zu Recht kritisierten Zertifizierungsmoden von Handel und Verwaltungen am Kern der landwirtschaftlichen Problematik ansetzt? Übrigens hat die Zertifizierung im Ökolandbau ihren Anfang und er ist damit ökonomisch am abhängigsten von Direktzahlungen, aus der vermeintlich guten zweiten Säule. Weil bei Gärtner mit ihren kleinen Flächen das nicht so ist, versucht Chrisam Hiß mit seiner Leistungsrechnung das entfremdete Verhältnis von Stadt und Land zusammenführen! Und das unabhängig von Institutionen und NGOs. Um Betriebstypen nicht gegeneinander auszuspielen, haben sich in Versuchen 150 Parameter ergeben. Einzelparameter wie Nitrat oder CO2 haben uns doch in die Sackgasse des Beschuldigten und Fremdbestimmten geführt und aus der wollen wir doch raus.
Danke für den Link auf Eure tolle Seite. Ich freue mich schon, sie richtig durchzulesen (sobald das emden vorbei ist).
Lieber Herr Jäckle,
ich habe jetzt auf Ihre Äußerung hin, nochmal bei „Regionalwert“ reingesehen. Für Banken finde ich dort folgenden Einleitungstext:
„Wenn nachhaltiges Wirtschaften mit Krediten belohnt wird, kann aus einer AGRARWÜSTE eine lebendige Humusschicht entstehen, inclusive der Chanche CO2 zu speichern und WIRKLICH GUTE NAHRUNGSMITTEL zu ernten. Es ist an der Zeit, dass Kreditinstitute ausschließlich zukunftsfähige Betriebe finanzieren“
Das ist Duktus und Begrifflichkeit der FEINDE der modernen Landwirtschaft. Das findet sich in den 150 Kriterien auch so wieder, die ansonsten frappierend der QS-EUREP-PAP/ FIAS Zertifizierung ähneln. Beispielsweise ist die Flächenbindung, die das Ende der Nord-Westdeutschen Tierhaltung bedeutet und so tut, als könne man die erreichte Konzentration und Spezialisierung wieder dezentralisieren. Wir schicken die Landmaschinenproduktion ja schließlich auch nicht wieder in die Dorfschmieden zurück und tun so als gäbe es keine Entwicklung bei technischen Lösungen.
Ich wehre mich sowohl gegen den Begriff „Agrarwüste“, als auch die Kampfparole „wirklich gute Nahrungsmittel“. Die deutsche Landwirtschaft erzeugt die besten und sichersten Lebensmittel auf der Welt, „Agrarwüste“ ist geradezu eine Beleidigung für alle modernen Betriebe, die Grenzen der Bewertbarkeit von Humus- und CO2 Bindung habe ich aufgezeigt.
Das Programm ist bezahlte Anbiederung an den Mainstream und sonst nichts. Da erwarte ich schon etwas mehr landwirtschaftliches Selbstbewusstsein in der Auseinandersetzung um den „richtigen“ Weg !!!
Mir ist auch schleierhaft, wie man ein volatiles, ubiquitäres Produkt, wie z.B. Kartoffel oder Milch ohne Abgrenzung durch „bessersein“ als der konventionelle Durchschnitt mit einem Regionalwert an den Kunden bringen möchte.
Es gibt ein Produkt, es gibt die Erzeugung und deren Kosten, es gibt den Handel und es gibt den Kunden. Wo ist jetzt der Hebel für Regionalwert, wenn nicht im Abgrenzen durch Nische oder Zertifizierungsverwirrung ohne Verifizierung?
Ich erkenne ausschließlich eine regionale Abgrenzung durch Verunglimpfung der Masse der Erzeuger. 150 Kriterien…wer soll die einordnen, prüfen und absichern, wenn nicht durch weitere Überprüfung und Abgleichung von theoretischen Daten und Fakten, Messungen und Aufzeichnungen….ich bin vielleicht zu blöd dafür, aber ich sehe einzig ein Geschäftsmodell für einen Zertifizierer.
Offenbar besteht ein riesiger Mißverständnis zwischen Nord und Süd. Seit Jahrzehnten erlebe ich wie Berge mit ihren naturbedingt kleinen Strukturen von Politik und Werbung für ihre Sache benutzt werden. Und wir nur noch Ökoalibi sind, denn nirgends gibt es soviel Naturschutzgebiete wie in den Bergen, die aber den Artenschwund nicht aufhalten. Deshalb frage ich mich, wann wir in der Landwirtschaft die Zusammenhänge mit Ökologie und Gesellschaft zusammen zu denken beginnen, wie es Christian Hiß in der Regionalwert-AG vertsucht. Weil die Regionen natur- und strukturbedingt so verschieden sind, kann es kein Pauschalrezept geben und spalten zentrale politische Maßnahmen nicht nur die Bauern in vermeintliche Gewinner und immer mehr Verlierer, sondern auch Stadt und Land. Genau deshalb setzt eine Regionalwert-AG in der Region an und nur damit das Konzept überall anwendbar ist, hat die Leistungsrechnung 150 Kriterien. Zu eurem Trost, dieser Ansatz ist zwischen Kaiserstuhl und Schwarzwald auch noch nicht überall verstanden, weil politische Institutionen und Fachmedien den markt-radikalen Mainstream verteidigen, in dem die Bauern in Süd wie Nord nicht überleben können.
