Bauer Willi
Kommentare 144

Agrarwende…was ist das?

Ich bin am Mittwoch 13.9. zu einer Podiumsdiskussion in Offenbach a.M. eingeladen. Sie findet im Rahmen des IMPACT Festival statt, auf dem es im Wesentlichen um eine Ideenbörste im Bezug auf Nachhaltigkeit geht.

Hier der Link zur Veranstaltung: https://impact-festival.earth/de/

Ich bin ehrlich: ich war noch nie auf einer solchen Veranstaltung und bin gespannt, was die Aussteller, in der Hauptsache Start-ups, dort zeigen werden.

Was ich aber heute von euch wissen will: Die Eingangsfrage der Moderatorinzur Podiumsdiskussion  lautet: “Was verstehst Du unter Agrarwende und wie stehst Du dazu?”

Diese Frage möchte ich an euch weitergeben. Schreibt es in die Kommentare. Mein Auftritt ist erst um 17 Uhr und so habe ich genug Zeit, mir eure Kommentare anzusehen. Übrigens: ich unterhalte mich auf der Bühne mit Godo Röben, dem ehemaligen Geschäftsführer der Rügenwalder Mühle. Im Vorgespräch waren wir beide uns schon mal sehr sympathisch.

Wenn ihr wissen wollt, wer hinter der Veranstaltung steht, sollte das hier bis zum Schluß lesen: https://impact-festival.earth/de/uber-uns/

Das war dann doch eine Überraschung…

(Aufrufe 4.451 gesamt, 1 heute)

144 Kommentare

  1. Bauer Wolfi sagt

    Ich möchte das Thema “Agrarwende” mal historisch betrachten. Für mich gibt es 5 große Agrarwendeereignisse. Die erste ist die Düngung, aufgrund der wissenschaftlichen Erkenntnisse von Justus von Liebig und Haber und Bosch. Die zweite Agrarwende ist der chemische Pflanzenschutz. Dies zwei wissenschaftlichen Agrarwenden haben die Erträge verfünffacht.
    Die zwei nächsten großen Agrarwenden sind ideologisch. Durch die Zwangskolegtivierung in der Sowjetunion kam es von 1930 bis 1934 zu einer Hungersnot mit 8 bis 9 Millionen Hungertoten.
    Der “Große Sprung nach Vorne ” unter Mao führte durch die Agrarreform zu einer Hungersnot von 1959 bis 1961 mit 15 bis 45 Millionen Hungertoten.
    Die fünfte große Agrarwende ist der Green Deal und noch viel krasser die Ideen der NGOS und des ÖRR.
    Es zählt hier auch mehr die Ideologie als die Wissenschaft.

    19
  2. “Eigentlich ist die Kernfrage doch: Brauchen wir eine Transformation und wenn, warum?” Diese Kernfrage wird nicht mehr gestellt! Wenn es bereits eine Koordinierungsstelle für Transformationsforschung gibt, dann ist die Frage beantwortet, bei einem NEIN würden sich die unzähligen WISSENSCHAFTLER in diesem Bereich ja selbst abschaffen! Also ist die Tranformation existenziell wchtig für das Überleben der Menschheit auf diesem Planeten!

    5
    • Marian E. Finger sagt

      JA! Wir brauchen eine Transformation und nicht wegen der Wissenschaftler, die sich bei einem NEIN selbst abschaffen würden, sondern weil auf einem Planeten mit endlichen Ressourcen unendliches Wachstum nicht möglich ist. Unsere Art zu leben ist jedoch auf unendliches Wachstum und unendlichen Ressourcenverbrauch gebügelt. Das gilt allerdings für die gesamte Menschheit und nicht nur für den westlichen Menschen. Ob ich bei 1,4 Nachkommen einen Ressourcenverbrauch von x Einheiten pro Person habe oder bei 1,4 mal 4 Nachkommen einen Ressourcenverbrauch von 1/4 Einheiten pro Person wie in manchen Teilen Afrikas, macht im Endeffekt keinen Unterschied.

      JA! Wir brauchen eine Transformation, weil die Ressourcen an Erdöl nur noch für 40 Jahre reichen und wir immer noch am Erdöl hängen wie der Süchtige an der Nadel. Kohle reicht noch für 350 Jahre, aber Kohle ist nicht so vielseitig wie Erdöl und auch 350 Jahre sind nicht viel.

      JA! Wir brauchen eine Transformation, weil wir auf den Zusammenbruch der auf fossilen Brennstoffen gegründeten Weltgemeinschaft zusteuern, wenn wir den Kopf in den Sand stecken und einfach weiter business as usual machen.

      Ich bin jedoch der Meinung, dass man die Punkte, die eine Transformation notwendig machen, korrekt bezeichnen sollte. Dass viele Ressourcen wie Erdöl, seltene Erden, sauberes Trinkwasser etc. zu Ende gehen bzw. übernutzt werden, kann wissenschaftlich nachgewiesen werden. Da gibt es nichts zu diskutieren und nichts zu streiten. Ob sich das Klima nun bis 2100 um 1,5 oder 3,4 Grad erwärmt oder überhaupt nicht, ist eine Hypothese, die wissenschaftlich nicht bewiesen werden kann, weil sie in der Zukunft liegt und deshalb experimentell nicht nachgeprüft werden kann. Deshalb kann man endlos drüber streiten und diskutieren.

      Es ist für eine echte Transformation fatal, wenn sie sich auf unbeweisbare Hypothesen stützt, wie das bei der Hypothese vom Klimawandel der Fall ist. Da macht die eine Hälfte der Menschheit sowieso nicht mit und die andere Hälfte will sich bloß bereichern und mit irgendwelchen unsinnigen Start-Ups Geld scheffeln, Investoren locken und ein bisschen rumzocken. Es ist auch fatal, weil das Pferd am falschen Ende aufgezäumt wird. Die Landwirtschaft wird zum Sündenbock gestempelt. Die Kuh wird abgeschafft, weil man ihr den Treibhauseffekt in die Schuhe schiebt, Fleisch als Nahrung wird zur Sünde erklärt usw. Der Ansatz ist jedoch falsch.

      Eine wirkliche Transformation müsste beim Bergbau ansetzen, denn es ist der Bergbau, der uns in ein unendliches Wirtschaftswachstum zwingt und nicht die Landwirtschaft. Es ist die zunehmende Verstädterung, die uns in unendliches Wirtschaftswachstum zwingt. Es ist der permanent wachsende Energieverbrauch, egal, ob die Energie nun von Fossilen, Atom oder Erneuerbaren kommt, weil wir die Energie im Wesentlichen dazu verwenden, die Natur zu zerstören.

      Und nicht zuletzt ist es das Bevölkerungswachstum und vor allem die Armut, in der ein Großteil der Menschheit lebt, die uns in unendliches Wachstum zwingt. Wäre die Transformation ernst gemeint, würde man zuallererst die Armut abschaffen, Bevölkerungswachstum stoppen, Bergbau begrenzen und der weiteren Verstädterung ein Ende setzen.

      Und damit wird ein grundsätzliches Problem sichtbar: Um die Armut abzuschaffen, muss man den Armen mehr Energie zur Verfügung stellen, damit sie Bergbau betreiben, Rohstoffe ausbeuten und sich daraus die Produkte erzeugen, die wir schon haben. Wir haben hier einen unlösbaren Widerspruch, den wir uns nicht eingestehen wollen. Die Klimawandel-Religion dient dazu, diesen Widerspruch zu verstecken, ihn unsichtbar zu machen.

      7
      • Reinhard Seevers sagt

        “Die Klimawandel-Religion dient dazu, diesen Widerspruch zu verstecken, ihn unsichtbar zu machen.”

        Genauso sehe ich es auch Marian! Der reiche Teil der Erde meint, seinen Reichtum auf Kosten der Armen sichern zu können und der arme Teil der Erde will ebenfalls reich werden…mind. aber überleben. Leider ist der Kapitalismus so gestrickt, dass er eine Gewinnerseite und eine Verliererseite benötigt, um zu funktionieren….scheint aber gerade etwas im Wandel zu sein. Die Afrikaner wollen nicht mehr ihren Reichtum an Bodenschätze an die global player verschenken, sondern selbst entscheiden, was sie mit ihren Rohstoffen machen. Wir müssen uns auf einen Rückgang des Wohlstands einstellen…..das will aber keiner hören, deshalb wird der Klimaschutz als Vehikel zur weiteren Ausbeutung genutzt. Es ist hochbrisant, was sich hier zusammenbraut.

        7
        • …aber viel zu undifferenziert. “Unsere” ca. 2800 Milliardäre weltweit und das nächste superreiche 3% nebst “Gefolge” plüntern weiter ungebremst. Letzte Woche wieder Weltraumtouri`s und ich soll auf Fleisch verzichten und du hackst ständig auf den armen Kreuzfahrt-Urlaubern rum…

          3
          • Reinhard Seevers sagt

            Reichtum ist relativ. Relativ gesehen ist die überwiegende Zahl der Bundesbürger reicher, als der Durchschnitt der Weltbevölkerung. Insofern ist jeder verantwortlich, der sich in unserer Gesellschaft seinen Spaß auf dem Rücken der Armen gönnt. Es geht zuerst mal darum, denjenigen, denen die Rohstoffe gehören, einen fairen Preis zu zahlen.
            Einfach mal Sonneborn lauschen: https://www.youtube.com/watch?v=r-neaNBecRE
            Natürlich ist eine Steigerung des Wohlstand global gesehen auch mit der Steigerung von Ressourcenverbrauch und CO-2 Steigerung verbunden…dieses klassische Dilemma ist nicht wegzudiskutieren.

            5
      • Transformation ist für mich das Unwort des Jahres: jeder versteht was anderes darunter, Tansformation ist woke und Transformation ist Selbstzweck mit dem nahezu jeder Unsinn gerechtfertigt werden kann. Und es gibt Profiteure der “Transformation” dazu zählen vorallem auch Wissenschaftler, die in der Transformation eine ergiebige wissenschaftliche Spielwiese sehen, Start ups, die mit HILFE der Transformation hoffen, auch den größten Schwachsinn zu Geld machen zu können, und auch Politiker, die an der Realität scheitern. Das, was z.Zt. unter der Flagge Transformation durch den akademischen Mainstream segelt braucht niemand, am wenigsten die Welt!

