Bauer Willi
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Milch – eine Krise mit Folgen

Ich habe Palla, ein Milchbäuerin aus Süddeutschland, gefragt, wie sie mit dem derzeitigen Milchpreis zurechtkommt. Das ist ihre Antwort, die mich sehr bewegt hat.

Wir haben seit Monaten tiefrote Zahlen auf dem Betriebskonto und das, obwohl unser Deckungsbeitrag pro Kuh höher liegt als beim Durchschnittsbetrieb. Wir gehören also zu den besten 10% der ausgewerteten Betriebe. Wir haben in den ganzen letzten Jahren immer Ziele vor Augen gehabt die schwerpunktmäßig mit der Produktionsoptimierung zusammenhingen: z.B. über 10.000 l/Jahr melken und mindestens eine 100.000l Kuh. Dazu ist es zwingend notwendig, dass man sich mit Fütterung und Haltung intensiv beschäftigt und den Bedürfnissen der Kühe soweit als möglich entgegenkommt; dann bleiben sie gesund und leistungsfähig. Wie ein Hochleistungssportler eben auch. Das haben wir mit viel Engagement geschafft. Mit weniger Kühen oder einer geringeren Milchleistung wäre unser Betrieb bei unserem Kapitaldienst schon längst am Ende. Wir haben uns auch um das Thema Milchvermarktung gekümmert, im Nachhinein aber nur mit mäßigem Erfolg. Man kann als einzelner Betrieb halt nicht das verkrustete System ändern!

Der aktuelle Jahresabschluss (das landwirtschaftliche Wirtschaftsjahr geht vom 1.7.-30.6.) hat gezeigt, dass unser größtes Problem der viel zu niedrige Milchpreis ist. Man kann es drehen und wenden, bzw. Kosten einsparen wie man will, der Milchpreis ist gemeinsam mit der erzeugten Milchmenge der größte Hebel für die betriebliche Wirtschaftlichkeit.

Nun haben wir entschieden, dass es so nicht weitergeht und wir planen in naher Zukunft die Kühe herzugeben. Das bedeutet nun für alle einen enormen Einschnitt…

Die Milcherzeuger unter sich behaupten immer noch sie würden gut zurecht kommen und es wäre ja bald vorbei. Fragt man den Milchviehberatungsdienst, erzählen die Berater, dass sie gerade mehr mit Bankberatern als mit Betriebsleitern telefonieren. Der Klauenschneider berichtet, dass derzeit viele Betriebe zwischen 40 und 120 Kühen anrufen und ihn nicht mehr brauchen. Der Lohnunternehmer stöhnt wegen der hohen Außenstände. Der Tierarzt, der Landmaschinenhändler, usw. alle erzählen das Gleiche. In Wahrheit beschleunigt sich derzeit der süddeutsche Strukturwandel ganz leise in nie gekanntem Ausmaß.

Und dann kommen auch noch solche Hetzjagdberichte im Fernsehen und dann liest man Kommentare, dass wir Bauern Tierquäler und volkswirtschaftliche Schmarotzer sein sollen und wie überflüssig wir eigentlich sind. Am Ende ist es halt so: Was nicht ausreichend bezahlt wird, ist nichts wert und kann weg… Mich macht das traurig. Wir geben 365 Tage im Jahr unser Bestes für unsere Tiere, machen diesen ganzen Papierkrieg und den Verordnungswahn mit, befolgen alle möglichen Auflagen, lassen andauernd Kontrollen über uns ergehen und nun wird alles sukzessive ins ferne Ausland verlagert, weil es da billiger ist!

Ich sollte aber wohl nicht mehr darüber grübeln und mich eher darauf freuen nicht mehr so angebunden zu sein, kein solches Arbeitspensum mehr zu haben und irgendwann wieder schwarze Zahlen auf dem Konto zu sehen.

Besser ist, man trifft die Entscheidungen selbst, sonst entscheiden sich die Dinge ohne das eigene Zutun!

Nun habe ich mein Herz ausgeschüttet, aber du wolltest es wissen…

Nachdenkliche Grüße
Palla

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164 Kommentare

  1. Astrid sagt

    Hallo Sabine, frag doch mal bei
    http://www.rettet-das-huhn.de
    oder irgendeinem Lebenshof an.
    Ich kann mir vorstellen, dass Du sie los wirst. Und da Du ja Tierfreundin bist, gibst Du sie sicher ohne Bezahlung ab, denn dann brauchen sie nicht zu sterben.

    Zur Info: beim Veganismus
    geht es darum so gewaltfrei wie möglich zu leben. Auch Veganerinnen treten Schnecken tot, aus versehen.

    Das Todesurteil sprechen alle die sich daran beteiligen und alle die dafür direkt bezahlen.
    Selbstverständlich sind die das System direkt bedienen verantwortlich, also die Verbraucherinnen wie auch die Tierausbeuter, denn wir können uns auch anders verhalten.

    Leider leben wir in einem Gewaltsystem. Das bedeutet, selbst wenn ich einen Bioapfel kaufe bezahle ich Steuern. Die Steuern fließen in alle möglichen Gewalttätigkeiten, z.B. auch in die Stierquälerei in Spanien … ob ich will oder nicht.

    Wenn wir also keine Gewalt wollen, müssen wir aufhören gewalttätig zu sein und der Veganismus ist nur eine Grundlage dafür … für unsere Bewusstseinsentwicklung … um genau dahin zu kommen wohin wir doch alle wollen … möglichst friedlich leben.

    Landwirtschaftsminister Dr. Robert Habeck sagt:
    Die Tötung von ‘Nutztieren’ ist nicht mehr zu rechtfertigen.
    Nach Habecks Auffassung ist der Tierhaltung und der damit verbundenen Tötung von Tieren für Nahrungsmittelzwecke mit der Verfügbarkeit alternativer Nahrungsmittel eine wichtige Begründung abhanden gekommen. Die Tierhaltung diene heute nicht mehr der Versorgung mit lebensnotwendiger Nahrung, so Habeck
    Laut Tierschutzgesetz bedarf es eines ‘wichtigen’ Grundes ein Tier zu töten und Spaß (Gaumenfreude) und Geld gehören zu den niedrigsten Beweggründen für das Töten die wir kennen.

    .Lieber ehemaliger Landwirt … stell Dir mal vor … Dich will jemand schlachten …
    dann wäre das für Dich nicht die Hölle?
    Der Tod bedeutet nur dann von Leid erlöst zu werden, wenn mein Leben grausam ist wie das vieler Tiersklaven die Nutztiere genannt werden.

    Die Gewalt ist solange kein Problem wie sie sich nicht gegen einen selbst richtet.

  2. Der Brandenburgbauer sagt

    Hallo Palla, Dein Hauptbeitrag und Deine Kommentare haben mich tief beeindruckt.
    Wer behauptet er habe in der schlimmsten Milchpreiskriese die wir über eine solange Zeit hatten, und noch haben werden, seinen Betrieb in den schwarzen Zahlen bewegt , ist ein Traumtänzer der nichts vom Geschäft versteht. Viele Kommentatoren die hier versuchen gut gemeinte Ratschläge machen zu müsse , können sich nicht wirklich in unsere existenzbedrohende Situation versetzen. Der Milchpreisverfall der letzten 2 Jahre, hat uns Bauern viel angespartes Kapital gekostet. Daran werden wir nicht Monate sondern Jahre dran zu knappern haben, um das einmal wieder ausgleichen zu können

  3. Lieber Willi
    Danke zuerst, dass du den Bericht akzeptiert hast. Du hast recht, jeder kann da selbst entscheiden, ob er Milch-sprich pasteurisiertes Kälbergetraenk- konsumiert. Das Problem ist nur das, das die Leute nicht aufgeklärt werden und die Werbung das Gegenteil behauptet.
    Was sollte man mit den Grünflächen machen? Leider verstehe ich nichts davon. könnte man denn da nicht etwas anderes anpflanzen.
    Mal fragen, ob die Merlel nicht die Asylanten schicken koennte, um Gemuese anzuplanzen. Und danaben koennte sie dann auch gerade ihre Zelte aufstellen.

    Mit Gruß Christian Allenbach.

    • Ehemaliger Landwirt sagt

      ” Leider verstehe ich nichts davon. könnte man denn da nicht etwas anderes anpflanzen.”

      Auch wenn ich nicht gefragt bin, möchte ich dennoch antworten.
      Sehen sie das ist ein Problem für uns Landwirte, alle möchten mitreden und die wenigsten verstehen die Zusammenhänge.

      1. Wiesen sind gerade da, wo man keinen Ackerbau betreiben kann, oder wie in BW ein Umbruchverbot besteht.

      2. Da hilft Frau Merkel nicht, aus obigen Gründen. Außerdem ist es fraglich, ob man den Asylbewerbern diese harte Arbeit zumuten kann, einem arbeitslosen Deutschen kann man diese Arbeit zumindest nicht zumuten, so die Aussage des Leiters der zuständigen Arbeitsagentur.

      2. Krank macht nicht die Milch und der Käse, sondern die vegetarische Ernährung, das zu Mangelernährung führt, daher brauchen wir auch das Fleisch, im besonderen das Rindfleisch.

        • Ehemaliger Landwirt sagt

          Ein jeder soll auf seine Art glücklich werden.

          1. Mein Hausarzt (Facharzt für Inneres usw.) empfiehlt mir dringend Fleisch zu Essen.

          2. Möchte ich nicht auf ein gutes Stück Fleisch und Wurst verzichten.

          3. Ob nur pflanzliche Ernährung lecker ist, möchte ich mal dahingestellt lassen, die Zutaten bei vegetarischem Convenience Food zeugen nicht von einer besonders gesunden Ernährung.

          4. Wenn man gesund stirbt, ist man auch Tot.

          • Astrid sagt

            Gewalt ist keine Privatsache

            1. Ärzte haben im allgemeinen keine Ahnung von Ernährung, da das in ihrem Studium keinen Stellenwert hat.
            2. Fleisch und Wurst bedeutet Tierquälerei und Gewalt – pflanzliche Ernährung bedeutet auf Tierquälerei zu verzichten.

            • Ehemaliger Landwirt sagt

              1. Das ist mal interessant, wo haben sie das selbsternannte Fachwissen her, hat man ihnen das in die Wiege gelegt?

              2. Das es auch schwarze Schafe gibt, die ihre Tiere nicht so halten, wie es sein sollte, will ich nicht bestreiten, aber Bauern generell zu unterstellen, finde ich als ehemaliger Landwirt, der noch nie Tiere gehalten hat, als Unverschämtheit.

              Glauben sie der Wellensittich und der Papagei im Käfig erfährt eine artgerechte Haltung? Die fühlen sich als Tierliebhaber, genau so wie der Hundehalter mit dem Bernhardiner in der viel zu kleinen kleinen Wohnung.

              3. Was machen sie mit der Spinne in der Wohnung,
              mit der Stechmücke, die auf Angriff schaltet,
              oder mit der Mücke die einem ständig nervt?

              Interessant ist, wie sich die Wahrnehmung ändert. Früher regten sich die Leute über Analogkäse auf, der aus Fett- und Eiweißbestandteilen zusammengemixt wurde. Heute zahlen sie für vegane Käse- oder Milchimitate mehr als für konventionelle Milchprodukte. Gleichzeitig wollen alle möglichst natürliche und ursprüngliche Lebensmittel. Das passt doch nicht zusammen.

              Veganismus kann durchaus religiöse Züge annehmen. Das sieht man auch an den Galionsfiguren der jeweiligen Trends wie etwa Attila Hildmann. Die inszenieren sich teilweise wie Gurus und werden auch so verehrt. Ganz nebenbei machen sie damit auch gute Geschäfte. Und ganz ähnlich wie bei Religionen gibt es auch bei der Ernährung verschiedene (Glaubens-)Richtungen, die sich untereinander oft uneinig sind.

              • Astrid sagt

                Sie verstehen mich nicht. Beispiel Kühe die für die Milch ausgebeutet werden. Den Kühen werden die Kälber weggenommen, den Kälbern also die Mütter genommen und ihre Babymilch. Das bedeutet die Tiere werden misshandelt von Geburt an, ganz legal versteht sich.
                Das machen keine Kriminellen. Das machen alle, die die dafür bezahlen und die die dafür bezahlt werden. Ich kenne mich da aus, denn ich habe aus lauter Dummheit selbst lange genug dabei mitgemacht und dafür bezahlt.

                Jeder Bauernhof der Tiere benutzt ist der Vorhof eines Schlachthofes. Der Schlachthof ist die Hölle. Damit ist jeder Bauernhof der Vorhof der Hölle für die Tiere.

                Haustiere werden auch nicht immer ideal behandelt, das ist verkehrt, nur abgeschlachtet werden sie nicht. Das ist ein ganz entscheidender Unterschied.

                Die Spinne schmeiße ich raus und bei der Mücke, verschwinde ich unter der Decke oder creme mich ein, dann lässt sie mich in Ruhe.

                Veganismus bedeutet schlicht und ergreifend so gewaltfrei wie möglich zu leben.
                Und Tiere vermehren, um sie anschließend abzuschlachten, um damit Geld zu machen, obwohl es tausend andere Möglichkeiten gibt, ist grausig und sehr gewalttätig.

                Aber Gewalt an die wir gewöhnt sind, nehmen wir nicht wahr … für Geld wird sie einfach ausgeblendet.
                Wie gesagt, ich bin pro Landwirtschaft.

            • Walter Parthon sagt

              @Astrid lassen Sie die Hetze gegen die Landwirtschaft und auch noch zu Weihnachten.
              Haben Sie Kinder wurden die mit nur Muttermilch groß gezogen?
              Hier ein Beispiel
              Doch Nutztiere werden nicht nur zur Erzeugung von Lebensmitteln gehalten. Mehr Schwein als im Badezimmer gibt es nur noch im Schweinestall. Fettsäuren aus Schweineknochen werden Seife, Waschpulver und Shampoo beigemischt. Cremes und Gesichtsmasken enthalten Kollagen aus Schweinegewebe, Zahnpasta Fett und Glycerin aus Schweineknochen. Das Schwein hält den Menschen gesund. Bis vor wenigen Jahren war Schweine-Insulin die Rettung für Diabetiker. Heute gibt es gentechnisch hergestelltes Insulin. Heparin aus Schweinedärmen wirkt blutverdünnend in der Thrombose-Prophylaxe. Das Schwein gilt als Kandidat für Organtransplantationen.