…“denn nirgends gibt es soviel Naturschutzgebiete wie in den Bergen..“
Faktencheck: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/154839/umfrage/flaeche-der-naturschutzgebiete-in-deutschland-nach-bundeslaendern/
Weil das „… Es ist an der Zeit, dass Kreditinstitute ausschließlich zukunftsfähige Betriebe finanzieren …“ im Text steht.
Eine Anmerkung:
Das machen Kreditinstitute sowieso, nach Prüfung von Wirtschaftlichkeit des Betriebes.
Kreditinstute, die ich kenne, wollen dafür allerdings sichtbare und handfeste Sicherheiten.
Hier ist aber etwas Anderes gemeint. Das geht aus dem davor stehenden Satz hervor !!
Herr Apfel,
ich weiß was gemeint ist …
Bin gespannt, wie das in die Beurteilung des Rankings einfließen soll.
In meinen Augen steht hinter allem eine reine Geldmaschinerie. Man soll Aktien für das GUTE kaufen, sich einbringen in eine gesellschaftliche Änderung. …Aus dem Text der website:
Eine nachhaltige Nutzung und Schutz von Wasser- und Meeresressourcen, der Übergang zur Kreislaufwirtschaft, die Vermeidung und Verminderung der Umweltverschmutzung, der Schutz und die Wiederherstellung der Biodiversität und der Ökosysteme sind Faktoren, die Banken bei der Kreditvergabe zu berücksichtigen haben. „Im Rahmen unserer langjährigen Forschung sind diese Anforderungen in die Entwicklung konkreter Instrumente geflossen.“ Die Regionalwert-Instrumente machen Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft messbar, sichtbar und honorierbar.
Wer hat geforscht, an was? Keine Aussage…Hauptsache blabla…
Ratings, sorry
Die verfolgen das ausgegebene Ziel von greendeal und Taxonomie….die stehen Gewehr bei Fuß für den Umbau der Landwirtschaft.
https://www.agrarheute.com/management/finanzen/green-deal-taxonomie-bekommen-bald-nur-noch-biobauern-kredit-584818
„Ratings, sorry “
Drachen, bereits heute gibt es diverse sog. ESG-Ratings. Und sie sind auch Bestandteil einer Kreditprüfung. Auch die Bank selber wird demnächst auf solche Faktoren überprüft werden. Noch hat die Bafin nur ein Merkblatt formuliert.
Auf Bankseite geht es vor allem darum, (Nachhaltigkeits)Risiken zu erkennen und zu vermeiden.
Und als Bank muss ich auch darüber Auskunft geben.
Der Sinn der EU-Taxonomie ist, dass Finanzströme (vermehrt) in nachhaltige Investitionen fließen. Da soll ein Anreiz geschaffen werden. Und daher muss es dafür Kriterien geben. Und da bedient die Fa. Regionalwert einen durchaus interessanten Markt. Gut erkannt von Herrn Hiß, Kompliment.
Man kann das blöd finden, aber so sieht die Realität aus.
Die Bank wird natürlich zusätzlich die Wirtschaftlichkeit checken.
Also es ist wie gehabt, der bürokratische Aufwand steigt.
Ich habe keine Ahnung, ob es weitere Anbieter gibt, die für landwirtschaftliche Betriebe solche Nachhaltigkeitsbilanzen- so nenne ich das jetzt mal- aufstellen. Aber ich halte es durchaus für möglich, dass es irgendwann für höhere Kreditsummen nicht anders gehen wird.
Zitat:“Der Sinn der EU-Taxonomie ist, dass Finanzströme (vermehrt) in nachhaltige Investitionen fließen.“
Na dann…..nenn Mal eine nachhaltige Investition, die die Kriterien erfüllt und gleichzeitig eine Rendite abwirft.
Dann gibt es weder Straßen, noch Flughäfen, noch Freizeitparks…..wenn diese Investitionen dennoch Kapital bekämen, würde sich das System sofort selbst adabsurdum führen.
Alles ein Riesenschwindel
Lady,
danke für Deine Sicht auf dieses Konstrukt.
Dazu „… Aber ich halte es durchaus für möglich, dass es irgendwann für höhere Kreditsummen nicht anders gehen wird. …“
Du brauchst es nicht für möglich zu halten, es wird Voraussetzung werden und die Höhe der Kreditsumme wird dabei keine Rolle spielen.
ich hätte jetzt gedacht, den Banken geht es immer nur um Gewinne ? Umweltschutz, Menschenrechte… das interessiert doch nicht, Hauptsache Aktien etc. verkaufen. Wer und wie kann so eine Taxonomie in die Wege leiten ?