        5
        • Marian E. Finger sagt

          Was du beschreibst, sind tatsächlich Phänomene, die unter dem Begriff “Transformation” laufen. Aber diese Sicht ist nur eine Seite der Medaille. Man spricht heute ja nicht umsonst vom “Anthropozän”. Der Mensch hat die Welt in einer Weise verändert und verändert sie immer noch, wie das sonst nur erdgeschichtliche Ereignisse tun.

          Der Mensch setzt im Bergbau jährlich mehr Sedimente um als alle großen Flüsse der Welt zusammengenommen. Der Mensch hat mehr als die Hälfte des ursprünglichen Waldbestandes abgeholzt. Er hat mehr als eine Million künstlich erzeugter Stoffe in die Welt gesetzt, die nicht auf die Ökosysteme angepasst sind, also bislang nicht von Mikroorganismen adäquat abgebaut werden. Im Durchschnitt verbraucht jeder Mensch in Deutschland soviel Energie, wie 100 Menschen auf biologisch-organischem Weg bereitstellen können. Wir haben aktuell also einen “Impact” auf den Planeten, der dem von 800 Milliarden Australopithecinen oder Steinzeitmenschen entspricht. Wir sind also schon in der Lage und durch unsere Lebensweise dabei, die eigenen Lebensgrundlagen zu zerstören, vergleichbar einem Heuschreckenschwarm. Wir wären keine Menschen, wenn wir nicht wenigstens versuchen würden, diesen Prozess zu steuern.

          Exponentielles Wachstum geht eben so, dass es 10.000 Jahre braucht, bis die eine Hälfte des Teichs mit Seerosen zugewachsen ist, aber nur noch einen zusätzlichen Tag, bis der Teich vollkommen zugewachsen ist. Das ist die andere Seite der Medaille.

          1
          • Reinhard Seevers sagt

            Tja, leider wird es nicht möglich sein die Interessen von 8 Milliarden und mehr Menschen so zu steuern, dass eine Besserung erfolgt.
            Es wird Kriege geben um Wasser, Ressourcen, Rohstoffe….keine Vernunft.

            2
            • Marian E. Finger sagt

              Tja, leider ist es schon möglich, die Interessen von acht Milliarden Menschen zu steuern. Man muss ihnen nur den Strom abstellen, die Konten sperren oder mit Pandemien drohen.

              1
              • Reinhard Seevers sagt

                Marian, mind. 4 Milliarden Menschen lassen sich nicht so steuern…die benutzen noch den eigenen Verstand, außerdem haben die weder ein eigenes Konto, noch einen Stromanschluß. 😎

                • Marian E. Finger sagt

                  Wie viele Menschen in Deutschland haben sich brav impfen lassen und die Lockdowns mitgemacht? Waren das bloß 50%? Mir sind da andere Zahlen in Erinnerung.

                  Und nein, die Menschen, die weder Konto noch Stromanschluss haben, haben darauf kraft ihres Verstandes verzichtet. Sie haben weder Konto noch Strom, weil sie arm sind. Und mit armen Menschen kann die Elite fast alles machen, siehe Äthiopien, wo sich der Staatschef einen Superpalast baut, während das Volk verhungert.

                  1
              • firedragon sagt

                “… die Interessen von acht Milliarden Menschen …”

                Herr Finger,
                das wären mind. acht Milliarden Interessen. Diese Menge an Interessen können nicht gesteuert werden.
                Es können Interessen von wenigen Menschen, in den ‘richtigen’ Positionen mit der ‘richtigen Macht’ oder/und der ‘richtigen Angst’ durchgesetzt werden, um acht Milliarden Menschen zu steuern.

                • firedragon sagt

                  Wolfsfeind,
                  eine Agrarwende bekommt der Staat nur mit Hilfe einer Bevölkerung hin, wenn genügend Menschen aus der Bevölkerung lautstarke Forderungen äußern.

          • “Wir wären keine Menschen, wenn wir nicht wenigstens versuchen würden, diesen Prozess zu steuern.”
            Richtig! Ich habe aber große Zweifel, dass der pseudowissenschaftlich-tranformatorische Stuhlkreis, und nichts anderes ist dieses komische Impactfestival, hierzu irgend etwas sinnvolles betragen kann. Am Ende des Tages wird sich die Vernunft durchsetzen, im Ggs. zur Reinhard bin ich hier optimistisch.

            0
            • Brötchen sagt

              Ich auch….das wird. Zumal tun die Regierenden alles dafür, sich unbeliebt zu machen und die “progressiven” Schichten auch.

              Toll heute früh ein Bericht (DLF Nova), über der schwierige Lage der Tierheime.
              Am Mikro der Chef des Dt. Tierschutzbundes, vehementer Forderer für mehr “Tierwohl” in der Lw…….kommt aber selber mit Kosten und AK Mangel nicht klar….und der zwiespältigen Handlungsweise der Haustierhalter.

              Willkommen in der Realität Herr S.

              5
            • Reinhard Seevers sagt

              “Am Ende des Tages wird sich die Vernunft durchsetzen, im Ggs. zur Reinhard bin ich hier optimistisch.”

              Ok, wenn sich Vernunft durchsetzen sollte…aber daran habe ich eben extreme Zweifel.
              Es gibt den ein oder anderen, der es versucht und dabei Spaß verbreitet….leider ist er von der bösen falschen Partei:
              https://youtu.be/IaTTbGLtanc?feature=shared

            • Marian E. Finger sagt

              Weder war es vernünftig, Pyramiden zu bauen noch Kreuzzüge und Hexenverbrennungen durchzuführen noch ein mechanisches Weltbild zu verbreiten noch Weltkriege zu führen noch auf eine Bevölkerung von acht Milliarden anzuwachsen noch in Lockdowns wegen Corona zu machen. Die Vernunft des Menschen ist ein Mythos.

              Und ja, natürlich ist deswegen auch die herbeigeredete “Transformation” weder vernünftig noch zielführend.

              Wie sagt der Kommentator Hans G. hier doch immer: “Der Mensch ist egoistisch, aggressiv und dumm.” Damit hat Hans G. ein deutlich realistischeres Menschenbild.

              3
              • Reinhard Seevers sagt

                Marian, denkst du denn, dass der evolutionäre Trieb zur Fortpflanzung irgendwann aus Vernunftgründen abnehmen wird? Ich denke nicht. Und ich glaube auch nicht, dass in Kürze eine Alternative zur kapitalistischen Wirtschaftsform gefunden wird. Weiterhin denke ich, dass sogar die Religion einen erheblichen Einfluss auf Leben und leben lassen behalten wird….alles in allem ist der Mensch eben ein Wesen, das sich über kurz oder lang selbst elemeniert. Wer das anerkennt wird als Fatalist tituliert, oder als depressiv destruktiver Mitbürger oder oder….
                Wie sagt Nico Semsrott: Freude ist das Fehlen von Information! 😃

                • Brötchen sagt

                  Na doch der “Trieb” der Fortpflanzung nimmt mit steigendem Wohlstand und Bildung ab.

                  Ohne Zuwanderung hatte Dt. die Prognose auf 65 mio zu schrumpfen.
                  Russland schrumpft, Japan schrumpft, China wird auch extrem schrumpfen.

                  1
                • Reinhard Seevers sagt

                  Tja Brötchen, dumm nur, wenn der bisher angenommene Wohlstandszuwachs sich eben nicht, oder nicht mehr einstellt. Dann dürfte nach der Theorie ja eine weitere Beölkerungszunahme eintreten. Afrika wächst inzwischen exponentiell…..schaun mer mal, ob die irgendwann reich geworden sind, oder deren Bewohner zwischenzeitlich zum Reichtum gewandert sind.
                  Bevölkerungsstatistik ist wie Klimaforschung….Wunsch und Wirklichkeit können extrem auseinanderklaffen.

                  1
              • Ich habe geschrieben: …am Ende des Tages…. Das heisst nicht, dass in der Zwischenzeit viel unvernünftiges passieren wird. Die Menschheit hat den Pyramidenbau, die Hexenverbrennung und die Weltkriege überlebt – ganz ohne Transformationsstuhlkreis. Ich geh mal davon aus, dass die Menschheit auch die nächsten Krisen überleben wird – wenn nicht irgend ein Transformationsstuhlkreis mit dümmlichen Ideen dazwischen funkt!

                3
            • Reinhard Seevers sagt

              Mark, in der Landwirtschaft gibt es doch ähnliche Stuhlkreisteilnehmer. Die DLG hat ein Interview mit Dr. Schmidtke vom FIBL geführt. Der sagt u.a.:

              Auszug:

              Ernährung sichern, planetare Grenzen einhalten – wie können Betriebe das schaffen?

              Schmidtke: Wir müssen uns in der Landwirtschaft, unabhängig davon, ob wir konventionell oder biologisch wirtschaften, beiden Zielen, sowohl die Ernährung zu sichern als auch die planetaren Grenzen einzuhalten, eng verpflichtet fühlen. So muss der ökologische Landbau konsequenter als bisher bestrebt sein, die standortgegebenen Möglichkeiten der Erzielung ansprechender Erträge durch gutes Management zu realisieren, gleichzeitig aber auch einen Beitrag zum Erhalt der Biodiversität und zur Senkung der Emission klimarelevanter Spurengase leisten. Ressourcen wie Nährstoffe, Wasser und Boden gilt es effizienter zu nutzen und wo immer möglich zu rezyklieren und zu regenerieren.

