Monate: November 2015

Bauer sucht Technik

Gedanken eines Allgäuer Bio-Bauern zur Technisierung der Landwirtschaft Viele Mitbürger schütteln heutzutage den Kopf, wenn sie große Maschinen auf den Feldern oder auf den Straßen sehen. Manche spotten gar darüber, dass Bauern einerseits teure Schlepper fahren und andererseits jammernd nach dem Staat rufen. Doch dass ausgerechnet diese moderne Technik unserer Gesellschaft Wohlstand und dem Verbraucher seine geliebten Schnäppchen ermöglichen – auf diesen Zusammenhang kommen die Wenigsten. Produktiver arbeiten bedeutet eine höhere Leistung pro Zeiteinheit. Wenn früher mit der Sense maximal ein Tagwerk (3300 m2) an einem ganzen Tag gemäht werden konnte, dann schafft man das als Bauer heute mit entsprechender Mechanisierung in wenigen Minuten. Doch diese Mechanisierung hat auch ihren Preis:  Die Landwirtschaft gehört mittlerweile mit zu den kapitalintensivsten Branchen überhaupt. Mit 465.100 Euro Kapitalbedarf je Arbeitsplatz* ist die Landwirtschaft inzwischen Spitzenreiter. Bei der Industrie zum Beispiel fällt die Kapitalintensität mit 235.900 Euro je Erwerbstätigen* deutlich niedriger aus. Im Handel sind es sogar nur 120.600 Euro und im Baugewerbe lediglich 38.500 Euro. *Quelle: BV-Situationsbericht 2014/15 Die Technisierung der Landwirtschaft bedeutete auch einen Rückgang der in der Landwirtschaft Beschäftigten. Und …

Blauer Schurz – Südtirol

Landwirtschaft dem Bürger nahebringen. Dieses Ziel hat sich auch der Südtiroler Bauernbund gesetzt und dazu am Samstag den Anfang gemacht. In Bozen auf der AgriAlp. Bemerkenswert ist auch, dass auch die Radiostationen über diese Agrarmesse nahezu im Stundentakt berichten. Hier gehört die Landwirtschaft noch zum Alltag der Menschen dazu. http://www.tageszeitung.it/2015/11/07/blauer-schurz/

Gülle und kein Ende…

Dieser Brief des Landwirt Franz aus Rheinland-Pfalz, der sehr aktiv in der Öffentlichkeitsarbeit ist, sollte uns zu denken geben. Verfolgt man die Presseartikel und Medienberichte der letzten Tage und Wochen, so sind Gülledüngung und Nitratbelastung von Böden und Grundwasser das beherrschende Thema. Man unterstellt uns förmlich eine mutwillige Zerstörung unserer natürlichen Lebensgrundlagen aus reiner Profitsucht. Wir fluten förmlich unsere Äcker mit diesem Teufelszeug. In einer Diskussion attackierte mich ein Umweltaktivist ganz empört mit der Feststellung: „Eure Gülle besteht zu 90% aus Wasser, der Rest ist Scheiße“. Er war etwas irritiert, als ich ihm zustimmte. Wutbürger haben die Ortsschilder unserer Gemeinde mit Folien „Gülleparadies“ überklebt, in gemeinsamen Aktionen mit Bürgerinitiativen aus Limburg und Brabant (NL) werden die Auswirkungen der Massentierhaltung thematisiert. Wohlgemerkt: aus unserer Gemeinde ist die Nutztierhaltung weitestgehend verschwunden! Bürgerinitiativen fordern, dass die Qualität der landwirtschaftlichen Erzeugnisse der von vor vierzig Jahren entspricht. Die damaligen Produkte, mit der heutigen Analytik untersucht, dürften garnicht in Verkehr gebracht werden und müssten entsorgt werden. Der Einsatz von Quecksilberbeizen, Lindan und DDT, die Düngung mit Schlacken aus der Stahlproduktion (aus …

Pflanzliche Drinks – gesund?

Jeder hat die freie Wahl, ob er Milch trinkt oder sich für einen pflanzlichen Drink entscheidet. Mich interessierte, woraus diese Produkte bestehen. Hier die Übersicht: Viele Inhaltsstoffe pflanzlicher Drinks sind mit E-Nummer gekennzeichnet. Wer dazu detaillierte Informationen erhalten will, findet diese unter www.zusatzstoffe-online.de die meines Erachtens sehr wertfrei und wissenschaftlich fundiert darüber informieren. Auf einige möchte ich hier eingehen. Wasser und Zucker sind verbreitete Rohstoffe für die Herstellung dieser Produkte und bedürfen keiner besonderen Erklärung. Maltodextrin und Inulin sind zuckerähnliche Produkte, die ebenfalls zum Süßen eingesetzt werden. Calciumphosphate E 340, E 341 werden aus Phosphorsäure hergestellt und werden überwiegend als Trennmittel verwendet. Sie gelten als unbedenklich, jedoch gilt ein ADI-Wert (acceptable daily intake = akzeptierte tägliche Aufnahme) von 70 mg je kg Körpergewicht. Gellan E 418 bildet Gele und wird aus Bakterienkulturen von Pseudomonas elodea gewonnen, die erhitzt, filtriert und das Gellan mit Alkohol extrahiert wird. Johannisbrotkernmehl E 410 wird aus dem Samen des Johannisbrotbaumes gewonnen. Es ist ein Kohlenhydrat und ist in der Lage, große Mengen an Wasser zu binden. Lecithine E 322 wirken …