Bauer Willi
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Das Tribunal

Am kommenden Wochenende findet in Den Haag das „Monsanto-Tribunal“ statt. Veranstalter sind diverse Nicht-Regierungs-Organisationen, aber auch Vertreter politischer Parteien werben für diese Veranstaltung.  Der Ort wurde wohl bewusst so gewählt, um eine gedankliche Nähe zum Sitz des Internationalen Gerichtshofes herzustellen.

Hier die Einführung auf der Homepage des Monsanto-Tribunals:

„Für eine wachsende Anzahl von BürgerInnen in der ganzen Welt ist der amerikanische Konzern Monsanto das Symbol für die industrielle Landwirtschaft: eine Produktionsform, welche durch den massiven Einsatz von Chemikalien die Umwelt verpestet, den Verlust der biologischen Vielfalt beschleunigt und massiv zur globalen Erwärmung beiträgt.
Monsanto fördert ein Modell von Industrielandwirtschaft, das weltweit mindestens ein Drittel der anthropogenen Treibhausgasemissionen verursacht. Die industrielle Landwirtschaft ist zu einem grossen Teil verantwortlich für die Abnahme von Bodenfruchtbarkeit und Grundwasserreserven, für Biodiversitätsverlust und Artensterben, sowie weltweit für die Verdrängung von Millionen von Kleinbauern. Mit der Patentierung von Lebewesen und Saatgut bedroht dieses Modell die Ernährungssouveränität von uns allen.“

Wer diese Zeilen aufmerksam liest, erkennt schnell, dass nicht nur Monsanto, sondern generell das Modell der „industriellen Landwirtschaft“ auf der Anklagebank sitzen. Es geht den Veranstaltern also nicht nur um Glyphosat, sondern um die derzeitige Wirtschaftsweise insgesamt.

Renate Künast, ehemalige Landwirtschaftsministerin und Vertreterin der Partei „Bündnis 90/Die Grünen“ bewirbt diese Veranstaltung auf ihrer Facebook-Seite. Auch hier ist an den Begriffen „Monokulturen“, „Gentechnik“ und „Agro-Landwirtschaft“ (Anmerkung: was ist Agro-Landwirtschaft?) klar zu erkennen, dass mit dieser Veranstaltung die Form der Landwirtschaft in Misskredit gebracht werden soll, die von der überwiegenden Zahl der Landwirte heute praktiziert wird. Interessant die Erläuterung, dass es sich beim Monsanto Tribunal um „eine zivilgesellschaftliche Gerichtssimulation“ handelt.

Der Vorwurf an Monsanto lautet „Ökozid“ –  auch in diesem Wort verbirgt sich ein bewusstes Täuschungsmanöver: Die Ähnlichkeit zum Begriff „Genozid“ für Völkermord soll die Geschäftstätigkeit der Agrarkonzerne kriminalisieren.

Hier die Posts von Renate Künast:

29.7.2016: „Das Monsanto-Tribunal braucht unsere Unterstützung. Denn Engagement und Veranstaltungen kosten. #monsanto“
6.10.2016: „Das internationale Monsanto-Tribunal findet ab nächster Woche in Den Haag statt! Monsanto betreibt und fördert ein Modell der industriellen Landwirtschaft, das weltweit zu Umweltverschmutzung, Zerstörung und Hunger führt. Das prangern wir an und erstellen nebenbei noch unsere Vision einer gerechten Zukunft.“
11.10.2016: „Am Wochenende findet das so genannte Monsanto-Tribunal, eine zivilgesellschaftliche Gerichtssimulation in Den Haag statt. Monsanto zerstört mit seiner Agro-Landwirtschaft, Monokulturen und Gen-Technik die Menschenleben und den Planeten.“

Ergänzend sei noch gesagt, dass diese Veranstaltung keine rechtliche Relevanz hat. Es handelt sich um einen reinen Schauprozess, dessen Ausgang, eine „Verurteilung“ von Monsanto, vermutlich schon im Vorfeld feststeht.

Bernhard Barkmann, www.blogagrar.de
Susanne Günther, schillipaeppa.net
Marcus Holtkötter, @BauerHolti, Holtkötter-Agrar.de
Willi Kremer-Schillings, www.bauerwilli.com

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123 Kommentare

  1. Friedrich sagt

    Lieber Stadtmensch und Andres Müller. Ihr werft uns Landwirten so einiges vor. Wir haben nicht nach Flächenprämien gerufen . Wir rufen auch nicht nach Südlink, Umgehungsstraßen, Autobahnen oder Bau-und Gewerbegebieten. Dies wird uns alles vorgesetzt , sowie uns auch die Biogasanlagen propagiert wurden. Jetzt wirft man uns das alles vor . Die EU will effiziente Landwirtschaft , jeder Quadratmeter soll bewirtschaftet werden. Dafür werden wir auch jedes Jahr kontrolliert (20%). Ohne Flächenprämien, aber höheren Produktpreisen, sähe das alles anders aus. Die schwachen Ackerflächen wären aufgeforstet oder zu Holzumtriebsplantagen geworden. Durch die Flächenprämien ist alles durcheinander gekommen . Wenn Brüssel sagt, es werde alles blau , dann wird alles blau. So einfach ist das. Mit jeder neuen Straße oder Baugebiet kommen Flurbereinigungen . Damit werden die Flächen größer. Das müßt ihr uns aber nicht vorwerfen. Wir müßen uns leider der Planwirtschaft von Brüssel, Berlin und den Landeshauptstädten unterordnen. Wie kam es denn zur Viehdichte im nordwestlichen Niedersachsen ? Hier hat man im südlichen Niedersachsen das Vieh mit staatlichen Programmen rausgekauft und mit staatlicher Förderung im Norden die Aufstockung gefördert. Je mehr Ställe , desto besser. Das dürft ihr uns aber nicht vorwerfen. Kein Betrieb kann Strukturpolitik betreiben. Jeder muß seine Chance nutzen. Die Politik führt uns ständig mit irgendwelchen Lockangeboten vor und wenn es nicht mehr passt ,werden neue Gesetze verfasst. Hier empfehle ich einmal hier ins Archiv zu schauen . April 2016 : Staatliche Manipulation. Hier geht es um Nitrate. Weil unsere Politik zu feige ist , wird mit falschen Angaben die EU dazu gebracht gegen Deutschland aktiv zu werden, um so zu einer neuen Düngeverordnung zu kommen. Dabei würde das vorhandene gesetzl. Regelwerk ausreichen. So wird aus dem Regelwerk eine Umweltdiktatur. So müßen die Landwirte das ausbaden , was unsere Politiker versaut haben. Würde euch einmal das Buch von Willi empfehlen. Die „Sauerei“ gibt viele Antworten.

  2. Walter Parthon sagt

    @Stadtmensch
    Wenn der Frosch mit dem Hungernden streitet
    Am 16. Oktober ist Welternährungstag. Bis heute sterben täglich Tausende Menschen an Unterernährung. Neben Krieg ist Hunger eine der größten Bedrohungen der Menschen, oft genug in ein und demselben Land. Immer noch hungern 800 Millionen Menschen. Wie sieht die Zukunft aus?

    In 30 Jahren leben 9 Mrd. Menschen auf der Erde. Jeder von ihnen beansprucht Fläche. Zur Zeit der Jäger und Sammler viel, heute mindern Pflanzenbau und Nutztierhaltung den Flächenbedarf. Dennoch: Alle Lebewesen haben Grundansprüche an die Natur. Dabei hatte die Nutzung der Natur immer Vorrang vor deren Schutz! Denn Menschen sind (wie die Tiere) Natur-Konsumenten. Sie müssen ständig Lebewesen schädigen/töten, um zu überleben. Ein Leben in Harmonie mit der Natur ist eine unerfüllbare Wunschvorstellung – und in der Natur auch nicht angelegt.

    Naturschutz wird erst möglich, wenn unsere existenziellen Bedürfnisse durch „naturkonsumierende“ Aktivitäten erfüllt sind. Unsere Lebensweise belastet die Natur: Unsere Ernährung basiert auf Naturkonsum. Doch während Pflanzenbau und Tierhaltung Natur lediglich nutzen und verändern, zerstören unsere Siedlungen und Infrastrukturen dauerhaft Natur.

