Bauer Willi
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Zukunft – Gemeinsam geht´s

Im Februar tagt wieder die Zukunftskommission. Viel hört man nicht, aber so ganz geräuschlos scheint es nicht zuzugehen, weil die unterschiedlichen Interessensgruppen eher gegen, als miteinander arbeiten. Dabei könnte alles so einfach sein.

Die Überschrift über allem lautet: Wir Bauern können alles. Wir können Naturschutz, wir können Artenschutz, wir können Klimaschutz, wir können Tierwohl. Und wir können noch mehr. Sagt uns, was ihr wollt.

Und jetzt unser Beitrag:  wir machen das, was ihr wollt. Zusammen mit Greenpeace, BUND, NABU, Tierschutzbund, Verbraucherschützern und allen, die den Umbau der Landwirtschaft fordern. Und wir machen es genau so, wie es Greenpeace, BUND, NABU, Tierschutzbund, Verbraucher und alle, die den Umbau der Landwirtschaft wollen, fordern. Ihr sagt uns, was ihr von uns haben wollt und wie ihr es haben wollt. Und wir sagen euch, was wir von euch brauchen und dafür haben wollen, damit wir  starten können.

Hier ein paar Beispiele:

Ihr wollt 10%, 20% oder 30% der Flächen für Naturschutz? Können wir, machen wir. Kostet aber, weil wir auf diesen Flächen ansonsten keine Einnahmen haben. Und weil unsere Stückkosten steigen, wenn wir mit den gleichen Maschinen weniger Flächen bewirtschaften. Lieber BUND, sorge Du dafür, dass wir Bauern Naturschutz zum Betriebszweig machen können. Wir sind dabei, wir machen mit.

Ihr wollt mehr Artenschutz? Was wollt ihr? Kiebitze, Feldlerchen, Feldhamster, Schmetterlinge? Sagt uns genau was ihr wollt. Wir können das! Und wenn wir nicht wissen, wie es geht, fragen wir. Lieber NABU, sorge Du dafür, dass wir den Artenschutz bezahlt bekommen. Nein, keine popelige Entschädigung, sondern eine faire Entlohnung als Möglichkeit auch für die Bauern, um am steigenden Wohlstand aller in Deutschland teilzunehmen. Wir sind dabei, wir machen mit.

Ihr wollt mehr Klimaschutz? Können wir. Wir können CO2 in Humus binden. Das geht, hat aber Konsequenzen im gesamten System von Ackerbau und Grünlandbewirtschaftung. Vernässen von Mooren? Geht, aber diese Flächen erwirtschaften kein Einkommen. Also, lieber Greenpeace, sorge Du dafür, dass Klimaschutz einkommensrelevant wird. Wir sind dabei, wir machen mit.

Ihr wollt mehr Tierwohl? Können wir, und wir haben es mit der Initiative Tierwohl auch schon bewiesen, dass es geht und das viele es wollen. Wie viel Tierwohl wollt ihr? Soll es 100% Bio sein? Können wir, aber dann sinkt die Zahl der Nutztiere in Deutschland enorm und Fleisch ist dann für die Mehrheit der Bevölkerung nicht mehr erschwinglich. Also, lieber Tierschutzbund, sagt, ob ihr das haben wollt und wir machen es. Wir sind dabei, wir machen mit.

Liebe Verbraucherschützer, ihr seht, dass die Agrarwende möglich ist. Wir können alles so machen, wie ihr es wünscht. Es hat aber Konsequenzen, die ihr dem Verbraucher vermitteln müsst. Und diese Konsequenzen sind: Lebensmittel werden teurer, sehr viel teurer. Vielleicht muss der Verbraucher/Verbraucherin statt heute 12%, dann 25% oder sogar 45% seines Einkommens ausgeben. So wie damals, nach dem Krieg. Das als erstrebenswertes Ziel und notwendige Folge der allseits gewünschten Agrarwende zu vermitteln ist eure Aufgabe. Da sind wir nicht dabei, da machen wir nicht mit.

Das Geld für diese teureren Lebensmittel muss der Lebensmitteleinzelhandel bei den Verbrauchern einsammeln. Nein, er darf nicht dorthin ausweichen, wo die Standards und die damit auch die Preise niedriger sind. Damit würden ja alle Forderungen der Gesellschaft ad absurdum geführt.

Es gibt auch eine Aufgabe für die Politik. Sie muss dafür sorgen, dass sich jeder an seine Absprachen hält und die in der Zukunftskommission getroffenen Vereinbarungen auch nach außen mitträgt. Von allen! Drinnen mitbestimmen und draußen dagegen sein, wird es dann nicht mehr geben können. Das kann doch so schwer nicht sein. Und wenn das BMU meint, es käme mit einer Politik gegen die Landwirte weiter, erreicht nichts. Außer Blockade, die die Stimmung verdirbt.

Für die Mitglieder der Zukunftskommission: das mit dem Gesellschaftsvertrag könnt ihr übrigens vergessen. Wer will denn mit wem einen solchen Vertrag schließen? Nein, der ist das Papier nicht wert, auf dem er gedruckt würde. Es geht nur um eines: um Geld.

Nur damit keiner auf die Idee kommt, die Landwirte würden dadurch reich werden. Nein, die Lebensmittel werden nur deshalb teurer, weil eure Ansprüche an Naturschutz, Artenschutz, Klimaschutz und Tierwohl so gestiegen sind. Höhere Ansprüche sind überall teurer. Weil die Kosten dafür höher sind. Und wie heißt es so schön: Wer die Musik bestellt, der bezahlt sie auch.

Wir Bauern können alles, es muss nur bezahlt werden. Von euch, denn ihr habt die Musik bestellt.

 

P. S.: Wetten, dass sich von den oben Angesprochenen niemand meldet? Logisch! Wenn sich die NGO mit den Bauern solidarisieren, ist ihr Geschäftsmodell im Eimer. Das Feindbild ist weg. Und das darf nicht passieren…

Es geht immer nur ums Geld…

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105 Kommentare

  1. Meier sagt

    Thomas Apfel

    Wenn der NABU nur rd. 50% Spenden erhält , dann stellt sich ja die Frage woher die restlichen Gelder kommen. Da gibt es Stimmen , die sagen , daß sehr viel Geld von Regierungsorganisationen , wie z.B. dem Amt für politische Bildung kommt , oder auch direkt von verschiedenen Ministerien. Die haben ihre Zentrale nahe dem Regierungsviertel und dort sollen allein 200 Leute arbeiten. So , die Aussagen . Wenn das so wäre , dann ist der NABU der Verstärker der Regierungspolitik, wie andere Organisationen auch , die Geld aus Berlin bekommen. Man spricht in diesem Bereich von einer Größe von geschätzt 300 Milionen Euro. Dazu kämen dann noch die Schweigegelder von den LEHs usw. , denn bei rd. 200 Mitarbeitern muß das Geld schon ziemlich sicher reinkommen.

    • Thomas Apfel sagt

      Der NABU hat 16 % Spenden, die größten Posten sind Mitgliedsbeiträge (rund 19 mio €).
      Die meisten Mittel neben den Spenden und Beiträgen kommen aus der Finanzierung konkreter praktischer Maßnahmen (Vertragsnaturschutz und Projekte) Der Haushalt umfasst rund 40 mio Euronen.
      Ich will da auch gar nichts schönreden. Na klar sind es gerade die Oberstrukturen des NABU die uns große Probleme machen. Ich habe nur darüber nachgedacht wer als (zu gewinnender) Verbündeter in Frage käme. Wenn du einen “Kampf” führen willst (musst), dann musst du die Mehrheiten deiner Gruppe und der deiner Gegner analysieren. Und da ist es schon mal die schiere Anzahl an zahlenden Mitgliedern (NABU und BUND zusammen 1,2 Millionen), die die Auseinandersetzung sehr schwermacht. Dann muss man überlegen, ob das komplett in allen Organisationen “Feinde” sind. In dieser Beziehung sehe ich nur beim NABU überhaupt eine Chance von unten her Vertrauen aufzubauen. Die verwenden den Großteil ihrer Einnahmen für echte praktische Naturschutzarbeit vor Ort und da muss man zugreifen. Der BUND verwendet z.B. für praktische Projekte vor Ort nur 1/3 seiner Einnahmen. Der weitaus größte Teil des Etat´s geht in “Bildung” , Spendenwerbung und Medien- und Bürger-Framing. Wer seine Ziele durchsetzen will muß manchmal auch nicht so angenehme Verbündete, die relevanten Einfluß auf die Politik haben, gewinnen.
      Ist im Übrigen auch nur eine Überlegung, die ich hier mal zur Diskussion stellen wollte, weil mir das heut Früh so durch den Kopf ging..
      “Viel Feind – viel Ehr” ist zwar ganz nett für den eigenen Stolz, GEWINNT aber selten Auseinandersetzungen.

    • Bauer Willi sagt

      Ich war selber in der NABU-Zentrale, ca. 500 m vom Regierungsviertel. Die Zahl 200 Mitarbeiter in der Berliner Zentrale habe ich dort genannt bekommen. Wenn man die Gebäude und die Stockwerke gesehen hat, wird das schon stimmen.
      Möchte nicht wissen, wie die Mietpreise in dieser Lage sind….

      • Brötchen sagt

        Willi ergänze:

        über Projekte bekommt man Personalkosten gut gefördert, schwieriger sind sachkosten.

        In dem Nabu Bericht auf der Webseite muss man etwas scrollen und genau hinsehen, da ist ein Downloadlink.

        In dem Bericht sind auch die Kosten aufgelistet.
        Intransparenz kann man denen eigentlich nicht vorwerfen.

        Falls Ihr es nicht findet kann ich auch versuchen das zu verlinken.
        Glaube das Thema hatten wir schon mal am Wickel.

  2. Thomas Apfel sagt

    Auch wenn es nicht opportun ist, will ich mal eine Lanze für den NABU brechen. Der NABU ist der älteste und Mitgliederstärkste Umweltverband (1899 gegründet). Derzeit sind 770.000 Menschen Mitglied, das ist mehr als jede Partei. Im Gegensatz zum BUND (430.000 Mitglieder) finanziert sich der NABU nur zu 16 % aus Spenden. Diese Zahlen sind im Jahresbericht auch sofort zu finden. Beim BUND lag der Anteil der Spenden 2012 noch bei 48 % am Gesamthaushalt, bei Greenpeace übrigen bei über 90 %. Der BUND gibt in seinen Jahresberichten Spenden und Mitgliederbeiträge nicht getrennt an, der Spendenanteil dürfte immer noch kurz unter 50 % liegen.
    Warum ist das wichtig ? Weil der Anteil Spenden am Haushalt die Ausrichtung der Aktivitäten bestimmt !
    Weil der NABU nicht ganz so Spenden abhängig ist, ist er vor Ort meist ein brauchbarer Partner. Um diese Zusammenarbeit kommen wir im Grundsatz nicht herum. Es hängt natürlich auch immer von den konkreten Personen vor Ort ab, ob Zusammenarbeit geht oder eben nicht. Auch hier bei uns ist die Zusammenarbeit von Diskurs und Streit geprägt und trotzdem fruchtbar.
    Was man denen abgewöhnen muss, ist die Neigung irgendwo im gut sichtbaren Bereich ein kleines Blühstreiflein anzulegen und dann ein Schild hinzustellen “Hallo, hier sind wir, der NABU, aktiv”. Ansonsten sollte man die schon einbinden, es verbessert das gegenseitige Verständnis und die Akzeptanz der Landwirtschaft vor Ort langfristig. Auch wenn es anstrengend, bisweilen nervig ist und langsam vorangeht, ist es besser als alle Versuche mit den reinen “Spendensammlern” wie Greenpeace oder Mischmodellen wie BUND und WWF (über 60 % Spendenanteil) zusammenzuarbeiten. Einen Partner müssen wir uns suchen und der sollte eher der NABU als einer von den Anderen sein.

