Bauer Willi
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Es gibt keine Maikäfer mehr…doch! Zu viele…

Das Wort “Plage” in Verbindung mit Insekten ist schon etwas absurd, weil ja alle über das “Insektensterben” klagen. Und besonders absurd wird der Begriff bei einem Insekt, das es – glaubt man Reinhard Mey -angeblich nicht mehr gibt: dem Maikäfer. 

Wenn man die Bilder in dem nachfolgenden Film (vom 26. Mai 2021) sieht, kann man allerdings schon erschrecken. Das ist wirklich eine Plage und da wird auch der normale Bürger nach einer Bekämpfung rufen.

https://www.n-tv.de/mediathek/videos/panorama/Maikaefer-Plage-faellt-ueber-Bayerischen-Wald-her-article22576375.html

Was den Beitrag auch noch interessant macht: Es taucht im Film ein “Experte” auf, der genau weiß, dass das Massenauftreten der Maikäfer mit den “Monokulturen” zusammenhängt. Vom Entwicklungszyklus der Maikäfer weiß der “Insektenforscher” offensichtlich nicht viel, denn die Engerlinge halten sich in Wiesen und Weiden auf, wo sie große Schäden anrichten. Egal wie man es nimmt: sind keine Maikäfer da, sind es die Bauern gewesen, sind zuviel da, auch.

https://www.br.de/nachrichten/bayern/maikaefer-in-passau-im-anflug-landwirte-befuerchten-totalschaden,SXN621S

Und dann ist da noch was: Bei Wikipedia findet beim Thema “Maikäfer” man folgenden Satz: “Reinhard Mey beschreibt in dem bekannten Lied Es gibt keine Maikäfer mehr die Folgen der massiven Bekämpfung der Maikäfer mit dem inzwischen verbotenen Insektizid DDT zwischen Anfang der 1950er Jahre und etwa 1972.”         https://de.wikipedia.org/wiki/Maik%C3%A4fer

Hören Sie sich das Lied deshalb mal an und sagen Sie mir, ob Wikipedia recht hat.

 

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28 Kommentare

  1. sonnenblume sagt

    Überall wird die Maikäfersuppe erwähnt. Was hat man denn jetzt durch Corona gelernt? Die Fledermaus, sofern sie denn verantwortlich war, ist ein Säugetier. Aber können Maikäfer, Heuschrecken, in Afrika wird nur eine bestimmte Art von Heuschrecken als Delikatesse angeboten, nicht auch evtl. Krankheiten auslösen? Frau Kühnast nennt im gleichen Atemzug doch auch die Massentierhaltung. Wo stehen wir hier heute?

  2. Wilhelm Harms sagt

    Ne Leute, das ist ein echter Experte !
    Zopf, verwuselt, unrasiert, minimalgepfleht und das wichtigste: Wissenslegastheniker – das ist einer, ein Experte !
    Fragt sich nur von was !?

  3. Johann sagt

    Fast zum Weinen als zum Lachen: sind jetzt Wiesen und Weiden, Blühflächen auch schon Monokulturen….. Trauriger Tiefpunkt solch Berichterstattung bzw. solche Experten…..

    Und dann auch noch das Massentöten von Maikäfern mit bewusst schneller Autofahrt durch den Insektenschwarm….

    Vielleicht würde generell eine Geschwindigkeitsbeschränkung auf deutschen Straßen, ich hau jetzt einfach mal 30 kmh für PKW und 40 kmh für Schlepper raus , helfen, das große Insektensterben zu verhindern….

  4. firedragon sagt

    Herr Suhr !!

    “… Wäre schon viel geholfen – auch was Humusaufbau angeht – wenn man hin und wieder doch den Pflug rausholt, um organisches Substrat tiefer in den Boden zu bringen und Nährstoffhorizonte aufzubrechen, Engerlinge erwischt es dabei dann gleich mit. Und Mäuse mögen’s auch nicht usw. …”

    Dauergrünland = MONOKULTUR
    Dauergrünland darf nicht ungebrochen werden – STAATLICHES VERBOT

    Sie sind sehr resistent …

    • Elisabeth Ertl sagt

      Ich hab eine Dauer-Magerwiese. Vor 2 Jahren im Herbst fand ich beim Umgraben des Kompostes zahlreiche Engerlinge. Über den Winter wurden auf der Wiese so viele Maulwurfshügel aufgeworfen wie nie zuvor. War mühsam, sie bis zur Mahd wieder einzuebnen, aber Maikäferplage hatten wir keine.