            • Sabine sagt

              Lasst Euch von sowas doch nicht den Baum hoch jagen. Das man für deren Salat auch nur wächst, weil vorher Mist auf den Feldern gelandet ist, blenden die halt gerne aus. …. Wieviele vegane Bauernhöfe gibt es in Europa…. äh, drei?
              Bei mir gab es Weihnachten ne nen schönes Stück von ner bunten Sau, weil ich mal was anderes wollte wie Huhn und Kaninchen in der 1001. Variation. Sehr lecker.

            • Biobauer Andreas Fendt sagt

              Wie dumm kann man sein? Da schreibt jemand, daß er vegan lebt und erläutert das mit guten Gründen ohne beleidigend zu werden, zu diffamieren und schreibt “ich bin pro Landwirtschaft” und dann packt man (an Weihnachten) die grosse Keule aus:

              man unterstellt “Hetze”. Nein, hier hetzt nicht Astrid, sonder Walter! Und dann kommen Sch(w)einargumente wie Insulin. Oder noch schlimmer, die falsche Behauptung für Salat bräuchte es Mist.

              1) gibt ein Tier auch Mist, ohne daß man es schlachtet
              2) der grösste Inverkehrbringer von Biogemüse arbeitet auf 1000 Hektar nahezu biovegan
              3) Ist es unsensibel und einfach nur dumm provokativ jemand, der vegan lebt, vorzuschwärmen, wie lecker die Weihnachtssau war.

              Geht es jetzt Walter und Sabine besser? Haben sie damit der Landwirtschaft irgendeinen Gefallen getan?

              Toleranz ist der Weg! Und die Erkenntnis, daß auch Veganer und Vegetarier (wie auch BUND und Greenpeace Mitglieder) unsere Kunden sind, die wir freundlich behandeln sollen, deren private Entscheidungen zu Ernährung wir respektieren sollen und erkennen: es sind nicht nur unsere Kunden, sondern die Menschen die Steuern bezahlen, damit Bauern hohe Subventionen bekommen.

            • fred huber sagt

              naja, andreas. so einfach würde ich es mir nicht machen. ich kam gerade nach 2 1/2 stunden arbeit aus dem stall, zu einer zeit in der die meisten mitbürger noch in den federn liegen. und was muß ich da lesen? mein bauernhof ist der vorhof zur hölle, in dem die tiere nur ausgebeutet und misshandelt werden. das sei gesetzlich legitimierte kriminalität. de facto bin ich (und meine frau) also kriminell. gewalt wird mir dabei natürlich unterschwellig auch unterstellt.
              und da soll ich dann toleranz üben?`
              eigentlich sollte man solche beträge einfach ingnorieren. veganer sind ja zum glück nicht meine kunden.

              schon allein an der wortwahl kann man sehen, dass bei manchen der “fahrstuhl nicht bis ganz nach oben” fährt…

            • Biobauer Andreas Fendt sagt

              naja fred huber, ich lese da
              1) Fleisch und Wurst bedeutet Tierquälerei und Gewalt
              und das stimmt doch wohl uneingeschränkt oder streichelst Du deine Bullenkälber zu Tode?
              2) pflanzliche Ernährung bedeutet auf Tierquälerei zu verzichten.
              und das stimmt dann schon nicht mehr

              Ich lese das sei NICHT kriminell, sondern legetim. Und es steht jedem in einer Demokratie zu mit Argumenten sich dafür einzusetzen, daß sich ändert, was legetim ist.
              So wie es bald wieder viele Menschen in Berlin bei “wir haben es satt” tun werden. Ich meine, wir alle brauchen dringend eine Agrarwende und schleunigst eine Rinderhaltungsverordnung.

              und wie gesagt, auch wenn Veganer nicht Deine Kunden sind, Deine Agrarsubventionen dürfen sie aber doch zahlen.

              So, ich steh jetzt auch auf, mache mir ein gemütliches Frühstück und dann geh ich in den Stall meine Tiere zu versorgen. Mich zwingt keiner morgens um 6 in den Stall und Euch vermutlich auch nicht, also jammer hier nicht rum.

            • Ehemaliger Landwirt sagt

              Zitat Fendt:

              gibt ein Tier auch Mist, ohne daß man es schlachtet

              Ich hatte mal einen Nachbar, der brachte es nicht über sein Herz, seine Hühner auch mal zu schlachten.

              Meiner Meinung nach ist es Tierquälerei, so lange zu warten, bis ein Tier qualvoll verendet.
              Ein Hund, oder eine Katze wird eingeschläfert um den Tiere den qualvollen Tot zu ersparen.

            • Sabine sagt

              Andreas, kann es sein, dass das hier ein typisches Sender-Empfänger-Problem ist?
              Ich finde es nicht wunderlich, dass es hier viele Leute auf die Palme bringt, wenn Veganer ihren Lebensstil als einzig heilbringenden für Umwelt und Tiere darstellen und jede Art von Nutztierhaltung verteufeln.
              Klar, kann man auch Salat anders Düngen, aber fast vegan, lieber Andreas, ist halt nicht wirklich vegan. Wenn ich mir meinen Garten heute morgen richtig angucke, wäre da genau nix, was ich verdauen kann. Bis auf die hoffentlich nicht so arg angefressenen Rüben..oh und Topinambur. Den hab ich dank der Zwerge ja kiloweise.. Ich bin mir sicher, bei dir wächst ohne Plastik und Heizschlauch im Moment auch nix. Um in unserem Klima vegan zu leben, bedarf es eines ungeheuren Energieaufwands. Ich könnte mein Mini-Gewächshaus noch mit meinem Komposter heizen, aber trotzdem hätte ich ohne Konservierung echt Probleme genügend Kalorien zusammen zu kratzen. Und Konservierung braucht immer in irgendeiner Form Energie. Das was jetzt an Gemüse im Handel verkauft wird, ist entweder unter Glas und Folie gezogen oder weitgereist oder beides. Und Gemüse aus dem Plastik-Valley als gewaltfrei einzustufen, fällt mir persönlich schwer. Nicht nur wegen der Arbeitsbedingungen der Marokks dort. Ich fänd’s wirklich interessant, wirklich, wie ich aus meinem großen Kleingarten ein funktionierendes Ganzjahres-Modell machen könnte. Vllt. hast Du ja Vorschläge. … ach, und unter Umständen werde ich dieses Jahr das erste Mal in meinem Zwergenhalterleben auch Hennen schlachten müssen. Stallpflicht, Verbringungsverbot….Du verstehst? Ich würde mich wahnsinnig freuen, wenn die vegane Fraktion, statt den Terror-Anschlag in Berlin als Werbung für ihren Lebensstil zu missbrauchen uns Züchtern die Tiere abkaufen würden, die wir jetzt nicht mehr unter bekommen. Ich hab vier Hähne und 10 Hennen, die eigentlich für die Blutauffrischung in anderen Halter gedacht waren. Die aber jetzt wohl nicht mehr auf die Reise gehen können. Meine Zwerge sind super Haustiere nur stubenrein bekommt man sie nicht.

            • bauerhans sagt

              “Deine Agrarsubventionen dürfen sie aber doch zahlen.”

              es gibt keine agrarsubventionen(zahlungen ohne gegenleistung)
              toleranz bedeuted,dass der einzelne in der demokratie die politischen entscheidungen der mehrheit akzeptiert.
              wer andere vorstellungen hat,kann politisch daran arbeiten,indem er parteien wählt,die seine auffasung unterstützen.
              tierhaltern vorzuwerfen,sie seien grundsätzlich gewalttätig,ist diffamierend.

            • Biobauer Andreas Fendt sagt

              auch ein Ehemaliger kennt doch den Unterschied zwischen schlachten und einschläfern. Bei mir wird z.B. nicht geschlachtet aber ein krankes Tier behandelt und wenn das keine Aussicht auf Erfolg hat auch eingeschläfert. Wer da von “qualvoll verenden” spricht, betreibt wiederum üble Diffamierung.

              Sabine, wenn ich im Zusammenhang von westhof Bio von “fast” schreibe, bezieht sich das auf die Kulturen! Dort wird nur zu kartoffeln etwas tierisch gedüngt, das ist aber keine von deren Hauptkulturen. Und zum Wachstum schickt uns die Sonne auch im Winter Licht und Wärme, die man speichern und umwandeln kann, so man nicht von Kaltfolienhäusern mit Feldsalat und Lagergemüse leben will. Dass veganer Anbau nicht gewaltfrei geht, habe ich doch gerade geschrieben.

              Bauerhans weiss auch genau, daß es für Agrarsubventionen besonders Flächenprämien nahezu keine Gegenleistung gibt da die CC Regeln allesamt auf gemeingültigen Gesetzen beruhen. D.h. auch wer keinen GA stellt und auf Prämien verzichtet, darf nicht tun und lassen was er will.

              Und Astrid unterstellte ja nicht dem Tierhalter Gewalttätigkeit, sondern sagte vollkommen zutreffend Fleisch und Wurst basiert auf Gewalt. Schlachten ist eine Tätigkeit, die immer mit (massiver) Gewalt verbunden ist. Zu verantworten hat das nicht der Tierhalter, sondern der Konsument (da sind auch Tierhalter dabei). Bildlich gesprochen: der Tierhalter ist der Gefängniswärter, der Schlachter ist der Henker, aber das Todesurteil spricht der Verbraucher.

            • Ehemaliger Landwirt sagt

              Zitat Astrid:
              “Sie verstehen mich nicht. Beispiel Kühe die für die Milch ausgebeutet werden. Den Kühen werden die Kälber weggenommen, den Kälbern also die Mütter genommen und ihre Babymilch. Das bedeutet die Tiere werden misshandelt von Geburt an, ganz legal versteht sich.”

              Kühe geben keine Babymilch, sondern Kolostrum, auch Biestmilch genannt, diese Milch wird den Kälbern nicht weggenommen.

              Viele Mütter verweigern ihren Kindern die Muttermilch, sie Stillen ihre Kinder nicht. (wegen der erwarteten Schwerkraft)
              Kein Mensch unterstellt diesen Müttern, sie würden ihre Kinder Misshandeln.

              Zitat Astrid:
              “Das machen keine Kriminellen. Das machen alle, die die dafür bezahlen und die die dafür bezahlt werden. Ich kenne mich da aus, denn ich habe aus lauter Dummheit selbst lange genug dabei mitgemacht und dafür bezahlt.”

              Im Milieu von Kriminellen kenne ich mich nicht aus, es scheint aber so zu sein, dass ihre bescheidene Intelligenz noch nicht so ausgeprägt ist.

              Zitat Astrid
              “Jeder Bauernhof der Tiere benutzt ist der Vorhof eines Schlachthofes. Der Schlachthof ist die Hölle. Damit ist jeder Bauernhof der Vorhof der Hölle für die Tiere.”

              Ein Schlachthof soll die Hölle sein?
              Wie kommen sie darauf?
              Dass das Leben des Tieres im Schlachthof endet ist außer Frage, glaube aber, das das Tier die Zerlegung nicht mehr mitbekommt.

              Zitat Astrid:
              “Haustiere werden auch nicht immer ideal behandelt, das ist verkehrt, nur abgeschlachtet werden sie nicht. Das ist ein ganz entscheidender Unterschied”

              Der Unterschied ist der, dass die Haustiere nicht von ihrem Leid erlöst werden.

              Zitat Astrid:
              “Die Spinne schmeiße ich raus und bei der Mücke, verschwinde ich unter der Decke oder creme mich ein, dann lässt sie mich in Ruhe.
              Veganismus bedeutet schlicht und ergreifend so gewaltfrei wie möglich zu leben”.

              Ich stelle es mir jetzt Bildlich vor, bei 35° im Schatten und mit über 90% Luftfeuchtigkeit unter der Decke. 🙂

              Bin auch gegen Gewalt, zb in der Ehe, möchte auch nicht von meiner Frau geschlagen werden. 🙂

              Zitat Astrid:
              “Und Tiere vermehren, um sie anschließend abzuschlachten, um damit Geld zu machen, obwohl es tausend andere Möglichkeiten gibt, ist grausig und sehr gewalttätig.
              Aber Gewalt an die wir gewöhnt sind, nehmen wir nicht wahr … für Geld wird sie einfach ausgeblendet.”

              Zu einen haben wir den Landwirt, der die Tiere hält, zum anderen, der Verbaucher der Fleisch isst. Da müssen sie mal den Verbraucher von ihrer Ideologie überzeugen. Ich wage zu bezweifeln, dass ihnen das gelingt, zumal der Absatz von veganen Lebensmittel rückläufig ist.
              Wahrscheinlich bin ich der einzige, der die Mühlenwalder Rügenwurst noch nicht probiert hat, andere, welche die Brille benutzt haben, um die Zutatenliste zu lesen, nehmen inzwischen von dem “kulinarischen Hochgenuss” Abstand.

              Zitat Astrid:
              “Wie gesagt, ich bin pro Landwirtschaft”.

              Etwas anderes wir ihnen nicht übrig bleiben, ohne Landwirtschaft bliebe auch das ALDI Regal leer.

            • Ehemaliger Landwirt sagt

              Zitat Biobauer Fendt:

              “auch ein Ehemaliger kennt doch den Unterschied zwischen schlachten und einschläfern. Bei mir wird z.B. nicht geschlachtet aber ein krankes Tier behandelt und wenn das keine Aussicht auf Erfolg hat auch eingeschläfert. Wer da von „qualvoll verenden“ spricht, betreibt wiederum üble Diffamierung.”

              Es liegt wohl an meinem Alter, habe nicht mitbekommen wo deine Geissen herkommen, viel leicht von Amazon?

              Da gab es mal die Ziegenmutter und den Ziegenbock, wurden die auch eingeschläfert?

            • Biobauer Andreas Fendt sagt

              gerne kläre ich ehemalige Landwirte mit mutmaßlich altersbedingter eingeschränkter Vorstellungskraft auf:

              Meine Ursprungsherde 10 stk. 3 monatige weibliche Zicklein und 1/2 jahr später ein gekörter Jungbock stammten vor 13 Jahren von einer erfahrenen guten Herdbuchzüchterin aus dem Schwarzwald. Die musste wegen guter Nachfrage (damals wurde soeben die Ziegenprämie lm Land eingeführt) niemals Zicklein schlachten, was sie mit den Mutterziegen und dem Bock machte, weiss ich nicht, liegt auch nicht in meinem Verantwortungsbereich.

