Bauer Willi
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Interpoma – der Welt-Apfel-Kongress

Auf dem Welt-Apfel-Kongress ging es einen halben Tag lang um das Thema Bürger und Bauern. Ich war eingeladen, konnte aber, wie alle anderen Redner leider nicht nach Bozen fahren sondern habe den Vortrag von zuhause aus gehalten.

Alle Vorträge findet ihr unten im Link. Ich kann alle Vorträge sehr empfehlen. Und natürlich geht es in den späteren Fachvorträgen um alle Fragen rund um den Apfelanbau. Da konnte ich allerdings nicht mehr folgen. Aber für unsere Apfel- und Obstspezialisten sicher sehr interessant.

Ich esse gerne Äpfel…

Programma 2020

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10 Kommentare

  1. Obstbäuerin sagt

    Obwohl ich natürlich weiß, dass es so ist, muss ich über den Satz von Bauer Willi: “Die Bürger mögen es nicht, wie wir Landwirtschaft betreiben.” nachdenken. Das klingt so harmlos und wird dennoch vielen von uns, wenn die NGO Lobbyisten in der EU die Oberhand gewinnen, die Existenz kosten. Der Vortrag hat mir gefallen auch wenn ich immer noch nicht weiß, wie der Bezug zu den 3. 500 Toten denn nun wirklich ist oder habe ich das überhört?

    • Bauer Willi sagt

      Es geht nur darum zu schildern, dass wir halbe Sätze nach unseren persönlichen Vorstellungen so ergänzen, dass sie für uns Sinn machen. Und das passiert dann so, wie “Volkes Meinung” ist.
      Fragen Sie mal einen Laien, ob Glyphosat giftig ist…

      • Thomas Apfel sagt

        Hallo, Bauer Willi,
        ich finde Ihren Vortrag super. Wir stehen ja tatsächlich einer medialen Welle ständiger Wiederholungen von Halbsätzen gegenüber, die sich durch den “Autovervollständiger” in den Köpfen der Bürger zu scheinbaren Wahrheiten entwickeln. Der Betroffene legt die vervollständigten Halbsätze irgendwann in der Hirnregion “Das glaube ich” ab. Wir sind als Berufsgruppe allein schon mal nicht medial präsent genug um selber solche Halbsätze in unserem Sinne wirksam zu generieren. Zumal ja begleitend immer im Hintergrund schwebt: die müssen das ja so machen, weil die Umstände so sind wie sie sind. Da fehlt mir dann schon manchmal die klare Ansage: Wir machen das was wir machen auch genau so, weil wir es für richtig halten. Das Arbeiten mit Fakten und Fachkenntnis ist allerdings eine schwache Waffe gegen diese “Glaubenssätze”. Da es auch meine Erfahrung ist, dass die meisten Bürger dem Bauern als Person nicht feindlich gegenüberstehen,
        müssen wir uns Kommunikationstechnisch schulen lassen. Die größte Kunst ist, den Gegenüber ernst zu nehmen und nicht hämisch und mit herabwürdigenden Bemerkungen ob der immer wieder erfahrenen totalen Unkenntnis zu reagieren, zu mindestens im direkten Gespräch. Wird Unsinn von z.B. der Journaille zu Papier und in die Öffentlichkeit gebracht muß man allerdings auch in der Lage sein in aller Schärfe zurückzuschlagen. Beides zu können ist leider nicht Vielen gegeben, Ihr Blog ist dafür allerdings eine gute Möglichkeit zu üben. Danke dafür !!

        • Reinhard Seevers sagt

          Man könnte auch mal eine Kampagne starten mit Filmsequenzen, wo gezeigt wird, dass Schweine, Rinder und Geflügel “brutal” geschlachtet werden, damit das geliebte Haustier sein Fressi Fressi hat…..Sheba – Kuschelkatze auf der einen Seite, Schlachtung auf der anderen…..wie dann wohl die Reaktion ausfällt. Emotionen mit Emotionen bearbeiten.
          Und diese ständige romantisierende Darstellung bei der Herstellung von Schokolade, Kaffee oder Bier…..auch hier neben dem heiteitei Bild des Rührbesenschlagenden Maitre de schokolatie die Edelstahlmaschinen und Fließbänder der Produktion einblenden,…..ohne Kommentar, nur Untertitel: Wunschtraum – Wirklichkeit

      • Obstbäuerin sagt

        Da habe ich mich wohl ein bisschen umständlich ausgedrückt, Bauer Willi. Ich wollte nur wissen, ob die Zahl fiktiv ist oder in irgendeiner Konstellation so existiert.

  2. bauerhans sagt

    “Nord-Süd, Groß – Klein, bäuerlich- industriell”

    ich erinnere mich,als 1992 der lpg-chef aus Seelow hier war und mit dem lohnunternehmer beim maisdreschen mitfuhr.
    der vorsitzende träumte vom axial-drescher und der lu vom grossauftrag in Seelow.
    ich hatte ihm dann meine guten jahresabschlüsse gezeigt und er rechnete die auf 3800ha hoch und flippte aus.

    • Reinhard Seevers sagt

      Hans, du kannst so wunderbar in wagen Bildern sprechen…..man weiß nie, wie man sie deuten soll oder muss.

  3. Reinhard Seevers sagt

    Gute Beiträge! Zwar nichts bahnbrechend Neues, aber dennoch gut zusammengefasst und sehr verständlich (hab allerdings nur die beiden ersten Beiträge gesehen).

    Was mir im Nachhinein bei der Forderung beider Vortragenden nach “Ehrlichkeit” in den Kopf kam, war, dass etliche Probleme im hier und jetzt, m.Ea. Agrarinterne Ursachen hat.

    Die Wende 1990 hat eigentlich die Westdeutschen Bauern kalt erwischt und dennoch hat die offizielle Seite die “bäuerliche Seite” als Maßstab für Landwirtschaft hochgehalten und nicht hinterfragt. Damals gab es für die baulichen Bereiche der Milcherzeugung noch KTBL- Wettbewerbe “Kleine Boxenlaufställe” und 1996 hatte das Landwirtschaftsministerium über das KTBL zu einem Wettbewerb “Zukunftsorientierte Milchviehlaufställe” aufgerufen.
    Die prämierten Betriebe waren bis auf 2 im Westen und Betriebe mit max. 150 Kühen, aber mit alternativen Haltungsformen, weil man sich anscheinend gegenüber den schlechten Ostdeutschen Betrieben abgrenzen wollte Im Einleitungstext heißt es: ” In den neuen Bundesländern stehen die meisten Kühe bereits in größeren Beständen. Die vorhandenen Stallanlagen weisen jedoch häufig Mängel auf, die Umbau und Modernisierung erforderlich machen….”
    Und das KTBL war damals mit vorwiegend süddeutsch sozialisierten Mitarbeitern besetzt….damals begann schon das Nord-Süd, Groß – Klein, bäuerlich- industriell – Kampfgeschrei, das sich aus der internen Welt in die reale ausgebreitet hat. Das konnte man auf den Messen dann weiter verfolgen in Gesprächen mit bayrischen Bauern oder Mecklenburger – Agrarunternehmern. Und das spiegelt sogar noch die Diskussion hier im blog wider…..es ist ein Teil der Wahrheit, finde ich.

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