Bauer Willi
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Ohnmächtig!?

Es gibt wenige Momente in meinem Leben, wo es mir die Sprache verschlagen hat. Gestern, am 4.9.2019 (ausgerechnet an meinem 65. Geburtstag) war es so weit. Was Jochen Flasbarth und Onko Aeikens für ihre Ministerinnen ausgearbeitet haben, habe ich nicht für möglich gehalten. Doch gehen wir die Punkte im Einzelnen durch.

Dass Glyphosat – entgegen jeder naturwissenschaftlicher Erkenntnis – Opfer des Deals zwischen BMU und BMEL werden würde, war so  zu erwarten. Die negativen Folgen des Verbotes für Artenschutz, Bodenleben, Nährstoff-Freisetzung, Dieselverbrauch, CO2-Bilanz  etc. habe ich oft genug beschrieben. Entweder es interessiert keinen oder es wird negiert.

Gewässerrandstreifen ohne Anwendung von Pflanzenschutzmitteln bedeuten de facto, dass auf diesem Streifen kein Ackerbau mehr betrieben werden kann. Eine dauerhafte Begrünung (5 m) entzieht diesen Streifen der Nutzung und das entschädigungslos. Das nennt man Enteignung durch die Hintertür. Diese Streifen werden damit wertlos.

Gleiches gilt für artenreiches Grünland, Streuobstwiesen und Trockenmauern, die jetzt zu Biotopen erklärt werden. Solche Flächen sind jetzt unverkäuflich.

Das Verbot von Pflanzenschutzmitteln in FFH-Gebieten, Vogelschutzgebieten und anderen  Bereichen, die noch nicht näher aufgeführt sind, bedeutet ebenfalls einen gewaltigen Einschnitt in die Bewirtschaftung. Wer will dieses Land noch haben?

Eine Kompensation für die Anwendung von Pflanzenschutzmitteln ist möglicherweise rechtlich nicht zulässig. Aber alleine der Gedanke, sich für eine normale Anwendung „freikaufen“ zu müssen, ist absurd. Wie der Katalog der Maßnahmen aussehen wird, ist noch völlig unklar. Es steht aber zu vermuten, dass dafür wieder weitere Flächen aus der Produktion genommen werden müssen, wiederum entschädigungslos.

Das „Agrarpaket“ von BMU und BMEL hat mit einem Federstrich Vermögenswerte in Milliardenhöhe vernichtet

Dazu fällt mir nur ein Spruch ein: „Herr, vergib ihnen, denn sie wissen nicht was sie tun“.

Übrigens wurde das sehr konstruktive Papier des BfN, für das Landwirte und Naturschützer vier Tage Zeit aufgewendet haben, völlig ignoriert. Schade um die Zeit. Es ist sinnlos, sich einzubringen, wenn es folgenlos bleibt.

https://www.bfn.de/fileadmin/BfN/ina/Dokumente/Tagungsdoku/2018/2018-Vilm_11Punkte_final_clean.pdf

Das von Julia Klöckner mit aller Gewalt geforderte Tierschutzlabel wird scheitern. Und das aus mehreren Gründen: Der Lebensmitteleinzelhandel hat längst Tatsachen geschaffen. Die Initiative Tierwohl hat es längst aufgegriffen, allerdings bisher mit wenig Erfolg. Die von Tierschutzverbänden geforderte einfache Kennzeichnung hat nicht zu einer Änderung des Kaufverhaltens geführt. Bio-Fleisch bleibt weiterhin in seiner kleinen Nische. Bioschweinefleisch ist ein Ladenhüter und macht gerade mal rund 1% Marktanteil aus. Aber alle sind gegen Massentierhaltung. Jeder weiß, dass das gesamte Label-Chaos vom Verbraucher nicht wahrgenommen wird und reine Symbolpolitik bedeutet.  Der Kuhhandel von BMEL und BMU („du stimmst mir hier zu, dann stimme ich dir dort zu“) wurde auf dem Rücken der Bauern ausgetragen. Über die Reform der Reform der Reform der Düngeverordnung ist schon alles gesagt worden. Auch hier drohen weitere Einkommensverluste. Und um dem ganzen noch die Krone aufzusetzen, werden Freihandelsabkommen mit Drittstaaten (z.b. Mercosur) vereinbart, die unsere Wettbewerbsfähigkeit weiter schwächen. Zu welchen Standards dort produziert wird, interessiert keine Sau. (Sorry für meine unübliche Ausdrucksweise)

  • Die NGO

Von deren Seite kommt der gebetsmühlenartige Satz „Das geht uns noch nicht weit genug“. Nichts anderes war zu erwarten. Denn wenn sie das Ergebnis als zufriedenstellend und zielführend bezeichnen würden, würden sie ihre eigene Existenz in Frage stellen.

  • Der Deutsche Bauernverband

Er hat diese Misere mit verursacht. Die über Jahrzehnte geübte Praxis des Kleinredens eines Problems, der Negierung von Tatsachen, des Verschweigens und Vertuschens und das ständige Rufen nach dem Staat hat dazu geführt, dass wir Bauern als Jammerer und nicht als Unternehmer wahrgenommen werden. Kein proaktives Handeln, sondern nur und immer Reaktion. Es wird höchste Zeit, das der DBV reformiert wird. Damit meine ich ausdrücklich nur die Verbandsspitze in Berlin, die auch jetzt wieder das tut, was sie schon immer getan hat: Jammern und beklagen. Viele Landesverbände sind da schon weiter.

Ein Austritt aus dem DBV wäre zwar naheliegend, aber falsch. Wir Mitglieder müssen den DBV von innen heraus reformieren, so dass er kreativ und vorausschauend die Interessen möglichst Vieler vertritt. 100% Zustimmung ist aber eine Illusion.

  • Die CDU

Diese Partei hat nach dem gestrigen Tag auch den letzten Rest an Vertrauen in der Agrarbranche und bei den Landwirten verspielt und ist nicht für mich nicht mehr wählbar. Wenn ich CDU-Mitglied gewesen wäre, würde ich jetzt meine Austrittserklärung abschicken. Ich wünsche mir, dass die GroKo möglichst bald auseinandergeht und es zu Neuwahlen kommt. Beim gegenwärtigen Stand der Umfragen würden die Grünen als Wahlsieger hervorgehen und eine schwarz-grüne Koalition unumgänglich werden. Ob dann von den Utopien des Wahlprogramms noch was übrig bleibt?

Wenn sich die CDU nicht auf ihre alten Werte besinnt, wird sie den genau gleichen Weg der SPD gehen. Sie wird zu einer bedeutungslosen Randerscheinung des politischen Spektrums. Und nur kurz zur AfD: Sie hat keine Konzepte. Sie ist eine Sammlungsbewegung für die Unverstandenen dieser Gesellschaft. Es ist hochgradig gefährlich, diesen Populisten zu mehr Einfluss zu verhelfen. Deutschland sollte aus seiner Geschichte gelernt haben.

  • Die Perspektive

Wir sind nicht ohnmächtig! In einem Gespräch mit einem guten Bekannten, haben wir zwei Lösungsmöglichkeiten erarbeitet:

  1. Die Diskussion mit der Gesellschaft und den Medien so zu führen, dass ihnen die Auswirkungen auf die deutsche Landwirtschaft vermittelt werden. Eine eigenständige Nahrungsmittelversorgung und die Pflege der Kulturlandschaft stellen einen Wert dar.
  2. Die Forderung aufzustellen, dass die deutsche Landwirtschaft sozialverträglich abgewickelt wird. Der Kohleausstieg kann dafür als Beispiel dienen. Dann hätten wir wieder eine Perspektive, wenn auch nicht als Bauern.

Im Moment halte ich Vorschlag 1 für wenig realistisch. Aber das kann auch an meiner gegenwärtigen Gefühlslage liegen, die irgendwo zwischen Wut, Angst, Enttäuschung, Frustration und Hoffnungslosigkeit schwankt.

Es wird noch etwas dauern, bis sich der alte „Kampfeswille“ wieder einstellt. Es wird Zeit, aufzustehen. Wer nicht kämpft, hat schon verloren. Klingt martialisch und ist auch so gemeint.

Gegenwärtig denke ich schon wieder nach, wie aus dieser Gefühlslage konstruktive Vorschläge und Maßnahmen entstehen können. Vielleicht habt ihr ja welche.

Euer Bauer Willi

 

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181 Kommentare

  1. firedragon sagt

    Hallo Schnuffialva,

    wenn Du das für Dich so entschieden hast und bei Deinem Demeter – Bauern einkaufst, dann ist doch bei Dir alles in Ordnung.
    Wenn das nun alle so machen würden, wie Du, dann wäre es auch in Ordnung. Es machen eben nur zu wenige.
    Wenn Du mal die Möglichkeit hast, frag mal Deinen Bauern, wie er seine Verdienstmöglichkeiten einschätzt, wenn die komplette deutsche LW Bio wäre und nicht nur die, auch die ganze EU.
    Diese Antwort würde mich interessieren.

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  2. Schnuffialva sagt

    Wann merken die Bauern endlich was für ein Müll und Leid sie produzieren.

    Das Glyphosatverbot ist richtig und notwendig. Ich glaube kaum das die meisten, kommerziellen Bauern sich aktiv mit der Gefährlichkeit dieses Giftes auseinander gesetzt haben. Es verpestet die ganzen Umwelt und alle Lebewesen und macht uns krank.

    Ebenso das billig und mit viel Leid produzierte Billigfleisch und Milch.

    Die meisten Bauern leben immer noch in der Vergangenheit.

    Klar gibt es ein Problem mit Eintraten. Ist das ein Wunder bei der Massenproduktion?

    Wie wäre es wenn ihr endlich Qualität statt Quantität produziert.

    Ich fahre gerne über eine Stunde um meinen Demeter Bauern meins Vertrauens zu besuchen und kaufe dort das unter fairen und artgerechten produzierte Fleisch, Eier und Gemüse.
    Ich verzichte gerne an 6 von 7 Tagen der Woche auf billig von Chemie verseuchtes Fleisch um mit gutem Gewissen dann einen angemessenen Preis für das Demeter Erzeugnis zu bezahlen.

    Darüber solltet ihr mal nachdenken!

  3. Georg aus Bayern sagt

    Ich beobachte das „Treiben“ auf Bundesebene und in meiner bayerischen Heimat seit geraumer Zeit – und ich muss sagen, ich bin enttäuscht und schockiert – von meinen Berufskollegen in der Landwirtschaft. Das Gros der Landwirte ist offensichtlich andauernd nur am Jammern und sich selbst bemitleiden, anstatt Lösungen zu finden und gemeinsam mit den Menschen (Konsumenten) in eine bessere Zukunft zu gehen. Ich schäme mich dieser Tage fast schon, Landwirt zu sein. Zugegeben, es ist vieles nicht optimal, ich denke da vor allem an die enorme (typisch deutsche) Bürokratie, die einem das Leben nicht einfach macht, aber dass in Punkto Natur, Umwelt und Klima etwas getan werden muss ist klar. Klar ist auch, dass wir Landwirte definitiv eine wichtige Rolle dabei spielen und eine große Veratwortung für unsere Heimat haben – immerhin sind ca. 50% der Fläche Deutschlands landwirtschaftlich genutzt!!!! Der Fingerdeut auf andere, nach dem Motto „Ihr seit aber mindestens genau so schuldig“, bringt uns nicht weiter und läßt mich gleich noch mehr vor Scham im Boden versinken.
    Eines Frage ich mich sehr ernsthaft: Warum jammern viele von uns so lautstark, stellen grüne Kreuze in der Landschaft auf und prophezeien fast schon den Hungertod des deutschen Volkes „wenn das so weitergeht“???? Ich verstehe es nicht!!! Es gibt so viele innovative Möglichkeiten. Bitte schaut euch die Forschungen der landwirtschaftlichen Versuchsanstalten an. Ich selbst teste einige dieser Methoden bei mir am Hof und bin begeistert, was möglich ist. Ich bin der Meinung, es muss in Umdenken in der Landwirtschaft stattfinden. Wir sind nicht die Opfer – wir sind Dienstleister und Unternehmer und haben uns nach den Anforderungen des Marktes zu richten – nicht umgekehrt! Meine Meinung.
    Was ich mir wünsche: Ein Umdenken bei Landwirten als auch bei Konsumenten. Eine Reform des DBV und unbedingt auch BBV (die haben nix kapiert!). Und kluge, unbürokratische Entscheidungen und Initiativen der Bundes- und Landesregierungen.
    Weniger Jammern, mehr machen!
    Danke! Euer Georg

      • Andreas Mäder sagt

        Zunächst meine Gratulation zu der Aktion Grüne Kreuze. Habe eins bei uns gesehen und bin so auf die Seite gestoßen.

        Grundsätzlich befindet sich die deutsche Landwirtschaft und ihre Unternehmen in demselben Dilemma wie andere Industriezweige auch.

        Hier hat sich in den Verbänden über die Jahre hinweg einfach das falsche Personal etabliert, so wie in den Parteien auch.

        Somit ist es aus meiner Sicht auch kein Wunder, dass da keine tragfähigen Lösungen zustande kommen.

        Was aus meiner Sicht den Landwirten kurzfristig hilft, ist die Konzentration der Anstrengungen auf den Kunden direkt.

        Ich erlebe hier in Hessen und in meiner Umgebung, dass immer mehr Landwirte direkt vermarkten. (z. B. Hof Obersteinberg).

        Dort wo sich noch mehrere Höfe befinden sollten sich die Landwirte untereinander absprechen, wer welches Klientel beliefert.
        U. u. sind auch gemeinsame Hofläden für kurze Verbraucherwege eine Möglichkeit.

        Die Landwirte sollten sich auf den Genossenschaftlich organisierten Vertrieb zurück besinnen. Es hatte schon seinen Sinn, dass die Landwirtschaftlichen VEB ihre Strukturen nach der Wende weitestgehend behalten haben.

        Landwirte sollten sich ausschließlich auf die Angebotsseite fokussieren, denn das Gejammer der Verbandsfunktionäre interessiert eh niemanden und verhallt beim Verbraucher ungehört.

        Den Verbrauer zu erziehen schafft keine Regierung, auch wenn die Grünen da ihren Traum so schnell nicht aufgeben werden.

        Aus meiner Sicht braucht es den Bauernverband nur, um den Einfluss der Politik so gering wie möglich zu halten, denn auch das Personal in Berlin lässt viele Wünsche offen.

        Allen Floristen lege ich wärmstens an Herz aus Verbrauchersicht weitgehend lokal beim Erzeuger zu kaufen.

        Und by the way nicht diese Bio Erzeugnisse, denn diese sind völlig überflüssig.

        Mfg
        Andreas Mäder

  4. Andreas John sagt

    Erst einmal beim DBV ausmisten, die machen alle eine klägliche Figur. Wer einen schnell wachsenden Betrieb leitet, der muss nicht unbedingt als Anführer etwas taugen – ich behaupte sogar das Gegenteil.
    Dann von den NGOs lernen und deren Beraterstab engagieren.
    Vom Gefühl her sollte ein Teil von uns die Guillotine herausholen für Klöckner&Partner und der der andere Teil darf verhandeln.

  5. „Gewässerrandstreifen ohne Anwendung von Pflanzenschutzmitteln bedeuten de facto, dass auf diesem Streifen kein Ackerbau mehr betrieben werden kann. Eine dauerhafte Begrünung (5 m) entzieht diesen Streifen der Nutzung und das entschädigungslos. Das nennt man Enteignung durch die Hintertür. Diese Streifen werden damit wertlos.“

    Wieso sollte ohne ein Pflanzenschutzmittel kein Ackerbau betrieben werden können?
    Hört sich nach Polemik an.

      • firedragon sagt

        Ich glaube, das ist das Problem – Berater, Personen, die Gesetze entwerfen, kommen selten aus der praktischen Landwirtschaft. Meist sind es Studierte, Personen die nie den Boden berührt haben und niemals mit dem Wetter arbeiten. Personen die einen Bildschirm vor sich haben, Tabellen und Statistiken erarbeiten. Vielleicht sitzt ja auch mal ein Praktiker dabei, der kann sich dann den Mund fusselig reden, auf ihn/sie wird nicht gehört. Der westeuropäische Mensch hat seinen Ursprung vergessen. Er kann in der heutigen Zeit alles haben, egal wann, egal woher, ganz bequem. Er kann grün wählen, kauft sich somit seinen „Ablassbrief“ und fliegt weiter in der Weltgeschichte herum. Jeder fordert viel vom anderen, was ist der Einzelne aber tatsächlich bereit zu „bezahlen“, auf etwas zu verzichten und selber bereit zu tun ? Was mich bei allen Diskussionen aber am meisten erschreckt:
        die Landwirtschaft ist zum Freiwild geworden. Die Politik will nicht oder ist ausser Stande die heimische Landwirtschaft zu schützen – das wichtigste Gut was Deutschland hat – die eigenständige Versorgung der Menschen mit heimischen Lebensmitteln. Die Medien können nur noch reißerisch berichten, zu selten gibt es Berichte, die den Zuschauer/Zuhörer mit neutralen Pro und Contras konfrontiert.
        Und die Politik … sie lässt sich von den Medien die Richtung diktieren.
        Vorschlag: Liebes Deutschland pachte unsere Höfe unser Land, stelle uns ein, zahle uns Lohn, versichere uns, gebe uns bezahlten Urlaub und Du kannst alles fordern.
        Bei einem Stundenmeisterlohn von 60,00€, 13. Monatsgehalt, 39 Stundenwoche, 30 Urlaubstagen, Lohnfortzahlung im Kranheitsfall, Bereitstellung von Maschinen und Geräten arbeiten wir so, wie Du es wünschst. Ob es sinnig ist oder nicht, von Dir sind wir es ja gewohnt für Unsinn Millionen zu verschleudern.