              Auf meinem Betrieb wurde noch nie ein Muttertier oder ein Deckbock geschlachtet, jahrelang jedoch Jungziegen (die wenigen, die ich nicht zur Zucht verkaufen konnte) , was ich heute sehr bedaure. Seit mein (2.) Bock mit 11 Jahren an Alterschwäche friedlich eingeschlafen ist, wird hier auch nicht mehr gezüchtet und es fallen keine Zicklein mehr an. Gemolken wird trotzdem.

              Von den ursprünglichen Ziegenmütter lebt heute noch eine, sie ist hier mit 13 Jahren die Ziegenoma. Die anderen 9 sind entweder nach kurzer Krankheit von allein gestorben oder wurden eingeschläfert, was aber die Ausnahme war. Ich erinner mich nicht ganz genau, meine aber bei ca. 3-4 Ziegen (auch vom Nachwuchs) war ein Einschläfern nötig, um die Tiere nicht unnötig leiden zu lassen.

            • Martin Gork sagt

              Astrid “1. Ärzte haben im allgemeinen keine Ahnung von Ernährung, da das in ihrem Studium keinen Stellenwert hat.”

              Aha – und selbsternannte Ernährungsberater haben das dann in der Google-Universität studiert?

              Zu 2.
              Streicheln Sie Ihr Gemüse und achten darauf keine Lebewesen zu schädigen? Rein aus Sicht der Natur ist das unmöglich, auch für Kaninchenfutter müssen Tiere weichen.
              Der satten Welt fehlt die Religion, daher landen einige bei den Tierrechtlern und sonstigen Weltenrettern.
              Gehts in die Kirche und lernt menschliche Werte.

            • Ehemaliger Landwirt sagt

              ” was sie mit den Mutterziegen und dem Bock machte, weiss ich nicht, liegt auch nicht in meinem Verantwortungsbereich.”

              So kann man sich auch aus der Verantwortung stehlen.

              Ps: Bei vegetarischer Ernährung, sollen altersbedingte eingeschränkte Vorstellungskräfte früher in Erscheinung treten, als bei den Menschen, die Fleisch essen.

              Merken sie das noch nicht?

              Sehen sie, so fängt das an. 🙂

            • bauerhans sagt

              “Bauerhans weiss auch genau”

              herr fendt,wer gelder aus der bundeskasse haben will,muss gegenleistungen erbringen!
              keinen antrag zu stellen,kommt wirtschaftlichem selbstmord gleich!

        • Walter Parthon sagt

          Ein Artikel von der Seite des
          @ Biobauer Andreas Fendt
          Dazu meine Meinung: man sollte Ursachen benennen! Lokal ist es ein grössenwahnsinniger Ziegenmolkereibesitzer der sich gut vermarkten kann und in Folge z.B. grüne Poltitik im Land seine Ideen hofiert und sogar Rahmenbedingungen ändert.
          Wer im Schwarzwald einen Ziegenstall neu baut, bekommt bis zu 40% Subventionen. Was Martin Buhl verschweigt, er expaniert um auch Ziegenmilchpulver liefern zu können. Zahlunskräftiger Abnehmer ist der Demeter Babynahrungshersteller Holle, die mehr als ein Drittel Umsatz in China machen.
          Es leiden kleine Ziegenhalter und Zicklein werden totgeschlagen, daß sich reiche Chinesen für ihre Babies deutsches Demeter ZIegenmilchpulver leisten können. Perverser geht es kaum!
          Da spielt es dann auch kaum mehr eine Rolle, daß jener Benno Kaiser aus dem Artikel durch seine massive Herdenaustockung selbst den Markt für Zickleinfleisch in der regionalen Gastronomie überschwemmt hat und andere lange angestammte ZIegenbetriebe nun auch kaum mehr Zicklein absetzen können.
          Er selbst bekommt seinen neuen Ziegenstall, welche die Stadt St. Blasien für ihn gebaut hat auch zu nicht marktgerechten Preisen verpachtet. Während die kleinen Ziegenhalter ihre Ställe selbst bezahlen mussten. Ursache: St. Blasien hat den Stall mit EU Mitteln fördern lassen und darf nun keine ortsübliche Pacht verlangen, sonst würden EU Fördermittel ja indirekt in den städtischen Haushalt fliessen, was aber streng verboten ist. Also auch hier eine grobe Wettbewerbsverzerrung.

          • Biobauer Andreas Fendt sagt

            Danke für die Quellenangabe diesesmal! Ja, das habe ich geschrieben und stehe 100% hinter jedem einzelnen Wort.

  4. Kuhmilch müsste eigentlich als Kuhmilch deklariert werden.

    Ein Baby braucht Milch von seiner Mutter, jedoch nicht von einer Kuh, auch nicht von Nestle, so hat es die Natur vorgesehen. Erwachsene brauchen keine Muttermilch mehr, sollte man meinen.
    Erwachsene, die trotzdem Muttermilch möchten, können ja in der Regel nicht mehr ihre Mutter fragen, ob sie ihnen die Brust geben wolle. Deshalb gehen sie zu einer Kuh. Natürlich gehen sie nicht selber direkt zu einer Kuh, um zu saugen, nein, das übernimmt der Bauer, der hat eine Maschine, um die Milch herauszupumpen. Sie brauchen also nicht in einen nach Mist stinkenden Stall zu gehen, nein, man kauft Kuhmilch schön verpackt in einem sauberen Supermarkt. Von den umsritehenn Massentierhaltungen erst gar nicht zu reden.

    Würde jemand auf der Weide zu einer Kuh gehen, um bei Ihr Milch zu saugen, so würde man diesen für ein bisschen verrückt halten.

    Der Schöpfer hat die Kuhmilch für junge Kälber gemacht, die jeden Tag ein paar Pfunde zunehmen müssen, und täglich auch …. Kalzium benötigen. für Erwachsene ist Kuhmilch ganz und gar nicht geeignet und macht die Leute krank, gefährdet sind auch die Kinder.

    (Ein Beispiel: ein Lastwagen braucht Diesel, ein Toeffli braucht Benzin mit Öl. Wer mit seinem Toeffli mit Diesel fährt, bekommt Probleme.)

    Wann werden die Leute endlich darüber aufgeklärt, und hören mit diesem Brauch auf?

    • Bauer Willi sagt

      Es steht jedem frei, Milch zu trinken oder nicht. Eine Frage hätte ich noch: Was empfehlen Sie, was mit den Grünlandregionen gemacht werden sollte? Menschen können kein Gras fressen….
      Auf Ihre Antwort wartet
      Bauer Willi

    • Sabine sagt

      Au Backe, da hat jemand aber den Veggi-Köder voll geschluckt.
      Not your mama, not your milk, nee is klar.
      Wenn man das Argument ernst nimmt und zu Ende denkt, müssten wir uns als inversive Art selber aus Europa und den anderen Kontinenten entfernen und….. wo hat man unsere Wiege jetzt lokalisiert?… alle in den großen afrikanischen Graben umziehen und jegliche Art von Tierhaltung und Landwirtschaft aufgeben, denn eigentlich sind wir ja Jäger und Sammler. Das ist unsere ursprüngliche ökologische Nische und da ist unser Ursprungshabitat.
      Jeder der das möchte, sollte das selbstverständlich tun können und den ganzen Entwicklungs-Quatsch hinter sich lassen. Wer meint, wir müssen ganz natürlich Leben und unseren von der Evolution ursprünglich zugewiesenen Platz nicht verlassen, gerne. Vielleicht befinden wir uns ja wirklich in einer Sackgasse.
      Also, macht Euch auf und sucht den Garten Eden.
      Viel Freude!… und Finger weg vom Mückenschutzspray und Wasserdesinfektoren, wir wollen der natürlichen Auslese ja nicht ins Handwerk pfuschen.
      Is bestimmt viel gesünder so zu leben. Auch wenn die wenigen Völker, die noch so leben eine sehr viel höhere Kinder- und Müttersterblichkeit haben und generell eine sehr viel kürzere Lebensspanne. Aber diese Leute machen es ja wahrscheinlich nicht richtig, die warten bestimmt auf uns schlaue Europäer, die ihnen zeigen wie man’s richtig macht.

      • bauerhans sagt

        sagst du mir bescheid,wenn du nach afrika umziehst,ich möchte dann mitkommen,weil du soviel weisst!

    • bauerhans sagt

      fliegen,auto-,eisenbahnfahren oder krankenhäuser brauchen wir auch nicht!
      zu fuss gehen ist gut für die gesundheit und wer ernsthaft krank ist,hat pech gehabt oder kann im wald nach kräutern suchen……

  5. Alle Beiträge auf dieser Webseite geben nur die Klischees wieder, welche den Bauern irgendwann einmal ins Ohr geflüstert worden sind. Wer heute in der Milchwirtschaft
    Erfolg haben will, muss wissen, wie viel er an jedem einzelnen erzeugten Liter Milch verdient und muss in der Lage sein, zeitnah bei sinkenden Preisen den unrentablen Teil der Produktion zurückzunehmen und bei steigenden Preisen wieder dazuzulegen. Das ist das wichtigste, was ein Bauer heute können muss. Bei dieser Berechnung darf man die staatlichen Ausgleichszahlungen nicht dazurechnen, weil man diese auch bei einer weniger arbeitsaufwändigen Produktion bekommt. Wer das verstanden hat, wird heute seine Milch genauso kostengünstig produzieren, wie vor vierzig Jahren. Mit freundlichem Gruß, Georg Glonegger.

  6. Aeneas Meier sagt

    Hallo Zusammen!
    Auch wenn der Beitrag schon etwas älter ist muss ich ihn als Unternehmer kommentieren. Ich kann einfach nicht anders:
    Landwirte sind Unternehmer, nicht mehr und nicht weniger – und sie müssen sich an die Prinzipien der freien Marktwirtschaft gewöhnen. Wenn mehr Milch produziert wird als der Merkt benötigt, dann sinkt der Milchpreis. Das ist eine logische Konsequenz. Das ist auch mit anderen Produkten (siehe Öl) nicht anders. Der Ausweg aus der Krise ist extrem simpel: Umdenken und auf ein anderes Geschäft konzentrieren. Ich kann mich auch nicht darüber beschweren, dass Schüler ohne Gewerbeanmeldung mein Geschäft kaputt machen. Es ist einfach so – und wir müssen damit leben. Also aufhören zu heulen und das Übel an der Wurzel packen: wenn Milch nicht mehr geht, dann baut man eben Nüsse an (nur ein Beispiel). Es gibt inzwischen genügend Landwirte die hier beispielhaft voran gehen und mit Erfolg belohnt werden.
    Wer die Milch subventioniert oder deren Subventionierung einfordert, der torpediert nicht nur die freie Marktwirtschaft sondern auch die Demokratie unseres Staates. Oder wollen wir jetzt alles und jeden subventionieren, der von seinem Geschäft nicht mehr leben kann?
    Also bitte: erst denken, dann schreiben.

    • bauerhans sagt

      wir haben eine soziale marktwirtschaft und lebensmittel sind unflexible güter,wo man nicht einfach die produktion an- oder abschalten kann und gegen den schüler,der dein geschäft schädigt,kannste vorgehen,dann bekommt der ne abmahnung und ne unterlassungsaufforderung.

    • Ehemaliger Landwirt sagt

      Schüler ohne Gewerbeanmeldung machen ihr Geschäft kaputt?
      Das muss eine interessante Geschäftsidee sein, das sie da betreiben, wenn dasselbe Schüler auch können.
      Wenn das Geschäft nicht mehr läuft, einfach was anders machen, vielleicht Nüsse anbauen.

    • Plabst Christine sagt

      WDR Könnes kampf WDR Könnes kampf heute 20:15
      bitte ansehen teilen und boykottieren sie zB. Die Firma arla
      https://www.frieslandcampina.com/nl/

      Bezahlen ca. 25 cent davon kann kein Bauer leben
      es sollte es uns Wert sein diese Arbeit angemessen zu bezahlen

      bitte die Verbraucher können es beeinflussen

      http://www1.wdr.de/fernsehen/ratgeber/koenneskaempft/sendungen/koennes-kaempft-milch-100.html

      Boykott aempft/sendungen/koennes-kaempft-milch-100.html

      Boykott
      http://www.arlafoods.de/?

      • Alois Wohlfahrt sagt

        Das ist kein Geheimnis, dass weltweit die Gewinne der Molkereien letztes Jahr stark gestiegen sind. Milchpreis niedrig = höhere Spannen. Gilt übrigens auch bei Fleisch.
        Was aber ein Boykott von Arla bringen soll, erschliesst sich mir nicht. OK, für Weidemilch könnten sie schon etwas mehr ausbezahlen. Doch das bestimmen eigentlich die Bauern selbst, denn es ist eine Genossenschaft. Das Problem ist doch insgesamt, dass die Genossenschaften so riesig geworden sind, wo sich der einzelne Bauer nicht mehr artikulieren kann.

      • Hallo,
        ich habe diesen Beitrag im Fernsehen angesehen und fand ihn sehr interessant. Gemüse finde ich beim Bauern meines Vertrauens auf dem Markt; der Gute bekommt sein Geld cash auf die Hand. Aber mit fair bezahlter Milch ist das schon schwieriger.
        Der Ansatz der Berchtesgadener Milchwerke scheint mir in eine gute Richtung zu gehen. Aber Milch aus Süddeutschland in Niedersachsen kaufen, wo wir selbst ausreichend davon produzieren? Käse! Ist hier der einzig faire Anbieter Hemme-Milch? Oder sind sie alle auch nur Meister der Täuschung?