    • Brötchen sagt

      Im letzten Bericht 2019 sind die Finanzquellen genau aufgeschlüsselt.

      55 Mio Gesamtertrag

      davon 27 Mio Mitgliedbeiträge
      10 Mio Zuschüsse
      9 Mio Spenden
      4 Mio Unternehmenskooperationen, Beratung, Sponsoring, Linzenzen
      1 Mio Erbschaften

      Auch ungefähr die Hälfte “Spenden und sonstige zweckgebundene Zuwendungen”

      BB 18 Tsd Mitglieder
      Berlin 17 Tsd Mitglieder

      Landwirte BB 36500

      • Thomas Apfel sagt

        Das ist nicht ganz richtig. Der ausgewiesene Spendenanteil auch 2019 bei 16 % (9 : 55 = 0,16).
        Ich hatte jetzt die 17-er Daten von DeStatis. Meine Auffassung ist die, dass mit der Zuname des Spendenanteils am Etat, die Zusammenarbeit unmöglich wird.
        Der letzte richtige Vergleich, den ich gefunden habe ist von 2012 (Capital 51. Jahrg. Novemberausgabe “Der große Spendenkompass”):
        Greenpeace 46 mio Etat, 43 mio Spenden = 94 % Spendenanteil
        WWF Deutschl. 51 mio Etat, 31 mio Spenden = 62 % Spendenanteil
        BUND 17 mio Etat, 8 mio Spenden = 48 % Spendenanteil
        NABU 27 mio Etat, 4 mio Spenden = 15 % Spendenanteil
        An der prozentualen Verteilung hat sich scheinbar kaum etwas verändert.
        Erstaunlich ist die annähernder Verdopplung der Einnahmen bei NABU und BUND seit 2012.

        Mein Fazit nach 6 Jahren Zusammenarbeit mit dem NABU Regionalverband vor Ort:
        1. Die Zusammenarbeit vor Ort ist für beide Seiten von Vorteil. Die Bauern werden mit ins Boot geholt und nicht pauschal beschimpft. Verlorene Allgemeinkenntnisse über Landwirtschaft und gesamtgesellschaftliche Zusammenhänge werden auf beiden Seiten reaktiviert. Die Zusammenarbeit vor Ort und aufeinander hören und aufeinander zugehen, nützen Mensch und Umwelt.

        2. Zusammenarbeit mit den Führungsebenen ???
        Die Mahner in der Gesellschaft (Greenpeace, WWF, BUND, NABU) haben in der Vergangenheit auf viele wichtige Problemlagen aufmerksam gemacht.
        Allerdings haben sie zunehmend das “Geschäftsmodell Angst” beim Spenden generieren für eigenen geschäftlichen Erfolg für sich entdeckt und aktiviert.
        (2019 Mitgliederversammlung Gartenbauverband BB)

        • Reinhard Seevers sagt

          “1. Die Zusammenarbeit vor Ort ist für beide Seiten von Vorteil. Die Bauern werden mit ins Boot geholt und nicht pauschal beschimpft. Verlorene Allgemeinkenntnisse über Landwirtschaft und gesamtgesellschaftliche Zusammenhänge werden auf beiden Seiten reaktiviert. ”

          Welche konkreten Verbesserungen haben sich denn für beide Seiten ergeben. Sind das lediglich ideelle oder auch messbare?
          Wo und wie kann man die positiven Ergebnisse für beide Seiten ablesen? Was wäre für die Bauern anders gelaufen, wenn es keine Zusammenarbeit gegeben hätte?

          • Thomas Apfel sagt

            Das sind kleine Erfolge Reinhardt. Wir haben zum Beispiel jetzt Jemanden im Naturschutzbeirat sitzen. Es geht hier bei uns (und ich rede ja nur über meine konkreten Erfahrungen vor Ort) darum überhaupt wieder, außer als Störfaktor bei der Entwicklung von Gewerbegebieten, wahrgenommen zu werden und seinen bescheidenen Beitrag gegen das zentrale Framing und die vielen Falschbehauptungen zu leisten. Wir haben vernünftige Lösungen bei der Veränderung von Landschaftselementen erreicht (weg, wo nicht mehr passend, und dafür anderswo neu). Wir haben durch die konkreten gemeinsamen Projekte vor Ort emotional einen großen Teil der hiesigen Mitglieder für unsere Anliegen interessieren können. Entscheidungen in den NABU Strukturen werden sich deshalb erstmal nicht ändern. Trotzdem geht es über “schön, dass wir mal drüber geredet haben” hinaus. Insgesamt wieder etwas in der Stimmung bezüglich der Landwirtschaft zu ändern ist mein Anliegen. Ich denke da an die Schaffung einer gut moderierten Diskursplattform. Wer denkt, dass ein Erfolg nur in einer 180 grad Wende des Gegenüber liegt, liegt genauso falsch, wie der, der meint man könne die Konflikte als marginale Gruppe in der Gesellschaft nur konfrontativ lösen.

          • Brötchen sagt

            “Das ist nicht ganz richtig. Der ausgewiesene Spendenanteil auch 2019 bei 16 % (9 : 55 = 0,16).”

            Die anderen Geldbeträge die über gegenseitige Abhängigkeiten fließen, habe ich mit eingerechnet. Deshalb meine Einlassung.
            könnte man auch als Spenden sehen.

            Zuschüsse sind auch zweckgebunden und verpflichtend…

            man man man

            • Thomas Apfel sagt

              Ok. also kein Unterscheidungsmerkmal.
              Die Mitgliederanzahl und deren Beiträge machen aber im Gegensatz zu den Anderen schon mehr als die Hälfte aus, und das macht meines Erachtens den Unterschied, so man denn überhaupt einen konstatieren will oder kann.
              Mir gehts doch nicht um irgendeine “Reinwaschung”, sondern um den Versuch Blasen etwas durchlässiger zu machen.

              • brötchen sagt

                Thomas :

                Ist mir schon klar was Du willst.

                Ich habe noch eine Anmerkung zur Deinem Ziel, das habe ich schon oft angemerkt.

                Meines Erachtens kommt man nur zu einem nachhaltigen Erkenntnisgewinn durch Selbsterfahrung in der Realität!
                Nicht allein nur durch Wissen und vielleicht Überzeugung, sondern durch unterstützende Erfahrung.

                Ich nehme dir durchaus ab, das Du im kleinen bei Dir Erfolg hast.

                Ich sags mal so, wenn Dir nicht mal richtig weh getan wird bsp. aus der Zeitung ein Ehepaar (Lehrer in P.) hat sich Land gepachtet will eine Alpakazucht aufbauen und die Wölfe haben zwei Tiere geholt, vielleicht noch die Lieblingstiere.
                Haben einen guten Zaun fest und sehr hoch. Die Wölfe kommen trotzdem durch.
                Sie haben beklagt, das vom Amt die lapidare Auskunft kam, wir können erst tätig werden wenn es ein zweites Mal Tote gab.

                Nun stehen sie da und sind frustriert….weil machtlos und ihr Lebenstraum ist geplatzt.

                Die verstehen vielleicht einen Landwirt dem es ähnlich geht.

                So in der Art.

                Frage mal eine Tierarzt was man für ein Schwein oder ein Rind bekommt.

                Das wissen die nicht!?

                Das ist der Stand!

                Klar kann man das etwas aufbrechen, aber durchschlagend geht es den Leuten noch viel zu gut.

        • Arnold Krämer sagt

          @Thomas Apfel
          “Die Mahner in der Gesellschaft (Greenpeace, WWF, BUND, NABU) haben in der Vergangenheit auf viele wichtige Problemlagen aufmerksam gemacht.”
          Die Hauptursachen für Problemlagen (Ex-DDR lasse ich mal außen vor) liegen in der Entwicklung der Landwirtschaft in den 1960er bis Mitte der 1990er Jahre. Gerade in den 1960er und 1970er ging es “ins Wilde” ((z.B. Entwicklung der Spaltenböden, flächenungebundene Tierhaltung, Gülledüngung, Pflanzenschutzmitteleinsatz (Atrazin, U46)).
          In den 1970er Jahren entstand dann abgesehen von Demeter die Biobewegung in Westdeutschland (rund um FH Witzenhausen). Die Kritik an der Entwicklung der konventionellen Landwirtschaft wurde immer breiter und intensiver und wurde (vielleicht auch mangels anderer Themen) mehr und mehr von den allgemeinen Großstadtmedien, Spiegel, Stern, Süddeutsche aufgegriffen.

          Was bei den NGO’s fehlt, ist das Zugeständnis, dass sich mittlerweile vieles deutlich gebessert hat z.B. durch andere Rechtsvorschriften, mehr Kontrollen, Ausscheiden anpassungsunwilliger Landwirte, bessere und intensive Beratung z. B. in den Wasserschutzgebieten, immer bessere Technik bei Düngung und Pflanzenschutz.

          Weil die positiven Entwicklungen weder von den allermeisten politischen Akteuren noch den NGO’s anerkannt und gewürdigt werden, ist die Empörung und Enttäuschung der noch aktiven Landwirte auch so groß.

          • Thomas Apfel sagt

            Das sehe ich nicht anders Herr Krämer,
            die Auseinandersetzung in der Sache muss deshalb klar und hart geführt werden. Ich will ja auch nicht die Argumentationsweise und das Framing der “Na Biester” anerkennen oder übernehmen. Es ist nur besser ins Gespräch zu kommen, als in irgendwelchen LW. Fachzeitschriften Dinge an DEN Mann oder DIE Frau bringen zu wollen, die es sowieso schon wissen. Unsere Fachpresse ist ja durchaus offen für deren Themen, deren Medien und Veröffentlichungen hingegen nicht. Das muss sich ändern, wird nicht einfach gehen, ist aber alternativlos – oder welche Plattform, die nicht die eigene Blase ist, haben wir ?

            • Arnold Krämer sagt

              Die “gegnerische” Seite hat Jahrzehnte gebraucht, um durchzudringen und die mediale Oberhoheit zu gewinnen. Soviel Zeit für eine “Gegenbewegung” hat der landw. Berufsstand nicht. Allerdings wird die Qualität vieler Artikel in Spiegel und Co zum Thema Landwirtschaft in letzter Zeit Stück für Stück besser. Die “Mädels und Jungs” lernen doch dazu, wenn sie nicht gerade verbohret Ideologen sind. Deshalb lohnt es sich auch, dran zu bleiben. Das ist die einzige Chance, wenn man einmal davon absieht, dass gewaltige Schockerlebnisse (Corona reicht da nicht) Grundüberzeugungen auch schlagartig ändern können.

