Hallo, hier ist der Alois. Heute ist der große Tag: Ab heute gilt EU-weit die Datenschutzgrundverordnung. Auch für unseren Blog!
Ich gebe ganz offen zu – ich habe das Thema unterschätzt. Habe gedacht, das wird schon nicht so schwierig sein. Bis ich dann mal begonnen habe mich in die Thematik einzulesen. Das war vor ca. einer Woche. Dann habe ich begonnen Checklisten zu machen für meine Blogs. (Habe ja noch mehr Seiten am laufen) Und dann habe ich zwei Tage nichts anderes mehr gemacht, als die DSGVO umzusetzen.
Deshalb will ich nun ein wenig erzählen, was ich alles dafür getan habe – und auch erzählen, was sich für die Blog-Leser und -Kommentatoren alles ändert.
1. Verschlüsselte Internet-Verbindung
Oben in der Adresszeile seht ihr nun ein grünes Schloß. Das bedeutet, euer Browser hat mit unserer Blogseite eine individuelle, verschlüsselte Verbindung. Niemand kann mehr den Datenstrom zwischen eurem PC oder Tablet oder Smartphone und dem Server „bauerwilli.com“ mitlesen. Das ist nun Vorschrift, vor allem, wenn Kontaktformulare und Kommentare auf den Blog geschrieben werden. Den Server dafür umzustellen, war ein wenig kniffelig. Ich musste dafür Zertifikate bestellen, diese von authorisierten Stellen noch bestätigen lassen und dann dem Webserver beibringen, dass er nur noch verschlüsselt akzeptiert. Und ganz zum Schluß musste ich alle Datenbankeinträge umschreiben auf das sogenannte „https-Protokoll“.
2. Datenschutzerklärung
Es gibt eine neue Seite https://www.bauerwilli.com/datenschutzerklaerung/ ganz oben im Header-Menü. Dort wird nun haargenau erklärt, welche Dienste auf dieser Seite angewendet werden und wo Daten gespeichert oder an andere Server weitergeleitet werden. Ist ganz schön lang geworden diese Erklärung. Teile davon standen vorher schon im Impressum drin. Nur jetzt ist es viel detaillierter. Um diesen Text zu erzeugen, gibt es sogenannte Generatorendienste im Internet, wo ich einen Fragebogen zu den Diensten und der Software der Seite ausfüllen muss und dann bekomme ich die fertige Datenschutzerklräung zurück. Deshalb sind diese Texte durchaus unterschiedlich, weil auf den Servern auch sehr unterschiedliche Dienste und Software zum Einsatz kommt.
3. Zustimmung zur Speicherung von Kommentaren und Formularen
Das ist nun eine weitere Hürde für diejenigen Leute, die an der Blog-Kommunikation aktiv teilhaben. Ab heute, muss jeder Kommentarschreiber und jeder, der das Kontaktformular an uns absendet EXTRA einen Haken zur Zustimmung zur Speicherung und Weiterverarbeitung seiner Daten setzen. Ist eigentlich klar, denn wenn der Kommentar nicht gespeichert wird, dann kann er ja wohl schlecht hier im Blog mitdiskutieren. Wir speichern eh nur das Nötigste. Und das sind der frei wählbare Namen, die EMail-Adresse und die IP-Adresse. Letztere muss nun nach 2 Monaten automatisch gelöscht werden. Das erledigt seit heute ein extra „Plugin“ automatisch.
4. Verlangen von Auskunft und/oder das Löschen der Kommentardaten
Jeder Kommentator kann nun verlangen, dass ich ihm seine Kommentare exportiere, damit er daheim diese nochmals nachlesen kann. Wer das möchte, der sende mir eine E-Mail oder nutze das Kontaktformular, dann spiele ich ihm das aus. Ich hoffe mal, der Ansturm wird nicht so groß, weil das kann in richtig Arbeit ausarten. Darüber hinaus kann auch jeder Kommentator verlangen, dass einzelne oder alle Kommentare von ihm/ihr gelöscht werden. Habe ich bisher auch schon immer so gehandhabt.