    • sonnenblume sagt

      Wir arbeiten seit vielen Jahren, sehr gut und auch erfolgreich, mit einer Wasserkooperation zusammen. Was bringt das noch, wenn diese Arbeit durch politische Vorgaben Ad absurdum geführt wird. Es lässt die Mitarbeiter und Initiatoren (Wasserwerke) ratlos und verärgert zurück.

    • Elisabeth Ertl sagt

      Eventuell könnten sie diesen Streifen zweimal jährlich abmähen – für minderwertiges Viehfutter – so lange es nicht allzu sehr verunkrautet ist. Ist aber mühsam.

    • Hubert Ketzler sagt

      Die Darstellung ist super, aber dadurch das alle Argumente in einem Zuge mit dem Glyphosat Verbot genannt werden macht mir eine pauschale Zustimmung leider nicht möglich – so schade!!!!!

    • Meiner Meinung nach müssen wir zwingend Randstreifen, Streuobstwiesen, etc. speziell über Subventionen für die Insekten pflegen, damit diese auch in Trachtlücken genug Nektar im Sommer finden. Wir dürfen nicht jeden Quadratzentimeter Land und Forst hocheffizient ertragsoptimiert nutzen.

      • firedragon sagt

        Imker Didi, guten Morgen,
        so sieht es aus. Naturschutz muss aber honoriert werden. Und Naturschutz bedarf einer Flexibilität.
        Was bringen Blühstreifen, wenn alle zur gleichen Zeit gesät sein müssen? Alles Futter verschwindet zur gleichen Zeit.
        Wieso lässt man uns nicht die Freiheit zu staffeln?
        Wer kennt seine Böden, seine besonderen klimatischen Bedingungen besser? Ist das nicht der Landwirt, der seit Generationen an ein und der selben Stelle wirtschaftet?
        Auch dafür stehen grüne Kreuze.

  6. Helmut Kömmelt sagt

    Bei der ganzen Diskussion bedenken viele nicht die Folgen. Wir brauchen eine leistungsfähige Landwirtschaft (weltweit!), die mit den aktuellen wissenschaftlichen Standards arbeitet. Ohne dies ist eine gesichterte Versorgung von fast 8 Mrd. Menschen nicht erreichbar. Wir gehören zu den reichen Ländern. Wir können uns mit den vollen Bäuchen diese Wohlstandsdekadenz leisten, denn wir haben das Geld, um unseren Hunger von den Tellern der Menschen aus der 2. und 3. Welt zu stillen. Die Menschen aus der 2. und 3. Welt können in ihrer Not ihr Land verlassen oder durch Abbrennen von Regenwäldern die Anbaufläche vergrößeren oder einfach verhungern.

    • Elisabeth Ertl sagt

      Das Hauptthema des derzeitigen Wahlkampfes in Österreich ist der Klimawandel. Die Grünen fordern 100% Biolandwirtschaft. Das Thema des nächsten Wahlkampfes wird eine Versorgungskrise mit Lebensmitteln sein, darauf würde ich wetten.

  7. Matthias Zahn sagt

    Es wird leider keine große Bauernbewegung geben! Die einen haben sich nämlich schon mit dem Ausstieg aus der Ldw. abgefunden, und diejenigen die weitermachen, haben sich so sehr verschuldet, dass sie gar nicht mehr aufhören können und alles so akzeptieren wie es eben kommt. Erschwerend kommt noch dazu, dass die letzte große Bewegung, der Lieferstopp der Milchbauern, dazu geführt hat das den Bauern eingeimpft wurde, man könne an dieser Situation ohnehin nichts ändern. Es hat sich damals gezeigt, dass im Fall des Falles, wir Bauern von niemanden Unterstützung erhalten. Unsere ganzen „Selbshilfeeinrichtungen“, Bauernverbände, Agrapolitiker und Genossenschaften haben sich geschlossen gegen die bäuerliche Basis gestellt. Und um das eigene Unterlassen am Ende zu vertuschen, wurde die Mär des Weltmarktes erfunden dem wir leider alle schutzlos ausgeliefert sind und dem wir leider nichts entgegensetzen können. Genauso wird nun diesmal das Volk als Rechtfertigung MISSBRAUCHT! Es ist nicht „das Volk“ dass uns diesen ganzen Schlamassel einbrockt, sondern unserer Politikerelite und Vorstände großer Handelskonzerne! Auf der Jagd nach Wählerstimmen und Kundschaft, wird die Gemeinschaft der Bauern zur Schlachtbank geführt. Die Auswirkungen sind allen egal, da man eh nur im Zeitraum der eigenen Amtszeiten denkt. Im schlimmsten Fall werden halt mehr Nahrungsmittel aus Südamerika importiert. Wen kümmert es schon? Gemessen am Einkaufsverhalten nicht mal das eigene Volk. Politiker und Handel müssen also nichtmal Angst vor Wähler und Kunden haben…….

    • firedragon sagt

      Leider alles wahr.
      Gedanke:
      Können alle Landwirte zusammen „arbeiten“? Können wir alle geschlossen zusammenstehen ? Wäre es unangemessen von mir anzuregen, dass alle Betriebe 20 % ihrer Fläche stilllegen.
      Für ein Jahr. Jeder Betrieb hat Äcker, die nicht so ertragreich sind, Teilflächen von Äckern oder an Wegen und Straßen, die andauernd überquert werden.
      Kann sich jeder Betriebsleiter das vorstellen und auch tatsächlich durchziehen ?
      Wenn 20% der jetzigen Agrarfläche Deutschlands einfach mal ein Jahr nicht im Ertrag steht, kann das am Markt was bewirken ? Würde der Mensch es bemerken ?

      • Obstbäuerin sagt

        Der Markt ist so frei und wird sich die fehlenden 20% von Sonstwoher für billig Geld holen. Der Mensch oder Verbraucher würde es nicht nur nicht bemerken, es wäre ihm wahrscheinlich auch egal. Mit 20% weniger Einnahmen kämen wahrscheinlich wenige Bauern längerfristig über die Runden – einige gar nicht.

      • sonnenblume sagt

        Da möchte ich mich der Aussage der Obstbäuerin anschließen. Für kleine Betriebe mit Viehhaltung wird das eng. Dann stellt sich die Frage, wie die Politik darauf reagiert. Sagt man dann, seht ihr, ihr kommt doch auch mit weniger Fläche zurecht, dann können wir ruhig noch mehr Flächen für den Naturschutz einplanen. Ist doch alles nicht so dramatisch.

        • firedragon sagt

          Obstbäuerin, Sonnenblume,
          es ist wahrscheinlich so, wie Ihr das geschrieben habt. Einige von unserem LW Ortsverein sind extrem gefrustet und demotiviert. Ist nicht einfach zur Zeit und manch einer überlegt, den ganzen Betrieb als ÖVF anzugeben.

        • Der Brandenburgbauer sagt

          Moin sonnenblume, woher nehmt ihr immer nur die Behauptung das es nur für kleine Betriebe mit Viehhaltung eng wird. Auch für die vielen, in Ostdeutschland etwas an Fläche größer ausgestatten Betriebe mit Viehhaltung, trifft das zu .

          • sonnenblume sagt

            Hallo Brandenburgbauer, es ist mir durchaus klar, dass es für alle Betriebe mit Viehhaltung nicht einfach ist. Trotzdem glaube ich, dass es für die Kleinen doch noch schwieriger werden würde.
            Hier spreche ich von den kleinen Familienbetrieben in NRW. Die fallen nämlich nicht unter vom “ Volk “ gewünschte Bäuerliche Idylle. Was bei Euch die verhasste Ostlandwirtschaft sein soll, ist bei uns die verhasste Schweinehaltung. Also sitzen wir im Grunde doch im gleichen Boot, nur mit unterschiedlichen Merkmalen. Und glaube mir, ob du hier Tausend Schweine hat oder ein vielfaches, dass ist der Bevölkerung ziemlich egal. Sie sehen nur den Stall und fertig ist die Meinung.
            Diese besagte “ Bäuerliche Idylle“, das sind doch alles nur Erfindungen des Marketing die jetzt von der Politik für eine Wende aufgegriffen wurden. Ich habe es schon mal hier geschrieben, Deutschland ist so vielfältig und ebenso vielfältig sind auch die Betriebsstrukturen. Das Problem liegt eher in der Mentalität der Landwirte.

      • Der Brandenburgbauer sagt

        Moin firedragon,nein alle Landwirte können in diesem System nicht zusammen arbeiten zu unterschiedlich sind ihre “ Begierlichkeiten“ Da ist die gehasste Ostlandwirtschaft mit ihren tradionell gewachsenen Betrieben auf der einen Seite,
        und die so sehr vom „Volk“ gewünschten Bäuerliche Idylle „, Des schönen Allgäus und Bayerns“ wo diese Welt noch so total in Ordnung ist.
        Das System in Deutschland, ist aus meiner Sicht brutal, was den landwirtschaftlichen Berufsstand betrifft. Einen Pakt wird es deshalb in diesem Berufszweig nie geben.

        • Ehemaliger Landwirt sagt

          Nein,
          gehasst wird die Ostlandwirtschaft nicht von den süddeutschen Kollegen, da siehst du vollkommen falsch.
          Eher blickt man vor Neid an die großen Strukturen, die es ermöglichen von 70 und mehr Arbeitsstunden wegzukommen.

        • firedragon sagt

          Hallo Brandenburgbauer,
          ich weiß, dass wir Landwirte nicht unter einen Hut zu bringen sind. Das sehe ich in unserem Dorf.
          Es wäre allerdings dringend an der Zeit, das zu ändern.

    • Elisabeth Ertl sagt

      Das Volk wird das Mercosur-Abkommen eh verhindern. Dann handeln die mit China, und dann sitzen bald wir auf dem Trockenen.

  8. Willi, ich steh auf deiner Seite. Ich bin der Meinung, es ist höchste Zeit „Unsere Forderungen“ zu formulieren. Die Gesellschaft erwartet von uns Gewässerschutz, Co2 Bindung, Bienen-und Artenschutz, kleinstrukturierte Landwirtschaft, Güllereduktion, kein Glyphosat usw. Leute, das kostet was! Das gibt es nicht zum Nulltarif! Es liegt jetzt an uns, dafür Geld zu verlangen. Keinesfalls zu warten, bis wir mit ein paar Euros abgespeist werden. Wenn wir jetzt nicht Kante zeigen, hat die deutsche Landwirtschaft komplett verspielt. Schaut mal auf die Seite von @Michael Reber mit der @Innovative Landwirtschaft Reber. Hier geht es auch um Humusaufbau und Co2 Bindung. Der Michl organisiert auch eine Gruppe, in der es um die Zukunft der Landwirtschaft geht. Hier sind sicher noch gute Ideen gefragt und vor allem eine Strategie, wie wir unsere Ziele an die Öffentlichkeit bringen. Eines ist aber klar: Wir müssen rasch handeln. Viel Zeit bleibt uns nicht. Eines ist auch klar: wir Bauern sind es, die unsere Natur nachhaltig bewirtschaften und Co2 binden. Ich bin der Meinung, wer künftig Flächen versiegelt muss uns einen Ausgleich bezahlen. Die Hoffnung, dass wir künftig von Fleisch und Milch leben können, die dürfen wir begraben.

    • Martin Back sagt

      Ich sehe durchaus eine Chance für Betriebe, die gesellschaftliche Wohltaten produzieren, diese auch einzupreisen. Man muss sie nur gegenüber Behörden und Konsumenten belegen können
      In diesem Zusammenhang braucht der Erzeuger die Politik, damit endlich einmal *das* bezahlt wird, was sinnvoll und dokumentiert ist.

      • Elisabeth Ertl sagt

        Sie brauchen nicht so sehr die Politik wie den Konsumenten, und der wird das erst zahlen, wenn die Alternative Hunger ist.

  9. Hagbard Celine sagt

    Es erscheint wirklich unfassbar, wie sehr die Menschen den Bezug zur Natur verloren haben. Auf Gifte verzichten? Gewässer schützen? Auch mal an die unzähligen Geschöpfe, Organismen und Lebensräume denken, mit denen der Mensch in vielfacher Weise verbunden ist?
    Seit dem Beginn der sog. Zivilisation zeigt der Mensch in vielfältiger Weise, dass er eine Sackgasse der Evolution darstellt.

    • Thomas Apfel sagt

      Liebe Celine,
      den Bezug zur Natur haben wir in Mitteleuropa schon in der Antike verloren. Die Natur in Form von Zedern- , Pinien- und Laubwäldern war schon vor 2.000 Jahren im Mittelmeerraum beseitigt und Einfluß auf das heutige Mittelmeerklima hat das ganz gewiss. Natur gibt es in Mitteleuropa, die Wälder eingeschlossen, fast an keiner Ecke mehr.
      Andächtig an „die unzähligen Geschöpfe, Organismen und Lebensräume denken“, bringt erst einmal gar nichts (ausser vielleicht eigene seelische Erbauung).
      Und wenn Sie sich und mit Ihnen alle Ihre Lieben und nicht Lieben für eine Sackgasse der Evolution halten, können Sie das für sich jederzeit beenden.
      Nur tun Sie bitte nicht so, als seien es immer und nur die Anderen, die nicht nachdenken, nichts sehen, nichts tun. Es gibt sehr viele Menschen, die sich bemühen nachhaltiger zu leben und an einer Zukunft arbeiten (dazu zähle ich auch die meisten Bauern) und es sind meist nicht DIE Menschen die am lautesten krakelen. Unsere „Natur“ ist ein durch uns fast überall beeinflusster Lebensraum aus dem wir uns erhalten und ernähren. Am ehesten haben wir die Natur in eine Art großen Blattschneiderameisen- oder Termitenbau verwandelt, mit Kulturen die wir anlegen um uns davon ernähren. Auch der Termitenbau ist Teil der „Natur“ aber eben nicht DIE Natur.

      • Hagbard Celine sagt

        Lieber Thomas,

        Hagbard ist der Vorname. 😉

        In deiner Antwort sehe ich die Ursache der Situation, in der wir uns befinden – aber auch die Entfremdung zu unserem gemeinsamen Lebensnetz und der Organismen, die es bevölkern.

        So dystopisch das auch in meinem Ausgangsartikel klang – natürlich gibt es Auswege aus dieser „Sackgasse“.
        Ich habe leider gerade nicht viel Zeit, aber es gibt sehr viele gute und immanent wichtige Ansätze – die auch gerade auf einer Seite wie dieser unbedingt verbreitet werden müssen. Da sich hier viele Menschen tummeln, die unter „Arbeit mit der Natur“ überwiegend den Verbrauch von Ressourcen und die Herstellung von Produkten verstehen, damit sie eine Tauschwährung erwirtschaften, die ihnen das „Überleben“ sichert.
        Einen sehr sehenswerten Überblick über einige Projekte bietet Dr. Daniel Wahl hier:
        „Human and Planetary Health: Ecosystem Restoration at the Dawn of the Century of Regeneration“
        https://www.youtube.com/watch?v=uNS_8m7C3EI

        • Schmeckt gut sagt

          Lieber Hagbard, es ist ein Unterschied, nur davon zu reden, darüber nachzudenken oder sogar schlaue Ratschläge zu geben, wie Landwirtschaft zu funktionieren hat. Sie mögen es ja kaum glauben, aber wir Bauern werden von Versuchsstationen und Beratungsringen unterstützt, die gleich nach der Veröffentlichung von neuen Erkenntnissen damit beginnen, genau diese allzuoft als „wegweisend“ ausgelobten Erkenntnisse zu überprüfen. Diese Arbeit ist eigentlich der Ausgangspunkt für Verbesserungen im Anbau, im Umweltverhalten, in der Wirtschaftlichkeit und der Arbeitswirtschaft. Und wissen sie was? Die öffentlichen Gelder, die hierfür eingesetzt werden und so wichtig sind für eine Anpassung der Landwirtschaft an viele Veränderungen, werden immer weiter zusammengestrichen. Und dies wird auch noch der LW angelastet. Schlaue Gedanken von Beobachtern, die alles nur schlecht reden, brauchen wir nun wirklich nicht. Wir brauchen „Macher“ die anpacken und sich den Problemen stellen, so wie wir es in der Natur Tag für Tag tun. Um unsere Tiere und Pflanzen zu ernähren und zu schützen und so den Lebensunterhalt für unsere Familie zu verdienen. Und nebenbei den Menschen in D hochwertige Lebensmittel bereitzustellen. Was ist falsch daran, so zu arbeiten?

          • Hagbard Celine sagt

            Liebe/r Schmeckt gut,

            Im obigen Link sind zahlreiche Beispiele für „Macher“ und Projekte die nachhaltig im umfassenden Sinne arbeiten bzw. dieses versuchen.

            „Falsch“ daran ist, dass eben bei vielen Produktions- und Lebensweisen kein umfassend nachhaltiges Handeln praktiziert wird (Z.B. in Hinblick auf Ökosystemleistung, Artenvielfalt, etc.).

        • Thomas Apfel sagt

          Hallo Hagbard Celine,
          Da wäre ich jetzt nicht drauf gekommen. Ich dachte Sie verlassen Ihr goldenes U-Boot niemals !