              • Ehemaliger Landwirt sagt

                Die Qualität vieler Artikel in Zeit Online und Co zum Thema Landwirtschaft steigt, je mehr Landwirte sich mit sachlichen Beiträgen an den Diskussionen beteiligen. In dieser Hinsicht gibt es noch einen enormen Nachholbedarf.

                El, der Wadenbeißer.

  3. Lady sagt

    “Die Überschrift über allem lautet: Wir Bauern können alles. ”

    Stimmt, sogar noch über das oben beschriebene hinaus.
    Aber geht es darum, was andere gerne von den Landwirtschaft hätten?
    Und gibt es nicht eigentlich schon einen Gesellschaftsvertrag?
    Wir haben das Landwirtschaftsgesetz und die Römischen Verträgen. In beiden Verträgen ist das Verhältnis zwischen Gesellschaft -repräsentiert durch den Gesetzgeber- und der Landwirtschaft “geregelt”.
    Da steht etwas davon, dass der Produktivitätsfortschritt unterstützt wird. Dass die Einkommen Schritt halten sollen mit vergleichbaren Tätigkeiten. Dass die Bereitstellung von Nahrungsmittel wichtig ist, und der ländliche Raum insgesamt in seiner Bedeutung zumindest nicht geschwächt werden sollte.
    Daran sollte sich auch die Subventionspolitik ausrichten , macht sie heute besser als in früheren Jahren . Und in der Tendenz auch abgeschwächt, wenn man die Relation zum BIP sieht.
    Sicher können wir in der Landwirtschaft auch eine Menge für Biodiversität, Klima und Umwelt tun. Weil wir die Fläche haben. Die wir aber brauchen, um unseren Job so gut wie möglich zu machen. Genau das, was in den oben genannten Verträgen von uns erwartet wird. Dazu gehört durchaus für mich, dass wir auch Hecken anlegen usw. Also nicht Vollgasbauer, aber Vollblutbauer.
    Den Gesellschaftsvertrag brauchen die NGO, nicht die Landwirte!
    Da fehlt die demokratische Legitimation. Daher sehe ich keinen Grund, dass Bauern jetzt in vorauseilendem Gehorsam ihre Seele verkaufen. Es ist doch gruselig, wenn ich abseits jeglicher Vernunft meine Pflanzen nicht bedarfsgerecht ernähren darf. Could to be continued.

    • Thomas Apfel sagt

      Danke für das Zurückholen der Diskussion auf den Kern landwirtschaftlicher Aktivitäten.
      Die Geschichte mit den Hecken hat aus meiner Sicht schon Verbesserungsbedarf. Allerdings ausserhalb von irgendwelchen frei erfundenen “notwendigen” Prozentsätzen und immer mit Blick auf die vorhandenen Landschaftsstrukturen. So gibt es im Raum Greifswald und anderswo in Mecklenburg, oder auch Brandenburg und Sachsen Anhalt, schon noch erheblichen Verbesserungsbedarf. Wir haben (durch den kleinstrukturierten Obstbau) rund 5 % Fläche mit Hecken, Windschutz und Stilllegung ungeeigneter Teilflächen. Wir finden allein rund 100 Vogelarten bei uns innerhalb und um die Produktionsflächen, das Gleiche gilt für Vielfalt bei Insekten und Pflanzen. Wir müssen in Bezug auf die Landschaftsgestaltung eigene Konzepte entwickeln und die Deutungshoheit nicht NABU und Co. überlassen. Extensivierungsorgien von 10, 20 und mehr Prozent Totalstilllegung sind nämlich nicht nötig. Das Gleiche gilt für die widersinnige Ächtung von Mineraldünger und Agrarchemie.

    • Reinhard Seevers sagt

      Die Komplexität des Landwirtschaftlichen Problems spiegelt die gesellschaftliche Komplexität wider. Erst wenn die Mehrheit merkt, dass sie dem Kapitalismus und seinen Auswirkungen hilflos ausgeliefert ist, wird der landw. Teil Ruhe finden.
      Mendeloz (Kraft, Philadelphia etc.) schreibt auf seiner website über seine großen Erfolge in 2020. Gleichzeitig entlassen sie Mitarbeiter.
      Die HKK bedankt sich bei ihren Mitarbeitern für die geleistete Mehrarbeit in den vergangenen 2 Monaten, man hat die Flut von 50000 neuen Versicherten mit ihrer Hilfe gemeistert. Gleichzeitig beschäftigen sie die Menschen in Zeitarbeitsverträgen, und die Mitarbeiter, die gerade den Erfolg erarbeiteten, dürfen die neuen Kollegen einarbeiten, die ihren Job für 6 Monate oder max. 2 Jahre übernehmen.
      Das System steht auf tönernen Füßen und die Landwirtschaft ist im Moment der Blitzableiter und Zeiger gesellschaftlichen Wandels.
      Ich bezweifle, dass sich die Gesellschaft der Zukunft die Ökowunschträume wird leisten können oder wollen. Die Partner der Landwirtschaft ist die Mehrheit der Menschen, die zukünftig leben können wollen.
      Die Linken machen schon mobil:
      https://www.mz-web.de/leben/gesund-ernaehren–immer-schwieriger—lebensmittelpreise-in-deutschland-stark-gestiegen-37976650

    • Paulus sagt

      @Lady, dem Grunde nach kann ich deinen Vortrag unterschreiben. Es gibt aber einen Aspekt den man nach meiner Auffassung nicht außer Acht lassen darf. Die NGO’s sind im juristischen Sinne zwar nicht demokratisch legitimiert, gleichwohl besitzen sie ein Mandat.
      Nicht zuletzt aufgrund der nicht unerheblichen Anzahl ihrer Mitglieder und Spender, sowie des ihnen zugestandenen Verbandsklagerechts. Die Tatsache, dass sie in gewissen Administrationen einen nicht unerheblichen Einfluss ausüben lasse ich jetzt mal außen vor. Als alter Industriestratege kann ich dir versichern, dass der Einfluss mancher NGO’s bei gewissen Entscheidungen eine nicht ganz unwesentliche Rolle spielt. Ist aber bei Weitem nicht so gravierend wie es die LW betrifft.
      Hilflos wirkt dagegen diese Mitmachaktion, Gummistiefel und alte Schuhe irgendwo aufzuhängen. Abgesehen davon, dass es kaum einer versteht, erinnert es mich entfernt an Voodoo.

    • Obstbäuerin sagt

      Aber nur für die Bauern in der Abl, Andreas. Ich empfinde die Vorschläge und die Politik der Abl als kontraproduktiv, um es mal vorsichtig zu formulieren.

  4. Ostbauer sagt

    Es zeugt ja mal schon von Respekt gegenüber dem Blog hier und seinem Hauptakteur, wenn sich der BUND- Vorsitzende selber zu Wort meldet. Ich hoffe doch, dass er nicht nur eine Wette gewinnen wollte.
    Nach den ganzen Diskussionen zu Grundproblemen und auch speziellen Fragen zur Ausrichtung der deutschen ,von mir aus auch der europäischen Landwirtschaft, reift bei mir immer mehr die Erkenntnis- einfach mal machen lassen. Es ist wie mit dem Kind und der Herdplatte; gute Argumente und reden hilft meist nicht.
    Wir werden wohl als Landwirtschaft um diesen schmerzlichen Prozess nicht herum kommen.
    Nachdem ich das Statement des BMEL gelesen habe, denke ich auch ,es ist Zeit für die Anderen. Wer weiß, vielleicht können dies ja besser?! Aber der Glaube daran ist noch sehr sehr schwach!!

  5. Ich finde, mit dem P.S. ist der ganze obere Text für die Tonne, denn das zeigt, daß es Polemik ist, indem man zwar die NGOs anspricht, aber darauf spekuliert, daß diese sich nicht melden würden.

    Um wirklich mal Brücken zu bauen, sollte man rhetorisch abrüsten und zu mehr Sachlichkeit kommen, gemeinsame Ziele aufzeigen. Hier mal ein paar konstruktive Gedanken:

    Erzeuger sind auch Verbraucher, wo kaufen Sie als Verbraucher ein, nur im Bioladen und auf Höfen oder auch mal bei ALDI, Netto und Co.? Das Glashaus und so …

    Dafür kämpfen, daß Kindern mindestens so viel Geld zur Verfügung steht, daß diese sich regional, frisch und fair ernähren können (knapp 3 € Verpflegungssatz für Hartz IV Kinder zeigt, wie viel Wert Essen haben darf).

    Aufzeigen, daß auch Verbraucher verar***t werden, siehe versteckte Preiserhöhungen; wetten, daß die Bauern deswegen nicht auch mehr Geld erhalten haben?
    https://www.vzhh.de/sites/default/files/medien/171/dokumente/Versteckte_Preiserhoehungen.pdf

    Die gern angegriffenen Ökos zählen meist auch zu der Zielgruppe, die in Biofachgeschäften, auf Wochenmärkten und bie Höfen direkt kauft, die sich das auch was kosten lassen, was sie da essen. Wenn es doch ums Geld geht, warum pampert man diejenigen an, die ihr Portemonnaie weit öffnen … nur weil viele davon Vegetarier sind und der Schweinebauern nichts davon hätte, wenn Vegetarier viel Geld fürs Essen ausgeben?!

    Die Menschen, Verbraucher, die sich in den NGOs organisieren und auch die Landwirtschaft kritisieren, sind Gold wert. Die interessieren sich wenigstens dafür, damit kann man arbeiten. Ich würde mir mehr Sorgen über diejenigen machen, die gefühlt glauben, das Essen wüchse im Supermarkt.

    Selbst Bäuerinnen und Bauern sind nicht solidarisch untereinander, nicht zuletzt wegen der wachse oder weiche Mentalität, der eine unterbietet den anderen usw. Auch wieder das Prinzip Glashaus. Wir können auch über Klaus Kliem sprechen, ehemaliger BV-Präsident in Thüringen, der an Aldi verhökert hat, oder Herrn Rukwied, der das Tausendfache Höfesterben jährlich als natürlich empfindet.

    Bitte die richtigen Feindbilder benennen, das sind vor allem manche Verarbeiter, Landhandel und LEH sowie die Politik, die billiges Essen für billige Löhne für mehr Industrieexporte forciert, Auto halt wichtiger als Essen. Sonst gibt es Zielkonflikte, oder wie heißt es hier öfter …

    Ich erinnere daran, wer auf der Regierungsbank sitzt seit langem und wer das Agrarministerium führt. Es sind keine Linksgrünversifften.

    Auch der populistische Bauernverband SH haut gern was raus von wegen Gesprächsangebot, will damit aber nur provozieren und hofft auf Ablehnung oder Ignoranz der Gegenseite, um sich selbst darüber erhaben zu fühlen. Deswegen wird aber nicht richtig, was man sagt und schreibt.