5. Weiterleitung von Daten an externe Server
Vielleicht ist Euch das aufgefallen, dass seit gestern auf der rechte Seite die Facebook Anzeige fehlt. Ich habe mich entschlossen, alle automatischen Verbindungen zu der Datenkrake Facebook zu kappen. Mein Problem ist wirklich, dass ich nicht sagen kann, was diese „Social-Plugins“ alles machen. Ich traue der Sache einfach nicht mehr. Darum habe ich auch ALLE imortierten Facebook-Kommentare auf dem Blog unwiederbringlich gelöscht. Willi hat das sehr bedauert. Aber ich will einfach kein Risiko mehr eingehen. Auf unserer Seite gibt es noch zwei externe Dienste:
Das Google Tool brauche ich, um nachzuspüren, wie unsere Artikel ankommen. Für einen Blogger ein absolutes Muss, so wie ein Kaufmann einfach wissen muss, was den nun gekauft wird und was nicht. Für Google werden diese Daten anonymisiert, d.h. keine Namen, sondern Cookies und IP-Adressen werden ausgewertet. Da kann ich dann z.B. erkennen, aus welchem Land die Leser kommen, wie oft sie kommen, und ob sie z.B. immer wieder kommen. Was uns natürlich dann sehr freut.
Jetpack bietet die sehr beliebte Funktion, sich bei Kommentaren und neuen Beiträgen informieren zu lassen. Ich weiss, dass sehr viele Leser diese Funktion mögen. Die Verwaltung dieser Daten findet auf „wordpress.org“ statt. Und ich traue diesem Dienst auch sehr, weil ich selbst bei vielen anderen Blogs dort registriert bin. Ich kann auch meine Abos dort immer einsehen und bei Bedarf anpassen.
6. Newsletter
Den Newsletter habe ich bisher nicht verändert. Ich habe diese Registrierungen zum Newsletter schon immer im sogenannten „Opt-in“ Verfahren abgewickelt und ich versende dien Newsletter auch mit einem deutschen Maildienst. Neu nach DSGVO ist, dass jeder registrierte Nutzer der obigen Datenschutzerklärung, wie beim Abschicken eines Kommentars, explizit zustimmen sollte. Da bin ich momentan etwas ratlos, was ich tun soll? Die einen empfehlen alle bisherigen registrierten Nutzerdaten in die Tonne zu klopfen und von vorne anzufangen. Und die anderen machen es so wie die Banken: sie schicken die neuen Datenschutzbestimmungen per Mail zu. Und wer nicht widerspricht, der bleibt dabei. Momentan tendiere ich zu Lösung Nr. 2, weil das einfach viel weniger Aufwand ist. Und wenn die Banken das schon so machen können, dann sollte das doch auch für uns möglich sein.
Fazit: Viel Aufwand – aber notwendig
Nun bin ich erst einmal froh es geschafft zu haben. Am Anfang habe ich gedacht, „so ein Schei…“. Aber ich habe auch viel darüber nachgedacht mit der Abarbeitung meiner Checklisten. Mein persönliches Fazit ist, dass diese Datenschutzgrundverordnung schon irgendwo ihren Sinn hat. Denn nun ist vieles klarer geregelt wie vorher. Auch auf unserem Blog. Ich hoffe ich konnte Euch mit meiner Erzählung auch etwas Klarheit geben und hoffe natürlich, dass ihr uns treu bleibt. Selbstverständlich könnt Ihr mich auch im Speziellen fragen, wenn Unklarheiten bestehen, oder wenn was nicht funktionieren sollte. Und nun könnt ihre hier gerne herzhaft darüber diskutieren.
Ja,
vielen Dank.
Wenn ich auch noch nicht das „grünes Schloß“ oben in der Adresszeile gefunden habe.
Woran mag das liegen?
gib mal bitte https://www.bauerwilli.com in die Adresszeile ein.
Es gab doch schon oft Bemerkungen, wie einfach es doch ist so einen Blog zu betreiben. Und kosten tut das natürlich auch nix. Erst wenn man sieht, wie viele hier zum Thema was zu sagen haben, merkt man wie einfach Landwirtschaft ist. Weil da weiß jeder was dazu und kennt sich jeder aus. 🙂
Ja, das liegt am Respekt vor der ach so einfachen und simplen Arbeit in Stall und Acker!
Und das Wissen vererbt sich scheinbar.
Bevor es ein anderer sagt:
Danke Alois für die viele Arbeit, die Du Dir gemacht hast. Ohne Dich würde das alles hier nicht laufen.
Willi