        • Schmeckt gut sagt

          Übrigens spreche ich die Probleme von Bio und Konvibetrieben an. Denn diese Diskussion, die sie hier beginnen, wird nicht nach „Anpassung“ der konventionellen LW aufhören. Es wird mit herbeigeredeten (oder „herbeigesehnten“) Problemen im Bioanbau weitergehen. Und nachdem alles immer und immer wieder kaputtgeredet worden ist, wird es keine „bäuerlichen“ Betriebe mehr in D geben. Aber vielleicht ist dies ja Sinn und Zweck der ganzen Kampagnien, die im Moment und in Zukunft laufen.

        • firedragon sagt

          Na, was bist Du denn für ein Schätzchen? Darf ich fragen von was Du Dich ernährst? Es ist egal, ob Du Pflanzen und Fleisch isst oder nicht. Wo nimmst Du Deine Nahrung her? War da niemals eine menschliche Hand am Werk? Denkst Du wirklich, Landwirte spritzen ihre Kulturen auf dem Acker aus Spaß an der Freud‘? Weil wir zu viel Geld haben? Nein Schätzchen! Wir haben die Pflicht Menschen mit gesunden Grundnahrungsmitteln zu versorgen. Gesund im Sinne von :ohne Pilze oder deren krankmachenden Toxinen. Ich bin nicht gläubig, aber lies Dir die Mosesgeschichte gut durch und mach Dir Gedanken. Warum starben die Erstgeborenen und wieso konnte Moses das „voraussagen“?

      • Elisabeth Ertl sagt

        Was tragen eigentlich Sie zu Ihrer eigenen Ernährung bei? Haben Sie wenigstens einen naturnahen biodiversen Garten, der auch ein paar Lebensmittel abwirft?

  10. Altbauer Jochen sagt

    Ich hau mal wieder ein´s meiner „Gedichte“ raus,
    -soll kein Abgesang auf das Bauerntum sein !
    -sondern meine eigene Besinnung-
    Schwarze Vögel auf kargem Land
    suchen das letzte Korn in der Krume Sand
    geneigte Bäume im Winde steh´n
    Stätten der Menschen verlassen zu seh´n
    Den Schritt des Bauern kennt der Acker nicht mehr
    die Geschichte, die Zeit-endlos ist´s her
    was Menschen einst schufen ,in Zeiten der Not
    sie brachten dereinst ,-uns Leben und Brot
    Geschaffen der Hort ,von schwieligen Händen
    mit Entbehrung und Hoffnung und Zuversicht
    sich stets dem neuen Tage zuwendend
    der Tag, der Morgen bringt neues Licht
    Des frühen Morgenlichtes erstem Hell
    von schaffenden Händen begegnet
    führte hin zu neuem Lebensquell
    das Tagwerk begleitet,-von Gott gesegnet
    Am Ende zu steh´n der uralten Wege
    zu bewahren was uns entgleiten will
    in uns zu finden das eigene Leben
    den Strom zu queren, der reißend und wild
    Es bleibt uns verwehrt zurückzukehren
    ein neues Ufer gibt Halt,-wie rettende Hand
    für neue Ähren ein Samenkorn legen
    zurück bleiben schwarze Vögel,-auf largem Land

  11. Friedrich sagt

    @Paulus. Genau da liegt das Problem , daß nur 3% der ldw. Erwerbstätigen nur 1% vom BIP erwirtschaften. Wie auch , wenn wir zu Weltmarktpreisen mit hohen Umwelt-und Sozialstandards arbeiten müßen. Die Prämie gleicht bei weitem nicht die ganzen Gesetzesauflagen der letzten zwanzig Jahre aus . Per Saldo wirtschaften wir also unter Weltmarktpreisen. Dazu kommen die weichen Faktoren , die sich nicht in Zahlen fassen lassen , oder man will es einfach nicht. Ein kleines , unwesentliches Beispiel hier auf Ortsebene : Einige grüne Bürger forderten mal die Feldwegebreite nachmessen zu lassen , weil die Bauern zuviel abpflügen von den Seitenstreifen. Das waren vielleicht 10 50 cm , weil keine Grenzsteine mehr vorhanden waren. Die Feldwege sind Gemeindewege und die Gemeinde hat sich um diese Wege nicht gekümmert , während wir Bauern ein Räumschild und einen Seitenmäher zur Unterhaltung angeschafft haben und dies auch durchgeführt haben. Die entstandenen Kosten habe ich von einem Gutachter erstellen lassen und der Gemeinde dieses Gutachten über die Arbeiten von 2500 Euro vorgelegt. Danach war diese Diskussion erledigt. Bedenken sollte man auch , daß für die ldw. Flächen auch Grundsteuern bezahlt werden , aber keine Gegenleistung erfolgt ist. Auch die vielen Hilfen der Bauern im Ort , bei Vereinen usw. tritt nirgends auf. Landwirtschaft ist Multifunktional . Auch die grüne Energie (PV,Windkraft, Biogas) wird nicht der Landwirtschaft angerechnet.Auch gewerblich geführte Maschinengemeinschaften nicht. Mit unter denke ich , daß man die Landwirtschaft extra kleinrechnet , um ordentlich Einschränkungen und Neid und Mißgunst voran treiben zu können. Die vielen Gesetze und Auflagen bestätigen mir das.

  12. Christian Bothe sagt

    Lieber Herr Dr.Willi Kremer-Schillings,
    ich möchte auf diesen ganzen Unsinn vom BMU und BMEL heute gar nicht eingehen! Ich wünsche Ihnen noch nachträglich alles erdenklich Gute und viel Gesundheit und Schaffenskraft zum 65.Geburtstag! Vielleicht ist es an der Zeit ein neues Buch herauszubringen. Den Titel vom letzten Buch (Sauerei)kann man ohne weiteres wieder verwenden,da er die gegenwärtige Situation der Bauern gut beschreibt…

    • Bauer Willi sagt

      Ich bin schon bei der Datensammlung. Angedachter Titel: „Artensterben und Klimawandel – warum die Bauern aussterben und sich das gesellschaftliche Klima wandelt“

  13. Elisabeth Ertl sagt

    Lieschen Müller, Sie haben schon recht: Das gegenwärtige System immer weniger und immer größerer Landbesitzer führt bei der städtischen Bevölkerung zu einem verständlichen Gefühl des Ausgeliefertseins, welches in Ö. kürzlich hochkochte, als Almbauern erwogen, ihre Flächen für den Tourismus zu sperren. Bauern werden als unumschränkte Herrscher über ein Territorium wahrgenommen. Wir müssen dahin kommen, dass der Besitz von landwirtschaftlichem Grund rein rechtlich geregelt ist, also nicht gekauft und verkauft werden kann: damit der Bürger das Gefühl hat, auf dem Weg über staatliche Institutionen einen Einfluss darauf zu haben, wer über das Land verfügt; damit landwirtschaftlich Begabte auch dann einen Betrieb erwerben können, wenn sie kein Geld haben, und damit der Spekulation mit Grund und Boden ein Riegel vorgeschoben wird. So eine Veränderung braucht aber jahrzehntelange Übergangsfristen. Und es muss auch für andere Betriebe außerhalb der Landwirtschaft gelten. Das ist tatsächlich ein Wirtschaftskonzept, welches die Schadwirkungen sowohl des Kapitalismus als auch des Kommunismus neutralisieren könnte.
    Das erfordert aber auch auf Seiten des Bürgers gewisse Einsichten. Das Straßennetz gehört uns allen. Trotzdem darf sich dort nicht jeder verhalten, wie er will. Man kann einen Führerschein verlieren, man darf nicht auf der Autobahn eine Party abhalten, weil einem gerade danach ist, und damit den Verkehr verhindern. Genauso wenig darf es einem Mob von Freizeitgestaltern erlaubt sein, auf Almen die Landwirtschaft zu be- oder gar verhindern, weil ihm Weidetiere beim schrankenlosen Naturgenuss im Weg sind. Ebenso wenig kann es in Ordnung sein, dass im Weideland jetzt der Wolf herumläuft, bloß weil Städter von diesem Tier fasziniert sind und in der Freizeit dort auf Spurensuche gehen wollen. Ebenso wenig kann es sein, dass in einer Welt permanenter Evolution, permanenter Veränderung der Artenzusammensetzung mit oder ohne Zutun des Menschen städtische Bürger mit rein musealem Artenschutz eine zeitgemäße ökologisch funktionsfähige Landwirtschaft verunmöglichen. Das hat nichts mit Besitzverhältnissen zu tun, sondern mit dem Wesen und der Bedeutung von Landwirtschaft.

    • Gerda Scheips sagt

      Frau Ertl, meinen sie das Ernst, das der Staat über die landw. Flächen verfügen soll? Dann bitte auch über jeglichen privaten Grundbesitz sprich Häuser, Eigentumswohnungen usw. Also sollen die Gefühle der städtischen Einwohner das non plus Ultra sein?
      Wer entscheidet dann über „landwirtschaftliche Begabungen“.

      • Elisabeth Ertl sagt

        Besitz von Betrieben kann doch nicht in derselben Weise privat sein wie das Wohnzimmer, weil es mit Verpflichtung der Allgemeinheit gegenüber verbunden ist. Natürlich soll der Bauer weiter im Grundbuch stehen. Aber einer zu 97% nichtlandwirtschaftlichen Bevölkerung muss man eben erklären können, was einen Menschen dazu berechtigt, im Grundbuch zu stehen. Die hat nämlich jegliche Einsicht in diese Dinge verloren. Landwirtschaftliche Begabung muss selbstverständlich über jahrelange Tätigkeit in diesem Bereich unter Beweis gestellt werden. Es ist ja auch jetzt so, dass ein Sohn einen Hof nicht nur deshalb als Betriebsführer übernehmen kann, weil er Sohn ist. Aber wenn es keinen Sohn und keine Tochter gibt, soll auch jemand anderer erben können. Dass landwirtschaftlicher Grund mittlerweile auch schon von Nichtlandwirten zu Spekulationszwecken erworben wird, das hingegen finde ich alarmierend.

        • Elisabeth Ertl sagt

          Früher hat man in Höfe eingeheiratet, da musste man auch nicht kaufen. Aber wir haben halt heute ein anderes Verständnis von Ehe, also brauchen wir andere Regeln. Der Finanzkapitalismus als Ersatz taugt jedenfalls nicht.

        • Gerda Scheips sagt

          Frau Ertl, wir haben für die Allgemeinheit jahrelang geschuftet, damit sie billige Nahrungsmittel haben und der Dank? Wir werden ausgelacht, beschinpft beleidigt und wofür? Damit uns jetzt gesagt wird ihr dürft weiter malochen fürn Appel und nen Ei, aber das Land gehört euch nicht mehr, das gehört jetzt allen! Schon mal was von der früheren DDR gehört. Darum sage ich Finger weg von unserem Eigentum!!!!! Wehret den Anfängen! Warum sollen dann Söhne und Töchter von z.B. Fabrikanten den Betrieb übernehmen nur weil sie Sohn oder Tochter sind?

          • Elisabeth Ertl sagt

            Sie haben nicht genau gelesen. Es geht einfach darum, dass der Finanzkapitalismus ganz offensichtlich in den Abgrund führt. Die Regeln müssen für alle Betriebe gelten, nicht nur für LW. Und es geht nicht um Staatswirtschaft, sondern um eine Privatwirtschaft, die vom Staat geregelt wird und nicht von den Shareholdern, die Geld machen ohne zu arbeiten. Das war im Westen vor 1990 nämlich auch noch so. Und die Überführung in ein anderes Regelwerk braucht einen Zeithorizont von mindestens 2 Generationen, da geht es nicht um Sie.
            Das war eine Antwort auf Lieschen Müller, die dieses Thema hier aufgebracht hat, obwohl es mit dem Thema dieses Blogbeitrags nicht unmittelbar zu tun hat.
            Wir müssen uns fragen, von wem diese Landwirtschaftsbasher denn manipuliert werden:
            Im Falle des Wolfes sind es die illustren Jagdtouristen (auch Angehörige dieser höheren Arbeitslosenkaste), die sich auf die Trophäenjagd freuen und den WWF sponsern. Überhaupt wäre es einmal interessant, woher die Spenden der NGOs kommen.

            • Gurkenhobel sagt

              Ich als Shareholder einiger Unternehmen habe sehr wohl für das Geld gearbeitet, und es versteuert, bevor ich damit Shareholder werden konnte. Die Gewinne versteuert das Unternehmen, bevor daraus Dividenden bezahlt werden können, auf die ich dann auch nochmal Steuern zahle. Also man ruhig Blut mit dem Shareholder-bashing.

              • Elisabeth Ertl sagt

                Bevor Sie Shareholder wurden, haben sie dafür gearbeitet, aber jetzt nicht mehr. Betriebe sollen einfach denen gehören, die dort wirtschaften, alles andere ist Unfug.

                • Ehemaliger Landwirt sagt

                  Verstehe jetzt nicht ganz?

                  Aktionäre sind Eigentümer einer Firma, wenn diese Anteile NICHT geerbt wurden, sind sie mit bereits versteuertem Geld gekauft worden.

                  Selbstverständlich können die Mitarbeiter einer Firma auch Aktien kaufen, ich fände dies als Erstrebenswert.

                  So könnten sie auch zu dem elitären Kreis der Kapitalisten aufschließen, und der Leber würde es dem einen oder anderen auch gut tun.

                • Gurkenhobel sagt

                  Eine alte Diskussion, die nie zum Konsens führt. In diesem Sinne: Sie haben Recht, ich habe Ruh.

                • Aus meiner Sicht ist es eher Unfug, den Angestellten auch noch das Risiko der Kapitalanlage aufzubrummen. Mal abgesehen davon, dass sie es häufig gar nicht haben. Und ohne Kapital sind doch sehr kapitalintensive Unternehmen gar nicht denkbar.
                  Sicher arbeite ich als Aktionär nicht mehr für die angelegte Summe, aber ich trage dazu bei, dass andere überhaupt Arbeit haben. Da sind beide Seiten wichtig.
                  Leider gibt es in Deutschland keine ausgeprägte Aktienkultur. Statt dessen wir gemault, dass es auf dem Sparbuch keine Zinsen gibt.
                  Und selbst wenn die Anteile „nur“ geerbt worden sind: Da hat vorher jemand nicht konsumiert sondern gespart/investiert. Mir ist eher unverständlich, was es daran zu kritisieren wird.

                • Ehemaliger Landwirt sagt

                  Lady,
                  wer auch nur 2 Euro fuffzig in Aktien investiert hat,
                  gehört in Deutschland zur Achse des Bösen.

  14. Bauer Fritz sagt

    Man ist verwundert, daß die 3 Damen nicht auch noch den allseits beliebten Wirtschaftsminister Altmaier mit dazu genommen haben. Man hätte ihn verkünden lassen können, daß alle Wirtschaftsbetriebe Deutschlands die mit anderen Chemikalien außer Wasser in direkter oder indirekter Form zu tun haben, künftig nur noch mit einer eingeschränkten Palette werden arbeiten dürfen. Diese Liste richtet sich nicht nach wissenschaftlichen Empfehlungen oder fachlichen Notwendigkeiten sondern nach Belieben und Einschätzung diverser Ministerien. Gleichzeitig werden alle Wirtschaftsunternehmen 10-20% sowohl ihres Betriebsareals als auch ihrer Maschinen und Gerätschaften stilllegen. Damit soll der Ressourceneinsatz begrenzt werden, was die Natur nachhaltig schützen wird. Hauptziel ist es, daß auch Asphalt- und Betonflächen innerhalb und außerhalb der Betriebe aufgebrochen und renaturiert werden. Begleitet wird dies durch ein Forschungsprojekt über 10 Jahre mit dem Titel: „Wohlfahrtseffekt im Betrieb durch Wiederansiedelung von Natur“.
    Die deutsche Industrie wird damit nach der Abwicklung der Atomkraft, der Kohle und nach dem weltweit viel beachteten Erfolg bei der Energiewende ein weiteres Mal Vorbild und Vorreiter sein bei dieser weltweit einzigartigen „Betriebswende“.

    • „Lady,
      wer auch nur 2 Euro fuffzig in Aktien investiert hat,
      gehört in Deutschland zur Achse des Bösen.“

      Ach du Schreck, Ehemaliger. Und wenn man dann noch Ackerland hat, aber nicht selbst bewirtschaftet, ist das vermutlich ein Fall für die Hölle?
      Ich gebe es an die nächste Generation mal so weiter. Da sie sicher nicht möchte , dass ich in der Hölle lande, kann ich also alles mit gutem Gewissen verprassen * lach*.

      • Ehemaliger Landwirt sagt

        Lady,
        die Pachtpreise die zum Teil in der Landwirtschaft bezahlt werden, sind höchstens für Weinberge erzielbar, wenn überhaupt.

        Weiter gegeben hätte ich gerne, würde es sofort machen, wenn einer den Betrieb übernehmen würde und natürlich bewirtschaften würde.
        Verpachten kann ich selbst, da brauche ich die Söhne nicht dazu.

  15. Friedrich sagt

    @Elisabeth Ertl. Du schreibst , daß es 2,5 – 3,5% Bauern gibt . Das ist richtig , aber es gibt vielfach Landeigentümer , die das Land an die Bauern verpachtet haben. Die bekommen Pacht und wenn die Landwirtschaft nichts mehr bringt ,oder Flächen nicht mehr bewirtschaftet werden dürfen, dann fällt die Pacht aus. Die meisten bewirtschafteten Flächen sind Pachtflächen und damit kann man den Kreis der Betroffenen schnell in Richtung 10% der Bevölkerung hochschrauben. Also garnicht so wenig und wenn die der immergewählten CDU wegbrechen , dann ist das schon was, oder ?

