Bauer Willi
Kommentare 87

Wir haben es satt…

Mit diesem Plakat dürfte deutlich werden, wohin die Aktionen von “Wir-haben-es-satt” zielen.

Da mittlerweile auch landwirtschaftliche Verbände den Begriff “Transformation” adaptiert haben, hier die Erläuterung, was dieser Begriff bedeutet:

Transformation ist …der Vorgang der grundlegenden Veränderung eines politischen Systems und gegebenenfalls auch der gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Ordnung.

https://de.wikipedia.org/wiki/Transformation_(Politikwissenschaft)

Ich bin mir nicht sicher, ob sich die Teilnehmer der Zukunftskommission Landwirtschaft klar darüber sind, dass sie einer grundlegenden Veränderung des politischen Systems zugestimmt haben.

Die Zusagen der diversen Natur-, Tierschutz- oder Klimaschutzvereine, das Bashing der konventionellen Landwirtschaft zu beenden, sind vergessen. Ansonsten hätte der NABU-Bundesverband dieses Plakat nicht mit unterschrieben.

Wir (Bauern) haben es satt…

 

 

 

 

 

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87 Kommentare

  1. Der Brandenburgbauer sagt

    Moin, komme gerade von meinesr Ausenarbeit zurück. Bei dem herrlichem Wetter war Bäume und Heckenverschneiden , heute Pflicht. Bei Willi wollte ich in den Blog garnicht mehr reinschauen, zu kaputt. Aber dann hat mich doch die Neugier geweckt. Wie antworten die Blogteilnehmer heute, bei mein Haus , mein Auto, mein Acker, was meinen Beitrag zur Enteignung betrifft. Alle Beiträge und Vorschläge sind für mich, was mein Anliegen betrifft undiskutabel. Thomas Bröcker kann ich noch akzeptieren. Alles andere ist fern aller Realität.
    Vor meiner Haustür , arbeitet das größte Kieswerk Europas, was einem Weltkonzern gehört.
    Nach 32 Jahren deutsche Einheit, gibt es immer noch ein Bergbaurecht West und Ost. Die Angleichung ist ja in so kurzer Zeit nicht zu schaffen. ( Ironie).
    Der Bodeneigentümer im Westen unseres einmals geteilten Landes, wird an der Ausbeute des Rohstoffs unter seiner Ackerfläche beteiligt. Ich im Osten habe vor ca. 5 Jahren ein Angebot vom Kieswerksbetreibe von 0,35 Euro pro m2 erhalten was die Ackerkrume betrifft.Heute sind es ca. 2.20 Euro/m2. Alle Kieswerksbetreiber kommen mittlerweile aus Westeuropa, sogar aus Südafrika. Das sind die Fakten. Wer hier im Osten nicht mitspielt, wird gnadenlos ENTEIGNET.

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    • Der Brandenburgbauer sagt

      Moin Nachtrag, einige die Im Westen davon profitieren konnten, sind nach der “Revolution” sofort in den Osten mit einer dicken” Maria”gekommen und haben sofort ihre “Claims” abgesteckt.

    • Thomas Bröcker sagt

      22.000 €/ha sind nicht der schlechteste Preis. Wenn das z.B. betriebsgefährdende 100 ha sind, sind das 2,2 mio.
      Gekauft wurden die Flächen sicher in den 90-igern und frühen 2.000 -dern für unter 1 €.
      Da hält sich mein Mitleid in Grenzen, mit den ENTSCHÄDIGUNGSLOSEN Enteignungen der Bodenreform hat das wenig gemein (falls Sie sich in dieser Reihe sehen). Eine Spezialität der Politik im Osten ist das schon gar nicht. Bergbaurecht gilt im gesamten Bundesgebiet gleich. Wenngleich ein durchgezogener Rechtsstreit besser, aber auch schlechter ausgehen kann als ein brauchbarer Vergleich. Wie gesagt: “Vor Gericht und auf hoher See ist man in Gottes Hand”.
      Für einen Ost – West Vergleich taugt das Thema nicht !

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      • Reinhard Seevers sagt

        Wenn man die Geschichte der Knechte, Heuerlinge und Häuslinge in Relation zu den besitzenden Bauern kennt, dann kommt einen ein wenig mimimi in den Sinn. 🤔

    • Lady sagt

      “Nach 32 Jahren deutsche Einheit, gibt es immer noch ein Bergbaurecht West und Ost.”

      Nö, Bbb, es gibt ein einheitliches Bundesberggesetz ( ohne -bau übrigens!)Darüberhinaus gibt es weitere relevante Regelungen, die in der Zuständigkeit der einzelnen Länder liegen.
      Ich habe es angesichts der doch dürftigen Informationslage als schwierig bis unmöglich empfunden, auf den Kommentar von heute morgen zu reagieren. Und finde es auch nicht sehr gelungen, die Kommentare als indiskutabel zu bezeichnen.
      Mir sind bisher überwiegend Fälle bekannt, wo der Kiesabbau ein gutes Geschäft war. Und gerade bei Grundabtretungsverfahren geht es neben dem Verkehrswert auch um weitere Vermögensnachteile, die ausgeglichen werden müssen. Also wenn man den Betrieb beispielsweise gar nicht weiterführen kann.

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      • Ostbauer sagt

        Aber es gibt schon Besonderheiten.
        Sand und Kies sind keine bergfreien Bodenschätze, sondern grundeigene Bodenschätze.
        Sie stehen im Normalfall dem Grundeigentümer zu.
        Zu DDR-Zeiten waren diese auch bergfrei. Die ausgewiesenen Gebiete haben durch den Einigungsvertrag ihre Gültigkeit behalten, bis heute.
        Flächen in solchen Gebieten können enteignet werden und werden nach Oberflächenwert entschädigt. Ansonsten gilt das sogenannte Abgrabungsrecht.
        Hier ist der Verhandlungsspielraum deutlich höher.