    Der Mensch schafft sich zur Erfüllung seiner Ansprüche eine Umwelt (Landschaft), die nur begrenzt naturkonform ist. Fläche ist nicht vermehrbar. Je mehr Menschen es also gibt, desto intensiver wird die Umwelt genutzte. Die Kulturlandschaft Mitteleuropas ist 7.000 Jahre alt. Der Vorrang der Artenvielfalt war immer nur auf den geringproduktiven Standorten gerechtfertigt. Streitet der Frosch mit dem Hungrigen um dieselbe Fläche, ißt der Mensch Froschschenkel…

    Bis in die 1970er Jahre haben Landwirte eine hohe biologische Vielfalt geschaffen, als Koppelprodukt der Nahrungsmittelerzeugung. Diese Kopplung ist heute weniger eng. Dies kollidiert mit einer Einstellung zur Natur als Heimat (Robert Habeck) oder als Gegenentwurf zum eigenen Stadt(er)leben. Landwirtschaft soll in einer immer naturnäheren Landschaft stattfinden.

    Es stellt sich aber die Frage: Kann eine nichtindustrielle Landwirtschaft eine städtisch-industrielle Bevölkerung ernähren? Kann man Landschaft, die durch Landwirtschaft geschaffen wurde, erhalten ohne diese weiter als Wirtschaftsraum zu nutzen? Selbst Ökoverbände sprechen heute von einer notwendigen „ökologischen Intensivierung“. Zu Recht.

    Denn ohne eine Entwicklung der Landwirtschaft in den letzten 30 Jahren würden heute 3,5 Mrd. Menschen hungern. 30 Jahre weiter wären es bereits 5,5 Mrd. – mehr als die halbe Menschheit! Weltweit machen produktive Gebiete 15 % der nutzbaren Landfläche aus, in Europa sind es 50 Prozent. Das bedeutet nicht nur Glück, sondern auch Verpflichtung!
    Schützen wir unsere Natur auf Kosten dieser Menschen? Sie werden es uns berichten, wenn Sie an unsere Haustür klopfen! Wie bekommen wir sie in Zukunft satt? Wie versorgen wir sie mit Energie und (nachwachsenden) Rohstoffen? Wie rechtfertigen wir die Bebauung wertvollen Acker- und Grünlandes? Wie argumentieren wir im Naturschutz? Es gibt viele Fragen, die auf eine Antwort drängen. Und es ist wichtig, die richtige Antwort zu geben. Die nachhaltig-intensive Landwirtschaft ist nicht nur alternativlos, sondern ein Gebot der Moral! Auch im Sinne der Natur, denn nur so bekommt sie den Platz, den sie haben sollte.

    • Andreas Müller sagt

      @Walter: und in nochmals 30 Jahren oder 60 Jahren? Kommt dann die 3. Landwirtschaftliche Revolution?

      Landwirtschaft hat einmal für Artenvielfalt gesorgt, jetzt vernichtet sie Diversität und Böden unter dem Deckmantel der Ernährung der Welt.

      • bauerhans sagt

        homo sapiens breitet sich aus und sorgt mit seinen hinterlassenschaften für vernichtung der erde,aber wir sind ja dabei den mars zu erobern.

        • Stadtmensch sagt

          Und ich dachte schon, ich wäre hier der Nihilist. Hört wenigstens auf, den Umweltschützern Knüppel zwischen die Beine zu werfen! Euch stört niemand beim Weiterwurtschteln und dünne Bretter bohren. Anerkennung dürft ihr dafür nicht erwarten. Der träge Massenmensch muss aus seinem Tiefschlaf gerissen werden. Das kann man ja wenigstens versuchen. Es gibt viele Ansätze zur nachhaltige Nahrungsmittelproduktion. Keiner sollte darin bestehen, das Wissen und die nachhaltige Produktionweise der 70% „unmodern“ produzierenden Kleinbauern in die Tonne zu treten, sie zu entmündigen und vom Land zu vertreiben. So läuft es zur Zeit und deshalb klopfen sie bei uns an. Krieg ist der Terror der Reichen gegen die Armen – Terror ist der Krieg der Armen gegen die Reichen.
          http://www.washingtonsblog.com/2011/11/neoconservatives-planned-regime-change-throughout-the-middle-east-and-northern-africa-20-years-ago.html

          • Ehemaliger Landwirt sagt

            Wer will die Landwirtschaft in der dritten Welt in die Tonne werfen, bestimmt nicht der deutsche Landwirt.

            Wenn ich mal nicht mehr weiter weiß (Bereich Landwirtschaft),
            dann gehe ich nach Köln auf die Domplatte und hole von Menschen Tipps, von Menschen die noch nicht einmal einen Salatpflanze bis zur Erntereife bringen.

          • bauerhans sagt

            „Hört wenigstens auf, den Umweltschützern Knüppel zwischen die Beine zu werfen!“

            die hauen uns knüppel zwischen die beine,indem sie uns nicht real entschädigen wollen,wenn flächen aus der produktion genommen werden sollen d.h. anstatt den entgangenen ertrag auszugleichen,sollen wir mit brosamen abgespeist werden.

  3. Friedrich K. sagt

    Solche Aktionen werden durch ein Netzwerk von hochmotivierten Medien-Profis unterstützt.
    Campaigner für Deutschland ist laut http://www.monsanto-tribunald.org/Wer-wir-sind Holger Lauinger, Journalist und Filmemacher, der in der SEELAND Medienkooperative arbeitet. Hier eine Beschreibung eines Seeland-Workshop aus http://seeland-medienkooperative.org/projekte/workshops/

    „Reportage – Die Macht des selektiven Blicks
    (1- 2 Dozent*Innen, 2,5 Tage)
    Die Macht des Bildes in der Reportage ergründen junge Medienmacher*innen im Alter von 14 bis 20 Jahren in einem Workshop, der für die Jugendmedientage des Verbandes Jugendpresse Baden-Württemberg konzipiert wurde. In einem ersten Teil sprechen wir über journalistische Haltung, Konzept und Storyboard, Interview, Kameraarbeit und Schnitt. Anschließend realisieren die Seminarteilnehmer*innen in zwei Gruppen zwei Kurz-Reportagen.
    (!)
    Im Zentrum steht die Macht der tendenziöse Berichterstattung. Eine Gruppe hat den Auftrag ein negatives, die andere ein positives Bild eines selbstgewählten Themas zu zeichnen.
    (!)
    Dazu gehört die Erstellung eines Storyboards, Filmarbeiten, Besprechung der Resultate, Schnitt und Präsentation. Parallel zur Erstellung tauschen wir uns intensiv über Strategien, Erfahrungen und Verantwortung der Filmschaffenden aus. Am Ende des Workshops werden beide Resultate präsentiert. Der Workshop ist für 12 bis 18 Teilnehmer*innen, ab 14 Jahre konzipiert.“

    Alles klar?

  4. Wilfied Furchert sagt

    Monsanto lernte ich während der Jahre 1997 und 1999 kennen. Ich war damals verantwortlich für den Ackerbau in einer Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaft. Der damalige Vertriebsleiter für Osteuropa wollte Round up in der DDR verkaufen und bot an, Feldversuche zu sponsoren. Weil die Akademieinstitute nicht mit dem Klassenfeind kooperieren wollten oder durften, besann man sich auf einen ehemaligen Mitarbeiter. Und so fanden die Versuche auf den Feldern meines damaligen Betriebes statt. Neben dem Herbizid kamen auch Maschinen aus Übersee auf den Hof. Demonstriert wurden revolutionäre Anbautechnologieen, die bis dahin in Deutschland kaum bekannt waren, aber alle auf den Einsatz von Round up basierten, wie Mulchsaat von Mais, Direktsaat von Weizen nach Luzerne, Unkrautbekämpfung vor dem Auflaufen des Weizens mit minimalen Aufwandmengen Glyphosat.
    Nicht alles hat funktioniert wie in Nordamerika, aber meine Kollege und ich haben viel lernen können über Produktionsmethoden, die enorm Kosten und Resourcen sparen und der Erosion entgegen wirken.
    Was aber nach der Einführung der glyphosatresistenten Pflanzensorten abging ist Wahnsinn, war aber in diesem kranken System, das auf Profitmaximierung basiert zu erwarten.
    Pflanzenschutz sollte in der Öffentlichkeit nicht nur negativ dargestellt werden. In China hatte ich eine völlig neue Übersetzung für die Mittel gegen Pest ( Pestizide ) gehört. Fungizide sind Medizin gegen Pilze. Also die Betrachtung von PSM aus Sicht der Humanmedizin. Selbst der letzte Traumtänzer weiß, dass Medikamente alles andere als gesund sind. Auch diese töten Antagonisten. Außerdem können wir davon ausgehen, dass die Farmariesen viel mehr Geschäft machen als Monsanto und zudem die deutschen Krankenkassen ausplündern.