    Bekanntlich verstehen die Deutschen bei Eigentumsfragen keinen Spaß. Dieser Garant war bisher die CDU und ausgerechnet die ist jetzt die erneuerte SPD.

  16. Paulus sagt

    Ein Problem scheint mir zu sein, dass der volkswirtschaftliche Wert der LW in den amtlichen Statistiken mit irgendwas zwischen 0,8 und 1,0% an der gesamtwirtschaftlichen Bruttowertschöpfung ausgedrückt wird und somit als marginal erscheint. Die Anzahl der dort Erwerbstätigen ist, gemessen an anderen Wirtschaftszweigen ebenfalls verschwindend gering. Das hat mit dem wie auch immer definierten eigenen Versorgungsgrad zunächst mal wenig zu tun. Wenn man den gesamten Cluster Agrarbusiness betrachtet sehen die Zahlen zwar deutlich anders aus, scheinen mir aber nicht plausibel. Dort werden z.B. der Nahrungsmittelhandel und die Gastronomie dazugezählt, wobei es nach meiner Kenntnis keine Rolle spielt ob die ihre Grundprodukte aus Übersee oder aus dem Inland beziehen.
    Wenn die volkswirtschaftliche Bedeutung einer Branche nur eine „vermeintlich“ untergeordnete Rolle spielt, ist es relativ einfach gewisse gesellschaftliche- oder Forderungen irgendwelcher NGO durchzusetzen, und zwar unabhängig vom Los des Einzelnen.
    In diesem Forum bewegen sich ja auch VWLer (z.B. Lady) und Statistiker (Keckl); ich würde es begrüßen wenn sich diese mal kurz und allgemeinverständlich zu dem Thema äußern würden. Vielleicht diskutieren wir dann ja etwas anders. Ich bitte, dies jetzt nicht als Affront gegen die LW zu verstehen.

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    • Arnold Krämer sagt

      Das mit den Statistiken im Agrarsektor ist schon ein gewisses Problem. Für Niedersachsen wird seitens der Politik immer wieder betont, dass dieser nach der Automobilwirtschaft der zweitwichtigste Wirtschaftssektor sei.
      Die Zahl der Arbeitsplätze in der reinen Urproduktion ist vergleichsweise sehr gering. So produzieren zum Beispiel in der Region Emsland nur rund 200 bis 300 Familien 20-25% der bundesdeutschen Hähnchen. Die große Masse der Arbeitsplätze ist in der Mischfutterindustrie, bei den Fangkolonnen, den Schlachtereien, (teilweise auch in den Niederlanden gelegen), den Tierarztpraxen angesiedelt. Dazu kommt dann auch noch die Schiene der vorgelagerten Bruteierproduktion.
      So sind zum Beispiel bei der Firma Emslandfrischgeflügel (Rothkötter, ohne Brüterei und Mischfutterherstellung) nur im Emsland rd. 1400 Mitarbeiter beschäftigt. Anders als vor ca. 15 Jahren kommen diese mittlerweile in großer Anzahl auch aus dem EU-Ausland. Der Arbeitsmarkt ist bei einer Alo-Quote von ca. 2-3 % leergefegt.

      Dasselbe gilt auch zum Beispiel für den Schlachthof Weidemark (Tönnies) in emsländischen Sögel. Dort werden von mehr als 50 % osteuropäischen Arbeitskräften täglich rd. 15.000 Mastschweine (davon ca. 50% aus den Niederlanden eingeführt) geschlachtet. Das Fleisch wird dann zur Zeit zu rd. 50 % nach Großbritannien exportiert.

      Dies sind Dinge, die auch die politisch Verantwortlichen mittlerweile wissen, und die man unterschiedlich bewerten und gewichten kann hinsichtlich Beschäftigung, Einkommen, Umwelt, Verkehr, Wohnungsmarkt etc. . Da ist klassische Güterabwägung verlangt, die in D bei (noch) Vollbeschäftigung, übervollen Steuerkassen, medialem Druck aktuell eindeutig zugunsten von Umwelt, Klima etc. ausfällt.

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    • Paulus, ich melde mich gerne morgen etwas länger.
      Ich habe ein bisschen den Eindruck, dass hier einige den Frust von Willi missbrauchen. Und da möchte ich meine Worte etwas überdenken. Denn ich möchte hier ganz sicher niemanden beschimpfen, aber bei allem Frust ist die besten Grundlage immer noch eine funktionierende Demokratie. Und das scheint mir hier nicht allen klar zu sein.
      Diese komische Studentin aus Bonn löst bei mir mittelschwere Übelkeit aus, sorry.

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  17. Madeleine Nass Studentin aus Bonn sagt

    Sie haben vollkommen recht. Es ist sicher kein Zufall, dass die Landwirtschaft eine der letzten Bereiche sind, die von Deutschen betreut werden und das dieses System von der Multikulti-Regierung ausgetrocknet und zerstört wird.

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    • Auch wenn ich aktuell eher keine Zeit habe: Ihr Posting , Studentin aus Bonn, ist total daneben und eine Beleidigung für den Blog von Willi. Wer mit solchem völkischen Gesabbel um die Ecke kommt, sollte zumindest die deutsche Sprache auch in der Schriftform beherrschen. Sonst wirkt es noch blödsinniger. Was eigentlich kaum möglich ist.

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  18. unkomplizierter Wurzelwicht sagt

    – HUNGER verursacht KRIEGE!
    – HUNGER wird in Kriegen als GRAUSAME WAFFE missbraucht!

    Diese erbarmungslosen Tatsachen sind wohl nicht einmal mehr unterschwellig in den Köpfen vieler unserer vom Schicksal lebenslang verwöhnten Mitmenschen im Okzident präsent, die solche Zeiten jemals selbst durchleben mussten, davon nicht einmal mehr randständig nur in den Nachkriegszeiten betroffen waren. Der heutige Lifestyle-Bürger zeigt deshalb nahezu schon „toxische“ Verhaltensweisen, ist sich nicht mehr bewusst, dass er ist was er isst. Nahrung für Körper, Geist und Seele verkommt zur selbstverständlichsten Nebensächlichkeit in einem solchen tagtäglichen Luxusrausch. – Kann/darf das sein?

    Ein Bauer dagegen, der auf seiner Scholle ackert, in seinem Stall malocht, hat diesen Bezug zur Natur bis heute nie verloren; es ist durchaus mehr als legitim, dass er für seine mitmenschliche Daseinsfürsorge auch den entsprechenden Lohn für eben diese harte Arbeit erwirtschaften möchte.

    Leider verkennt gegenwärtig zunehmend unsere Elite ihre dahingehend seitens des Souveräns auferlegte Für- und Vorsorgeverpflichtung zum Wohle ALLER(!), man verliert sich in einem geradezu perfide anmutenden Aktionismus, irrwitzigen Gerangel, blindwütig überambitionierten Kurzzeitaktionismus, um in vorderster Priorität persönliche Befindlichkeiten und Eitelkeiten in Reihen der GroKo im zähen Ringen um eigene „VOLKS“PARTEIEN-Überlebensstrategien zu entfachen. Mittlerweile geht es gar nicht mehr um Diversifizierung, Nachhaltigkeit, Klimaschutz – es geht ums nackte Überleben als große Volksparteien. Verlieren können dabei aber nur genau eben diese Parteien. Mutter Natur besitzt kein Parteibuch, mutwillige Fehler werden im Nachgang hart abgestraft. Ein Wissenschaftler formulierte erst unlängst, die konventionelle LW könne den BIO-Hype beruhigt aussitzen, die Natur regelte das von ganz alleine… – Dafür reicht vielen Bauern aber leider nicht mehr die Zeit, das gemütlich aussitzen zu können. DAS SCHAFFEN WIR NICHT! Wir müssen gegenwärtig für die Fehler anderer schon bitter genug büßen; ja, das ist wirklich nicht gerecht!!!

    Dennoch, lieber Kollege Willi, Kopf hoch, Deine jetzt 65 LENZE -herzlichen Glückwunsch nachträglich- markieren allenfalls erst den Start in die Jugend Deines Alters. 😉 Kämpfen lohnt sich allemal!!! – Daher scheidet Dein Lösungsmodell 2 automatisch aus: Schlagen sich erst einmal alle die Köpfe ein, weil‘s Mäglein Tag und Nacht nicht mehr das Knurren aufhören will, stehen wir Bauern wieder einmal -unverschuldet- mittendrin. Soweit dürfen wir es also erst gar nicht kommen lassen…!

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  19. Der Brandenburgbauer sagt

    Moin, Willi hat Vorschläge gefordert
    – Ratikale Reformierung des DBV, Typen wie der Freiherr von Heereman müssen wieder an das Ruder.
    -Junglandwirte müssen sich in politischen Gremien engagieren und in Kommunal-,Landes- und Bundespolitik vehemennt mit Hilfe der Medien eine Verweigerungshaltung aufbauen.
    – Die Junglandwirte sollten aus Kooperationen (GbR,GmbH, Betriebe mit Altenteiler ) in die Politik abgestellt werden um ihnen finanziellen Rückhalt zu geben. Sie können brutale Visionen, wie Abwicklung der Landwirtschaft, in öffentlichen und medialen Diskussionen
    auf Grund ihrer Praxis ( im Gegensatz zu den Verbandsfunktionären) darstellen.
    – Unsere öffentliche Darstellung muss scharf und mit 2 Sätzen den Zuhörern
    „Eingeprägt“ werden

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    • bauerhans sagt

      „Junglandwirte müssen sich in politischen Gremien engagieren“

      die sind heute so im betrieb eingebunden,dass das nur einzelne schaffen.
      oft finden die nichtmal ne partnerin.

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    • James Taylor sagt

      Ein sehr guter Vorschlag. Es wird Zeit, dass sich die baeuerlichen Betriebe selbst organisieren. So kann auch geschichtlich nachgeholt werden, dass Bauern (einst unfrei) sich organisieren wie Zuenfte (einst frei). Die derzeitige politische Vertretung ist jedenfalls ein schlechter Witz.
      Den Herrn Heereman kenne ich sogar als Auslaender durch seine Arbeit fuer die IGFM. Nur solche „Rampensaeue“ muessen heute wohl erst wachgekuesst werden, oder? Viel Erfolg und viele Mitstreiter.

      • Paulus sagt

        James, Sie lassen möglicherweise die Entwicklung der vergangenen, sagen wir mal 30-40 Jahre außer Betracht.
        Ein Heereman, den ich sehr geschätzt habe, vertrat die Bauern zur Zeit einer aus heutiger Sicht glücklichen Bonner Republik. Das ist Vergangenheit. Die Grünen spielten zu der Zeit nur eine untergeordnete Rolle, ebenso wie irgendwelche NGO’s. Außer Greenpeace war da noch nicht viel und der Minister für Umwelt… wurde von der CDU gestellt. Ich bin mir nicht sicher ob er in dem heutigen Umfeld, einschl. seiner eigenen Partei, noch genauso erfolgreich agieren könnte.
        Dass er auch in der IGFM engagiert war wusste ich allerdings noch nicht.

        • Brötchen sagt

          heeremann würde im shitstorm versinken. die SPD wollte damals das grüne Problem mit der dachlatte lösen und f.j.strauss wäre rechtsradikaler als Herr gauland.

          Paulus ich Stimme dir voll zu!

          • Der Brandenburgbauer sagt

            Moin Brötchen mit deiner Auffassung habe ich die letzte Zeit immer mehr Probleme. Das was du und Paulus da behaupten ist doch reine Theorie die ihr beiden nicht einmal konkret begründen könnt.
            Auch ein Heereman könnte sich unter den heutigen Bedingungen behaupten. Da war Herzblut, Wissen und Energie in einer Person geballt.
            Vermutungen und schlau theotosieren bringt gar nichts.

  20. Friedrich sagt

    Das was die Damen da vereinbart haben stammt aus der Tasche der GRÜNEN um sich für die nächsten Wahlen aufzuhübschen. Es ist doch zur Zeit egal , was die Wähler wählen. Es kommt immer CDU + SPD + Grüne raus. Die FDP hätte die Chance gehabt sich selbstständig zu positionieren, aber denkt auch nur an eine Regierungsbeteiligung, ist also auch keine Alternative. Was bleibt ist also die Einheitspartei aus SPD,CDU + Grünen oder die AFD für alle die die Einheitspartei nicht wollen , sich aber als Demokrat einbringen wollen und sei es nur als Protest. Die 25% für die AFD ist für mich die Rebillion der Demokraten gegen die Einheitspartei und wenn diese so weitermachen , wird der Rebillionsanteil der Wähler immer höher. Bin gespannt auf die Wahlen in Thüringen, denn die Einheitsparteien haben sich nach den letzten Wahlen sehr schlecht verhalten und alle waren Sieger. Für wie dumm halten die den Wähler denn nur. Wenn man auf die Wahlkreise geschaut hat , dann kann man ganz klar erkennen , daß die Landregionen mehrheitlich Protest gewählt haben , weil die Städter alles zu Lasten der Landbevölkerung durchsetzen, aber selber keine Nachteile haben wollen. Das Leben soll so schön weitergehen. Unsere Einheitsparteien haben keine Zukunftkonzepte für die Leute auf dem Land und versuchen alles mit Gesetzen oder Verboten zum Schweigen zubringen. Das wird eine Spaltung in unsere Gesellschaft bringen und wenn die es noch so weiter treiben in soziale Unruhen führen. Mag garnicht daran denken , wenn die Wirtschaft mal nicht mehr so läuft.

    • Gerda Scheips sagt

      Eine Spaltung haben wir doch schon, für soziale Unruhen sind alle noch zu satt. Es wird getanzt bis zum Untergang.

    • James Taylor sagt

      Es gibt Parteien, die werden demokratisch gewaehlt, bestehen aber zu 40% aus Extremisten. Da der Inhalt den Geschmack bestimmt und nicht der Aufdruck auf der Verpackung, kann es in einer Demokratie sogar passieren, dass eine in Teilen antidemokratische Partei demokratisch gewaehlt wird. Das ist ḱeine Rebellion, das ist, als wuerde sich ein Schwein von seinem Metzger in den Schlaf kraulen lassen.
      Aber, alles huebsch von Ihnen aufgesagt, AfD-Proganda pur, hoffentlich werden Sie dafuer bezahlt.

    • lamborghini sagt

      Die richtige Alternative wären die freien Wähler (FW) gewesen…..der !.Vorsitzende ist selbst Landwirt und kennt die Probleme auf dem Land…

  21. Elisabeth Ertl sagt

    Die Diskussion über die Besitzverhältnisse wird nicht aufzuhalten sein bei 2,5 bzw. 3,5% Bauern. Klar lassen sich die Städter das auf Dauer nicht gefallen, und diese Diskussion wird jetzt auch in Österreich geführt. Wir haben vergessen, dass der Staat Souverän über das Territorium ist, und es immer schon das Recht, im Sinne der Gesellschaft zu enteignen, gegeben hat. Darauf beziehen sich die Vertreter der Linken halt. Das Denken in Privateigentumskategorien ist tatsächlich in den letzten Jahrzehnten allzu sehr hypertrophiert. Letzten Endes ist der Staat immer noch der Lehensherr und der Bauer der Belehnte, das wird jetzt wieder ins Bewusstsein gebracht. Es wird darauf hinauslaufen, dass die Inhabung des Landes ein reiner Rechtstitel werden wird, Land ist ja von vorneherein da und kann nicht für Geld gekauft und verkauft werden.
    Das ändert aber nichts daran, dass der Belehnte die Verantwortung trägt, die Bevölkerung zu ernähren, und dass er daher die Möglichkeit haben muss, das gewinnbringend zu tun. Der Rahmen dafür kann nur privatwirtschaftlich sein, das hat die Geschichte bewiesen. Den gesetzlichen Rahmen dafür können nur Personen erarbeiten, die entsprechend kompetent sind, also unabhängige Agrarwissenschaftler im Austausch mit Ökologen, Wirtschaftswissenschaftlern und Juristen an staatlichen Universitäten ohne Drittmittelfinanzierung – aber nicht der kleine grüne NGO-Maxi aus Neukölln. Da darf es dann unterschiedliche Konzepte geben, über welche die Bevölkerung abstimmen kann. Dass irgendwelche Bürgerinitiativen Gesetze zusammenschustern und durchsetzen können, das ist die Pervertierung der Demokratie! Und Politiker, die nicht das Rückgrat haben, da einmal auf den Tisch zu hauen, die führen die Bevölkerung in den Hunger und die Demokratie in den Abgrund.

  22. James Taylor sagt

    Ohnmaechtig ist niemand, nicht in einer Demokratie.
    Im Prinzip laufen doch Deine Forderungen darauf hinaus, dass „baeuerliche Landwirtschaft“ als Daseinsvorsorge wahrgenommen werden soll, also im Grundsatz so betrachtet werden muss wie der oeffentliche Nahverkehr und wie auch die Grunddienstleistungen (Wohnen, Wasser, Strom, Nahverkehr) betrachtet werden muessten.
    Dann nutzt aber auch keine Kommunikation unterhalb der Wahrnehmungsschwelle der breiten Oeffentlichkeit, dann ist das eine politische Forderung, die mit einem Systemwechsel, mindestens aber mit einem wirtschaftlichen Schutzraum fuer die regionale, baeuerliche Landwirtschaft begruendet und am Ende auch gesetzlich geordnet werden muss – und vermutlich mit Steuermitteln zu subventionieren waere (allerdings anders strukturiert als heute). Dafuer ist der DBV mit seinem Praesidenten Rukwied (+ 4 Vizepraesidenten) personell falsch besetzt.