    Ein Beispiel zu obigem: Michael Horsch hat selbst – siehe youtube – geschildert, wie einer der Betriebe freiwillig 10% mehr für Gehölze etc. bereitstellt, koste ihn zwar Einbußen, aber der Mehrwert durch die gesellschaftliche Akzeptanz, nur weil es schon grüner wirkt, war bedeutsam. Also wenn man von sich aus mehr auf die gesellschaftliche Etnwicklung eingeht, kann man auch schon gewinnen und so auch gesellschaftliche Bereitschaft erreichen für eigene Ziele. Von wegen: Seht her, wir versuchen wirklich alles, aber ohne Euch schaffen wir allein es nicht! Man muß aufeinander zugehen. Ein Dialog, der nur daraus besteht, daß die Gegenseite zustimmen soll, ist kein Dialog.

    • Bauer Willi sagt

      Olaf Bandt vom BUND hat sich schon gemeldet. Siehe weiter unten. Also Vorsicht mit dem Begriff Polemik.

      Christian, deine Bemühungen in allen Ehren: es wird sich nichts ändern. Immer mehr Betriebe werden aufhören. Die, die weitermachen, werden größer werden. Es wird demnächst eine Bio-Agrar-Industrie geben. Der Betrieb von Denn´s sucht gerade einen Pflanzenbauleiter für seine 3.500 ha. (1.500 Milchkühe).

      Daneben wird es kleinere Betriebe geben, die eine interessante Nische besetzen. Gut so, unsere Chance.

      Zu Horsch sage ich jetzt nichts. Ich bin kein Heiliger…

      • Inga sagt

        Ja,
        den vermögensgebenden Leuten liegt das ja am Herzen und das ist gut so,
        aber die wollen bestimmt nicht, dass die Landwirtschaft angeprangert wird, denn sie hält ja mit ihrem Fachwissen und Grundstücken ein großes Teil der Ökologie.

        Das müssen nur solche Leute sein, die Bauernbushing treiben, die mit sich selber nicht zufrieden sind und nach Anerkennung suchen!

        Es wird doch bei uns alles kontrolliert!
        Na ja die paar schwarzen Schafe als Ausnahmen bestätigen die Reget.

        Jetzt läuft gerade Lebensmittelkontrolle in
        Planet e

        im ZDF

    • Ehemaliger Landwirt sagt

      Picke mal ein paar Punkte raus.

      “Um wirklich mal Brücken zu bauen, sollte man rhetorisch abrüsten und zu mehr Sachlichkeit kommen, gemeinsame Ziele aufzeigen. Hier mal ein paar konstruktive Gedanken:”

      Wer hat seit Jahren Rhetorisch aufgerüstet? Beim Volksbegehen in BW haben die noch behauptet, dass die Bauern nicht lesen könnten.

      “Erzeuger sind auch Verbraucher, wo kaufen Sie als Verbraucher ein, nur im Bioladen und auf Höfen oder auch mal bei ALDI, Netto und Co.? Das Glashaus und so …”

      Richtig, aber Bauern kritisieren nicht die Tierhaltung der Kollegen. Ob die ihr Fleisch auch bei Aldi kaufen, kann ich nicht sagen, wir kaufen bei ALDI & co kein Fleisch.

      “Dafür kämpfen, daß Kindern mindestens so viel Geld zur Verfügung steht, daß diese sich regional, frisch und fair ernähren können (knapp 3 € Verpflegungssatz für Hartz IV Kinder zeigt, wie viel Wert Essen haben darf).”

      Sehen sie, das haben wir gemacht, beide Kinder sind IT-Fachleute, deshalb brauchen wir nicht um eine Hartz IV Erhöhung betteln. Natürlich hat das uns viel Geld gekostet, Geld, das wir nicht am Ballermann versaufen konnten.

      “Die gern angegriffenen Ökos zählen meist auch zu der Zielgruppe, die in Biofachgeschäften, auf Wochenmärkten und bie Höfen direkt kauft, die sich das auch was kosten lassen, was sie da essen. Wenn es doch ums Geld geht, warum pampert man diejenigen an, die ihr Portemonnaie weit öffnen … nur weil viele davon Vegetarier sind und der Schweinebauern nichts davon hätte, wenn Vegetarier viel Geld fürs Essen ausgeben?!”

      Ökos und Vegetarier/Veganer werden nur angegriffen, wenn die sich aggressiv in Foren äußern.

      “Die Menschen, Verbraucher, die sich in den NGOs organisieren und auch die Landwirtschaft kritisieren, sind Gold wert. Die interessieren sich wenigstens dafür, damit kann man arbeiten. Ich würde mir mehr Sorgen über diejenigen machen, die gefühlt glauben, das Essen wüchse im Supermarkt.”

      Umweltverschmutzer, Tierquäler, Brunnenvergifter usw., diese Worte sind keine Kritik, sondern übelste Beleidigungen. Bauern sind nicht die Fußabtreter der Nation.

      “Ein Beispiel zu obigem: Michael Horsch hat selbst – siehe youtube – geschildert, wie einer der Betriebe freiwillig 10% mehr für Gehölze etc. bereitstellt, koste ihn zwar Einbußen, aber der Mehrwert durch die gesellschaftliche Akzeptanz, nur weil es schon grüner wirkt, war bedeutsam”

      Sind die 10% gepflanzt, dann werden die Gehölze sofort unter Naturschutz gestellt, weil man diese Gehölze von dem Bauern schützen will, der sie gestern auf seinem Grund und Boden gepflanzt hat.

      Mir hat man eine Wiese unter den Biotopschutz gestellt, bis jetzt habe ich noch keine gesellschaftliche Akzeptanz erkennen können.

      • Inga sagt

        Eben keine Beziehung dazu,

        Aber sich wichtig machen mit kraftausdrücken.

        Ist das demokratisch?
        Wir leben in einer Demokratie gehört es sich da, eine Berufsgruppe zu denunzieren?
        Was sind das für Staatsbürger?
        Lady hat oben auch einen guten Text dazu geschrieben.

  6. Ottmar Ilchmann sagt

    Es ist doch allen klar, dass die Erfüllung jeglicher gesellschaftlicher Anforderungen Geld kostet, das entweder durch staatliche Transferzahlungen oder durch höhere Erzeugerpreise, was uns allen sicher sympathischer ist, wieder hereinkommen muss. Ein Problem damit hat aber vor allem ein Bereich, der in diesem Artikel gar nicht angesprochen wird: Die Verarbeiter wie Schlachtereien und Molkereien, auch aus dem genossenschaftlichen Bereich. Denn bei höheren Erzeugerpreisen klappt es nicht mehr mit dem Export von Standardware auf den Weltmarkt, was aber ein Hauptgeschäftsmodell dieser Verarbeiter ist. Deshalb kommt der Hauptwiderstand gegen jegliche substanzielle Reform genau aus dieser Richtung, nämlich von Raiffeisenverband und dem mit ihm strukturell und personell verflochtenen Bauernverband und allen anderen Vertretern in der Zukunftskommission, die diesen beiden nahestehen. An die sollte man sich also mit seinen Appellen richten, nicht an die NGOs. Die sind sich der Kosten ihrer Forderungen sehr bewusst.

    • Bauer Willi sagt

      @Ottmar,
      ja, Molkereien und Schlachthöfe habe ich tatsächlich vergessen. Die gehören mit an den Tisch, genau so wie in den Gruppen mit dem LEH.

      Mir ist es gestern nacht um 12 im Bett noch eingefallen aber ich wollte nicht mehr aufstehen….

      Das DBV/DRV-Bashing kenne ich ja schon von der AbL und überhöre ich mal geflissentlich. Bringt uns alle nämlich auch nicht weiter…

      • Christian Suhr sagt

        Bei Bauernverband und Raiffeisen-Genossenschaften ist das leider berechtigte Kritik, ich habe hier mal ein paar Infos zusammengestellt. Bei der Raiffeisen-Genossenschaft immer wieder Vorwürfe von Kartellabsprachen, zwar rechtlich nicht nachweisbar, aber man muß ergänzen, daß es heutzutage auch kaum noch Kartellabsprachen braucht, sondern so genannte „Preisbeobachtung“ reicht (wenn z.B. ALDI den Preis vorgibt für Dumpingprodukte).

        In Thüringen hat der Bauernverband R2G kritisiert, weil diese Maßnahmen gegen Bodenspekulation begonnen haben:
        https://www.tlz.de/politik/gruene-und-linke-wollen-gesetz-gegen-landraub-bauernverband-sieht-das-kritisch-id227210699.html

        Dann hat in Thüringen der ehemalige BV-Präsident Klaus Kliem an ALDI vertickt, wie Du sicherlich mitbekommen hast.

        Hier spricht Herr Rukwied beim Tausendfachen Höfesterben vom natürlichen Strukturwandel, also es ist gewollt, Du hast selbst Mansholt ebenfalls mal angesprochen:
        https://www.topagrar.com/panorama/news/rukwied-teil-der-bauernkinder-sieht-keine-zukunft-in-landwirtschaft-11532209.html

        Zitat:
        Rund 5000 bäuerliche Betriebe schließen pro Jahr in Deutschland (1,5 bis 1,7 %) und die Tendenz zu größeren Höfen steigt weiter. Trotzdem will DBV-Präsident Joachim Rukwied nicht von einem Höfesterben sprechen. Die Entwicklung sei „durchaus verträglich“ und entspreche dem natürlichen „Strukturwandel“, sagt Rukwied der Wochenzeitung DIE ZEIT.

        Mansholt hier auf der Seite:
        https://www.bauerwilli.com/ein-radikaler-plan/

        Mir ist bewußt, daß Du auch in einer Agrargenossenschaft tätig bist und da womöglich mit freiem Markt etc. umgehen mußt, doch vielleicht liegt der Unterschied am Ende auch darin, ob es schwerpunktmäßig eine Erzeugergenossenschaft ist oder eine Handelsgenossenschaft, so würde ich es mal formulieren. Hier Dein eigener Beitrag zum Landhandel:
        https://www.bauerwilli.com/das-system-landwirtschaft/

        Hier ein positives Beispiel, WWF zeichnet Genossenschaft aus:
        https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/agrar-marlow-wwf-ehrt-bauern-im-nordosten-mit-umweltpreis-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-190807-99-373671

        • Christian Suhr sagt

          Zitat aus Deinem Beitrag zum Landhandel bzw. von Deinem ehemaligen Partner Alois, wo er auf die Genossenschaften eingeht:
          https://www.bauerwilli.com/das-system-landwirtschaft/

          Produktion ohne aktive Vermarktung

          Möglich geworden ist dieses Preisdruck-System durch die Allianz des bäuerlichen Berufsstandes mit Politik und den Handelspartnern. Der Berufstand schwor seine Mitglieder ein auf „Wachsen oder Weichen“ und auf „Weltmarkt-Export“ ein. Dafür bekamen die Bauern von der Politik die Abfederung durch Subventionen (die Erfolge der Bauernverbände). Das „Jammern der Bauern“ war bisher, von den Förderungen her betrachtet, sogar eine recht erfolgreiche Strategie. Durch die daraus resultierende staatliche Fürsorge kümmerten sich die Bauern aber nicht um ihre Absatzmärkte, sondern überließen diese bereitwillig dem Landhandel. Dabei hätten die Bauern mit ihren eigenen Genossenschaften geschichtlich gewachsene starke Eckpfeiler im Markt. Doch das Genossenschafts-Netzwerk ist längst mit dem Handel verbündet. Die Unternehmensziele der Genossenschaften unterscheiden sich heute nicht mehr von anderen kommerziellen Unternehmen. Waren ursprünglich sicherer und guter Absatz der eigenen Produkte der Genossen das Ziel, so sind es heute die Gewinne, die eben dadurch erhöht werden, wenn Rohstoffe (bäuerliche Produkte) möglichst kostengünstig eingekauft werden und die Produktionsmittel der Landwirte, wie Maschinen, Dünger und Pflanzenschutzmittel usw. möglichst hochpreisig an die Landwirte verkauft werden.