  2. Eigentum verpflichtet. Der Landwirt mit dem Moorboden wird nicht enteignet, sondern er wird dann dazu verpflichtet seine Flächen wieder zu vernässen. Schließlich ist er ja am Klimawandel schuld, und muss auch noch die Kosten fürs vernässen tragen. Die NGOs und die Medien arbeiten daran, dass niemand (auch nicht die Gerichte) wegen der bösen Bauern ein schlechtes Gewissen haben müssen.

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    • Inga sagt

      Jetzt habe ich doch gestern im Fersehen (in Nano oder wo)eine Tabelle gesehen wo der Rückgang Luftschadstoffe seid 2010 aufgezeichnet war.

      Und das Methangas ist um die Hälfte zurückgegangen, aber nicht wegen weniger Kühen oder anderen Wiederkäuer,
      Sondern wegen der
      Getrennten Müllsammlung.
      Es werden keine organischen Abfälle aus der Küche mehr in sie Restmülltonne geschmissen und auf der Müllhalte verrotten lassen, so dass ihr Methangas in die Höhe steigt, sondern es wird in die Restmülltonne getan, wo das von der Verrottung anfallende Gas in der Biogasanlage vrbrannt wird.

      Ist das kein Beweis, das die Kühe und ihre Halter, die Bauern da weniger Schuld dran haben?

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  3. Ostbauer sagt

    Enteignung macht was mit den Menschen, egal ob mit Entschädigung nach dem Grundgesetz oder entschädigungslos wie zu Nachkriegszeiten!!
    Meine Vorfahren kamen mal aus dem württembergischen Raum Mitte des 17. Jahrhunderts auf Anwerben Friedrich des Großen in die Gegend der Warthe und dann nach Westpreussen.
    Mein Großvater hat 1921 seinen Hof dort verloren und wurde in Hinterpommern angesiedelt und hat dort neu angefangen. 1945 war an der Oder “Koniez”; wieder alles weg. Hier mit Bodenreformland neu angefangen und 1968 als einer der Letzten in die LPG “delegiert” worden. Selbst als Kind habe ich gemerkt, dass es ihm nicht gut ging danach; irgendwann hat er dann auch resigniert.
    So” Etwas” macht was mit einem. Und heute soll” Es “schon wieder soweit sein ?
    Wer die Vergangenheit nicht kennt, ist dazu verdammt die Fehler zu wiederholen.

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    • Thomas Bröcker sagt

      Das ist für meine Familie fast identisch: Großvater 1921 Hof verloren, 1935 neu gesiedelt Ostpommern, im heutigen Kreis Stargard Szeczinski, 1945 Hof verloren, Neubauer in Nordwest-Brandenburg mit 2 Hofstellen zusammen mit Schwager (14 ha) , 1960 nach LPG Bildung in den Westen “abgehauen” und außerhalb der Landwirtschaft Leben neu organisiert. Das war schon eine “verlorene Generation”, die unserer Großväter im deutschen Osten, zwischen 4 “deutschen Reichen” und 2 Weltkriegen. – nur so als Ergänzung zum Thema “Luxusprobleme”.

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  4. Eckehard Niemann sagt

    Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland
    Art 14
    (1) Das Eigentum und das Erbrecht werden gewährleistet. Inhalt und Schranken werden durch die Gesetze bestimmt.
    (2) Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen.
    (3) Eine Enteignung ist nur zum Wohle der Allgemeinheit zulässig. Sie darf nur durch Gesetz oder auf Grund eines Gesetzes erfolgen, das Art und Ausmaß der Entschädigung regelt. Die Entschädigung ist unter gerechter Abwägung der Interessen der Allgemeinheit und der Beteiligten zu bestimmen. Wegen der Höhe der Entschädigung steht im Streitfalle der Rechtsweg vor den ordentlichen Gerichten offen.

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    • Smarti sagt

      Danke, Herr Niemann. Das beruhigt mich jetzt leider nicht so wirklich. Was, wenn sich die nächsten Jahre die Lebensmittelregale leeren, oder sich die Lebensmittelpreise auch “nur” sehr stark erhöhen, gibt es einen noch besseren Grund für eine Enteignung als fehlende Lebensmittel ?

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    • Der brandenburgbauer sagt

      @ niemann, gut und schön. Aber ist es gerecht wenn ich durch eine Enteignung meine ganze Existenzgrundlage verliere? Grundabtretungsverfahren ist jetzt das neue Modewort. Geht konkret um Kiesabbau auf landwirtschaftlich genutzten Flächen.

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      • unkomplizierter Wurzelwicht sagt

        Beim Kiesabbau enteignet werden zu dürfen, das ist neu…

        Worauf fußt das? Sind nach aktueller Rechtslage Kies und andere Bodenschätze nicht streng an das jeweilige Eigentum gebunden!?

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        • Thomas Bröcker sagt

          Bodenschätze haben einen Sonderstatus und unterliegen dem Bergbaurecht. Das steht nicht prinzipiell über dem Grundstückseigentum. Der Inhaber der Bergbaurechte kann aber im Notfall Enteignungen des betroffenen Grundstücks durchsetzen. Wir hatten diese Diskussion mal wegen einer Tonlagerstätte unter unseren Flächen.

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        • sonnenblume sagt

          Quarzsand fällt auch unter Bergbaurecht. Diese Flächen werden im Regionalplan ausgewiesen. Ob das bei Kies auch so ist?