  7. Uli49 sagt

    Ein Hinweis für Verbraucher: Ökotest hat Weide- und Heumilch getestet:
    http://www.oekotest.de/cgi/index.cgi?artnr=105870&bernr=04
    Bei Labortests wurde nachgewiesen, daß bei einer Fütterung mit Gras und Heu die Milch hohe Anteile an Omega-3-Fettsäuren aufweist. Auch der Geschmack wurde positiv bewertet. Bei Kühen die Kraftfutter erhalten, hat die Milch nahezu keine Omega-3-Fettsäuren.
    Die Heumilch ist also eine höherwertige Milch, der höhere Preis ist damit gerechtfertigt und wird auch vom Kunden bezahlt.
    Interessant ist auch die Situation in Irland. Die Kühe sind ganzjährig auf der Weide und ernähren sich nur von Gras. Die Milchleistung pro Kuh beträgt ohne Kraftfutter weniger als die Hälfte der Leistung der Kühe in D. Irische Butter wird als Premiummarke in der ganzen EU verkauft und erzielt bei mir im Supermarkt den doppelten Preis der deutschen Butter. Der Verdienst pro Kuh (zumindest bei der Butter) ist damit der gleiche wie in D, trotz geringerer Milchleistung.
    Statt wachsen oder weichen gibt es somit noch die Alternative “Klasse statt Masse”.
    Grüße Uli

    • Bauer Willi sagt

      Hallo Uli
      Die Ergebnisse wurden auch von der Uni Gießen ermittelt. Der Gehalt an Omegafettsäuren ist geringer, etwa 10-15%. Das keine drin wäre ist falsch.
      Irland hat aufgrund des Golfstroms den Vorteil, dass dort die Kühe über 300 Tage auf absolutem Grünland laufen, das anders nicht nutzbar ist. Weidemilch wird auch in D von Arla angeboten, der Fettgehalt ist mit 3,8% höher was sich auch geschmacklich bemerkbar macht. Fett ist halt ein wichtiger Geschmacksträger. Weiß ich, weil ich die jeden Tag zu mir nehme. Ein Liter kostet 1,29 €. Jedes Mal, wenn ich einkaufe (jede Woche) kann ich sehen, dass die Eigenmarken für 55 Cent nahezu geräumt ist. Es bleibt dabei: der Verbraucher kann alles so bekommen, wie er es wünscht. Er muss es nur bezahlen. Wir Bauern können alles und stellen uns auf sich ändernde Nachfrage auch ein. Geht aber nicht von heute auf morgen. Wir bauen keine Autos, auch wenn wir Agrar-“Ingenieure” sind ?
      Bauer Willi

        • Andreas Fendt sagt

          Demeter hat seit kurzem eine Heumilch Erzeugergemeinschaft in Süddeutschland und deren Heumilch gibt es bei Edeka Südwest unter der Eigenmarke “Unsere Heimat”.
          Leider ist Heumilch als Begriff nicht geschützt und schliesst nicht die Fütterung von Kraftfutter aus und verpflichtet auch nicht zu Weidegang.
          Für die Zukunft wird auch das Thema A2 Kasine eine Rolle spielen, nach heutigen Infos machen die den Unterschied, ob eine Milch gesund oder ungesund ist.
          Im Winter kaufe ich Demeter Heumilch als Vorzugsmilch von einem Betrieb der die Kälber bei den Müttern lässt und NULL Kraftfutter füttert. Sie kostet auch 1,29 € bei Direktbezug, im Handel etwas mehr.

    • Regina sagt

      Dazu gibt es von Schweizer Forschern eine interessante Studie, die hier kurz beschrieben ist:
      http://www.daserste.de/information/wissen-kultur/w-wie-wissen/rindfleisch-106.html
      (Leider ist der Film nicht mehr da)
      Ganz kurz zusammen gefasst:
      Der dargestellte Versuch hat gezeigt:
      Bei reiner Gras und Heu-Fütterung bleiben die Tiere nicht nur gesünder und sind fruchtbarer, auch die Milch enthält mehr hochwertige ungesättigte Fettsäuren.
      Sie geben zwar weniger Milch, aber unter dem Strich rentiert sich der Verzicht auf Kraftfutter auch für den Produzenten.
      Es reicht nicht, darauf zu bauen, daß der Verbraucher bereit ist, für so erzeugte bessere, aber arbeitsaufwändigere Milch auch einen Mehrpreis zu zahlen.
      Es muß durch diverse Maßnahmen einfach normal werden, daß Milch so erzeugt wird. Es kommt nicht nur der Umwelt und dem Verbraucher zu Gute, sondern letztendlich auch dem Produzenten.
      Von Greenpeace gibt es auch noch etwas zum Thema:
      https://www.greenpeace.de/themen/landwirtschaft/das-futter-machts-milch-ist-nicht-gleich-milch-0

  8. Ralph Schoeller sagt

    Es ist eine Sauerei, dass eine Agrarpolitik in Deutschland praktisch seit Jahren fehlt und die Landwirtschaft gänzlich dem freien Markt überlassen wird (Neokapitalismus pur!). Gerade bei so einem sensiblen Produkt wie der Milch müßte die Agrarpolitik mindestens mittelfristig stabile Rahmenbedingungen schaffen, auf die sich der Landwirt bei Investitonen auch verlassen kann. Von den Agrar-Subventionen profitieren nur die Großen, selbst die mittelgroßen optimal wirtschafteten Betriebe gehen unter!

  9. Biobauer Andreas sagt

    ich finde ja so einen Deckungsbeitragsrechner auch spannend:
    https://www.stmelf.bayern.de/idb/milchkuhhaltung.html
    mit FV und 7228 kg mache ich unter Vollkosten je Kuh und Jahr 18 Euro Verlust,
    nehme ich HF mit 8340 kg sind es schon 111 Euro Verlust

    stelle ich um auf Bio sind es bei FV und 5600 kg schon 397 Euro Gewinn je Kuh/jahr
    schaffe ich es die Kälbersterblichkeit von angenommenen 7,5% auf 4% zu senken und melke ich im Schnitt 5 Laktationen anstatt 4 dann werden es schon 450 Euro je Kuh und Jahr usw..

    Da braucht doch keiner mehr ernsthaft fragen müssen, wie man mit melken geld verdienen kann – oder?

    Bzw. anders: melke ich 60 Bioweidekühe und habe noch ein wenig Nebeneinkünfte, dann kann ich von dem Betrieb ganz gut leben

  10. Schweinebauer Piet sagt

    Hier eine Berechnung des Überschuss/Unterschuss je Kuh bei 9000 L/Kuh und 22 Cent l /Milch

    Leistungsart / Kostenart EUR/Kuh
    Leistungen
    Milch 2.191,86
    Kühe _Verkauf 180,00
    Kälber Verkauf 180,00
    Summe Leistungen 2.551,86
    Direktkosten
    Kraftfutter -500,00
    Grundfutter -750,00
    Besamung -90,00
    Tierarzt -140,00
    Heizmaterial, Strom -150,00
    Beiträge -35,00
    Sonstige Direktkosten -120,00
    Summe Direktkosten -1.785,00
    Direktkostenfreie Leistung 766,86
    Arbeitserledigungskosten
    Lohnansatz -600,00
    Berufsgenossenschaft -50,00
    Masch.-unterh., PKW) -26,00
    Treib- u. Schmierstoffe, Dieselerst. -190,00
    Zinsansatz Maschinenkapital
    Summe Arbeitserlesigungsk. -866,00
    Direkt- u arbeitserledigungs-
    kostenfreie Leistung -99,14
    Gebäudekosten
    Unterhaltung -40,00
    Summe Gebäudekosten -40,00
    Allgemeine Kosten
    Sonstige Versicherungen -100,00
    Summe allgemeine Kosten -100,00
    Summe Kosten -2.791,00
    kalk. Betriebszweigergebnis -239,14

    • Schweinebauer Piet sagt

      Morgen werde ich noch mal den Überschuss aus vergangenen Jahren zeigen. Eine Schweinebäuerin hat mal zu einer Milchbäuerin gesagt, dass sie erstmal das Schwimmen lernen müssen.

      • Schweinebauer Peter sagt

        Du sprichst mir aus der Seele ! Wie lange geht’s uns schon beschissen und keinen Interessiert es ! Da müssen einige noch lange Bahnen Schwimmen lernen !

        • Schweinebauer Piet sagt

          Hallo Peter, cooler Name. Habe unsere Auswertung noch nicht ganz fertig. Welche DfL brauchst du für die schwarze Null? Mast oder Ferkelproduktion?

    • Biobauer Andreas sagt

      Dazu passt die Aussage von Prof. Poppinga zu dem FIBL Forschungsprojekt “Feed no Food”. Betriebe, die weitestgehend ganz auf Kraftfutter verzichten, arbeiten wirtschaftlicher. Zitat “”Eine kraftfutterfreie Milchviehhaltung bedeutet möglicherweise eine Strategie gegen das unausweichliche »Wachsen oder Weichen« in der Landwirtschaft, mit vielen positiven Synergien für Mensch, Tier und Umwelt. “” aus http://www.breitwiesenhof.de/wp-content/uploads/2015/01/Juergens_Sperling_1.pdf

      Nebenbemerkung: ein negatives kalk. Betriebsergebnis bei Milchkuh ist ja nicht ungewöhnlich, es wird durch Überschüsse aus der Grünland/Flächenbewirtschaftung ausgeglichen, da es ja bekanntlich keine Agrarsubventionen für Kühe mehr gibt und die Flächenprämien dem Betriebszweig Futterbau zugeschlagen werden. Interessant ist daher die gesamtbetriebliche Betrachtung.

      • Schweinebauer Piet sagt

        Ah ha 500 € Kraftfutter sparen, 600 € Milcheinnahmen gehen flöten und Wachsen oder Weichen ist kein Thema. Das ist blitzgescheiter Sachverstand. Da schlafe ich nun noch eine Nacht drüber.

        • Biobauer Andreas sagt

          und wenn Du aufwachst, liest Du den Artikel…. Dann verstehst es auch Du, sonst erklär ich es dir *überheblichmodus aus*

          • Schweinebauer Piet sagt

            Betriebe die Kraftfutter einsetzen haben
            über 200 € mehr Gewinn je Kuh lese ich aus dem Bericht. Kraftfutter füttern wäre da meine Schlussfolgerung.

    • Schweinebauer Piet sagt

      Hier eine Berechnung des Überschuss/Unterschuss je Kuh bei 9000 L/Kuh und 35 Cent l /Milch, wie der Preis in 2014 war. Man sollte die Vorjahre auch betrachten.

      Leistungsart / Kostenart EUR/Kuh
      Leistungen
      Milch 3.487,05
      Kühe _Verkauf 180,00
      Kälber Verkauf 180,00
      Summe Leistungen 3.847,05
      Direktkosten
      Kraftfutter -500,00
      Grundfutter -750,00
      Besamung -90,00
      Tierarzt -140,00
      Heizmaterial, Strom -150,00
      Beiträge -35,00
      Sonstige Direktkosten -120,00
      Summe Direktkosten -1.785,00
      Direktkostenfreie Leistung 2.062,05
      Arbeitserledigungskosten
      Lohnansatz -600,00
      Berufsgenossenschaft -50,00
      Masch.-unterh., KfZ-Steuer (o. PKW) -26,00
      Treib- u. Schmierstoffe, Dieselerst. -190,00
      Zinsansatz Maschinenkapital
      Summe Arbeitserlesigungsk. -866,00
      Direkt- u arbeitserledigungs-
      kostenfreie Leistung 1.196,05
      Gebäudekosten
      Unterhaltung -40,00
      Summe Gebäudekosten -40,00
      Allgemeine Kosten
      Sonstige Versicherungen -100,00
      Summe allgemeine Kosten -100,00
      Summe Kosten -2.791,00
      kalk. Betriebszweigergebnis 1.056,05

      • Biobauer Andreas sagt

        und was willst Du den Milchbauern damit nun sagen? Sie sollen nur lange genug durchhalten, bis der Preis wieder steigt und dieses Wirtschaften in Zyklen von Schweinebauern lernen?

        Offensichtlich können das aber Milchbäuerinnen wie Palla hier nicht, sie gehen vorher pleite.

        Und daher meine Einwände, je geringer die Kosten für Kraftfutter, aber auch Maschinen (Silokette, TMR Mischer usw) sind und je mehr auf hofeigene Weidefütterung gesetzt wird, desto flexibler ist man bei sinkenden Milchpreisen. Low-Input Weidemilch kann man auch in Süddeutschland für unter 30 ct produzieren, da sich aber der Schritt zu Bio dann sowieso anbietet, bekommt man ja eher > 40 ct und wie es sich zeigt, scheint sich der Biomilchpreis erstmalig in der Geschichte vom konv. entkoppelt zu haben. Warum wohl? Weil wir eine konstante heimische Nachfrage haben und nicht auf den Weltmarkt angewiesen sind.

  11. Uli49 sagt

    Die Diskussionen wiederholen sich. Gejammert wurde schon in den Kommentaren zur Sendung mit Günter Jauch und zum Buch von Tanja Busse. Es ist immer das gleiche: viele Bauern sind einfach keine guten Unternehmer.
    Bei einem zeitlichen Überangebot im Markt reduziert jeder vernünftige Unternehmer in jeder Branche seine Produktionsmenge. Jetzt sage keiner, bei Milch geht das nicht. Wenn ich mit Kraftfutter die Milchleistung von Kühen verdoppeln kann, dann kann ich sie durch die Fütterung auch wieder reduzieren. Das dauert vielleicht mehrere Wochen aber es geht mit Sicherheit, die Bauern wollen nur nicht.
    Wer bei der reduzierten Produktionsmenge dann in die roten Zahlen rutscht, hat seine Kalkulation ohne Reserven gemacht, was ein fundamentaler unternehmerischer Fehler ist. Wenn solche Betriebe schließen, dann ist dies die notwendige und richtige Marktbereinigung. Offensichtlich ist es genau das, was die großen Bauern wollen, sie wollen ihren Nachbarn tot machen: Stallvergrößerung und Konkurrenz bis aufs Messer. Wer da noch von Solidarität unter Bauern redet hat Illusionen.

    Ich verstehe auch nicht, daß viele Bauern kein zweites Standbein haben. Es ist eine eiserne Regel guten Unternehmertums, daß man nicht alles auf eine Karte setzt. Wenn das eine Produkt im Markt schwächelt, dann hat man oft Glück und das zweite Produkt verkauft sich gut.
    Es gibt unter den Bauern auch gute Unternehmer. In einem Käseladen, der zur KaseStrasse Bregenzerwald gehört, hat mir eine Bäuerin mal einen Vortrag in BWL gegeben: Ihr Credo “die Wertschöpfung muß auf dem Hof bleiben”. Deswegen macht sie aus ihrer Milch auch noch Käse und verkauft den im Hofladen.
    Grüße Uli

    • Biobauer Andreas sagt

      ein paar Bemerkungen:
      die Milchleistung einer Kuh ist genetisch programmiert, sie durch Kraftfutterreduzierung zu senken geht nur bedingt, die Kuh wird krank. Das ist leider das Ergebnis jahrzehntelanger Qualzucht, die Kuh gibt mehr Milch wie sie aus ihrer natürlichen Nahrung Weidegras erzeugen kann. Man hat die Kuh zur Sau gemacht. Kurzfristig ginge senken der Milchmenge nur durch Abschaffen von Kühen, da sind aber nun die kreditfinazierten Stallplätze vorhanden und die müssen für den Kapitaldienst voll belegt sein (man rechnet bei den Investitionsanträgen ja nicht mit 80% Auslastung).