  5. Friedrich sagt

    Habe gerade mit unserem Willi GewhatsAppt. Er ist also auf dem Weg nach DenHaag. Gott sei Dank , haben wir“ einen Mann vor Ort“. Da können wir ja die Pressestimmen mit denen von unserem Willi vergleichen. Ich denke , daß wird mal wieder spannend !? Unsere Spendensammler haben es wohl nötig , sonst würden die da nicht alles auffahren. Wie hieß es doch mal :“ Wenn das Geld im Kasten klingt , die Seele aus dem Fegefeuer springt“. Es scheint ja viele Leute mit einem schlechten Gewissen zugeben , die das nötig haben.

    • Walter Parthon sagt

      Ökozid oder Genozid?

      Am 14 Oktober geht es in Den Haag um Großes: Dann steht die zukünftige Bayer-Tochter Monsanto vor einem „Tribunal“. Nein, nicht vor dem Internationalen Strafgerichtshof. Sondern auf dessen Vorplatz. Es ist ein Schauprozess der maximale Medienabdeckung garantieren soll. Das wird wohl funktionieren. Denn Ziel ist es, den „Ökozid“ – in geschickter Anlehnung an den „Genozid“, Völkermord – als Verbrechen gegen die Menschlichkeit anzuprangern. Ökozid hört sich giftig an und meint die Zerstörung unserer Lebensgrundlagen. Botschafterin des Tribunals ist die Juristin Renate Künast. Zu den Unterstützern zählen die Arbeitsgemeinschaft bäuerlicher Landwirtschaft und Demeter.

      Interessant wird es, wenn es um das eigentliche Ziel des Schauspiels geht: Das Tribunal soll „bezüglich der Gefahren der industriellen und chemischen Landwirtschaft und der Notwendigkeit, das landwirtschaftliche Paradigma zu ändern“, sensibilisieren. Monsanto ist nur der Platzhalter für ein System, das man angreift – das uns zugleich ernährt. Innerhalb von 20 Jahren hat die weltweite Landwirtschaft es geschafft, zwei Milliarden Menschen mehr satt zu machen. In deutschen Lebensmitteln nähern sich Rückstandswerte von Pflanzenschutzmitteln oder Antibiotika dem Promillebereich. Unsere Landwirtschaft hat ihre Emissionen innerhalb von 25 Jahren um 15 % verringert, im selben Zeitraum aber die Produktivität bei Getreide um 28 % und bei Milch um 16 % gesteigert.

      Das alles reicht nicht. Im Gegenteil: Es dient vielmehr als Beweismittel des Ökozids. Denn ohne „Pestizid“ wäre das nicht möglich gewesen. Der Untergang droht, deshalb scheint es legitim, wenn Sprache und Maßnahmen eskalieren. Es erschreckt, wenn selbst Juristen, zudem mit Bundestagsmandat, sich für Schauprozesse engagieren. Denn es erinnert fatal an Staaten, denen demokratische Regeln fehlen. Werner Schwarz erklärte auf dem Landesbauerntag: „Von etablierten Parteien hört man die Klage, in der Flüchtlingsdebatte werde von einigen mit Schlagworten gefischt. Nur bei landwirtschaftlichen Themen scheint es akzeptabel zu sein, mit Schlagworten und schiefen Fakten nach Wählerstimmen zu angeln.“

      Zugleich laufen wir sehenden Auges in einen echten Ökozid, eine drohende Marktkrise im Biosektor. Der Biolandbau verzeichnet Zuwächse, die manchen erstaunen und von vielen bejubelt werden. Das ist Angebot getrieben von einer massiven staatlichen Förderung. Aber werden diese Mengen vom Markt aufgenommen? Erste Sättigungsgrenzen zeichnen sich ab. Wer tritt in einer Krise an die Seite der Biobauern und sagt: Ich helfe euch da raus? Wie schwierig stabile Felderträge ohne Pflanzenschutz sind, hat dies Jahr gezeigt. Verteidigt die Politik deshalb Kaliumphosphonat als Mittel gegen Pilzerkrankungen im Ökolandbau? Der Irrsinn: Auch Glyphosat ist ein (Glycin) Phosphonat. Der Unterschied: Politisch.
      Früher diente die klassische Landwirtschaft der Ernährungssicherung. Heute dient sie als Fanal des Weltunterganges. Doch wohin führt uns dieser Weg? In den 1970er Jahren machte die Grüne Revolution mittels Düngung, Pflanzenschutz und neuen Hochertragssorten aus Import- Exportländer für Lebensmittel. Doch die Dividende dieser Revolution ist längst „aufgegessen“. Ohne einen Nachschlag, eine nachhaltige Intensivierung der Landwirtschaft, droht ein echtes Verbrechen gegen die Menschlichkeit: Der Genozid durch Hunger.

  6. Friedrich sagt

    Sandra Harm , du sprichts uns Landwirten aus der Seele. Vielen Dank für das Video von Frau Dr. Schröder. Die GRÜNEN sollten sich schämen für soviel Volksverdummung !!!

    • Sandra Harms sagt

      Friedrich, mir ist es rätselhaft, warum nur eine handvoll von den mund aufmacht,oder in dem fall etwas hier (oder anderswo) schreibt…. wir sind nahezu 200.000…. warum zum teufel findet sich keiner, der mal so richtig auf den putz haut, das muss doch möglich sein einen zu finden….

  7. Sandra Harms sagt

    Eine schmieren komödie, oder wie soll man es nennen? zum einen ist klar, welches urteil gefällt wird, zum anderen scheint einigen einiges unklar zu sein, es geht nicht um monsanto, die firma wird nur hergenommen als sündenbock, es geht um nichts weiter als grüne idiologie, verbreitung dieser, der aquise von spendengelder für diverse NGO`s, und dem allerschlimmsten von allen punkten, Verdummung der menschen. tja so siehts aus !
    da kommt renate künast um die ecke und macht natürlich mit bei dieser schmieren komödie, klar war auch nicht anders zu erwarten das sich irgendwer von den grünen bei einem solchen spektakel beteiligt, aber schaut man mal genauer hin, so ist dieser schauprozess, auch wenn er laut renate künast eine „gerichts simulation“ ist, im eigentlichen sinn, nichts weiter wie selbstjustiz. frau künast als juristin sollte das eigentlich wissen, und im sinne ihrer glaubwürdigkeit als juristin auch nicht an dem theater, beteiligen. aber für sie sind halt ihre idiologien wichtiger als ihr ruf als jurist.
    Es wurden auch keine mühen gescheut extra für dieses lustspiel in 3 akten, worte zu kreiren, „ökozid“ abgeleitet von genozid, was so viel heist wie völkermord, passend dazu die rede von Dr. Christina Schröder aus dem bundestag, siehe link.
    ich persönlich bin kein freund von brauner gesinnung, braunen vergleichen und deratigen dingen, Aber mal ganz deutlich, Selbst die schlimmsten verbrecher aller zeiten Bekamen in nürnberg einen fairen prozess, wer sich ein wenig mit geschichte auskennt weis das. die show veranstulltung von morgen, ist alles andere als fair zu betieteln und das noch bevor sie überhaupt stattgefunden hat. mich würde einmal interessieren was wohl, Dr. Norbert Lammert als Bundestagspräsident zu dem verhalten von renate künast sagt, als rechtspolitische Sprecherin der deutschen Bundestages und mitglied des Rechtsausschusses, sollte man meiner meinung nach ein anderes verhalten an den tag legen…oder als das allermindeste, von solchen ämtern und aus solchen ausschüssen zurücktreten,bevor man sich mit seinem handel auf ein nieveau begibt, welches im tiefsten keller nicht zu finden ist.
    Was hält uns landwirte eigentlich davon ab mal den spieß umzudrehen? das können wird doch auch, was die können, warum nicht einen schönenschauprozess vor dem bundesgerichtshof abhalten, als angeklagte die intendanten der fernsehsender die permanent nur lügen uber uns verbreiten, Peta und andere NGO`S für die verbreitung von nicht genemigten bildern und filmmaterial aus unseren ställen, die Vorsitzenden der presseverbände für permanente falschdarstellungen, und damits ein weinigprominent wird, Anton hofreiter für sein buch voller lügen und schlussendlich renate künast für beihilfe zur selbst justiz im fall monsanto.

    https://www.youtube.com/watch?v=wZOE2Ec55Q0

    • Mark Rössler sagt

      Wer sich nicht verschleiert wird gesteinigt.