          Andererseits … wenn ich Alois’ Statement lese und das jetzt hier, ahne ich, warum Ihr getrennter Wege gegangen sein könntet, schade. Ich als Verbraucher wurde genau wegen solcher – auch selbstkritischer – Beiträge hier auf den Blog aufmerksam.

          • Bauer Willi sagt

            “Doch das Genossenschafts-Netzwerk ist längst mit dem Handel verbündet. Die Unternehmensziele der Genossenschaften unterscheiden sich heute nicht mehr von anderen kommerziellen Unternehmen. Waren ursprünglich sicherer und guter Absatz der eigenen Produkte der Genossen das Ziel, so sind es heute die Gewinne, die eben dadurch erhöht werden, wenn Rohstoffe (bäuerliche Produkte) möglichst kostengünstig eingekauft werden und die Produktionsmittel der Landwirte, wie Maschinen, Dünger und Pflanzenschutzmittel usw. möglichst hochpreisig an die Landwirte verkauft werden.”

            Die Ziele von Genossenschaften waren nie andere. Mit dem Unterschied, dass die Gewinne ausgeschüttet werden. Deine Vorstellungen sind einfach unterirdisch! Frage mal einen von den 1.100 Mitgliedern “meiner” Genossenschaft, ob sie mit ihrer Genossenschaft unzufrieden sind.

            • Arnold Krämer sagt

              Willi, ich glaube, nein ich bin sicher, dass du unterscheiden musst zwischen den “Handelsgenossenschaften” und den “Verarbeitungsgenossenschaften”.
              An den Feststellungen von O. Ilchmann und C. Suhr ist schon was (und auch etwas mehr) dran.
              Gleichzeitig kritisieren aber die Gruppen, denen die beiden zuzuordnen sind, die “Großkapitalisten”, (z. B. Wernsing, Stöver, Weßjohann, Rothkötter u.a. ) die mit Vertragslandwirtschaft ihren Kartoffelbauern oder Hähnchenmästern vertraglich weitgehend vollkostendeckende Preise (zumindest für die Mehrheit bei begrenzter Menge) zusichern. Molkereien und Schlachthöfe außerhalb des Geflügelsektors tun das nicht. Sie leiten ökonomischen Druck von ihrer Kundenseite (egal welche Ursachen dahinter stecken) immer gnadenlos an die “Restgeldempfänger”, die Bauern weiter und ermöglichen dem LEH, vielleicht auch anderen Kunden, steigende Margen und Gewinne, weil deren Verkaufspreise nicht sinken sondern teilweise noch steigen.

              Das Geschäftsmodell der Landwirtschaft für den Bereich der Agrarrohstoffe muss in weiten Teilen deshalb anders werden. Die Masse der Landwirte vor allem in verbraucherfernen Regionen brauchen die Unternehmen, die aus ihren Rohstoffen konsumfähige Artikel machen. Das muss aber im Verbund geschehen. Die meisten Schweinemäster und auch Ferkelerzeuger möchten das nicht, weil sie glauben, auch im bisherigen kannibalistischen System noch groß und reich zu werden. Ich sage aber, die 1960er bis 1980er Jahre (“goldene” Zeiten für Südoldenburg) sind vorbei, auch weil der Schweinemarkt in D (weniger in der EU) ein deutlich schrumpfender Markt ist.

              Für die Sonderprodukte, die du heute im Auge hast, wird sich kein Käufer finden, deshalb werden sie vermutlich zwangsverordnet, wenn die Politiker nicht zur Besinnung kommen.

  7. Edakteur sagt

    @Bauer Willi:
    Text ist super! Sollte als Link (auch zum hiesigen Blog) an die Medien geschickt werden, damit die mal darüber nachdenken und berichten. Ist gesellschaftsrelevant, denke ich.

  8. Inga sagt

    Wir sind doch ien reiches Land oder4 gar Europa
    also können wir uns diese Ansprüche doch leisten, oder?
    Das müßte ja auch den NGOs und dem BMU gefallen, oder?

    Wenn wir in der Verhinderung vom Kükentöten ein Vorbild sind, dann da auch, oder?

  9. Hallo Bauer Willi.

    Deine Vorschläge und Ideen treffen genau den Punkt. Ich bin schon lange der Meinung, dass wir alles, was gefordert wird umsetzen sollten, aber nur gegen anständige Bezahlung mit entsprechenden Verträgen!
    Wenn wir offen und leistungsbereit auf alle (die gegen uns sind) zu gehen, liegt der Ball im Feld unserer Gegner(Forderer). Wenn diese dann ihre Ideale und Träume konkretisieren und genaue Arbeitsanleitungen (Handbücher) an die Hand geben, können wir dann genau kalkulieren und sagen, was es kostet.
    Vor genau einem Jahr habe ich entsprechend dieser Grundsätze bei der Geschäftsstelle von Greenpeace ein “Handbuch für Landwirtschaft” angefordert.
    Leider ist bis heute kein Kommentar, und schon gar nicht das geforderte Handbuch bei mir eingegangen.
    Es scheint tatsächlich so, dass unsere Ideologen einerseits wissen, was sie wollen, aber andererseits total ideenlos sind, wenn es um die Umsetzung geht.
    Das muss sich ändern, denn es ist aller höchste Zeit auf uns Landwirte zu zu gehen.
    Also auf, ihr Umwelt-, Natur- und Tierschützer wir sind zu allem bereit. Seit ihr das auch?
    Falls ja, dann beweist es uns!

  10. Hallo,
    Guter Vorschlag. Im Kern genau der Vorschlag, den der BUND und die anderen Umweltverbände in der Zukunftskommission gemacht haben:
    -> Leistungen der Bauern für Umwelt- und Naturschutz gerecht honorieren!
    -> Kostendeckende Erzeugerpreise beim LEH!
    -> Dann aber auch schrittweiser Abbau der Flächenprämien, die nicht an Umwelt und Sozialstandards gebunden sind.

    Der Widerstand dagegen kommt nicht von uns.

    Also Bauer Willi: Wette verloren?

    Beste Grüße

    • Bauer Willi sagt

      Lieber @Olaf Bandt,

      Mist, Wette verloren. Sollte es jemals möglich sein, dass wir uns persönlich begegnen, geht die Runde auf mich.

      Zur Sache:
      – was verstehen Sie konkret unter “gerecht honorieren”? Meine Lösung: Ich mache Ihnen ein Angebot für die Förderung von Feldhamstern und Sie bezahlen. Oder finden jemand, der es bezahlt. Beispiel: Hamster kostet 1.000 €/ha, incl. Kiebitz 1.400 ha, incl. Schmetterlinge 2.200 €/ha
      – kostendeckende Preise beim LEH: wie wollen Sie/BUND dass denn hinbekommen. Es ist doch einfach, “sich dafür einzusetzen”. Papier ist geduldig.
      – Flächenprämien: Abbau aller Prämien (übrigens auch für Bio) und Ersatz durch Vertragsnaturschutz. Sinnvollerweise nach dem holländischen Modell

      Was mir aber bei allen Umweltverbänden fehlt: Sagt uns ganz konkret, was ihr von uns wollt. Klare und eindeutige Vorschläge, wie eure “Wünsche” in der Realität erfolgreich umgesetzt werden können. Ich war 5 Jahre lang “Hamsterlandwirt”, leider ohne Erfolg, weil die Prädatoren den Hamstern den Garaus gemacht haben. Die Umweltschützer wollten viele kleine Baumgruppen (vernetzte Landschaft) und da sitzen jetzt die Greifvögel drin und holen alles weg, was vier Beine hat (oder auch zwei= Feldhühner/Fasane)

      Wir sollten uns mal ausgiebiger unterhalten. Prof. Weiger und ich haben mal mit top agrar ein Streitgespräch geführt. Sollten wir wiederholen, weil es uns so etwas weiterbringt.

      • Thomas Apfel sagt

        Das mit den Bäumen ist auch so ein Paradoxon. Wir haben in Deutschland eins in Hülle und Fülle: Bäume ! Und zwar mehr als es jemals waren. Ich will jetzt die Dürreschäden in den Wäldern mal ausblenden, ansonsten ist Deutschland von oben gesehen (Luftbildvergleich) so grün wie nie.
        Aber “mein Freund der Baum” hat sich so verinnerlicht, dass Freund Habicht, Bussard überall in Ruhe sitzen können und kucken was so rumläuft. In den Steppen, wo Rebhuhn und Co. herkommen, mussten die das aus der Luft machen, was anstrengender und kurzzeitiger möglich ist. Da haben die Kameraden am Boden eine Chance der Luftwaffe zu entkommen. Dazu kommt, dass Millionen von Mardern, Füchsen, Waschbären und nicht zu vergessen verwilderte oder eben einfach nur streunende Hauskatzen, die “aus Spaß” jagen, nicht mehr oder kaum noch bejagt werden. Die sind es, die Tabula rasa bei den Bodenbrütern machen und nicht irgendein erfundener Insektenmangel.

    • Obstbäuerin sagt

      “-> Leistungen der Bauern für Umwelt- und Naturschutz gerecht honorieren!”
      Leider gehen die Meinungen zu Umwelt- und Naturschutz in der Landwirtschaft (vor allem in der Bewertung Bio – konventionell) sehr weit auseinander. Und ob es gerecht ist, der konventionellen Landwirtschaft die Subventionen zu entziehen um sie der Biobranche zu zusätzlich zu ihrer bereits jetzt schon bestehenden hohen Förderung obendrauf zu satteln, halte ich für zweifelhaft. Über die Bewertung von Pflanzenschutzmitteln, die in beiden Wirtschaftsvarianten verwendet werden, besteht ebenfalls großer Diskussionsbedarf. Zum Glück ist der Bund, wie auch der Nabu nur ein Naturschutzverein und in Landwirtschaftsfragen gibt es Fachleute und Praktiker aus der Landwirtschaft, die sich da gut auskennen.