      Wenn nun Betriebe schliessen, sind es leider die mittleren und kleinen, die noch am ehesten auf Tierwohl geachtet haben. Zum aktuellen Milchpreis können nur die ganz grossen Höfe mit Ganzjahresstallhaltung liefern, die an allen Ecken sparen, also auch am Tierarzt für kranke Kälber etc.

      In den Ländern mit hohen Anteil Dauergrünland wie hier in BaWü oder Bayern gibt es seit Jahren Förderprogramme zur Diversifizierung. Nur was macht den Grossteil der beantragten Agrarfördermittel aus? Der Neubau von Milchviehställen! Da hast Du Recht, manchen Bauern ist nicht zu helfen.

      Der früher vielgepriesenen Bauernschläue ist längst einer Obrigkeitshörigkeit gewichen, man vertraut dem Bauernverband und den Beratern blind und letztlich passiert es dann real nicht selten, dass wenn man den über viele Generationen vererbten Betrieb vor die Wand gefahren hat, selbst suizid begeht oder durchdreht (Als Arbeitstherapeut in der Psychiatrie hatte ich auffällig viele Bauern unter meinen Patienten).

      • Alois Wohlfahrt sagt

        tja Andreas, was soll ich dazu noch sagen.
        Ich muss Dir da in allen Dingen Recht geben. Würde aber Hochleistungszucht sagen, statt Qualzucht.
        Die weiter anhaltende Neubaustallförderung zeigt indes auch das staatliche Interesse, dass der Markt weiterhin überhitzt bleibt. Denn das Volk muss billig essen können, damit noch genug Geld für den Konsum über bleibt.
        Die Auswirkungen des Strukturwandels sind allerdings den Effekten der Hochleistungszucht ähnlich. Auch die Menschen des “Hochleistungsstrukturwandels” ändern sich.
        Sehr interessant dazu folgender Bericht:
        Der Strukturgewandelte Mann
        von Pastor Stephen Wichert von Holten.

        • Biobauer Andreas sagt

          Qualzucht beginnt m.E. dort, wo ein Tier seinen natürlichen Bedürfnisse durch die Zucht nicht mehr ausleben kann und zuchtbedingt das mögliche biologische Alter seiner Art nicht mehr erreichen kann.

          Beides trifft auf Hochleistungskühe zu, mit Rieseneuter bekommen sie beim Weidegang Schenkelödeme und liegen am liebsten nur noch träge im Stall und wohl kaum eine 12.000 kg Kuh wird 20 Jahre alt.

          Zu den Fördermitteln: Der Bauer hat ja die Wahl zwischen Diversifikation und Stallbau und entscheidet sich “frei” für letzteres. Das meinte ich mit: Bauernschläue ist einem Beratungsobrigkeitsgehorsam gewichen.

      • Uli49 sagt

        Im Lehrbuch von Bruckmaier steht, daß die Milchleistung durch Erhöhung der Melkhäufigkeit gesteigert wird. Man könnte es doch bei zweimaligem Melken belassen, oder?

        • Alois Wohlfahrt sagt

          Uli, die meisten Milcherzeuger sind mittlerweile ausgefeilte Produktionsexperten. Wer die Milchmenge verringern will, der findet auch Wege dazu.
          Es ist die Entscheidung des Landwirts. “Sein Wille geschehe” um es mal etwas theatralischer zu sagen.
          Als Bauer bin ich defakto ein Unternehmer. Ich habe Boden, Gebäude, Kapital und menschliche Ressourcen. Was ich damit anstelle, ist meine Entscheidung. Es gibt aber selbst im Allgäu kein Gesetz, dass ich damit nur Kühe melken kann.
          Ich finde die Geschichte von Palla auch deshalb so gut, weil sie nicht einfach jammert, sondern sie besinnt sich darauf, dass sie selbst und bewusst die Entscheidung treffen will.

          • Uli49 sagt

            Hallo Alois und Willi,
            wenn ich mir hier Eure beiden Antworten anschaue, bekomme ich mal wieder das Gefühl, daß ihr das Spiel “Guter Bulle, böser Bulle” spielt.
            Alois versucht eine emotionale Bindung in seiner Antwort herzustellen, während Willi mal wieder dagegen hält und den Oberlehrer gibt. Ich erinnere mich auch an Antworten von Willi, in denen er direkt angreift und provoziert. Willi, Du hast mir ja mal geschrieben, das sei Dein Stil. Das ist sicher auch sehr erfolgreich, wenn es um Clickzahlen geht. Die Zahl der Aufrufe in Deinem Blog gibt Dir recht. Ist es aber auch nachhaltig? Man braucht schon ein sehr starkes Selbstbewusstsein (wie Biobauer Andreas), um von Dir nicht in die Flucht geschlagen zu werden. Habt ihr mal gezählt, wie viele echte Verbraucher Deinem Blog über einen längeren (!) Zeitraum die Treue halten.
            PS.: da Alois Viehhalter ist und Bauer Willi nicht, glaube ich hier eher dem Alois und außerdem, Roboter lassen sich einstellen, bzw. programmieren.
            Grüße Uli

            • Bauer Willi sagt

              Hallo Uli
              Du hast den Vorschlag gemacht, wieder auf zweimal melken zurückzukommen. Ich habe dir darauf geantwortet, dass bei Melkrobotern meines Wissens die Kühe autonom bestimmen, wie oft sie gemolken werden. Wenn das oberlehrerhaft ist… 🙁
              Was Biobauer Andreas angeht, so hat der ein starkes Selbstbewusstsein und wird sich von mir nicht “in die Flucht” schlagen lassen. Würde ich auch nicht wollen, weil kontroverse Meinung den Dialog beleben. Was die Klickzahlen angeht: War am Donnerstag zum dritten Mal in zwei Monaten beim WDR eingeladen. Das war wieder eine reine Verbrauchersendung und ich habe dort sehr viel Zustimmung bekommen. Würde der WDR wohl nicht machen, wenn ich am Thema vorbeireden würde. (Ist jetzt wahrscheinlich wieder oberlehrerhaft und sogar anmaßend)
              Bauer Willi

        • Bauer Willi sagt

          Hallo Uli
          die modernsten Milchviehställe haben Melkroboter. Da geht die Kuh hin, wann sie will. Das wird auch die weitere Entwicklung sein. Die Zeiten, in denen der Mensch gemolken hat, gehören dann der Vergangenheit an. Melkroboter sind, so komisch das klingt, tiergerechter, weil die Kuh bestimmt, wann sie gemolken wird. Konnte Bruckmaier aber noch nicht wissen, weil es die Technik erst seit kurzem gibt.
          Bauer Willi

          • Biobauer Andreas sagt

            Einspruch: Melkroboter sind i.d.R. so programmiert das sie max. 3 maliges melken am Tag zulassen und sind bei weitem nicht so artgerecht, weil die Komponente Mensch als mitfühlendes seelisches Wesen fehlt. Ich empfehle Dir das Buch von Martin Ott “Kühe verstehen” mal zu lesen. Die Kuh adopiert den Melker als ihr Kalb, nir so kann sie Milch dauerhaft gesund geben und es gibt zwei graviernde Nachteile der AMS: Weidegang ist nur möglich, wenn die Weiden direkt Stallzugang haben und muttergebundene Kälberaufzucht, bei der die Kälber vor oder nach dem Melken bei den Müttern trinken dürfen, ist auch nicht möglich.

            Mein Lehrmeister pflegte zu sagen “melken ist das Gebet des Bauern” und wenn wir heute Roboter beten lassen, zeigt es wie es um unsere bäuerliche Kultur (Kult= Verehrung!) bestellt ist.

      • Uli49 sagt

        Hallo Andreas, nicht falsch verstehen. Ich habe nichts gegen kleine Höfe, im Gegenteil. Ich bin nur Realist und glaube, daß nur die großen, industriell arbeitenden Betriebe überleben werden. Daß ich das schlimm finde, habe ich schon vor Wochen hier geschrieben. Wenn ich etwas zu sagen hätte, würde ich alle Agrarsubventionen, so wie sie heute gezahlt werden, streichen. Besonders die Subventionen an Lufthansa oder Tönnies. Subventionen würde ich nur an die Bauern zahlen, die besonderen Aufwand zu Umweltschutz, Tierwohl oder Landschaftspflege betreiben. Dann hätten auch kleine Betriebe wie mein Nachbar mit seinem Milchvieh eine Überlebenschance.
        Grüße
        Uli

        • Biobauer Andreas sagt

          das Schlimme ist doch gerade, dass viele Berufskollegen hier und vor allem der Bauernverband genau das Gegenteil fordern. Anstatt einer EU weiten Deckelung der Agrarprämien zuzustimmen, war es der deutsche Bauernverband der das verhindert hat und somit dafür sorgte, dass heute nur 30% aller Agrarsubventionen bei 95% der Bauern ankommen und 5% den Rest reingeschoben bekommen.

      • Öko-Sepp sagt

        Natürlich geht es nicht von heute auf morgen einer 10.000kg-Kuh das
        Kraftfutter zu entziehen, aber eine angepasste Reduzierung über einen
        Zeitraum von einigen Wochen, sollte pansenphysiologisch verkraftbar sein.

        Interessant dazu auch:
        Kraftfutterfreie Milchviehhaltung

        Worauf ich aber hinaus will: ist/wäre es eine Möglichkeit der Milchbauern
        aktuell, kurfristig (=Zeitraum 2-3 Monate) zu reagieren?

        Wie aber 3 Bauern unter einen Hut bringen? Umgekehrt (Leistungssteigerung)
        scheint es ja zu gehen:
        “…um 770 Millionen Kilogramm (0,6 Prozent) hö-
        her als ein Jahr zuvor; knapp 500 Millionen Kilogramm
        (65 Prozent) des Mengen-Anstiegs wurden in Deutsch-
        land erzeugt…”

        Quelle:Milchstreik 2008

        Was könn(t)en die Milchbauern aktuell aktiv selbst tun?
        Braucht es wieder einen Milchstreik? Ich trau mich den Streik immer noch nicht genau zu bewerten. “Hätte/wäre/wenn” der Streik 3 Tage länger gedauert… Und es braucht niemand das Märchen der Überproduktion zu Glauben oder dass
        innerhalb von Tagen die Milch dann vom Ausland kommt…

    • Die Austraglerin sagt

      Nicht jeder hat einen “günstigen Standort” für die Selbstvermarktung. Außerden kann man nur eines richtig machen: entweder den Betrieb optimal aufrechterhalten, oder mit einem (nur ?) 2. Standbein noch mehr Arbeitsstunden zu investieren (oder soll ich das nicht mit einrechnen und umsonst machen?) um ja keine Zeit mehr für Familie und auch mir als Bäuerin zustehende Freizeit zu haben? Hinter einer Betriebsführung steckt mehr, als nur morgens und abends schnell mal für 2-3 Stunden im Stall “vorbei zu schauen”! Hier wird mit sehr viel Blauäugigkeit und Halbwissen argumentiert. Schade!

    • Hallo Uli49

      Es ist richtig dass die Sezialisierungswelle ende der 90er kein Fortschritt war. Also haben wir uns wieder breiter aufgestellt.Das Problem ist jedoch, dass es ausser PV keine Möglichkeit gibt, gewinnbringende Standbeine ohne zusätzliche Arbeitsstunden aufzubauen . Und dazu die passenden Arbeitskräfte zu finden und auch vernünftig zu bezahlen macht das ganze sicher nicht einfacher. PS: Es wird nicht reichen, ein paar Käsebrötchen oder fünf Äpfel aus eigenem Garten zu verkaufen, und schon passt es wieder.

  12. Crux sagt

    Ich bin insgesamt ziemlich entsetzt über die Diskussionsbeiträge hier. Es ist unglaublich, wie weltfremd viele Beiträge sind. Als wenn man mit einem Milchstreik etwas ändern könnte. Vielleicht kan man damit eine ähnliche Dummheit wiederholen, wie mit der Einführung der Milchquote. Und dann die Unterstellungen, was der Verbraucher will,… Ich als Verbraucher gehe am Samstag in den Supermarkt und kaufe eine Palette fettarme H-Milch. Dabei ist mir ziemlich egal, ob die 5 oder 6 oder 7 Euro kostet. Und: Nein, ich fahre nicht zum Nachbarsupermarkt, wenn ich 50 Cent für 10 l spare. Und erst recht fahre ich nicht zum nächsten Bauern mit einer Frischmilchtheke. Das wäre mir viel zu aufwändig. Alleine die Ökobilanz… Und was sollte ich mit 10 l Frischmilch?

    PS: sorry, ich will hier nicht den Oberlehrer spielen. Jeder kann sagen, was er/sie möchte. Aber zu denken, man mus oder kann das System ändern ist naiv. Wenn, dann sollte man lieber lernen, das Spiel besser zu spielen!

  13. wolfswurt sagt

    Das Bestreben von Planern, Beratern, Technikproduzenten, Saatgutherstellern, Lebensmittelindustrie und Groß- und Einzelhandel ist die LPG, welche denn auch das Endstadium der Entwicklung bedeutet.

    Diese LPG´s funktionieren auch noch eine gewisse Zeitspanne um am Ende an ihrer schieren Größe zu sterben.
    Die “BIO-Bauern” unterscheiden sich in nichts von dieser Entwicklung, ist doch ihr Bestreben ebenfalls zu wachsen.
    Ob dann BIO-LPG oder konventionelle-LPG ist in der Sache bedeutungslos.

    LPG heißt für die Unwissenden Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft.

    Diese Entwicklung beruht nicht auf irgendwelchen Ideologien sondern hat ihre Ursache in der Massengesellschaft, deren innere Logik in allen Bereichen nach Masse strebt.
    Jeder Bauer, Landwirt, Agraringenieur oder wie sich die Zunft sonst noch bezeichnet, ist ebenso Massebestandteil wie der Rest des Volkes(oder besser wohl Gesellschaft) welche er zu ernähren beabsichtigt.

    Leben ist Wachstum.
    Wachstum ist begrenzt.
    Alles wächst in der Natur bis zu seiner vorbestimmten Größe um dann zu sterben.

