Bauer Willi
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Menschengerechtes Wohnen – eine fiktive Geschichte

Unser Nachbar hat vor drei Jahren ein Haus gebaut. Mit Kredit von der Bank. Ein Architekt hat das Haus geplant und dabei alle gesetzlichen Regelungen bedacht, die es damals gab. Seit drei Jahren lebt die Familie mit zwei Kindern im neuen Haus.

Dann kam Corona. Die Folge: Home-Office für alle, für die Kinder Fernunterricht. Das betraf nicht nur unsere Nachbarn, sondern alle in der Strasse, in der Stadt, im Land. Die Familien mussten nun alle über Tage und Wochen in ihrem Haus, ihrer Wohnung gemeinsam verbringen, sowohl bei der Arbeit als auch in der Freizeit.

Die räumliche Enge rief mehrere Menschenrechtsorganisationen auf den Plan, die die menschenunwürdigen Zustände im Lockdown heftig kritisierten. Die Politik musste schließlich reagieren und erließ folgende Verordnungen:

  • Mindestgröße für alle Zimmer 30 qm, wahlweise 100 cbm umbauten Raum
  • Alle Zimmer mit Balkon (Zugang zum Aussenklima)
  • Betten so groß, dass jede Person mit ausgebreiteten Armen darin schlafen kann (Ehebett 3,60 m breit)
  • Pro Person ein WC, ein Waschbecken, eine Dusche
  • Für Ver- und Entsorgung der Lebensmittel sowie Natur- und Artenschutzaufgaben sind pro Person 1.000 qm nachzuweisen. (Kauf/Pacht/Dienstleistung)

Mein Nachbar studierte daraufhin mit dem Architekt den Bauplan seines Hauses und beide überlegten, wie diese neuen Normen erfüllt werden könnten. Beide kamen zu dem Ergebnis, dass die Statik des Hauses keinen Umbau zuließen. Das Haus müsste dafür abgerissen und neu gebaut werden.

Mein Nachbar ging zur Bank, um ihr mitzuteilen, dass er für den Neubau des Hauses nach den nun aktuellen Vorschriften einen weiteren Kredit benötige. Die Bank lehnte dies ab, bestand aber auf der Rückzahlung für den Kredit, den sie für das nun abzureißende Haus gegeben hatte.

Auf die Frage, wovon er denn die Rückzahlung bezahlen solle, wo er doch nach dem Abriss des Hauses jetzt auch noch Miete zahlen müsste, hatte die Bank keine Antwort. Das sei sein Problem.

Ähnlichkeiten mit der TierSchNutztV sind nicht zufällig sondern beabsichtigt.

Nachtrag: Natur- und Klimaschützer äußerten sich ebenfalls zu den neuen Verordnungen. Ihre Forderung: Verbot von Einfamilienhäuser. Das wäre frevelhaft und würde Natur und Umwelt schaden. Das konzentrierte Wohnen auf möglichst kleinem Raum sei für das Klima und die Umwelt besser. Nur so könnte mehr Land der Natur zurückgegeben werden. Hochhäuser mit mindestens 800 Bewohnern wären die ideale Lösung. Die Bauvorschriften müssten natürlich eingehalten werden, aber das sei nicht ihr Problem.

Danke an Jürgen Donhauser für die Idee zu diesem Beitrag

 

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129 Kommentare

  1. Arnold Krämer sagt

    Lange Diskussionen hier zum Thema wurden aufgehängt an dem Hinweis auf den Film des NDR “Bauern ohne Lobby”. Ich will die Grundsatzdiskussion zum Thema Landwirtschaft und Kapitalismus hier nicht befeuern sondern nur ein paar konkrete Hinweise zur Wirtschaftlichkeit der im Film gezeigten Schweinemast mit vorgelagerter Ferkelerzeugung eines Unternehmens in Ostniedersachsen geben.

    1. Der Landwirt betreibe die Schweineproduktion mit 100%iger Sicherheit in einem familiären Unternehmensverbund, d.h. verschiedenen steuerlich getrennten Einheiten, um bestehende Regelungen im Steuerrecht und Förderrecht entweder zu nutzen oder zu umgehen. Das verursacht bereits hohe überdurchschnittliche Organisationskosten. Anmerkung dazu: Der nationale Agrarrechtsrahmen passt spätestens seit der Wiedervereinigung generell nicht mehr zur Wirtschaftswirklichkeit und der Dynamik im Agrarsektor.

    2. Bei der Tierwohldiskussion und den Kosten wird häufig nur über die finale Mast geredet und die Ferkelerzeugung, die komplex und organisationsaufwändig ist, ausgeblendet. Dieser gezeigte Landwirt hat im “geschlossenen System” für den gesamten Bereich Tierwohlbedingungen geschaffen (ob sie demnächst noch gesetzeskonform sind, muss sich zeigen, Politik ist unberechenbar!). Zur Deckung seiner Kosten in der (konventionellen) Ferkelerzeugung und in der Mast benötigt er aktuell geschätzt mindestens ca. 2,50 €/kg Schlachtgewicht, vermutlich wegen gestiegener Futtermittelpreise deutlich mehr. Von einem solchen Auszahlungspreis kann er vermutlich nur träumen, weil sein Schlachter nicht für alle Tiere einen solchen Preis zahlen wird. Das gibt der Endverbrauchermarkt nicht her! Ohne einen Sonderabsatzweg, abseits von Tönnies und Co., sähe die Lage bei aktuell 1,20 €/kg aber noch viel düsterer aus.

    Manche Kommentatoren meinten neben zufriedenen Schweinen auch einen zufriedenen Landwirt im Film gesehen zu haben. Ein befreundeter hiesiger Sauenhalter, der aus einer Position der Stärke heraus trotzdem aktuell auch viel Geld bei seinen Ferkeln “verbrennt”, (mind. 25-35 €/Ferkel, weil die “Produktionsstraße” nicht einfach anzuhalten ist) meinte dagegen einen ziemlich nervösen Menschen bemerkt zu haben, dem die wirtschaftliche Schieflage sehr viel Kopfzerbrechen bereite. Ähnlich sieht es z.Zt. bei allen Sauenhaltern aus.

    Die wahrnehmbaren Wortführer in Politik und Wissenschaft äußern jedoch nicht den leisesten Zweifel hinsichtlich der eingeforderten Transformation der Tierhaltung. Von kritischen Medienmachern müsste man eigentlich mehr erwarten können.

    • Stadtmensch sagt

      “Von kritischen Medienmachern müsste man eigentlich mehr erwarten können.”

      Und was soll das Ergebnis einer kritischen, differenzierten Berichterstattung sein?
      Dass der Bauernverband mit der Maxime seines Tuns zum Gemeinwohl beiträgt? Zu einer lebendigen Wirtschaft, die allen Spaß macht? Wie passt das zu den angeblich hohen Suizidraten bei Landwirten?

      Meiner Meinung nach sollte man “Grundsatzdiskussion zum Thema Landwirtschaft und Kapitalismus” gerade nicht ausblenden, sondern wie beim Therapeuten auf der Couch permanent drüber reden, wie Sch…e alles ist. Und warum unsere Wirtschaftsweise nicht mehr zeitgemäß ist. Und schon gar nicht zur Urproduktion passt.

      Ich fand das Angebot der NDR-Mediathek jedenfalls auch sonst sehr motivierend.
      Hier, unbedingt anschauen. Ganz große Philosophie:
      https://www.ardmediathek.de/video/45-min/elektrogeraete-reparieren-statt-wegwerfen/ndr-fernsehen/Y3JpZDovL25kci5kZS84YjVjOGI0NS1kNTJhLTQ4NTktYjg4Yi1lYmEwNTRlMGFlZDI/

      • Und werter Stadtmensch, dann erklär mir doch einmal, warum die Wirtschaftsweise der Bauern nicht mehr zeitgemäß ist!

        • Die Urproduktion muß die Zeit gestalten und nicht umgekehrt.

          Das Zeitgemäße muß sich von der Urproduktion führen lassen.
          Sonst passt es nicht in die natürliche Evolution, bringt sie ins Ungleichgewicht!?!

        • Stadtmensch sagt

          Etwas selbstgestrickt würde sagen, dank umfangreicher ordnungsrechtlicher Einhegung, ist Kapitalismus an der Schnittstelle zu den natürlichen Lebensgrundlagen möglich. Also die Bauern müssen die Gängelei ertragen, weil sie bei Strafe des eigenen Untergangs der Nachfrageseite (also Meinesgleichen) etwas in den Rachen werfen müssen. Dieses ganze Ordnungsrecht muss deshalb sein, weil es keine direkte Bindung mehr gibt zwischen Nachfrager (Schnitzelvertilgmeister bei Minute 16:20 in https://www.ardmediathek.de/video/45-min/unser-schnitzel/ndr-fernsehen/Y3JpZDovL25kci5kZS84YWZkMDFkZi1iMDBjLTRlOTQtOTEwZC03MWQxZWQ4MmZhNmM/)
          Ein Kilo Schnitzel für 6€ im Einkauf und Flüssigei aus dem Kanister (also Qualhaltung in Osteuropa).

          Ok, hab ja selbst gesagt, dass Moral in der Marktwirtschaft kontraproduktiv ist. Also werden wir diesen Weg bis zu Ende gehen. Ihr müsst einfach noch produktiver werden.

          • Stadtmensch sagt

            Mist, da fehlt ein Stück im Satz: “Ohne direkte Bindung zwischen Produzenten und Konsumenten, war gemeint.

      • Arnold Krämer sagt

        1. Medien sollten die Wirtschaftlichkeit dessen hinterfragen, was sie als vorbildlich darstellen. Davon sieht man oder hört man nichts in den vielen “Betroffenheitssendungen”.
        2. Medien sollten die Frage stellen, warum Landwirte zu 100 % eine extrem kostenintensive Produktion fahren sollen, ohne dass ihnen dabei die Verbraucher folgen können und folgen wollen. Es ist doch völlig unrealistisch, dass der Steuerzahler der Masse der deutschen Verbraucher das teure Fleisch runtersubventioniert. Das ist doch jetzt erst einmal für die Energie politisch prioritär angedacht. Wo soll das Geld eigentlich herkommen. Ist denn bei den Medienvertretern kein ökonnomischer Fachverstand vorhanden?