      • Schorsch Summerer sagt

        Die Gelder die jetzt an die Landwirtschaft verteilt werden sind schon eine Ersatzleistung für niedrigere Preise als sie ökonomisch richtig wären. Auch wenn mir dieses nicht gefällt, das ist der Ausgleich für die mehr oder weniger unfreiwillige Teilnahme der Bauern am globalen Markt. Es ist typisch für die Politik, und da zähle ich jetzt die NGOs als Meinungsmacher dazu, solche Dinge ziemlich schnell zu vergessen. Stattdessen will man diese Gelder ein zweites mal verteilen als “Ausgleich”.
        Um das eigentliche Problem drückt sich der Herr Bandt herum. Die NGOs wollen von den Bauern etwas und deshalb müssten NGOs dem Verbraucher unmissverständlich klarmachen dass diese für Lebensmittel wesentlich mehr bezahlen müssen oder dass deshalb höhere Steuern fällig sind. Stattdessen sollen die Bauern diese Drecksarbeit übernehmen und die Prügel einstecken. Dass die NGOs diesbezüglich viel Einsatz gezeigt haben muss mir schlicht und ergreifend entgangen sein. Oder hat bei den letzten Demonstrationen einer gesehen dass die Verbraucher mit Plakaten oder Sprechchören auf irgend eine Weise darauf aufmerksam gemacht wurden? Ich nicht.

  11. Friedrich sagt

    Warten wir es ab . Auch wenn man meint , daß die ständigen Schlepperdemos nichts bringen , einen Zweck erfüllen sie in jedem Falle . Wir bleiben in der Öffentlichkeit im Gespräch.
    Auch wenn die Medien zum Jagen getragen werden müßen , sie können es nicht mehr verschweigen. Unsere Politik sitzt eben sowieso im Bunker , weil die schwerwiegenden Fehler bei den Coronaimpfstoffbeschaffungen sich nicht mehr verschweigen lassen. Laut der Allensbachumfrage kippt jetzt auch die Stimmung in der Bevölkerung. Wenn jetzt noch ein wirklicher Blackout kommen sollte , dann ist der Bock fett. Die Zukunftkommission kann planen was sie will , aber vor der Bundestagswahl am 26.9. wird nichts mehr entschieden, denn das würde den Regierungsparteien kräftig Stimmen kosten.
    Ab Morgen, dem 1.Februar, ist das Insolvensrecht wieder in Kraft und da wird es krachen. Jeder der überschuldet ist muß dann Insolvenz anmelden. Da fragt man sich , was mit der Arbeitslosenzahl , den Banken , der Währung und der Wirtschaft passiert. Haben wir da nicht andere Probleme zu lösen ? Die Zukunftkommission ist für mich wie die letzten Stunden auf der Titanic. Traumtänzerei. Wenn Lieferketten zusammenbrechen und jedes Land nur noch an sich denkt , dann kommt es darauf an , die heimische Versorgung zu sichern. Aber soweit sind die im Bunker sitzenden noch nicht und denken , daß alles so weiter geht. Das hatten wir schon mal , daß im Bunker drei Tage vor dem Ende noch an den Endsieg geglaubt wurde. Überall Auflösungserscheinungen. Erst der Brexit, jetzt kaufen Ungarn und Slowenien den Impfstoff aus Rußland und wir Deutschen sitzen auf dem Trockenen und das bei einem kaotischen Impfeinladungsplan. Vertrauen geht anders und politische Rücktritte auf oberster Ebene wären selbstverständlich, aber feige sind die auch noch.

    • Brötchen sagt

      Friedrich ist so,….., Totentanz.

      Vorm Ende der DDR war das teilweise auch so…….man konnte den Humus (Olaf Schubert) förmlich riechen.

  12. bauerhans sagt

    Annalena heute im Stern nr.5

    wir wollen und können Kanzler,die CDU hat doch kein abo aufs Kanzleramt!
    donnerwetter,die strotzen ja vor selbstvertrauen.

    • Brötchen sagt

      Hans die sind machtgeil ohne Ende, die wollen jetzt an die Fleischtöpfe, deshalb auch die Geschlossenheit! Nach aussen

    • Paulus sagt

      Annalena Baerbock ist lernfähig, auch wenn sie vermutlich nicht immer alles versteht. Anfangs durfte sie auf Verbandsveranstaltungen des Mittelstandes und der Industrie als letzte Rednerin noch ein paar Sätze sagen. Das war sozusagen ein Gebot der Höflichkeit. Mittlerweile wird sie eher hofiert, während ein Minister namens Altmaier erst gar nicht mehr eingeladen wird. Das Selbstvertrauen der Grünen kommt nicht von ungefähr.
      Ich kenne kein Unternehmen, dass sich der Philosophie der Grünen nicht in irgend einer Art und Weise anschließt; angefangen bei Aldi bis zu ThyssenKrupp.

  13. Günter sagt

    Seit den Zeiten des Manshold Planes hat sich nicht viel verändert, die Methoden sind suptiler geworden und die Landwirte die damals auf Kosten der kleinen groß geworden sind haben heute die Probleme.
    Aber solange sich die Landwirte gegenseitig zerfleischen werden sich die Dinge eher weiter verschlechtern, leider.

    • Thomas Apfel sagt

      Es sind eigentlich fast nie die Bauern, die sich selbst zerfleischen. Es sind diejenigen die das Schmierentheaterstück “Guter Bauer” (Bio, extensiv, Weidetierhalter) versus “Böser Bauer” (konvi, intensiv, Stallhalter und vor allem “zu groß”) in der x-ten Folge und Wiederholung spielen.
      Es gibt (neben FÖL, BÖLW, und den Öko-Fraktionen der UNI´s) ein paar “exclusive” Clubs bei den Bauern, die dieses Spiel mitspielen und und freudig am Spalten sind – nämlich z.B. die ABL. Die übernehmen alle Parolen der NGO´s und der Grünen, in der Hoffnung, dass ein par mehr “Brosamen vom Tische des Herrn” für sie abfallen – einfach nur widerlich diese Anbiederei (aktuell gerade bei TopAgrar nachzulesen).

      • Bauer Willi sagt

        Das sehe ich leider auch so. Ich habe mit den beiden Bio-Bauern bei uns in der Nachbarschaft allerdings kein Problem. Je weiter es aber in der Hierarchie nach oben geht, um so schlimmer wird es.
        Ich habe auch mal geglaubt, dass Felix von Löwenstein es ernst meint. Aber nach zwei Podiumsdiskussionen mit ihm habe ich diesen Glauben auch aufgegeben.

        Ich habe in den letzten Wochen im Hintergrund versucht, Greenpeace und Foodwatch dazu zu bringen, sich mit den Bauern solidarisch zu erklären. Die Antworten waren unterirdisch. Ich war geschockt.

        Bei der AbL verstehe ich langsam nichts mehr. Außer, dass es ihnen vermutlich gar nicht um die Landwirtschaft geht sondern um den Umbau, die große Transformation unserer Gesellschaft.

        • Mark sagt

          So siehts aus!! (habe ich glaub heute schon mal gesagt)

          “..Greenpeace und Foodwatch dazu zu bringen, sich mit den Bauern solidarisch zu erklären. Die Antworten waren unterirdisch. Ich war geschockt” Bitte nicht veröffentlichen, ich kann keinen Schock mehr vertragen… 🙂

  14. Wilhelm Harms sagt

    @ firedragon:
    Genau so ist es!

    NABU S.-H.
    Ca 36.000 ha (Sechsunddreißigtausend)
    Vor 4 Jahren wurden im Norden 18 ha Weideland mit Gehölzen platt gemacht (Bagger, Raupen usw.) und neu bepflanzt um eine bestimmte Schmetterlingsart anzusiedeln.
    Sie haben aber vergessen dem Schmetterlingshäuptling eine e-mail zu schicken !

    Greenpeace:
    “Die Natur braucht uns nicht aber wir brauchen die Natur !”
    Stimmt auffällig – Greenpeace !

    Noch ein Satz:
    Alles ist Biotop / Natur um uns herum – bis die Bagger des NABU kommen !

    • firedragon sagt

      “Sie haben aber vergessen, dem Schmetterlingshäupling eine e-mail zu schicken!”

      Schöner Satz, gefällt mir gut🙂.

    • Stadtmensch sagt

      In Indien waren die Bauern kein Spielball, bis die Engländer mit ihrer menschenfeindlichen Freihandelsdoktrin kamen. Im Mogulreich hatte sich die Obrigkeit bis dato hingebungsvoll ausgeklügelten Anlagen fürs Wassermanagement und Vorratsspeichen gewidmet.
      Desgleichen in China. Dann kam die fixe Idee vom Grundeigentum im Gegenzug für Steuern, die unabhängig vom Ertrag zu erbringen waren und spaltete die Gesellschaft in wenige Glückliche und viele Habenichtse.

      • fingerphilosoph sagt

        Grundeigentum fällt mit der Erfindung von Göttern in eins und die Erfindung von Göttern brachte die Klassengesellschaft hervor. Denn mit der Erfindung der Götter teilte sich die Menschheit in die Eliten einerseits, die Göttlichen, die vom Himmel heruntergekommen waren und denen alles Land gehörte, und andererseits die Lehmgemachten, die das Land für die Götter bestellen mussten. Großzügig, wie die Götter oder deren Stellvertreter waren, überließen sie das Land bisweilen ihren Untertanen, natürlich gegen Abgaben, die sie selber festlegten. Aus dieser Konstellation heraus hat sich das Staatswesen entwickelt. Und heute sind wir schon Staatsbürger, bevor wir Mensch oder Individuum sein dürfen.

        • Brötchen sagt

          Ja und die Bauern gehörten Mal dazu, das zu begreifen, das sie nur noch Knechte sind, ist schon eine Hürde.😀

          Und das es klar ist, im Soz./Kom. Ist der Bauer ein reaktionären element! Das gehört weg auf den Müllhaufen der Geschichte!

          Hört genau hin was die Grünen sagen!

          • Thomas Apfel sagt

            Brötchen, das ist so nicht ganz richtig. Die Theoretiker und Praktiker der Sozialistischen Sytemversuche hatten im Grundsatz eher ein gespaltenes als ein rein feindliches Bauernbild. Die Bauern gehörten einerseits wegen ihres Eigentums an Produktionsmitteln den “vergangenen” Strukturen an. Andererseits wurde die Unterdrückung derselben über die Jahrhunderte und ihr Kampf um Anteile am Eigentum an Grund und Boden schon anerkannt. Lenin hat 1912 ein starkes Interesse der Mehrheit der Bauern an der Herstellung gerchterer Verhältnisse vermutet (also vor der Revolution von 1917) Auf Grund der Besitzverhältnisse in Russland 50 Jahre nach der Aufhebung der Leibeigenschaft im Februar 1861 (10 mio arme Bauern mit 7 Deßjatinen Land (1 Dj. =1,096 ha) und 30.000 Großgrundbesitzer je 2.300 Deßjatinen Land) würden sie aber wegen des schwer erkämpften Eigentums eher zu bürgerlich liberalen Auffassungen neigen wenn sich ihre Lage durch gesellschaftlichen Umbau nicht maßgeblich verbessern wird.”
            Hört sich irgendwie gar nicht so weit weg an.

            • Brötchen sagt

              Thomas sicher gab es da Differenzierungen für übergangsperioden!

              in Russland gibt es heute keine selbstständig denkenden Bauern mehr.
              das wäre bei uns auch gekommen, wenn es gegangen wäre!
              Du bist mehr so kirchlich geprägt und hast eigentlich keine Wurzeln in der lw..
              deshalb siehst du das deutlich wohlwollender.

              ich hatte als Kind schon mir dem Spagat zu tun.
              mein Vater war landlose Kleinbauern und LPG vorsitzender Pflanzenbau.

