Bauer Willi
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Farm to fork – Der Bio-Markt und 25%

Was schreibt die Kommission in ihrer „Farm-to fork-Strategie“?

Der Markt für Biolebensmittel wird weiter wachsen und der ökologische Landbau muss weiter vorangetrieben werden. Er wirkt sich positiv auf die biologische Vielfalt aus, schafft Arbeitsplätze und bietet attraktive Bedingungen für Junglandwirte…

… Zusätzlich zu den GAP-Maßnahmen wie Öko-Regelungen, Investitionen und Beratungsdiensten sowie den Maßnahmen der gemeinsamen Fischereipolitik (GFP) wird die Kommission einen Aktionsplan für ökologische Landwirtschaft vorlegen. Mit diesem werden die Mitgliedstaaten dabei unterstützt, sowohl das Angebot als auch die Nachfrage nach ökologischen Erzeugnissen anzukurbeln. Das Verbrauchervertrauen wird dabei durch Absatzförderungskampagnen und ein umweltfreundliches öffentliches Beschaffungswesen sichergestellt und die Nachfrage wird so angekurbelt. Dieser Ansatz wird zur Verwirklichung des Ziels beitragen, bis zum Jahr 2030 mindestens 25 % der landwirtschaftlichen Flächen in der EU ökologisch zu bewirtschaften und die ökologische Aquakultur beträchtlich auszubauen.

Der Ansatz, den Absatz für Bio-Lebensmittel zu fördern, ist richtig. Wenn der Absatz (zu auskömmlichen Preisen) funktioniert, wird die Erzeugung folgen. Eine Kette macht nur dann Sinn, wenn man an ihr zieht.

Es muss aber sichergestellt sein, dass keine Bio-Produkte aus dem Ausland mit geringeren Normen vom Handel präferiert werden und somit die Entwicklung in vielen europäischen Ländern torpediert. Gerade das passiert derzeit. Bio aus China und Förderung hier ist ein Zielkonflikt.

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102 Kommentare

  1. Reinhard Seevers sagt

    Hat das jemand gestern abend gesehen: https://www.arte.tv/de/videos/092185-002-A/re-jeder-tropfen-zaehlt/

    Es ist am Ende egal, ob BIO oder DEMETER, oder gar ohne Massentierhaltung. Auch der Gemüsebau steht in der Kritik, weil es sogar in unseren Breiten Streit um das edle Nass gibt. Wenn man die Bürgerinnen in dem Beitrag dann sieht und hört, die sich jetzt schon über die Folien und Plastik – Gewächshäuser aufregen, dann ahnt man, dass auch die Umstellung auf vegane Ernährung dieses Land nicht weiterbringen wird. Interessanter Beitrag…..mit ganz weinig bashing.

  2. Ehemaliger Landwirt sagt

    Es kommt darauf an, ob dem Bauer die Mehrkosten bezahlt werden, da es diese Produkte kaum zu kaufen sind, dürft es klar sein, der Bauer.

  3. Friedrich sagt

    Was die EU hier vor hat ist Staatsverwaltungswirtschaft aller DDR 2.0 . Man will den Verbrauchern und Erzeugern die Produktion und den Einkauf vorschreiben. Damit hebelt man die ganze „Soziale Marktwirtschaft“ aus. Eine EU-Kommission ist faktisch eine Diktatur , weil nicht gewählt und kaum kontolliert. Diese Leute haben den Schuß noch nicht gehört . Machen einfach dort weiter , wo sie vor Corona und Wirtschaftskrise aufgehört haben. Von ca. Februar bis Juni haben die nämlich Freizeit zuhause bei voller Bezahlung gemacht. Inzwischen hat sich die Welt aber geändert. Für Ideologie haben wir einfach kein Geld mehr.
    Hier gilt es die Arbeitsplätze und Wirtschaft zu stützen , um unseren Wohlstand zu halten. Wenn die ihren Kurs nicht ändern , werden sie als Räuberbande enden und damit das Regime in das Versagen und Untergang führen , aber dafür wird jetzt die EZB schon sorgen.

  4. Smarti sagt

    25 % der Landwirtschaftlichen Fläche sind ja nicht 25 % der verkauften Biolebensmittel. Auf der Biofläche werden ca. 50 % weniger Lebensmittel erzeugt – wenn denn überhaupt Lebensmittel darauf wachsen. Es können auf der Wiese genausogut auch Schafe darauf weiden, die nicht geschlachtet werden. Mit Mutterkuhhaltung wird viel Fläche „verbraucht“ ohne nennenswert Fleisch zu erzeugen. Oder es werden Hochstammbäume angepflanzt, die kaum geerntet werden. Der Reiterhof kann Bio sein, der Ferienhof ist es oft schon.
    Wären es 25 Prozent verkaufte Biolebensmittel aus Deutschland, dann steigt der Preis ganz automatisch – denn dann reichen die Erzeugnisse nicht. Als Solawi-Tante weiss ich: Biolebensmittel könnten in Mengen angebaut werden, auch ohne jeglichen Pflanzenschatz, aber dann braucht es viiile Menschen die (fast ohne Lohn) helfen – und die findest du nicht.
    Arbeitsplätze können geschaffen werden, nicht in der Produktion, sondern in der Beratung ( Landwirte die den eigenen Hof aufgegeben haben beraten andere Landwirte ) und im Monitoring / Kontrolle…

    • Bauer Willi sagt

      Danke für die realistische Einschätzung. Komme gerade aus Ba-Wü wieder. Überall Streuobst, das keiner erntet. Im Laden Äpfel aus Neusseeland.

      • Inga sagt

        Ja, so schützen wir unserer Natur!

        In dem wir nicht unserer Kulturlandschaft durch Streuobstwiesenobstverbrauch fördern, sondern die sonst wo in der Welt, z.B. die in Neuseeland.

        Unsere Großeltern würden uns was erzählen, wenn die das wüßten.

        Wollen wir das mit anderen Pflanzen für Nahrungsmittel auch so machen?

    • Obstbäuerin sagt

      Da muss ich Ihnen widersprechen, Smarti, Bio-Lebensmittel gehen ohne Pflanzenschutz auch mit ganz viel Handarbeit nicht. Das haben wir hier als Praxisbeispiel vor Augen. Bis zum Totalausfall trotz vieler Helfer.