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        • sonnenblume sagt

          Man hat als Landwirt nur sehr wenige Chancen aus der Nummer raus zu kommen und die Fläche zu behalten. Das Wohl der Allgemeinheit geht vor!!! Auch wenn das Material dann größten Teils in den Export geht.

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        • Picard sagt

          Das geht so: liegt dein Feld in einer Zone welcher “jemand”, also meistens der Staat, haben möchte, aber du gibst es nicht her, oder nicht für den angebotenen Preis, dann wird ein Flurbereinigungsverfahren angestrengt. Da dich die neuen Pläne auf deiner Fläche ja nicht interessieren, wirst du andere, landwirtschftlich gleichwertige, Fächen bekommen. Und schwupps, ist die Sache geregelt. So geht heute Demokratie. Und die da oben wundern sich über die Proteste allüberall….

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  5. Karl Timme sagt

    Erinnert mich sehr stark an ein Kampagne – Video des BUND gegen Pestizide (Glyphosat) aus der Vergangenheit (11.2013).
    Beschreibung:
    „Babys sind in Reih und Glied auf einem Acker eingegraben, die Sonne scheint, Vögel zwitschern. Dann nähert sich dröhnend ein Flugzeug im Tiefflug, das das Feld mit offenbar todbringenden Chemikalien besprüht. Es folgt der Schriftzug „Pestizide. Hergestellt, um zu töten. Jetzt aktiv werden. Für eine Zukunft ohne Gift.“

    Nach vielen Protesten wurde es von der Homepage genommen und ist heute im Netz unauffindbar.
    Es war aber ein Baustein der Anti Glyphosat Kampange, die zu der Aussage „das Pferd ist tot geritten“, um eine Verlängerung von Glyphosat, von Frau Klöckner getätigt wurde.
    Dazu ein FAZ-Artikel vom 31.10.2013:
    https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/kampagne-gegen-pestizide-der-bund-rueckt-bauern-in-die-naehe-von-moerdern-12643313.html

    Ist das der Beginn einer neuen Kampagne, nachdem das Gyphosat Ziel Augenscheinlich erreicht ist?

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    • Smarti sagt

      Dieses widerliche Video war der Anfang vom Ende von Glyphosat. Wobei die Kampagnen gegen Spritzmittel ja auch immer noch weiter gehen…
      wenn bald auf einem Acker kaum mehr etwas wächst ausser Viehfutter und dieses Futter aber nicht zu einem guten Preis verkauft werden kann, weil es kein Vieh mehr gibt – dann ist das eine versteckte Enteignung.

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      • Karl Timme sagt

        Smarti, “dann ist das eine versteckte Enteignung.”
        Dieser Vorang läuft bereits seit Jahren, in vielfältiger Form.
        Bei Kommunalen Bescheiden werden Ldw-Flächen innerörtlich wie normaler Baugrund behandelt. Gern läßt sich die Kommune auf eine Stundung mit Grundbuchlicher Absicherung ein, mit nicht marktüblicher Verzinsung (z.B. Zahlung innnerhalb 14 tg nach Eingang Bescheid).

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  6. Andi sagt

    “Den klimagerechten Umbau werden nach der Einschätzung von Fachleuten vor allem kleinere Betriebe nicht schultern können”, lautete die Überschrift in unserer Tageszeitung. Darin wurde aus einem Gutachten von EY und der Uni Göttingen zitiert, “die Dekarbonisierung wird den Strukturwandel deutlich beschleunigen. Notwendige Investitionen könnten und wollten viele Betriebe nicht mehr aufbringen. ….in der Landwirtschaft werde auch viel CO² gebunden. Dieses wichtige Detail komme aber bisher in kaum einer Bilanz zur Landwirtschaft vor”.
    Die Teilnehmer der “Wir haben es satt”-Demo, die ja “Bauernhöfe satt Agrarfabriken” rufen, haben anscheinend noch gar nicht registriert, dass sie mit ihren Forderungen genau ihren so heißgeliebten kleineren Betrieben den Garaus machen.

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  7. Klemens Minn sagt

    Das ist doch toll. Wenn nach der Transformation niemand persönlich verantwortlich ist, kann auch niemand mehr persönlich beschimpft werden. Ob aber alles von alleine besser wird, da habe ich Zweifel.

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    • Reinhard Seevers sagt

      Früher, als die Spatzen noch so groß waren, wie heute die Gänse, früher…da stand alle paar hundert Meter ein Transformatoren-Häuschen…..hätte man die beibehalten, hätten wir heute schon alles transformiert! 😎
      Zu besichtigen im Freilichtmuseum Detmold!
      Gott sei Dank setzen sich Menschen für den Erhalt dieser Kuturgüter ein!☝ Damit auch die Nachfolgegeneration die Geschichte nachvollziehen kann…..die nächste Transformation hinterlässt dann Windräder und PV-Anlagen. Wir bilden schon mal eine Gruppe, die sich mit der Unterschutzstellung beschäftigt, wer weiß, wann die neue Gechichte anbricht.

      “Wie sieht die Zukunft der Trafotürme aus? Es besteht zur Zeit ein schmaler „zeitlicher Korridor“, in dem gehandelt werden kann, da die großen Energieversorger seit einiger Zeit ihr Mittelspannungsnetz groß flächig vom Freileitungsbetrieb auf die unterirdische Ver-legung umstellen. Es ist dringend eine Bestandsaufnahme der Trafoturmstationen notwendig.”
      BHU – Bund Heimat und Umwelt

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      • Stadtmensch sagt

        Wird schon was übrig bleiben als Pilgerort. Wer mehr davon braucht, kann sich das bis auf weiteres in aller Welt anschauen. Inklusive Blackouts nach Schäden an den Leitungen durch diverse Wetterkapriolen.