        • Elisabeth Ertl sagt

          Wenn aber derzeit auch viele konventionelle Schweinehalter in D. zusperren, dann kann es nicht falsch sein, einer Alternative zumindest eine Chance zu geben. Zusperren kann man im Ernstfall immer noch.

          • Arnold Krämer sagt

            Einverstanden, aber: Die Alternative(n) muss man sich leisten können. Einige können und/oder wollen das, andere können und/oder wollen das nicht.

      • Arnold Krämer sagt

        “Und warum unsere Wirtschaftsweise nicht mehr zeitgemäß ist. Und schon gar nicht zur Urproduktion passt”.
        Warum eigentlich nicht?
        Liegen die Probleme des Agrarsektors (und nicht nur dort) nicht vielmehr darin begründet, dass wir viel zu viele, widersprüchliche Eingriffe in das Marktgeschehen haben, das alles und jedes und auch das Gegenteil davon gefördert wird, dass schlichtweg immer mehr schlechte und überflüssige Gesetze gemacht werden bei dem Streben nach größtmöglicher Sicherheit (für wen und was auch immer) und größtmöglicher Gewrechtigkeit?
        Ich sage ja, das ist unser gesellschaftliches und politisches Problem!

        • Stadtmensch sagt

          “dass wir viel zu viele, widersprüchliche Eingriffe in das Marktgeschehen haben”

          Das Wirtschaftssystem (Bedarfsweckungssystem) ist der Widerspruch!

          Man soll viel konsumieren, damit jeder irgendwie ein Einkommen generieren kann.
          Gleichzeitig wird immer mehr Arbeit wegrationalisiert. Gleichzeitig soll man wenig konsumieren und dafür lieber gewinnträchtig investieren.
          Es funktioniert schon in sich nicht!
          Bei den Ökonomen scheint Null Sachverstand vorhanden zu sein. 40 Jahre Systemkritik und unzählige Krisen, die nur durch Staatsintervention für die Massen erträglich wurden, haben zu keinem Nachdenken geführt.
          Langsam bin ich auch dafür, es einfach mal schleifen zu lassen. Mit schönen großen Elendsquartieren, Drogen, … also so Mexiko- oder Libyen-Style…

          Heute wieder in der NZZ diese Finanzbloggerin…ein Witz. Lesen die nur Finanznachichten?

          • Brötchen sagt

            Du Stadtmensch ganz so doof sind Ökonomen auch nicht.

            Einwand:

            Qualität der Konsumtion…..
            Es ist ja nicht alles reine materielle Bedürfnisbefriedigung.

            Gut NZZ lese ich auch schon ewig nicht mehr.
            Kenne nämlich eine Autorin die dort im Wirtschaftsteil geschrieben hat, die hat wirklich keine richtige Ahnung von Wirtschaft.

            Also geil Dich nicht an NZZ auf, das ist ja auch nur eine Behelfskrücke vom lesbaren Zeugs

            • Stadtmensch sagt

              “Es ist ja nicht alles reine materielle Bedürfnisbefriedigung.”

              Der war gut! Dann sind die Müllberge nur ausgedacht. Keine Zivilisation vor uns hat (nicht mal relativ betrachtet) so viel Abfall produziert.
              Die Römer hatten glaub ich eine Abfallhalde für ganz Rom, wo sie alles hingekarrt haben. Stand mal in der FAZ

              • Brötchen sagt

                Bleib doch jetzt beim Thema….

                es geht um die unbedingte Steigerung des materiellen Konsums…

                Die Planwirtschaft hat auch nicht unbedingt weniger Abfall.
                In China stehen Wohnungen für 60 Mio Leute leer!

                Und heute liegt bei uns noch Müll von Ostzeiten im Wald!

                nur um mal Bsp. zu bringen.

                Ich will jetzt damit nicht sagen, das ich das gut finde, was jetzt hier passiert.

                Meines Erachtens ist das aber eine ganz einfache “organisationssache” Mentalität und Einstellung

                • Brötchen sagt

                  Es gibt ja schon so Science fiction Szenarien, da lebt nur das Gehirn in einem künstl. Universum…..

              • Reinhard Seevers sagt

                Ich sehe es wie der Stadtmensch. Die materielle Befriedigungskultur ist der Grund allen Übels, der Motor des Kapitalismus und für das jetzige System ohne Alternative.
                Wer es schafft, Wohlstand zu erhalten, ohne die Entropie zu erhöhen, der hat gewonnen.
                Das wäre aber gleichzeitig auch das perpetuum mobile.

                • Brötchen sagt

                  Du Reinhard, sicher ist das so…..

                  Bloss alles andere hat noch nie funktioniert und ist vom Ergebnis schlimmer.

                  Rein philosophisch gedacht…..

                  muss man nur das Geld im Kreislauf halten, ohne das damit ein Schaden entsteht. Wobei Schaden zu definieren wäre.

                  Das schöne an der Gesellschaft ist doch, Du kannst doch in eine Höhle nach Indien und OOOMmmm meditieren und lässt dich als Bettelmönch alimentieren.

                  Das steht Dir doch frei!

                • Reinhard Seevers sagt

                  Ja, klar Brötchen das kann man machen. Leider lassen sich 8 Milliarden nicht dazu verleiten.
                  Deshalb gibt es auch keine Hoffnung, dass die Menschheit zu retten ist. Sie erledigt sich selbt.
                  Derweil wir uns über Centpreise beim Brötchen unterhalten sterben im Jemen tausende Kinder.
                  Nun kann man zynisch sein und sagen: na und, hat es immer gegeben, wird es immer geben….
                  Wir verlangen von Marktteilnehmern Fairness bei Geschäften und können gleichzeitig tausende Menschen verrecken lassen.
                  So lange unser Wertesystem auf dem Konsum und der Vermehrung von Geld aufbaut, so lange verhungern Menschen…so what? Wenn man am richtigen Ort der Welt aufwächst kann man Glück haben, sonst – shit happend – du looser.

                • Brötchen sagt

                  Du was den Jemen betrifft:

                  Es gibt in der OOhmmmm Relegion den GRundsatz, das Bedürftigen mit Absicht nicht geholfen wird..

                  Hatte ich irgendwo mal gelesen.

                  Man beschäftige sich mit dem Stück von Brecht “Der gute Mensch von Sezuan”..

                  Spielen sie im Berliner Ensemble

                • Reinhard Seevers sagt

                  “Man beschäftige sich mit dem Stück von Brecht “Der gute Mensch von Sezuan”..

                  Epilog dazu:

                  »Gut zu sein und doch zu leben« ist der von Beginn an zum Scheitern verurteilte Anspruch Shen Te’s. Ihr selbstloser Antrieb anderen helfen zu wollen erweist sich als in der Realität nicht durchführbar, sie durchlebt ein Dilemma zwischen eigenen Bedürfnissen und ihrer Nächstenliebe. In »Der Gute Mensch von Sezuan« stellt Bertolt Brecht die Frage nach dem wahrhaft guten Menschen. Er thematisiert einen unvermeidlichen moralischen Konflikt in einer kapitalistisch orientierten Gesellschaft und stellt gesellschaftliche Richtlinien auf den Prüfstand. Brecht ruf den Zuschauer letztlich auf, sich einzusetzen für eine neue Welt, in der es möglich ist, gut zu sein.

                  Quelle: Der gute Mensch von Sezuan • Zusammenfassung auf Inhaltsangabe.de
                  https://www.inhaltsangabe.de/brecht/der-gute-mensch-von-sezuan/

                • Brötchen sagt

                  Gute Stücke sind universell……alles andere ist plumpe Propaganda…

                  Entweder läßt man sich drauf ein und zieht da für sich Input raus…….(.andere lasse ich weg)

          • Arnold Krämer sagt

            @Stadtmensch
            “Das Wirtschaftssystem (Bedarfsweckungssystem) ist der Widerspruch!”
            oder ist der Mensch das Problem? Ganz nach dem Motto:
            Je mehr wir haben, desto mehr haben wir zu wenig!
            Die Akteuere im Wirtschaftssystem nutzen die menschlichen Schwächen für ihre eigenen Ziele (immer mehr haben zu wollen)
            Muss der Mensch eingehegt/umerzogen werden? Oder, weil man damit scheitert, ihm die Möglichkeiten seiner Bedürfnisbefriedigung systematisch beschneiden?

            • Reinhard Seevers sagt

              “Oder, weil man damit scheitert, ihm die Möglichkeiten seiner Bedürfnisbefriedigung systematisch beschneiden?”

              Tja, das ist die Frage aller Fragen. Weil wir Deutschen es nicht schaffen, die Welt zu retten und die Menschheit zu zügeln, deshalb wird wenigstens beim eigenen Bauernvolk angefangen und die Tierhaltung halbiert. Damit hat der Verschwender, also der Verbraucher schon mal keine eigenen Einschränkungen hinzunehmen und auch keinen Tadel für Verschwendung zu erwarten. Die Steuerung, das nudging durch ständiges framing schlechter Ernährung durch Fleischverzehr, Umweltzerstörung durch Fleischverzehr, Artensterben durch Fleischverzehr, Tierleid durch Fleischverzehr….all das sind staatlich gelenkte Beschneidungen einer Bedürfnisbefriedigung. In diesem Fall scheint aber die Botschaft zu sein: Wir haben den Fehler erkannt und beheben ihn mit Ordnungsrecht, Stigmatisierung und Lügen.
              Alle anderen Bedürfnisbefriedigungen dürfen weiter gelebt werden, ein Ablass ist vorerst genug…..gute Reise!

            • Stadtmensch sagt

              “Muss der Mensch eingehegt/umerzogen werden?”