              Im konventionellen Landbau stellt sich die Frage anders: Welche Ertragsleistungen in der Tier- und Pflanzenproduktion sind noch vereinbar mit dem Ziel, planetare Grenzen einhalten zu können? In vielen Fällen werden hier beide Ziele nur vereinbar sein, wenn die Intensität zurückgefahren wird, d.h. weniger Dünge- und Pflanzenschutzmittel eingesetzt und die Intensität in der Tierhaltung zurückgenommen werden, um die Emission klimarelevanter Spurengase zu senken und Biodiversität hier mehr Raum bieten zu können. ”

              Man muss sich die Worthülsen ganz langsam auf der Zunge zergehen lassen und sich fragen: Was sagt der da? Bauern sollen sich verpflichtet fühlen die Planetaren Grenzen einzuhalten? Gehts noch größer? Ist der Hebel so groß, dass die Planetarischen Grenzen von denjenigen abhängen, die bereits die Menschen ernähren, welche den Planeten zerstören? Evtl. sollte man die Nahrungserzegung einstellen, das wäre ein wahrer Beitrag zur Einhaltung der Planetaren Grenzen…ich fass es nicht.

              6
  3. Ich nehme Willi durchaus ab, dass er sich im Vorgespräch mit Herrn Röben gut verstanden hat. wenn ich mir so seine Vita betrachte, dann kann dieser Herr sicherlich auf allen Achseln Wasser tragen und bei jedem Trend an vordester Front:
    “Und um den gesamten Markt der Alternativen Proteine auch im Großen und Ganzen voran zu bringen, berate ich die politischen Entscheidungsträger des Landes. So leite ich z.B. in Berlin, mit Renate Künast zusammen, eine Gruppe der TOP-Player im Bereich der Alternativen Proteine, die sich mit der Zukunft dieser Produkte beschäftigt und bin im Beirat des Wissenschaftsministeriums Niedersachsen, das sich mit dem Thema “Zukunft der Ernährung” beschäftigt.”
    Interessant, dass sich gerade die Grünen gemein machen mit dieser Industrieproteinlobby, nix mehr mit Bio und naturbelassener Ernährung etc. Die Grünen auch in diesem Bereich so ehrlich wie beim Thema Waffenlieferungen in Krisengebiete…
    Es ist gut dass Willi dahin geht und auch hier im Blog das Thema aufgreift, es ist einfach Wahnsinn, was bereit alles im Fluss ist und welche durchgeknallte Projekte es gibt.

    13
    • evo.... sagt

      Ja genau!

      Interessant, dass sich gerade die Grünen gemein machen mit dieser Industrieproteinlobby, nix mehr mit Bio und naturbelassener Ernährung etc

      Ich glaube nicht, dass die Sache gut ausgeht. Da würde ich mal die Anderen voraus gehen lassen.Ich habe bei der Damen-Fußball- WM gedacht, dass die Frauen alle keine natürlichen Gesichter mehr haben. Die Trainerin scheint jetzt psychische Probleme zu haben, das kann auch mit schlechter Ernährung zu tun haben.

      Wir vergiften unsere Jugend. Erst muss man ganz gewissenhaft Ernährungsforschung betreiben, bevor man solche Produkte auf den Markt lässt.

      Das ganze wäre aber auch eine Chance für die Bauern!

      1
  4. Christian Bothe sagt

    Artikel aus Top-Agrar dieser Tage: Bakterien statt Milch: “Weil die herkömmliche Milchproduktion mit „Umweltproblemen verbunden“ sei… Das zeigt mir, das auch eine Fachzeitschrift der LW bei Veröffentlichung solcher provokatorischen Artikel nicht unbedingt unsere Primärproduktion und LW unterstützt, was meiner Meinung nach die Aufgabe wäre !Vielleicht auch gewendet unter der neuen jungen Chefredaktion? Mein Kommentar dazu endete dieser Tage mit dem endgültigen Bannstrahl der Redaktion auf meinen diesen o.g. Kommentar, worüber ich mich natürlich köstlich amüsierte! Habe aber sowieso mein Abonnement zum Jahresende gekündigt und das nach über 30 Jahren Bezug der Top -Agrar privat bzw. über meine Firmen! Irgendwie scheinen sich die Redakteure von der Praxis weiter zu entfernen analog des Verhaltens unserer Bevölkerung zur LW und NGW!

    15
  5. Gerhard sagt

    Was verstehe ich unter einer Agrarwende?
    Auch wenn der Begriff Wende bereits sehr abgedroschen ist und sicherlich etwas suggeriert, was für die Landwirtschaft nur schwer umsetzbar ist, da da der Begriff Wende immer ein destruktives Element enthält.
    Agrarwende wäre für mich Verlässlichkeit in die Rahmenbedingungen für die Landwirtschaft hinein zu bringen! Dabei spielt es keine Rolle, ob es für die konventionelle oder ökologische Landwirtschaft ist. Verlässlichkeit in den Rahmenbedingungen, Entbürokratisierung von Prozessen und Entpolitisierung von wissensbasierten und wissenschaftlichen Entscheidungen.
    Man könnte sicherlich einen ganzen Aufsatz zu diesem Thema schreiben, aber die hier genannten Punkte wären für mich das wichtigste an einer Agrarwende.

    4
  6. Wolfsfeind sagt

    seit dem WWKII ging es mit der Nahrungsmittel Produktion nach oben alle hatten viele Jahre genug zu beißen und man wirft mittlerweile einiges in den Container.
    Unter Wende verstehe ich das die Produktion solange gedrosselt wird bis es nicht mehr für alle reicht.
    Das macht auch Sinn den wer weiß den Heute schon was Hunger ist.

    8
  7. Jens, gute Frage, wer würde sich denn von den Anwesenden bereit erklären, in einem Lw-Betrieb oder auch einem “gewendetem” seinen Lebensunterhalt zu verdienen? Ich schätze mal, dass die Zahl sehr überschaubar wäre.

    6
  8. der Jens sagt

    Unter Agrarwende kann ich mir nichts genaues vorstellen.
    Aber meine Fragen wären:
    Wieviele Agrargewendete Betriebe gibt es denn Deutschlandweit oder in Europa?
    Wieviel Nahrung und für wieviele Menschen produzieren denn die?
    Warum sind es nicht mehr?
    Welcher der Anwesenden würde denn in so einem Betrieb arbeiten, oder ihn sogar betreiben wollen?

    4
  9. Christian Bothe sagt

    Wende? Für mich ein Begriff aus den Jahren 1989,wo sich die DDR verabschieden mußte …
    Heute oute ich mich mal. War ein Verfechter des konförderativen Gedankens von Modrow zu beiden deutschen Staaten. Treuhand und Zerstörung ostdeutscher Industrie und volkseigener LW, Arbeitslosigkeit usw. waren ja die Folgen des Beitritts zur BRD! Aber die Geschichte lehrte uns eines Besseren… Deshalb finde ich den Begriff: Wende als Übergang von einem Gesellschaftssystem in ein anderes richtig, und nur da brauchbar! Nur soviel, für mich als studierter Dipl. Agr. Ing. und Direktor von VEGs, später mit eigener Unternehmung sowie weiteren Managerposten in der Land-und Nahrungsmittelindustrie gab’s weder in der DDR noch jetzt BRD einen Karriereknick, was meine berufliche Entwicklung seit der Lehre als Rinderzüchter betrifft (eine kurzzeitige Weiterbildung des AA eingeschlossen).Was die Begriffe Agrar-,Energie-und Klimawende betrifft, möchte ich einiges dazu sagen. Alle diese in dem Zusammenhang benutzten Begriffe sind für mich “ausgeluscht,” weil nicht notwendig!
    1. “Agrarwende:” wozu brauchen wir das mit diesen Vorgaben von grünen Ideologen und der EU? Weiss nicht jeder Bauer seit Jahrzehnten und länger, das er nur mit dem sorgsamen Umgang seines Bodens und seiner Tiere existenzfähig ist? Dazu gehört Tierwohl genauso wie die nachhaltige Feldwirtschaft mit sparsamen Einsatz von PSM und der Verwendung von seinen organischen Düngern. Dazu kommt in der WTF, um weiter effektiv zu produzieren. Die industrielle LW ist ein weiterer Weg, Bio als Nische auch, um die Bevölkerung mit qualitativ hochwertigen Produkten natürlichen Ursprungs zu ernähren. Was für Investitionen wurden seit der Wiedervereinigung in der Tierproduktion und dem Pflanzenbau getätigt…Das betrifft die Großbetriebe hier im Osten aber auch im alten Bundesgebiet. Der Slogan: ” Bauern arbeiten nach guter landwirtschaftlicher Praxis” ist nach wie vor gültig und Reglements vom Staat und der EU eigentlich überflüssig, trotz GAP,CC etc.
    2. “Energiewende:” Wozu? haben wir nicht bis dato genug und preiswerte Energie produziert oder importiert? Anstatt darauf zu setzen, Wiederinbetriebnahme von NS1 und 2 (hatte übrigens Scholz nach seinem Amtsantritt als Positivum für die Energieversorgung betrachtet),Erdgas und Erdöl, AKWs, Wasserkraft, Pumpspeicherwerke, Kohle, Biogas, PV und Windkraft, das alles in einem “gesunden Mix”, bauen wir Deutschland mit Windmühlen ,möglichst noch im Wald, zu. Zu PV auf Dächern habe ich als einer der ersten hier in Thüringen (2000m2 im Jahre 2001) ja ein anderes Verhältnis. Das betrifft auch Agro-PV. Möchte sagen,” Energiewende” ist bei Nutzung aller bisherigen Energieerzeugungsmöglichkeiten einschließlich dem europäischen Energieverbund nicht notwendig, und war bisher und ist für unsere Volkswirtschaft LW und dem Verbraucher preisgünstiger zu verkaufen!
    3.”Klimawende:” Schellnhuber und Co. sollten hier als erstes mal diskutieren, das unsere LW der einzige Volkswirtschaftszweig ist, welcher CO2 in Größenordnungen verbraucht! sämtliche Diskussionen um hohe die Emissionen aus der LW ( IPCC) sind unsinnig und selbst CH4 ( wird ja wieder zu CO2 pflanzenwirksam abgebaut). Auch die Wiedervernässung von Mooren( welche zu DDR-Zeiten mit Milliarden trockengelegt wurden, um LN zu gewinnen), ist ein falscher Weg und wissenschaftlich kaum zu begründen ( Studie von Dr. agr. Chudy u.a.). Das eine Klimaerwärmung zu verzeichnen, ist unstrittig aber mit Panikmache und dem “Weltuntergang morgen”, mit Klimaterroristen auf der Strasse klebend und FFF kann man das nicht ändern und ohne funktionierende LW,das Volk ernährt auch nicht! Bei aller Diskussion zu den Klimagasen lassen unsere Wissenschaftler und Organisationen, NGO u.a. hier und in der Welt das Kriegsgeschehen ausser acht, obwohl da intern mit 6-8% Emissionen weltweit gerechnet wird! Kein Mensch denkt daran dies zu vermindern auch bei uns vor Ort im Ukrainekrieg usw. Deutschland importiert nun also LNG (Fracking) aus den USA ohne Beachtung von CO2 Emissionen…
    Zusammenfassend möchte ich sagen, das die Landwirtschaft es immer wieder verstanden hat sich der Umwelt anzupassen und das wird so bleiben ( Genetik Crispr/Cas, züchterischer Fortschritt) helfen dabei!
    PS: Hoffe ich habe meine Mitblogger nicht zu sehr gelangweilt?