      • Smarti sagt

        Seit drei Jahren machen wir alles Gemüse für jetzt 50 Leute ohne Neem und Co, weil das Spritzen länger dauert ( und doch nicht richtig nützt) als abschütteln und Netze auflegen. Nur Kartoffelkäfer sind wirklich jedes Jahr eine nervige Angelegenheit – deshalb machen wir weniger, weil die Helfer und ich irgendwann schlapp machen.
        Vielleicht haben wir ansonsten“Glück“, dass wir weit und breit die Einzigen mit Gartengemüse und Spargeln sind ? Obst natürlich meist mit Beilage – da es alte Mostobstbäume sind wird nur verhältnigmässig wenig gepflückt und eingelagert, der Rest für Saft, Most oder Schnaps geschüttelt.
        Weil wir viele Jungpflanzen selber ziehen pflanzen wir etwa ein Drittel mehr als benötigt, dann kann auch die Maus oder die Schnecke eine Pflanze holen. Also bei uns passt es gut, wir ernten dieses Jahr grosse Mengen in schöner Qualität – aber das bleibt sicher nicht immer jedes Jahr so gut. Wenn etwas nicht wächst, dann kommt das andere umso besser, unsere Leute sehen das locker, die sind gut erzogen :). Weil ich die Anteile letztes Jahr auf 25 halbiert habe, kommen wir jetzt mit dem Garten eher nach und ich habe wieder Spass daran. Grösser darf es aber nicht mehr sein.

        • Obstbäuerin sagt

          Naja, da kann ich nur neidisch gucken, Smarti. Apfel mit Bewohnern geht gar nicht und ansonsten muss der Apfel eine prozentual festgelegte rot-grün Färbung aufweisen, darf maximal einen Fleck haben und auch die Größe und Festigkeit muss stimmen. Die computergesteuerte Qualitätsprüfung lässt sich da nicht übers Ohr hauen. Und wenn man nichts gegen Schorf unternimmt, kann das schon mal zu 0% verkaufbarer Ware führen. Aber das ist halt der Unterschied zu Euch – wir produzieren mehr als 100 Tonnen Obst.

          • Paulus sagt

            @Obstbäuerin, dieser ganze SoLaWi-Scheiß ist doch absoluter Killefit für Träumer aus dem urbanen Milieu, die sich mal vorübergehend dafür interessieren und sich ganz toll dabei fühlen.
            Wenn das die Zukunft der LW sein soll bin ich verdammt froh, dass wir noch Produkte aus dem Ausland beziehen.

            • Smarti sagt

              Lieber Paulus, ist Gartenarbeit Scheisse ? Ist es sch. wenn Familien auf den Hof kommen und die Kinder sehen und erleben, was ein richtiger Hof ist ? Und das auf lange Zeit. Ist es sch. wenn wir interessierte Leute auf den Hof einladen und unsere Sicht auf Politik und die aktuellen Probleme erklären ? Jedes Mitglied bringt auch mal Verwandte und Bekannte mit. Durch den Garten werden auch Nachbarn angelockt, so werden es pro Jahr schnell ein paar hundert Kontakte – alles Leute, für die wir jetzt nicht mehr anonyme Massentierhalter und Giftspritzer sind.
              Was kostet es ? Folientunnel, Kühlcontainer und Kleinzeug haben zusammen weniger gekostet als ein einziger Kuhplatz und ist längst zurückbezahlt mit den Mitgliederbeiträgen. Ich inverstiere viel Zeit und erhalte im Gegenzug einen ansehlichen Selbstversorgergarten auf den ich wirklich Stolz bin und viele Komplimente erhalte :). Ich kann anbauen soviel ich will, alles ausprobieren was ich möchte, es muss nicht mal rentieren. Wenn was in die Hose geht – na und ? Würmer, Schorf und angeknabberte Möhren sind bei uns ein Qualitätsmerkmal :). Weil ich selber vom Selbstversorgerhof kommen kennen wir es nicht anders, für uns ist es ganz normal. Und wenn ich doch was nicht selber mag, dann verteile ich es einfach, zur Not an unsere Schweine und Hühner.
              Solawi ist vielleicht nicht die Zukunft der Landwirtschaft, aber mir fällt ( ausser Bauer Willi ) gerade nichts Besseres ein um mit den Konsumenten/ Wählern in Kontakt zu kommen.
              Nicht alle Solawis haben arrogante Dummschwätzer in ihrer Reihe, also ich schmeiss die raus :).

              • Bauer Willi sagt

                Danke. Ich finde SoLaWi auch gut. Weniger, weil es sich lohnt, sondern mehr, um Landwirtschaft erlebbar zu machen.
                Alles was in unserem Garten zu viel ist, wird in einem Regal an der Straße verkauft. Gestern für über 20 €.

                • bauerhans sagt

                  die ca.200 solawi-betriebe in D,die in den medien ständig gehypt werden,sehe ich als interessensgemeinschaften,aber nicht als geschäftsmodell und die landwirtschaft wird dort auch nicht dargestellt.

    • Ehemaliger Landwirt sagt

      Wie die Obstbäuerin schreibt, Obstbau ohne PSM geht nicht.
      Außer Äpfel für Saft und ein paar alte Sorten, die nur welche kaufen, die Angst haben, dass sie vergiftet werden. Dann gibt es noch Verbraucher, die glauben, dass die BIO Äpfel keinen Pflanzenschutz brauchen. Wenn die Kupfer und Schwefel ausbringen, dann meinen alle, die mit dem Spritzfaß, sind die bösen Konventionellen. Weiß von einem Betrieb am Bodensee, der hat in einem Jahr 45 mal Schwefel gespritzt.

      Weinbau ohne PSM geht nur mit einigen Sorten, dessen Wein jedoch nicht gekauft wird.

      • firedragon sagt

        Ehemaliger Landwirt,
        auf dem Fassweinmarkt sind diese Sorten als sortenreine Weine sehr schwer, bis gar nicht zu verkaufen, ausserdem sind die preislich gar nicht gelistet. Als diverse Rot oder diverse Weiß geht alles weg, zu kleinem Preis natürlich.
        Wer die Sorten selbst ausbaut und Kunden dafür hat, bekommt den Preis, der erforderlich ist.
        Was erschwerend diesen Herbst dazu kommt, einige Kommossionäre nehmen für den Handel nur Dornfelder an, wenn in gleicher Menge ein/zwei bestimmte Weißweinsorten dazu verkauft werden.

  5. Moin,

    wenn man sicherstellen will, daß kein Schei* importiert wird, müßte man eigentlich diejenigen unterstützen, die häufig seitens der Erzeuger kritisiert werden 😉

    Wer träumt von Mercosur für den Absatzmarkt Auto, wer hat mit dem Frackinggas auch zusätzlichen Rindfleischkontingenten aus den USA zugestimmt, nur um den Absatzmarkt Auto nicht durch US-Strafzölle oder ähnliches zu gefährden?

    Wer blockiert einheitliche Standards schon auf EU-Ebene wie die EU-Bodenrahmenrichtlinie?

    Wer hält am Strukturwandel fest und behauptet, 5.000 aufgegebene Höfe jährlich wären „natürlicher“ Strukturwandel?

    Wer verkauft Flächen an ALDI und Co. und läßt Fremdinvestoren ungehindert machen?

    Usw.