              Letzten Endes repräsentiert doch unser Wirtschaftssystem einfach nur die Wünsche und Sehnsüchte aller Teilnehmenden.
              Was erstrebenswert ist, wird von Kindheit an eingeprägt: “Die Gesellschaft ist der Spiegel der Gesellschaft” oder so…

              Je nach Stellung in der “Gesellschaftsordnung” wünschen sich Herrscher, Herrscher zu sein und Beherrschte, einen guten Job zu bekommen.
              Da geht’s schon los. Aus evolutionsbiologischer Sicht ist das alles ein Wimpernschlag in der Entwicklungsgeschichte. Es war alles schon mal ganz anders.

              Naja, müßig…

          • “Bei den Ökonomen scheint Null Sachverstand vorhanden zu sein. 40 Jahre Systemkritik und unzählige Krisen, ”
            Stadtmensch, du hast bisher aber sehr gut versteckt gehalten, dass du über die notwendigen Kenntnisse verfügst, um die Güte des Sachverstandes beurteilen zu können. Trau dich ruhig!. Aber bitte ohne deine ständige Gedankenzappelei. Das gilt üblicherweise als sicheres Zeichen, dass du dir selbst nicht glaubst. Und ohne den Begriff System, sprich vom Menschen. Der ist Problem und Lösung gleichzeitig.

            • Stadtmensch sagt

              Bitte nicht persönlich nehmen. Bin ausgebildeter Maschinenbauer und praktizierender Softwarefuzzi. Deshalb kann ich wohl das Ziel der zeitgenössischen Volkswirtschaftslehre nicht erkennen.
              Mehr als Zappeln ist da nich.
              Schön Klimpern mit Begriffen wie “superiores Gut” und “Einkommenselastizität” würde das auch nicht besser machen…

              Aber DU könntest dich doch mal trauen, mir die Vorzüge eines Bedarfsweckungssystems (bei stetig wachsender Bevölkerung und gleichzeitig stetig abnehmenden Ressourcen) zu erklären.
              Wirklich. Ich kann darin beim besten Willen keine Ökonomie erkennen.

        • Karl Timme sagt

          Meine volle Zustimmung! Es ist dieses Flickwerk und Zuständigkeitsgerangel vieler Institutionen und Organisationen die dieses Chaos hervorrufen. Sehe hier aber auch keine Besserung, eher das Gegenteil bei jeden Versuch der Reparatur.

    • “Ich will die Grundsatzdiskussion zum Thema Landwirtschaft und Kapitalismus hier nicht befeuern …”

      Das möchte ich auch nicht, daher habe ich bisher nichts dazu gesagt.
      Aber mir erscheinen viele Bemerkungen zum Thema “Kapitalismus”, marktwirtschaftliche Prozesse arg selbstgestrickt.
      Hier gerne ausgeblendet wird der Punkt der geringen Einkommenselastizität . Wir essen eben nicht ständig mehr. Anders als bei anderen Produkten nimmt die Nachfrage nach Nahrungsmitteln bei steigendem Einkommen ( in entwickelten Volkswirtschaften) daher unterdurchschnittlich zu. Und gleichzeitig ist die Produktivität stark angestiegen. Die Folge ist zwangsläufig Druck auf das Einkommen der landwirtschaftlichen Betriebe. Möglichweise wird dank freundlicher Unterstützung der Politik ( nicht nur in D übrigens) die Einkommenselastizität bei Fleisch sogar negativ. Noch sehe ich das allerdings nicht. “Früher” gab es mal eine Zeit, da wurde Fleisch als superiores Gut eingestuft. Das wird wohl heute keinem Studenten mehr erzählt werden.
      Daher ist es ganz grundsätzlich nicht verkehrt, wenn sich Bauern auf Bereiche mit vergleichsweise hohen Einkommenselastizitäten konzentrieren. Oder wie beim Tierwohl in zumindest vergleichsweise höhere Elastizitäten investieren. Da ist natürlich keine Idee für alle Betriebe, aber die gibt es eh nicht. Aber wer da eine berechtigte Chance sieht, sollte sie aus meiner Sicht nutzen. Und vor allem überhaupt die Chance für eine Umrüstung der Ställe haben. Und da würde meine Kritik an der Politik ansetzen. Geht es da wirklich um eine Transformation der Tierhaltung? Nicht vielleicht doch um allmähliche Abschaffung?

      • Arnold Krämer sagt

        Wenn die allmähliche Abschaffung der Tierhaltung nicht das Ziel ist, so ist es aber die Halbierung der Tierbestände in D in den nächsten 10 Jahren, so die Aussage von Renate Künast (Grüne) gestern bei der ZKL-Veranstaltung. Und das findet Unterstützung in allen politischen Parteien (vielleicht mit Ausnahme der AFD).

        Das ist nicht nur eine Kampfansage an die Tierhalter sondern gleichzeitig an die ländliche Räume in Westdeutschland, die mit den vor- und nachgelagerten Sektoren der viehhaltenden Betriebe oft eine nicht unerhebliche volkswirtschaftliche Größe darstellen. In den Sonntagsreden der Poltiker aus Niedersachsen z.B. wird immer wieder erwähnt, dass der Agrar-und Ernährungssektor der zweitgrößte Wirtschaftssektor im Lande nach der Automobilindustrie sei. Vielleicht ist in 15 Jahren ja beides Geschichte.

        Mir fehlt eine klare Strategie seitens der Politik (weil sie Ursachen und Wirkungen nicht sauber analysiert oder analysieren will) und deshalb könnte die Entwicklung in den nächsten 10 Jahren genauso strukturverzerrend verlaufen wie der umgekehrte Prozess in den 1970er bis 1990er Jahren. In der Schweinehaltung ist der Strukturbruch eingeleitet und wird nicht mehr zu bremsen sein.

        • Reinhard Seevers sagt

          Eigentlich muss man sich doch immer nur die gleiche Frage stellen: cui bono?
          In meinen Augen der Wohlstandsgesellschaft, die mit dem Ablasshandel -weniger natürliche Lebensmittel, dafür mehr industriell hergestellte, den Kapitalkreislauf für eine digitalisierte Wirtschaft aufrechterhalten und steigern.

          • industriell hergestellte Güter sind wichtiger, als unsere Gesundheit oder unsere Individualität, bzw. unsere Nahrungsaufnahme, denn die sieht kein Gegenüber!?!

            Warum verdient der Automechaniker mehr als die Krankenschwester?

    • Elisabeth Ertl sagt

      In Österreich ist mittlerweile die Nachfrage nach Biolebensmitteln höher als das Angebot – bei 23% Biobauern!

  2. Christian Bothe sagt

    1.Ich finde das Gleichnis von J. Donhauser super und gut dargestellt, auch wenn das einigen (Stadt) -Menschen nicht zu gefallen scheint… Genauso verhält es sich und aktive Schweinehalter verstehen das auch!
    2. Habe ja selber 10000 MS als Durchschnittsbestand über 12 Jahre gemanagt( habe damit schon öfters argumentiert.
    Wenn es den MS schlecht gegangen wäre in der “Massentierhaltung” hätten diese kaum die gewünschten MTZ und Schlachtausbeuten gehabt. Leistungen bringen die Tiere nur, wenn sie sich wohl fühlen!Belegung der Buchten,Stallklima, Futterverbrauch,Verluste usw.sind genauso wichtig wie veterinärmedizinische Betreuung. Betrifft die Milchkuh-und Legehennenhaltung ebenso! Für Nichtlandwirte oder Pseudolandwirte im Blog zur Erklärung! Im Übrigen ist das Grundlage für die Architektur von Stallanlagen jedweder Größe. Das Wohlbefinden der Tiere in Verbindung mit einer effektiven Produktion sind die Basis für eine gelungene Nutztierhaltung. Lernt man schon als Lehrling der LW und hat etwas mit Bauernehre zu tun.
    J.Donhauser hat mit dieser Parabel den Nagel auf den Kopf getroffen!
    Wohne seit einigen Jahren selbst in einer 10000 EW Stadt…

  3. Karl Timme sagt

    Hier eine Sendung „45 Min“ von Gestern Abend, die dieses Thema auch behandelt, allerdings aus einer anderen Sichtposition (Aufgehängt an der Politik des Bauernverbands) und mit Beispielen wie es doch geht:

    https://www.ardmediathek.de/video/45-min/bauern-ohne-lobby-wem-dient-der-bauernverband/ndr-fernsehen/Y3JpZDovL25kci5kZS8zMGY4ODlmZC1jOGFlLTRlNjQtODQwZC04ZTI3NGMzNzFjZTg/

    Der Schuldige ist in der Sendung aus gemacht.
    Ab Min 17:39 kommt ein Schweinebetrieb aus meinem Landkreis zu Wort, weiter dann ab Min 28:58 und 41:39 .

    • Reinhard Seevers sagt

      Der Film verdeutlicht wieder, dass sie es nicht verstehen, dass der Kapitalismus und mit ihm das Kapital sich seinen Weg sucht. Man kann nicht Schweine vergleichen mit einem Industrieprodukt. Wann endlich kapiert mal jemand, dass das System das Problem darstellt.
      Wenn man die Landwirtschaft dem System aussetzt und nicht schützt, fährt es gegen die Wand. Das Naturgesetz des Kapitalismus ist Übermenge und unendliche Verfügbarkeit von Kapital.
      Wenn jemand einen Wohlfühlstall mit Wohlfühlschweinen baut, dann muss er einen Markt finden für seinen Steckdosen. Wenn der Markt voll ist, ist ENDE. Wenn die Gesellschaft umerzogen wird, was nicht dem System entspricht, dann wird es dauerhaft nicht funktionieren, es sein denn man hat eine andere Alternative zum Kapitalismus.
      Wer dauernd das System ausblendet sucht ständig nach Schuldigen für ein Versagen, die Medien haben ihn aufgrund ihrer Beschränktheit im BV gefunden.