  5. Wer hat’s erfunden …
    https://www.bzbasel.ch/basel/basel-stadt/der-letzte-luftkrieg-gegen-die-maikafer-ein-unruhmliches-kapitel-der-basler-chemie-ld.1384731

    Und hier mal zu Bekämpfungsmethoden:
    https://www.waldwissen.net/de/waldwirtschaft/schadensmanagement/insekten/engerlingplage

    Wäre schon viel geholfen – auch was Humusaufbau angeht – wenn man hin und wieder doch den Pflug rausholt, um organisches Substrat tiefer in den Boden zu bringen und Nährstoffhorizonte aufzubrechen, Engerlinge erwischt es dabei dann gleich mit. Und Mäuse mögen’s auch nicht usw.

    Dazu noch ein paar Agroforsten, Gehölz allgemein für Vögel und Co., dann gibt es auch mehr Freßfeinde. Usw. Flächen etwas kleinräumiger denken, vielfältiger.

    Manchmal ist Bürokratie doch gut, wenn sie bürokratisch sagt, DDT ist verboten! Oder all die PCBs.

    Und was das Aussterben angeht: Manchmal sterben Arten wirklich aus … aber auch bei Pocken und Co. wäre ich mir da nicht so sicher, ob die nicht wiederkommen.

    Ja, es braucht ein Pflanzenschutzmanagement, was aber nicht nur chemische Keule bedeutet. Chemie ist nicht immer ein Freund!

    Und was das Insektensterben angeht:
    Man sollte aufpassen, daß man nicht immer nur das Offensichtliche und die Biomasse per se betrachtet, sondern auch welche Art von Insekten zugenommen und abgenommen haben. Sich ein Vieh raussuchen von wegen alles wäre gut, ist zu kurz gesprungen.

    • Thomas Apfel sagt

      Mann mann, Herr Suhr,
      schon wieder so ein Wiki-Gelaber, hier mal was zum Lebensraum von Maikäfern:

      Maikäfer und Engerlinge sind eben genau KEIN Problem der großen einheitlichen Landwirtschaftsflächen, sondern der abwechlungsreichen Landschaften mit viel Wiesen, Hecken und Wald und Feld im Wechsel !
      Der Käfer liegt seine Eier am liebsten auf ertragsschwachen extensiven Wiesen ab. Er sucht nach Mischverunkrautung mit offenen Bodenstellen, die typisch für relativ extensive Weidehaltung sind. Auch Agroforsten leiden eher unter Maikäfern, als offene Äcker mit dichtem Bewuchs. Bei und in den Dauerkulturen findet man die meisten Engerlinge im Übergangsbereich vom Grasstreifen zum Herbizidstreifen. ca. 60 % der Larven sitzen in diesem Bereich. Dasselbe passiert bei Agroforstsystemen.
      Die Hauptfressfeinde der adulten Käfer sind Stare. Gute Maikäferjahre ziehen immer riesen Schwärme an Jungstaren nach sich, was für uns bei den Kirschen wiederum nicht so lustig ist. Treten nach den Maikäfern dessen kleine Ebenbilder (Gartenlaubkäfer) auf, ist das Interesse der Schwärme an den Kirschen eher gering. Das war bei uns in den letzten zwei Jahren so. Die Engerlinge der Gartenlaubkäfer, wie auch die Käfer selbst, können wiederum große Schäden bei Gemüse und Erdbeeren anrichten.

      • Inga sagt

        Wie können denn die kleinen Schnabel der Stare so einen relativ großen Käfer fressen?

        • Thomas Apfel sagt

          Die mühen sich da ganz schön ab, die Chitinhülle bleibt auch liegen. Trotzdem sind die ganz närrisch nach den Käfern.

    • sonnenblume sagt

      Herr Suhr, die Maßnahmen für den Forst lesen sich alle recht gut, aber dann kann man eine ganze Kompanie an Helfern einstellen, die sich nur mit diesen Tieren beschäftigt. Krähen und Stare puhlen auch nicht selbständig in der Erde und bis eine Hühnerflotte ein bewachsenes Grundstück so tief umgegraben hat, ist es mit Sichheit Herbst und die Engerlinge haben sich in tiefere Schichten verzogen. Wenn sie einmal alle Vögel auf dem Hof mit ausgegrabenen Engerlingen satt gefüttert haben, eimerweise, dann können sie den Tieren auch nichts gutes mehr abgewinnen

      • sonnenblume sagt

        Übrigens, die Friehofsgärtner haben damals tatsächlich früh am Morgen die Tiere auf Folien abgeschüttelt.