  23. Moin!

    Im Schach gibt es den bezeichnenden Begriff „Bauernopfer“.

    Ich halte es auch als Verbraucher für höchstgradig gefährlich, den Grundpfeiler von Gesellschaft und Wirtschaft allgemein zur zerstören.

    Lebensmittel wirken so selbstverständlich, daß der Verbraucher den Bezug verloren hat zur Wertschätzung.

    Verarbeiter und Handel nutzen es seit Jahr und Tag aus, ändern sogar das Konsumverhalten mit Sprüche wie Geiz ist geil und bewußt einkaufen heißt viel und billig.

    Symbolpolitik wie die ganzen Label, sich von der Industrie selbstgegebene Etiketten etc.

    Und wenn die Regierung keinen Dunst hat, wie man vom Autofetisch runterkommen kann, dann wird halt nach unten getreten.

    Oder kurz gesagt: Der Landwirt hat keine nennenswerte Lobby mehr, um sich zu behaupten. Und Bonduelle und Co. kaufen sich riesige Agrarflächen in der Ukraine, die Verarbeiter schlucken die Landwirtschaft, der Landwirt wird zum Erfüllungsgehilfen.

    Es gibt einige, die was ändern wollen, aber diese haben nicht die Möglichkeit, es zu tun.

    Bei Glyphosatformulierungen bin ich zwar auch eher bei Michael Horsch, mechanische Landwirtschaft muß rentabel sein, möglichst wenig Chemie. Und da Landwirtschaft immer schon ein Eingriff in die Natur war, muß die Gesellschaft auch immer ein Gegengewicht darstellen (Begrünung im kommunalen Bereich, Vorgärten etc. als Beispiel). Doch das ist total aus dem Tritt geraten.

    Ich erlebe hier gerade die üblichen „Not in my Backyard“-Argumente, wenn Bürger einen Bio-Hof nicht in der Nähe haben wollen, weil es den Grundstückswert reduzieren würde, stinken könnte oder sonstwas. Bis hin zu Argumenten wie: Wir brauchen keine Legehennenstall, Deutschland produziert doch genug Eier (meines Wissens rund 70% Selbstversorgungsquote, aber wer zählt schon). Bürger = Stimmen, also nach dem Mund reden … als Linke fühlen wir uns da etwas merkwürdig, wenn ausgerechnet wir dann für den Landwirt sprechen. Aber irgendwer muß mal zurück zur Sacharbeit. Und besagter Landwirt hat sehr stark auf Transparenz gesetzt, macht mehr als er machen müßte. Ich weiß nicht, was man da noch machen soll …

    Naja, auch eine Schule wäre toll, aber wer will laute Kinder nebenan?!

    Ob das noch was hilft, weiß ich nicht, aber gestern habe ich das hier gesehen, mit Strom gegen Unkraut:
    https://www.bwagrar.de/Technik/Mit-Strom-gegen-Unkraut,QUlEPTYwMjY4NzEmTUlEPTUyOTI3.html

    Und diesen Flachgrubber vor kurzem ebenfalls:
    https://www.topagrar.com/technik/news/iat-glyphono-geht-unkraut-an-den-kragen-11578162.html

    Aber konstruktiver wird’s gerade nicht … ich überlege schon, wie ich meinen Hinterhofgarten wieder reaktivieren kann. Der testweise Kartoffelanbau war sehr ertragreich, wir haben sogar Nachbarn einiges abgeben können.

    Ohne Solidarität der Landwirte untereinander und mehr Kampfeswille vom Bauernverband, wird das nichts, fürchte ich. Und nur wenige Landwirte haben die Geduld, sich die NGOs zur Brust zu nehmen, aber wenigstens geht da auch was:

    Greenpeace mit Landwirten gegen die Regierung:
    https://www.agrarheute.com/politik/greenpeace-bio-bauernfamilien-verklagen-bundesregierung-554363

    WWF zeichnet Landwirt aus:
    https://www.ndr.de/nachrichten/mecklenburg-vorpommern/Landwirt-aus-Marlow-vom-WWF-geehrt,landwirt268.html

    Hoffnungsvolle Grüße

    Chris

    • Elisabeth Ertl sagt

      Landwirt Marlow lässt unter dem Zaun Pflanzen wachsen. Also kann er keinen Elektrozaun errichten. Wenn dann der Wolf kommt,wird er den WWF verfluchen.

    • Ehemaliger Landwirt sagt

      Bei den meisten meiner Grundstücke müsste ich noch den Nachbarn fragen, ob er auch mitmacht, mit dem „Randstreifen“

      Bei den anschließenden Kommentaren frage ich was die für die Umwelt tun?

      Einmal auf die Plastiktüte verzichten, oder BIO Möhren kaufen, wenn sie nicht mehr kosten wie die konv. Möhren?

      • Ehemaliger Landwirt sagt

        Fast vergessen, 50 % der Phosphate in der Ostsee sollen von der Landwirtschaft stammen.
        Im Bodensee waren es mal 100%, nach Medienberichten.
        Nachdem man die gesamten Abwässer der Bodenseegemeinden erfasst und den Kläranlagen zugeführt hat, beklagen sich die Fischer, die Fische haben nichts mehr zu fressen.

        Die Landwirtschaft mit Obst und Weinbau besteht immer noch, ich betone NOCH.

        Das Volksbegehren und die Bundesumweltministerin tun derzeit alles, der Landwirtschaft den Garaus zu machen.

    • Schmeckt gut sagt

      Herr Suhr, sie scheinen uns Landwirten zu unterstellen, dass wir zu blöd sind, Alternativen für Glyphosat in unsere Planung einzubeziehen. Das Gegenteil ist der Fall. Schon seit vielen Jahren werden Alternativen getestet, entwickelt und bewertet. Leider ist es so, dass sich die meisten Alternativen als energiefressend, gefährlich (Strom) und teuer gezeigt haben. Ja, es geht selbstverständlich auch ohne Roundup, aber das komplette Risiko, auch einmal eine Kultur oder sogar eine Plantage komplett an die Wand zu fahren liegt alleine bei uns Landwirten. Dies haben wir auch schon oft hier bei BW thematisiert. Zum Strom: Ja, es scheint einen sehr interessanten Effekt zu geben, der zur Zeit von vielen Institutionen bewertet wird, u.a. auch von den Berufsgenossenschaften und hierbei bin ich gespannt, wie die Risikobewertung ausfällt 😉 . Unser größtes Problem ist und bleibt die Quecke, weil ihre Rhizome nur extrem schwierig im Zaum zu halten sind. 5-6 mal mit dem Grubber über den Acker zu heizen und diesen schwarz zu halten ist sehr wetterabhängig und nun wirklich keine echte Alternative – so wird es aber wahrscheinlich kommen. Und die ständige Laberei von: diese Alternative könnte, würde, möchte uns helfen geht mir mittlerweile gehörig auf die Nerven. Wie gesagt, wir Bauern tragen in allen Bereichen das komplette Risiko. Die Politik verbreitet nur heiße Luft, die man als Bauern nur sehr schwer atmen kann.

      • Ehemaliger Landwirt sagt

        Meine Gemeinde hat für den Friedhof ein Heißwassergerät angeschafft und mit großem Tam Tam vorgestellt.

        Die Realität sieht anders aus.

        Vor 5 Jahren hätten die Beschwerden die Telefondrähte zu Glühen gebracht.

    • Thomas Apfel sagt

      Zum Gras unterm Zaun kann ich was sagen:
      Wir sind 10 Obstbaubetriebe aus rund 600 ha Acker (dav. 300 ha Obst). Unsere Umgebung ist sehr Wald- und Wildreich. Daher haben wir allein 48 km wilddichte Zäune stehen Insbesondere geht es da um Sauen und Rotwild. Die Außenzäune sind teils „elektrifiziert“. Wenn man nichts macht, sieht man die „Durchbrüche“ des Schwarzwildes immer zu spät, die Rehe folgen denen auf dem Fuße und machen den eigentlichen Schaden an den Bäumen.
      Ein Kritikpunkt von Seiten des NABU war die Behandlung der Zaunstreifen mit Glyphosat (1 X jährlich im Juni). Wir haben diesen Termin bewusst gewählt, weil insbesondere die „bedrohten“ Ackerunkräuter – (Segetalflora) davon profitieren. Die Frühjahrsblüher haben bis zu diesem Zeitpunkt längst Samen gebildet und haben nach der Anwendung genug Zeit neu zu keimen um im nächsten Jahr wieder zu blühen. Sie sind im Übrigen Nahrungsgrundlage vieler früher Wildbienenarten und anderer Insekten und damit auch Nahrung für die Piepmätze..

      Wir haben also an 10 Zaunabschnitten vor 4 Jahren die Behandlung eingestellt. Der Effekt ist, dass die in dem jeweils angrenzenden Wald oder Weg vorhandenen Baumarten die Regie übernommen haben. In den Bereichen, wo kein Wald ist, sind die Streifen komplett vergrast (Reitgräser) und verbuscht (derzeit Beifuß). Die Ackerunkräuter (rund 40 Arten) sind samt und sonders verschwunden.
      Soviel zum Thema „gefühlte Wahrheit“ versus Beobachtung der Vorgänge in der Realität.

    • Elisabeth Ertl sagt

      Herr Suhr, ein Herdenschutzhund frisst pro Jahr ein Fleischäquivalent von mindestens 10 Ziegen. Bei uns haben sie im Fernsehen einen Hobbybetrieb mit 40 Ziegen und 6 Herdenschutzhunden gezeigt. Solche Beispiele werden vom WWF immer als Beweis für die Machbarkeit eines friedlichen Zusammenlebens mit dem Wolf all jenen Landwirten drohend vor die Nase gehalten, die noch den Ehrgeiz haben, Lebensmittel für die Bevölkerung zu produzieren, und die so frech sind, damit Geld verdienen zu wollen.
      Kommen Sie uns nicht mit solchen Vorbildern!

  24. Günter Reichard sagt

    Der Aufschrei müßte eigentlich von den Bauernverbänden kommen.
    Aber wie bei Mercusor, Schweigen im Walde von Ruckwied und Co.
    Schade um den schönsten Berufstand der Welt.

  25. bauerhans sagt

    ist doch nur POPULISMUS!

    die maßgeblichen vertreter des WLV heute in der NW:
    die ernte war ein bisschen unterdurchschnittlich und in Berlin haben die jetzt neue bedingungen ausgedacht,die viel kosten und die bauern in naturschutzgebieten betrifft.
    wachsenoderweichen!

  26. Lieschen Müller sagt

    Immer dieses Argument „Vermögenswerte vernichtet“. Seid doch froh, dass Konzerne dann vielleicht nicht mehr an eurem Land interessiert sind. Für wieviel Millionen wollen denn die Landwirte ihre Wiesen verkaufen? Ich dachte, ihr gebt das alles an die nächste Generation weiter oder gebt einem Neuanfänger mal eine Chance. Aber nein, „Vermögenswerte“ vernichtet.
    Zu den anderen Punkten kann ich nichts sagen.

    • Brötchen sagt

      Lieschen Müller!

      Es gibt keine Neuanfänger in Größenordnungen und es gibt auch keine Konzerne die Land aufkaufen, das sind Geldanleger, weil Geld sonst seinen Wert verliert.
      Wenn das nicht mehr lukrativ ist, sind die verschwunden.

      Die Vermögenswerte sind schon vernichtet, stell Dir vor, Du hast ein Haus und Du darfst da nur noch 5 h drin wohnen, dann brauchst Du für die andere Zeit eine andere Wohnung und dann verlierst Du Geld!
      Dir nutzt dann Dein Eigentum nichts mehr und damit sind Vermögenswerte vernichtet.

      • Elisabeth Ertl sagt

        Nur dass die Privatwohnung nicht in derselben Weise privat sein kann wie landwirtschaftlicher Grund, dessen Inhabung zur Versorgung der Bevölkerung verpflichtet.

    • Christian Lohmeyer sagt

      Zu dem ersten Punkt hätten Sie lieber auch geschwiegen!
      Freuen Sie sich also darüber, dass ihr neuer Diesel plötzlich nicht mehr gefahren werden darf und ihn nun zum Glück auch niemand haben will? Unglaublich!

      • Lieschen Müller sagt

        Viele Menschen haben Häuser in Gegenden, in die nun keiner mehr will. Ist so. Da werden auch Vermögenswerte vernichtet. Wenn über dein Grundstück eine Autobahn gebaut wird, wirst du auch enteignet: nennt sich „Allgemeininteresse“.
        Wer wegen einem Auto rumheult, sollte lieber kein Auto haben. Sie können ihren neuen Diesel ja noch 10 Jahre fahren, oder haben Sie den als Wertanlage gekauft?

        • Ehemaliger Landwirt sagt

          Gerade im Osten stehen Häuser die niemand haben will, weil die Erben die Ortschaft seit Jahren verlassen haben. die war jedem seine Entscheidung, die erselbst getroffen hat und nicht eine politische Entscheidung.

          Wenn eine Straße über mein Grundstück geplant wird, dann wird über den Preis verhandelt, erst wenn ich eine Verkauf ablehnen würde, kann die Behörde ein Enteignungverfahren eröffnen. Der Wert muss entschädigt werden, das ist der Unterschied.

          Auch beim Diesel sind sie neben der Spur.
          Meinen Diesel kann ich noch fahren, auch mit dem subventionierten Partikelfilter kann ich nicht durch Stuttgart fahren. Macht mir nichts aus, ich wohne nicht in Stuttgart.

          Hören sie doch auf, ihren Neid so öffentlich zur Schau zu stellen.

    • Obstbäuerin sagt

      Hallo Lieschen, wenn Du jemanden kennst, der gerne einen Betrieb übernehmen möchte oder auch neu anfangen will, dann bitte Anfrage. Wir haben Fläche (moderate Pachtpreise) und Möglichkeiten. Dieses Angebot steht seit drei Jahren und bisher hat es nur einmal zum Erfolg geführt.

      • Lieschen Müller sagt

        Richtig, sie wollen verpachten. Also auch auf ihrem Land sitzenbleiben. Für welchen Betrag würden Sie es denn verkaufen? Wieviel bräuchten Sie denn um die letzten Lebensjahre auskömmlich zu leben?

        • Ehemaliger Landwirt sagt

          Geld in der Rentenhöhe einer ehemaligen Krankenschwester.

          Angebote für den Kauf meiner aller Grundstücke sind bei mir noch nicht eingegangen, etwas mehr wie 1.- Euro sollte es schon sein.

        • Obstbäuerin sagt

          Lieschen, das Land gehört uns gar nicht. Wir sind selber nur Pächter. Ich weiß nicht worauf sie hinauswollen. Wenn junge Leute wirklich ernsthaft Landwirtschaft betreiben wollen, nehmen sie auch Pachtland und warum soll ich denn als Landwirt im Ruhestand in Armut leben müssen? Das ist ein Problem, was auf uns sehr bald zukommt und wo die Lösung auf wackeligen Füßen steht.

          • Stadtmensch sagt

            Habt ihr euch vielleicht für eine gemeinsame Rentenkasse stark gemacht, wo alle einzahlen? Selbstständige, Beamte, Angestellte?
            Aber linke Politik ist ja nur was für Neidhammel und Subalterne…
            Stalin…Unrechtsstaat…das volle antiindividualistische Programm. Ihr wisst schon.
            Dann also lieber Kapitalanlage und das eigene Wohlbefinden vom Börsenkurs ableiten.
            Ewiges Wachstum – so schön…

            • Ehemaliger Landwirt sagt

              Die Landwirtschaft hat eine eigene gesetzliche Rentenkasse.
              Das Altersgeld reicht viel leicht aus, wenn die Altenteiler weiter mietfrei im Betrieb wohnen können, den Strom und das Wasser vom Übernehmer bezahlt bekommen. Dafür arbeiten die Altenteiler im Betrieb mit, so lange es gesundheitlich geht.

              Wenn ein Arbeitnehmer Rentner noch etwas zuverdienen muss, ist das Geschrei groß.

              Selbstständige, Beamte, usw., die möchten auch eine Rente nach ihren Einzahlungen, es sei den sie sprechen von einer Einheitsrente, dann wären wir bei linker Politik.

            • Obstbäuerin sagt

              Stadtmensch, Du kennst Dich nicht aus, was die Absicherung der Bauern betrifft. Wir haben eine Alterskasse und eine Krankenkasse, in die wir, wie jeder Angestellte Beiträge einzahlen müssen. Wir sind auch nicht privat krankenversichert sondern gesetzlich. Pro Arbeitsjahr bekommen wir etwa 13 €. Also maximale Rente nach 45 Arbeitsjahren 585 € (abzüglich 10% Krankenversicherung). Wer kein Eigenland besitzt und keinen Nachfolger hat oder sich anderweitig absichern konnte, muss weiterarbeiten, bis er umfällt oder nachdem alles verkauft und aufgebraucht ist, Sozialhilfe beantragen. Dazu kommt, dass die Jahre, die man in einem anderen Beruf oder zu DDR-Zeiten in die gesetzliche Rentenkasse eingezahlt hat, nicht als Zeit anerkannt wird. So dass viele selbst nach über 40 Jahren Arbeit nicht mit 63 vorzeitig mit Abschlägen in Rente gehen können.

    • Martin Back sagt

      Lieber Bauer Willi!