    15
    • Reinhard Seevers sagt

      Sehr schön Christian. Ich ergänze: Was bringt es eigentlich stündlich den Weltuntergang zu proklamieren? Jeder Bauer muss sich schon heute für das kommende Jahr vorbereiten, da hilft es ihm nicht, sich auf das drohende Ende vorzubereiten, er reagiert und agiert nach bestem Wissen und Gewissen, egal welches Wetter oder Klima gerade herrscht. Eine Forderung hin zu einer Wende bringt keinen nachhaltigen Effekt, weil morgen bereits die Bemühungen von heute hinweggefegt werden können. Ich kann nicht kapieren, warum man das unter den Experten nicht verstehen will….Erosionsschutz ist für den Eimer, wenn auf einem Quadratmeter in einer Stunde 100 Liter Regen fallen. Will man den Griechen, Lybiern, Spaniern, etc. jetzt vorrechnen, wie man Sand zum Stehen bekommt? Ist durch die Umstellung auf Bio dieses Problem dann gelöst?
      Was nützt es eine Million Bäume zu pflanzen, von denen nur 10% anwachsen, weil das Wasser fehlt oder niemand die Jungpflanzen wässert?
      usw. usw……

      18
    • Christian Bothe sagt

      Ergänzung zu meinem 3.Punkt: Nicht zu vergessen, ist auch die Bereitstellung von Biokraftstoffen durch unsere LW, aller Diskussion “Teller oder Tank”zum Trotz! Auch hier sparen wir CO2 ein bzw.haben es verbraucht! Anteil am VK bis 10% und im DK bis 7% oder die Nutzung von Rapsöl in Schleppern! Dazu die Eiweißfuttermittel wie Schlempe, RES und Rapskuchen( Einsparung von Sojaimporten ( CO2 etc…)! Leider hat die grüne Lemke noch nichts davon gehört, trotz Ausbildung zum Dipl.Agr.Ing. Alles ein Beitrag unserer nachhaltigen LW, aber schon immer!

      7
    • Christian Bothe sagt

      Sehe gerade, habe einige Schreibfehler in meinem Statement zum Begriff Wende. Entschuldigung!

      2
    • Dorftrottel sagt

      Kleine Anmerkung zu “Treuhand und Zerstörung ostdeutscher Industrie und volkseigener LW, Arbeitslosigkeit usw. waren ja die Folgen des Beitritts zur BRD!”
      Der Beitritt zur Bundesrepublik war nur der Auslöser.
      Die Ursache der Zerstörung der DDR Industrie waren jahrzehnte sozialistischer bzw. linker Planwirtschaft.

      10
      • Christian Bothe sagt

        Dorftrottel! Doch nicht etwa so wie jetzt unter der Ampel? Sagen wir‘s mal so: für die westdeutsche Industrie( u.a.Autoindustrie) war es doch ein Umsatzschub mittels Treuhand Konkurrenzprodukte der DDR zu vernichten! Ich rede hier von Exporterzeugnissen! Weiß nicht, ob Sie in der DDR heimisch waren, Dorftrottel? Ist aber nicht unbedingt das Thema heute…

        1
    • Bauer Willi sagt

      „Anständig“ ist ja immer relativ. Ich bin jedenfalls zufrieden.
      Aber ich bin ja auch schnell zufrieden 😁

      1
  10. Hans Heinrich Meyer sagt

    Ich finde den Begriff Wende einfach verkehrt. Er unterstellt das die momentane Richtung/Bewegung in die verkehrte Richtung geht.
    Der Nenner auf den die Kosten und auch die externen Kosten bezogen werden muss, ist nicht die Fläche, das Tier oder ähnliches, sonder es muss immer das Produkt bzw. die Dienstleistung sein. Und da wird schnell klar das die momentane intensive und sogenannte konventionelle Landwirtschaft auf einen besseren Weg ist als die biologische Landwirtschaft. Klar gibt es immer Verbesserungen und die müssen auch beschritten werden, aber Extensivierung ist es auf gar keinen Fall

    2
  11. “Was verstehst Du unter Agrarwende und wie stehst Du dazu?”
    Mit dem Begriff Agrarwende kann ich nichts anfangen und auch nichts konkretes verbinden. Es ist eine Worthülse, unterschiedliche Interessensgruppen besetzen diesen Begriff und verbinden damit ihre jeweiligen persönlichen Anliegen.
    Denke ich an Wende in Verbindung mit Agrar kommt mir immer der Pflug in den Sinn. Der wendet im Vergleich zu anderen Bodenbearbeitungsgeräte den Boden und führt zu gravierenden Veränderungen der Bodenstruktur und des Bodenlebens. Je nach individuellem Standort und Fruchtfolge kann dies positiv aber auch negativ sein. Selbst in diesem Bereich gibt es jedoch sehr unterschiedliche Meinungen zum Nutzen des Wendens, bei einer diffusen “Agrarwende” ist es nicht besser.
    Bisher ist mir auch keine “Agrarwende” in Erinnerung. Gut einige werden natürlich widersprechen und sagen “ja ich/wir hab(en) doch schon immer gesagt dies müßen wir für eine Agrarwende tun wir sind auf dem Weg aber wir müßen noch mehr tun”. Aber dann sprechen sie unter Verwendung des Wortes Agrarwende im Eigeninteresse von einem von ihnen definierten Ziel häufig ohne das buy in von den stakeholdern (Landwirten).
    Die Wende weg vom Pflug mit all den positiven Eigenschaften für den Boden, Bodenleben…. haben die stakeholder (Landwirte) mit Hilfe neuer Technologien (Geräte, Betriebsmittel..) und der Fachberatung in D weitgehend ohne äußere Einflüsse in Eigenverantwortung und Einsicht in den Nutzen umgesetzt.
    Bei den heute diskutierten “(Agrar)wenden ” sitzen nach meinem Eindruck eher Fachfremde ohne Führerschein geschweige denn Sachkundenachweis im driver seat und wollen Ideologien umsetzen und dies auch gegen den Widerstand der stakeholder (Praktiker). Den impact auf die stakeholder vor allem ihre Motivation wenn sie als Befehlsempfänger gesehen werden wird man abwarten müßen. Offensichtlich traut man ihnen Veränderungen aus Eigenantrieb nicht zu dafür benutzt man als Rechtfertigung solche Begriffe wie “Agrarwende” um “impact” auszuüben.
    Buy in, stakeholder, impact… und sonstige Denglisch Wörter habe ich bewusst genutzt denn es sind Wortphrasen. Impact als Motto wie auch die vielen anderen Begriffe und Abkürzungen dieser Tagung passen gut in diese elitäre Welt. Klingen alle irgendwie modern und sollen Wissen und Kompetenz vortäuschen.
    Agrarwende fällt da schon aus dem Rahmen.

    6
    • Reinhard Seevers sagt

      Vielleicht sollte die Landwirtschaft eine “Konsum-Wende” der Gesellschaft annmahnen.
      Verzicht auf alles, was nicht der Existenz bedarf…..dann kommen wir vielleicht endlich mal an den Kern des Problems und lassen uns nicht ständig auf einen Ablasshandel ein, der den Rest der Gesellschaft freispricht von der Verantwortung zur Transformation.
      Wenn die Landwirtschaft nur noch aus einigen Tausend Wirtschaftendnen besteht wird immer noch eine Wende gefordert werden, weil es so einfach ist und alle Sünden der Konsumgesellschaft damit reingewaschen sind.
      Wenn es ernst gemeint ist mit der Verringerung der Flächenversiegelung, dann darf es eben keine weiteren geben und schon gar nicht die Versiegelung besten Ackerbodens, der ja eigentlich gar nicht angefasst, geschweige denn gewendet werden darf.
      Die Inkonsequenz gesellschaftlichen und politischen Handelns darf man nicht ansprechen, nur aushalten, oder wie?

      16
  12. Lieschen Müller sagt

    Ich verstehe unter Agrarwende folgendes: die Ernährung der Bevölkerung muss gesichert werden. Dabei werden keine umwelt- und sozialschädlichen Praktiken ausgeübt. Um das Gemeinwohl sicherzustellen, darf es kein Privateigentum an Boden geben. Um die Lebensgrundlage der Bevölkerung sicherzustellen, darf es keine Umnutzung von Flächen mehr geben (keine Gewerbegebiete, keine Straßen, keine Wohngebiete).

    1
    • Ehemaliger Landwirt sagt

      “Um das Gemeinwohl sicherzustellen, darf es kein Privateigentum an Boden geben.”

      Jetzt verlassen sie die Seriosität.

      Wie kommt die urbane Bevölkerung dazu, denen den Boden wegzunehmen wollen, den Boden, den sie mal erworben haben und bewirtschaftet haben. Ihr habt die Möglichkeit BIO Lebensmittel zu kaufen, warum machen 90% der Verbraucher dies nicht.