        • Thomas Apfel sagt

          Der alte Obergärtner Johannes Böttner (“Gartenbuch für Anfänger” und “Gartenkulturen, die Geld einbringen” Königl. Verlagsbuchhandel Trowitsch&Sohn Frankfurt (Oder) 1908):

          … “Eine Fläche, die bestellt werden soll, z.B. mit Gemüse oder Erdbeerkultur, von der bekannt ist, dass Engerlinge Schaden mache, sollte mit Pflücksalat bepflanzt werden.
          Der Salat ist ein Leckerbissen für die Larven. wenn Sie morgens in den Garten gehen und umgefallene Salatpflanzen sehen, finden Sie unmittelbar darunter den Übeltäter.”…

    • Thomas Apfel sagt

      Bürokratie, Herr Suhr ist nur ausführendes Organ ! Dem vorangegangen sind, wie das laufend in der Optimierung von Prozessen passiert, wissenschaftliche Untersuchungen und Schaden- Nutzen-Abwägung. Das ganze nennt sich Entwicklung und Anpassung und ist nie ein “Weiter so” sondern immer ein “Weiter ja, aber anders”, halt angepasst.

    • Reinhard Seevers sagt

      “Man sollte aufpassen, daß man nicht immer nur das Offensichtliche und die Biomasse per se betrachtet, sondern auch welche Art von Insekten zugenommen und abgenommen haben. Sich ein Vieh raussuchen von wegen alles wäre gut, ist zu kurz gesprungen.”

      Ein Linker Lokalpolitiker kann sicherlich beurteilen, welche Arten das sind, und wer verantwortlich für deren Rückgang sein soll……achnee, den Verantwortlichen haben wir ja bereits, es sind nicht die Grafikdesigner. 😣

  6. firedragon sagt

    Die Kommentare zum Bayernbericht sind sehr “aufschlussreich” …
    In der Haupsache wird “der Bauer” als fortwährender Jammerer dargestellt (weil so wahrgenommen).
    Es ist den ausserlandwirtschaftlichen Menschen nicht klar, dass ein LW im Naturkreislauf arbeitet.
    Bestes Beispiel ist ein Kommentar, der Maikäfer hätte natürliche Feinde. In dem Zuge wird das Wildschwein genannt. Ja, das Borstentier gräbt die Erde nach Engerlingen um … sehr erfolgreich.
    Wenn die LW für das nächste Jahr Schäden auf ihren Wiesen befürchten, werden die Schäden nicht nur durch das Abfressen der Graswurzeln der Engerlinge hervorgerufen, sondern auch durch Wildschweine, die hektarweise Grünland umgraben, auf der Suche nach eben diesen Engerlingen.
    Es wird sicherlich nicht ganz D. von dieser Plage und ihrer Folgen betroffen sein. Es wird einzelne Landwirte treffen und Natur ist es, mit Verlaub, scheißegal, ob das klassische oder “biologische” Flächen betrifft.
    Ich bin der Meinung, LW sollte aufhören zu “jammer”. Lasst bei Intetviews so Schlagwörter wie “Angst”, “Hoffnung”, “Befürchtung”, “Glück” usw einfach weg …

    Ah, noch was. Ich hab ja gestern schon die Zubereitung einer Maikäfersuppe eingestellt. Hab dann im Netz nach den Nährwerten von Maikäfern gesucht, aber nichts gefunden. Dafür aber Nährwerte zu den Engerlingen und auch die sind essbar und sollen den Speiseplan von Menschen, durch ihre Hochwertigkeit bereichern.
    Also, liebe bayerischen LW, erschließt Euch neue Einkommensquellen, seht die Plage als Chance 👍

    • firedragon sagt

      Kurz zum Lied …
      Herr Mey besingt/bejammert, wer genau hinhört, den fehlenden finanziellen Einkommensquell, den mancher durch erfolgreiches Käfersammeln für sich erschlossen hatte.

      • Inga sagt

        Ja, weil die Anzahl der Maikäfer doch eine Plage waren und die ganze Ernte weggefressen haben.
        So hat sich so manches Kind damals das Taschengeld aufgebessert.