    Aber mal was Positives:
    Das hier sind Schulen, die am EU-Programm für Obst, Gemüse und Milch für Schulen teilnehmen:
    https://www.schulprogramm.niedersachsen.de/?page_id=1075

    Kombiniert man es mit Ausschreibungen wie in Bayern (nach dem Volksbegehren Rettet die Biene), die zwingend regionale Anbieter vorsehen, hat man öffentlich geförderte, nachhaltig und fair produzierte Lebensmittel in Schulen, die sich auch Kinder leisten können aus ärmeren Haushalten.

    Wer für faire Lebensmittel kämpft, muß auch für faire Sozialhilfe und Löhne kämpfen! Was soll ein Hartz IV Empfänger mit 3 € Verpflegungsgeld pro Kind/Tag denn kaufen?
    Hier demonstrieren Anwohner für den Erhalt von f***ing ALDI, weil sie nicht Luxusshoppen wollen, sondern sich das Essen leisten können wollen:
    https://www.rbb24.de/wirtschaft/beitrag/2019/09/interview-betreiber-markthalle-neun-aldi-protest-anwohner.html

    Wenn die Mieten davongaloppieren, wo soll man sonst sparen als bei Lebensmitteln?

    Warum unternimmt man nichts wie in Frankreich: Hier ist Containern verboten statt Wegwerfen verboten? Also lieber aus den Augen, aus dem Sinn, als Wertschätzung für Lebensmittel?
    https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/lebensmittel-verschwendung-containern-1.4331886

    Warum verbietet man nicht wenigstens den Verkauf unter Einstandspreis, wenn man doch weiß, daß der Preis für alle das kriegsentscheidende Kriterium ist?

    Wer nicht den Markt reguliert, wird an der Produktionsweise des viel und billig nichts ändern, fürchte ich 🙁

    Hier sieht man, wie allein ALDI die Wertschätzung ruiniert hat, andere Supermärkte mit deren höheren Preisen verdrängt hat durch Dumping und Importware:
    https://www.handelsblatt.com/unternehmen/handel-konsumgueter/discounter-in-australien-wie-aldi-einen-kontinent-umkrempelt/12880730.html

    Bio steht nicht für faire Preise, das wäre etwas, wofür man kämpfen sollte! Über Bio hinaus.

    Anders gesagt: Wenn der Markt und Politik dem Verbraucher eintrichtern konnte „bewußt einkaufen heißt viel und billig“, dann kann man diesem auch Gegenteiliges eintrichtern. Da wünschte ich mir manchmal etwas mehr Selbstvertrauen von Seiten der Betroffenen, statt sich mit diesem System zu arrangieren.

    Naja, also billiges Essen für billige Löhne für mehr Exportprofite … Kommt zwar bei Bäuerinnen und Bauern nichts an, geschweige denn bei Tier und Umwelt, aber BIP sieht gut aus … die Bilanz stimmt … läuft 🙁

    Wenn Verbraucher Schuld haben sollen durch ihr Konsumverhalten, haben Erzeuger aber auch Schuld durch ihr Wahlverhalten. Die Bundestagsanträge und Anfragen stehen alle online, aber lieber läßt man sich irreführen statt zu lesen, wer was wirklich will, so scheint es allgemein … und als Sündenbock gibt es heute den Verbraucher, morgen den Wolf, dann Ökos, Tierschützer oder weiß der Teufel …

    • Reinhard Seevers sagt

      Suhr: „Aber mal was Positives:
      Das hier sind Schulen, die am EU-Programm für Obst, Gemüse und Milch für Schulen teilnehmen:
      https://www.schulprogramm.niedersachsen.de/?page_id=1075

      Ja ein wirklich gutes Beispiel haben wir hier im Nachbarort. Der bekommt als Biobetrieb 230.000€ dafür, dass er den Schulen Äpfel aus dem Alten Land besorgt. Während der Krise auch ohne Äpfel. Die Äpfel würde der Altländer den Schulen sogar selbst hinbringen, nein, dafür muss einer zwischengeschaltet werden. Der Biobetrieb vertreibt alles über online und liefert im Umkreis bis zu 100km frei Haus aus. 10% der Artikel stammen aus seinem Betrieb, und das nur saisonal. Damit er den Status nicht verliert, hat er 5ha Fläche als Gemüse deklariert, ein Jahr mehr schlecht als recht bewirtschaftet, dann ist ihm sein professioneller holländischer Mitarbeiter abgehauen….aber die Regionalprawda hofiert ihn regelmäßig, die Grünen tragen ihn wie ein Banner vor sich her und die website ist immer heiteitei aufgehübscht…ich könnt ko..en.

    • Ehemaliger Landwirt sagt

      „Wer verkauft Flächen an ALDI und Co. und läßt Fremdinvestoren ungehindert machen?“

      Wenn kein Nachfolger vorhanden ist und der EX Bauer von seiner Altersrente leben muss, ist es Vernünftig, zu verkaufen, die Erben werden dies auch tun. An wen würden sie verkaufen, an der der am wenigsten bietet?

      Es gab mal eine Rot/Grüne Bundesregierung. Damals hat man die Dieselverbilligung bei einem Betrag unter 400 DM nicht ausbezahlt, also gerade bei den kleinen Betrieben, die man angeblich erhalten will.

      Mittlerweile glaube ich den Politikern nicht mehr, besonders den Grünen.

      • Ingeborg Krausbauer sagt

        Ach dafür braucht Aldi das:

        https://fairundgut.aldi.de/

        Was die Politik nicht schafft, schaffen die Wirtschaftsunternehmen?

        War das nicht schon mal, so ca. in 2005?

        Wollten da nicht Pharmafirmen unsere Bauernhöfe übernehmen, uns als Angestellte darauf arbeiten lassen, aber
        Bedingung, nur ihre Produkte benutzen!

        Die Vermarktung liegt dann auch ihrer Hand!

        • Ehemaliger Landwirt sagt

          Habe nur gesagt, dass ein in Rente befindlicher Bauer, sein Eigentum verkaufen kann, wenn die Kinder die Landwirtschaft nicht weiter betreiben wollen, an den meistbietenden. Notfalls auch an ALDI.

          Ob dies Gut für die landwirtschaftliche Zukunft insgesamt ist, wenn Investoren landwirtschaftliche Flächen kaufen, ist eine andere Frage.Derzeit ist es so, dass die bäuerliche Landwirtschaft eh keine Zukunft hat.

          Nochmals, schränkt sich das Paar ein, dass sie von der kargen Rente leben kann, die Erben verscherbeln das Gelände sowieso.

  6. fingerphilosoph sagt

    In rund 40 Jahren – die ersten Bio-Läden entstanden in den 80er Jahren – hat sich der Bio-Markt bis zum Jahr 2018 einen Anteil von 5,3% vom Gesamtumsatz erobert. In diesen 40 Jahren wurde indessen schon viel gekurbelt.