      Immer wieder kommt durch, der Staat hätte eine Alimentationspflicht auch für den letzten landwirtschaftlichen Betrieb. Das ist so nicht richtig. Auch Landwirte bedienen einen Markt und betreiben dafür ein eigenes Marketing. Im Zweifel (wenn die bisherigen Marktpartner dem Betrieb keine Luft zum Atmen mehr lassen) muss man dann auch konsequent denken: entweder eine bessere Markstrategie umsetzen (vielleicht auch mit ganz neuen Konzepten und Partnern) oder in der bisherigen Vermarktungskette ersticken. Aber es sollte schon die eigene Entscheidung sein. Das ist schließlich der Unterschied zwischen selbständigen Unternehmern und Lohnunternehmern. Aber leider überlassen die Einzelnen dieses Denken nur zu häufig der Verbandsspitze (Dtsch. Bauernverband) und werden von ihren eigen Funktionären verraten oder falsch beraten.

      Vermögen kann man nur durch Investitionen bewahren. Letztlich werden nur gute Investitionen über Kommunikation am point of sale honoriert. Solange dies nicht geschieht oder man die Kommunikation wenigen anderen (‚Wir lieben Lebensmittel‘) darf man nicht damit rechnen, dass sich Investitionen auch rechnen. Der Verbraucher zahlt letztlich und wer nicht mit ihm kommuniziert hat keine Chance auf angemessene Erlöse. Zumal in den weiteren Vermarktungsstufen seine besondere Leistung bewusst verschwiegen wird. Direktvermarktung und Öko sind Auswege, die zu wenig genutzt werden.

      Die Subventionierung unserer Landwirtschaft ist von gestern. Längst leben wir nicht mehr in einer Zeit der Unterversorgung. Solange nur Masse und nicht Qualität die Preise bestimmen wird die Billigvermarktung und die damit verbundene Massenerzeugung und globale Marktorientierung immer extremer werden. Und DAS bringt dann unsere landwirtschaftlichen Betriebe um. Das Wort ‚Deckungsbeitrag‘ darf nicht mehr allein das betriebliche Handeln bestimmen. Es muss auch um Marktorientierung und Transparenz (auch für den Verbraucher) gehen. Sonst ist Landwirtschaft im Hochpreisland Deutschland zum Scheitern verurteilt.

      Ich bin nicht gegen Landwirte aber ich kann ihr widersinniges betriebswirtschaftliches Handeln nicht verstehen. Wann findet in Ihren Kreisen endlich ein Umdenken statt? Warum sollen Aldi, Lidl, Kaufland, Edeka und Rewe immer weiter das Geld machen, das Ihnen fehlt? Oder liegt es daran, dass mit den sicheren Subventionen der Handlungsdruck noch immer nicht groß genug ist?

      LG Martin Buck

      • bauerhans sagt

        wir bekommen keine subventionen,sondern einen ausgleich für die cross compliance auflagen!
        auch wirtschaften wir unelastisch unflexibel d.h. die produktion kann nicht ein- oder ausgeschaltet werden und beruht auf sehr langfristigen investitionen.
        der verbraucher kauft gut und günstig,weil er die auswahl hat und weil er sein geld für die persönliche bespassung ausgibt,essen gehört in D nicht dazu.
        der staat hat die bauern immer unterstützt,weil sie nunmal lebenswichtig sind!

        • Martin Back sagt

          @bauerhans
          Cross Compliance ist das System, mit dem kontrolliert wird, ob die Landwirtschaft im Einklang mit geltendem Recht produziert. Erst die Vielzahl schwarzer Schafe in Ihren Reihen war die Berechtigung und Ursache von CC. Denjenigen, die diese Kontrollen als schwarze Schafe entlarven, wird dann für Fahrlässigkeit oder gar Vorsatz der Subventionsanspruch gemindert. Und schwarze Schafe erhalten völlig zu Recht einen roten Reiter in der Datenbank, wodurch ihnen in der Zukunft verstärkt auf die Finger geguckt wird. Was ist falsch daran?

          Auch der Sägewerksbetreiber ist in einem unelastischen Geschäftsfeld unterwegs. Aber auch für ihn gilt, dass er sich bei seiner Marktorientierung an Spielregeln halten muss. Dennoch bekommt er keine Subventionen (wohl aber der Forstwirt, der auf seinen Flächen Holz produziert).

          Indem der Erzeuger im europaweiten landwirtschaftlichen Subventionssystem ohne zusätzlichen Nachweis von Qualität produziert und QS und QM lediglich knapp abdecken, was unterster rechtlicher Standard ist, verliert er bei Ermittlung von Erlösen jegliche Verhandlungsmacht. Erst Bios können besondere Qualitäten bei der Erzeugung nachweisen und preiswirksam machen. Um höhere Erlöse zu erzielen muss man sich von der Massenware nun mal absetzen (und das belegen können).

          Aber das Gros unserer landwirtschaftlichen Erzeuger tut das nicht. Und selbst die meist simple Ausweisung von Regionalität und deren Vermarktung wird überwiegend dem LEH überlassen, der dann die höhere Zahlungsbereitschaft bestimmter Kunden allein für sich verbucht.

          FAZIT: So sehr sich der Einzelne abstrampeln mag – wenn die Erzeuger sich nicht aktiv um ein glaubhaftes eigenes Marketing kümmern werden sie am Markt auch nicht gesondert belohnt. Beispiele für öffentlich gelebte Marktorientierung gibt es genug.
          Und wer bei der Produktion gegen geltendes Recht verstößt, der darf sich nicht wundern, wenn er dafür bestraft wird. Sich darüber zu beklagen ist ein Armutszeugnis. Schließlich muss jeder die Konsequenzen tragen, wenn er bei Rot über die Ampel fährt oder Steuermittel zu Unrecht bezieht. Alles andere wäre modernes Raubrittertum!

          Beste Grüße
          Martin Back

          • Ehemaliger Landwirt sagt

            Werter Herr Back,
            auch mein Wald hat ein Nachhaltigkeitssiegel nur Subventionen habe ich noch keine gesehen.

            Die Sägewerke kaufen ohne das Siegel keinen Stamm ab. Mit dem Siegel wird der Wald genau so bewirtschaftet wie vorher, die Nachhaltigkeit besteht seit Jahrzehnten, erst mit dem Siegel sind alle zufrieden.

            • Martin Back sagt

              Sehr geehrter Herr ehemaliger Waldbesitzer,
              auch Ihr Wald wird öffentlich gefördert. Und was das Siegel betrifft: Das verhält sich genauso wie mit dem QS-Siegel. Das beschreibt zwar nur den untersten rechtlichen Standard für die Tierhaltung. Aber ohne QS-Siegel nimmt kein Schlachthof das Schwein. Mit der Milch und QM verhält es sich übrigens genauso.

              Viele Grüße Martin Back

            • Martin Back sagt

              googeln Sie mal die Worte ‚Wald‘ und ‚Förderung‘. ELER und GAK für Waldbesitzer.

              Gruß
              Martin Back

              • Georg Summerer sagt

                Gefördert werden besondere, teilweise von der Gesellschaft erwünschte Massnahmen wie Waldumbau, Waldsaum Wegebau usw. Na und? Die meisten Waldbesitzer sehen keinen Cent mehr auf ihrem Konto.

                • Martin Back sagt

                  Erwarten Sie ernsthaft von der Allgemeinheit Förderung ohne Gegenleistung?

                  Gruß Martin Back

                • Ehemaliger Landwirt sagt

                  Der Weg bei meinem Wald wird von uns Waldbesitzern unterhalten, die Bevölkerung und die Feriengäste nutzt diesen Weg nicht nur als Wanderer, nein, ein Teil der Bevölkerung nimmt sich das Recht auf diesem Weg verbotenerweise mit dem PKW zu befahren.

                  Falls ihnen nicht bekannt, es gibt zumindest in BW ein Betretungsrecht, das beinhaltet auch das befahren mit Fahrrädern und Mountainbikes.

                  Erst informieren, dann kritisieren.

                • Georg Summerer sagt

                  Herr Back, habe ich irgend sowas behauptet oder gefordert?

          • „Erst Bios können besondere Qualitäten bei der Erzeugung nachweisen und preiswirksam machen. Um höhere Erlöse zu erzielen muss man sich von der Massenware nun mal absetzen (und das belegen können).

            Aber das Gros unserer landwirtschaftlichen Erzeuger tut das nicht. “

            Tja dann sind die meisten Landwirte wohl ziemlich blöd. Welche besondere „Qualität“ machen denn die Bios? Ich kenne die Bio nur als Anbaumethode, die Qualität nennt sich eher Brotweizen oder eben Futterweizen etc. Es ist doch in der Landwirtschaft kaum möglich, eine ausgeprägte Produktdifferenzierung zu machen. Wir produzieren eben keine Smartphones, und alle Vergleiche damit sind schlicht unsinnig. Da können Sie alle 2 Jahre ein Neues kaufen oder es lassen. Unseren Kalorienbedarf kann ich mit allen Marketingmethoden nicht wesentlich ändern, und da gehen doch die Grundprobleme der Landwirtschaft weiter. Mir steht schlicht kein wachsender Markt zur Verfügung, jeder Betriebswirt würde da Reißaus nehmen. Und viele Landwirte eben auch. Und auch wenn es sogar vielleicht knapp rentabel ist , es gibt schlicht bessere Alternative. Und darum geht in einer entwickelten Gesellschaft: Wir denken nicht absolut und statisch. Das machen höchstens politische Parteien an den äußeren Rändern. Die dann aber regelmäßig die Beweglichkeit der Menschen und auch des Kapitals vergessen und eine Mauer brauchen. Oben wurde es angesprochen: Der Anteil der Landwirtschaft am BSP liegt bei etwa 1 %. Da lässt sich etwas aufhübschen, weil viele Bereiche darauf fußen. Aber das heißt eben nicht, dass die dort verwendeten Rohstoffe auch aus unserem Land stammen. Und nur weil der Creativ-Bäcker sein Roggenbrötchen für fast einen Euro verkaufen kann, bekomme ich für meinen Roggen nicht mehr. Und schon gar nicht kann die Preisentwicklung der anderer Produkte folgen.Daran ist auch niemand schuld, das ist auch der Motor unseres Wohlstandes.
            Landwirtschaft ist zwar die Basis, aber die Musik spielt eben in wachsenden Sektoren /Branchen. Und nicht erst seit gestern.
            Willi hat es hier mal verlinkt, das Engelsche Gesetz. Das ist zwar nur die statische Aufbereitung einer Beobachtung, aber sie zeigt, wo das Grundproblem der Landwirtschaft in einer hochentwickelten Volkswirtschaft liegt.
            In entwickelten Gesellschaften geben wir für Nahrungsmittel relativ gesehen immer weniger Geld aus. Gleichzeitig ist der Produktivitätsfortschritt auf Seiten der Landwirtschaft enorm , der liegt oberhalb des Durchschnitts einer Volkswirtschaft. Und aus dieser unterschiedlichen Konstellation und anderer spezifischer Gründe kommt einfach heraus, dass die Preisentwicklung landwirtschaftlicher Produkte hinter der anderer Güter zurückbleibt. Versuche, die Preise nachhaltig zu beeinflussen, um so das Einkommen der Bauern zu stabilisieren ,funktionieren schlecht bis gar nicht. Egal ob nun durch protektionistische Maßnahmen oder Mengenbegrenzungen oder Diskussionen mit dem LEH .Oder auch irgendwelche Marketingbemühungen. Manche haben die Vorstellung , dass eine nur relative Ausgabenreduktion nicht so schlimm sei. Aber das ist ein fataler Irrtum. Denn als Landwirt lebe ich ja nicht auf einer Insel. Ich kaufe selber Produkte und Dienstleistungen für den Produktionsprozess , und die werden eben „normal teurer“ oder sogar deutlich teuerer. Auf gut deutsch, die Einkommen der Landwirte sinken. Von einer vernünftigen Kapitalverzinsung ganz zu schweigen. Es kommt in der Folge zu Betriebsschließungen usw. Und das alles bevor irgendwelche weiteren Maßnahmen die Einkommenssituation der Landwirte weiter verschlechtern. Wenn man so will , ist das eine ganz typische Entwicklung des primären Sektors. Wir sind keine Wachstumsbranche und zu verdienen gibt es eigentlich auch nichts.
            Und daher wird seit mehr als 100 Jahren in den entwickelten Ländern Landwirtschaft subventioniert. Weil es nämlich gesellschaftlich gewünscht ist, dass wir Nahrungsmittel im Lande produzieren und regional anbieten. Das ist sogar gesetzlich verankert und darauf hat sich die Landwirtschaft verlassen.
            Aber mittlerweile hat sich das Bewusstsein der Bevölkerung verändert. Ihr ist nämlich nicht klar, dass die Subventionen gerade mal reichen, damit nicht noch mehr Betriebe aufgeben. Sie meldet Ansprüche an, will mitreden. Wir sollen noch diverse Nebenaufgaben erfüllen, ohne dafür bezahlt zu werden. Und das kann nicht klappen.
            Dann können wir wirklich nur Kreuze aufstellen.
            Verschiebungen von der 1. zur 2. Säule sind nicht mal im Ansatz irgendwie sinnvoll. Denn sie ändern am Grunddilemma nichts: Wenn wir weiterhin in unserem Land Landwirtschaft haben möchten, brauchen wir schlicht mehr Geld. Sonst werden wir sein lassen/sein lassen müssen. So sehr das Herz auch blutet.

            • sonnenblume sagt

              Möchte man überhaupt noch Landwirtschaft die zur Versorgung der Bevölkerung beiträgt, oder nur hier und da einige Vorzeigebetriebe und das war es dann? Letzteres erscheint mir nach den jetzigen Erkenntnissen realistischer.

      • Obstbäuerin sagt

        Es ist ganz einfach, Herr Buck, selbst wenn wir nicht exportieren (was wir auch kaum tun) wird unser Preis vom globalen Weltmarkt bestimmt und auf Direktvermarktungsebene vom Billiglohn- und Preisland nebenan, wo ein Kilo Äpfel schon mal 40 Cent kosten kann. Freihandel fast überall unten und oben aber einige Bereiche sind davon ausgenommen. Und wenn Sie mit Umdenken, was zu vermuten ist, die Umstellung auf Bio meinen, dann sehen sie sich die realen Zahlen der Branche an und nicht die gestylten.

      • Georg Summerer sagt

        Lieber Martin Buck, Dirktvermarktung und Öko sind nichts anderes als Nischen die jetzt schon mit Marktsättigung zu kämpfen haben und das erst am Anfang einer Rezession! zuwächse gibt es nur noch im Niederigkostenbereich.
        Zur Entwertung: Fragen Sie doch einmal Ihre Bank zu welchen konditionen Sie ein solches Grundstück beleihen können. Die Antwort lautet: GARNICHT weil WERTLOS!
        Da wünsche ich mal viel Vergnügen beim Investieren.

        • Martin Back sagt

          Was für ein Selbstverständnis! Da macht sich ein ganzer Berufsstand zu Knechten der Ernährungswirtschaft und nutzt seine Optionen nicht aus. Sparkassen und Banken sind nun mal keine Wohlfahrtseinrichtungen; sie wollen einen belastbaren Geschäftsplan als Grundlage für den eigenen Gewinn. Und sie werden sich immer Sicherheiten vorbehalten. Da ist es egal, ob man Raps erzeugen oder ob man ein Einfamilienhaus bauen will. Ohne Geschäftsplan (der über den Prämienbezug hinausgeht) hat man bei jeder Bank erst mal schlechte Karten.

          Der Deckungsbeitrag aus der Betriebszweigauswertung des letzten Jahres ist nur die halbe Miete. Entscheidend ist, wie ich in diesem Jahr meine Erlöse auf der Habenseite verbessern kann. Da hilft nur, mich selbst und meine Produkte bestmöglich zu vermarkten. Und das lehren leider weder höhere Landwirtschaftsschulen noch Fachhochschulen und Hochschulen in ausreichendem Maße.

          Das ist aber der eigentliche Gewinn, wenn angehende Betriebsleiter zunächst in Australien, den USA oder Kanada gewesen sind: dort ist es elementare Voraussetzung für diesen Job. Hierzulande zählt es oft wenig.

          • bauerhans sagt

            „Sparkassen und Banken sind nun mal keine Wohlfahrtseinrichtungen“

            in der landwirtschaft interessiert die das grundbuch.
            dass ein sparkassenvorstand in einem kleinen Kreis Herford über 400000€ im jahr verdient,ist ein skandal.
            hier hat nur die spd das sagen,volkspartei??

            • Martin Back sagt

              Volle Zustimmung – aber auch die Kirchen sind keine Alternative wenn das Betriebskapital knapp ist. Sprich auch Jammern und Beten helfen nicht.

              Viele Grüße
              Martin Back

              • Ehemaliger Landwirt sagt

                Ein alter Spruch:

                Ein Bauer kam zum Pfarrer, ob er nicht beten könnte, für eine gute Ernte. der Pfarrer:

                Da hilft nicht Christus, sondern Mist nuss.