      • Stadtmensch sagt

        Ich fand den Film super. Habe ähnliche Filmchen auch schon öfter hier verlinkt. Gelungen fand ich die Darstellung der Interessen der “assoziierten Mitglieder” im Körper des DBV (als Leib einer Spinne).
        Es sind wirklich ganz andere Interessen als die eines Landwirts mit Berufsehre.
        Merkt man auch am Ende des Films, als der Stallbereich mit “Außenklimareiz” von den Stallbewohnern erkundet wird. Und wie sich ihr Halter freut. Das hat er nicht einfach so für die Kamera gesagt, dass die Arbeit eigentlich so viel mehr Spaß macht.

        Müsst ihr wissen, ob ihr den DBV quasi als Lohn- und Rentenbüro unbedingt noch braucht…

        • Reinhard Seevers sagt

          “Das hat er nicht einfach so für die Kamera gesagt, dass die Arbeit eigentlich so viel mehr Spaß macht.”

          Klar, alles schön…..er fühlt sich bestimmt gut. Schließlich ist er dem “,Guten” näher gekommen, was man ihm durch positiver Rückmeldung spiegelt. Wenn dann der Erlös auch noch passt, dann kommt eins zum anderen. Spätestens wenn der Erlös sinkt, die Arbeit ihn annervt und der Strohbedarf ihn ärgert, dann kommt kein Fernsehteam mehr.

          • Karl Timme sagt

            “Wenn dann der Erlös auch noch passt, dann kommt eins zum anderen.”
            Der Metzger Zimmermann hat über drei Landkreise sein Filialnetz, ein breites Produktportofilio, einen festen Kundenstamm mit Qualitätsbewusstsein, dessen Kunden auch für die Softqualität bereit sind mehr auszugeben.
            Dafür muss er natürlich der breiten Masse immer einen Schritt voraus sein.
            Ich halte nicht „den Kapitalismus“ für die Ursache der Landwirtschaftlichen Misere. Vielmehr sind es die vielen Eingriffe in einen liberalen Markt, hin zu einem gesteuerten, geregelten, also Planwirtschaftlich betriebenen Landwirtschaftlichen Markt, mit vielen Fehlern in der Durchführung und dem Flickwerk, mit dem die Fehler beseitigt werden sollten.

            • Reinhard Seevers sagt

              Die Produktion von Schweinefleisch passt nicht ins kapitalistische System. Der Produktionsrhythmus und die Abhängigkeit von der Biologie kann nicht auf die Nachfrage entsprechend reagieren. Man kann das Fließband nicht abstellen und die Lagerung ist auch nur begrenzt möglich. Das ist nicht Kapitalismus-konform. Die jetzige Misere zeigt doch, dass das eingesetzte Kapital nicht zirkulieren kann, weil es betoniert ist.

            • “Vielmehr sind es die vielen Eingriffe in einen liberalen Markt, hin zu einem gesteuerten, geregelten, also Planwirtschaftlich betriebenen Landwirtschaftlichen Markt, ”

              Der Markt war schon “immer” recht stark reguliert, mittlerweile aber wird der Landwirt “reguliert”. Sowohl die oben erzählte fiktive Geschichte als auch die Bemerkungen von Jürgen Donhauser zeigen es doch: Vielfach ist es gar nicht möglich zu agieren, noch nicht mal zu reagieren. Und dann bleibt wirklich nur die Aufgabe des Betriebes . Und es geht eben in Spanien oder sonstwo weiter. Und das ist aus meiner Sicht auch genauso beabsichtigt. Dann machen sich die Politiker einen schlanken Fuß und genug (billiges) Fleisch gibt es trotzdem.

              • Reinhard Seevers sagt

                Für mich sind die permanenten Eingriffe in die Ökonomie des Agrarbereiches der ultimative Beweis dafür, dass das kapitalistische System nicht für diesen Bereich passig ist. Produkt, Ware Handel und Konsum wirken anders, als bei anderen Gütern.

              • Brötchen sagt

                Will nur darauf hinweisen dass in Spanien das Fleisch immer deutlich teurer, als in D. Ist/war.

                • Reinhard Seevers sagt

                  Brötchen, nach kapitalistischen Grundsätzen müsste bei höheren Auszahlungspreisen in Spanien deutsches Schweinefleisch Richtung Spanien wandern, so lange, bis der Preis dort sinkt und andere Akteure liefern…..das passiert aber nicht, weil das System hier nicht greift.
                  Stattdessen kommt Bio-Fleisch aus dem Ausland zu uns…ist das nicht merkwürdig?

                • Brötchen sagt

                  Du mir ist der Grund nicht genau klar und verfolge das schon seit längerem.
                  Aber Du hast Recht!

                  Ich vermute das war aufgrund der Mengen und der Entfernungen nicht relevant. Zudem brauchen die das dort “nur” für den Tourismus. Deswegen hat ja Österreich eigentlich auch einen rel. gut abgeschotteten Markt.
                  Außer Schinken gibt es in Spanien keine wirkliche Tradition von Verarbeitungsprodukten.
                  Meine Beobachtung dort, Fleisch können die nicht wirklich gut braten. Was Fisch betrifft schon..

                  Wenn man vom Gemüsebau schlussfolgert, denke ich die kriegen das dort in Größenordnungen auch nicht aufgezogen, jedenfalls nicht so effektiv wie in D. Weil man dafür selbstständig! arbeitende und zuverlässige AK braucht!

                  Also wird das Fleisch von dort eher teurer als günstiger.

                  Bio-Fleisch ist bei uns viel zu teuer produziert.
                  Ich kenne einige Betriebe.
                  Ich vermute den Markt haben die Holländer und Dänen schon lange im Blick.

                  Ich wüsste jetzt nicht, wo das günstige Fleisch in Mengen denn herkommen soll…jedenfalls kurzfristig.

                • Brötchen sagt

                  P.S. selbst Musk ist jetzt schon! aufgefallen, dass er die Ak die er braucht, nicht zusammen kriegt und wirbt massiv.
                  Mir war auch nicht klar wie weit der Einzugsbereich von VW nach Sachsen- Anhalt geht.
                  Er hat ja bei VW letztens eine Rede gehalten, vielleicht wollen die da einen Deal machen….wer weiß.

                • Brötchen sagt

                  P.S.S. vielleicht ist der Grund ganz einfach, weil die eben in Spanien die Preise nicht hinbekommen.
                  Und Lebendtransporte nach Spanien gehen nur für Zuchttiere und da wird schon ne Menge gehandelt.

                  Was jetzt geschlachtete Ware betrifft, kann ich jetzt nicht sagen.

                  Ich weiß nur Belgien liefert auch nicht unwesentlich nach D. rein, weit in den Osten…..was eigentlich auch nicht ganz logisch ist.
                  Es gibt eine Menge Handelsströme, die nicht so ganz einfach mit der Markt und Nachfrage Logik zu erklären sind.
                  Meines Erachtens ist das eben Tagesgeschäft und da geht es dann um spezielle Ware gekoppelt mit Transportmöglichkeiten usw…

                • Brötchen sagt

                  Achso noch was will ich loswerden.
                  Uns steht eine gigantische Teuerungswelle bevor….habe gestern das mit den Gaspreisen verfolgt und wie heizen auch die Ställe mit Gas.
                  Ein Verantwortlicher für den Bau eines Stadtwerkekraftwerks hat nur mit den Schultern gezuckt, er rechnet auch mit viefach höheren Gaspreisen.

                  Mit vierfach höheren Energiepreisen, weis nicht wie das bei der Hähnchenmast durchschlägt. Sicher kann Herr Krämer da was sagen. Würde mich interessieren.

                  Ein anderer Blogger meinte, bei den Grünen ist es verdächtig ruhig. Er vermutet denen wird die Situation langsam bewusst und sie tragen dann ja Verantwortung und wenn jetzt schon alle rumjaulen der Spritpreis wäre zu hoch, was soll das erst in einem Jahr werden.
                  Zumal die ganzen Sozialhilfeempfänger ja die Energiepreise vom Staat bezahlt bekommen.
                  Und Turnhallen, Schulen und Schwimmhallen kommen auch schnell an Finanzierungsgrenzen.

                  Ich hatte ein Artikel aus GB gelesen da wir ein Jahresgehalt von LKW Fahrern von 60 Tsd Euro jetzt genannt, das wäre gigantisch. Weiß nicht, ob sich das wirtschaftl. darstellen lässt.

                • Reinhard Seevers sagt

                  Brötchen, die Weitergabe der höheren Energiepreise bei der Erzeugung wäre im System eigentlich durch Erhöhung der Verkaufspreise zu kompensieren. Das ist bei der tierischen Erzeugung so gut wie nicht möglich, weil der Erzeuger den Rohstoff lediglich an den überversorgten Handel abgeben kann. Der Handel muss sich lediglich um seine eigenen Kosten kümmern.

                • Brötchen sagt

                  Reinhard in gewissen Grenzen ja, aber das ganze ist so “ausgesaugt” kostenmäßig da ist keine Luft mehr!
                  Wir sind bei normalen Gaspreisen schon an der Grenze der Wirtschaftlichkeit.

                  Gut die Betriebe mit Biogas sind da rel. flexibel…..so wie ich weiß haben die wenigsten Hähnchenmastbetrieb gleich Biogas dahinter hängen.
                  Deswegen hören ja die Schweinehalter flächendeckend auf.

                  Kann mich aber täuschen……

            • Karl Timme sagt

              Herr Seevers, Produktionszeitraum und Kapitalrückfluß sind sehr lang, je nach Produkt. Das Produkt Mastschwein ist dabei bezogen, per anno, noch recht dynamisch im Vergleich mit der Milchkuh.Die Lagerung von Milch ist noch kürzer, deren Erzeugung läßt sich auch nicht abstellen.

              Am Beispiel Brotweizen : Das erste Kapital ist jetzt mit der Bestellung festgelegt, in ca. 10 Monaten, mit der Ernte, wenn in der Ernte vermarktet wird, fließt es frühesten zurück.