      In Den Haag kommt eine Schar an Hasspredigern zusammen, denen geltendes Recht und Wissenschaft nicht passt.
      Man könnte meinen es handelt sich um ein Treffen von Salafisten, nein es sind unscheinbare unter dem Deckmantel Umwelt, handelnde Protagonisten.

      • Stadtmensch sagt

        Ich wäre sehr dafür, dass sich die erhitzten Gemüter wieder beruhigen damit die Vernunft eine Chance hat. Zur Zeit läuft die Debatte hier auf dem Niveau „lügender Yeti gegen kluge Frau Doktor“. „Ökoterroristen“ gegen „freiheitlich demokratische Grundordnung“. Ihr könnt niemals alle Vorwürfe, die bei diesem „Tribunal“ zur Sprache gebracht werden, wegdiskutieren! Es ist Druck aufm Kessel und wir müssen reden! Fragt mal die Umweltschützer in Honduras oder Guatemala (falls noch welche leben), was sie unter Konzerninteressen verstehen.

        Rudolf Herren:
        „Die Industrie hat sehr intelligent all die vom Ökosystem geleisteten Dienste ausgelöscht und mit Geschäft ersetzt. Sehen sie sich Bestäubung, Schädlingsbekämpfung, Wasser- und Nährstoffzirkulation an…GMO, Pestizide, Hybriden – alles von der Natur gratis gelieferte wir durch Business ersetzt.“

        Noch etwas zum Thema „der Feind steht im Osten“:
        http://www.washingtonsblog.com/2011/11/neoconservatives-planned-regime-change-throughout-the-middle-east-and-northern-africa-20-years-ago.html
        http://www.zeit.de/2014/44/financial-warfare-sanktionen-russland

        Habt ihr mal den Film „Agora – die Säulen des Himmels“ gesehen?

  8. Friedrich sagt

    Greenpease braucht wieder Spenden. Der Weg zur Spende ist immer gleich auf der Homepage zu sehen. Mit dem Grundwasser kann ich hier nur feststellen , daß hier bei uns vor Ort der Grundwasserspiegel um einen Meter abgesenkt wurde , aber nicht von der Landwirtschaft , sondern von den hier lebenden Verbrauchern. Dagegen kämpfe ich als Landwirt seit über 20 Jahren , aber unsere GRÜNEN Minister in Niedersachsen rühren keinen Finger, gerade auch deshalb , weil wir Alternativen aufgezeigt haben. — Wir Landwirte kämpfen nicht für Monsanto , sondern für Glyphosat. Unseren Grünen Freunde
    haben uns nun dazu gebracht zu Mulchen , aber das klappt nur , wenn ich das Unkraut regulieren kann, ansonsten müßen wir wieder Pflügen. Übrigens meine Biolandnachbarn pflügen wieder , weil es sonst mit der Unkrautbekämpfung nicht mehr funktioniert. Die Felder sahen bei denen aus , als noch gemulcht wurde , als ob die Unkraut ernten wollten.
    Es hat also alles zwei Seiten der Medallie. Bis jetzt hat mir noch kein Kritiker erzählt , wie er die Menschen ohne Agrarchemie satt bekommen will ? Wir haben immer 10 – 20 Mill. Tonnen mehr oder weniger an Ernte zum weltweiten Verbrauch. Es reicht also. Wenn wir die EU auf Bio umstellen würden . Was würde passieren? Von den 300 Mill. Tonnen Getreide , die jetzt geerntet werden , würden 150 Mill. to werden. Also 50% weniger. Dann ständen 150 Mill. to weniger zur Verfügung. In Europa würde gehungert und weltweit in den armen Ländern sowieso. Auf den Fleischverzehr verzichtet hier auch keiner. Im Gegenteil , wir müßen 30% des geringwertigen Fleisches exportieren , weil es hier keiner mehr ißt. Ich habe noch keine schlüssige Alternative gezeigt bekommen, die einen überzeugen könnte. Immer nur von Monokulturen, Nitrat, Wasserverbrauch, Pestizide,
    Bauernselbstmorde ,Wildbienensterben usw. zu berichten hilft wenig. Das sind alles nur Schlagworte . Das sagen immer nur die , die mit Landwirtschaft nichts zu tun haben, aber immer nur gut Vorschläge haben. Dann sprudeln die Spenden !!

    • Reinhard sagt

      Mit Sicherheit ist das Tribunal auch (?) eine Spendenaktion. Man sollte nie vergessen, dass z.B. Greenpeace ein grosses Unternehmen ist mit einem Jahreseinkommen 2015 von 89 mio Euro, dem stehen Ausgaben von 78 mio gegenüber. Kein schlechtes Geschäft. Und da ist halt Werbung (hier in Form des Tribunals) nötig. Und wie bei der „kommerziellen“ Werbung wird halt viel gelogen und übertrieben. Nicht nur die Industrie ist geldgierig.

      • Mark Rössler sagt

        Man sollte die industriellen Tochterunternehmen von Greenpeace nicht außer acht lassen. Der Greenpeace Konzern kommt weltweit auf jährlich Einnahmen von rund einer halben Milliarde Dollar.

        Da ist es praktisch wenn die PR-Abteilung gegen gewisse Wirtschaftsbereiche Stimmung macht und man auf der anderen Seite neben Spenden, dann auch noch die eigenen Firmen profitabler macht, weil man die Politik dahin lenkt.
        Ähnliche Lobbyarbeit von „normalen“ Konzernen würde auf das übelste nieder gemacht werden aber GreenNGOs dürfen alles, sind ja die Guten.

  9. rebecca sagt

    Ich versteh die Bauern nicht die meinen sie müssen Monsanto verteidigen, oder sie werden durch die Kritik angegriffen.

    Statt einmal in Ruhe zu überlegen ob oder wo ihnen Monsanto nutzt, oder wo ihnen das Treiben Monsantos vieleicht sogar schadet.

    Das Kühnast Geschwätz sollte keiner auf die Goldwaage legen. An den Grünen kommt man halt bei solchen Inititaiven schwer vorbei und sie bringen auch einen kräftigen Schub.

    Wobei mit der zitierten „industriellen Landwirtschaft“ mit Sicherheit nicht der kleine oder mittlere Betrieb der seine 50 oder auch 200 Hektar beackert gemeint ist.

    • bauerhans sagt

      „Ich versteh die Bauern nicht die meinen sie müssen Monsanto verteidigen“

      SO EIN QUATSCH!
      kein bauer verteidigt monsanto.

      • rebecca sagt

        Dann können die Bauern die hier so und anderswo so aufgeregt sind offenbar nicht lesen.

        Zitat:+++
        Das Monsanto Tribunal ist eine internationale zivilgesellschaftliche Initiative, um Monsanto für Menschenrechtsverletzungen, Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Ökozid zur Verantwortung zu ziehen. Angesehene Richter werden die Aussagen von Opfern anhören und einen beratenden Standpunkt liefern, gefolgt von Verfahren des Internationalen Gerichtshofs. Eine andere und parallel stattfindende Veranstaltung, die People´s Assembly, bietet die Gelegenheit für soziale Bewegungen, sich zu versammeln und für eine Zukunft zu planen, wie wir sie wollen. Das Tribunal und die People´s Assembly finden vom 14. bis zum 16. Oktober 2016 in Den Haag, den Niederlanden, statt.
        +++

        http://www.monsanto-tribunald.org/

  10. Sabine sagt

    Also, ich verstehe es nicht ganz. Wenn uns Konzerne im Allgemeinen und Nahrungsmittel- und Chemiekonzerne im Besonderen so auf den Keks gehen, könnte man schlicht diese Art Unternehmen und Kapital zu vergesellschaften abschaffen. Ist ja nicht so als wären unser HGB vom Himmel gefallen und unsere Konzerne und Kapitalmärkte agieren nur so, wie sie agieren, weil wir ihnen dafür eine rechtliche Grundlage geschaffen haben.
    Was man, denke ich, Konzernen nicht vorwerfen darf ist, dass sie versuchen ihre Kapital zu mehren und ihre Position im Wettbewerb zu verbessern. Dafür gründet man solche Unternehmen, nicht um Moral und Anstand zu mehren.
    Wenn man also jetzt in einem Prozess außerhalb des offenen Rechtsweges einen Schuldigen sucht, sieht das für mich nach der Suche nach der Moral in einem Ding aus statt in einer natürlichen Person, wo doch nur dort eine solche Suche erfolgsversprechend wäre.

    • Mark Rössler sagt

      Hätte man ja abblasen können, Bayer übernimmt 😉

      Der böse Ami ist bald Geschichte, der anti-Amerikanusmus in Deutschland erreicht mal wieder Hochsaison.