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        • Thomas Bröcker sagt

          Viele Diskussionen bei uns sind echte “Luxusthemen”. Muss man sich auch ab und an mal klarmachen.

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  8. Smarti sagt

    Da hat der NABU mit einem “harmlosen Bildchen” aus Versehen mal sein wahres Gesicht gezeigt. Ups, angetestet, aber war wohl noch ein bisschen früh – der Widerstand noch zu gross.
    Erst noch etwas mit den NGO^Kollegen “fakten streuen”… gleichzeitig die Nahrungsmittelproduktion erschweren und somit runterregeln…
    Nicht mehr lange, und dieses Bildchen passt.
    Zumindest solange nicht draufsteht: meine Mietwohnung, mein Leasingauto, mein Urlaub…

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    • Lady sagt

      “Da hat der NABU mit einem “harmlosen Bildchen” aus Versehen mal sein wahres Gesicht gezeigt. ”
      Einige werden so denken, das glaube ich auch.
      Und mit irgendwas muss der große Begriff “Transformation” auch ausgefüllt werden.
      Ich finde es immer wieder erschreckend, wie wenig Wissen es über die Bedeutung von Eigentumsrechten überhaupt gibt.
      Und dass daher ganz offenkundig gar nicht klar ist, dass eine soziale Marktwirtschaft ohne Privateigentum nicht funktioniert und daher auch Wohlstand und Freiheit massiv bedroht wären. Dass wir heute überhaupt wieder den Artikel 14 des GG, der den Schutz des privaten Eigentums garantiert , gegen Angriffe verteidigen müssen, hat wohl kaum jemand nach 1990 erwartet.

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  9. Bauleiter sagt

    Nicht die Angstmacherei der NGO macht Sorgen sondern die mangelnde Kampfbereitschaft der Bauern und deren Interessenvertretungen.

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    • Hans Gresshöner,Landwirt sagt

      “….sondern die mangelnde Kampfbereitschaft der Bauern und deren Interessenvertretungen”

      kampfbereit sind bei uns Chaoten,aber doch Bauern nicht,die sind friedliebend.
      Wir sind ein Rechtsstaat und verschiedentlich wird ja schon bz. DÜVO geklagt.
      Das kostet Geld und da sind viele nicht bereit,etwas dazu zu geben,aber das wäre Kampfbereitschaft der friedlichen Art.

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      • Bauleiter sagt

        Gähn……

        Es gibt z.B. Wahlkämpfe und dann sind Politiker kampfbereit.

        Ich schäme mich fremd wenn ich so etwas lese

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  10. Meyer sagt

    Die NGOs leben vom Geschäftsfeld “Angstmache” und nichts anderes. Wenn die das aufgeben, dann sind die NGOs wirtschaftlich am Ende. Dazu kommt noch der mit Steuerzahlergeld gegebene Auftrag der Politik ordentlich die Regierungspolitik zu unterstützen. Das kann man doch klar an den Rechtsklagen gegen Städte und Gemeinden an der Deutschen Umwelthilfe sehen. Das Geld für die NGOs kommt über das Familienministerium zum “Amt für politische Bildung “und wird hier an regierungsnahe NGOs verteilt mit dem Ziel die Regierungspolitik im vorauseilenden Gehorsam zu unterstützen. Eine Regierung die den NGOs das Geld streichen würde , hätte sofort den Konkurs dieser NGOs zur folge. Übrigens hat in der vergangenen Koalition die SPD das “Amt für politische Bildung” ins Leben gerufen , warum wohl ? ”Seitdem hören wir nur immer was – vom Kampf gegen Rechts – , gibt es denn keine gewaltbereiten Linken mehr ?
    Alles was gewaltbereit ist , sollte doch nach geltenden Recht bekämpft werden und genau das spaltet unsere Gesellschaft. Die vielen z. Zt. laufenden Demos zeigen das doch ganz klar.

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    • Karl Timme sagt

      Herr Meyer, selten soviel Blödsinn gelesen:
      “Übrigens hat in der vergangenen Koalition die SPD das “Amt für politische Bildung” ins Leben gerufen , warum wohl ? ”Seitdem hören wir nur immer was – vom Kampf gegen Rechts – , gibt es denn keine gewaltbereiten Linken mehr ?”
      Hier die Richtigstellung:
      “Über die Bundes-Zentrale für politische Bildung
      Die Bundes-Zentrale für politische Bildung
      gehört zum Bundes-Ministerium des Innern.

      Die Bundes-Regierung ist in verschiedene Bereiche eingeteilt.
      Jeder Bereich hat ein Bundes-Ministerium.
      Zum Beispiel: Bundes-Ministerium für Arbeit oder
      Bundes-Ministerium für Familie.

      Die bpb gibt es seit 1953 und
      wird von einem Präsidenten geleitet.

      Die bpb gibt es in Bonn und in Berlin.
      Sie können die bpb besuchen und
      sich über die Arbeit von der bpb informieren.

      In den Medien-Zentren von der bpb
      können Sie Bücher, Filme,
      Hefte und CDs mit nach Hause nehmen.”

      Auch ein Buch von unserem Blogbetreiber könen sie hier vergünstigt beziehen.
      Also aufhören Fakenews zu verbreiten!

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      • Karl Timme sagt

        Dazu der Beitrag auf dem Blog vom 13.12.2020 und dem Link:
        “https://www.bpb.de/shop/buecher/schriftenreihe/239142/land-und-wirtschaft”

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  11. Picard sagt

    Es wird nicht erklärt, wie das Klima gerettet werden kann, indem man sein Eigentum vergesellschaftet…. In der DDR war das Eigentum vergesellschaftet, in der UDSSR auch. Deren Fabriken waren die grössten Drecksschleudern. Ok, die saubere Umwelt stand nicht auf der Agenda.
    Aber die soziale Gleichheit und Wohlstand für alle. Damals sollte dann das erreicht werden mit der Vergesellschaftung. Wurde es aber auch nicht.

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    • Walter sagt

      Die künfige Gelichheit wird wo so aussehen: alle gleich arm. Aber einige “gleicher” wie die anderen. Wie im Sozialismus bzw. Kommunismus schon lange bekannt.
      Walter

  12. Franz Müller sagt

    Also müssen “die Mistgabeln” doch noch vom Dachboden geholt werden.

    Für diese Aussage wurde ich hier vom Blogbetreiber gerügt, weil wir ja in so tollen demokratischen Verhältnissen leben dürfen.
    Chapeau, liebe Kollegen !

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      • Inga sagt

        Vielleicht weil sich einige mehr Rechte rausnehmen, als andere!

        Früher hätten die Opas ja geglaubt,
        der Ostblock steckt dahinter!

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  13. unkomplizierter Wurzelwicht sagt

    Ob wohl die Abschaffung des Privateigentums selbst in Reihen der Grünen mehrheitsfähig wäre!? Immerhin eine Zweidrittelmehrheit von Bundestag und Bundesrat müsste für eine solche Änderung unseres deutschen Grundgesetzes zunächst einmal votieren. Ob man obige marktschreierische, mit haarig gespaltener Zunge sprechende Schreibtischkrieger wirklich derart ernst nehmen würde, um über obigen äußerst fragwürdigen Inhalt realiter eine Debatte anstoßen zu wollen!?

    Immerhin besiegelte man damit sicherlich das schlagartige Ende unserer freiheitlichen Demokratie; mehr als 60% der deutschen LN stehen schließlich nicht mehr im Eigentum der bewirtschaftenden Bauern. Auch unsere kleinen Häuslebauer wären davon in Mitleidenschaft gezogen, …und, und, und.

    Grundsätzlich hat unsere Gesellschaft heute allerdings ein großes Problem mit absoluter Sprengkraft: Die wohlhabendsten 10 Prozent der Haushalte besitzen 60 Prozent des Gesamtvermögens, die unteren 20 Prozent gar kein Vermögen, 9 Prozent der Haushalte sind verschuldet (Stand 09/2021).

    Es findet nach wie vor eine Vermögensumverteilung statt, leider aber in die falsche Richtung!!! – Ja, eine solche Vermögensumverteilung hat bisher zu einer allgemeinen Wohlstandssteigerung beigetragen, welche aber auch an einem absoluten Kipppunkt ankommen könnte. Diesen im voraus bestimmen zu können, ist äußerst schwierig.

    Insofern sollte man eine Diskussion darüber durchaus offen führen; die bisherige Entwicklung, dass immer mehr Vermögen in immer weniger Dagobert Duck’sche Schatzkammern kanalisiert werden, befeuert tatsächlich ein erheblich explosives Gemisch in Reihen unserer Gesellschaft. Die Geschichte zeigt recht anschaulich auf, wohin das münden kann, wenn eine fatale Ignoranz seitens derer, die die Macht in Händen halten, dennoch allgewaltig gelebt wird.

    Gerade auch auf die Vermögenswerte unserer Bauernfamilien, geschaffen über Generationen, wird derzeit gierigst, extrem beherzt von Dritten zugegriffen. In welche Richtung fließt aktuell diese Substanz auf vielen unserer heute noch aktiven Höfe ab!? – Dabei gehören viele medial lauten Stimmen des DBV, DRV, der DLG, der ZKL etc. pp. zu den oberen 10 Prozent unserer Bevölkerung. Was kann das gemeine Bauernvolk von einer solchen Gruppierung demnach erwarten!?

    Die Bauern gemeinhin sind allerdings kein monolithischer Block, sondern ein Restschar von Einzelkämpfern auf ihren Höfen. Für unsere Versorgung mit Nahrungsmitteln benötigen wir heute mittlerweile kaum mehr 1 Prozent der Bevölkerung, für die Grungnahrungsmittelversorgung nicht mal mehr 0,5 Prozent; und dennoch verteidigen eine Vielzahl der Bauern gerade dieses Segment der Erzeugung in Ausschließlichkeit und schaufeln sich damit doch tatsächlich ihr eigenes Grab.

    Auf wie viele Widerstände stoßen Freigeister, wie ich einer bin, wenn man genau auf eben diese Zusammenhänge knallhart hinweist und entsprechend formuliert!? In diesen vorgehaltenen Spiegel wollen die wenigsten hineinschauen, mithin sterben unsere Höfe einfach weg wie die Fliegen, auch weiterhin.

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  14. Reinhard Seevers sagt

    Der Nabu ist ja nur einer von vielen Unterzeichnern. Mir macht mehr Angst, dass der Unterstützerkreis zur Enteignung so groß ist, und dass darunter auch Bauern sind, die sich dann ja schon mal im vorauseilenden Gehorsam von ihrem Eigentum befreien könnten, damit die Welt eine bessere wird!

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    • Elisabeth Ertl sagt

      Es ist schon richtig, dass in den letzten Jahrzehnten durch das Wachse-oder-Weiche-Prinzip das Land in die Hände von immer weniger Menschen geraten ist. Dass das der Gesamtgesellschaft ein mulmiges Gefühl macht, verstehe ich vollkommen. Die haben immer weniger das Gefühl, im eigenen Land noch etwas zu reden zu haben. Diese Diskussionen werden bei uns auch geführt. Gerade die Anti-Corona-Demonstranten träumen von landwirtschaftlichem Gemeinschaftsbesitz, um sich selbstversorgend von der Mehrheitsgesellschaft vermeintlich unabhängig machen zu können. Die Frage ist nur, ob diejenigen, die da enteignen wollen, ein Konzept haben, welches verhindert, dass das Land in die Hände von noch weniger noch viel Mächtigeren fällt.

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      • Obstbäuerin sagt

        Die »Gesamtgesellschaft« interessiert sich wohl eher überhaupt nicht für das Thema. Vor allem in dieser Zeit, wo Preiserhöhungen für Heizung, Strom und Essen die Menschen mit großer Sorge umtreibt. Dazu die desaströse Situation in der Gesundheitspolitik. Jetzt ist ja Whs in der unangenehmen Situation nicht mehr gegen das Landwirtschaftsministerium protestieren zu können, weil sie dort mit offenen Armen und voller Freude empfangen werden. Deshalb geht´s jetzt zur Sache auf den verbleibenden Spielfeldern. Der Konflikt zwischen Fleischessern und Veganern tritt auch immer mehr in den Vordergrund.

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  15. Mark sagt

    Ist das Plakat echt oder Fake? Falls es echt ist, müssten man mal bei Frau Muus nachfragen.

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    • Die Defizite unseres Bildungssystems treten immer deutlicher zutage. Es gibt zuviele “nützliche Idioten” bei WHES.

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    • Weinbauer sagt

      Ist echt, wurde in Facebook und Instagram vom NABU Bundesverband publiziert, bei Facebook wurde es mittlerweile gelöscht, die „Entschuldigung“ ist noch sichtbar, gestern war’s auf Insta noch drinnen.

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  16. Picard sagt

    Ich hab mir jetzt mal die Trägerkreis-Liste angesehen. Da figurieren doch tatsächlich die “Bauern ohne Land”, auch als sog. Imker bekannt. Nicht weiter erstaunlich, allerdings handelt es sich hierbei um den deutschen Berufs-und Erwerbsimkerverband. Und die sind aber bekannt dafür, nicht besonders nah an öko-und grün zu stehen, befürworten die doch die pösen synthetischen Wirkstoffe zur Varroabekämpfung und praktizieren Eindrohnbesamung zur Zucht…. Alles nicht gerade glaubwürdig…

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  17. Picard sagt

    Vorgestern ist der März vom schwarzen Felsen als Oberguru gewählt worden. Der schwarze Felsen ist die Organisation welche wohl auch landwirtschaftliche Flächen en Masse aufkauft. Mit den Enteignungsforderungen der “anderen Seite” läuft es also ganz auf eine Systemkonfrontation hin, bei der der normale heutige Bauer zerrieben wird. und zwar total.
    Machen kann man da gar nichts.

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    • Stadtmensch sagt

      Neinnein, NABU ist Schuld, dass bereits 61% der landwirtschaftlichen Nutzfläche außerlandwirtschaftliche Spekulations- bzw. Umverteilungsschwungmasse ist.
      Steht doch oben in dem Bildchen.

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      • Bauer Willi sagt

        Sollte das jetzt Ironie werden? Das ist aber gründlich daneben gegangen. Und was bei Ihnen als Zynismus rüberkommt, macht mir Angst.
        Der gleiche NABU, der in der Zukunftskommission der Meinung war, dass “man die Landwirte bei der Transformation unterstützen müsse” unterschreibt hier etwas genau Gegensätzliches.
        Im Übrigen verstehe ich nicht, was Sie mit den 61% meinen. Bitte um Erläuterung.

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        • Stadtmensch sagt

          Bin etwas enttäuscht über Ihre Selbstgefälligkeit und über Ihr Nicht-Wissen-Wollen, was die (kleinen) Bauern tatsächlich in die Perspektivlosigkeit treibt:

          “Beinahe 60 Prozent der Agrarflächen gehören inzwischen Nichtlandwirten und Investoren.”

          https://www.bmel.de/DE/themen/landwirtschaft/flaechennutzung-und-bodenmarkt/bodenmarkt-deutschland-landwirtschaft.html

          Aber ok, ist ihr Blog. Wo kommt denn jetzt das Beitrags-Bild her, mit dem man so prima eine Stammtisch-Diskussion entfachen kann?

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          • Thomas Bröcker sagt

            Das ist so nicht ganz richtig @Stadtmensch. Die Katasterangaben und Agrarstatistik beschreiben nur die Eigentümer auf der einen Seite und die Anteile an Eigentumsflächen der aktiven Betriebe auf der anderen Seite., und da sind alle Altbauern und aufgegebenen Betriebe dabei. Auf der anderen Seite wird, wie gesagt, der Eigentumsanteil der aktiven Betriebe ausgewiesen. Es ist daher ausgesprochen schwierig “bäuerliches Eigentum” zu definieren und darzustellen. Das hat gewisse Ähnlichkeiten mit der Hintergrundrealität des bäuerlichen Eigentums in der DDR. Alle Betriebe (außer 12 % VEG) waren nicht Eigentümer, sondern Besitzer/Nutzer der bäuerlichen Flächen. In den Grundbüchern blieben die Eigentumsverhältnisse nach der Bodenreform weitgehend unangetastet.
            Der Thünenreport Nr. 85 versucht die Eigentumsverhältnisse zu ermitteln – mit mäßigem Erfolg. Es ist letztlich eine Frage der Betrachtung, ob man verpachtetes Eigentum ehemals aktiver Bauernfamilien als landwirtschaftsfremdes Eigentum betrachtet. Die Pachterlöse sind i.d.R. Bestandteil der Altersabsicherung und verkauft wir Acker aus Altbauernhand selten, es sei denn als Bauland.
            Wenn ich diesem Umstand beachte, sind immer noch 75 % der Flächen in “Bauernhand”

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            • unkomplizierter Wurzelwicht sagt

              Hier unterliegen Sie für meine Begriffe einer absoluten Fehlentscheidung.

              Wie viele Bauernhöfe werden reaktiviert, wenn erst einmal deren Auflösung vom Altbauern initiiert wurde!?

              Es wäre zu schön, wenn nur ansatzweise die Realitäten eine andere Richtung einschlagen würden…

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              • Thomas Bröcker sagt

                In der Regel beginnt erst die 3. bis 4. Generation nach der Hofaufgabe Flächen zu verkaufen. Wir haben als “Neubauern” nach der Wende und bis heute nichts von Altbauern erwerben können (hätten wir auch anfangs gar nicht gekonnt). Aber die Alteigentümer mit bäuerlichem Hintergrund waren die Einzigen, die mit uns langfristige Pachtverträge gemacht haben ! Die Eigentümer der Bodenreformgrundstücke sind erstmal jedem Spekulantenversprechen aufgesessen und haben erst 12 Jahre später, als die Traumblasen alle geplatzt waren, langfristig verpachtet. Gekauft haben wir im Wesentlichen von der Treuhand (als sie noch nicht BVVG hieß).
                Ganz sicher werden die alten Höfe, soweit sie nicht über Wiedereinrichter aktiviert worden, zu 99 % nicht wieder aktiviert.
                Die Eigentumsverhältnisse haben sich aber auch bei uns, 32 Jahre nach der Wende, kaum verändert.

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              • Arnold Krämer sagt

                In unserer Region gibt es schon den einen oder anderen jungen Landwirt, den den verpachteten oder weitgehend (bis auf Restflächen) verpachteten Betrieb wieder zum Haupt- oder Vollerwerb “hochgefahren” hat. Und das trotz der hohen Pachtpreise, die zu erzuielen sind. Aber wenn Leidenschaft im Spiel ist, ist immer alles möglich 😍

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            • Bauer Willi sagt

              @Thomas Bröcker
              Danke für die Klarstellung. Ich wollte nicht antworten, weil ich ja selbstgefällig bin. 😉
              Die Tatsache, dass über 50% der Ackerflächen Pachtland sind, hat ja mit den Eigentumsverhältnissen nicht unbedingt was zu tun. Die Pachtflächen in unserer Gemeinde sind (geschätzt) zu mehr als 90% in bäuerlicher Hand. Der Rest ist Kirchenland.

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              • Stadtmensch sagt

                Diese Klarstellung hätten sie auch auch gleich bringen können, statt mir Zynismus vorzuwerfen. Ich habe nur indirekte Informationen über solche Zusammenhängen. Bis zum Thünenreport Nummer 85 kann ich aus Zeitgründen leider nicht abtauchen.
                Ich frage mich nur was es bringen soll, sich an so einem Bildchen abzuarbeiten, das einen riesigen Interpretationsspielraum bietet. Da kann jeder wieder seine Meinung ablassen und die Fakten bleiben auf der Strecke. Wenn ich mich über Bildchen aufregen wollte, würde ich mich in den “sozialen Medien” tummeln.

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                • Reinhard Seevers sagt

                  Na dann, wenn Bildchen kein Problem sind, dann können wir ja auch die whes – Marschierer als Ökofaschisten bezeichnen und ein Plakat abdrucken….alles easy. Mal sehen, wie dann die Reaktionen ausfallen.

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                • Bauer Willi sagt

                  @Stadtmensch
                  Das ist nicht irgendein “Bildchen”. Auf der NABU-Facebook-Seite ist das “Bildchen” inzwischen entfernt mit einer Erklärung des NABU, dass er “die Enteignung des Privateigentums nicht befürwortet”. Das Bild wäre im Rahmen von WHES entstanden, und da gäbe es halt viele verschiedene Meinungen.
                  Was fange ich nun damit an? Erst veröffentlich er es, dann merkt er Widerstand und löscht es? Irgendwie doch seltsam, oder?

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                • Stadtmensch sagt

                  Die Antastbarkeit des Privateigentums steht im Grundgesetz.
                  Könnte ja sein, dass Hilde das Huhn eine Debatte über die Folgen von Kapitalabfluss möchte. Und inwieweit dadurch das Wohl der Allgemeinheit (Größtes Glück für die Größte Zahl) beeinflusst wird. Aber ok, wir können nur Mistgabel…

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                • Marian E. Finger sagt

                  @ Stadtmensch
                  Da du ja mehr kannst als nur Mistgabel, hast du dich selbstverständlich auch mit den Nachteilen der von dir vertretenen utilitaristischen Ethik (größtes Glück für die größte Zahl) gründlich auseinandergesetzt, alsda sind:

                  1. Im Gegensatz zur Zimmertemperatur sind Glück, Freude und Leid nicht messbar. Da die Folgen von Handlungen aufgrund utilitaristischer Überlegungen zudem stets in der Zukunft liegen, wo sie weitere Folgen nach sich ziehen, sind sie grundsätzlich unberechenbar und das “größere Glück für die größere Zahl” entpuppt sich somit als reine Worthülse.

                  2. Im Utilitarismus sind Lügen, gebrochene Versprechen, sogar Morde usw. gerechtfertigt, solange sie dem größeren Glück der größeren Zahl dienen.