    • Marko sagt

      ,,Das Bestreben von Planern, Beratern, Technikproduzenten, Saatgutherstellern, Lebensmittelindustrie und Groß- und Einzelhandel ist die LPG, welche denn auch das Endstadium der Entwicklung bedeutet.
      Diese LPG´s funktionieren auch noch eine gewisse Zeitspanne um am Ende an ihrer schieren Größe zu sterben.,,

      Kühne Behauptung, die sich aber leider mit einer oberflächlichen Begründung selbst erhängt.

      • wolfswurt sagt

        Die kühne Behauptung beruht auf Kenntnis durch meine Sehkraft.
        Sitze hier seit 25 Jahren in der Marsch an der Unterelbe.
        In dieser Zeitspanne haben alle kleinen Höfe(ca. 80 Milchkühe) aufgegeben.
        Deren Ländereien wurden vom nächst Größeren gepachtet(am liebsten gekauft) um heute annähernd LPG Größe zu haben.
        500 ha sind heute die Kleinbetriebe und auf deren Ende warten die 1000-3000 ha Betriebe.
        Vor 4 Wochen ging der ha mit 92 Bodenpunkten für 45.000,-€ über den Tresen.
        17 Stunden Tag eines Betriebes von Vater, Sohn bei 800 ha ist normal.

        Arbeitskräfte um die Arbeit von 400-800 Milchkühen zu bewerkstelligen werden händeringend gesucht ohne jedoch zur Verfügung zu stehen.

        Aber wie spricht der weise Volksmund: wer seine Augen nicht zum sehen benutzt wird sie zum weinen benötigen.

        Viel Freude am Hängen…

  14. Eva-Maria sagt

    Ich bin eine Bäuerin aus Österreich und mache mir auch so meine Gedanken über die Zukunft der Landwirtschaft. Wie man vor einigen Wochen in einer sehr glaubhaften Sendung berichtet hat, “rechnen” sich Investitionen im medizinischen Bereich in ca. 1 1/2 Jahren. Wie ich die Sache verstanden habe, hat ein Radiologe 1 Mill. € für ein Gerät investiert und gleichzeitig Verträge mit den Sozialversicherungen abgeschlossen, dass diese den Patienten Bewilligungen für Untersuchungen mit jenem Gerät im Ausmaß von 800 000 € jährlich ausstellen.
    Wenn ich da vergleiche, bei den Landwirten rechnen sich Investitionen in ca. 15 Jahren, wenn alles gut geht, bis dahin haben längst die Reparaturen begonnen und Preissicherheit gibt es ohnehin für kein Produkt. Außerdem schreiten die Entwicklungen im Moment so rasch voran, dass man langfristig überhaupt keine Sicherheit hat.

    • Eva-Maria sagt

      Wir haben uns heute bei einem Getränkeautomaten einige 1/2 l Flaschen Mineralwasser gekauft, der Preis war 1 € pro Flasche. Dafür muss ein Bauer 4 l wertvolle Milch liefern.
      Wir haben zwar keinen Milchkuhbetrieb, aber wir fühlen mit. Es ist beschämend für ein Volk, dass 3 % Bauern 100 % Bevölkerung ernähren, aber die restlichen 97 % Bevölkerung sich anscheinend die Bauern nicht leisten können, bzw. nicht angemessen entlohnen wollen.

  15. Jan sagt

    beim milchstreik hat der Herr Schaber mal komplett versagt, eine Woche zu früh hat er gesagt wir hören auf, während wir die Molkereien gesperrt haben. In Berlin wurde er danach gefeiert wie ein Held der Nation, für was? Nichts! Er hat damals komplett versagt, und jetzt versucht er am “runden Tisch ” was zu erreichen, Vollidiot!

    • Bernd sagt

      damals kam aber aus der Reihe des Bauernverbandes das große Messer in den Rücken, hätten alle mitgezogen wäre es wirkungsvoll gewesen. Auf Andere zeigen geht halt einfacher!!!

  16. Rufer aus der Wüste sagt

    Globalisierung, Gentechnik. Fuer was wird jetzt noch alles Werbung gemacht.
    Vielleicht sollte mal bald ein Artikel kommen was dieses Freihandelsabkommen fuer ein Segen ist.

    Mir scheint das ausser dem Biobauern Andreas hier niemand eine Vision von einer Veraenderung hat. Die meisten haben sich von Merkel ihrer Alternativlosen Politik anstecken lassen und haben Angst vor einer Veraenderung.

    Von der Politik darf man sich nichts erhoffen. Aber wer waehlt dann diese immer wieder. Heute jammert ihr ueber die Politik und morgen waehlt ihr sie dann wieder.

    Veraenderungen werden durch Taten erziehlt. Nicht durch Worte in irgendwelchen Gespraechsrunden. Mit wem dem?
    Gruene + SPD = Muss ich immer an grosse Maenner denken die mit kleinen Buben spielen wollen
    CDU = Sachsensumpf
    CSU = Mollath

    Hoert doch mal auf mit diesem gejammere und macht ein Pegida fuer euch Landwirte.

    Alles kann man in die gewuenschte Richtung fuehren. Und alles was heute so ist, ist gewollt.

    Da nuetzt kein Dialog mit dem Verbraucher weil der kann nicht aus seiner Haut und wird sparen wo er kann. Die Veraenderung muss in der Politik geschehen und die verraet alle und arbeitet den Banken und der Industrie in die Haende.

    • Bauer Willi sagt

      Leider kann ich mich in kaum einem Punkt Deiner Meinung anschließen. Aber wir haben Meinungsfreiheit und jeder kann und soll zu Wort kommen.
      Bauer Willi

      • Rufer aus der Wüste sagt

        Hallo Willi

        Wuerdest du dich meine Meinung anschliessen. Niemand wuerde dich mehr in Talksshow einladen.

        Nur ich wuerde mir schon Gedanken machen was die Leute eigentlich vertreten mit denen ich mich dort unterhalte.

        “An ihren Taten soll man sie messen”

        Und diese Taten lassen zu wuenschen uebrig.

    • Biobauer Andreas sagt

      Visionen haben und sie auch selber leben, ich denke ich mache beides, auch wenn ich nie den Anspruch habe Vorbild oder gar Musterbetrieb für andere zu sein,

      “Pegida” für Landwirte gibt es schon, die nennen sich “Wir machen Euch satt” und sind durch Rumgehopse genannt Flashmob als Gegenveranstaltung bei “Wir haben es satt” in Berlin aufgetreten, diesem breiten gesellschaftlichen Bündnis von Verbrauchern, Tier- und Umweltschützern, Bioverbänden und Bauern, denen der Familienbetrieb als Zukunft vorschwebt.

      Von den Pegida Landwirten wird keine positive Veränderung kommen, sie haben das eigenständige Denken scheinbar verlernt und plappern nur noch nach was die Agrarlobby und der Bauernverband vorgeben. Diese sogenannten modernen Bauern mit ihren Faible für Gentechnik, TTIP und Intensivlandwirtschaft incl. selbiger Tierhaltung fordern quasi ihren eigenen Untergang.

      Die schlauen Bauern haben längst umgedacht und ich will der Bäuerin Palla hier auch nicht Blödheit unterstellen (ich kenn sie ja nicht), ABER: die kommenden Veränderungen auf dem Milchmarkt waren seit Jahren bekannt und wer da eben in einen untergehenden Dampfer viel Geld steckt und bei negativer Rentabilität dann am Kapitaldienst scheitert ist irgendwo selber schuld. Sorry, jetzt dürft ihr auf mich einprügeln… Heut kann mich nix umhauen, ich geh jetzt in die Backstube, aussen 32 Grad und drinnen ??? , sagen wir mal “gut warm”, falls ich mal in die Hölle komme, weiss ich schon wie sich der Vorhof anfühlt 🙂

      • Palla sagt

        Vermutlich hast du Recht! Wir hätten unser Leben und unsere Ideologie auch von einer Stiftung finanzieren lassen sollen! Das wir da nicht draufgekommen sind…zu blöd!

        • Biobauer Andreas sagt

          Da unterläuft Die wiederum ein Fehler. Die Stiftung habe ich mit in der Landwirtschaft verdientem Geld gegründet, sie arbeitet ohne Spenden. Es ist also so, dass die Landwirtschaft die Stiftung finanziert und nicht andersrum… zu blöd, gell!

      • bauerhans sagt

        “„Pegida“ für Landwirte gibt es schon, die nennen sich „Wir machen Euch satt“ und sind durch Rumgehopse genannt Flashmob als Gegenveranstaltung bei „Wir haben es satt“ in Berlin aufgetreten ”

        …..deine arroganz ist wirklich nicht mehr zu toppen………….!!!

  17. Sylvia Bondzau sagt

    Hallo, ich bin nur Konsument und keine Landwirtin, aber ich lebe auf dem Land zwischen all den Bauern. Mich beschäftigt das Thema auch schon länger… Warum? Mir liegt sehr viel an das Wohl der Tiere. Die Massentierhaltung und Massenproduktion von natürlichen Lebensmitteln ist mir ein Dorn im Auge.. Aber was hat der Bauer denn sonst für eine Wahl? Er muss auch überleben! Ich arbeite im Lebensmittel Einzelhandel und sehe das Kaufverhalten von Kunden. Es ist leider so, dass die meisten nur danach gucken, ob es billig ist. Keiner macht sich Gedanken und das wird sich auch nie ändern. Solange die Milch für 55 cent im Regal steht, wird sie auch gekauft. Da müsste sich was ändern!

  18. W. Toft sagt

    Diese Milchkrise wird den ländlichen Raum nachhaltig verändern! Alle vor- und nachgelagerten Bereiche werden es spüren, wenn die Rechnungen spät, oder gar nicht bezahlt werden. Da wird Kapital zu Ungunsten der produzierenden Betriebe ohne Not verbrannt! Das von Allen gewollte Leitbild eines landwirtschaftlichen Betriebes, wird es bald nicht mehr geben!

    • bauerhans sagt

      “Diese Milchkrise wird den ländlichen Raum nachhaltig verändern! ”

      der ländliche raum verändert sich seit jahrzehnten.
      auf unserem betrieb gibts seit 1960 schon keine kühe mehr.
      ich bin der letzte bauer im dorf.

    • Bauer Willi sagt

      Die nächste Milchkuh steht 5 km entfernt. Der Bauer wird es auch nicht mehr lange machen, dann ist im Umkreis von 20 km keine Kuh mehr. Aber Reitställe in Hülle und Fülle! In unserem Kreis (Neuss) leben fast doppelt so viel Pferde wie Kühe. (Nähe zu Köln und Düsseldorf) Reiter kann man auch melken! Es geht also doch irgendwie weiter.
      Bauer Willi

      • Andrea D. sagt

        Wenn’s dann so einfach wäre, Willi!
        Mit Pferden könnte ich ja zur Not noch umgehen, aber mit deren Besitzern und dann noch in der Region, das ist ja auch schon wieder ziemlich speziell und stellt absolut keine Lösung dar.
        Nee danke – wir sollten schon sehen und uns dafür einsetzen, dass unsere Milchwirtschaft erhalten bleibt.

        • Bauer Willi sagt

          Hallo Andrea
          Stimmt. Das Problem sind nicht die Pferde, sondern die Reiter. Meist machen die Bauersfrauen den Klön mit denen, weil die Männer dazu keinen Nerv haben. Und doch, es ist eine Lösung! Es ist EINE Form der Spezialisierung und nicht die schlechteste. Auch im Bauernladen muss man mit Kunden umgehen können, die man sich nicht aussuchen kann. Also bitte nicht so wählerisch.
          Bauer Willi

    • Biobauer Andreas sagt

      haben Bauern ernsthaft dem Bauernverband und schwarzen Politikern geglaubt, die weismachen wollten, man könne dauerhaft grosse Milchmengen nach Rußland und China absetzten und die kämen nie auf die Idee das selber zu machen. Bekannterweise ist so auch der arabische Raum schon eingebrochen, die Saudis machen erfolgreich in der Wüste Milch.

      Mit den traditonellen Bauern scheint auch die Bauernschläue auszusterben…

  19. Momentan sieht alles nach einem starken Strukturwandel in Deutschland aus, den eigentlich niemand will aber ich glaube dem Sommerloch geschuldet auch viele gar nicht wahrnehmen.
    Die ungare Berichterstattung im Sommerloch würde ich auch aus Sicht der Medienanstalten als Versucht werten mehr Leute wieder zum Fernsehen zu bringen oder allg. die Medien zu beachten. Das Problem ist, dass der Bürge Reiz überflutet ist und sich vor allen Dingen in geistiger Sicherheit bringen kann, indem er ein Thema meidet.

    Ich denke am wirkungsvollsten sind immer noch Aktionen auf Parkplätzen oder noch besser: Der Leerkauf von Regalen, z.B. Tag 1: Bei der Einzelhändlerkette X wird das Produkt restlos aufgekauft. Das können mehrere Landwirte im Zusammenschluß machen. Das Produkt wird dann mit nach Hause genommen gekühlt und am Folgetag dem Verbraucher verschenkt, so dass er er einen Tag wo anders hin fahren muss zur Besorgung und gezwungen ist sich Gedanken zu machen um die Versorgungssicherheit. Auf dem Parkplatz muss ein großes Hinweisschild stehen zur Aktion. Am Tag 3 wird das gleiche Prozedere wiederholt beim nächsten Markt.

    Das Ganze ist allerdings nur wirksam, wenn es in den großen Städten passiert, Hamburg, Berlin, München, Frankfurt, Stuttgart, Bremen etc. Auf dem Land sind die Menschen noch eher informiert über die letzten Aktionen.

    Ansonsten droht ein ganz anderes Bild: Import aus dem Ausland, Strukturabgabe zur Pflege der Flächen (wer kann und will das bezahlen und machen!?). Wer etwas mehr Geld hat, lässt dann für sich anbauen auf einem Kleinstbetrieb, der Rest schaut den Skandalen aus dem Ausland zu und muss die schlechte Qualität hinnehmen ohne Ausweg. Das kann auch nicht aus dem Blick des Verbrauchers sinnvoll sein.