              • Inga sagt

                Eben keine Beziehung dazu,

                Aber sich wichtig machen mit kraftausdrücken.

                Ist das demokratisch?
                Wir leben in einer Demokratie gehört es sich da, eine Berufsgruppe zu denunzieren?
                Was sind das für Staatsbürger?
                Lady hat oben auch einen guten Text dazu geschrieben.

              • Inga sagt

                Das was ich gerade gepostet habe ist eine Antwort für den Ehemaligen Landwirt.

                Hallo Brötchen,
                hattet ihr euch denn damals auch über die die Landwirtschaft in der BRD unterhalten?
                Die war doch in den 50igern in der DDR wohl auch noch so, oder?

        • Stadtmensch sagt

          Die Lehmgemachten wollen es doch so! Sind viel zahlreicher als das bisschen Elite-qua -Geburt. Nehmen jede Zumutung devot hin und können sich nicht einig werden.
          Da würde ich als Elite auch sagen – wohlan: “bis morgen hier die Linsen lesen und keine Tricks mit Tauben!”

          • fingerphilosoph sagt

            Tja, sehe ich auch so. In der Zwischenzeit nennen sich die Eliten nicht mehr die Göttlichen, gebärden sich als selbsternannte Schützer des Gemeinwohls, der Natur, des Klimas oder auch der Wirtschaft, des Wohlstands und der political correctness aber immer noch so und ansonsten hat sich nicht viel verändert. Das Spielchen funktioniert nach wie vor, solange der Einzelne glaubt, dass er von der Allgemeinheit (früher: von Gott) mehr zurückbekommt, als er einbringt. Die Lehmgemachten wollten von den Göttern stets mehr, als sie selbst geben konnten. Und die Göttlichen bzw. die Eliten haben das eben ausgenutzt und den Lehmgemachten das Blaue vom Himmel herunter versprochen, Unsterblichkeit beispielsweise, oder das Paradies auf Erden. Damals wie heute.

        • Inga sagt

          Ist das Grundeigentum bei allen Göttern so wichtig, oder nur bei den Christen, Fingerphilosoph?

          Ich meine, die Kultur und so auch die Religion fing mit dem Ackerbau an.

          Die Vorgänger von Adam und Eva waren Nomaden!

          Schon in den ersten Geschichten der Bibel, war die Rede von Kain und Abel,
          die Sünder von dem Brudermord, nur wegen des Grundeigentums.

          Ein Bauer holt eben mehr vom Acker und kümmert sich ganz anders um den Boden, wenn dieser in Eigentum ist.
          Das ist bestimmt auch wissenschaftlich erwiesen, oder?
          Südafrika ist vielleicht eine Ausnahme, weil das das Eigentum unübersehbar groß ist! Hat mit der Historie zu tun!

          Der Mord entstand vielleicht aus Neid um das Grundeigentum?

          Warnt das Christentum nicht davor?
          Bezeichnet es als Sünde?

          Wenn einer nicht für Feldwirtschaft geboren ist, sondern eher für Automechanik oder so, dann soll er es dem Landsmann doch überlassen, die Nahrung aus dem Boden zu holen.

          Aber nicht seine Unfähigkeit beweisen, in dem er dumm darüber kritisiert!.

  15. Wilhelm Harms sagt

    Moin,
    Klar, wir müssen weitermachen. Nicht den Kopf in den Sand stecken denn das tun die Grünlinge auch nicht. Auf sie zugehen und klare Aussagen mit allen Konsequenzen einfordern ist durchaus richtig und wird zeigen das es weder ein Patentrezept noch einen ideologisch richtigen Weg zum ökologisch und gesellschaftlich gewünschten Ziel gibt. Will nicht heißen das dieses Ziel richtig ist !
    Sie, diese Grünlinge im warmen Wohnzimmer mit satten Buchen und geregelten guten Einkommen und zuviel Freizeit (Schrebergarten wäre eine Alternative zur Erdung !) wissen nicht wie es ist aus Verantwortung für Familie, frühere und spätere Generationen, Tiere, Umwelt, und Einkommen heraus jeden Tag aufs Neue Entscheidungen zu treffen.
    Sei es fürs Futter oder die Marktfrüchte oder das Tierwelt jeden Tag das Wetter richtig zu nutzen oder aber die für den Betrieb die Weichen zu stellen weit in die nächste Generation hinein !
    Sie sitzen satt und unzufrieden vorm PC und teilen ihr pseudoökologisches Leid der Welt mit gleich den.heulenden Wölfen.

    Aber:
    Mit meinem Gejammere wird nix anders. Uns bleibt nur noch den fahrenden Zug in die richtige Bahn zu lenken – wohl wissend das es widersinnig, dekadent und unsinnig ist.
    Daran sind schon alle anderen Hochkulturen zu Grunde gegangen.

    Ob wir uns gerade jetzt den Luxus leisten sollen uns darüber auseinander zu setzen wird wohl erst die Geschichte beantworten !

    Wir befinden uns in einer sehr schweren Pandemie deren Ende und deren letztendliche Auswirkungen auf die Menschheit, auf uns und unser Land nicht abzusehen sind.
    Hoffnungsvolle und gegenteilige Meldungen in den Medien heben sich zum Teil auf. Ungewissheit wird mit hoffnngsfrohem Wunschdenken gedeckelt.
    Hier mal eine Zukunftsvision

    https://youtu.be/Z0HIedcKh3M

    die mir Angst macht aber meinem aktuellen Empfinden entspricht den noch nie ind der Geschichte seit 1945 wurden so schnell und so viele tiefgreifende Gesetze und Verordnungen durchgesetzt !

    Mein Herz hat Angst

  16. Mark sagt

    “Ihr sagt uns, was ihr von uns haben wollt und wie ihr es haben wollt. Und wir sagen euch, was wir von euch brauchen und dafür haben wollen, damit wir starten können.” Wenn es so laufen würde, könnte man ja (wenn auch mit Widerwillen und Grausen) damit leben. Aber so wirds nicht laufen. Ihr sagt uns, was ihr von uns haben wollt und wie ihr es haben wollt. Und ihr sagt uns dann, was wir dafür bekommen (Auflagen, Ordnungsrecht etc pp). Die Erfahrung lehrt, dass dies die realistischere Variante ist. Und genau deshalb wird auch ein Gesellschaftsvertrag (was immer das auch sein soll) eine Luftnummer bleiben, reine Bauernverdummung.

    • Bauer Willi sagt

      @Mark
      Es wird nicht so kommen. Und der Gesellschaftsvertrag wird nie, nie, nie unterschrieben. Sicher!!

  17. fingerphilosoph sagt

    Boah, dieser Text ist aber mal ein Schuss in den Ofen in Zeiten, in denen schleichende Enteignung, wie Berlin es bspw. mit der Mietpreisbremse vormacht, zunehmend salonfähig wird. Die Gegenseite, also NaBu, Greenpeace & Co. wird folgerichtig argumentieren, dass Natur, Kiebitze, Feldhamster, Klima und Humus der Allgemeinheit gehören und deshalb nicht ein Einzelner für deren Vorhandensein Geld kassieren kann. Im Umkehrschluss werden die NGOs aus einem Artikel wie diesem den Schluss ziehen, dass derjenige, der ein Stück Land besitzt, auf dem keine Kibitze, Feldhamster und Schmetterlinge hausen und Klima und Boden wie auch immer belastet werden, die Allgemeinheit für den Verlust und die Belastung entschädigen muss. Der Artikel ist für die NGOs doch geradezu Öl auf die Mühlen …

    • firedragon sagt

      fingerphilosoph, durch Auflagen hat die LW ebenfalls eine schleichende Enteignung.
      Weißt Du, was das Tolle an Natur ist? Die sucht sich ihren Weg, auch Kibitze, Hamster und das ganze andere Zeugs. Der Mensch meint, er müsste denen allen was basteln und dann ist der Mensch enttäuscht, wenn die Viehcher das nicht annehmen…
      Ganz allgemein, wenn einer was von mir will, was mit Kosten oder Wegfall von Einnahmen verbunden ist, so hat der Forderer dieses zu zahlen.
      Zu den Flächenstilllegungen habe ich noch eine Anmerkung: Betriebe bewirtschaften Pachtland – die LW ist aussen vor, dem Verächter klar zu machen, dass sein Land kein Ackerland mehr ist. Diese Botschaft darf der Staat oder BUND oder wer auch immer, dem Eigentümer überbringen.

      • fingerphilosoph sagt

        Hm, hm, das mit dem “Verächter” ist echt gut !!!

        Die Menschen beweisen mir jeden Tag aufs Neue, dass sie die Natur hassen und überwinden wollen, dies um so mehr, je mehr sie ihre angebliche Naturliebe verbal als Etikett vor sich hertragen. Es geht doch nie drum, der Natur einfach ihren Lauf zu lassen. Es geht immer bloß drum, die Natur dem menschlichen Willen zu unterwerfen. Ein menschengemachtes Biotop mit einer per Computersimulation berechneten Anzahl von Fröschen ist auch nichts anderes als ein Stall mit einer bestimmten Anzahl von Kühen oder Schweinen drin. Weder das Eine noch das Andere ist Natur.

        • firedragon sagt

          Uups fingerphilosoph, da fehlt das “p”….

          Zum Rest, was willst Du von mir hören?
          Ja, LW bearbeitet das Land, den Boden, um Nahrungsmittel daraus zu ziehen – alle Modelle der LW tun das.
          Und ja, auf so genutztem Land kann LW keinen “Urwald” gebrauchen.
          Allerdings bin ich der Meinung, landwirtschaftliche Fläche weltweit muss nicht ausgeweitet werden, Urwälder sollten Bestandsschutz haben, um das zu gewährleisten dürfen allerdings keine guten Ertragsstandorte und die Möglichkeiten genommen werden.
          Aber da wiederhole ich mich nur, diese Denkweise sollte eigentlich nachvollziehbar sein, aber anscheinend doch nicht…

    • Stadtmensch sagt

      Wo gibt’s denn schleichende Enteignung bei den landwirtschaftlichen Haushalten?

      Spiller dazu in der Zeit:
      https://www.zeit.de/2021/04/landwirtschaft-fleisch-milch-preise-julia-kloeckner-subventionen/seite-3

      aus dem Text:
      “Die Europäische Union hat ihren Agrarsektor zuletzt mit knapp 60 Milliarden Euro im Jahr gefördert. Trotzdem weiß sie erstaunlich wenig über die soziale Lage der Bauern und ihrer Familien.”

      Das noch aus den Kommentaren:
      “Aus meiner Sicht gehört erst einmal eine gehörige Transparenz in die landwirtschaftlichen Betriebe, bevor man dort planlos Steuergeld hineinsteckt. “

      • Brötchen sagt

        Stadtmensch die Enteignung erfolgt so, indem du nicht mehr frei agieren kannst, dir wird völlige Freiheit vorgegaukelt, du bist aber in ein. Spinnennetz von Vorschriften eingesponnen, für die Wurst die ganz oben hängt, Mist du dann schon schön springen.

        Und wen es hart auf hart kommt, bist du Schuld und trägst das Risiko.

        Je mehr Geld vom Staat kommt, umso schlimmer wird das.