              Das ändert aber nichts daran das diese Produkte der Marktwirtschaft unterliegen. Der Kapitalrückfluß ist nur extrem langsam gegenüber der Kronkorkenproduktion. Hier liegt ein Fehler der Politik: es wird permanent in diesen Produktionszeitraum eingegriffen, noch bevor der Rückfluß erfolgt ist. Es wird hierauf keine Rücksicht genommen und „dann“ kommt es zu Verwerfungen wie in der Schweinemast.

              Lady „liberaler Markt“ war der Idealzustand ohne Regulierung, in dem sich Angebot und Nachfrage, ohne äußere Eingriffe ein Gleichgewicht suchen, dazu gehört auch die künstliche Eingrenzung (Zoll u.ä.) des Marktes. Dann wäre auch die Globalisierung kein Problem für den Regionalen Markt.

              • Reinhard Seevers sagt

                Karl, ich widerspreche dennoch….😉
                Agrarrohstoffe können gar nicht nach den Gesetzen des Marktes funktionieren, weil sie immer politischen Einflüssen unterliegen werden. Die Ernährung der Bevölkerung wird immer der Steuerungsmechanismus bleiben, ob es die Spekulanten an der Chicagoer Börse, die Diktatoren von Agrarriesen sind oder die Welthungerhilfe, die die Hungernden telegen ins Bild setzt.
                Alle glauben immer, dass sie sich in einem Markt bewegen, das ist ein Trugschluss. Für Autos oder Handys mag das gelten, aber niemals für Agrarrohstoffe. Der Markt wird allen nur suggeriert, damit das System am Laufen bleibt.

                • Brötchen sagt

                  Reinhard, weil die Besonderheit der Lw. Prod. ist begrenzte Ressource Boden, die nicht beweglich ist und sich regeneriert. Klimaabhängigkeit.

                  Besonderheit der agrar. Prod.

                • Reinhard Seevers sagt

                  Eben Brötchen….und das wissen alle Beteiligte und nutzen dies entsprechend aus. Wenn der eigene Staat die eigenen Bauern da nicht schützt, kann man ruhigen Gewissens die Tore schließen.

                • Brötchen sagt

                  Ergänze……die Erträge sind auch nicht beliebig skalierbar bzw. steigerbar…….deshalb ist das materielle Produktionsvolumen und damit das finanzielle gedeckelt.

                  Zu dem hat eben der Boden noch Einflüsse auf den Wasserhaushalt und die umgebene Natur und ist damit gesamtgesell. relevant, was damit passiert.

              • Ostbauer sagt

                Ich frage mich, wo wir irgendwann mal einen “liberaleren” Markt in der Landwirtschaft hatten als jetzt?
                In der alten Bundesrepublik doch bestimmt nicht! Selbst in den 90igern hat sich doch der sogenannte Markt noch auf Deutschland, maximal Europa beschränkt.
                Bei einer so katastrophalen Dürre wie 2018, wären hier die Preise explodiert. Heute ist es relevanter, wenn in China ein Sack Reis umfällt; nennt sich Globalisierung und der ist der Agrarmarkt heute voll unterworfen; zumindesten bei standardiesierten Produkten.
                Das Problem ist eben, dass auf der Verkaufsseite Markt verlangt wird und auf der Erzeugerseite jeder lustig national seine Auflagen einfordert. Wird aber nicht funktionieren.
                Ich habs hier des öfteren gesagt: Landwirtschaft ist nur bedingt dem freien Markt unterwerfbar.

        • Smarti sagt

          Stadtmensch, die Schweinchen im Film haben mir auch Freude gemacht, und in diesem Moment dem Besitzer sicher auch. Ich wünsche auch dem Vermarkter viel Erfolg ! Würde der Schweinehalter dieses Stroh an Pferdeleute verkaufen, er bräuchte seine Schweinchen nicht mehr zu halten – es wäre ein Vielfaches seines “Schweineeinkommens”.
          Entweder die Schweine liegen in schmutzigem Stroh (gibt ganz schnell Scheiss-Bilder, dann kommen die anderen Fernsehleute von PETA), oder das noch fast saubere Stroh wird mit unzähligen Arbeits- und Dieselstunden in der Gegend rumgekarrt.
          Eine Mistmatraze, wie es in der Kuh – oder Pferdehaltung geht, ist bei Schweinen nämlich nicht möglich, die graben alles um…
          Zwar sind Schweine ja stubenrein, aber jedes Schwein definiert “Stube” ein bisschen anders.
          Schweine sind äusserst empfindlich auf pilzbelastetes Stroh, die mögen das sehr und fressen das auch – und kriegen richtig Durchfall (wenn es gut geht-sonst sind die tot, laut unserem Tierarzt). Biostroh wird also fast nicht gehen. Das wird auch der Grund sein, dass Biobauern konventionelles Stroh kaufen dürfen.
          Es wird schon einen Grund haben, warum Stadtmenschen so selten Schweine halten:). Gehen würde es schon, schliesslich habt Ihr ja auch Wildschweine.

          • Stadtmensch sagt

            “Schweine sind äusserst empfindlich auf pilzbelastetes Stroh”

            Ja, schon klar. Mykotoxine im Futter oder Stroh sind sehr übel (Animalhealth-Link oder so hatte Ferkelhebamme hier mal eingestellt).
            Oder Endoparasiten, falls sie draußen in der Erde wühlen können. Angeblich sind Innereien von Freiland-Schweinchen kaum für den Verzehr geeignet. Voller Parasiten.
            Ist auch nicht gut, wenn das Stroh von Ultimo rangekarrt werden muss.

            Müssen wir jetzt mit KI die Schweinchen filmen und nach Verhaltensauffälligkeiten suchen und permanent den Kot analysieren. Chip-Implantat brauchen wir auch noch.
            Wie immer… Die Technik hilft Probleme zu lösen, die wir ohne Technik nicht hätten.
            Da können wir auch gleich Kunstfleisch herstellen. Lässt sich leichter steuern. Denn: wenn man ein ineffizientes System digitalisiert, hat man hinterher ein ineffizientes digitales System.

            • Reinhard Seevers sagt

              Stadtmensch, eigentlich wissen das die Bauern, da bedarf es auch keiner neuen KI…einfach vorbeugen und behandeln oder im Stall lassen.
              Vorsicht ist auch für Vegetarier gegeben, die ihre Äpfel in Streuobstwiesen suchen und verschmackofatzen….das hilft dann keine KI mehr:

              “Von diesen Pflanzen gelangen sie (die Lebergeleier) wiederum in den Endwirt und können dort heranwachsen. Seltene Infektionen beim Menschen in Europa sind durch Genuss roher Brunnenkresse, seltener auch Löwenzahn sowie Fallobst, besonders aus verseuchtem Weideland bekannt bzw. vermutet.”

              Parasiten sollen in der Natur angeblich weltweit vorkommen😎 ….die armen Völker dieser Erde müssen dann wohl sterben, weil sie kein Kunstfleisch bekommen…oder verhungern, so oder so am Arsch.

            • Smarti sagt

              So schönes, goldgelbes Stroh wie im Film gezeigt kostet pro Rundballen in unserer Gegend mindestens 60.- eher 80.- Euro. Abgesehen davon, dass für eine grössere Anzahl Schweinebetriebe solche Strohberge gar nicht vorhanden sind, gibt es nur eine sehr begrenzte Zahl an Fleischkäufern, die sich solches Fleisch leisten ( könnten).
              Im Film wird es aber so dargestellt, dass man “nur” auf Strohschwein umstellen muss, damit alles gut wird. Damit disst man alle anderen Schweinehalter, die sich in der Vergangenheit auf die Vorgaben der Gesellschaft verlassen haben – und das ist mein Problem.
              Als Nische oder als Zooersatz ist eine solche Tierhaltung natürlich gut. Aber viel ausgeben für einen Umbau – das würde ich mir sehr gut überlegen.

              • Reinhard Seevers sagt

                Smarti, die Tierschutznutztierhaltungsverordnung schreibt nicht mal Stroh vor. Dieses Gesetz ist der Maßstab für die Schweinehaltung in diesem Land. Wer mehr möchte, der kann mehr machen, er ist aber nicht gesetzlich verpflichtet.
                Die öffentliche Diskussion und die ethisch-moralisch aufgeladene Heuchelei ist unerträglich.
                Wir können ja auch andere Gesetze mal so negieren und die Moral als Maßstab einführen, mal sehen, wie da der Bürger reagieren würde.
                Gem. TierSchNutzV heißt es in §22 u.a.:
                (1) Schweine dürfen nur in Haltungseinrichtungen gehalten werden, die den Anforderungen der Absätze 2 bis 4 entsprechen.
                (2) Haltungseinrichtungen müssen so beschaffen sein, dass
                3.
                die Schweine nicht mehr als unvermeidbar mit Harn und Kot in Berührung kommen und ihnen ein trockener Liegebereich zur Verfügung steht;
                4.
                eine geeignete Vorrichtung vorhanden ist, die eine Verminderung der Wärmebelastung der Schweine bei hohen Stalllufttemperaturen ermöglicht.”

                Allein diese beiden Punkte werden und können in vielen eingestreuten Stallsystemen nicht eingehalten werden. Neuerdings werden solche Ställe mit einer Fußbodenkühlung ausgestattet oder man versucht mit Wassersprühnebel Kühlung zu erreichen.
                Ich habe einen Kunden, der einen Außenauslauf für 1000 Mastschweine betreibt, dessen Schweine Sonnebrände bekommen haben und deren eingestreute Liegefläche aufgrund fehlender Entwärmung aussahen, wie ein Moorbad…noch nie hatte ich solch verschmutzte Schweine gesehen.

            • Eine Phantasie von unsicheren Menschen, die nur in Extramsituationen entstehen können?

              Warum müssen sich Bauern deswegen so verbiegen?
              Ist das nicht echt unsozial?

              Warum macht sich der Verbraucher sich nicht selber schlau, bevor er anderen Leute sein schlechtes Gewissen macht?