      7
    • Smarti sagt

      Was mir gehört, bewahre ich.
      Was ich kenne, schütze ich ( vielleicht ) – meist tut man nur so und verschlimmbessert die Situation.
      Was mir nicht gehört, brauche ich ( verschmutze ich… Bahnhöfe z.B. ? ) – und zerstöre ich, indem ich es übernutze, verbrauche, töte.. verhungern lasse. Dies geht über den Boden, die Pflanze, das Tier und den Menschen…
      Die Familie ist mir näher als der Flüchtende.
      Das eigene Haustier näher als das Huhn beim Bauern und meinen Rasen bewässere ich lieber als dass der Landwirt damit Gemüse giesst.
      Lieschen Müller, wünschen Sie sich lieber nicht, dass die Bauern ihr Land abgeben müssen.
      Dass es mal soweit kommt, kann ich mir aber schon vorstellen.
      Deshalb ( und aus anderen Gründen ) würde ich in diesem Leben auch keine 100 ha oder mehr kaufen.

      8
      • Lieschen Müller sagt

        Ich meine es tatsächlich nicht sarkastisch. Der Boden ist endlich. Wenn dann alles einen Besitzer hat, gibt es für weitere Menschen keine Möglichkeiten mehr. Der Besitz an Grundeigentum konzentriert sich. Auch in den Städten, weswegen es “die Städter” nicht leicht haben. Bauer Willi hat gefragt, was wir uns unter einer Wende vorstellen, nicht, was wir wollen, dass es so bleibt.

        • Reinhard Seevers sagt

          “Der Boden ist endlich. Wenn dann alles einen Besitzer hat, gibt es für weitere Menschen keine Möglichkeiten mehr. Der Besitz an Grundeigentum konzentriert sich.”

          Wenn der Boden einer öffentlichen Hand gehört, gehört er ja auch jemanden….ob sich diese Allgemeinheit besser, nachhaltiger und langfristiger um den Boden kümmert, das stelle ich mal arg in Frage. Der Boden ist dann in riesigem Umfang der Willkür der Regierenden, welcher Coleurauch immer, ausgeliefert.
          Die Allmende wurde u.a. abgeschafft, weil sie ineffektiv war, weil sich niemand mehr kümmern wollte, weil die Schweine- und Ziegenherden, die dort toleriert durchgetrieben wurden diese Flächen erodiert haben usw.
          Wenn die öffentlichen Flächen dann überall so aussehen, wie unsere städtischen Parks, weil sich, wie Smarti schön erwähnt hat, keine Sau dafür interessiert….ja dann ist nichts gewonnen. Allgemeingut ist so gut wie seine Bürger….alle sozialistischen Idealvorstellungen von Leben gehen immer von der Umerziehung der Bürger aus, man muss sie umerziehen, weil sie so nicht ins Weltbild passen.

          7
        • Ehemaliger Landwirt sagt

          Grundeigentum kann man erwerben, fangen sie mal bei Wiesen an, da kostet der Qm 1.- Euro, oder meinen sie Grundstücke in Münchens Innenstadt, sehen sie, dazu fehlt mir auch das Geld.

          Ich habe alle Grundbucheinträge von meinem kleinen Hof, ab 1833, bis auf 10 ar Mitgift wurde alles gekauft.
          Machen sie es nach, aber unterlassen sie ihre Enteignungsgedanken den Chaoten in den Bahnhofsvierteln.

          6
        • Ertl Elisabeth sagt

          Da ist durchaus was dran.
          Nach WK II, als noch 30% in der Landwirtschaft arbeiteten, hat das Thema Eigentum niemanden gekratzt. Je größer die Betriebe werden, ein umso mulmigeres Gefühl macht sich vor allem in der Stadt breit. Es handelt sich beim landwirtschaftlichen Grund ja nicht um ein uneingesehenes privates Wohnzimmer von irgendjemandem, sondern um das Staatsgebiet, um die Landschaft, mit der sich alle identifizieren wollen.
          Nach dem Krieg fühlten sich noch Viele in der patriarchalischen Agrargesellschaft gefangen. Die Mechanisierung ermöglichte es vielen Bauernkindern, die Welt der Landwirtschaft hinter sich zu lassen, um ganz andere individuelle Wege zu gehen, oft in der Stadt. Dieser “Reinigungsprozess” war um das Jahr 1990 herum abgeschlossen. Wer seither weichen musste, war in vielen Fällen ein sich zur Landwirtschaft berufen Fühlender. Die Leute leiden oft bis heute darunter, nicht wenig haben sich umgebracht.
          Mittlerweile platzen die Landwirtschaftsschulen aus allen Nähten, weil so viele Nicht-Bauernkinder hinein drängen. Die Eltern fördern das, weil sie glücklich sind, wenn ihre Kinder nach all der Allgemein(ver)bildung endlich etwas Ordentliches und Brauchbares lernen dürfen. Und diese AbsolventInnen wollen schließlich auch alle ein Stück Land zur Verfügung haben, auf dem sie sich verwirklichen können. Diese besitzlose Klasse wird von Jahr zu Jahr größer, und sie wird keine Ruhe geben. Irgendwann kommt es dann zur Bodenreform.

          2
          • Reinhard Seevers sagt

            “Diese besitzlose Klasse wird von Jahr zu Jahr größer, und sie wird keine Ruhe geben. Irgendwann kommt es dann zur Bodenreform.”

            Ich glaube nicht, dass die Triebfeder zur Bodenreform von “Besitzlosen” ausgehen wird, eher von sozialistischen Kräften oder solventen Industriellen. Das heißt dann aber nicht Bodenreform.🤗

            13
          • Ehemaliger Landwirt sagt

            Was Dein, ist mein, was mein ist geht dich nichts an. So oder ähnlich.
            Was soll das Geschwafel von einer Bodenreform, die Illusion von Landwirtschaft, besonders Ökologischer geht einfacher:

            Wer nicht in einen Hof „hineingeboren“ wurde und auch sonst keine Möglichkeit zum Einstieg oder Kauf eines bestehenden Landwirtschaftsbetriebes findet, für den gibt es aber noch andere Optionen. So gibt es beispielsweise die Hof-Börse „Hof sucht Bauer“. Viele Bauern suchen nämlich Nachfolger für ihre Höfe, wenn sie denn keinen Hofnachfolger aus der eignen Familie finden.

            Aber es gibt auch von den Landwirtschaftskammern organsierte Kontaktbörsen – wie etwa eine Vertrauensstelle von Nordrhein-Westfalen. Dort sollen junge Landwirte als Hofnachfolger vermittelt werden. So berichte der der WDR vor kurzem über den Vorsitzenden des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes Märkischer Kreis, Günter Buttighoffer. Der suchte jemanden, der seinen Rinderzuchtbetrieb in Nachrodt-Wiblingwerde übernimmt. Einen Nachfolger aus der eigenen Familie gab es nicht.

            https://www.agrarheute.com/management/betriebsfuehrung/waere-man-landwirtschaftlichen-betrieb-gruenden-moechte-575303

            2
          • Ehemaliger Landwirt sagt

            “Nach WK II, als noch 30% in der Landwirtschaft arbeiteten, hat das Thema Eigentum niemanden gekratzt. Je größer die Betriebe werden, ein umso mulmigeres Gefühl macht sich vor allem in der Stadt breit. Es handelt sich beim landwirtschaftlichen Grund ja nicht um ein uneingesehenes privates Wohnzimmer von irgendjemandem, sondern um das Staatsgebiet, um die Landschaft, mit der sich alle identifizieren wollen.”

            Kenne die Verhältnisse in Österreich nicht, aber in Deutschland geht die Vergrößerung der Betriebe über Pacht, nicht über den Zukauf von Flächen.
            Allerdings gibt es Firmen, wie Fielmann, ALDI, oder die Leipziger Quarterback AG. die Flächen in Ostdeutschland aufkaufen, weil die ihr Geld nicht anders loswerden und PV Anlagen installieren.
            gerade die, welche jetzt von einer Bodenreform predigen, haben diese Firmen groß gemacht.
            Am besten wäre es, jeder sollte mal in Kuba, oder Nordkorea Anschauungsunterricht nehmen, die DDR gibt es nicht mehr.

            3
              • Ehemaliger Landwirt sagt

                Radikalisierung, Populismus und Terror dominieren immer mehr die tägliche Berichterstattung und finden Eingang in die Kulturindustrie. Für Heft 60 des Journal für Psychoanalyse dienen «Hemmung und Enthemmung» als Heuristiken, um jene zeitgeschichtlichen Phänomene in den Blick zu nehmen, die uns aktuell (wieder) umgeben. So leiten in diese Ausgabe Beiträge aus psychoanalytisch orientierter Sozialforschungsperspektive zu gesellschaftlichen Hemmungs- und Enthemmungsprozessen in der politischen Rechten wie in der Mitte der Gesellschaft ein, begleitet von Reflexionen zum emanzipatorischen Potenzial der Psychoanalyse. Arbeiten zum Geschlechterdiskurs und zu Gewaltdarstellungen setzen die Auseinandersetzung kulturanalytisch fort, während theoriegeleitete Beiträge philosophischen und psychoanalytischen Begriffsbestimmungen zu Hemmung wie Enthemmung von der Antike bis zu Lacan nachgehen. Zum Abschluss wird die problematische Verschränkung von kultureller Fremdheit und Gewalt im psychotherapeutischen Verständigungsversuch
                https://www.psychoanalyse-journal.ch/issue/view/179

                • Ehemaliger Landwirt sagt

                  Zugegeben, der Inhalt überfordert mich etwas, deshalb die Quellenangabe. Inga kommt damit sicherlich klar.👺

                  1
      • Ertl Elisabeth sagt

        “Was mir nicht gehört, brauche ich ( verschmutze ich… Bahnhöfe z.B. ? )” Wenn ich mich so in meiner Umgebung umschaue, gilt das nicht selten auch für Bauern und ihre Pachtflächen.