    Da die Kinder in den Schulen nun schon seit Jahrzehnten grün-ökologisch erzogen werden, mag das Kurbeln zwar leichter gehen, trotzdem bleibt die Frage, wie um alles in der Welt die Politik in den nächsten 10 Jahren von 5,3% auf 25% kommen will, wenn es 40 Jahre gedauert hat, um von 1-2% auf 5% zu kommen. (1-2% gab es schon vorher, Stichworte Anthroposophie, Naturkost, Müsli)

    Mir fallen da nur zwei Wege ein: a) mit Zwangsmaßnahmen, das heißt, der Kauf von Bio-Produkten wird dem Verbraucher gesetzlich verordnet. Oder b) Bio-Produkte werden billiger als konventionelle Produkte oder zumindest zum gleichen Preis verkauft. Das geht aber nicht, weil Bio im Bewusstsein des Verbrauchers ja mehr wert sein soll als konventionelle Ware, und dieses Bewusstsein entsteht ja nur, wenn der Verbraucher für Bio tiefer in die Tasche greifen muss. Selbst wenn Bio zu 100% staatlich subventioniert wird, muss das Preisgefälle für den Verbraucher also trotzdem erhalten bleiben.

    Also bleibt zum weiteren Kurbeln eigentlich nur die Lösung a) übrig.

    • Stadtmensch sagt

      Bevor man mit Zwangsmaßnahmen zur Förderung des Ökologischen Landbaus anfängt, sollte man wenigstens versuchen nachzuweisen, dass man mit Verzicht auf chemisch-synthetische Hilfsstoffe und Mineraldünger den Anforderungen gerecht wird:
      Ökologie, Ökonomie, Soziales.

      Leider scheinen für die Bewertung noch ein paar Indikatoren zu fehlen:
      https://www.dlg.org/de/landwirtschaft/themen/nachhaltige-landwirtschaft/dlg-nachhaltigkeitsbericht/2016/fehlende-indikatoren

      Und leider scheint es gar keinen Vergleich ÖLB vs. KLB bzgl. der bisher existierenden Indikatoren zu geben – oder?

      • Brötchen sagt

        Stadtmensch….
        Das ist alles ganz grobes Zeugs, was nur für einen ganz oberflächlichen Blick reicht.

        Schon allein ein Faktor unterliegt sehr vielen Wechselwirkungen mit anderen.

        Da kannst auch in den Hühnerstall gehen und Picksteine oder Sitzstangen lfdm messen, das hat nur eine begrenzte Aussage.

        Dann wird manchmal noch der Fehler gemacht, dass solche grobe Zahlen wiederum zurück zurechnen, bzw. Genauigkeiten reinzuinterpretieren, die die Zahlen nicht leisten können.
        Bsp.
        Ein GV Großvieheinheiten Schlüssel ist zur groben Planung von Futter und Emissionen gedacht. Den nun bezogen auf andere Gewichtseinheiten „aufzubohren“ ist nicht sinnvoll.

        Z.B. der Gülleanfall pro GV ist nur eine ganz grobe Schätzzahl, die extrem schwankt in Praxi. Da man für technologische Betrachtungen usw. irgendeine einheitliche Zahl braucht, verwendet man solche Richtzahlen, die aber nur ganz grob sind.

        Der Öko Bereich, das sind vorwiegend nur ganz „wild wirtschaftende Betriebe“, die mit ach und krach ihr Zeugs zusammenbringen, deswegen ist es da mit Zahlen schwierig.

        • Reinhard Seevers sagt

          So ist es Brötchen! Allein bei der Berechnung der Gülle, Jauche und Festmistmenge pro Betrieb/Tierart/Alter/Haltungssystem sind alle Beteiligten bereits überfordert und streiten sich um die richtige Datengrundlage……
          Es ist immer schön zu lesen, wie sich intellektuelle Wesen eine Standardisierung der Landw. Erzeugung zurecht legen, obwohl es eigentlich nicht möglich ist.
          Und die Diversifizierung nimmt noch zu, wenn Betriebe flexibel auf gesetzliche Anforderungen reagieren: Temporäre Mehrfachnutzung eines Stallgebäudes mit unterschiedlichen Tierarten: der Supergau für Genehmigungsbehörden.

          • Brötchen sagt

            Reinhard, zumal irgendeine Arbeitsgruppe, das aus irgendwelchen Gründen so festgelegt hat 🙂

            Unser Güllesilo ist zur Zeit halbleer war sonst um die Zeit randvoll, obwohl wir auch nicht weniger Tiere hatten.

            Im Maschinenbau ist ein mm ein mm, in der Landwirtschaft könnte das eventuell ein mm sein.

          • fingerphilosoph sagt

            Industrialisierung ist gleichbedeutend mit Standardisierung, und insofern die LW industrialisiert ist, ist sie auch standardisiert. Dasselbe gilt auch für andere Bereiche, wie die Medizin.

            • Brötchen sagt

              Das ist richtig, funktioniert nur bei der LW widerwillig, weil die Natur bockig ist.

              Es gibt Bereiche wo, das gut geht, dann wieder gibt es Bereiche nach dem Prinzip …..the bug is the feature.

              Da wird das nie gelingen, obwohl sich das einige wünschen.

              • Stadtmensch sagt

                „weil die Natur bockig ist.“

                Um bei deinem Beispiel mit dem Gülle-Aufkommen zu bleiben: hätte man die Feuchtigkeit des Futters und die Wasseraufnahme der Tiere gemessen, gäbe es zumindest einen Anhaltspunkt. Das aufgenommene Wasser wird ja wohl kaum im Körper verbleiben

                Das gleiche gilt für die Humusbilanz. Man kann so viel ohne großen Aufwand messen, um einen Zusammenhang von Umgebung und Corg herzustellen.

                • Brötchen sagt

                  Ja Stadtmensch, Du bist ein ganz Schlauer 😉

                  Ich schreibe mal ein paar Stichpunkte auf:

                  Trockenfutter, Datenlogger hängt im Stall und was nun?

                  Die Wasseraufnahme schwankt je nach Wetter um das 6 – fache.

                  Wenn eine Tränke tropft, wieviel Wasser sammelt sich da pro Tag an? 1 m³, 10 m³, 20 m³

                  Wenn Tiere saufen, dann lieben die es, wenn Wasser am Maul vorbei läuft.

                  Ich habe mit sehr genauen Fluidmetern gearbeitet, die sind wegen kleinster Teilchen verstopft, Filtervorsetzen!

                  Trinkwasserverordnung und Filter?

                  Wieso wechseln die Wasserversorger die Wasseruhren in sehr kurzen Intervallen, so das sich ein Gartenwasserzähler kaum lohnt?

                  Was soll ich Nachmittags machen und wo bekommst Du Dein Geld her, von der Sparkasse? 😉

                • Reinhard Seevers sagt

                  Stadtmensch, Genetik, Futtermenge, Respiration, Transpiration, Wärmeleitung, TS- Gehalte, Tränkeformen und -anzahl….bei jeder Tierart, jedem Betrieb und jeder Witterung/Jahreszeit anders….Also muss wieder ein Standard-Referenzsystem herhalten, was nicht allgemein anwndbar ist und nur eine Tendenz anzeigt.