Gute Frage….
Interessant sind die Kriterien, die angeblich für alle Wirtschaftsbereiche gelten sollen, müssen:
Aber worum geht es eigentlich genau? Das Bundeswirtschaftsministerium sagt: „Nach der Taxonomie-Verordnung gilt eine Wirtschaftsaktivität dann als taxonomiekonform, wenn sie einen wesentlichen Beitrag zu mindestens einem von insgesamt sechs Umweltzielen leistet, ohne den anderen zuwiderzulaufen“. Die Umweltziele der Taxonomie sind: (1) Klimaschutz, (2) Anpassung an den Klimawandel, (3) nachhaltige Nutzung von Wasserressourcen, (4) Wandel zu einer Kreislaufwirtschaft, (5) Vermeidung von Verschmutzung und (6) Schutz von Ökosystemen und Biodiversität.“
Danach dürfte KEINE Spaßkategorie mehr finazierbar sein. Oder wie will man eine Rennstrecke, eine Autobahn, ein Fußballstadion, ein Freizeitpark o.ä. unter diesen Vorausetzungen finanzieren?
Smarti das sind so Soft faktoren……
glaube nicht, das das für einen Familienbetrieb Bedeutung bekommt…..Ihr bekommt das „nur“ weitergereicht von einem Kunden oder so ä.
Wenn Du eine AG bist oder eine große Firma, dann spielt das schon eine Rolle, wie Deine Aktien bewertet werden.
Sind ja Wetten auf die Zukunft.
Bezogen auf eine Schwarzwaldklitsche ist das „lächerlich“….
Die verdunsten wenn die Kinesen kommen……da halten die nicht mal an für….da rumpelt es mal kurz und alles ist Geschichte….
„Dann gibt es weder Straßen, noch Flughäfen, noch Freizeitparks… “
Nein, es geht nicht darum, dass jede Investition „nachhaltig“ ist. Aber der Gesetzgeber möchte schlicht ein Anreiz für nachhaltige Investitionen schaffen. Und es geht auch nicht darum, dass alle Kriterien erfüllt sein müssen, sondern nur eins. Und die anderen dürfen nicht deutlich verletzt werden. Damit ist auch klar, dass hier weiter sehr viel Spielraum besteht.
Es geht hier auch um die Dokumentation, ob sich überhaupt etwas in diese Richtung bewegt. Daher müssen Banken und diverse große Unternehmen solche Aktivitäten zukünftig in einen eigenen Anhang dokumentieren.
Auf Unternehmensseite können die Finanzierungskosten dadurch beeinflusst werden. Und damit auch die zu erwartende Rentabilität.
Zur Bekämpfung des Klimawandels etwa ist die CO2 -Steuer ist doch nur ein Baustein, auch kein besonders guter. Weil der Mengeneffekt unsicher ist. Aber um genau die Menge geht ist. es muss also weitere Maßnahmen geben, darum geht es.
Lady, wo ist denn beim Bau von Straßen, Flughäfen oder Freizeitparks auch nur eines der Ziele erreicht?
Guckst du:
„Nach der Taxonomie-Verordnung gilt eine Wirtschaftsaktivität dann als taxonomiekonform, wenn sie einen wesentlichen Beitrag zu mindestens einem von insgesamt sechs Umweltzielen leistet, ohne den anderen zuwiderzulaufen“. Die Umweltziele der Taxonomie sind: (1) Klimaschutz, (2) Anpassung an den Klimawandel, (3) nachhaltige Nutzung von Wasserressourcen, (4) Wandel zu einer Kreislaufwirtschaft, (5) Vermeidung von Verschmutzung und (6) Schutz von Ökosystemen und Biodiversität
„Lady, wo ist denn beim Bau von Straßen, Flughäfen oder Freizeitparks auch nur eines der Ziele erreicht?
Guckst du: “
Reinhard, ich muss nicht gucken, ich weiß was da drin steht.
Der Bau eines Flughafens ist dort (höchstwahrscheinlich) nicht als nachhaltig aufgeführt.
Es ist doch eine Positivliste! Wer/was bestimmte Kriterien hinsichtlich der genannten Ziele erfüllt, wird als nachhaltig eingestuft. Und die anderen eben nicht. Es geht um eine Verschiebung in Richtung „grüner“ Investitionen. Eine relative Bevorzugung.
Und wenn es tatsächlich blöd kommt, werden auf diese Weise Investitionen im Biolandbau begünstigt, niedrige Zinsen oder niedrigere Eigenkapitalquote etc.. Auch so kann man den konventionellen Anbau relativ unattraktiver machen. Dahin könnte die Reise gehen… Lies einfach mal den Artikel in Agrar heute, den du selbst verlinkt hast . Vielleicht wird es dann für dich klarer.
Wie soll es auch anders sein?