      • “Man kann nicht Schweine vergleichen mit einem Industrieprodukt”

        das verstehen ja viele nicht, deswegen die Nachfrage nach den Billigwaren, egal aus _Natur oder Chemie, wie zu Billigchemiebauglötze aus der Industrie im Einkaufsparadies!
        Ob der in dem Film die Mehrkosten für den Stall durch die Schweinepreise ersetzet beikommt?

        Vielleicht mit Hilfe des des Metzgers, der es dann auch zu vermarkten weiß!
        Der vielleicht interessierte Kunden hat,
        Das schafft der LEH eher nicht, oder?

        Zu vermarkten an ehrliche Leute, deren Tierwohl und die Kreatur wirklich am Herzen liegt.

        Einfacher Leute mögen ja lieber Geiz ist geil, egal wo es herkommt!

  4. Jürgen Donhauser sagt

    Der letzte Teil des Artikels wurde bisher gar nicht beachtet und kommentiert! Nämlich, dass die neue Haltungsform Klima- und Umweltschädlicher ist!

    • Stadtmensch sagt

      Herr Donhauser, immer wenn tradierte Kirchenleute mit Gleichnissen anfangen und herumphilosophieren, kann nichts Brauchbares entstehen.
      Die selbstzweckhafte Arbeit ist aus den Mönchsstuben gekrochen (Max Weber) und mit ihr die “Ursünde” der aktuellen Klimareligion. Der “menschengemachte Treibhauseffekt”.
      Also lasst uns jetzt mal die “neue Religion” praktizieren. WIR sind jetzt dran mit Deutungshoheit, Pfründen, Heiligsprechungen, Ikonen und Messdienern!

      Wenigstens lässt sich in unserer Religion genau ausrechen, was frommt. Das habt ihr (Calvinisten) zuletzt mit dem Geld versucht, obwohl ihr dazu eure Religion komplett umkrempeln musstet! Den Fehler werden wir nicht machen. Zumindest geben wir uns Mühe. Also wir haben es in unser Sündenregister geschrieben und lesen uns das immer vor.

      😉

      Es grüßt Klimamönch von üppigen 25m²/Person

      • Jürgen Donhauser sagt

        Lieber „Stadtmensch“, Du hast inhaltlich in keiner Weise irgend ein Argument zum Artikel gebracht. Du bestätigst also das Vorurteil gegenüber Stadtmenschen, dass sie mit den komplexen Zusammenhängen gerade in der Landwirtschaft überfordert sind und deshalb leicht durch schlichte NGO-Hetze zu beeinflussen sind. Wenn du ein Problem mit mir oder der Kirche hast, dann lasse dir von Willi meine Emailadresse geben und wir diskutieren privat weiter.

        • Brötchen sagt

          Ich muss ihm “leider”;) zustimmen, etwas verklausuliert, aber voll ins Schwarze.

          das hier bestätigt das auch:

          “Noch heute (wie damals) wird in Bayern darum geworben (in Ausbildung und Beratung) doch den heimischen Markt mit Ferkel zu versorgen. Bayern ist schon seit vielen Jahren im Defizit was die heimische Versorgung betrifft. Mit dem Siegel GQ versuchte man von Ferkel bis zum Mastschwein eine bayerische Qualitätsschiene aufzubauen.”

          nicht soviel glauben was andere so für Wünsche haben, sondern die Realität versuchen voll zu erfassen! 😉

        • Stadtmensch sagt

          “Du hast inhaltlich in keiner Weise irgend ein Argument zum Artikel gebracht.”

          Ich lehne den Vergleich “Massenmenschhaltung” (ohne Lobby) versus “Massentierhaltung” mit zweifelhafter Lobby eben ab. Ich denke das kann man rauslesen.

          Erstens kann ich immer raus aus meiner Box während das Nutztier zeitlebens auf einer Fläche, die ungefähr seinem Schattenwurf entspricht (wenn es Tageslicht gäbe), eingepfercht ist. Ich glaube auch, dass fast jede alternative Haltungsform nicht unbedingt besser für das Wohlergehen der Tiere ist.

          Ich mag auch Diskussionen nicht, deren Kern darin besteht, irgendwelche evolutionären Ansätze (also Transformationen- Wenden…) mit hinkenden Vergleichen zu stoppen.
          Eine saubere Bilanzierung der Stoff- und Energieströme unseres “hochkomplexen” Systems zur globalen Nahrungsmittelerzeugung wäre mir lieber.

          • Ferkelhebamme sagt

            „während das Nutztier zeitlebens auf einer Fläche, die ungefähr seinem Schattenwurf entspricht (wenn es Tageslicht gäbe), eingepfercht ist.“ Was für ein hanebüchener Schwachsinn.

            • Stadtmensch sagt

              Wenn sie einen Haufen bilden, ist natürlich mehr Platz für die, die keinen Mittagsschlaf machen.
              Ich denke die LFD-Holding hält in ihren Fabriken die Rechtslage exakt ein und da geht’s wohl um einen reichlichen halben Quadratmeter für ein 85kg Schwein.

              • Brötchen sagt

                Ist mehr Stadtmensch…..

                Die Fläche pro Tier ist nur das wo sich eben Laien dran aufhängen und auch die ganzen Genehmigungen und andere Kalkulationen dran hängen.

                Ein Tier hat noch viel viel mehr Verhaltensäusserungen…..

                die Befriedigung dessen ist/wäre der Maßstab..

          • Reinhard Seevers sagt

            “Eine saubere Bilanzierung der Stoff- und Energieströme unseres “hochkomplexen” Systems zur globalen Nahrungsmittelerzeugung wäre mir lieber.”

            Mir wäre lieber, man würde Mal sämtliche, nicht für die Ernährung von Menschen getätigten Handlungen, Erzeugnisse, Verbräuche etc. zu bilanzieren. Dann würde man evtl. endlich erkennen, dass 80% dieser Handlungen ausschließlich schädlich sind. Aber genau das verweigert der Bürger, der Staat, die NGOs. Als Konsequenz würde ich der Landwirtschaft empfehlen sich vollständig jedweder Bilanzierung zu verweigern, so lange die Wohlstandsgesellschaft nicht bereit für diesen Schritt ist.

            • Stadtmensch sagt

              Bevor man Highheels, Alufelgen und sonstige Verhaltensäußerungen von Menschen unterdrückt, sollte man den breiten Spielraum zur Optimierung der Produktion nutzen. Da geht noch einiges.

              • Reinhard Seevers sagt

                Das ist die typisch deutsche Herangehensweise an Probleme, die nicht den Kern trifft, sondern immer über unzählige Differenzierungen, Qualifizierungen, Berechnungen, Zertifizierungen diffuse und unendliche Massen an unsinnigen Vorschriften und Normen schafft.
                Man schafft ein GEG (Gebäude-Energie-Gesetz) eine LCA (Lebens-Zyklus-Analyse), ein EEG usw….
                danach muss derjenige, der ein z.B. Haus mit 500m² Grundfläche baut, diese Nachweise rechnerisch und planerisch erbringen um durchs Loch zu kommen. Niemand fragt aber danach, ob es denn nachhaltig ist, wenn eine Person den Raum für 5 beansprucht. Genauso verhält es sich mit allen Gütern, die in diesem Lande demnächst ein Zertifikat erhalten….niemand fragt nach der Notwendigkeit der Alufelge, komischerweise aber nach der Notwendigkeit von Fleisch, die den Menschen ernährt.
                So lange der Motor des Kapitalismus läuft: Übermengen an Gütern und Unmengen an Geld – so lange geht das Spiel weiter, nur die Landwirtschaft soll sich dem Spiel entziehen, ohne aus ihm aussteigen zu können, aber unter der Knute gesellschaftlich vereinbarter Ziele, wie in der ZKL manifestiert. DAS kann nicht funktionieren.

          • Jürgen Donhauser sagt

            „irgendwelche evolutionären Ansätze (also Transformationen- Wenden…) mit hinkenden Vergleichen zu stoppen.“ Bin gespannt wie schnell die Realität (Hunger, Klima, Ressourcen) den Stadtmenschen in seiner Überheblichkeit einholen und ihn seiner NGO-Ideologien Lügen straft.

            • Brötchen sagt

              Herr Donhäuser, er hat aber Recht, das Unterfangen haben schon ganz andere versucht, das können Sie aufgeben!

              Und letzteres ist auch kein Mittel mit dem Sie eine Diskussion gewinnen werden.
              Es würde sich eher lohnen das Bilanzierungsthema weiter zu vertiefen.
              Um jetzt konstruktiv zu denken.
              Meines Wissens wird das ja schon gemacht mit dem Carbon Footprint….

              Vermute das Ganze ist nicht trivial, weil man einzelne Unterbewertungen wichten muss….wie beim Wahlomat….

              gibt es auch bei der Bewertung der Tiergerechtheit von Haltungssystemen….aber alles eher ne Krücke, die nicht so richtig funktioniert.
              So wie ne Ernährungsampel….

              • Reinhard Seevers sagt

                Hinzu kommt dann die Wertung einer stofflichen oder energetischen Bilanzierung. Die Frage, ob ein Kilo Kartoffeln mehr wert ist, als eine Alufelge oder ein Paar Highheels.
                Viel Spaß bei der Verdauung.

                • Brötchen sagt

                  ja und das ist wieder Ideologie oder Glaube und wird unendlich zersplittert…

                • Reinhard Seevers sagt

                  Nöö, man kann doch einfach versuchen, sich von einer Alufelge zu ernähren. Ganz simpel, find ich.

              • Jürgen Donhauser sagt

                Eine extensive Tierhaltung bedeutet Mehrverbrauch von Ressourcen (Futter, Wasser, mehr Stallfläche und damit mehr versiegelte Fläche). Es entstehen mehr klimaschädliche Gase. Leider ist das Thema “Tierwohl” subjektiv bewertet worden. Die messbaren Parameter (Mortalität, Gesundheit, Leistung) sprechen in den Vergleichsgruppen ebenfalls gegen eine extensive Tierhaltung. Aber der Mensch meint trotzdem sie sind glücklicher. Wenn sie Schweine mit dem Rüssel in der Erde wühlen sehen, sehen sie es als zwingend notwendiges Verhalten an , das befriedigt werden müsste. Übertrage ich dies auf menschliches Verhalten bei Kindern (Klammerreflex) müssten wir auch auf Bäumen leben und unsere Babys lose am Körper tragen.