                • Stadtmensch sagt

                  Ups – dachte ich mir doch, dass ich da gleich den Richtigen erwischt habe 😉
                  Hast schon recht – wer misst misst Mist…

                • Brötchen sagt

                  Mir hat mal ein Kumpel gesagt, der ist Bauleiter:

                  „Mauer sind keine Uhrmacher“ die kleinste Einheit ist da cm. Als ich an meinem Bau was bemängelt habe.

                  Landwirtschaft ist kein Reinraum, da staubt es, da spritzt die Scheiße, da bauen Dir die Tiere komplizierte Dingen auseinander, wo Du einen Tag für gebraucht hast usw….

                  Der Fussraum eines Ackerbauernautos muss gereinigt werden, wenn man die kupplung nicht mehr ganz durchtreten kann.

                  usw…..

                • firedragon sagt

                  Oh, ist lustig wieder heute hier 😃… Stadtmensch Du schießt schon den Vogel ab …

                • Reinhard Seevers sagt

                  „Der Fussraum eines Ackerbauernautos muss gereinigt werden, wenn man die kupplung nicht mehr ganz durchtreten kann.“

                  Geilster Spruch ever!!!:-)

      • fingerphilosoph sagt

        Politik funktioniert halt so, dass aus dem Mediengeplapper die angeblichen Mainstream-Meinungen herauskristallisiert und in vorauseilendem Gehorsam zwecks Stimmengewinn und Wiederwahl in blindem Aktionismus in Gesetze umgewandelt werden. Langwierige und mühselige Vorarbeiten hinsichtlich der Erarbeitung von Indikatoren und des seriösen Vergleichs von Öko und konventionellem Landbau anhand solcher Indikatoren interessieren in diesem Kontext niemanden. Grüne Politiker und noch mehr Politikerinnen wie beispielsweise die angehende Kobold-Kanzlerin zeichnen sich ja gerade durch mangelnde Sachkenntnis besonders aus.

        • Brötchen sagt

          FP jupp die hast die erste Hürde zum angehenden Politiker schon geschafft 😉

          Obwohl einen Wahlkreis zu gewinnen, ist schon manchmal ein hartes Brot.

          • fingerphilosoph sagt

            Man kann nicht gleichzeitig selbsternannter Philosoph und gewählter Politiker sein. Das schließt sich gegenseitig aus.

            • Inga sagt

              Warum?
              Philosophen leben vielleicht nicht immer in der Realität, aber das macht ja nichts, denn als Politiker muss man heutzutage die Kunst, die Wähler um den Finger zu wickeln, besser beherrschen, als reale Politik zu machen, oder?

              • fingerphilosoph sagt

                Ein studierter Philosoph ist doch nicht dasselbe wie ein selbsternannter Philosoph. Die Universität als geistiger Industriebetrieb erzeugt standardisierte Philosophen wie ein industrialisierter LW-Betrieb standardisierten Weizen und standardisierte Eier erzeugt. Ein selbsternannter Philosoph hingegen ist so was wie Ibis oder ein Kranich, bei denen es trotz zahlreicher Versuche nie gelungen ist, sie zu Nutztieren zu machen.

                Philosophie ist die Liebe zur Weisheit und nicht das Wissen, wann wo welche Philosophen gelebt und was sie alles so gesagt haben. Im Philosophiestudium wird das Wissen um die Philosophen und die verschiedenen Richtungen der Philosophie vermittelt, sonst aber nichts.
                Weisheit hat was mit Lebenserfahrung zu tun und Lebenserfahrung wiederum etwas mit dem Spagat und dem Eiertanz, den manch einer aufgrund von widersprüchlichen Anforderungen machen muss. Deshalb findet man unter Bauern mehr Philosophen als an der Universität, und deshalb diskutiere ich hier mit.

                • firedragon sagt

                  fingerphilosoph,
                  die Bauern reden (oder hier – schreiben) allerdings über ihr Erlebtes, ihr Leben u.s.w., das sind Tatsachen und keine philosophischen Hirngespinnste.
                  Naja, aus manch einem „Hirngespinnst“ wird auch mal Tatsache, bzw. aus der Therorie wird was Praktisches.

                • Mark sagt

                  @f–ph
                  Kann es sein, das Bauern und Philosophen eines verbindet: es sind beides relativ brotlose Künste…

                • fingerphilosoph sagt

                  Was Bauern und Philosophen verbindet, ist, dass man sowohl hoch steigen als auch tief fallen kann, und diese Möglichkeiten hat nicht jeder. Will sagen, wenn man’s richtig macht, ist es auf jeden Fall nicht langweilig.

                • firedragon sagt

                  fingerphilosoph …
                  interessante Betrachtung – wenn man richtig fällt, soll’s also nicht langweilig werden…hmhm

        • Stadtmensch sagt

          „Politik funktioniert halt so“

          Es lassen sich auch genügend Belege finden, wie Gesetze nach Maßgabe der Wirtschaft gemacht werden. Teilweise wurden und werden Gesetzesvorlagen sogar von den betroffenen Firmen erarbeitet. Es gab da so Berichte zu einigen Finanzdienstleistern…

          Außerdem hat paternalistische Fürsorge seitens der Obrigkeit (Regierung) in der EU eine lange Tradition. Bei den Amis gibts das nicht, weil die quasi kein kulturelles Erbe haben. Bin mal gespannt, wies bei denen weiter geht mit Mauerbau, Fracking-Sauerei, Bioenergie-Sauerei, Ende der fossilen Trinkwasserreserven, 20:80 Gesellschaft, …

    • Ich glaube, das geht, die Politik hat es doch auch geschafft, von rund 800.000 Höfen in 40 Jahren auf gut 260.000 Höfe runter zu strukturwandeln, und das ganz ohne Biotrend und Ökos, trotz Bauernlobby/-verband und Landwirten im Agrarausschuß … oder wegen selbiger?! Wer weiß … Mansholt hätte sich gefreut *Sarkasmus aus

      https://www.topagrar.com/management-und-politik/news/dz-bank-prognostiziert-dramatisches-hoefesterben-bis-2040-11977700.html

      • Obstbäuerin sagt

        Es gibt auch ganz einfache ökonomische Gesetzmäßigkeiten, Herr Suhr, die nur mit viel Aufwand außer Kraft gesetzt werden können. Vor 40 Jahren konnte ein Bauer im Durchschnitt mit 20 ha einigermaßen über die Runden kommen, vor 20 Jahren brauchte es dafür schon 40 ha und heute reichen kaum 60 ha. Da der Acker bekanntlich nicht nachwächst, sind drei Betriebe rein rechnerisch in einen aufgegangen. Das hat der Bauernverband nur verbal begleitet. Das Höfesterben bis 2040 unterliegt natürlich weiter diesem Gesetz aber es wird durch die sachlichen Fehlentscheidungen der Politik – Düngeverordnung, Tierwohl, Pflanzenschutzverbote, Insektenschutz, Naturschutz, die auf der Grundlage von mainstreamverhafteten Falschinformationen basieren, um ein vielfaches beschleunigt. Biobetriebe spielen erst in den letzten Jahren überhaupt eine Rolle dabei aber das ändert sich gerade, da sowohl die Anzahl der Betriebe als auch die ohnehin schon hohe Förderung in Zukunft wesentlich erhöht werden soll und das zu ungunsten der anderen Betriebe.