        • Reinhard Seevers sagt

          Elisabeth….die zahlen dafür wenigstens Pacht..
          ansonsten sind Menschen eben Menschen, aber dein Hinweis wäre richtiger, wenn besagter Bauer seinen Dreck auf öffentliche Flächen verteilen würde.😎

          2
        • Ehemaliger Landwirt sagt

          Sie sollten mal die Umgebung wechseln, ihre Umgebung macht sie heute sehr Aggressiv.☠️

          5
    • Reinhard Seevers sagt

      Gutes Pamphlet….wenn es denn so umsetzbar ist. Ein Ziel wird bestimmt erreicht, neue Arbeitsplätze für Beratung!
      Auszug aus dem Papier:
      “Beratungs- und Förderoffensive für die Zukunft von Familienbetrieben mit
      Tierhaltung:
      o Konsequente Stärkung der praxisbezogenen Beratung der Betriebe zu
      tierwohlgerechter und wirtschaftlich nachhaltiger Tierhaltung durch zusätzlich
      50 Stellen für die Beratungsteams an den Ämtern für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (ÄELF).😀

      5
    • “In Bayern wurde auch mal wieder eine Agrarwende eingeläutet:”
      Da steht nichts von “Agrarwende” es ist das übliche Politgesülze. Der eine verspricht 120 Mio Euro wie die CSU für sein Bundesland. Ein anderer Polit Verführer versucht mit Aussagen wie 1 Mrd Euro für Tierwohl Stimmung zu erzeugen, Stimmen abzugreifen und vertuscht die Verteilung über die Jahre. Wiederum andere denken an ihre Freunde(innen) wenn es um neue Stellen in Behörden und neue Projekte geht.
      @andreas ihr Beitrag ist ein klassische Bsp dafür wie ein Wort wie “Agrarwende” als Worthülse missbraucht wird für durchsichtige Propaganda zu Lasten einer Berufsgruppe.

      5
  13. Ferkelhebamme sagt

    Wende bedeutet Umkehr. Wollt ihr das wirklich? Wenn man die Vorstellungen sich so anhört, scheint das so: kaum Nutztiere, kleinere Strukturen, weniger Acker, mehr Natur. Also zurück ins Mittelalter.
    Wenn man sich die Entwicklung der LW anschaut, sieht man, dass die Bauern keinem ausgetretenen Pfad folgen und nicht nach rechts und links schauen, sondern unterschiedlichste Wege, insgesamt eine Kurve, nach oben. Mehr Effizienz, mehr Nahrungsmittel, mehr Naturschutz. Jetzt kommt die Politik und zieht mit Gewalt die Handbremse, was bereits sehr viele Bauern aus der Kurve fliegen lässt (s. Sauenhalter) Sie haben vergessen, dass die Karre mit der sie fahren und nun eine andere Richtung fahren soll (bergab?), auch jemanden braucht, der sie bedienen kann. Die Theoretiker von der Rücksitzbank, die in die Bremse greifen, können es nicht.

    9
    • Smarti sagt

      Ferkelhebamme, sehr gut beschrieben. Wenn man dann auch noch bedenkt, dass eine Bank ( das sind die mit den Marmorsäulen im Eingang, den geschminkten “ich sehe hübsch aus – Empfangsdamen” mit dem freundlichen Lächeln und den aalglatt agierenden Finanzmenschen, denen nur Gewinn !!! im Gehirn aufblinkt ( sonst werden sie gleich ausgewechselt )… diese Agrarwende befeuert, dann ist das nur noch ein schmutziges, verlogenes weissnichtwas.
      Lass die Kinder spielen, lass sie spüren, was die Herdplatte macht – anders gehts wohl nicht.

      7
      • Ferkelhebamme sagt

        Sie werden sich nicht nur die Finger verbrennen, denn ganz viele Dinge, die die LW quasi unsichtbar leistet, haben die Rücksitz-Wender gar nicht auf dem Schirm. Würde es die örtlichen Nutzierhalter nicht geben, wäre unsere Stadt gestern nach extremem Starkregen vollends abgesoffen. Die Tierhalter, die obwohl sie weißgott was anderes zu tun haben, haben den ganzen Tag und die halbe Nacht mit ihren Hochleistungs-Güllepumpen die Feuerwehr unterstützt, und weit mehr geschafft, als alle angekarrten Pumpen des Kreises zusammen.
        Man konnte gestern auch wieder sehr gut sehen, welche Gräben von Stadt und Kreis „gepflegt“ werden (die, die nicht abfließen) und welche von anliegenden Bauern in Stand gehalten werden.

        13
  14. Rolf Sieling sagt

    Ohne Zweifel gibt es viel leckeres Essen, das man probieren könnte und auch landschaftlich reizvolle Gegenden, wo man produzieren kann.
    Vier grundsätzliche Fragen habe ich an Startups und Agrarpolitik .
    Wo kommen Produkte her? Überschussgebiet?
    Wie hoch ist dort der Mindestlohn?
    Gibt es ein Sozialsystem ?
    Welche Handelsmargen gibt es?

    1
  15. Hans Gresshöner,Landwirt sagt

    Durch deine Teilnahme an der Veranstaltung,Bauer Willi, wird sich nichts ändern!

    1
    • Christian Bothe sagt

      Warum so pessimistisch? Finde es gut wenn B.Willi dort hingeht! We nicht er wer dann?Er wird uns dann als einer vor Ort Gewesener informieren können!

      4
    • Bauer Willi sagt

      Dann kommt ab morgen kein Artikel mehr!

      Hans, mit dieser Einstellung hätte ich längst aufgegeben. Heute waren 99,9 % der Zuhörer keine Landwirte sondern normale Menschen. Alle Fragen gingen nur an Bauer Willi. Das Interesse ist also da.

      5
      • Hans Gresshöner,Landwirt sagt

        Ich habe bewusst etwas defaitistisches geschrieben,weil ich der Meinung bin,wir könnten doch noch verbal etwas erreichen,wenn genügend Geldgeber mitmachten.Ich würde mir das einiges kosten lassen.

        1
  16. Ursula Fischer sagt

    ich denke, es geht um Anpassung nicht um Wende. Anpassung, die wissenschaftlich begleitete Lösungen sucht, was ich derzeit vermisse und bei dem mehrheitlichen Teilnehmerkreis werden nur ideologisch verbraemte Wolkenkuckucksheime heraus kommen

    2
  17. Ganz ehrlich, wenn ich mir so die Teilnehmerliste des Aufprallfestivals so anschaue, wird mir Übel. Überwiegend links-grüne Weltuntergangspropagandisten wie ein Herr Schellnhuber mit seiner Selbstverbrennungsbibel usw.
    Agrarwende:
    Bewährtes zerstören und durch ideologischen Quark ersetzen, das Ganze unter dem Deckmäntelchen der Weltrettung!
    Mein Credo:
    Traue keinem, der die Welt retten will!

    18
  18. Marian E. Finger sagt

    “Deep Impact” ist ein berühmter Katastrophenfilm aus dem Jahr 1998: Ein 11 Kilometer großer Komet rast auf die Erde zu und droht, den größten Teil der Menschheit zu vernichten, bis auf ein paar Auserwählte, die in irgendwelchen Superbunkern Schutz suchen. Mehrere Versuche, den Kometen zu sprengen oder umzulenken, schlagen fehl. Dabei zerbricht der Komet in zwei Teile. Die Menschheit wird gerettet, weil die Raumschiffbesatzung sich selbst opfert und das Raumschiff in das größere der beiden Kometen-Teilstücke hineinsteuert.

    Was also ist die Agrarwende, deren Befürworter ein “Impact-Festival” veranstalten? Eine Katastrophe? Eine Bedrohung für die Menschheit? Die Selbstaufopferung? Ein Höllenflug in den Abgrund? Oder warum wählen die Veranstalter einen Namen, der ausgerechnet mit einem Katastrophenfilm assoziiert ist?

    5
  19. Dr. Angelika Halama sagt

    Agrarwende ist ein billiges Schlagwort. Nach meiner Meinung brauchen wir in der Bevölkerung mehr Wissen um die Tatsachen und Arbeitsgänge in der Erzeugung von Lebensmitteln und nicht nur den Zeitraffer vom wachsenden Keimling. Und wenn die Landwirtschaft extensiv werden soll, dann bitte keine Neubaugebiete mehr

    10
    • Reinhard Seevers sagt

      Ich glaube die Ernährung und mit ihr die Landwirtschaft wird bei uns immer emotionalisiert. Sie wird aber in ihrer Gesamtheit auch ignoriert und nur marginal mitgetragen. Sie wird in Verlautbarungen unterstützt, im Moment der Kaufentscheidung aber wieder negiert.
      Alles hängt am Geld, auf allen Seiten, sogar auf Seiten der start-ups. Deshalb ist es in meinen Augen eine Frage der Zeit, dass die Diskussion, die eine Wohlstandsdiskussion ist, verebbt und sich die Mehrheit auf sich selbst besinnen wird. Existenziell.
      Das bedeutet aber eben auch nicht, dass die Erzeugungsbedingungen für die Landwirtschaft sich zurückentwickeln werden…sie muss weiter mit den Auflagen, dem Klima, dem Standort und dem LEH leben….deshalb gibt es in meinen Augen KEINE Rückwärtsentwicklung hin zu kleinen bäuerlichen Betrieben im Streichelzoo-Format. Es wird eine Hinwendung zu technologischer Nahrungserzeugung geben, wenn die Erzeugung sich rechnet, der Kunde es haben will und dem Bürger die Bauern egal sind. Letzteres ist bereits eingetroffen….schaun mer mal.

      1
    • Wolfsfeind sagt

      zur Zeit bekommt die Landwirtschaft den Druck durch Stimmungsmache aus TV (unwissend vor acht) und Internet (lebe vegan etc)
      keine Neubaugebiete wäre durchaus ein schönes Experiment 🙂

      2
      • Reinhard Seevers sagt

        …geht ja nicht nur um Neubaugebiete,…..es geht u.a. um Chipfabriken oder Surfparks,…da werden in einem Zug hunderte ha versiegelt. Und die Umsätze werden privatisiert, die Folgen der Versiegelung werden sozialisiert.
        So lange diese Gesellschaft keine Alternative zur materiellen Befriedigung hat, wird das auch so weitergehen….weil das so ist, müssen sich alle ehrlich machen und nicht ausschließlich die Landwirtschaft als Sündenbock und Ablassgeber sehen.
        Jede Urlaubsreise und jede Neuanschaffung, jede Spaßveranstaltung und jede Stunde Videostreamen trägt dazu bei.
        Sogar das 49€-Ticket führt neben der gewünschten ÖPNV-Nutzung zu vermehrten Spaßfahrten und zu mehr Konsum….