          • Georg Summerer sagt

            Entschuldigung, der Positvlike stammt von mir weil beim Anklicken des „Antworten“ Buttons die Maus verrutscht ist. Schade dass man ihn nicht negativ stellen kann.
            Diese Klugscheisserei geht mir ganz schön auf die Nerven. Das Vermarktungsgesülze haben wir all die Jahre schon gehört und es auch selbst versucht. Viele von uns haben sich damit ihre Gesundheit und ihre Höfe ruiniert und so sind ihre Worte nichts anderes als eine Verhöhnung der Bauern. „Sollen sie doch Kuchen essen wenn sie kein Brot haben.“
            Glauben Sie denn dass 90% der Bauern lauter Nieten sind? Soviele haben nähmlich keinen nachhaltig ausreichenden Gewinn. Die liegen wohl alle die ganze Zeit auf dem Sofa!
            Und weil Sie schon Australien, die USA und Kanada ansprechen: Australien z.B. macht gerade so seine Erfahrungen mit ALDI und erlebt zeitweise heftige Disusionen wegen dem Farmaufkauf durch China und die Farmer in den USA haben wohl deshalb den Donald gewählt weils so gut läuft. Kanada versucht sich dem Import zu entziehen. Warum wohl?

      • Bauer Willi sagt

        @Martin Buck
        Ich finde Ihre Kommentare interessant. Ich weiß nicht, welchen Beruf Sie ausüben. Ich will auch nicht unbedingt Werbung machen, aber lesen Sie mein Buch „SAUEREI“, erschienen im Piper-Verlag. Da gehe ich auf 340 Seiten auf all ihre Argumente ein. Nur so viel: Der Verkauf in Hofläden ist rückläufig, bei Discounter nimmt er zu. Es mag ja sein, dass Sie ein anständiger Mensch sind, aber die restlichen 80 Mio. denken nicht so wie Sie. Und das ist das Dilemma der Essensmacher: Es wird anders geredet als es sich im tatsächlichen Kaufverhalten widerspiegelt. Und das zerreißt uns.

        • Thomas Budich sagt

          Manche Industriebetrieben bekommen bis zu 65% der Invesitionskosten subventioniert/geschenkt. Und kriminbelle „Forschwer“ wie das ZALF Müncheberg 100% und halten erfasste Umweltdaten auch noch rechtswirdig geheim.

      • Thomas Apfel sagt

        Soviel Klugscheisserei habe ich ja lange nicht mehr gehört. Die Marktmacht liegt bei 3 Großen Playern, wie wollen Sie das ändern ? Indem Sie neben jedem Aldi, Lidl, Rewe eine Bude mit Konkurrenzangebot aufstellen ?? Wo leben Sie denn ?? Wir leben im Zeitalter der Spezialisierung ! Auch das dämliche Geschwätz von der angeblich schlechten Qualität der Lebensmittel im LEH kann ich nicht mehr hören.
        Bei unverarbeiteten Lebensmitteln möchte ich eine Blindverkostung sehen, die einen realen Mehrwert für Direktvermarktungsware und Bio-Ware gegenüber gleicher Ware im LEH nachweist. Direktvermarktung lebt vom guten Gefühl da einzukaufen wo man meint die Produktion zu kennen und von Nischenprodukten, Sorten und Tierrassen. Der Witz ist, dass auf den meisten Wochenmärkten kaum noch Direktvermarkter stehen. Was die Obst- und Gemüsestände auf den Wochenmärkten bieten kommt zu über 70 % über den Großhandel von den gleichen Erzeugern, die für Rewe Edeka Aldi und co. produzieren.

        Auch mir wäre lieber wir hätten keine gestützten Lebensmittelpreise (über diese Stützung bekommt übrigens der gemeine Steuerzahler die Agrarsubventionen zu 100 % zurück, weil die eingepreist sind). Nur müsste eine Abschaffung dann schon in ganz Europa gleichzeitig stattfinden, da würden auch 1 mio Schwätzer, Kontrolleure, Institute und sonstige Profiteure der Bürokratie ihre Beschäftigungsgrundlage verlieren und es müssten neue Bullshit-Jobs erfunden werden. Aber die könnten dann ja alle einen Kleinbäuerlichen diversifizierten Direktvermarktungsbetrieb ausbauen. Genug Land sollte demnächst zur Verfügung stehen.

      • James Taylor sagt

        Sehr geehrter Herr Buck,
        volkswirtschaftliche Argumentationen helfen nur, wenn man das Gesamtsystem durch Analyse „nackig“ gemacht hat. Sie nutzen die korrekten Ansatzpunkte, die ja auch komfortable Stellschrauben waeren, … wenn wir ein marktwirtschaftliches System betrachten wuerden, das ohne Korsett auf der Waage steht. Das ist aber nicht so. Was finden wir vor?
        1.
        Die Subventionen orientieren sich nicht am Bedarf, bestenfalls und wuenschenswert am Nutzen des Eingriffs, sondern allein und ausschliesslich am Nutzen einzelner grosser Marktteilnehmer.
        2.
        Das Eingriffssystem verzerrt den Markt statt ihn von Verzerrungen zu befreien.
        3.
        Die Alimentierung schwacher Marktteilnehmer ist gerade so lebenserhaltend, verhindert aber die Erstarkung aus eigener Kraft.
        4.
        Der Handel besitzt die Marktmacht eines Oligopols, was marktzerstoerend und am Ende auch gesellschaftszerstoerend ist

        Wuerden wir nicht ueber Aepfel, Schweine und Eier sprechen, erfuellt die Organisationsstruktur der Erzeugung und der Vermarktung von Lebensmitteln alle Kriterien, die man sonst nur auf Sizilien, in den Bergen Kolumbiens oder in den oeden Taelern Afghanistans finden wuerde.
        Allen waere geholfen, wenn die soziale Marktwirtschaft angewendet wuerde. So wie das heute organisiert ist, schafft das ja in dieser Perversion nicht einmal die Mafia.

        • Martin Back sagt

          @ Herr Apfel
          hat es treffend dargestellt. Das System von erster und zweiter Säule auf der Basis der 60er-Jahre-Zustände wirkt nicht sytemstabilisierend sondern sytemzerstörend. Es wirkt gegen nachhaltige Zielsetzungen denn auf der Erzeugerebene bewirkt es vermeidbaren ökonomischen Druck, es fördert durch den quantitativen Produktionsdruck damit verbundene ökologische Lasten und beschädigt die sozialen Grundlagen unserer Landwirtschaft und letztlich unserer Gesellschaft insgesamt. Aber hat die Landwirtschaft auch den Mut, sich davon zu lösen?

          • Obstbäuerin sagt

            Da 90% der Landwirte keine selbstzerstörerischen Gedanken hegen, wird das ja im Moment von der Politik vorangetrieben. Die Betriebe, die übrig bleiben (und vielleicht auf Öko mit 50% weniger Ertrag umstellen) werden trotzdem nicht mit höheren Gewinnen rechnen können. Denn:
            Essen kommt flott übers Meer (auch Bio-Essen)

          • Thomas Apfel sagt

            Die Landwirtschaft hat keine Möglichkeit sich aus der Subventionsfalle selbst zu lösen, und zwar unabhängig davon ob Bio oder konventionell.
            Das könnte nur Politik und Gesellschaft, wenn sie die Möglichkeit und den Willen hätten gemeinsam mit dem Handel oder durch Druck auf denselben faire Preise zu erreichen. Dann wäre ein Ausschleichen möglich.
            Die Nettowertschöpfung je ha stagniert seit über 20 Jahren. Wenn das nicht durchbrochen wird, bleibt das WEICHEN von über 50 % der Betriebe in den nächsten 10 Jahren UNAUSWEICHLICH und zwar nach Adam Riese und Eva Zwerg, und nicht weil die Bauern zu dämlich sind die „richtige“ Entscheidung zu treffen.

            • Arnold Krämer sagt

              Die Nettowertschöpfung, das Einkommen im Sektor Landwirtschaft stagniert seit 40 Jahren, ist nominal seit dieser Zeit mit Schwankungen nach oben wie nach unten nicht gewachsen. (das lässt sich alles in amtlichen Statistiken nachlesen). Die Landwirte, die heute noch existieren, sind deshalb nicht verarmt, weil sich dieses Einkommen auf immer weniger Familien verteilt. Fairerweise muss man allerdings auch dazu sagen, dass mit den Pachtzahlungen, die in diesem Zeitraum deutlich angestiegen sind, auch Einkommen für die ausgeschiedenen, ehemaligen Landwirte erwirtschaftet wird. Diese Pachtzahlungen mindern in der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung als Aufwand die Nettowertschöpfung.

              • Thomas Apfel sagt

                Herr Krämer, das ist richtig, man könnte das auch als „ausgelagerte Altenteilerabgabe“ sehen. Die Pachtaufwendungen (oder Pachteinnahmen auf der anderen Seite) bewegen sich in Summe bei mehr als 60 % der Summe der Betriebsprämien aus der GAP. Wenn Betriebe nicht auf Grund von Überschuldung aufgegeben haben, ist das meist ein ordentliches Zubrot. Nur um hier gleich Spekulationen den Wind aus den Segeln zu nehmen:
                In Summe sind durchschnittlich betrachtet die Pachteinnahmen zusammen mit der Landwirtschaftlichen Altersversorgung immer noch deutlich weniger als eine normale Rente eines Arbeiters oder Angestellten, der sein Leben lang gearbeitet hat.

            • Arnold Krämer sagt

              Völlig richtig, die Landwirte können sich selbst aus der Subventionsfalle nicht befreien. Nur wenn die Ausgleichszahlungen (wofür eigentlich?) sehr gering werden, werden sie darauf verzichten. Wenn diese allerdings noch mal ganz stark für Bio-Betriebe angehoben werden, werden noch mehr Landwirte, nicht aus Überzeugung, sondern um des Überlebens willen, zähneknirschend Anträge stellen.
              Die Politik wird, solange die Kassen noch gut gefüllt sind (bei Minus-Zinsen werden sie das aber ja vermutlich lange bleiben), die Landwirte nicht aus der Subventionsfalle befreien, weil es das Selbstverständnis fast aller Politiker ist, Geld zu verteilen, ihr eigenes Wähler-Klientel zu bedienen und vermeintlich hehre Ziele zu fördern.

      • unkomplizierter Wurzelwicht sagt

        Warum sind wir Bauern nach wie vor in erster Linie auf die Erzeugung von Lebensmitteln beschränkt?

        Warum werden mannigfaltige NON-FOOD-Alternativen auf unseren Höfen fortwährend systematisch torpediert und schon in den Ansätzen erstickt?

        Gerade die Landwirtschaft hätte das herausragende Potential, hier Lösungen bieten zu können (alternative Treibstoffe, Plastikalternativen vom Acker, die keine Weltmeere verseuchten, weil diese biologisch abbaubar sind, thermische Energie etc. pp.)

        Die nachgelagerte Agrarindustrie „baut“ darauf, dass weiterhin ein bereinigender Strukturwandel in Reihen des Bauernstandes (Stichwort WACHSEN oder WEICHEN!) neue Freiheiten(!?) -was immer man darunter verstehen mag- schafft.

        Gibt man damit diesen tumben Toren unmissverständlich zu verstehen, dass das gleichbedeutend meint, die Bauern haben zu ackern bis der Bestatter kommt, während sich andere sorgenfrei ihre riesigen Schatzkammer befüllen dürfen!?

        Vielleicht soll künftig auch das ALDI-NORD-Modell Schule machen: Die gesamte Wertschöpfungskette vom Acker bis zur Ladentheke in einer „familiären Kreislaufwirtschaft“…

        Ich bin längst zu der Überzeugung erstarkt, dass die Agrarprämien pures Gift für unsere Betriebe sind. – Weg mit den Prämien, dann auch für ALLE!

        • Ehemaliger Landwirt sagt

          Wenn sie schon betonen, dass sie in der Landwirtschaft tätig sind, dann müssten sie Wissen, dass Gebäude im Außenbereich wo die meisten Betriebe ansässig sind, kaum eine Chance einer anderen Nutzung haben, wenn sie nicht unmittelbar mit der Landwirtschaft zusammen hängen.

          Viele Betriebe mit dem zweiten, 3. 4, und neuerdings mit einem geforderten 5 Standbein, sind bis zur Halskrause mit Arbeit überschüttet.

          Da frage ich mich, ob es nicht besser wäre den Betrieb zu schließen und eine Andere Arbeit zu suchen.

          • umkomplizierter Wurzelwicht sagt

            Werter Kollege,

            ich spreche hier doch nicht von einer gebäudlichen Umnutzung sondern von einem alternativen Wertschöpfungspotential auf unseren Flächen, ein Drittel z. B. nicht für die Nahrungsmittelerzeugung.

      • Elisabeth Ertl sagt

        Herr Back, warum gibt es hierzulande so gut wie keine Textilfabriken mehr? Weil sie bei den hiesigen Löhnen (wegen entsprechendem Preisniveau) niemals mit den Fabriken in Asien mithalten können, weil sie zu teuer produzieren würden. Und wenn man die Subventionen der Landwirtschaft abschafft, dann wird die Lebensmittelproduktion aus den gleichen Gründen eben auch nur noch am abgeholzten Amazonas stattfinden, ganz einfach. Dafür wird Deutschland verwalden, wie das nicht nur Bolsonaro vorgeschlagen hat, sondern wovon die Bevölkerungsmehrheit eurer Wolfsbegeisterten ohnehin auch träumt.
        In Österreich gibt es bereits viel mehr Direktvermarktung als in D., aber der Markt ist immer noch begrenzt, weil der Großteil der Konsumenten nicht nur billig, sondern auch bequem einkauft – am Heimweg von der Arbeit ungeplant und spontan im Supermarkt. Und dass die Direktvermarktung bei uns teilweise ganz gut funktioniert, das ist das Ergebnis einer bald 30-jährigen staatlichen Öffentlichkeitsarbeit, mit der der Bevölkerung schon vor dem EU-Beitritt, als die Öffentlichkeit für Biolandwirtschaft noch bei weitem nicht so sensibilisiert war wie heute, eingehämmert wurde, dass Österreich der Feinkostladen Europas ist, dass unsere Bauern die besten Lebensmittel produzieren etc., sonst wäre unsere Landwirtschaft mit der EU tot gewesen. Bei euch geht die staatliche Öffentlichkeitsarbeit aber gerade in die andere Richtung, sie suggeriert, dass sich alle von den deutschen Bauern vergiftet fühlen müssen.

        • Martin Back sagt

          @ Elisabeth Ertl,
          wir zahlen Höchstpreise für Smartphones aus China und Korea, weil wir an die Produzentenaussage glauben, dass man hier maximale Leistungen und einen nach ISO9000 oder gar TQM gsicherten Entstehungsweg angeboten bekommt.

          Warum stecken wir uns täglich so viele billige Dinge in den Mund, von denen wir nichts wissen? Die Konsequenz sollte sein, dass wir die Wertigkeit auch darstellen! Hier hat schon die CMA versagt. Ich erinnere mich an das Bild eines Mädchens mit Kopftuch, Kniestrümpfen und Rock. Das stand vor einer Windmühle und hielt ein Ferkel vor der Brust. So konnte auch der dümmste Verbraucher merken, dass das nicht die Realität der Landwirtschaft sein konnte. Jeden Betrachter beschlich damals das unheimliche Gefühl, dass diese Landwirtschaft ihn hinter die Fichte führen wollte. Gottlob wurde die CMA aber ja dann abgeschafft.

          Wenn sich heute die Bauernverbände mehrheitlich aufstellen und sagen: wir sind gut ausgebildet, wir sind die Profis und ihr anderen habt alle keine Ahnung dann hilft das bestimmt nicht, Mißtrauen in der Bevölkerung abzubauen. Und es hilft schon gar nicht, die Zahlungsbereitschaft für Ware zu verbessern, für die in Ermangelung produktbegleitender Informationen gerade eben unterstellt werden kann, dass sie nicht rechtswidrig erzeugt wurde.

          VG Martin Back

          • Ehemaliger Landwirt sagt

            Wer das teuerste Smartphones besitzt, der ist was,
            wenn er dann noch von den erstandenen Schnäppchen bei Aldi erzählt
            dann hat er nahezu den Gipfel der Anerkennung erreicht.

    • Ehemaliger Landwirt sagt

      @Lieschen Müller

      Zu erst ein mal möchte ich ihnen sagen, dass ihre Argumente mehr als merkwürdig sind, um nicht zu sagen, sie nutzen die Situation aus um den gehassten Landwirten eines auszuwischen.

      Verkaufen kann der Landwirt nur, wenn ein Käufer da ist.
      Bei Grünland und und unter Schutz gestellten Flächen wird sich keinen Käufer finden, ebenso für die Gewässerrandstreifen.

      Folglich geht der Wert gegen null.

      Wenn in FHH und Landschaftsschutzgebieten durch ein Verbot von PSM keine Landwirtschaft mehr möglich ist, dann hat die nächste Generation keinerlei Interesse am Betrieb.
      Was sie unter Neuanfang verstehen, sollten sie mal erklären. Die meisten vorgesehenen Hofnachfolger haben den Neuanfang bereits hinter sich, die haben sich anders orientiert.

      Anders als die landläufige (Stadt) Meinung, haben die Kinder von Bauern eine über dem Durchschnitt liegende Intelligenz.

      Über 50 % der landwirtschaftlichen Flächen sind gepachtet und mancher der Verpächter wird sich wundern, dass er für seine Flächen nicht nur keinen Pachtzins mehr bekommt, sondern für die Offenhaltung selbst aufkommen muss.

      Was für Auswirkungen die geplanten Verbote hat, sehen sie bei der Gemeinde Ortenberg, am Kaiserstuhl sind alle Weinbauflächen davon betroffen, das heißt landwirtschaftlich nicht mehr nutzbar.

      http://mehr-als-nur-bienen-retten.info/

      Sie haben eine Lohnerhöhung bekommen, Landwirte stehen vor dem Ruin.

    • Hallo!

      Ackerboden ist Kapital. Kapital ist die Grundlage fürs unternehmerische Handeln. Deswegen der Begriff Vermögenswerte.