    • DerEchteBauer sagt

      Naja wegen Lobbyisten wie Willi kommt Bio nicht aus den pushen. Aber das wird sich bald ändern. Denn konventionelle Produktion wird sich bald nicht mehr rechnen, trotz Subventionen. Und wenn das Erdöl mal alle ist, verhungern die Konvi’s mangels synthetischen Düngern und pestizide. Denn: die machen aktuell nichts um das bestehene System anzupassen. Auch wieder dank Willi und seinen Lobbykollegen.

      • Bauer Willi sagt

        Bio-Landwirte bekommen keine Subventionen???
        In unserem Betrieb düngen wir zu 70% mit organischem Dünger.

        Warum sollen Konvi´s verhungern? Wissen Sie, wer verhungert, wenn nicht mehr ausreichend Nahrungsmittel produziert werden?

        Alles etwas unsortiert und oberflächlich, was Sie von sich geben…

      • bauerhans sagt

        das wäre schon doll,wenn Bauer Willi solch einfluss hätte,ich würd dann immer den passenden schweinepreis bei ihm bestellen!

            • Inga sagt

              Der soll sich was schämen,
              sich bei den Bauern so zu blamieren,
              oder denkt er er wäre etwas besseres?

              Einfach lächerlich,
              Zeit- und Platzverschwendung!

              Aber so ticken halt noch mehr von den einfachen Verbrauchern!
              Je weniger sie am Tag hinbekommen, desto mehr müssen sie anderer bevormunden!

      • Ehemaliger Landwirt sagt

        Wenn es mal kein Erdöl mehr gibt (was nicht eintreten wird), warum sollen die konv. Hungern, die können auch umstellen.
        Verhungern werden die Dummquatscher, die meinen, man kann mit einer Wirtschaftsweise, die nur 60% des Ertrages der konv. bringt, 8 Milliarden Menschen ernähren.
        Bauern brauchen nicht den Bauer Willi, um zu entscheiden, wie sie Wirtschaften sollen, ein Blick in die Kühltruhen der Discounter genügt.

  7. bauerhans sagt

    der verbraucher wird weiterhin gut und günstig einkaufen wollen,
    egal was der staat,die eu auch anstellen werden.
    das gilt besonders in schwierigen zeiten wie jetzt.

    • Dann muß man dagegen was tun, daß sich das ändert!

      1. Keine Dumpingpreise mehr zulassen (Einstandspreis)
      2. Höherer Mindestlohn und Sozialhilfe, meinetwegen wie zu Helmut Kohls Zeiten.
      3. Weg vom Exportfetisch, das Geld kommt eh nicht unten an und VW produziert schon auf Halde.
      4. Förderung der Direktvermarktung, siehe EU-Schulspeisungsprogramm
      5. Lieferkettengesetz für mehr Transparenz
      6. Maßnahmen gegen Bodenspekulation, faire Pachtpreise wiederherstellen, ggf. durch öffentliches Land (Allmende)
      7. Verbot des Wegwerfens (siehe Frankreich)
      8. Schutz vor billigen Importen, z.B. Aufrechterhaltung des Gentechnikverbots, was wenigstens Gentechnik-Kram fernhält, engere Kontingenteregelungen, kein Mercosur usw.
      9. Förderprogramme für Landwirtschaft (siehe ESUS in Frankreich, Terre de Liens, Bürger können in Höfe investieren und bekommen nicht vom Hof, sondern über eine Steuerersparnis ihre Rendite). Ergänzend dazu wie in den Niederlanden Aussteigerprogramme (dort für Schweinehalter, um von den Produktionsüberschüssen runterzukommen, ohne Tierhalter dazu zu zwingen, jetzt auf Weideland Ackerbau betreiben zu müssen oder ähnliches Gedöns)
      10. Genossenschaften stärken, interregionale Strukturen aufbauen, Nährstoffnetzwerk fördern, Landwirtschaft an CO2-Zertifikatehandel partizipieren lassen (Böden als CO2-Senke durch Humusaufbau).

      Usw.

      Alles keine sozialistischen Maßnahmen, sondern schon jetzt möglich. Wird in diversen Ländern vorgemacht. Und ginge auch großteils unabhängig vom Verbraucher.

      • Schmeckt gut sagt

        Anscheinend wollen sie nicht kapieren, welchen Zwängen die weltweite Landwirtschaft ausgesetzt ist. Löhne werden brutal gegeneinander ausgespielt, Marktabschottung wird verhindert, Dumpinglöhne und -preise finden überall statt. Regionalvermarktung ist und bleibt eine Nische, die man auch nicht politisch aufblähen sollte, sonst ist sie kaputt. Wir können ihre Forderungen voll unterschreiben, nur durchsetzbar sind sie nicht.

        • Schmeckt gut sagt

          Ergänzung : WER KÖNNTE UND WĂRE IN DER LAGE IHRE FORDERUNGEN DURCHZUSETZEN? Auf ihre Antwort bin ich gespannt.

          • Stadtmensch sagt

            Punkt 3) scheint ja auch nicht zu stimmen (wegen Trickle-down):
            „Ende September steckten 2.405 Milliarden Euro in Bankeinlagen oder wurden als Bargeld aufbewahrt, 31,5 Milliarden kamen im dritten Quartal hinzu.“
            Der Deutsche scheint sich nach Jahrzehnten des Exportweltmeistertums einen stattlichen Ranzen zugelegt zu haben, den man jetzt für sinnvolle Ausgaben anzapfen könnte. Nein – keine SUV und Ferienhäuser auf dem Acker!

            Punkt 10) Landwirtschaft an CO2-Zertifikatehandel partizipieren lassen (Böden als CO2-Senke durch Humusaufbau)
            müsste gehen, wenn man vernünftig messen könnte (Biomasse in Kurzumtriebsplantagen, Dauerhumusgehalt im Boden) Das wäre dann die Stunde der Biokohle 😉

            • Schmeckt gut sagt

              3. Wird den „Exportweltmeistern“ aber garnicht gefallen. Da fallen die paar Mrd. Euro als Lebensmittelexport überhaupt nicht ins Gewicht. Zum „Weiter so“ gehört auch die Verhinderung von Protektionismus. Kannste also vergessen.
              10. Das mit der Biokohle kannste auch vergessen, weil es lange nicht so viel bringt, wie immer „gehypt“. Es geht nichts über jahrelang gepflegten Dauerhumus. Obwohl es uns immer abgesprochen wird: wir können das, wenn man uns unterstützt und arbeiten lässt.