            • fingerphilosoph sagt

              Herr Donhäuser, Sie werden dem Stadtmensch nicht gerecht, wenn Sie ihn als simplen Anhänger von NGO-Ideologien abtun. Der argumentiert viel differenzierter und er hört Anderen besser zu, als Sie das offenbar tun. Eigentlich erwarte ich gerade von einem Pfarrer, dass er aufmerksam zuhört und sich ernsthaft mit kritischen Argumenten auseinandersetzt.

              • Jürgen Donhauser sagt

                @fingerphilosoph “Eigentlich erwarte ich gerade von einem Pfarrer, dass er aufmerksam zuhört” dann spiele ich diesen Ball gerne zurück: 1. Ich bin kein Pfarrer und 2. meine Name lautet Donhauser

          • Smarti sagt

            Stadtmensch, du schreibst, dass ein Schwein auf einer Fläche, das ungefähr seinem Schattenwurf entspricht, eingesperrt ist. Da entsteht der Eindruck, dass Mastschweine jeweils auf einem Quadratmeter eingemauert sind, und dem ist nicht so !
            Die allermeisten Schweine leben in Gruppen von 20 bis 50 Tieren zusammen in Buchten. Eingeteilt sind solche Buchten in Schlafzimmer, Esszimmer und Klo, automatischer Entlüftung und Klimaanlage, immer öfters auch mit Balkon… da verteilen sich die Schweine auf viele Quadratmeter.
            Als Rudeltiere leben und schlafen Schweine auch in freier Wildbahn immer nah beieinander. Sie haben ein Revier und ich vermute, Schweine wären standorttreu, wenn sie nicht gejagt würden (zumindest unsere Wollschweine sind, wenn sie mal abgehauen sind, nie weit weg).
            Als ehemaliger Besitzer von Hobby-Freilaufschweinen habe ich keinerlei Probleme mit einer Stallhaltung von Schweinen. Die Tiere sind lebhaft, neugierig und “schön”.

            • Stadtmensch sagt

              Hab auch ein “Flughuhn”. Nach eine Weile in Freiheit lauert es auf jede Gelegenheit, wieder ins Gehege zu dürfen. Einbrechen hat es leider noch nicht gelernt.

              • Smarti sagt

                Schweine können auch gut einbrechen. Vorzugsweise in den eigenen Gemüsegarten, die Futterkammer oder den Garten des Nachbarn zum Rasen umgraben. Noch “schlimmer” sind nur Ziegen :).
                Unsere Schweine haben jeweils den stromführenden Zaun mit Erde überhäuft – immer an der Stelle, wo man es von weitem nicht sah. Danach sind sie lustig drübergehüpft. Ein zweiter Draht weiter oben ( mit einem zweiten Stromgerät ) hat ihnen dann das Ausbrechen verleidet.

            • evo.... sagt

              Ich denke , so wie es immer dargestellt wird, dass die Nicht-Lw denken die Schweine wären auf einem Quadratmeter eingesperrt.

              Nehmen wir eine 10 m x 10 m Box.

              Bei einem Schwein darin hat das 100 qm rechnerischen Platz und kann auf 100 qm laufen.

              Tun wir 10 Schweine rein hat, ein Tier 10 qm rechnerischen Platz. Kann aber auf 100 qm laufen.

              Tut man 100 Schweine rein hat das einzelne Tier nur 1 qm rechnerischen Platz. Kann aber immer noch auf 100 qm laufen

              • Smarti sagt

                Wieviele Schweine in der 10 x 10 m Box maximal untergebracht sind ist gesetzlich geregelt. 100 bestimmt nicht, ich bin kein Schweinehalter und kenne die Masse nicht.
                Diejenigen Schweinehalter die ich kenne, würden ihren Tieren gerne mehr Platz anbieten und umbauen oder einen Balkon anbauen.
                Das wird aber von Bauämtern mit aller Macht verhindert, Petitionen, Einsprachen von ( auch weit entfernt wohnenden ) Dorfbewohnern…. Schweinebauern werden nicht reguliert, die werden stranguliert.
                Auch bei den Milchkuhhaltern läuft “es” langsam an, die Zoos geraten unter Druck und wie lange man Pferde in D noch reiten darf ? Wir werden das noch erleben.
                Ein Land ohne Tierhaltung verliert seine Zukunft.
                Das Geschrei wegen dem hohen Spritpreis finde ich absurd, endlich ein wirksames Instrument, den Klimawandel zu verlangsamen ( Grünensprech ) das “fair” auf die gesamte Bevölkerung verteilt ist.

                • Reinhard Seevers sagt

                  “Wieviele Schweine in der 10 x 10 m Box maximal untergebracht sind ist gesetzlich geregelt. 100 bestimmt nicht, ich bin kein Schweinehalter und kenne die Masse nicht.”

                  §23, Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung – TierSchNutztV

                  …bei einem Durchschnittsgewicht über 110kg = 1,0m²

                  10m x 10m = 100m² = 100 Mastschweine mit einem Durchschnittsgewicht von über 110kg

      • Jürgen Donhauser sagt

        Offensichtlich unterliegen sie der Meinung die Landwirtschaft müßte dringend verbessert, umweltfreundlicher, nachhaltiger werden. Dies finde bei einer Aussage von einem Stadtmenschen besonders lustig. Wo kommt das Nahrungsmittel Nr.1, das Trinkwasser her? Warum gewinnt ihr Stadtmenschen euer Trinkwasser nicht unter den Städten, wenn ihr so umweltfreundlich und nachhaltig lebt? 🤷🏼‍♂️

      • Bauer Willi sagt

        @ Stadtmensch
        Für wen sprechen Sie, wenn Sie „WIR“ meinen?
        Ich finde den ganzen Kommentar schwierig zu verstehen. Mir erschließt sich auch nicht was das mit Religion zu tun hat.
        Klären Sie mich auf?!

        • Stadtmensch sagt

          “Für wen sprechen Sie, wenn Sie „WIR“ meinen?”

          Bin ja hier fast der einzige Schreiberling, der von außerhalb der Landwirtschaftsblase salbadert. Deshalb habe ich den, den ich mitlaufen habe, noch mit einbezogen.

          “Mir erschließt sich auch nicht was das mit Religion zu tun hat.”

          Unsere täglichen Probleme haben ganz viel mit Religion und Gewohnheiten bzw. Werten zu tun. Da muss man anfangen, die Gründe zu erörtern. Also nicht Kaffeesatzlesen bringt was, sondern überlegen, wie es zum Kaffee kam usw.

          Oder: “Wo kommt der Wettbewerbsgedanke her”? Gab’s den schon immer? Und diese ständige Unrast… Ist das alles nur passiert, weil einige anfingen zu rennen?
          Bringt Absprache und Planung vielleicht wieder etwas mehr Ruhe, Sicherheit, Perspektive oder doch nur Freiheitsverlust? Sollte man auf verschiedenen Linien “Wertwandel gestalten” oder “Subkultur evolvieren” lassen?

          • Jürgen Donhauser sagt

            Religionen sind nicht fertig vom Himmel gefallen sondern sind Spiegelbild der menschlichen Sehnsüchte und Verlangen nach Orientierung. Bitte nachschlagen was das Wort Religion bedeutet. Rückbindung nach etwas Übergeordneten.

    • Elisabeth Ertl sagt

      Also aus Sicht einer Hobbyschafhalterin:
      Einerseits nerven die Tierschützer, wenn ihnen Wollschafe leidtun, die sich im Winter freiwillig außerhalb ihres Unterstandes aufhalten, die 10 Minuten Schur pro Jahr über sich ergehen lassen müssen, ohne nachher beleidigt zu sein, was angeblich ein untrügliches Zeichen für Qualzucht ist, und weil der Schafhalter nichts daran ändert, dass der wunderschöne Wolf eine reißende Bestie ist etc.

      Andererseits: Wie geht man mit Tieren um, wenn kein finanzieller Druck herrscht? Man versucht genauso, Arbeit zu sparen, wo es sinnvoll ist, und für seine Arbeit am Ende auch einen Lohn zu haben (= Fleisch, Wolle, Felle). Aber die Tage, an denen die Tiere lebende Mitbewohner sind, sind ja unvergleichlich zahlreicher als die Schlachttage, und da sucht man, wenn man schon kein Geld machen kann, jene Freude, die der Strohschweinbauer im oben verlinkten Film am Ende beim Umgang mit seinen Tieren hat. Und diesen Aspekt müssen alle, die ums finanzielle Überleben kämpfen, weitgehend verdrängen und sich die Situation schönreden, worüber dann der Konsument zu Recht schockiert ist.

      Von wegen klima- und umweltschädlich: Also letzten Endes muss es ja auch noch jemanden geben, der sich an einem guten Klima und einer funktionierenden Umwelt erfreut: der Mensch und halt auch die Tiere.
      So lange der Mensch nicht in seiner kleinen Wohnung eingesperrt ist wie zur Zeit der Corona-Maßnahmen, gehört ihm ja theoretisch trotzdem die ganze Welt. Ein Nutztier hat immer einen vom Menschen beschränkten Radius, und der Halter muss wissen, was er ihm zumuten kann.
      Wie immer ist alles eine Frage von Maß und Ziel. Die Gesellschaft wird, wenn man sie mit Lockangeboten ködert, sehr schnell dermaßen fleischgierig, dass es umweltmäßig nicht mehr zu verantworten ist. Aber lieber weniger Tiere gescheit halten, damit man nicht im Umkehrschluss irgendwann auch Menschen ein menschenunwürdiges Leben zuzumuten beginnt.