  20. Kalle vom Land sagt

    Das Problem ist die mangende Solidarität der Erzeuger, und das mangelnde Bewußtsein der Verbraucher.
    Der Dinkel zeigt den Weg, weniger Ertrag, besserer Preis weil gesund, wenngleich dieses Jahr schon viele angebaut haben und deshalb die Erlöse nur bei der Hälfte liegen.
    Auch bei der Milch gibt es Lösungen, Qualitätsmilch kommt und wird angenommen, zum doppelten Preis. Direktvermarktung mit Milchautomaten wird angenommen, nur einfach machen. So eine Dickmilch aus Rohmilch schmeckt toll! Soja verdirbt den Geschmack zwar etwas, die irische Rohmilch schmeckt schon besser als von der hiesigen Stallkuh, aber immer noch besser als aus dem Spermarkt.
    Leute, geht in die Direktvermaktung, das machen in Frankreich immer mehr Betriebe in Cooperativen. Kein Zwischenhandel, die Käufer kommen zum Teil zig km entfernt. Die Genossenschaften sollten umdenken und Markthallen eröffnen, Wochenmärkte stärken.
    Wenn jeder für sich denkt, dann wird das nichts. Und die Banken schön draußen lassen, irgendwann wenn die Landpreise sinken, dann ist man plötzlich überschuldet und weg. Es geht nicht immer nach oben.
    In dem Sinne, bringt das Getreide noch ein vor dem Gewitter!
    Kalle

    • Sandra Schobel sagt

      Hallo Kalle,

      deine Probleme zeigst du aber doch auch selbst schon auf… der Dinkel kostet nur noch die Hälfte, weil es immer mehr anbauen. Wieviel wird er kosten, wenn alle ihn anbauen? Dann kannst du auch gleich bei den gängigen Getreidearten bleiben, denn durch den höheren Ertrag bekommst du auch mehr Geld.

      Ich finde die Direktvermarktung auch eine gute Sache, aber auch das passt nicht zu jedem Betrieb in jeder Gegend, es sind damit auch schon viele gescheitert.

  21. Kirsten Wosnitza sagt

    Eine traurige Geschichte einer Berufskollegin. Jeder Hof der schließt, wird in der Regel nie wieder öffnen. Meine Frage an Palla: Warum setzt Du Dich nicht mit uns für Euren Hof und die Höfe anderer Familien für ein Konzept ein, das möglichst viele von unseren Betrieben mit in die Zukunft nehmen möchte?

    Dein Frust, dass man als einzelner Betrieb ein verkrustetes System nicht ändern kann ist auf den ersten Blick verständlich. Vielleicht denkst Du irgendwann anders darüber, wenn der größte Schmerz vorüber ist. Aber schon 2008 sind zigtausende Deiner Berufskollegen auf die Straße gegangen, um genau dieses System zu verändern. Sie haben von der Bundesregierung, von der Milchindustrie und vom Bauernverband keinerlei Unterstützung erfahren. Im Gegenteil, sie sind beschimpft und verspottet worden.

    Nun ist es wieder so weit. Viele Berufskollegen müssen feststellen, dass all die Versprechungen der ach so großen Chancen des Freien Marktes nur ferne Hoffnungsschimmer sind, von denen ein Großteil von uns Milchbauern nicht profitieren wird.

    Warum Palla, setzt Du Dich jetzt nicht für eine zukunftsfähige und nachhaltige Landwirtschaft auf unseren Milchviehbetrieben ein? Welches Signal gibt Dein Beitrag hier im Blog den vielen jungen Menschen, die wie ihre Eltern ihre Milchviehbetriebe weiter führen werden? Wo ist Dein Mut, Stolz und Kampfgeist, etwas so wertvolles wie eine gute Landwirtschaft und Nahrungsmittelproduktion, eine ganze Lebensweise zu verteidigen?

    Hoffentlich findest Du noch Mut nach vorne zu schauen.

    Kirsten, Milchbäuerin aus Nordfriesland

    • Palla sagt

      Ich frage Dich ernsthaft: Wofür soll ich noch kämpfen?
      Wir waren beim großen Milchstreik auch mit dabei, voller Hoffnung; das war eine tolle Zeit!
      Was ist geblieben? Nichts! Ausser, das die nach dem Streik fehlenden Milchmengen den Preis kurzfristig angehoben haben. Eingkeit unter den Milchbauern-Fehlanzeige, den Preis selbst bestimmen-Fehlanzeige, Konzepte für die Steuerung bei zu viel Milch-werden nicht ernstgenommen. Ich kann nicht ernsthaft einem jungen Menschen raten Landwirt zu werden! Bei aller Liebe zum Beruf!

      Am Ende sehe ich auf meinem Konto schon länger, dass es sich nicht lohnt!
      Schau dich doch um: Wie viele Landwirte leben von Ihrer AfA und sind nun im mittleren Alter mit nicht mehr zeitgemäßen Ställen. Da ist kein Nachfolger, weil der Schritt zu einer zeitgemäßen Milchviehhaltung auch finanziell zu groß ist. Da hören in den nächsten Jahren noch Viele auf, weil das Geschäft schon länger defizitär ist!!

      Ich hoffe für dich, dass es in Nordfriesland anders ist und wünsche Euch alles erdenklich Gute!

  22. Andreas Nickl sagt

    Momentan ist die Situation in der Landwirtschaft wirklich schwierig

    Ich als angehender Landwirtschaftsmeister und Hofnachfolger muss eigentlich auch sagen das es im Moment sinnvoller ist seinen Betrieb aufzugeben als zu erweitern.

    Betriebe mit 60 Kühen sind nicht zukunftsfähig. Davon kann eine Familie nicht leben
    1400 Mastschweine sind vom Verdienst ein “Halbtagsjob”
    Also ist man dazu gezwungen noch größer zu werden

    Wachsen oder weichen – wie in der Industrie

    Auch wenn der Verbraucher das nicht will, es passiert weil Konzerne wie Aldi, Lidl etc zu viel Macht haben.

    Preise für Lebensmittel werden einfach mal gesenkt ohne dass es dafür einen Grund gibt. Es ist nichts verwerfliches daran bei diesen Angeboten zuzuschlagen, wenn man irgendwo Geldeinsparen ist das immer gut, da man sich dann was anderes zusätzlich noch leisten kann.

    Aber wie finden wir eine Lösung für unsere Probleme?

    Verbraucher wollen Familienbetriebe die eine angenehme Größe haben, keine rießigen Betriebe.
    Landwirte wollen das auch.
    Wir wollen auch noch LEBEN
    Nicht nur arbeiten

    Wie schafft man es jetzt also dies zu erreichen:

    1. ist man dazu gezwungen Optimierungen vorzunehmen

    In der Industrie funktioniert das wie folgt: Maschinen müssen besser ausgelastet werden, evtl Anschaffung neuer, leistungsfähigerer Maschinen um eine höhere Stückzahl zu erreichen
    Maschinen öfters austauschen, um Reparaturzeiten und -Kosten zu verringern
    Kosten senken – günstigere Produkte einkaufen

    Überträgt man nur diese Punkte auf die Landwirtschaft ist mir eigentlich schon nicht mehr ganz wohl bei der Geschichte

    Betriebswirtschaftlich gesehen spricht nichts dagegen

    Bis zu einem gewissen Maß ist das auch gar kein Problem

    Nur momentan wird man dazu gezwungen diese Grenze zwischen gut und böse zu überqueren

    Wachsen oder weichen – die einzige Lösung?

    Wenn die einen weichen müssen die anderen wachsen

    Wenn für die momentanen Hofnachfolger 120 Kühe das Ziel sind, was ist dann mit der nächsten Generation
    Müssen die dann 240 Kühe halten und diese Arbeit erledigen, um noch überleben zu können ?
    Gibt es dann bis 2050 nur noch Betriebe mit 200 Kühen und mehr?
    Was machen Betriebe die jetzt schon 500 Kühe oder mehr haben, müssen die dann auch verdoppeln?
    1000 Kühe – wenn jede Kuh 14 qm Platz bekommt wäre das ein Stall so groß wie 2 Fußballfelder
    Für mich unvorstellbar

    Doch was bleibt uns anderes übrig?
    Ist das die Zukunft der verbleibenden Landwirte?

    Wollen die großen Konzerne und der Staat dem Verbraucher das wirklich zumuten?

    Ist die Profitgier der großen Konzerne das wert?

    Landwirtschaft ist doch keine Industrie und kann auch nicht mit der Industrie verglichen werden

    • bauerhans sagt

      auf jedem betrieb gibts kostenreduzierungsmöglichkeiten!
      besonders bei der pachtzahlung und den traktoren.
      ….und nicht wie auf einem betrieb,wo der herdsman morgens vorm melken zeitungen austrägt…..

    • Uli49 sagt

      Sehr geehrter Herr Nickl,
      Sie erklären hier, wie die Industrie ihrer Meinung nach funktioniert. Offensichtlich haben Sie aber noch nie in der Industrie in verantwortlicher Position gearbeitet.
      In der Industrie geht es an aller-aller-erster Stelle ums Verkaufen. Nur wenn der Vertrieb zusätzliche Absatzmöglichkeiten erschlossen hat, wird die Produktion aufgestockt. Niemals-nie wird die Stückzahl erhöht nur um Kosten zu reduzieren. Kosten werden reduziert durch Rationalisierung bei gleichbleibender Stückzahl. Wenn auf Grund zusätzlichen Absatzes die Stückzahlen hochgehen und damit sich die Kosten etwas (!) reduzieren (economies of scale) dann vergrößert dies den Gewinn und der Hersteller ist bei seiner Preisgestaltung etwas flexibler. Zuerst kommt aber immer die Gewinnung neuer Märkte und die Erhöhung des Marktanteils durch die Attraktivität des derzeitig verkauften Produkts zum derzeitigen Preis. Wenn das nicht möglich ist und der Marktpreis sogar fällt, dann wird die Fabrik zugemacht oder ins Ausland verlagert, bevor größere Verluste sich anhäufen. Das ist gutes Unternehmertum.
      Grüße Uli

      • Bauer Christian sagt

        Guten Tag Hr. Uli49,

        Sie haben im Kern schon recht. Aber man kann die Idustrie nicht unbedingt 1:1 umlegen auf die Agrarproduktion.
        So wie ich Nikl verstehe, muss sich der Familienbetrieb vergrößern, da der Bauer das gleiche Einkommen hat. Durch kostenintensive Gräte etc. hat er weniger Arbeit, aber schafft auch mehr Kühe.
        @ zusperren
        Real gesehen kann ein größerer INdustriebetrieb auch nicht von heute auf morgen schließen – dies ist eher die Theorie. Wenn Arbeitsplätze in Gefahr sind, dann wird man da auch gleich angefeindet und oft gibt es dann eine “Zuschusslösung”.
        @ins Ausland verlagern:
        Volkswirtschaftlich gesehen, wäre die Agrarproduktion in “Nicht 1-Welt-Länder” wahrscheinglich günstiger, nur was ist dem Konsumenten (dem Staat) Ernährungssuveränität wert?
        Aber wenn man genau hinsieht, kann nur deswegen im Ausland billiger zu produziert werden, da Sozialstandards, Umweltstandards, Tiershaltungsstandards niedriger sind bzw. nicht ident sind.

        • Uli49 sagt

          Ich bin auch der Meinung, daß man die Landwirtschaft nicht 1:1 mit der Industrie vergleichen kann. Nur Herr Nickel hat sich daran orientiert, wie seiner Meinung nach Industrie funktioniert und wollte diese falschen Vorstellungen auf die Landwirtschaft übertragen. Diese falschen Vorstellungen wollte ich korrigieren.
          Zur Ernährungssouveränität: Wenn die OPEC uns morgen den Ölhahn zudreht, dann stehen übermorgen alle Traktoren still, dann wird keine Ernte mehr eingebracht und es ist Schluß mit der Souveränität. Da ist es sicherer wenn wir Weizen aus USA importieren, da die dort wenigstens eigenes Öl haben.
          Grüße Uli

          • Bauer Willi sagt

            Hallo Uli
            wenn die OPEC uns morgen den Ölhahn zudreht, fahre ich in meinem Traktor eigenes Rapsöl. Falls Du einen Diesel fährst: kannst Dich ja schon mal bei mir anmelden, vielleicht verkaufe ich Dir was. Mache Dir auch einen Freundschaftspreis! 🙂
            Bauer Willi

          • bauerhans sagt

            “Wenn die OPEC uns morgen den Ölhahn zudreht, dann…”

            ….. sind alle bauern solidarisch und verhandeln und liefern nur noch zu einheitspreisen….

            • Biobauer Andreas sagt

              falsch gedacht lieber Willi…

              weil die OPEC über die Saudis auch die Mehrheit an ACGO hat, werden sie Dir auch keinen neuen Motor für deinen Fendt liefern, wenn der nach kurzer Zeit mit reinem Rapsölbetrieb den Geist aufgibt.

              Ich besinn mich dann auf einst eifrig Erlerntes und stelle um auf Hafermotor, ist auch viel laufruhiger 🙂

  23. Peter Pan sagt

    Irgendwie tut mir die geschilderte Geschichte und die involvierten Personen nicht leid, den an Perversität läßt sich die heutige Milchwirtschaft kaum noch übertreffen ! Wenn ich den Blödsinn mit dem Kapitaldienst lese, haben Sie wohl irgendetwas nicht richtig verstanden. Diese “Hochleistungskühe” werden vollkommen artfremd ernährt und dann wundert sich der blöde Bauer, warum das Vieh so frühzeitig stirbt. Steigen Sie einfach auf “natürliche” Produktion um, dann wird auch weniger Maschinenpark und Kapitaldienst “für artfremdes Kraftfutter” benötigt, Kühe fressen Gras und nicht die Scheisse, mit denen Hochleistungskühe an die 10.000l -Grenze getrieben werden, alles nur noch abartig und zum Scheitern verurteilt..

    • Palla sagt

      Kleine Exkursion in die Rinderfütterung gefällig? Das Rind ist ein Wiederkäuer und so muss es ernährt werden, völlig unabhängig von der Leistung. Eine Weidekuh wird genauso krank, wenn sie zu viel junges Gras (also zuviel Energie und Eiweiß im Verhältnis zum faserigen Anteil) frisst, wie eine Hochleistungskuh, und man muss durch faseriges Material (Heu) gegensteuern. Nur produziert die Kuh mit reiner Grasfütterung halt zu wenig Milch, sprich Erlös. Im Hochleistungsbetrieb bekommt die Kuh 365 Tage im Jahr das gleiche fein austarierte Futter und unsere heutigen Milchkühe produzieren daraus eben mehr Milch. Das hier so oft verteufelte Kraftfutter ist vor allem Gerste, Sojaschrot (ein Nebenprodukt aus der Sojaölherstellung für die menschliche Ernährung), Rapsschrot, Biertreber, Bierhefe, Viehsalz, …

      Das eine Hochleistungskuh zwingend kürzer lebt als eine Kuh mit geringerer Leistung ist übrigens auch falsch. Die besten, gesündesten und wirtschaftlichsten Hochleistungskühe sind über 10 Jahre alt! Zugegebenermaßen ist beim Durchschnittsalter der Kühe insgesamt natürlich noch Luft nach oben.

      Offensichtlich hat Peter Pan auch noch nie ein Unternehmen geführt: Ohne Investitionen kann man keinen Betrieb führen und schon garnicht über mehrere Generationen!

    • oliver esterl sagt

      Mit der haltung vom letzen Jahrhuntert bekommt man auch nicht mehr Herr Peter Pan wenn man weniger leistung weniger einnahmen und dan mehr fläche benötigt. Wenn der Verbraucher etwas gutes will soll er etwas gutes bezahlen und nicht für 50 cent einen liter milch wo die Bauern 29cent abbekommen aber naja das wisst ihr ja nicht.
      Alles wird teuer nur die eigenen Prudukte billig und der dumme Verbraucher will es so! Aber immer groß aufspielen aber nicht wissen wo das essen herkommt

  24. Adept sagt

    Es gibt bloß einen Ausweg: heraus aus der Schuldenfalle.
    Besser radikal Maschinenpark auflösen und Vieh weg, solange man noch Herr über sich selbst ist. Da es keinen alten Acker gibt, sind die Grundstücke immer mehr wert als irgendwann überalterte Maschinen.
    Nicht Angst haben vor dem Gerede der Nachbarn.
    Da die Finanzwelt am crashen ist, kann es sein, dass quasi über Nacht – so war es vor einigen Jahren in den USA – die Banken Geld eintreiben ohne Rücksicht auf die Menschen und Betriebe.
    Mancher wird beim Nachrechnen erstaunt sein, wie wenig er braucht, wenn keine Schulden mehr zu bedienen sind.
    Also :Gesundschrumpfen und locker bleiben ohne Schulden.

  25. thorte sagt

    Ach leute jeder der die chance hat zu wachsen würde es tun wenn er sich traut also heult jetzt nicht rum

  26. Esined sagt

    Liebe Bauern,

    ich bin nur ein begeisterter Verbraucher Ihrer Produkte, aber bei uns im Handwerk ist es nicht anders.
    Aber ich möchte Ihnen ans Herz legen, Ihre Tiere und Betriebe bitte nicht abzuschaffen. Es wär arg schade drum. Ich hab so ein Gefühl, es kommen Zeiten auf uns zu, da werden noch so manche Bürokraten an Ihrem Hoftor stehen und um ein Glas Milch, Stück Käse oder derlei betteln und vielleicht ihr letztes Hemd (oder ein Smartphone?) dafür geben wollen.

    Viele Grüße

    • Milchkuh sagt

      @ esined
      für Ihren Kommentar bekommen Sie fünf Punkte (Maximalzahl). Nur bezweifle ich , dass kaum jemand den Hintergrund der letzten Sätze begreift.

      • Esined sagt

        Sorry, das mit dem Voting war ein Versehen, kann man das wieder rückgängig machen????

        Vielen Dank, Milchkuh.
        Ich befürchte, Sie haben leider recht. Aber an Ihrem Kommentar sehe ich doch, dass nicht nur ich mich mit solchen Gedanken trage.

    • Ich fürchte, auf diese Situation müssen wir noch lange warten. Wir Bauern müssen es endlich schaffen unsere Produktionsmengen in den Griff zu bekommen.
      Ausserdem gehört es zu unseren Aufgaben Öffentlichkeitsarbeit zu betreiben, und bei den Verbrauchern das Verständnis zu wecken, dass gute Produkte einfach ihren Preis wert sind. Wir Bauern brauchen Produktpreise, die uns eine zukunftsfähige Entwicklung unserer Betriebe ermöglichen.

      In der derzeitigen Situation hilft es auch nicht, noch noch mehr zu erzeugen. Das Minus auf dem Konto wird nur noch größer.
      Noch ein Wort zu den Bürokraten: Auf unserem Betrieb habe ich kürzlich einen Kontrolleur vom Landwirtschaftsamt gehabt. Der hat sich aufgeführt, so was habe ich noch nie erlebt. Ich kam mir vor wie ein Schulbub.
      Meine Abschiedsworte an ihn beim Verlassen unseres Betriebes waren: Wissen Sie was uns fehlt? ein klein wenig Hunger, dann würden Sie anders mit uns umgehen……

      • Karl sagt

        Was jedem Kontrollor fehlt? Die überzeugten und überzeugenden Worte des Bauern: “RRRunter von meinem Acker!!!” …kannst du natürlich erst machen, wenn du keinen “Fördervertrag” mehr unterschreibst -mit dem dein hochwertiges Produkt das ganze Jahr über ZERspekuliert wird…und nur Agrarmarkt und Raiffeisen sich dumm verdienen und sich überdies halb tot lachen darüber, dass das niemand durchschaut- mit weniger Arbeit, weniger Maschinen aber zumindest ein paar Euro im Schrank (niemals auf ‘ner Bank!!!) lebt sich’s auch vorzüglich… Ich hab mir selber diese neue Freiheit erkämpft und das ist -entgegen der öffentlichen Programmierung auf Wachstum- gar nicht ganz einfach, aber es geht!

  27. Normalerweise sollte ein landwirtschaftlicher Betrieb mit ca. 50 Hektar Nutzfläche ein sicheres Einkommen erwirtschaften können und das ohne Subvensionen ,aber die Regierungen der EU sind daran intressiert das Volk mit billigen Füllstoffen bei Laune zu halten. Und wenn man überlegt das nur ca.15% des Durchsnittseinkommen für Nahrung aufgewendet wird, was normalerweise bei 50% liegen sollte dann kann im System etwas nicht ganz stimmen. Eine Regierung welche die Landwirtschaft für andere Interessen opfert, die opfert auch ihr Volk.

  28. Jeanette sagt

    Ich selbst habe keine Milchkühe sondern Ferkel.. und was soll ich sagen .. der Markt ist ruinös .. gestern wieder gefallen .. und sparen kann ich nicht ! Ich kann nicht nichts füttern oder am Vet sparen .. wir sind selbst ein kleiner Betrieb.. ich kenne meine Schweine .. sie haben einen Namen oder zumindest eine Nummer .. wir kennen ihre Macken und ihre Leistung .. wir sind genau solch ein Betrieb den der Verbraucher und die Politik will.. klein und Familiär aber wenn es so weiter geht können wir nicht mehr existieren .. ich will keine Ausstände oder Schulden haben, lieber gebe ich meinen Job in der Landwirtschaft auf und gehe Vollzeit arbeiten .. aber ist es das was unsere liebe Politik und Verbraucher will ?? Ich denke auf Dauer hat das alles kein Sinn und wir werden wie alles andere aus dem Ausland importieren .. wo es keine Politik und Verbraucher gibt die sich als Melkkuh oder Umweltsünder sehen .. in denen es andere Gesetze gibt und man noch billiger produzieren kann.. aber dann geht es um andere Stückzahlen als uns mit ein paar Schweinen und “Hauspreisen” unter druck zu setzen .. dann dürfen die lieben Discounter und Verbraucher sehen wie sie ihre Kühlschränke voll bekommen weil es sich für den Hersteller der Schweine/Milch nicht lohnt zu liefern …

    • Milchkuh sagt

      @ jeanette
      Sie haben einen gewaltigen Vorteil- gegenüber dem gemeinen Volk – Ihr Wissen um die Zucht.
      Sie werden, in einigen Jahren, einen gewaltigen Aufschwung erleben und es werden Preise für die Schweine bezahlt, dass können Sie sich heute garnicht vorstellen.
      Denn dieses Geld/Gier/Subventionsmonster der Politik muss einfach irgendwann ein Ende finden- leider werden viele Menschen daran zugrunde gehen.
      Bitte nicht aufgeben.

    • die Gefahr ist, dass irgendwann die Discounter mir ihrem Vermögen die Betriebe aufkaufen und selber produzieren. Siehe Ferrero. Die haben sich, soweit ich weiß, Nussplantagen gekauft und diktieren den Preis. So geht das.

  29. Biobauer Andreas sagt

    weil Bauer Willi für die Kommentare je Satz so miserabel bezahlt und das weit weg von Kostendeckung ist, kann nun auch nicht mehr gute, frische, gesunde Kommentare liefern, die Bauern, Kühe und Leser glücklich machen. Ich gebe für heute auf und überlassen die Kommentare den Discountschreibern.

    Aber günstig anbieten, kann ich was Gebrauchtes, neulich in der Allgäuer Zeitung zum Thema “Gesprächsrunde in Oberstaufen: Preisverfall macht Allgäuer Milchbauern Angst”:

    Der Verbraucher ist schuld? Was soll er denn kaufen? Wo ist die hochwertige Vorzugsmilch als Heumilch aus der Region von behornten langlebigen Kühen, die sich nur von Gras und Heu ernähren und nicht von Getreide als Kraftfutter, stinkenden Silagen und Importsojamist? Die Bauern nehmen Hochleistungsvieh, raspeln 6 mal im Jahr die Wiesen kurz, nix blüht mehr, keine Schmetterlinge, keine Wildbienen und jetzt jammern sie rum, weil das Allgäu doch nicht mit den 1000er Kuhställen im Osten konkurrieren kann. Mit etwas gesundem Menschenverstand hätte man das wissen müssen, man hat falschen Beratern vertraut und ein paar Mahner hat man ausgelacht. Vielleicht ist das Drama jetzt die einzige Chance sich zu besinnen und umzudenken. Wie man hochwertige gesunde Milch erzeugt und dabei Kühe und Landschaft gesund erhält ist seit Urzeiten bekannt. Ich wünsche dem Allgäu eine Rückkehr zu diesen Traditionen, lest mal wieder wie Peter Dörfler in seiner Allgäu Trilogie vor 80 Jahren die Gefahr der sich ausbreitenden Güllewirtschaft beschreibt…

    • Bauer Willi sagt

      Weil ich für meine Kommentare ja nix bekomme, geh ich jetzt lieber wieder Weizen mähen. Ich überlasse die Kommentare heute lieber denen, die immer was schreiben (müssen). Melde mich wieder, wenn der Weizen vom Feld ist.
      Bauer Willi

      • Biobauer Andreas sagt

        Dito, ich hock jetzt auch gleich auf den Mähdrescher den restlichen Dinkel abhauen 🙂

    • Sandra Schobel sagt

      Andreas,
      jetzt sei bitte mal ganz ehrlich zu dir selbst – natürlich erst, wenn der Dinkel ab ist, oder vielleicht auch schon auf dem Dreschkasten, da hat man ja Zeit zum Nachdenken, während man seine Runden dreht – und überlege mal, wie viele Leute bereit wären, diese Heumilch zu kaufen? Ich befürchte, dass dieser Markt schon gesättigt ist durch diverse Anbieter.

      Glaubst du wirklich, dass die Rinderhaltung im Allgäu durch solche Programme gerettet werden kann?

      • Biobauer Andreas sagt

        Nachdem Konzepte vom Bauernverband ja nachdrücklich gescheitert sind, was sonst sollte Allgäuer Milchbauern retten? Milchpulver erzeugen für den Iran, wie der Bundesjodelminister jetzt vorschlägt.

        Zur Info: eine Bioheumilch gibt es in ganz Süddeutschland nicht, wie kann dann der Markt gesättigt sein?

        Heumilch ohne Kraftfutter hat den Vorteil, dass die Stallplätze der oft neu gebauten Ställe benutzt bleiben, aber die Leistung insgesamt zurückgeht und der Preis steigt.

        Eine Bioheumilch lässt sich im LEH für 99 ct platzieren bei einem Auszahlpreis von 60 ct für die Bauern! Und damit würde unsere Palla sicher schwarze Zahlen schreiben, sie hat zwar nur die 1/2 Leistung aber nur 1/4 der Kosten.

        Stichwort: Low-Input-Milch

        So jetzt muss der Mähdrescher in die Scheune und der Kipper unters Dach.
        Wegen der Hitze waren die Erträge leider recht bescheiden…

        • Alois Wohlfahrt sagt

          Ich mache mir um die Milchbauern im Allgäu eigentlich keine Sorgen. Irgendwann werden es die letzen Molkereien und Bauern kapieren und ihr Alleinstellungsmerkmal am Markt suchen und finden. Das Allgäu ist eine ideale Milchregion für den deutschen Markt. Diejenigen, welche weiterhin am Maßstab Weltmarkt festhalten, werden halt ständig wieder in die Krise kommen oder eben daran scheitern.

    • Palla sagt

      Mich würde mal interessieren wovon Du wirklich lebst, Andreas! Nach allem was ich bisher gelesen habe produzierst du Ziegenkäse, baust Dinkel im Hochschwarzwald an und hast Gnadenbrottiere. Davon und von jeder Menge Ideologie kann man nicht leben. Es muss also weitere Einkommensquellen oder Geldgeber im Hintergrund geben!

      • Biobauer Andreas sagt

        Hallo Palla, gestern war die lokale Presse hier, sie machen eine Serie über Landwirte heute. Die Frau von der Zeitung sagt, ich sei der erste, den sie treffe, der nicht jammert, es ginge ihm schlecht. Der Artikel erscheint morgen oder Sa. ich werde ihn hier einstellen, da steht alles drin.

        Soviel vorab, ich verdiene an einer Ziege sicher das Vielfache wie Du an einer Kuh, denn Du zahlt bei jedem Liter drauf und ich komme auf 6 Euro je Liter von der Ziege.

        Ich kann ehrlich auch nicht verstehen, wieso ihr nicht viel früher reagiert habt, es war doch seit Jahren klar, dass es so kommen wird. Mit Biomilch wird man sicher auch nicht reich, aber draufzahlen tun meine Kollegen gottseidank noch nicht. So mein Dinkelbrot muss aus dem Ofen, wie man mit Getreide Geld verdient, habe ich hier als Kommentar beschrieben: https://www.bauerwilli.com/das-broetchen-im-wandel-der-zeit/

  30. Theo sagt

    Traurig! Und während ich diesen Bericht lese, ruft mich ein Bekannter an und überbringt die Todesnachricht eines lieben Nachbarn!
    Puh, der Tag fing so sonnig an!

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