        Ob die Hackefrauen, die das ganze Jahr auf den Höfen nicht nur zum Rüben- und Kartoffelhacken angestellt waren , auch beim Kartoffelsetzen, Heumachen, Getreidegarben aufstellen, Kartoffellesen, Futterrübenernten und vor dem Rübenroder auch bem Zuckerrübenernten geholfen haben, wohl auch beim Maikäfereinsammeln geholfen und so damit Geld verdient haben?

        Beim Einsammeln der Kartoffelkäferengerlinge haben sie bestimmt auch geholfen. Das ist archaischer Pflanzenschutz.

        Ja, früher müssten die Leute etwas fürs Geld tun.

    • sonnenblume sagt

      Na dann guten Appetit bei der Engerlingsmahlzeit! Eher würde ich Mehlwürmer essen. Beim Anblick der Tiere vergeht mir schon jeglicher Hunger.
      Maulwürfe sind beim Gärtner eine gute Hilfe, aber sie können ein Grundstück auch nicht total befreien.
      Über Schäden im Grünland gibt es sehr viele Berichte. Auch welche Maßnahmen man ergreifen kann. Schwierig wird es bei Gehölzen. Da gibt es keine Informationen und das wäre für mich sehr hilfreich gewesen.

  7. Reinhard Seevers sagt

    Neue Schlagzeile: “Letztes Jahr die Junikäfer-Plage, in diesem Jahr die Maikäfer-Plage….kommen die Plagen immer früher? Ist die Biolandwirtschaft Schuld an der Zunahme der Plagen? 😁(ok, war Spaß)

  8. Thomas Apfel sagt

    Wir hatten bei uns in den 80-zigern eigentlich immer eine gewisse Menge an Maikäfern.
    Besonders bei den im Mai üblichen Nachtspritzungen (Bienenschutz) waren immer welche in der Kabine des Traktors (Licht) und sind einem die Hosenbeine innen hochgekrabbelt.

    Seit etwa 20 Jahren hat sich das wieder zur Plage entwickelt. Der Ausgangspunkt sind sandige Teile der Äcker gewesen, die nach der Wende stillgelegt wurden. Das geht bei uns auf zwei konkrete Flächen zurück. Nicht umsonst hießen die Blatthornkäfer (Maikäfer, Junikäfer, Gartenlaubkäfer) im Mittelalter “Brachkäfer”.

    In Flugjahren gab es bislang eine Möglichkeit der Reduzierung der Bestände der Käfer über die Nebenwirkung von Thiacloprid (Calypso/ Biskaya). Thiacloprid wurde in diesem Zeitraum gegen die schwarze Kirschblattlaus eingesetzt.Die (Neben-)Wirkung war eher schwach, hat aber den Bestand etwas dezimiert. Heute geht da gar nichts mehr (Coragen und Mospilan haben kaum eine Wirkung).

    Wir haben auch schon mit Beauveria experimentiert, dafür ist es bei uns aber zu trocken, der Pilz braucht feuchte Sommer um sich zu etablieren. Versuche mit Nematoden (Steinernemia war es, glaube ich) waren auch von wenig dauerhaftem Erfolg. In genaueren Untersuchungen hat man festgestellt, dass die Larven (Engerlinge) es in 2 bis 3 Generationen lernen, sich die Nematoden durch häufigeres putzen des Körpers erfolgreich vom Leibe zu halten. Da kriegste wieder Respekt vor der Anpassungsfähigkeit und den vielfältigen Überlebensstrategien in der Natur.

    • Inga sagt

      Jetzt weiss ich warum Konditoren heutzutage noch Maikäfer aus Schokolade herstellen!

    • Bauer Willi sagt

      ” Vor allem mit dem Insektizid DDT glaubte man den Käfern spätestens in den 50er Jahren den Garaus gemacht zu haben.”

      Interessanter Satz auf der Seite des NABU…Es scheint sich ja nicht so entwickelt zu haben, wie man angenommen hat….

      • Inga sagt

        Aber bis in die 80iger waren sie weg.

        Und das DDT wurde doch bestimmt nur in Anbaukulturen gespritzt, aber nicht in Wäldern und Eh-da Flächen. Und haben sie vielleicht langsam weitergelebt, oder? Und in 80igern war dir alte Population wieder da, oder?

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