      Bedenken Sie, daß viele Spekulanten wie Rethmann, Fielmann und Co. sich im großen Stil einkaufen, in Ostdeutschland teilweise schon über 40% der Flächen. Oder siehe Landgrabbing durch Bonduelle in der Ukraine. Landwirte werden reduziert zu Erfüllungsgehilfen, und die Verarbeiter würde ich sehr kritisch sehen, Stichwort Alois Müller und die Milchkrise. Der Handel ist auch nicht ohne. Aber wenn alle Landwirte aufgekauft werden, dann gibt es keine Direktvermarktung im ursprünglichen Sinne mehr.

      Natürlich verpachten Landwirte ihr Land oder verkaufen es, wenn die Produktion sich für sie selbst nicht mehr lohnt. Aber das machen die auch nicht aus Spaß!

      Es sterben 5.000 Höfe jährlich. Kinder werden gemobbt, weil ihre Eltern Landwirte sind. Die Selbstmordrate unter europäischen Landwirten ist hoch wegen Perspektivlosigkeit und für unseren Konsum verkokelt gerade Regenwald stattdessen. Das kann es doch nicht sein!

      Bedenken Sie, daß viele Landwirte nur reich wirken wegen der Flächen und Maschinen. Doch ich kann Ihnen gern Details über Landwirte erzählen, die bereits in der Kreditnachbetreuung sind, weil nicht klar ist, ob sie den eigentlichen Kredit zurückzahlen können. Und durch diese finanzielle Abhängigkeit haben Verarbeiter und Lebensmitteleinzelhandel definitiv den längeren Hebel: Billig verkaufen oder gar nicht … soll man zusehen, wie die Ernte auf dem Feld verrottet?! Siehe „Unfair Trading Practices“, großes Problem in der EU allgemein.

      ALDI mit seinem Billigzeug beißt Supermärkte in Australien weg und verändert das Konsumverhalten hin zu viel und billig:
      https://www.handelsblatt.com/unternehmen/handel-konsumgueter/discounter-in-australien-wie-aldi-einen-kontinent-umkrempelt/12880730.html

      Auch hier in den USA:
      https://www.supermarkt-inside.de/leh-usa-aldi-miamihomstead

      Unsere Landwirtschaft, wenn der Staat nicht endlich eingreift, sieht kein Licht gegen diese Global Player. Und unsere Selbstversorgung liegt im Schnitt bei 85% fallen, Deutschland kann sich aktuell nicht selbst ernähren!

      • Georg Summerer sagt

        Vorweg nachträglich alles Gute zum Geburtstag Willi und Danke für deine Arbeit.

        Steht die Gesellschaft bzw. der Staat nicht vor der Frage ob Firmen wie ALDI und CO zerschlagen gehören weil sie eine Marktmacht ausüben die den Staat durch Kartellbildung von innen heraus zerstört? Wieviel Subventionen soll die Gesellschaft denn noch zahlen um eine Eigenversorgung aufrecht zu halten? Wie sonst soll eine totale Marktübernahme durch Megafirmen verhindert werden? Will das einer überhaupt verhindern?
        Und noch etwas beschäftigt mich seit längerem; die jetzt getroffenen Entscheidungen basieren auf wissentlich manipulierten Daten und Statistiken. Ist das denn nicht Amtsmissbrauch oder gar Betrug zu Lasten Dritter und damit ein Fall für den Staatsanwalt?

        • Bauer Willi sagt

          Das ist aber ein ganz dickes Brett! Du hast natürlich recht, aber da komme ich mit meinem Akku-Schrauber nicht durch…

              • Der Brandenburgbauer sagt

                Moin, allerdings habe ich in meiner Gegend ein Problem diese Kreuze in den Boden zu bekommen. Er ist steinhart.
                Da werde ich wohl einige Eimer mit Wasser mitnehmen müssen um sie standhaft in den Boden zu bekommen.

              • Georg Summerer sagt

                Ich wollte nach der Stallarbeit heut früh schreiben: Vielleicht sollte man…., aber nein Willi du hast recht. Wir müssen dem Verbraucher, dem Staatsbürger klar machen dass diese Gesellschaften und diese Leute ihnen indirekt das Geld abzziehen. Da freut sich der Käufer dass er ein supergeiles Schnäppchen beim Einkauf gemacht hat und hintenrum weiss der Staat gar nicht wie er den an den Höfen angerichteten Schaden mit Steuergeld wieder ausgleichen soll. Da manipulieren Behörden Daten dass sich die Balken biegen und der Bürger begreift nicht, dass nicht nur der Bauer sondern auch er beschissen wird und letztlich auch um SEIN GELD betrogen wird. Ich habe genug von diesen Betrügern die sich wie Zecken (Nein mir gefällt dieser Ausspruch auch nicht) am Staat, an Behörden, an Posten und Staatstöpfen festgesaugt haben diesen ruinieren und sich aufführen als wären sie Gottkaiser. Ich habe keine Lust irgendwann von den Trump und Boris Johnson Imitaten Weidel, Gauland und Höcke regiert zu werden weil ein Heer von Frustrierten sie als letzten Ausweg gewählt hat.
                Wenn man die Lebensverhältnisse in den USA und in England etwas verfolgt hat, kann man die Bürger in beiden Ländern fast verstehen. Nur haben sie sich wahrscheinlich die falsche Lösung ausgesucht!
                Es ist Zeit dem Bürger klar zu machen dass sie selbst betroffen sind, dass sie selbst auf dem besten Weg sind ihre Freiheiten und ihre Unabhängigkeit zu verlieren weil sie den Staat als suverän agierenden Rechtsstaat an Firmen und leider auch an Meinungsmanipulatoren wie Nabu und Co verlieren! Wir können nur hoffen dass sie das auch begreifen.

                • Georg Summerer sagt

                  Heute interessant: der Kommentar zum Öffentlichrechtlichen Rundfunk und Fernsehen im Focus

    • James Taylor sagt

      Lieschen Mueller, das kann man so sehen, trifft aber nicht den emotionalen Punkt. Es gab ja schon ernsthafte Bestrebungen die Flaechen fuer Gewaesserstreifen und auch fuer geplante Bluehstreifen gegen Bezahlung aus dem Eigentum der jeweiligen baeuerlichen Eigentuemer herauszukaufen und in eine Stiftung zu ueberfuehren.
      In dieser Fragestellung verhaelt sich die Mehrheit der baeuerlichen Eigentuemer wie bei einer drohenden … , naja, jedenfalls war das Verhaeltnis zwischen dem Eingriff und der Lautstaerke und Wucht der Reaktion bemerkenswert. Das Problem laesst sich so jedenfalls nicht loesen. Bei allem Gerede ueber Verantwortung fuer das Ganze bleibt es am Ende allein eine Entscheidung des Eigentuemers, denn das ist von der Verfassung geschuetzt. Erst wenn das Gemeinwohl als Ganzes bedroht ist, verrutscht der Schutz der Eigentumsrechte gegenueber anderen (hoeheren) Schutzrechten.

    • Ehemaliger Landwirt sagt

      Werte Frau Müller,

      das Anlegen eines Weinberges in Steillagen kostet je Hektar einschließlich des Ertragsverlustes in den ersten 3 Jahren ca. 50.000 Euro.

      Was macht dies bei 20 Hektar?

      Richtig, 1.000.000 Euro

      Gerechterweise muss man sagen, dass im Betrieb auch Flächen sind, die teilweise Abgeschrieben sind, dann nehmen wir die Hälfte, also 500.000 Euro.

      Diese 500.000 sind futsch, wenn der Weinberg im Landschaftsschutzgebiet liegt.

      Wer käme wohl auf die Idee, hier würden Vermögenswerte vernichtet?

      https://www.weinbau.rlp.de/Internet/global/themen.nsf/ALL/726B882528FFCB9AC1257411004D6CC1?OpenDocument

  27. Walter Parthon sagt

    Natürlich kann man sich jede Leiche schön reden und es ist immer wieder bemerkenswert, wie sich politisch erfolglose Konkursanten am Wahlabend zu erfolgreichen Siegern aufschwingen. Aber die Tatsache ist doch, dass die Großkoalitionären, die SPD und die CDU in Sachsen und Brandenburg wechselseitig aufgerieben, die einst großen und stolzen Volksparteien atomisiert, dem Erdboden gleichgemacht wurden. In Sachsen kommen die Sozialdemokraten nicht einmal mehr auf 10 Prozent, wurden vom Wähler unter Minderheitenschutz gestellt. In Brandenburg stürzt die CDU auf 15 Prozent ab, diese Funktionärsclique ist nun merkelisiert. Frau Annegret Kramp Karrenbauer kann nun Hand in Hand mit Angela „Wir schaffen das“ Merkel ihre dritte Karriere als Bestattungsunternehmerin, als schwarze Witwe der deutschen Innenpolitik, beginnen. Und bevor nun politische Kommentatoren, einseitige Journalisten und Politiker – also die Rudi Ratlos unserer Gesellschaft – jene, die verständnislos und abgehoben das Bürgervotum diskreditieren, den Rechtsruck bemühen, das Gespenst der Nazis wieder Wand malen: Nein, die Wählerinnen und Wähler der AfD sind keinen Nazis, nein sie sind keine Rechtsextremen. Und sie lassen sich auch von politisch Etablierten nicht als Stimmvieh oder Opfer von Rattenfängern bezeichnen. Sie lassen sich nicht schubladisieren. Es sind größtenteils einfache und rechtschaffene Bürgerinnen und Bürger, welche von den alten und schwerfälligen Systemparteien wie Sozialdemokraten und Christlich-Sozialen keine Antworten auf ihre Sorgen mehr erhalten. Es sind Menschen, die die roten und schwarzen Technokraten nicht mehr verstehen, die in den hartherzigen Besitzstandswahrern keine Visionen mehr erkennen. Es sind kritische Bürger, deren Meinung die letzte Jahre handstreichartig und bequem ins rechte Eck gerückt wurde und die sich nun dafür rächen, dass sie als Parias der Gesellschaft verleumdet wurden. Es sind einfache und sorgenvolle Menschen, die von den Lügen und dem elenden Politsprech die Nase voll haben, die sich gegen die Handlungsunfähigkeit, den inhaltsleeren Stillstand, gegen eine überhebliche Machtpolitik zur Wehr setzen. Es sind Menschen, die eine Politik des Einzelfalls ablehnen, die sich eine offene und liberale Heimat auf Basis von Recht und Ordnung wünschen. Und es sind Menschen, die demokratische Wahlen in Anspruch nehmen, um dieses Bild des Jammers zu korrigieren. Es sind keine ideologischen Wähler sondern Bürger, die eine logische Antwort auf den Irrsinn der letzten Jahre geben. Und auch für diese Wähler gilt: Die Demokratie hat immer recht!
    https://m.youtube.com/watch?v=1F2qAJt24WE

    • Heggehof sagt

      Das ist nicht ihr Ernst Herr Parthon. Als 1933 das „Zentrum“ nicht mehr für die Bauern wählbar war standen sofort die Rattenfänger der NSDAP als Alternative bereit. Sie versprachen und erklärten ihnen eine bessere Welt zu schaffen mit Argumenten die sie für ihre Alternativpartei anpreisen. Das grausame Ergebnis kennen wir alle.
      Wir brauchen eine starke Vertretung innerhalb der Landwirtschaft, vielleicht neu organisiert , um die Auswüchse der jetzigen Umweltpolitik Bauernfreundlich zu machen. Wir brauchen keine Wölfe im Schafspelz.

  28. Brötchen sagt

    Die Flächen sind schon verkäuflich Willi, die werden alle den NABU kaufen!
    Im Prinzip kaufst Du diese selber, weil das Steuergeld ist. So pardox ist das.

    Ich würde auch was nehmen, kommt auf den Preis an.
    Schäfer und Mutterkuhhalter kaufen sicher auch und Pferdehalter kaufen sowieso bei uns alles, was sie bekommen können. Finanziell kann da keiner mithalten, der mit lw. Produkten Kosten decken will.

    „Die über Jahrzehnte geübte Praxis des Kleinredens eines Problems, der Negierung von Tatsachen, des Verschweigens und Vertuschens und das ständige Rufen nach dem Staat hat dazu geführt, dass wir Bauern als Jammerer und nicht als Unternehmer wahrgenommen werden.“

    Was Glyphosat betrifft, tust Du das selber auch schon seit Jahren. Deine Wahrnehmung ist nur eine andere.

    „Übrigens wurde das sehr konstruktive Papier des BfN, für das Landwirte und Naturschützer vier Tage Zeit aufgewendet haben, völlig ignoriert. Schade um die Zeit. Es ist sinnlos, sich einzubringen, wenn es folgenlos bleibt.“

    Hast Du wirklich gedacht, das bringt irgendwas, das war mir von vornherein klar. Das ist mit vielen Dingen so, ich arbeite auch viel für den Papierkorb. So funktioniert Politik, wer was anderes denkt, schätzt die Situation falsch ein.
    Was die Tagung mit HU und H- NB betrifft, das überschätzt Du gewaltig!

    • Der Brandenburgbauer sagt

      Moin Brötchen, Es ist nicht sinnlos sich einzubringen. Wer aufgibt hat schon verloren.
      Auch bei mir sitzt der Frust tief wie bei vielen. Die beiden Hintermänner ,Flasbarth und Aeikens muss man stärker attagieren, sie kochen doch auf dem Rücken von uns Landwirten ihr privates Süppchen. Schulze und Klöckner sind doch in deren Augen nur Marionetten die man gezielt steuern muss.

      • Brötchen sagt

        BB ich habe nicht gesagt, dass es sinnlos ist!

        Einbringen ist immer gut!

        Man darf nur keine Illusionen haben, über den Einfluss den man hat/haben könnte!

        Was die Entstehung und den Einfluss von F. und O, betrifft, ich denke die sind da auch nur getriebene. Vor allem O.. Das wird in Parteigremien und am Kabinettstisch entschieden. Das ist rel. unübersichtlich, wer da welchen Einfluss hat!

        Nimm z.b. die Dürrehilfe vom letzten Jahr. Das hat der DBV schon richtig gemacht, es ging allein in der Strategie darum Bundeshilfen zu rechtfertigen! Willi hat nur allein die Aussenwirkung gesehen, jedenfalls öffentlich.

        Ergebnis BB hat 70 Mio ausgezahl das hat manche gerettet und dieses Jahr wird es auch nicht viel einfacher. BB hätte nie 70 Mio allein aufgebracht/ gewollt aufgebracht.
        So funktioniert das. Der DBV wird schon gehört. Es ist aber eben nur eine Stimme.
        Die Parteien sind auch getrieben, irgendwie haben die auch Panik. Und Frau Klöckner wird maßlos überschätzt. Sie hat doch real bisher nichts auf die Reihe bekommen. Jetzt kam die Schlagzeile, in 10 Jahren ist die Tierhaltung umgebaut.
        Allein Genehmigungen können sich Jahre hinziehen. Die weiß nicht von was sie redet.
        Oder sie meint damit: Tierhaltung ist nicht mehr exisistent, das tritt ganz sicher ein.

        • Ich finde es bedenklich, daß es oft NGOs oder einzelne Akteure sein sollen.

          Selbst denke ich eher an Formate wie CARGILL.

          Denn letztlich sind Umweltauflagen nur doof, weil sie einen wirtschaftlich in die Bredoille bringen, in der man eigentlich auch schon vorher war mit der Niedrigpreispolitik. Der Tropfen, der das Faß zum Überlaufen bringt, ist dann halt der Umweltschutz.

          Landwirte haben hier in Oldenburg-Land schon gefrozelt, daß die Gülle ihrer Tiere bald mehr wert wäre als die Milch …

          • Obstbäuerin sagt

            Herr Suhr, bitte veranlassen Sie die Aussetzung der Globalisierung und verhindern Sie den Freihandel (Schließung der Grenzen). Dann können wir über Ihre Vorschläge diskutieren. Ansonsten Makulatur!!!

    • Brötchen sagt

      Übrigens in der Politik ist das so, man wird da oft „benutzt“.
      Das war schon zu Ostzeiten so, mein Vater mußte das auch feststellen.

      Auch Medien benutzen einen nur. Nicht nur, aber auch.
      Deswegen ist es gut, man hat sein Ziel fest im Hinterkopf und arbeitet nur auf dieses hin.

      Den Journalisten sind Profis, die machen den ganzen Tag nichts anderes, als Leute zu benutzen.

    • Mr Tom sagt

      Wozu sollte die Flächen irgendwer kaufen, wenn sie ohnehin quasienteignet sind? Und dann noch eine derartige Organisation als Nachbar? Da kannst Du gleich die nächsten 10 – 20 Meter für irgendwelche Bewirtschaftungsauflagen bereit halten…

  29. Frank Schühlein sagt

    Lieber Willi,
    Ich habe dich im Sparkassenforum in NeustadtAisch kennengelernt,seitdem lese ich deine Beiträge.
    Ich finde deine Beiträge sehr gut und erfrischend,lass dich nicht entmutigen und mach weiter!
    Solche Leute wie dich braucht das Land

  30. Sandra Harms sagt

    Ja Willi, du triffst es auf den punkt. ich werde heute nachmittag meine worte sammeln, und nach langer zeit mal wider einen gastbeitrag schreiben, und ich verspreche dir, der „kampfeswille“ ist bei mir schon aufgewacht.

    • Brötchen sagt

      Sandra Kämpfen ist richtig! Darauf kommt es jetzt an! Die Situiation wird sich noch mehr polarisieren und der Ton wird härter werden.

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