      • bauerhans sagt

        diese maßnahmen sind insgesamt nicht durchsetzbar,weils die politik nicht durchsetzen will.
        das schulobstprogramm gibts ja,da werden einzelnen betrieben riesige summen gezahlt,damit kinder obst essen.
        das ist aber doch die aufgabe der eltern und nicht der steuerzahler.
        besser wäre es,dieses geld in frisch gekochtes mittagessen zu investieren,anstelle von billigst-catering.

        • Reinhard Seevers sagt

          Genauso ist es Hans…..das ist so was von dämlich. Die Gesellschaft ist verblödet und die Verwaltung dazu.

        • Smarti sagt

          Die Schule unserer Kinder wollte frisch kochen, ist aber wohl an den Vorschriften/ Anforderungen des Gesundheitsamtes gescheitert. Das einzelne Menue wäre unbezahlbar geworden. Die Anforderungen an das Küchen-Personal sind immens. Mit unseren hohen Sicherheitsanforderungen würgen wir die meisten „guten Ideen“ von vorneherein ab.

          • firedragon sagt

            Jep, ebenso an der hiesigen Grundschule.
            Kommt halt ein großer Caterer aus der Stadt…der beliefert so ziemlich alle Schulen.

          • Reinhard Seevers sagt

            Einfach in der großen Pause zum Abfallcontainer laufen lassen….da können sich doch alle bedienen….wenn es dann irgendwann genehmigt wird. Ist doch DIE Lösung aller Probleme! 🙂
            Freie Auswahl bester Obst- und Gemüseartikel! Kostenlos und nachhaltig!

            • firedragon sagt

              Herr Seevers, ist aus hygienischen Gründen schon nicht machbar. Kinder dürfen bei uns ja noch nicht mal mehr ein Ei aufschlagen, geschweige denn Federn zum Basteln sammeln…

              • Reinhard Seevers sagt

                Stimmt auch wieder…:-(
                Hatte mal die Diskussion, dass die Kinder zum Basteln die Papprollen vom Toilettenpapier sammeln und in den Unterricht mitbringen sollten…..ein Aufschrei, das würde ja wohl gar nicht gehen…uuups. Wie haben wir überlebt?

                • firedragon sagt

                  Wohl war Herr Seevers, ich bin auch jeden Morgen überrascht, dass ich lebe, nach der Kindheit, die wir regelrecht genossen haben – schon irre…

      • Obstbäuerin sagt

        „8. Schutz vor billigen Importen….“ Das wäre für viele Bauern eine echte Hilfe und nennt sich Protektionismus. Vielleicht habe ich da was übersehen aber ihre Partei ist da ein ganz entschiedener Gegner. Offene Grenzen für alles – auch für billige Importe oder sehe ich das falsch?

        • Lady sagt

          „Vielleicht habe ich da was übersehen aber ihre Partei ist da ein ganz entschiedener Gegner. Offene Grenzen für alles – auch für billige Importe oder sehe ich das falsch?“

          Obstbäuerin, ich kann dir nun nichts zum Programm der Linken sagen. Aber ganz egal was dort geschrieben steht: Aus ökonomischer Sicht treffen sich Links- und Rechtsaußen beim Protektionismus. Zwar funktionieren die Ideen dann auch nicht besser, aber sie bilden es sich zumindest ein. Ansonsten machen nämlich die Menschen etwas ganz anderes, sie weichen aus. Sie spielen eben nicht nach den Regeln, die Christian Suhr gerne hätte. Und anziehend auf Menschen aus anderen Ländern sind solche Regime eh nicht.
          Was soll da auch verlockend sein?

          Beim ftf-Programm der EU sehe ich übrigens durchaus Ähnlichkeiten. Ich habe nicht den Eindruck, dass es wirklich auf einer sachlichen Beschreibung der aktuellen Situation fußt. Und das wäre die Grundlage für ein Zukunftsmodell. So sieht mir das eher nach „wie ich mir die Welt vorstelle und sie gerne hätte“ aus. Wie beim Mietendeckel: Gebraucht werden Wohungen, erreicht wird das Gegenteil.

          Klar kann ich mich hinstellen und Biolandwirtschaft für alle fordern. Und dann wird der Kartoffelkäfer sicher das Weite suchen. Oder die vielen Pilzkrankheiten. Ach nee, die Biodiversität sollte ja steigen. Also noch mehr Schädlinge? Ok die lassen sich vielleicht essen, wir hatten das Thema. Mir erscheint das alles echt nicht durchdacht.Und wer das bezahlen soll, bleibt wohl auch ein Rätsel. Vermutlich hat sich noch nicht mal jemand die Mühe gemacht , das auszurechnen. Mit dem aktuellen Agrarhaushalt wird es wohl nicht gehen, da muss mächtig drauf gepackt werden. Das sollte man dem Wähler vielleicht mal sagen… Also dass er doppelt zahlen soll. Die Landwirtschaft darf nicht so produzieren ,wie sie gerne möchte, und wie es effizient wäre. Und für diese Verschwendung, nicht anderes ist Ineffizienz,soll ich an der Ladenkasse auch noch mehr bezahlen. Viel bescheuerter geht es nicht!

          • Stadtmensch sagt

            „Die Landwirtschaft darf nicht so produzieren ,wie sie gerne möchte, und wie es effizient wäre“

            Die (Land)wirtschaft produziert so, wie es der Konsument haben will: viel und billig. Mit Effizienz hat das alles nichts zu tun. Das sehen wir schon an der Länge der Transportwege.
            Der Konsument (mit seinem geringen Wissen) erzeugt den Druck. Der Konsument ist so doof, dass er sich (aus welchen Gründen auch immer) Luxus gönnt: Parkzeuge z.B., hochkomplexe, aufwendige Maschinen mit einer Auslastung von 5% und einem Flächenverbrauch von ca. 10m². Was ist daran effizient? Oder Eigenheime mit einem grottenschlechten Material- und Energieaufwand zu Wohnfläche-Verhältnis.

            Solange der Konsument in seiner bornierten Doofheit festlegt was wie produziert wird, können wir nicht von Effizienz sprechen.
            Hier ist Planwirtschaft und Zuteilung angesagt. Wer motzt darf selbst regieren, wenn die Maxime seines Tuns nicht in einem Earth Overshoot Day mündet: https://www.overshootday.org/newsroom/press-release-june-2020-german/

      • Ehemaliger Landwirt sagt

        „3. Weg vom Exportfetisch, das Geld kommt eh nicht unten an und VW produziert schon auf Halde.“

        In dem kreis wo ich wohne wurde im Juli mehr PKWs zugelassen, als im Juli 2019.