  11. JosefHo sagt

    Hallo Bauer Willi,

    warum schreiben Sie nicht auch das, was Monsanto vor hat, wie finanzkäftig Monsanto ist und welch unausgewogenes Machtverhältnis seit der geplanten Übernahme von Bayer CS AG entstehen könnte. (und vielleicht auch die volkswirtschaftlichen Konsequenzen solch starker Oligopole)
    Ich habe oft das Gefühl, dass viele konventionelle Bauern das Gefühl haben den Monsanto-Konzern in Schutz nehmen zu müssen! Warum?

    Sie erwähnten schon mal dass Ihr Sohn in Erwägung zieht,evtl. ihren Betrieb auf Ökolandbau umzustellen.
    Falls das so kommt, und es mit guter, sehr sorgsamer Ansprache an Bodenstruktur und Bodenleben passiert, dann glaube ich dass sie sehr beeindruckt sein werden wie sich Ihr Boden positiv verändert, (vorallem durch das weglassen der Fungizide; Pilz-unterdrückenden-Mittel) und daraus klar wird, wie wenig man so Monsantos der Welt wirklich braucht.

    Viele Grüße,

    JosefHo

      • Andreas Müller sagt

        Bauer Willi war 20 Jahre bei Pfeifer & Lange als Berater für 1200 Landwirte zuständig, da berät man hat gerne „ehrenamtlich“ weiter….

        https://de.wikipedia.org/wiki/Zuckerr%C3%BCbe_H7-1

        “ In den USA wurde die herbizidresistente Zuckerrübe H7-1 bereits 2009, im zweiten Jahr nach der Markteinführung, auf ca. 475.000 Hektar angebaut. Die Fläche ging 2010 auf etwa 450.000 ha zurück, lag jedoch 2011 erneut bei 475.000 ha. Dies entspricht etwa 95 Prozent der gesamten Zuckerrüben-Fläche in den USA. Zudem erfolgt ein Anbau in Kanada auf etwa 15.000 Hektar.[3] Bezogen auf den weltweiten Anbau der Zuckerrübe, der 2010 etwa 4,66 Millionen ha betrug, liegt die Anbaufläche durch den Anbau in den USA und Kanada bei etwa 10 Prozent.[3]

        Die Gesamtfläche für den Zuckerrübenanbau ist in den USA mit etwa 500.000 ha etwas größer als die in Deutschland (2011: 396.000 ha). In der Europäischen Union ist der landwirtschaftliche Anbau der transgenen Zuckerrübe nicht erlaubt.

        • Andreas Müller sagt

          Freue mich schon auf die Zeit nach Glyphosat…

          http://www.transgen.de/anbau/1429.resistente-superunkraeuter-gentechnik.html

          „Schon seit einiger Zeit planen die großen Agro-Konzerne für die Zeit nach Glyphosat. So wurden im Januar 2015 in den USA eine gv-Baumwollsorte und eine gv-Sojabohne von Monsanto zugelassen, die resistent gegen den Wirkstoff Dicamba sind. Gegen den Wirkstoff, der 1965 zugelassen wurde, gibt es es bisher nur wenige Resistenzen bei Unkräutern. Auch eine neue gv-Maissorte mit einer Resistenz gegen Dicamba will Monsanto auf den Markt bringen. Schon vor einigen Jahren hat BASF bei Mais, Weizen oder Raps sein Clearfield-System eingeführt, das aus den ebenfalls älteren Imidazolinone-Herbiziden und den passenden toleranten Nutzpflanzen besteht – wobei die Toleranz nicht gentechnisch erzeugt, sondern mit Mutationszüchtung erzielt wurde.

          Dow AgroScience hat bei Mais, Sojabohnen und Baumwolle gentechnisch veränderten Pflanzen entwickelt, die gegen das in den 1940er Jahren zugelassene Herbizid 2,4-D tolerant ist. 2014 erteilte die US-Landwirtschaftsbehörde die Anbauzulassung für zwei Soja- und eine Maissorte. Seit 2015 sind sie unter dem Markennamen Enlist erhältlich. Dow vermarktet sein System als wirksame Alternative zu Roundup.

          Doch eine langfristige Lösung im War on Weeds (Nature) ist es wohl nicht. Auch mit dem Wechsel zu einem anderen Wirkstoff bleibt das Grundproblem bestehen, nämlich die Abhängigkeit von einzelnen Herbiziden, die früher oder später durch resistente Unkräuter unwirksam werden. „Wir müssen aus dieser Tretmühle herauskommen,“ zitiert die New York Times David A. Mortensen, einen Agrarwissenschaftler der Pennsylvania State University. Zudem sei nun tatsächlich mit den viel beschworenen „Superunkräutern“ zu rechnen, die gegen mehrere Herbizide resistent geworden sind und kaum noch zu bekämpfen sind.

          Wissenschaftler fordern schon seit längerem, neben der dringend notwendigen Erforschung neuer Wirkmechanismen müsse die Unkrautbekämpfung insgesamt wieder auf eine breitere Basis gestellt werden. Im Sinne des integrierten Pflanzenschutzes müssten verschiedene Maßnahmen miteinander kombiniert werden wie vielseitige Fruchtfolgen, Mischkulturen, die Anpflanzung von Bodendeckern, und – unter anderem – auch der Einsatz von Herbiziden und der Anbau herbizidtoleranter Nutzpflanzen.“

          • bauerhans sagt

            „Freue mich schon auf die Zeit nach Glyphosat…“

            nach glyphosat kommt ein teureres mittel!

            • Mark Rössler sagt

              Wenn Argumente fehlen, dann kommen Mythen, Märchen und vor allem die Lobbykeule.
              Das man sich damit jegliche Diskussionsgrundlage selbst entzieht scheint für einige eher nicht zu verstehen zu sein.

              Gerade wenn man dann versucht eine ganze Lobbyindustrie zu vertreten, denn die GreenNGOs betreiben außer Lobbyarbeit eigentlich keine weiteren Tätigkeiten.
              Gute Lobbyisten schlecht Lobbyisten?

            • Andreas Müller sagt

              Bauer Willi – dann viel Spaß mit meinen Freunden in Den Haag. Vielleicht werden Sie danach etwas wacher?

          • Schmeckt Gut sagt

            Andreas, jetzt geht´s aber ab, oder? Was sollen diese ganzen Ausführungen über Glyphosateinsatz in Amerika. Wir sind europäische Bauern und hier ist der Einsatz von transgenen, herbizidresistenten Nutzpflanzen verboten und nicht erwünscht (der LEH kann es sich nicht erlauben, deshalb in die Schlagzeilen zukommen. Er versucht sich mit GMO-frei zu profilieren). In 30 Jahren kann es allerdings schon anders aussehen, wenn wir noch mehr wirksame Pflanzenschutzwirkstoffe verlieren. Dann begeben wir uns nämlich in Abhängigkeit von Zuchtunternehmen, die dann über diverse Nicht-GMO-Sorten verfügen werden – mit Resistenzen gegen diverse Schaderreger. Da wir keine Alternative haben, weil uns Mittel fehlen, bleiben nur diese teuren Zuchtsorten. Der LEH verschärft diese Situation noch – mit immer weltfremderen Auflagen. Monsanto ist doch garnicht das Problem – der Konzern verdient doch garnichts mehr an dem Wirkstoff Glyphosat denn die Patente sind ausgelaufen. Es geht um den Pflanzenschutzmitteleinsatz an sich und wenn ich Willi richtig verstehe geht es ihm darum, auf diese Zusammenhänge hinzuweisen.

            • Bauer Willi sagt

              Danke. Darauf hinweisen, sich aus erster Hand informieren. Wer war sonst noch von den Kommentatoren hier in Den Haag?
              Bauer Willi

          • Andreas Schmid sagt

            Freue mich schon auf die Zeit nach Glyphosat…

            Ich würde mich über eine paragraphenfreie Landwirtschaft freuen.

    • Jens Wesemann sagt

      Ja, lassen Sie uns über Monsantos Finanzkraft sprechen.
      Es wird in vielen Foren der Eindruck aufgebaut, als sei Monsanto ein Konzern mit unerschöpflichen finanziellen Ressourcen. In Wahrheit ist Monsanto ein Mittelfeldspieler.
      Nur zum Vergleich:
      Monsantos Verkaufserlöse im Jahr 2014 waren 14, 194 Mrd. Dollar. Die Bio-Supermarktkette Whole Foods machte in demselben Jahr 15,855 Mrd. Dollar. Ich kann nicht erkennen, inwiefern Monsantos Wirtschaftsinteressen zu verurteilen sind, die von anderen Firmen aber nicht.
      Dass Bayer nach einer Übernahme von Monsanto unberechenbar mächtig würde, wird übrigens von Experten, so weit mir bekannt, angezweifelt.
      Zum Abschluss noch dies: Bei mir persönlich entsteht der Drang, Monsanto zu verteidigen, schlicht aus dem Umstand, dass ich in den vergangenen Jahren feststellen musste, dass jede mir bekannte Behauptung über die „bösen Machenschaften“ der Firma entweder frei erfunden (Verantwortung für Bauernselbstmorde in Indien) oder einseitig verzerrt wiedergegeben ist (Schmeiser vs. Monsanto z.B.).

      • rebecca sagt

        Und täglich grüßt das Propagandaministerium…. Whole Foods die weltgrößte Bio Supermarktkette als Beleg für die angebliche „Mittelmößigkeit heranzuziehen ist reine Propaganda.

        Und betrachten man die Netto Umsatzrenditen, dann wird noch klarer wie deppert das „Argument“ ist.

        Whole Foods 2014 : 3,48 %
        Monsanto 2014 : 17,28 %

        Ansonsten gibts reichlich belegbare Argumente gegen Monsanto. Man muss die natürlich auch sehen wollen.

        • Andreas Müller sagt

          danke Rebecca,

          Umsatz ist halt nicht Rendite, oder wonach legen Sie Ihr Geld an Jens Wesemann. Hoffentlich nicht bei der Telekom ; )

        • Jens Wesemann sagt

          Hallo!
          Danke für die Zahlen.
          Welche belegbaren Argumente gegen Monsanto meine Sie? Ich bin gern bereit, meine Position zu überdenken, wenn es Argumente gibt, die sich als real herausstellen.

          • rebecca sagt

            Ich zitiere mal,
            ++++

            MARKTBEHERRSCHENDE STELLUNG

            Monsanto setzte im vergangenen Geschäftsjahr 15 Milliarden Dollar um und verdiente unter dem Strich 2,3 Milliarden Dollar. Weltweit kommt der Konzern im Saatgutgeschäft auf einen Marktanteil von 26 Prozent. Kritiker monieren eine Einschränkung der Sortenvielfalt und der Unabhängigkeit der Bauern, vor allem in Entwicklungsländern. Denn die beherrschende Stellung von Monsanto in vielen Märkten könne zu einem deutlichen Anstieg der Saatgutpreise führen, wie laut Weltlandwirtschaftsrat etwa bereits bei Baumwolle zu sehen ist. Für viele Bauern werde das Saatgut dann zu teuer, so Kritiker. Die gentechnisch veränderten Sorten seien zudem oft nicht für die Wetterbedingungen in Entwicklungsländern geeignet und Schädlingen nicht gewachsen. Weitere Düngemittel und Pestizide müssten eingesetzt werden.

            GESCHÄFTSPRAKTIKEN

            Als weltgrößter Saatguthersteller dominieren die Amerikaner das Geschäft wie kein anderer Konzern. Landwirte, die gentechnisch verändertes Saatgut von Monsanto kaufen, müssen eine Vereinbarung unterzeichnen, in der sie sich verpflichten, kein Saatgut aus der Ernte für die kommende Aussaat aufzuheben und zu verwenden – anders als das über Jahrhunderte in der Landwirtschaft üblich war. Kritiker werfen dem Konzern die rigorose Verteidigung seiner Patente mit Gerichtsverfahren vor. Monsanto weist die Vorwürfe zurück, man verteidige nur sein geistiges Eigentum. Das von Monsanto entwickelte Saatgut habe Eigenschaften, die in der Natur normalerweise nicht aufträten, begründet der Konzern den Patentschutz. Nach Einschätzung von Umweltschutz-Organisationen erhöht sich für die Landwirte aber dadurch die Abhängigkeit von einigen wenigen Saatgutfirmen. Viele Bauern würden durch die hohen Kosten in den Ruin getrieben.

            +++++

            http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2016/09/14/monsanto-die-brutalen-herren-ueber-das-saatgut-dieser-welt/

            Nur zwei Punkte aus Reuters Artikeln dazu( auch auf der Reuters Homapage zu finden wenn jemanden die DWN zu lolig sind.)

            • Jens Wesemann sagt

              Merkwürdig. Bei Reuters konnte ich keine entsprechenden Artikel finden. Auch seltsam, dass DWN seine Quelle nicht einfach verlinkt hat.

              Das Patentargument ignoriert allerdings, dass es Patente auf Saatgut bereits seit vielen Jahrzehnten gibt, lange vor Gentechnologie. Und hier in Deutschland gibt es meines Wissens um die 600 Saatgutzüchter. Wenn ich das deutsche Sortenrecht richtig verstehe, wäre es mir hier auch nicht einfach so gestattet, Samen aufzubewahren.

            • Sabine sagt

              Ja, wobei das Aufheben von Saatgut eh nur bei samenfesten Varianten Sinn macht. Viele Saaten sind jedoch eh als Hybride im Handel, oder? .. und da macht es überhaupt keinen Sinn, die wieder auszusäen.
              Zudem ist es eine betriebswirtschaftliche Entscheidung mit alten, samenfesten und patentfreien Sorten zu arbeiten oder sich eine u.U. leistungsstärkere Hybride auf den Hof oder in den Garten zu holen.
              Da finde ich schon das Nachweis- und Zulassungsverfahren für Sorten bedenklicher. Das ist allerdings nicht von den Saatgutfirmen in Gesetzesform gegossen worden, sondern von unseren gewählten Vertretern. Ich vermute, dass da der ein oder andere Hobbygärtner sich unwissentlich mit seinen selbstgebastelten oder getauschten Sorten da in einem eher dunkel-grauem Bereich bewegt.

            • bauerhans sagt

              „Ich verstehe auch nicht weshalb die Bauern mit einer solchen Begeisterung den Ast absägen auf dem sie sitzen.“

              glyphosat wird über 40 jahre eingesetzt und ist in der zeit nicht auffällig gewesen,wenn es sachgerecht angewendet wurde!

            • Mark Rössler sagt

              Monsanto ist seit Jahren nicht mehr Marktführer im Saatgutgeschäft.

              Bei GVO sind sie es noch aber da verteilen sich nach den abgelaufenen Patenten nur die Marktanteile in den nächsten Jahren ganz neu.
              Es hat im Bereich GVO auch kein Unternehmen so viel auf eine Karte gesetzt wie Monsanto.

            • Mark Rössler sagt

              Und die pauschale Behauptung, dass die Bauern kein GVO-Saatgut nachbauen dürfen ist schlicht und einfach falsch.
              Dieses Märchen hält sich leider aus Unwissenheit oder böser Absicht.

              Ich würde der DWN nicht vertrauen, eine zwielichtige Nachrichtenseite mit klarer Tendenz gegen die westliche Wertordnung zu wettern.

            • Mark Rössler sagt

              Stadtmensch,
              ich sehe in unserer westlicher Gesellschaft die freieste Form.
              In vielen östlichen Staaten würden Organe wie DWN lange nicht mehr agieren, weil die dann im Knast verschwunden wären oder nicht mehr auffindbar…

      • Stadtmensch sagt

        Dauerhafte Abhängigkeit der Bauern ist der beste Gewinn:
        http://future.arte.tv/de/gentechnik
        Wer die Saat hat hat das Sagen. Bei GMO wird man alles Mögliche „abschalten“ können, um „Missbrauch“ vorzubeugen. Bei Pay-TV oder Software sehe ich mit solchen Prinzipen keine Probleme aber bei Nahrungsmitteln? Ich meine, sie nehmen das traditionelle Saatgut weg, verbessern es und verkaufen es wieder. Damit ist das traditionelle Saatgut weg vom Fenster (füllt den Genpool des Saatgut Tresors). Mal abgesehen von Kontaminationen, die immer passieren können.

        Ich finde die Technologie der gezielten Genveränderung als Ergänzung zur Züchtung sinnvoll, aber derzeit ist das Verhältnis Aufwand zu Gewinn sehr dürftig (s.o.) und nur dadurch zu rechtfertigen, dass man Nutzpflanzen mit eingebauter „Freischaltung“ durchsetzen möchte. Oder warum betreiben die Institutionen wie die Rockefeller- und Gates Foundation Initiativen wie AGRA und Svalbard Global Seed Vault. Sie wollen Kontrolle – der Gewinn ergibt sich dann von selbst.
        Ich traue einem ehemaligen Chemiewaffenhersteller keine Motivation wie „Welternährung“ zu.

        • Jens Wesemann sagt

          Arte ist nun nicht gerade ein Born der Objektivität bei dem Thema GMOs.
          GV-Saatgut wird auch nicht allein von Firmen wie Monsanto oder Syngenta entwickelt, sondern ebenso an Universitäten oder kleinen, unabhängigen Instituten und Firmen.
          Soweit ich weiß, ist die in Bangladesch angebaute Bt-Aubergine (oder besser: Bt-Brinjal) das Produkt einer indischen Firma, Mahyco.
          Die heutige Firma Monsanto ist übrigens nicht mehr die Firma, die zur Zeit des Vietnamkrieges und früher, wie viele andere Firmen auch, das Entlaubungsmittel Agent Orange herstellte. Dazwischen liegen Jahrzehnte von Firmenzusammenschlüssen und Aufspaltungen.
          Ich höre übrigens kaum jemanden Vorwürfe gegen VW erheben wegen ihrer Tätigkeiten in den Dreißiger und Vierziger Jahren.

          • Stadtmensch sagt

            Das ist auch wieder sowas: warum sollte man Planzen essen, die ihr eigenes Insektizid produzieren? Mal abgesehen davon, dass sich trotzdem immer resistente Schädlinge entwickeln werden, ist man nun gezwungen, quasi Giftplanzen zu essen oder zu füttern. Wissenschaftler, die Studien über Langzeitfütterungsversuche erstellt haben, wurden gezielt diskredidiert. Hier tobt ein Kampf, den man so zusammenfassen kann:
            „Wahrheit ist, was sich durchsetzt“, und da haben Milliarden schwere Konzerne einfach die längere (finanzielle) Puste, als klamme Haushalte staatlicher Gremien, die obendrein meist mit „befangenen“ Wissenschaftlern besetzt sind. Warum gibt es in den USA keine Kennzeichnungspflicht für GMO? Nee, in so einem Umfeld kann kein Vertrauen entstehen. Unsere Funktion ist die des „Endverbrauchers“ mehr nicht. Mitsprache – Fehlanzeige!

            • bauerhans sagt

              „Unsere Funktion ist die des „Endverbrauchers“ “

              der souverän entscheiden kann,wieviel er fürs essen oder just for fun auszugeben bereit ist.

            • Jens Wesemann sagt

              Pflanzen produzieren ihre eigenen Abwehrstoffe, weil sie nicht vor Fressfeinden fliehen können. Das ist kein Phänomen, das erst durch gentechnische Eingriffe hervorgerufen wird. Siehe den traurigen Vorfall im vergangenen Jahr, als ein Rentner an einer Zucchini starb, die unerwartet viel Cucurbitacin produziert hatte.
              Wir essen auch keine Bohnen roh, sondern kochen sie, um sie genießbar zu machen.

              Meinen Sie mit „Wissenschaftler“ möglicherweise Gilles-Eric Seralini? Die Gründe für die Ablehnung seiner Studie über Ratten liegen in der schlampigen Durchführung der Studie selbst. Auch wundert es mich, dass Seralini für seine Langzeituntersuchung zum Thema Karzinogeität ausgerechnet Sprague-Dawley-Ratten verwendet hat, einen Rattenstamm, der bekannt ist für spontane Tumorenbildung. Dass er das als Fachmann nicht gewusst hat, ist kaum vorstellbar.
              Auch ist Wahrheit in der Wissenschaft nicht automatisch das, was sich durchsetzt, sondern das, zu dem es die sichersten Belege gibt. Das ist mit dem wissenschaftliche Konsens gemeint.
              Der menschliche Einfluss auf das Klima zum Beispiel ist gut belegt. So gut, dass die große Mehrheit der Wissenschaftler dies anerkennt. Mit der Sicherheit von GMOs ist es nach den Ergebnissen von ca. 1800 Studien in den letzten 20 Jahren nicht anders.
              Dass die Qualität und Unbedenklichkeit von Nahrung stets geprüft werden muss, ist selbstverständlich.
              Und soweit mir bekannt, gibt es in den USA sehr wohl eine Kennzeichnungspflicht für GMOs, allerdings von Bundesstaat zu Bundesstaat unterschiedlich geregelt. Ich frage mich nur, warum man einen Herstellungsprozess kennzeichnen soll, der, nach allem, was wir wissen, unbedenklich ist?

            • Stadtmensch sagt

              Danke für die Belehrung mit den pflanzeneigenen Abwehrgiften. An althergebrachte Kultupflanzen und ihre Inhaltsstoffe sind Mensch und Tier vielleicht besser angepasst, als an synthetische?! Seien sie nun durch Bakteriengene untergeholfen oder von außen appliziert worden. Den Herstellungsprozess für GMO würde ich bei einer Verachthundertfachung des PSM-Einsatzes in den Anbaugebieten Südamerikas auch nicht als unbedenklich bewerten. Selbst bei Glyphosat ist man sich nach 40 Jahren noch nicht sicher, wie es nun auf die Darmflora und auf Bodenpilze wirkt. Die sozialen Folgekosten einer Verdrängung der Bauern, die sich diese Hochertragssorten nicht leisten können, spielen ja ohnehin keine Rolle (da reicht ein Zaun).

            • rebecca sagt

              Die Kennzeichnung des Herstellungsprozesses ist schon aus Transparenzgründen angebracht.

              Außerdem gibts viele die einer Aussage wie „nach allem was wir bisher wissen ist es ungefährlich“ nicht trauen und auch vertrauen wollen.

              Ich verstehe auch nicht weshalb die Bauern mit einer solchen Begeisterung den Ast absägen auf dem sie sitzen. Es zeigt sich immer wieder das sie die Leidtragenden sind wenn es Machtkonzentrationen gibt. Aktuell in Bezug auf die Supermärkte.
              Bei Monsanto und Co gehts in die selbe Richtung. Einige wenige Monopolisten dominieren einen Markt.

            • Mark Rössler sagt

              Kartoffeln und viele andere Nachschattengewächse produzieren Solanin, ein sehr starkes Grift.

              Heutzutage würde selbst ein König den Anbau nicht mehr per Gesetz erzwingen können, wenn Kartoffeln heute erst für den Anbau eingeführt werden würden.

              Im Gegenzug wird aber ein für den Menschen ungiftiges Protein (Bt), das er seit Jahrtausenden mitunter aufnimmt, als eine Art Weltuntergang angesehen…
              Die Entfremdung von der Natur und die fehlende Bildung in Naturwissenschaften machen solche Stilblüten heute erst möglich.
              Die katholische Kirche im Mittelalter lässt grüßen.

            • Mark Rössler sagt

              Für Stadtmenschen scheint es unterschiedliche Chemie zu geben,
              die Natur macht und kann das nicht.

              Und gvPflanzen haben nichts mit synthetisch zu tun.

            • Stadtmensch sagt

              Mark Rössler
              mit ihren tumben Verdrehungen meiner Aussagen und ihren Wikipediainterpretationen können sie vielleicht HIER Punkte sammeln, ernst nehmen kann ich sie damit leider nicht.
              Es ist etwas anderes, wenn ein König eine Kulturpflanze per Dekret zum Anbau freigibt, die bis dato schon lange Zeit von Menschen genutzt wurde. Zumal der Nachbau ausdrücklich erwünscht und kostenlos war. Es ist ein Unterschied, wenn ein Bakterium in Symbiose mit bestimmten (nicht genutzten) Pflanzenteilen ein Insektengift produziert, als wenn die Pflanze selbst (in all ihren Zellen) dieses Gift produziert. (unabhängige Untersuchungen dazu werden behindert wo es nur geht). Es wirkt sich aus auf Nicht-Ziel-Insekten und damit auf die Biodiversität usw. Natürlich kann man das alles ignorieren und von Mittelalter faseln…

  12. Reinhard sagt

    Zum Thema Bt Baumwolle in Indien gibt es hier einen interessanten Bericht eines indischen Baumwollbauern:

    https://medium.com/the-odd-pantry-spillover/high-tech-seeds-in-a-traditional-farm-profile-of-an-indian-gm-farmer-d573a9043e11#.q8ezxu9po

    Und vor dem „Tribunal“ gibt es Information „der anderen Seite“ (die übrigens auf dem eigentlichen „Tribunal“ nicht vertreten ist, deshalb ist „Vorverurteilung“ sicher richtig):
    https://risk-monger.com/2016/10/13/voice-of-farmers-programme/

  13. Kainz Andreas sagt

    Firmen wie Monsanto und konventionelle Landwirte ermöglichen erst eine Ernährungssicherheit der Befölkerung!

    • Gephard sagt

      Mag sein, dass es derzeit so ist. Das heißt aber nicht, dass es andere und bessere Wege als den derzeitigen gibt.

      • bauerhans sagt

        solange der verbraucher an der ladenkasse darüber abstimmt,was ihm schmeckt,darf weiter spekuliert werden.

      • Mark Rössler sagt

        Sicher gibt es immer was zu verbessern, passiert ja auch.

        Hätten die Wissenschaftler die Möglichkeit mehr Biotechnologien einzusetzen, dann wäre der Markt für Fungizide heute sehr gering.
        Leider ist mit als erstes die RounUpReady Eigenschaft auf den Markt gekommen,
        Pilzresistenzen hätten sicher für mehr Akzeptanz gesorgt.

  14. Berglens, Peter sagt

    Lieber Willi,
    mit Deinem letzten Satz betreibst Du doch auch Vorverurteilung.
    Egal, wie die jeweilige Haltung zu Monsanto und/oder zur industriellen Landwirtschaft ist, stehen doch zwischenzeitlich viele belastbaren Fakten fest:
    Die Selbstmordraten indischer Kleinbauern, die sich nicht mehr aus Monsanto- Knebelverträgen befreien können. Rückgang der Sortenvielfalt. Rückgang der Artenvielfalt. Wildbienensterben. Monokulturen. Unkontrollierte Ausbreitung genmanipulierter Sorten (Raps). Keine Verbesserung der Nahrungsmittelproduktion. Fortlaufende Senkung der Grundwasserspiegel weltweit. Immer mehr Pestizide u.v.a. im Trinkwasser. Zerstörung von Kulturlandschaft (dazu reicht mir ein Blick aus dem Fenster). Und so weiter.
    Mir ist natürlich bewusst, dass die Versorgung der Bevölkerung eine große Herausforderung darstellt. Aber Monsanto und Konsorten oder den Agrarkonzernen das Feld zu überlassen, ist aus meiner Sicht nicht der richtige Weg.

    • Jens Wesemann sagt

      Belastbare Fakten?

      Die Selbstmordraten indischer Kleinbauern haben nichts mit Monsanto zu tun, das ist eine Unwahrheit, die Vandana Shiva verbreitet, eine Aktivistin, die sich gern als Nuklearwissenschaftlerin bezeichnen lässt, deren Abschluss tatsächlich aber in Philosophie ist.
      Die Gründe für die Selbstmorde sind vielfältiger Natur, unter anderem Bewässerungsprobleme. Auch fanden die Selbstmorde schon statt, bevor man in Indien Bt-Baumwolle einsetzte.

      Die Ursachen für das Wildbienensterben sind ebenfalls vielfältig, und nach Ansicht der Experten ist einer der Hauptgründe immer noch die Varroamilbe. Inwiefern Neonikotinoide mitverantwortlich sind, ist noch unklar, aber bislang konnte man in mehreren Untersuchungen keinen direkten Zusammenhang herstellen.

      Keine Verbesserung der Nahrungsmittelproduktion? Nie zuvor konnten so viele Menschen weltweit ernährt werden. BT-Brinjal ermöglicht es Bauern in Bangladesch laut eigener Aussage, mit weniger Pestiziden auszukommen, das gleiche gilt für Baumwollbauern in Indien.

      Fortlaufende Senkung der Grundwasserspiegel? Wie hängt das mit GMOs, Pestiziden und Monsanto zusammen?

      Immer mehr Pestizide im Trinkwasser? Ich würde mich über Verweise auf Untersuchungen freuen.

      • Berglens, Peter sagt
        • Josef sagt

          Stimmt alles nicht. Alles völlig grundlos aus der Luft gegriffen um eine äusserst erfolgreiche und vor Allem für die Landwirte vorteilhafte Entwicklung der Landwirtschaft zu diskreditieren. Richtig und wahrheitsgemäss sind allein die von den Agrarchemiekonzernen in Auftrag gegebenen Studien. Strukturwandel, Wachstum und Wettbewerb auf dem Weltmarkt kann also zum Segen für Bauern und Verbraucher und die gesamte Menschheit weiter betrieben werden.

          • Jens Wesemann sagt

            Nein, „richtig und wahrheitsgemäß“ sind die Ergebnisse von hunderten von Studien, von denen ein großer Teil eben nicht allein aus firmenfinanzierter Forschung stammt, sondern auch von öffentlichen oder anderen unabhängigen Instituten.
            Was zählt, ist der wissenschaftliche Konsens. Dieser beruht nicht auf einem Bauchgefühl, sondern auf der Basis der ermittelten Daten.
            Es gibt den Prüfungspozess im wissenschaftlichen Betrieb, der sauber ausgeführte Studien von unsauber geführten trennt, nicht ohne Grund.

            • Josef sagt

              Obiger Beitrag ist nicht ernst gemeint, sondern spiegelt wieder wie einige „professionelle“ Verteidiger der Landwirtschaft in einer Wagenburgmenthalität nach dem Prinzip bestreiten- beschönigen – beschwichtigen vorgehen. Sie verteidigen die Vergangenheit, bieten jedoch nicht die geringste Zukunftsperpektive. Schade dass es hier bei Bauer Willi genauso läuft wie auf allen anderen Agrar Blogs.

        • Jens Wesemann sagt

          Danke.
          Für die Bauernselbstmorde präsentieren Sie einen Artikel aus dem SPIEGEL (kein Born der Sachlichkeit bei dem Thema Gentechnik) von 2006. In dem Artikel selbst stehen die eigentlichen Gründe für die Selbstmorde, außerdem macht der Artikel sehr klar, dass diese bereits vor der Einführung der BT-Baumwolle stattfanden. Wie die Situation heute ist, erschließt sich z.B. aus diesem Portrait:
          https://medium.com/the-odd-pantry-spillover/high-tech-seeds-in-a-traditional-farm-profile-of-an-indian-gm-farmer-d573a9043e11#.566hzn6oe

          Sinkende Grundwasserspiegel durch intensive Landwirtschaft können doch nur bedeuten, dass man sich um Anbaumethoden bemüht, die bessere Ernteergebnisse erzielen, um mehr auf weniger Hektar erzeugen zu können. Auf welche Weise die dafür benötigte Saat gezüchtet wird, ob klassisch oder per genetischen Manipulation, sollte keine Rolle spielen, solange das Ergebnis brauchbar ist.

          Danke für den Link zum Thema Pestizide im Grundwasser. Die Punkte in dem Artikel sind sehr gut nachvollziehbar.
          Ein Grund mehr, Pestizideinsätze zu reduzieren. Die Erfahrungen aus Indien und Bangladesch zeigen, dass das möglich ist.

          Was Wildbienen und die Varroamilbe betrifft, habe ich das tatsächlich mit anderen Informationen durcheinandergebracht. Danke für die Korrektur und die Links.
          Man sollte aber vielleicht die Frage „Was haben Sie für einen Experten“ nicht stellen und gleichzeitig einen Link zu den Netzfrauen posten. 😉

          • Mark Rössler sagt

            Was an den Wirkstofffunden auffällt, das diese in der Masse heute in Fassadenfarben genutzt werden.
            Das kann man der Landwirtschaft in die Schuhe schieben oder man fängt mal endlich an die Probleme der Fassadendämmung anzugehen.
            Für Biozide gibt es immer noch keine ausreichende gesetzliche Regelung, auch das Abwaschen durch Regen von den Wänden wird nicht angegangen,
            Wer seine Fassaden dämmt und mit synthetischen Wirkstoffen gegen Schimmel und Algen behandelt, der sollte das Wasser auf seinem Grundstück auffangen, untersuchen lassen und dann müsste über die Entsorgung entschieden werden.

    • Stefan sagt

      Wenn dem so sein sollte, dann kann man dagegen juristisch im jeweiligen Land vorgehen. Es macht absolut keinen Sinn eine Schauveranstaltung zu veranstalten die garnichts bewirkt sondern nur dazu dient sich selbst darzustellen und Spenden zu sammeln um einen neuen Blödsinn für die Volksverdummung durchzuführen.

    • Bauer Willi sagt

      “ dessen Ausgang, eine „Verurteilung“ von Monsanto, VERMUTLICH schon im Vorfeld feststeht.“ Vermutlich heißt, das man es nicht weiß.
      Bauer Willi

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