        7
  20. evo.... sagt

    Ich würde denen klar machen, dass die ganzen alternativen Food- Aktionen Unfug sind. Beispiel Greenforce:

    https://www.greenforce.com/pages/unser-team

    Warum betreibt man erst technischen, chemischen und energetischen Aufwand um Eiweiß aus Erbsen heraus zu lösen. Dann verpackt man das in chemische Kampfstoffe- die auch einen technischen, chemischen und energetischen Aufwand erfordern- statt einfach nur Erbsen zu essen. Und das wäre auch noch gesünder, weil die Evolution uns an Erbsenprotein in der Umgebung ganzer Erbsen angepasst hat.

    Man könnte auch mal fragen, warum heute die Landwirtschaft der KZ´s und der SS hoch subventioniert wird. Haben die Leute dahinter schon ihren Charakter gebessert?

    Warum dürfen Bio-Bauern noch gespritztes Kunstdüngerstroh von Glyphosat-Äckern verwenden.

    Warum wurden die Insekten trotz immer mehr Bio weniger?

    5
    • Ertl Elisabeth sagt

      Die österreichische Insektenstudie weist nach, dass in den letzten 30 Jahren die Insekten sehr wohl mehr geworden sind, wenn auf Bio umgestellt wurde. Selbstverständlich hat Bio Vorteile. Der Nachteil ist aber der hohe Flächenverbrauch vor allem im Ackerland, und dass eine rein biologische Landwirtschaft die heutige Bevölkerung nicht mehr ernähren könnte.
      Und ich war vor Jahren auf einer Bildungsveranstaltung des Demeter-Bundes. Ich habe dort keine Nazis getroffen!!
      Ihr tut euch selber nichts Gutes mit diesem unqualifizierten Bio – Bashing.

      5
      • Schmeckt gut sagt

        Na, Elizabeth, jetzt bist du aber über das Ziel hinausgeschossen. Ich teile die Gedankenwelt von EVO bezüglich Verquickung von Öko und Nazigeschichte überhaupt nicht. Und ich denke, dies wird in diesem Blog vielen Lesern und Schreibern so gehen. Insbesondere den Bauern. Immer wieder wird bei unserer Kritik an den vielen Gedanken und Umsetzungen zur “Agrarwende” der Vorwurf der zu konservativen und sogar rechten Weltsicht erhoben. Wie “einfach”, nein primitiv in der Argumentation. Bäuerliche Risiko- und Folgenabschätzung ist Rechts. BASTA. So wird das nichts, Elizabeth. Die Guten sind Grün und Öko und die Bösen sind Nazis und Konservativ. Wie sollen wir da auf einen Nenner kommen. By the way: Unsere Kritik an den Plänen zur Umsetzung der Empfehlungen von ZKL und Borchert-Kommisiion waren unberechtigt??

        6
          • Ertl Elisabeth sagt

            Ich finde die Ergebnisse eurer ZKL großartig. Euer Problem ist die Inkompetenz eures Agrarministers, der nichts für die Umsetzung tut.

            • Reinhard Seevers sagt

              Elisabeth, ich finde den Totschnig wirklich großartig! Bodenständig, kein Populist, ruhig, sachlich…er wirkt ehrlich.
              Das ist schön für Österreich und seine Bauern…..Wir haben andere Voraussetzungen und Bedingungen, politisch wie strukturell.

              5
            • Reinhard Seevers sagt

              Ehemaliger, ausnahmslos ALLES hat mit Geld zu tun. Wenn der Erfolg von BIO schon mit dem ökonomischen Erfolg gerechtfertigt wird, dann ist das der letzte Beweis dafür, dass Geld der Maßstab ist. Wenn der Einzelne für sich persönlich einen Mehrwert in einem Produkt sieht, dann ist er bereit dafür SEIN Geld zu nutzen….der eine kauft das 30.te Paar Schuhe, der andere eben BIO…..das zu verstehen bedarf es eigentlich wenig. Wenn Einzelne den Erfolg von Bio als Erfolg der Transformation darstellen, dann ist das nur noch dumm oder naiv oder beides.

              3
            • Ertl Elisabeth sagt

              Schon klar, warum wir mehr Bio haben. Aber wenn es bei euch weniger ist, dann ist auch verständlich, warum sich die Biobauern stärker auf die Füße stellen müssen gegenüber Konvi, um wahrgenommen zu werden. Und ich finde es kontraproduktiv, wenn man als der stärkere Part dann immer so Vollgas auf die eindrischt.

              3
              • Reinhard Seevers sagt

                Wir müssen uns doch nicht ständig wiederholen Elisabeth, oder?
                Niemand hat etwas gegen die Biokollegen….es ist die medial und politisch geschaffene offene Diskreditierung von 90% der konventionellen Bauern. BIO rettet weder Mensch noch Tier, das darf man aussprechen….Bio ist eine Nische und ein Lebensgefühl. Es ist eine individuelle Kaufentscheidung des Einzelnen, wird aber zur gesellschaftlichen Pflicht erhoben, weil nur der gute Biokonsument die Welt rettet. Die moralisierende Aktivierung einer Produktionsweise ist inakzeptabel, weil gegen die Freiheit gerichtet.

                10
              • Ehemaliger Landwirt sagt

                Den Ist Zustand darzulegen, ist kein Eindreschen auf BIO Betriebe.

                Dass BIO Betriebe sich stärker auf die Füße stellen müssen, als die Konservativen, ist eine falsche Wahrnehmung, zumindest in Deutschland.

                Mehr unbezahlte Werbung in den Medien geht wohl nicht und viele kommunalen Mensen wollen auf BIO umstellen, 30% Anteil soll es sein, damit es nicht zu teuer wird.
                Den armen Kindern mutet man 70% konv. Lebensmittel zu, für mich ein Skandal.😉

                7
          • Eifelbauer sagt

            Glückwunsch zu so einem Landwirtschaftsminister ! Der ist mir auf Anhieb sympathisch,weiss
            wovon er redet und scheint mir sehr geerdet. Einziges Manko im Vergleich zu unserem
            Minischter : Vielleicht muss er noch’n bisschen üben so bedeutungsvoll zu gucken….

            5
        • Reinhard Seevers sagt

          Wer die Wahlveranstaltung der Grünen in Freising nicht mitbekommen hat, hier die Vorträge von Josef Schmid, ABL, Huber Bauernverband, Özdemir (angeblich Landwirtschaftsminister)….wie der lügen kann ist schon krass….
          https://www.youtube.com/watch?v=cvflrwOX6KA
          Man sollte sich einen Pott Kaffee und eine Brezn bereitlegen und in Ruhe schauen.😎

      • evo.... sagt

        Kz`s einrichten und Öfen betreiben könnten heute-dank technischer Entwicklung- selbst die Braunen nicht mehr. Ich denke aber schon, dass Demeter ein bedeutender Vektor war, mit dem die Charaktereigenschaften, die uns mal die Braunen beschert haben, in ins Heute übertragen wurden. Es gibt einies an Paralellen:

        Ich war 2 mal auf AfD – Veranstaltungen und da war beide Male unser Spitzen-Demeter-Bauer anwesend. Die aggressivsten Zwischenfragen kamen von seinem Tisch.

        Die Bauern sollen früh braun gewählt haben, weil sie sich bessere Preise erhofften. Heute stellen sie aus dem gleichen Grund auf bio um.

        Die meisten Bio-Bauern gibt es in D und A und das waren die Länder in denen die Braunen am aktivsten waren.

        Die neuen Opfer der Hetze heißen heute Monsanto, Gentechnik, Pestizide.

        Die Braunen hatten auch Tierschutz im Programm. Waren da sogar am eifrigsten weltweit.

        …….

        ……..

        In der Summe denke ich, dass wir uns wieder in einem ungebildeten Fanatismus befinden und es wieder nicht gut ausgehen wird. Z. B. Gentechnik: Da bin ich nach dem Gastbeitrag von Prof. Noellen hier zu der Überzeugung gekommen, dass unsere Züchtungsmethoden um ein zig-Faches gefährlicher sind als das was Monsanto macht.

        Eigentlich bräuchten wir wieder mehr jüdisches Leben in D, weil die Religion mehr auf Bildung setzt. Dann werden auf die Dauer aber die Christen wieder von den Juden beherrscht und was ist dann wieder zu erwarten?

        2
      • Smarti sagt

        Frau Ertl, wenn Evo ein Hobbynazi ist, was hat das mit “uns” zu tun ? Der Abschnitt mit den Erbsen umwandeln von ihm gefällt mir, der Rest ist gequirlte Sch… , aber was hat das mit konventioneller Landwirtschaft zu tun ?
        Denken Sie bitte nicht immer gleich in “wir” und “ihr” – das gibt es nicht ! Das wird der Landwirtschaft nicht gerecht.

        5
        • evo.... sagt

          Ach Smarti! Du (m/w/d) bestätigst doch nur eine alte These von mir:

          Bei Grün und Bio ist man so sehr emotionalisiert. dass man nur noch Argumente wahrnimmt mit denen man zocken kann.

          “In der Ruhe liegt die Kraft” war einer der ersten Sprüche , die ich mir gemerkt habe. Aber erst Jahre später habe ich gemerkt, dass man dafür ein emotionales Muster braucht.

    • “Man könnte auch mal fragen, warum heute die Landwirtschaft der KZ´s und der SS hoch subventioniert wird.”

      Wasn dat??

      8
  21. Reinhard Seevers sagt

    “Willst du wissen, welche Rolle die Landwirtschaft dabei spielt, Ernährungssicherheit zu gewährleisten und die Artenvielfalt auf unserem Planeten zu erhalten? Entdecke nachhaltige Methoden der regenerativen Landwirtschaft und der Baumpflanzung, die Lösungen für die Herausforderungen der konventionellen Landwirtschaft bieten und eine nachhaltigere Zukunft fördern.”