        • Stadtmensch sagt

          Hm, dann können die zuständigen Stellen wahrscheinlich nicht lesen und rechnen.
          Die Botschaft des Zeit-Artikels war ja: “Unterm Strich fahren landwirtschaftliche Haushalte bisher genau so mittelprächtig bis gut mit dem kapitalistischen Freihandelssystem wie andere Wirtschaftsbereiche auch”. Tendenz hierbei wie überall: Kapitalkonzentration. Das kann man jetzt noch beschleunigen, also die Umverteilung von unten nach oben, indem man demokratisch nicht legitimierten Institutionen (Land- und Immobilienbesitzern) das Steuergeld einfach immer weiter in den Hals wirft, anstatt sie an den Faustischen Pakt (Freihandel, globaler Wettbewerb ums Kostendrücken) zu erinnern.
          Dass überall da, wo Kontrolle versucht wird, im gleichen Maß Intransparenz versucht wird, ist auch eine Konstante menschlichen Handelns.

              • Brötchen sagt

                Was sollen die konkret machen?

                Nur zur Erinnerung, pol. Handeln geht nur über Gesetze und am besten in Verbindung mit Geld!
                Die bundesdt. Gesetzesstruktur ist hierarchisch vom allgemeinen zum speziellen Gesetz.

                Ist auch alles extrem verzahnt und verwoben….

            • Brötchen sagt

              Stellst du dir Bauer Willis Betrieb als fröhliche Hippie Kommune in Zukunft vor, wo alle in einen Topf arbeiten?

              • Stadtmensch sagt

                Nein, ich beobachte die “Tributökonomie”, wie sie gerade mal wieder aufblüht. In Zukunft miete ich mir einen Arbeitsplatz und sammle Rentenpunkte.

              • Inga sagt

                ich kann es mir gut vorstellen, die Gebäude sind vorhanden,
                sie müssten wieder auf gestallt werden.
                Für jeden eine Wohngelegenheit auch
                Dann ist für jeden was zu tun.
                Das ist dann ein echte Sozialgemeinschaft die gegenseitig für sich sorgt.

                Rentenversicherung braucht man auch nicht, denn im Idealfall werden die Alten in der Sozialgemeinschaft auf dem Hof versorgt und gepflegt.

                Ein AgraringenieurIn und eine SozialpädagogIn
                müssten beratend zu Seite stehen!

      • Brötchen sagt

        Die transparenz ist da, wenn man lesen und rechnen kann! In keinem Bereich der Wirtschaft ist das so, das man jede Kostenposition veröffentlicht.

        Passt alles auf eine Seite.

      • Reinhard Seevers sagt

        “Wo gibt’s denn schleichende Enteignung bei den landwirtschaftlichen Haushalten?”

        Nur ein Beispiel: Hof besteht seit dem 17. Jahrhundert und hat alle Entwicklungen überstanden und immer Nachfolger gefunden.
        Nun möchte der Betrieb seinen in den 80 er Jahren gebauten Kuhstall modernisieren und etwas erweitern.
        Keine Chance, weil der Landkreis direkt bis an die Hofgrenze ein FFH Gebiet ausweisen ließ.
        Damit ist der Hof faktisch nicht mehr in der Lage sich anzupassen oder gar zu entwickeln..

      • Arnold Krämer sagt

        1. Die EU- Transferzahlungen sind seit der Agarreform 2005, eine allgemeine Förderung des ländlichen Raums, weil das Geld letztlich allen Eigentümern landwirtschaftlicher Flächen (dem aktiven Landwirt direkt , dem Verpächter indirekt über die Pachten) zufließt.
        Mit der Agrarreform 2005 wurden die damals noch an bestimmte Produkte gekoppelten Prämien nach und nach abgebaut und dann letztlich seit knapp 10 Jahren in D ausschließlich an die Fläche gekoppelt. Das hat zu mit einer massiven Umverteilung der Gelder zwischen den Regionen in D geführt. Im Kreis Emsland und dem Kreis Grafschaft Bentheim zusammen kamen in der Spitze knapp 100 Mio Euro EU-Transferzahlungen jährlich an, jetzt sind es nur noch rund 60 Mio. Euro. Profiteure waren vore allem die Grünlandregionen und stukturschwache Agrarregionen wie z. B. das Saarland. Die Mitgliedstaaten der EU dürfen einen geringen Teil der Gelder weiterhin gekoppelt an Landwirte auszahlen. Davon machen alle Länder außer D Gebrauch und fördern damit z.B. die Zuckerrüben, die Stärkekartoffeln, die Rinderhaltung, die Schafhaltung usw.
        2. Die Bundesregierung weiß in der Tat wenig bis nichts über die sozioökomischen Verhältnisse der Landwirtsfamilien außer über einige Fallstudien. Über die Daten der Finanzämter darf sie vermutlich nicht verfügen.
        3. Die Landwirte organisieren ihre Unternehmungen im Prinzip nach denselben Maßstäben wie andere Wirtschaftsektoren auch. Aufgrund der enormen und besonderen im Steuer- und Förderecht ist der Organisationsaufwand mittlerweile sehr hoch und fast unerträglich.

        Wenn die Landwirtschaft statistisch die Hälfte ihrer Einkommen angeblich aus Transferzahlungen bezieht, dann ist es eine Subvention durch den Steuerzahler, der abgesehen von den Verbrauchssteuern (und da auch nicht vollständig wegen der unterschiedlichen Verbräuche) nicht identisch ist mit dem Verbraucher. Dieser profitiert auf breiter Front für gute und günstige Lebensmittel. Alles da in Hülle und Fülle.

        • Arnold Krämer sagt

          Nr. 3 Aufgrund vieler Sonderregelungen z. B. im Steuer- und Förderecht (aktuelles Beispiel Umsatzsteuer)…… ist der Organisationsaufwand…….

        • Stadtmensch sagt

          Ich persönlich habe ja nichts dagegen, dass umverteilt wird. Wenn es dann aber zur Subvention für Industrielle Tierproduktion gerät (muss man sich nur den Exportanteil bei Tierprodukten anschauen), könnte man doch an der Stelle langsam wieder zur reinen Marktwirtschaft übergehen. Oder Strukturanpassung fördern.
          Oder sollte man ernsthaft hier in diesem dicht besiedelten Industrieland die Anforderungen an Luftreinhaltung (=Nährstoffverluste) runter schrauben, nur um beispielsweise mit Feedlots in der Pampa mithalten zu können?
          Warum kann man nicht wenigstens mal diskutieren, eine Landwirtschaft zu forcieren, die leichter mit den zu erwartenden Klimaextremen zurecht kommt. Dieses Wissen wird eines Tages bestimmt genau so nachgefragt sein wie jetzt irgend ein komischer Impfstoff. Bei der Nutztieroptimierung kann man keinen Blumentopf mehr gewinnen. Und mit unserer “Spielzeuglandwirtschaft” (sic. Bauer Willi) kann man auch bei der Quantität nicht auf seine Kosten (also volkswirtschaftlich).

          • Arnold Krämer sagt

            Es gibt offene und es gibt versteckte Subventionen für die deutsche Landwirtschaft, von der die Betriebe und die Betriebszweige in unterschiedlichem Maße profitieren (profitierten). Manches ist historisch gewachsen, manches wirtschaftlich überflüssig. Manches wird “ganz oben” erkannt und selten ganz, und wenn, dann meist teilweise abgeschafft. Was bei “Teilabschaffung” aber immer herauskommt, ist verwaltungsmäßiger Murks, (Klein-Klein eben und Arbeitsbeschaffung für “Sesselarbeiter”), weil man es ja vielen, nicht allen gerecht (Steigerungsform = sozial und neuerdings ökologisch gerecht) machen will. Detaillierter will ich mich hier und heute nicht äußern.

    • Smarti sagt

      Hallo Fingerphilosoph, ja Deine Argumente sind nicht von der Hand zu weisen. Wer den Werdegang in der Landwirtschaft miterlebt hat, weiss auch, dass die Forderungen nie enden werden. Wer ein Problem finden will, wird es auch finden. Wie sieht es aber aus mit Industrie, Verkehr, Tourismus ? Auch die sind dann doch “böse” und es steckt ein Besitzer dahinter der zur Rechenschaft gezogen werden müsste – gleiches Unrecht für alle.

      • Brötchen sagt

        Smarti, die arbeiten nicht direkt mit der Natur. Und da sind die Leute direkt mit involviert. Da werden die Augen sehr fest zugekniffen.

  18. Thomas Apfel sagt

    So teuer wollen die “greenen Dealer” und “Gabelschwinger” ihre Vorstellungen nicht verkaufen. Das miese Spiel läuft nach wie vor auf ein Ausspielen von Bio gegen Konvi hinaus. Wer nicht mindestens 10 % stilllegt soll gar nichts bekommen. Wer 20 % stilllegt, soll soviel bekommen wie vorher. Für den Bio verdoppelt sich die Flächenförderung ohne besondere Anforderungen an Stilllegung und ÖVF. Das Geld für Bio soll bei Konvi eigespart werden indem der stilllegungsunwillige Teil nix bekommt (Die kalkulieren mit 30 – 40 % der konventionellen Betriebe, die aus der Förderung aussteigen).
    Das wird sicher nicht ganz so kommen, ist aber die “Hinterzimmer-Absprache” von NABU, BUND und dem mit ihnen eng vernetzten BMU. Ein hoher Prozentsatz der Mitarbeiter des BMU sind ja Mitglieder einer der beiden Organisationen, die sitzen also, egal ob offiziell oder auch gar nicht, praktisch immer mit am Tisch.

    • Arnold Krämer sagt

      Wäre dann kein Problem, wenn man die konv. Betriebe in Ruhe arbeiten ließe. Ist aber auch nicht zu erwarten. Und die vielen Bio-Umsteller mit dem Run auf dann erhöhte Staatsknete werden schnell merken, dass auch für Bio-Marktsegmente die ökonomischen Grundgesetzmässigkeiten gelten.

      • Mark sagt

        “…Run auf dann erhöhte Staatsknete werden schnell merken, dass auch für Bio-Marktsegmente die ökonomischen Grundgesetzmässigkeiten gelten.” Wenn die Staatsknete hoch genug ist, spielen Märkte und deren ökonomischen Gesetzmäßigkeiten keine Rolle mehr…

  19. Harald Müller sagt

    Schöner Text.
    Nur das
    >>Kostet aber, weil wir auf diesen Flächen ansonsten keine Einnahmen haben. Sollte durch <>Kostet aber ZUSÄTZLICH, weil wir auf diesen Flächen ansonsten keine Einnahmen haben.<<
    ersetzt werden.

    Aktuell ist es doch so, dass BMU und NGOs grundsätzlich durchaus gewilt sind, gewisse Umweltdienstleistungen zu bezahlen.
    Aber genau diese Zahlungen sollen dadurch finanziert werden, dass den Bauern gleich viel Zuschüsse an anderer Stelle gekürzt werden. Und ein Nullsummenspiel bei den Agrarzahlungen funktioniert nun mal nicht, wenn gleichzeitig die Erlöse aus der produzierenden Landwirtschaft wegen der Extensivierung wegbrechen.

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