      • Reinhard Seevers sagt

        “…..wenn man schon kein Geld machen kann, jene Freude, die der Strohschweinbauer im oben verlinkten Film am Ende beim Umgang mit seinen Tieren hat. Und diesen Aspekt müssen alle, die ums finanzielle Überleben kämpfen, weitgehend verdrängen und sich die Situation schönreden, worüber dann der Konsument zu Recht schockiert ist.”

        Elisabeth, das schlechte Gewissen wurde dem Schweinebauern in jahrelanger mühsamer Indoktrinierung in Kombination von Auflagen und Preissenkungen super eingeimpft.
        Kein Schweinebauer hätte ein schlechtes Gewissen, wenn er mit dem herkömmlichen Haltungssystem den doppelten Ertrag erzielen könnte. Wer dennoch ein schlechtes Gewissen hätte, der hätte jede Form der möglichen Änderung und Vermarktung. ALLES hat am Ende ein Ziel: Überleben durch Einkommensgenerierung.
        Natürlich passt es ins gute Gewissen des Verbrauches besser, wenn er den Übeltäter benennen oder gar zur Buße drängen kann. Das wird ja auch gerade gemacht. Tierwohl versus unaufhaltsamer Konsum unsinniger Güter.
        De Longhi-Kaffevollautomat versus regionalem Schnitzel…Halleluja, gepriesen ist der Herrgott.

      • Karl Timme sagt

        “Wie geht man mit Tieren um, wenn kein finanzieller Druck herrscht? Man versucht genauso, Arbeit zu sparen, wo es sinnvoll ist, und für seine Arbeit am Ende auch einen Lohn zu haben”
        “Und diesen Aspekt müssen alle, die ums finanzielle Überleben kämpfen, weitgehend verdrängen und sich die Situation schönreden”

        Eine Hundezüchterin, nicht kommerziell, postet voller Freude das Ihre Hündin 13 kleine Nachkommen hat, alle munter. 3 Wochen später ein trauriger Post, von den 13 Welpen leben nur noch 7.

        Diese Meldung bei einem Ferkelerzeuger hätte einen Schitstorm ausgelöst und Peta hätte im Stall ein Filmchen mit den toten Ferkel gedreht.
        Abgesehen davon das bei einer solchen Verlustrate die Ferkelproduktion von vorherein unwirtschaftlich wäre, hätte er genauso die Anteilnahme, wie bei der Hundezüchterin verdient.

          • Brötchen sagt

            wie anders herum auch…..

            Ist ist nicht wichtig was gesagt wird (Inhalt), sondern wer! was sagt!

          • Karl Timme sagt

            Nein Elisabeth, kein Einzelfall, könnte sehr viele solcher Fälle anführen, die Reaktionen sind immer die gleichen. Der Tod wird mit übern Regenbogen gehen umschrieben. Macht es auch nicht besser wenn Mann es beschönigt!

  5. unkomplizierter Wurzelwicht sagt

    Back to the roots – Wird Zeit, dass wir Menschlein uns wieder in einer Freiluftkultur auf unseren Bäumen üben…; dann wird‘s wesentlich übersichtlicher in unserer digitalen Welt, und erheblich gesünder. ;-)))

    Müssen wir allerdings alle auch sehr aufpassen – dass das Waldsterben sofort gestoppt werden könnte, sonst gibt‘s nur noch gaaanz viele morsche Äste. Achtung – Absturzgefahr!

    Keine Fiktion!

  6. Jürgen Donhauser sagt

    Für alle die nicht so intensiv in der Materie stecken. Vergangenes Jahr wurde die Tierschutznutztierhaltungsverordnung (wobei hier „Tierschutz“ mit dicken Fragezeichen versehen werden darf) verabschiedet. Analog zur Geschichte wurden dabei so einschneidende bauliche Veränderungen verabschiedet, dass eigentlich nur ein Abriss des Stalles möglich ist – egal ob er erst vor 3 Jahren unter staatlicher Beratung und sogar staatlicher Bauförderung gebaut wurde!

    • Reinhard Seevers sagt

      Es gibt Beispiele, in denen eine Anpassung möglich sein kann oder ist. Leider ist mit der Anpassung in der Regel keine Erhöhung des Tierbestandes verbunden, weil der Immissionsschutz oder der Naturschutz dieses verhindert. Ergo kann man Kosten bzw. Mehrkosten nicht durch Erhöhung der Erzeugungsmenge ausgleichen und ein Ausgleich durch höhere Erlöse ist ebenfalls nicht in Sicht.

      • Ferkelhebamme sagt

        Um bei dem Beispiel zu bleiben:
        1. er hat Glück und könnte an dem vorhandenen Gebäude Balkone nachrüsten und innen Betten und Bäder einrichten, weil die Statik das zulässt. Trotzdem muss die Hälfte der Familie ausziehen, weil der Platz nicht reicht.
        2. er hat noch mehr Glück, die Familie könnte zusammenbleiben, weil er das Gebäude umrüsten UND um einen gleichgebauten Altenteiler erweitern könnte, weil die Statik und die Grenzen das zulassen.
        Finanzierung? Die Bank lupft nur eine Augenbraue…

      • Jürgen Donhauser sagt

        Der Umbau im Zuchtsauenbereich ist selten möglich, da die Güllekanäle mit dem Rastermaß der Aufstallung und der Raumaufteilung übereinstimmen muß, vor allem bei immer mehr geforderten Festflächenanteil. Deshalb ist im Beispiel auch die Rede von Toiletten (nötige neue Abwasserleitungen) und Statikproblemen (tragende Wände bei anderer Raumaufteilung???).

    • Brötchen sagt

      Gäbe es da nicht die Möglichkeit Schadenersatz zu fordern?
      Man sollte die Übergangsfristen noch erwähnen und das tolle Bundesland Bayern 😉

      • Reinhard Seevers sagt

        Die Erfüllung eines Gesetzes kann nicht entschädigt werden…wer sollte da wen verklagen?

          • Reinhard Seevers sagt

            Tierschutz steht im GG, dagegen zu klagen ist quasi unmöglich.
            Da müsste man wahrscheinlich vors Bundesverwaltungsgericht ziehen, um denen nachzuweisen, dass ein Gesetz gegen das andere steht…..ob das Erfolg haben wird und wann man da mit einer Entscheidung rechnen kann, steht in den Sternen.

        • Brötchen sagt

          z.B. die Beratung……ist die Frage was Gegenstand der Beratung war..weil die erwähnt wurde

          Zum anderen Vertrauensschutz in die Genehmigung des Betriebes der Anlage und die Rechtsgrundlagen dafür.

          Da wird dann der Hinweis auf die Übergangsfristen kommen.

          • Jürgen Donhauser sagt

            Noch heute (wie damals) wird in Bayern darum geworben (in Ausbildung und Beratung) doch den heimischen Markt mit Ferkel zu versorgen. Bayern ist schon seit vielen Jahren im Defizit was die heimische Versorgung betrifft. Mit dem Siegel GQ versuchte man von Ferkel bis zum Mastschwein eine bayerische Qualitätsschiene aufzubauen.

  7. Jürgen Donhauser sagt

    Deshalb bin ich fest davon überzeugt, dass nach diesen Wahnsinn fast kein Schweinehalter in Deutschland bereit ist weiter zu investieren. Bei dieser Willkür und fehlenden Planungssicherheit wandert die Produktion in andere Länder mit wesentlich schlechteren Haltungsbedingungen ab. Wir brauchen eine Ausstiegsprämie für Schweinehalter um sie von der Schuldenlast zu befreien, damit sie überhaupt die Möglichkeit bekommen sich auch (für andere Bereiche/Geschäftsfelder) verändern können!

  8. Du siehst dich also als Nutzmensch, ohne freien Willen (ok, bei Corona wurde der freie Wille zeitweise eingeschränkt) und als Geldbringer für eine unsichtbare, aber dennoch vorhandene höhere Institution. Ach ja, ich vergas, Bauern sind das ja. Sklaven der Agrarindustrie. Wird nicht gerne gehört, aber manches im Leben schmerzt eben.

    • Jürgen Donhauser sagt

      Ich weiß jetzt nicht wie ich den Beitrag von Nico deuten soll. Die freien Menschen in Großstädten wie Berlin und München haben eine „Haltungsform“ freiwillig gewählt. Wären sie Tiere, hätte man dies als Massentierhaltung schon längst angeprangert. Aber es werden immer mehr, die sich das freiwillig antun….

      • Reinhard Seevers sagt

        Die Haltungsverordnung für Home-Office – Arbeiter werden demnächst definiert = Anpassung der Arbeitsstättenverordnung.
        Die Kosten für die Anpassung trägt der Arbeitgeber, oder aber seine Mitarbeiter müssen zurück in die Massenmenschenhaltung , weil keine Anpassung möglich ist.
        Die schöne neue digitale Welt scheitert wahrscheinlich auch hier an der deutschen Bürokratie….

        • Schmeckt gut sagt

          Nee, Reinhard. Es gibt eine viel bessere Lösung: Das Metaversum von facebook rettet die Welt. “Matrix” reloaded sozusagen 😉

      • evo.... sagt

        Ich hatte 2 Jahre eine Freundin in der Großstadt. Die lebte auf 72 qm im 6. Stock über den Bäumen.
        Ich habe mich dort wohlgefühlt und könnte dort leben.

        Ich will auch wieder so ähnlich. Gesundes Landleben mit städtischer Kultur verbinden.

        • Erstmal ans Hahnengeschrei und Glockengeläut gewöhnen.

          Oder hört man Künstliche Geräusche lieber?

    • unkomplizierter Wurzelwicht sagt

      Lieber Nico, Sie müssen uns Bauern allesamt schon “ganz arg lieb haben”…:-)

      Immer schön brav Allgemeinpositionen besetzen.

    • Ehemaliger Landwirt sagt

      Was haben sie für ein Problem?
      Kann ich ihnen helfen, oder ist ein Physiater von Nöten?

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