  8. firedragon sagt

    Was passiert eigentlich, wenn der ÖkoLandbau sich nicht positiv auf die Biodiversität auswirkt ?
    Was ist Beschaffungswesen ?

    • Karl Timme sagt

      firedragon,
      „öffentliches“ Beschaffungswesen die private Aufnehmende Hand und Handel traut man das nicht zu.

    • Reinhard Seevers sagt

      Die Crux ist ja, dass es keine Zielvorgabe für Biodiversität gibt und geben kann, deshalb wird es eine Dauergängelung bleiben…..es ist nie genug!

    • firedragon sagt

      Ich habe öffentliches Beschaffungswesen im Netz gesucht und bin bei Vergaberecht gelandet. So und so was soll auf Lebensmittel angewendet werden 😶 aha…na denn.

      • Brötchen sagt

        Drachen, die Behörden haben Abteilungen, die sich um die Beschaffung von Sachwerten und Leistungen kümmern, weil die ausgeschrieben werden müssen usw.
        Sind Steuermittel.
        Es gibt auch je nach Bundesland Beschaffungsbehörden, die für mehrere Fachbehörden arbeiten, z.B. ganze IT Technik usw. oder Immobilienbewirtschaftung.

        Kantinen sind meist verpachtet und werden nicht von Behörden betrieben.
        Die Gerichte sollen meist gute Kantinen haben und die Unis auch.

        Z.B. Unis, Schulen, Krankehäuser könnte das betreffen.

        Die schreiben dann eben eine Leistung aus mit Anforderungen wie Bio-Anteil, Mindestlohn usw.

        Funktioniert solange, wie sich da drauf jemand bewirbt.

        Teilweise ist das schon usus.

        • firedragon sagt

          Brötchen,
          deswegen meine Skepsis. Ich weiß um die Ausschreibungsverfahren und den Zwang, das günstigste Angebot anzunehmen.
          Bei Lebensmitteln so etwas anzuwenden – was bitteschön soll da denn bei rauskommen … billigster Anbieter sitzt in „Timbuktu“ und bietet zugekaufte Ware aus „fernost“ an …

          • Brötchen sagt

            Drachen, ganz so eng ist das nicht zu sehen.

            Die werden die Anforderungen in die Pachtvergabe reinschreiben und der Pächter wird das unterschreiben.

            Inwieweit der das umsetzt und wie das jemand kontrolliert ist wieder was ganz anderes. 😉

            Meines Erachtens gibt es das schon, Eltern fordern das sogar.

            Zur Zeit läuft eine Netflixserie über eine Lehrerin „Rita“ dänisch, da fordern ein Vater auch zuckerfreie Ernährung, das geht da aber nach hinten los, weil die Kinder das nicht essen.

            Ganz lustig. Solche Themen werden da behandelt.

            • firedragon sagt

              Brötchen,
              wird wohl über Pachtvertrag laufen, wie Du schreibst. Ich gehe ja mittlerweile schon vom Schlimmstmöglichen aus, wenn man dann aus allen Wolken fällt, landet man wenigstens nicht so hart.
              (flüster – ich hab‘ kein Netflix)

  9. Oberländer sagt

    Wir sollen durch „besondere “ Propaganda alle
    zu „Besser Menschen“ werden?
    Das hat ja schon mal geklappt, oder nicht ? 🤢

  10. Karl Timme sagt

    „Das Verbrauchervertrauen wird dabei durch Absatzförderungskampagnen und ein umweltfreundliches öffentliches Beschaffungswesen sichergestellt und die Nachfrage wird so angekurbelt.“

    Fordert nicht der Verbraucher Ökologische Lebensmittel? Jetzt soll nach dem Vorbild der Lebensmittelindustrie Werbung ein künstliches Bedürfnis schaffen. Der Verbraucher muss zu seinem Glück gezwungen werden!

    • Es reicht, wenn man den Markt zwingt (kein Verkauf unter Einstandspreisen, höhere Mindestlöhne, Mietendeckel, damit auch Geld für Essen übrig bleibt, usw.).

      Beispiel Containern:
      Warum darf Essen weggeworfen werden, warum nicht an Tafeln verschenken?

      Warum wird mehr Essen an der Börse gehandelt als real existiert?

      Usw.

      Der Verbraucher paßt sich an, so wie sich bisher die Landwirtschaft an die Ausbeutungspolitik auch angepaßt hat und jetzt eventuell im Loch sitzt, aus dem sie allein nicht mehr rauskommen 🙁

      • Reinhard Seevers sagt

        Herr Suhr, ihre Ideen scheitern am Willen und an der Potenz des Steuerzahlers. Wenn die Steuern fließen sollen, muss der Export florieren. Noch mehr Sozialgeld aus noch weniger Steuern kann schlecht funktionieren.
        Am Besten das Grundeinkommen und die Bauern versorgen alle umsonst, weil sie beim Staat angestellt sind und zwangsverpflichtet werden zur Produktion auf Volkseigenen Flächen mit Selbstfinanzierten Maschinen, und Selbstfinanzierten Düngerstoffen etc…..das Schlaraffenland für Nichtsmüsser!

      • Ehemaliger Landwirt sagt

        Höhere Mindestlöhne muss auch jemand bezahlen
        in der Baubranche verteuert die den Wohnungsbau, aber da wird ein Mietendeckel verlangt. In Berlin ist die Sanierung fast zum erliegen gekommen. Wer soll Wohnungen Bauen, wenn manche von Enteignungen reden?

  11. Karl Timme sagt

    „Das Verbrauchervertrauen wird dabei durch Absatzförderungskampagnen und ein umweltfreundliches öffentliches Beschaffungswesen sichergestellt und die Nachfrage wird so angekurbelt.“

    Fordert nicht der Verbraucher Ökologische Lebensmittel? Jetzt soll nach dem Vorbild der Lebensmittelindustrie Werbung ein künstliches Bedürfnis schaffen. Der Verbraucher muss zu seinem Glück gezwungen werd!

  12. Reinhard Seevers sagt

    wieder so ein Schwurbelsatz: „Das Verbrauchervertrauen wird dabei durch Absatzförderungskampagnen und ein umweltfreundliches öffentliches Beschaffungswesen sichergestellt und die Nachfrage wird so angekurbelt.“

    Hääääh, Verbrauchervertrauen durch Absatzförderung und Sicherstellung eines umweltfreundlichen öffentlichen Beschaffungswesens? Heißt das alle Nahrung geht vom Staate aus, oder heißt das in allen öffentlichen Einrichtungen gibt es nur noch Bio-Essen?
    Und der Verbraucher hat mehr Vertrauen, weil der Staat nun die Verteilung und die Werbung übernimmt? Ich glaube, die Übersetzer sind hier nicht so ganz mitgekommen, oder etwa doch?

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