    Wow, was für ein wording…..da würde ich sofort mein Geld anlegen.🤪

    1
  22. Frikadellen piet 44 sagt

    moin es wäre gut und die Landwirtschaft einfach so machen zu lassen wie wir es gelernt haben ohne viel schlaumeiererei von Verbänden oder mgos wir haben gestern gesehen Fußball können wir auch spielen da muss nur ein richtiger Trainer ran es braucht nicht viel andere Experten

    4
  23. Es war nicht alles schlecht was früher einmal gut war! sagt

    Das Wort Agrarwende ist eine Art Kunstwort. Eine Wende würde sich normalerweise auf Basis veränderter ökonomischer Bedingungen ergeben. Hier wird die Wende aber durch eine übermächtige NGO-Industrie herbeigeführt, zu der man wohl auch das Festival zählen kann. Es sind ja reichlich bekannte Personen und Firmen als Unterstützer vertreten.
    Der Brechreiz fängt bei Eckhardt v. Hirschhausen an und erstreckt sich über Schellnhuber, den Nachhaltigkeitsnachweis des Festivals über Climate Seed bis hin zum endlosen Gendern auf der Web-Seite.
    Solche Festivals scheinen nichts neues zu sein, hier noch einn Beispiel für so einen Bluff:
    https://www.tichyseinblick.de/meinungen/greentech-festival-berlin-jeremiah-thoronka/
    Für das Wort “Impact” gibt es viele Übersetzungsmöglichkeiten, welche trifft denn hier zu?

    15
  24. Reinhard Seevers sagt

    Der Laberkopp Hirschhausen kommt auch…..das wäre ein Grund für mich nicht hinzugehen.
    Sein Werbevideo verdeutlicht worum es geht: um das Geld anderer Leute….gutes Geld, richtig investiertes, nachhaltiges und Zukunftsfestes Kapital für heiteitei-Weltrettungsmaßnahmen ohne Nachweis einer Wirksamkeit….Hauptsache Kohle machen. Das ist eigentlich ein ganz altes Modell….nur dass es heute mit einem Heilsversprechen verbunden wird.

    18
    • Bauer Willi sagt

      Ob es eine gute Strategie ist, alles, was einem persönlich nicht passt, auszublenden? Wenn ich Hirschhausen treffe, was soll ich ihm von Ihnen ausrichten?

      1
      • Reinhard Seevers sagt

        Ich bin ja Gott sei dank nicht Willi…deshalb können Sie ihm einen schönen Gruß bestellen, er soll bitte endlich einer geregelten Arbeit nachgehen, und aufhören bullshit zu verbreiten….das wäre alles, danke!😎

        p.s.: Es gibt ganz viele, die Brandmauern errichten, weil sie mit anderen nicht reden dürfen, wollen oder können….insofern befinde ich mich in guter Gesellschaft, oder?

        3
        • Smarti sagt

          Ich könnte mit dem Ö. wohl keine 5 min im gleichen Raum sein, ohne mich zu übergeben. Dagegen ist der Hirschhausen einfach nur dumm, aber relativ harmlos.

          0
      • Wolfsfeind sagt

        Hirschhausen seine Wissenvoracht Beiträge dürfen sie ihm gerne freundlich und kompetent wiederlegen das traue ich ihnen zu 👍

        3
        • Ehemaliger Landwirt sagt

          Dietrich H. W. Grönemeyer hat dieser Tage in eine Talk Show auch das Märchen von 15.000 Liter Wasser je Kg Fleisch erzählt
          Hirschhausen ist alleine ein Dummquassler.

          4
  25. Pälzer Buh sagt

    Um ehrlich zu sein lieber B. Willi, für mich ist das ein Schritt in die Zeit, als der Homo Sapiens bzw eines seiner Vorgänger rein Vegan lebte und seine Hirngröße dem eines Dinosaurier ähnelte. Also einer Größe, einer Walnuss ungefähr, vielleicht auch nur einer Haselnuss. Soviel halte ich, für mich ganz persönlich die Veranstaltung. Was mich viel mehr interessieren würde wie Herr Udo Pollmer dazu stehen würde, von den Rezepturen angefangen, bis hin zur eigentlichen Kernfrage. Schade dass er nicht auch mit, auf dem Podiumsplatz nehmen darf.
    Dir wünsche ich einen weiteren Blickwinkel über den Tellerrand. Das restliche Zenober kennen Wir ja, zu gut.
    Viel Spaß beim Impact- Festival.earth

    4
    • Pälzer Buh sagt

      Wäre ich Besucher dieser Messe, würde ich, vor und danach ein Steakhouse besuchen, 400g Medium ohne Beilagen … bitte. Der Umwelt zuliebe.

      7
    • Bauer Willi sagt

      Wegen des breiteren Blickwinkel fahre ich auch hin. Mich überrascht die allgemeine Ablehnung hier im Blog schon…
      Eigentlich hatte ich ja eine Frage gestellt.

      1
      • Reinhard Seevers sagt

        “Eigentlich hatte ich ja eine Frage gestellt…..stimmt:

        “Was verstehst Du unter Agrarwende und wie stehst Du dazu?”

        Ich verstehe darunter, dass ein Teil der Gesellschaft sich etwas ünscht, was ein immer kleiner werdender Teil dem vorgenannten erfüllen soll. Ich stehe gar nicht dazu, weil ich eine Wende nicht als notwendig erachte.

        P.S. Gesetrn auf BR alpha ein Beitrag über die SOKO Tierschutz und seine Aktivisten….Das Ziel der Aktivisten ist: Abschaffung der gesamten Nutztierhaltung!
        Diese Menschen sind ebenfalls Teilnehmende am Wunsch zur Wende…..mit solchen fundamentalen Extremisten sollen wir dann auch reden? Nope!

        7
  26. Rudolf Weishaupt sagt

    „Agrarwende“ ist erst mal ein Schlagwort, genauso wie auch „Klimawende“. Ich bin nicht besonders glücklich mit dem Ausdruck „Wende“. Denn er suggeriert, wir hätten bislang alles falsch gemacht und müssten nun eine 180°-Wende vollziehen. So etwas geht schlicht nicht! Es kommt auf schrittweise Veränderungen an, was wiederum eine gewisse Veränderungsbereitschaft und auch „Veränderungsfreude“ voraussetzt.

    Seinen prominentesten Auftritt hatte das Wort „Wende“ ja ab 1989. Schon damals war das Wort nicht besonders glücklich gewählt, weshalb ich persönlich es nie verwendet habe. Der Ausdruck erzeugte bei vielen Menschen in der früheren DDR das Gefühl, sie hätten bisher irgendwie „verkehrt gelebt“, was auch als Vorwurf und Überheblichkeit empfunden wurde. Die Verbitterung darüber ist ja bis heute zu spüren.

    Gestern las ich von einer Kita, in der jetzt nur noch vegetarisches Essen serviert wird, jeden Tag. O. k., wenn die Elternschaft geschlossen dahinter steht, mag das gehen. Grundsätzlich aber finde ich solche 180°-Wenden nicht gut. Wenn jemand versuchen würde, mir zu verbieten Fleisch zu essen, würde ich ihn fragen, ob er noch alle Tassen im Schrank hat. Hingegen finde ich es gut, dass mittlerweile in jedem Restaurant, jeder Kantine, jeder Mensa täglich, also nicht nur an einem speziellen Veggie-Day, ein vegetarisches Essen angeboten wird.

    Wir hatten häufig Kollegen aus England zu Besuch an unserer Schule. Ich weiß noch, wie schwierig es war, für eine liebe Kollegin, die vegan lebte, ein geeignetes Essen zu finden. Ich musste mit ihr durch die halbe Stadt fahren, bevor wir etwas Geeignetes für sie fanden. Ihr war das sehr peinlich. – Das ist nun 20 Jahre her. Gut, dass so etwas heute kein großes Problem mehr sein dürfte.

    13
    • Manuela sagt

      Ich sehe das ebenfalls so, dass man bei “Wende” von einer eingeschlagenen Richtung mehr oder weniger stark Abstand nimmt und lehne die Vorstellung/Suggestion, die LW habe die letzten Jahrzehnte alles falsch gemacht, strikt ab. Daher gibt es für mich keine Agrarwende. Dass man an manchen Stellen besser oder anders agieren muss und dran bleiben sollte, steht dazu nicht im Widerspruch, es ist vielmehr das tägliche Geschäft des Sachverstandes und Erfindergeistes.

      7
  27. Arnold Krämer sagt

    Der sehr mißverständliche Begriff der (Agrar-) Wende ist längst ersetzt worden durch den der neutraleren Begriff der Transformation. Dieser wird wie selbstverständlich auch im etablierten Verbands- und Wissenschaftsbereich verwendet.
    Siehe hier:
    https://www.uni-vechta.de/koordinierungsstelle-transformationsforschung-agrar

    Womit man sich aktuell im Nordwesten beschäftigt und auch die landw. Praxis einzubeziehen versucht, kann man hier nachlesen:
    https://www.uni-vechta.de/fileadmin/user_upload/Transformationsforschung_agrar/Veranstaltungen/2023_-_Diverses/Einladung_Regionalkonferenz_2023_09_15.pdf.

    Ich bin am Freitag in Friesoythe dabei und gespannt auf die Stimmungslage in der Region, die ja bekanntlich in hohem Maße über den vor- und nachgelagerten Sektor, aber auch über die hohen Transfers an die vielen Verpächter (Land +Ställe) von der Agrarrohstofferzeugung lebt.

    4
    • Reinhard Seevers sagt

      Herr Krämer, das ist wirklich interessant, Sie müssen unbedingt berichten….evtl. gibt es im nachinein ja auch einen Video-Beitrag dazu.

      Eigentlich ist die Kernfrage doch: Brauchen wir eine Transformation und wenn, warum? Wer hat ein Interesse daran, dass es einer Region schlechter geht als heute, und warum beschäftigt sich Politik mit einer zukünftigen Ausrichtung der Agrarwirtschaft einer Region, die gut läuft? Da steckt in meinen Augen eine Agenda dahinter: Landgrabbing für Ökoziele, Eigentumsrechte beschränken für Klimaziele, Kompensationsflächen abgreifen für greenwashing der Gesellschaft, ….oder was sonst? Das Thünen Institut ist ganz sicher nicht daran interessiert, die in der Region wirtschaftenden Vor- und Nachgelagerten Unternehmen für die Zukunft zu stärken….das konnten die bisher auch alleine.

      4

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert