Hier ein Kommentar von Rebecca zum Thema Medien. (Replik auf den Artikel zur WDR-Berichterstattung) Rebecca ist keine Landwirtin sondern eine ganz normale Mitbürgerin… (ungekürzt und unbearbeitet, bis auf die Rechtschreibung 😉 )
Es mag sein das es aussieht, als habe sich die Welt verschworen. Aber so ist es nicht.
Ja die Medien sind auf Reichweite bedacht, ja sie berichten nicht immer objektiv, manchmal auch manipulativ und einseitig.
Aber da steht nicht der große Plan dahinter, sondern vieles ist dem Zeit- und Kostendruck geschuldet. Die Panne mit den Vornamen unseres ehemaligen gegeelten Verteidigungsministers ist beispielhaft für die Arbeitsweise. http://www.bildblog.de/5704/wie-ich-freiherr-von-guttenberg-zu-wilhelm-machte/
Wenn du Gelegenheit hast, sieh dir einmal den Newsroom einer Redaktion an. Vielleicht verstehst du dann das deine Theorien absurd sind. Außerdem gabs den „Journalismus“, der als absolut neutrale Institution über den Dingen schwebt noch nie. Beiträge und Artikel werden von Menschen gemacht, und auch wenn die sich an Standards und Regeln halten, beeinflussen sie den Inhalt. Wenn ein überzeugter Veganer einen Artikel über Tierhaltung in der Landwirtschaft schreibt, so wird der anders ausfallen, als wenn den ein überzeugter Fleischesser verfasst. Auch wenn sich beide um Objektivität und Neutralität bemühen. Eigentlich müsste das redaktionsintern geprüft und behoben werden. Aber Zeit- und Kostendruck … auch manchmal Vorsatz aus persönlichen oder politischen Gründen. Aber einen großen Plan gibt es kaum. Eine scheinbare Gleichschaltung ist der Tatsache geschuldet, dass die Chefredakteure als Schlüsselfiguren und letztendlich entscheidente Instanz oft ziemlich gleich ticken.
Das ist die aktuelle Lage und damit muss man zurechtkommen. Sicher kann man Kritik äußern, aber daraus Verschwörungstheorien zu basteln ist albern und dumm.
Meckern nutzt nichts, aber das eigentliche Dilemma ist, es gibt kein konstruktives Vorgehen von Eurer Seite. Das Verhalten vieler erinnert an ein trotziges Kind, das im Supermarkt an der Kasse unbedingt einen Lolli haben will und wütend ist, weil es keinen bekommt. Ich hab hier (und bei anderen) schon oft darauf hingewiesen wie es funktioniert, und was funktioniert. Immer wieder wird dann gemeint, brauchen wir nicht, bringt nichts. Guck hier im Thema. Ein Pressebetreuer bringt nichts.. sagt bitte wer?
Wenn ich heute beschließen, ich werd Bauer. Und beginne lustig Felder zu bestellen, Tiere zu halten, wie ich es für richtig halte, schlage alle Ratschläge von erfahrenen Bauern in den Wind, weil die meiner Meinung nach nichts bringen. Und dann wird das nichts. Ich ernte nichts auf dem Feld, die Tiere gehen ein. Beginne ich dann die ganze Welt für mein Ungemach verantwortlich zu machen? Stelle Theorien auf das ich absichtlich mit falschen Saatgut beliefert wurde, der Nachbarbauer Gift auf mein Feld gekippt hat und eine geheimnisvolle Macht das Wetter über meinem Feld beeinflusst? Wie würdest Du mein Verhalten nennen? Dumm, absurd, lächerlich? Genau das findet aber hier statt.
Da wird ein Journalist für guten Journalismus gelobt, weil der genehme Artikel für die Bauern schreibt. Ein anderer, dessen Beiträge nicht gefallen, wird verunglimpft, es werden Verschwörungstheorien konstruiert und völlig ohne Eigenreflexion auf die anderen geschimpft. Nur, weil deren Arbeit nicht gefällt.
Wenn ich oder andere Verbraucher sagen, wir möchten keine Lebensmittel die mit genmanipulierten Organismen hergestellt werden. Und weil wir uns unsicher bin, auch möglichst keine, bei deren Produktion Pestizide eingesetzt werden. Da werden wir beschimpft. Wir sollen die Bauern ihre Arbeit machen lassen, wir hätten keine Ahnung von, weil wir keine Bauern sind, und sollen deshalb still sein, wir sollen froh sein, dass es die Bauern gibt, die uns satt machen…etc..
Aber wenn ein Sender oder eine Zeitung etwas veröffentlicht was nicht passt, sind sofort alle Bauern Journalisten, die ganz genau wissen, was falsch ist und was guter Journalismus ist.
Da wird vermutlich in Anlehnung das Orwellsche Ministerium für Wahrheit eine Taskforce gefordert, die ausrückt, sobald missliebige Meinungen geäußert werden.
Ja wir leben in schwierigen und merkwürdigen Zeiten. Aber das ist so. An den Rahmenbedingungen können wir kaum etwas ändern. Und ja, es gibt eine Generation Journalisten, deren Einstellung bedenklich ist http://www.zeit.de/kultur/2016-07/journalismus-neutralitaet-unparteilichkeit-objektiv-10nach8
Das ist die heutige Realität.
Hinzu kommt, wenn ich drei Bauern frage, dann bekomme ich drei verschiedene Antworten.
Ein Biobauer meint, klar geht es in Bio. Der Konventionelle sag stimmt alles nicht, wir brauchen Gentechnik und Pestizide und die AbL ist eh kagge. Untereinander sind auch alle zerstritten. Die einen sagen „Frag den Landwirt“ ist doof und die erzählen Unsinn. Andere sagen das Gegenteil. Es gibt kaum wirklich belegbare Fakten. Und wenn, sind sie schwer zu finden. Aus dem ganzen Wirrwarr dann einen objektiven Bericht zu machen ist in der zur Verfügung stehenden Zeit kaum möglich.
Und wenn ich den Bauernverband anrufe um Antworten auf Fragen zu erhalten, wird es ganz konfus. Mich hat vor einiger Zeit ein Bekannter gebeten einen Artikel über Milchautomaten für sein Stadtmagazin zu schreiben. Dazu wollte ich ein paar Tatsachen die mir zwar bekannt waren, aber die ich noch einmal verifizieren wollte, nachrecherchieren. (Hygiene Anforderungen, gesetzliche Vorgaben, Geschichte..) Also Google angeworfen, Bauernverband eingegeben und die ersten zwölf dreizehn Treffer abtelefoniert und keine einzige brauchbare Antwort erhalten. „Wissen wir nicht“, „sind wir nicht zuständig“, „können wir ihnen nicht sagen“. Nicht einmal mal eine Empfehlung, wo ich nachfragen könnte. Schlussendlich hab ich in Berlin das BMEL angerufen, wo ich über eine Fachabteilung die Infos bekommen hab. Zeitaufwand zig Stunden. Ging auch nur weil das ganze „Just for Fun“ war.
Ich kann verstehen, dass die Gesamtsituation frustrierend ist. Aber mit unreflektiertem Schimpfen und meckern wird es nicht besser.
Die Deutschen sind ein seltsames Volk. Sie schimpfen über Missstände und folgen/wählen immer wieder die, die dafür verantwortlich sind.
Es genügt heute nicht mehr jeden Tag gut und ehrlich seine Arbeit zu machen. Die Erfahrung haben schon viele andere machen müssen. Handwerker, Händler, Gewerbetreibende, Dienstleister. Man muss auf die Anforderungen der Zeit reagieren, Schwächen, Stärken, Chancen und Gefahren erkennen. Im Marketing nennt man so was SWOT Analyse und darauf reagieren. Und sollte sich immer wieder fragen. Was will ich, wo will ich hin, wer ist gut für mich.
Dann sieht man vielleicht das die Medien gelegentlich einen beschissenen Job machen. Aber nicht die Haupt- oder alleinige Ursache des Übels sind, es keine große Verschwörung gibt. Und sieht eventuell auch andere Ursachen.
Weil es gerade so schön passt. Leider ist der Originalartikel bei T-Online nicht mehr sichtbar.
Es ging darum das eine Kieler Werft eine Megayacht gebaut hat und die nun auf Grund der Größe nicht aus der Ostsee bekommen soll.
Enstprechend reißerisch aufgemacht wurde sich über die vermeintliche Dummheit der Firma ausgelassen und detailiert beschrieben das und weshalb die so doof sind ein Schiff zu bauen was die Ostsee nicht verlassen kann.
Daraus könnte man jetzt auch eine Verschwörungstheorie basteln.
Die Realität ist allerdings das bei T-Online scheinbar eine Menge Hilfsschüler arbeiten.
http://www.kn-online.de/News/Nachrichten-aus-Kiel/Falschmeldungen-Aufregung-um-die-Sailing-Yacht-A
Es wäre schon viel gewonnen, wenn die Diskussionen sachlich abgehalten würden, ohne die Gesprächspartner persönlich anzugreifen und beleidigende Unverschämtheiten an den Kopf zu werfen.
Wenn Sendungen so geschnitten würden, oder Gespräche so wiedergegeben würden, das der wichtige sachliche Inhalt erhalten bleibt.
Niemand hat das Recht, über einen anderen Menschen zu urteilen, schon garnicht, wenn er/sie von dem Tun des/der anderen inhaltlich fachlich nicht dazu geeignet ist.
Für mich ist der Respekt des anderen gegenüber oft nicht mehr erkennbar und das finde ich „unterirdisch“!
Liebe Rebecca . Es ist gut , daß du die Zeilen geschrieben und deine Meinung und Sicht der Dinge geschildert hast. Dies zeigt ja auch , daß unser Willi und Alois den Meinungsaustausch wollen. Ich habe immer den Eindruck , daß sehr viele Medienmacher von einander abschreiben. Seit vielen Jahren lese ich die „Welt am Sonntag“ und viele Texte kann ich dann im laufe der Woche in den verschiedenen Medien wieder in abgewandelter Form in Wort und Schrift wieder erleben. Wenn da viele abschreiben und nicht mehr recherchieren , wie soll da eine Meinungsvielfalt noch herauskommen. Da muß man schon fragen , wer bestimmt denn hier die Richtung in den Medien ? Ich habe immer den Eindruck , daß immer nur kleine Gruppen angegriffen werden , um die Einschalt- oder Verkaufsquoten nicht zu gefährden. Weil sich auch die Bauern kaum gewehrt haben , war das doch eine ideale Gruppe , auf die man einschlagen kann. Dazu noch Subventionen, Nitrat, Tierhaltung usw. . Das läßt sich doch gut verkaufen. Ich habe immer gern Gruppen in meine Ställe gelassen , aber seit einigen Jahren lehne ich das konsequent ab , da das was gezeigt und gesagt wurde überhaupt nicht mehr mit dem gelesenen überein stimmte. Neulich hatte die Kirche bei mir Stallbesuch mit anschließender Diskussion im Haus. Der Reporter durfte erst in das Haus kommen. Der beschwerte sich über seine Kollegen beim NDR, die alles in S. Landwirtschaft kaputt machen und nur hinter Skandalen her seien. Er hat dann doch einen Artikel über den Kirchenbesuch geschrieben (liegt Willi vor). Es gibt also auch in den Medien verschiedene Ansichten , wie man ordentliche Texte unter die Leute bringt. Die Ehrlichen sind da wieder die Dummen !! Schlimm finde ich auch , daß wir für so eine Arbeit auch noch Rundfunkgebühren bezahlen müßen !!
In diesem ganzen Szenario fehlt mir noch ein Punkt und der lautet Zensur. Mir ist in den letzten Jahren wiederholt aufgefallen, dass Menschen, die bestimmte unerwünschte Dinge angesprochen haben ziemlich schnell von der Bildfläche verschwunden sind und das auf eine sehr unschöne Art, begleitet von bösartiger Presse. Gewisse destruktive Entwicklungen sind also durchaus erwünscht.
Die Kernaussage des Artikels dieser Rebecca ist „Wir können doch gar nichts für den Mist, den wir verbreiten, die Umstände oder die Zeichen der Zeit sind schuld.“ Dass diese Umstände aber von Menschen herbeigeführt wurden und werden, das verschweigt sie natürlich.
Es erstaunt mich auch nicht, dass ich diese Aussage nicht zum ersten Mal lese.
Bezeichnend für den Artikel ist die Aussage „Eine scheinbare Gleichschaltung ist der Tatsache geschuldet, dass die Chefredaktuere als Schlüsselfiguren und letztendlich entscheidente Instanz oft ziemlich gleich ticken.“
So etwas nennt man Selektion und die ist inzwischen in allen Bereichen von Wirtschaft und Politik, vermutlich auch in der Justiz vorzufinden. Wer hinterfragt und kritisch ist, der fliegt raus. So einfach kann die Welt sein.
Ich habe der Rebecca in meinem Kommentar möglicherweise Unrecht getan und entschuldige mich dafür. Sie scheint wirklich nicht zu wissen, dass unsere Medien dazu benutzt werden, uns willentlich zu belügen und mit falschen Informationen zu versorgen.
Dass dies so ist, das kann man leicht sehen, wenn man sich die Berichterstattung zu Themen wie unserem Geldsystem, Ausländern oder sogenannten friedenssichernden Einsätzen betrachtet. Diese Beiträge triefen vor Propaganda. Das kann man sehr leicht erkennen, wenn man auch mal andere Seiten aufruft wie z. B. http://der-klare-blick.com/ oder https://de.sputniknews.com/
Natürlich kann man auch hier gut gemachter Propaganda zum Opfer fallen, aber man erhält zumindest eine andere Sicht der Dinge und versetzt sich in die Lage, sich selbst eine Meinung zu bilden.
Bringe ich, oder die Rebecca etwas durcheinander?
Ich habe die entsprechenden Passagen mehrfach durchgelesen. Wer glaubt denn nun an Verschwörungen? Eine hypothetische Rebecca die als Landwirtin gescheitert ist…oder wer?
Verschwörungstheorien habe ich bis jetzt nur von Gentechnikgegnern und Impfgegnern gehört, und nicht aus dem „konventionellen“ Lager. Und gegen Quatsch der in Google ein riesiges Biotop gefunden hat, ist jeder vernünftige und beruhigende Gedanke eh machtlos. Vier Absätze fängt Rebecca mit „Wenn ich..“ an. Ihre Sicht ist also, selbst in einem Artikel über mangelnde bzw schwer zu erzielende Objektivität im höchsten Maße subjektiv. Und wenn man schon googelt, dann richtig. Ich wäre , wenn ich über Milchautomaten recherchieren würde, nie auf den Gedanken gekommen „Bauernverband“ einzugeben, um sich dann über die Deppen an der anderen Seite der Leitung und über vergebene Lebensarbeitszeit(oder doch nicht: just for fun?) aufzuregen. Wenn ich……….ja dann.
@BerndK
Das ist kein Blogartikel, sondern das hab ich in einer Unterhaltung zu einem anderen Thema geschrieben. https://www.bauerwilli.com/es-ist-zum-kotzen/#comment-40576
Willi hat mich auch nicht gefragt oder mir gesagt das er es als Blogartikel nehmen will, dann wäre es bischen anders ausgefallen.
So fällt es unter die Rubrik allgemeines Gequatsche. Und stimmt ich hab sehr oft klargestellt das es meine Sicht ist weil ich sicher sein wollte das es auch so ankommt.
Und was die Geschichte mit den Milchautomaten betrifft. Als erstes habe ich zwei Veterinärämter angerufen. Die haben mich auf den Bauernverband verwiesen..
Ich habe dir gestern den Preview geschickt. Schau mal im Spamordner nach. Sorry.
Willi
Oh ja stimmt.. Grad gesehen, du bist im Spam gelandet. Doof, aber nicht so schlimm.
Schon vor Monaten habe ich Bauer Willi gebeten, Rebecca hier zur Chefredakteurin zu ernennen. Mit großer Zustimmung und Freude lese ich nun diesen Kommentar den ich zu 99% einfach spitze finde. Nicht richtig finde ich die Aussage, dass man als Wähler etwas entscheiden könne. 1. Die Parteien haben sich sehr angeglichen und sind immer schwerer unterscheidbar. 2. Die Macht der Medien (inklusive Internet) sind viel mächtiger als die Parteien. Eine Schmutzkampagne der Grünen und die Medienhetze hat uns den besten Bundespräsidenten (Horst Köhler) genommen. Einfach so ohne Grund, wie ich finde.
Rebecca spricht von „Frag den Landwirt“ (FdL) an. Bis letzte Woche war dies mein Spezialgebiet. Nun aber hat sich mein Verdacht, den ich immer hatte, bestätigt. Es ist eine super Idee die dahinter steckt und stammt wohl aus den USA die hier kopiert wurde.
Nur wie in der Politik auch, stinkt dort der Fisch vom Kopfe her. Es hat sich eine richtige Ideologie entwickelt die aus meiner Sicht nicht die klügsten Ideen hervorbringt sondern die aggressivsten und skrupellosesten Bauern (die teilweise keine sind) eine Plattform bietet. Wie früher in der Schule, als Bande sind wir stark.
Gestern schrieb ein Bauer der auch hier mal schreibt, zum Thema Stalleinbrüche. Sinngemäß so: „ … es ist so, als wenn ein Rechtsradikaler mit Springerstiefeln nachts in eine Flüchtlingsunterkunft einbricht um nachzuschauen ob da Straftaten verübt werden… „
Ich finde das ein ist ein kreativer Gedanke aber er überschreitet Grenzen. Er ist inakzeptabel weil man niemals einen Schweinestall mit einer Flüchtlingsunterkunft vergleichen darf, und es ist das „Öl ins Feuer gießen“ was uns Bauern als A .. löcher aussehen lässt.
Nein Rebecca, die FdL ist nicht nur schlecht sonder sie schadet allen. Wir Bauern sind keine Wildsäue. Als anständiger Bauer kann man sich nur noch zurück ziehen und fremdschämen.
Ihr Journalisten habt das gleiche Problem. Die meisten sind anständig und für die schwarzen Schafe muss man sich schämen.
Danke für die Blümchen..gg . Aber nee, Willi und Alois machen das gut, die brauchen niemanden der sie bequatscht. Gelegentlich bischen nörgeln kann ich ja im Kommentarbereich.
Allerdings könnten sie die Bearbeitungszeit der Kommentare bischen erhöhen, dann hätte ich die meisten Rächtschreibfehler selber korrigiert. 😉
Ansonsten isses, wie es ist. Sicher kann man Missstände benennen und meckern. Aber das ändert oft nicht viel.
Im Gegenteil, Verschwörungstheorien und allgemeines Gemecker vertiefen die Gräben weiter.
Ich hab vor Jahren in einem Verein (völlig anderes Thema) mitgemacht und wir hatten genau dieselben Probleme. Es wurden/werden Extreme gezeigt, die mit der Normalität nichts zu tun haben. Und genau die, die das falsche Bild vermitteln, sind wesentlich besser sichtbar und bestimmen die Berichterstattung.
Daher kann ich den Unmut und Frust gut verstehen. Aber das bringt niemanden weiter. Uns damals nicht und Euch heute nicht.
Kritikwürdiges muss kritisiert werden. Klar. Aber auch bischen Selbstreflektion und gucken was mit den aktuellen Möglichkeiten machbar ist um die unbefriedigende Situation zu ändern.
Ist wie beim Segeln wenn der Wind von vorne kommt. Da kann ich meckern und schimpfen, oder überlegen wie ich trotzdem ans Ziel zu komme.
Ich halte es mit Aristoteles. „Wir können den Wind nicht ändern, aber die Segel anders setzen.“
(Was nicht bedeutet das man sich mit Misständen abfinden soll. Aber bischen Pragmatismus ist oft hilfreicher als überall das Böse und Verschwörungen zu sehen)
Immer wieder diese Behauptung mit der Verschwörungstheorie…
Mir scheint die Medien werden dünnhäutiger…
Lügenpresse und Verschwörungstheorien kommen aus einem ganz anderen Lager.
Überraschend gibt es zwischen Medien und die Verschwörungstheoretikern dann aber sehr viele Gemeinsamkeiten: MONSANTO und Co…
Das viel Kritik an der landwirtschaftlichen Berichterstattung mit realen Fakten belegt werden kann, das passt den Medien anscheinend eher weniger, denn gerade zum Thema Landwirtschaft lässt sich sehr gut darstellen wie schlecht und nachplappernd die Medien arbeiten.
Das scheint einigen der Zunft überhaupt nicht zu passen, zur Not werden dann die, die öffentlich Kritik üben dann auf billigem Niveau medial ins Abseits gestellt.
Es verwundert nicht, dass die Medien immer weiter in die Krise schlittern.
Hallo Rebecca, ich bin einer der Sorte Mensch der in der Kommunikation scheinbar alles falsch macht. Die einen sagen: „Du bist gegen jeden und alles“ und wenn ich Blümchen verteile ist das auch falsch.
Du machst es Dir zu einfach. Bauer Willi hat es als Ausnahme geschafft. Als einzelner Bauer läufst Du nur vor die Wand. Man kann wie hier schreiben und auch Ideen vortragen – ändern wird sich nichts.
Du vergisst auch den Wettbewerb den Bauern ausgesetzt sind und der spaltet. Hier gibt es eine Pachthai, der zahlt Preise wo keiner mitkommt. Vor Jahren hat man auf den einen Sabotageangriff gestartet und Eisendorne auf seinen Felder installiert. Mit dem Ergebnis, dass seine Schlepperreifen zerstochen wurden, so stand es in der Fachpresse. Diese Straftat macht doch die Verzweiflung deutlich wo wir stehen.
Wenn ich Bauernpräsident wäre würde ich weniger nach außen sprechen sondern nach innen zu den Bauern. Wir können nur mit stärkerer Einigkeit was bewegen. Das Motto muss lauten: „Druck nehmen“
Weniger Leistungsdruck beim Wirtschaften
Weniger Leistungsdruck bei unseren Nutztieren
Weniger Konkurrenzdruck
Weniger Arbeit mehr Lebensqualität und Urlaub
…
Wir Bauern müssen zeigen, dass wir Menschen sind. Und da brauchen wir vielleicht eine Bauernpräsidentin aber Vorsicht!!! Nicht eine von den berüchtigten Vollgasbäuerinnen. Dann wandere ich aus. Die Bauernpräsidentin braucht überhaupt nicht aus der Landwirtschaft kommen sondern muss nur Sachkundig sein.
Also an alle! MENSCH bleiben
Ich sehe auch, dass die interne Kommunikation mindestens genau so wichtig ist wie Öffentlichkeitsarbeit. Und bitte mehr Ehrlichkeit, von allen Seiten, auch von uns. Dann werden wir auch wieder glaubwürdiger (glaubwürdig ist der einzelne Landwirt)
Bauer Willi
Rebecca, Rächtsschreibfehler ist falsch geschrieben 😉 .
Ja, mit der Selbstreflektion ist das so eine Sache. Da müssen wir besser werden. Ist aber auch schwierig. Ich merke das immer, wenn meine Frau mich kritisiert… 🙁 Kommt aber nicht häufig vor 🙂
Bauer Willi
„Es gibt kaum wirklich belegbare Fakten“
es gibt jede menge belegbare fakten,man muss sich nur die MÜHE machen und recherchieren,was wiederum im zeitalter von GOOGLE sehr einfach ist,aber arbeitsintensiv.
natürlich ist es einfacher,seinen emotionen zu folgen,ist vor allem bequem.
Ganz so einfach ist es im Zeitalter von Google nicht mehr,
die NGOs leben von Aufmerksamkeit. Sucht man zu bestimmten Themen zur Landwirtschaft, dann findet man erst nach der 5. Seite entsprechende Fakten, vorher sind das alles verweise zu den NGOs oder Webseiten von denen. Google lässt sich steuern oder man bezahlt damit die Links vorne stehen.
Es gibt immer irgendwo etwas. Das zu finden hat mit Mühe allerdings oft nichts zu tun.
Nimm ein aktuelles Thema. Zum Beispiel Massentierhaltung.
Gib das bei Google ein und guck die ersten zwei Seiten an. Dann bitte ein- zwei konventionelle Bauernverbände, einen Biobauernverband, einen Tierschutzverein und vielleicht noch zwei Parteien (wir wollen ja das Thema objektiv von allen Seiten beleuchten) um eine Stellungnahme.
Da wirst du staunen was du bekommst. Dann sollst du in kurzer Zeit aus dem ganzen einen objektiven Bereicht machen. Einschließlich einer Beurteilung über Glaubwürdigkeit und Objektivität deiner Quellen.
Über allem schwebt noch die Gewissheit der Chefetage, dass eine nüchterne Auflistung von Fakten wesentlich weniger Aufmerksamkeit generiert als ein Foto eines traurig blickenden verletzen Kälbchens oder eines anderen Tieres.
Rechtfertigt der Zeit- und Kostendruck schlechte Berichterstattung?
Sollten Landwirte ihre Tiere momentan schlecht füttern weil die Erlöse schlecht sind und gutes Futter teuer ist?
Würde die Landwirtschaft so agieren wie die Medien, dann hätten wir ein ernstes Problem. Da unterscheidet sich die pflichtbewusste und anständige Landwirtschaft ein weiteres Mal von sonstigen Wirtschaftsbereichen.
Guter Journalismus hat durchaus die Aufgabe, auch über Negatives zu berichten.
Jedoch sollte jeder Bericht, auch dementsprechend recherchiert sein.
Die Recherche ist die Kür des Journalismus und diese Aufgabe lässt keine Nachlässigkeit wegen wirtschaftlichen Engpässe zu, letztendlich werden in solchen Berichten Meinungen gemacht.
Mein Betrieb war von Obst und Weinbau geprägt, diese Betriebszweige standen nie so stark im Fokus der Kritik.
Wenn in der Diskussion um Glyphosat ein Bild – von einem Heli, der Pflanzenschutzmittel im Weinbau ausbringt – beigefügt wird, das hat mit seriösem Journalismus nichts mehr zu tun.
Das Aufbringen von Glyphosat auf grünes Reblaub, würde die Rebstöcke vernichten.
Wenn man „Massentierhaltung“ bei Google eintippt, was erwartet man da? Bestimmt keine objektive Bewertung von Tierhaltungssystemen.