                  3. Jede große Gruppe kann eine kleinere mobben und ausbeuten, wenn dadurch größeres Glück für größere Zahl erreicht wird. Du weißt schon, die Sache mit den zwei Wölfen und dem Schaf. Sicher ist das Glück von zwei Wölfen, die das Schaf fressen, größer als von dem Schaf.

                  4. Es sind bei näherer Betrachtung immer nur ein paar wenige, die festlegen, worin das “Glück der Allgemeinheit” besteht. Ein paar wenige also, die nur vorgeben, viele oder alle zu sein.

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                • Thomas Bröcker sagt

                  Der Umgang mit Bäuerlichem Eigentum ist in der Geschichte der linken Reformbewegungen schon immer ambivalent gewesen. Erkannte man doch, dass der Bauer sich selbst genauso, oder mehr ausbeutet, als es dem gewerkschaftlich organisierten Arbeiter passiert.
                  Das dürfte auch der Grund sein, dass man nach der Enteignung der größeren Grundbesitzer und der Verteilung deren Eigentums an 450.000 “Neubauern” über die Bodenreform, das Eigentum in den Grundbüchern nicht mehr angetastet hat. Man kann natürlich spekulieren, dass das ganz sicher gekommen wäre, wenn sich der Sozialismus weiterentwickelt hätte. Ist aber bis 1989 nicht passiert.

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                • Stadtmensch sagt

                  @Marian, jetzt nicht Glücksphilosophie und Nützlichkeitsphilosophie in einen Topf werfen und umrühren.

                  Ich weiß sehr wohl, dass die Begründer der Nützlichkeitslehre mit ihrer komischen unsichtbaren Hand des Marktes nur ihr eigenes Glück meinten.

                  Jeremy Bentham: “Der Maßstab für das Glück ist das Geld”

                • Thomas Bröcker sagt

                  @ Stadtmensch, bei Eigentumsfragen werden die Bauern immer spitz. Nicht umsonst kommt der Spruch: “Wer sein Schwert zum Pflugschar schmiedet, pflügt bald für einen Anderen” aus der tief im Gedächtnis verankerten Erfahrung des “Bauerlegens” in jedweder Form.

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                • Reinhard Seevers sagt

                  Vielleicht ist ja die “thymotische” Tugend die Ursache, wie Sloterdijk meint:

                  Dem hält Slo­ter­dijk ent­ge­gen, dass die Trieb­kraft der moder­nen Öko­no­mie nicht aus dem „Gegen­spiel von Kapital und Arbeit“ resul­tiere, sondern aus der „ant­ago­nis­ti­schen Liaison von Gläu­bi­gern und Schuld­nern“, bzw. aus der von Kapi­ta­lis­ten und Arbei­tern geteil­ten „Sorge um die Rück­zah­lung von Kre­di­ten“. Das linke Nar­ra­tiv erfülle somit vor allem eine poli­ti­sche Funk­tion, nämlich dem Wohl­fahrt­staat ein mensch­li­ches Antlitz zu ver­lei­hen. Diese bei­der­sei­tige ideo­lo­gi­sche Unter­wer­fung sei so tief ver­in­ner­licht, so Slo­ter­dijk, dass die „Klep­to­kra­tie des Staates“ heute sogar von den „Leis­tungs­trä­gern“ akzep­tiert werde:

                  “Voll aus­ge­baute Steu­er­staa­ten rekla­mie­ren jedes Jahr die Hälfte aller Wirt­schafts­er­folge ihrer pro­duk­ti­ven Schich­ten für den Fiskus, ohne dass die Betrof­fe­nen zu der plau­si­bels­ten Reak­tion darauf, dem anti­fis­ka­li­schen Bür­ger­krieg, ihre Zuflucht nehmen. Dies ist ein poli­ti­sches Dres­sur­er­geb­nis, das jeden Finanz­mi­nis­ter des Abso­lu­tis­mus vor Neid hätte erblas­sen lassen.”

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                • Marian E. Finger sagt

                  Da der Ausgangspunkt der Diskussion die Antastbarkeit von Privateigentum ist, sehe ich jetzt nicht den Unterschied zwischen der Nützlichkeits- und deiner Glücksphilosophie. Das läuft doch auf dasselbe hinaus. Ich muss mal den Dalai Lama fragen, wie er zu der Frage steht, ob man Anderen ihr Eigentum wegnehmen darf, um das allgemeine Glück zu mehren.

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                • Stadtmensch sagt

                  Zwischen Wegnehmen und Verfügungsgewalt einschränken gibts ein weites Feld. Siehe Post von Reinhard.
                  Was mir bei Leuten wie Sloterdijk und Hayek immer auffällt ist, dass sie aus der behaglichen Nestwärme einer staatlichen Institution heraus, solche platten Ayn Rand Thesen raushauen. Sogar Allen Greenspan (ihr Klassenprimus) musste sich diesen Irrtum eingestehen.
                  Aber ok, wenn jetzt die Altbauern denn verbliebenen aktiven Bauern mit ihren Pachtforderungen das Leben schwer machen, wo kommen dann die NGO ins Spiel?

                • Reinhard Seevers sagt

                  Stadtmensch, die NGOs stehen für die Errettung des Knechtes von seinem Herrn, von der Erlösung der Fesseln des Kapitals. Ihr Versprechen ist nicht weniger, als die Rettung der Welt und aller Seelen, durch den Entzug des Eigentums als Übergang zum Kollektiven, allen zur Verfügung stehenden.
                  Die Rettung der Welt wird somit im Kapital und seinen Beitzern, in den Besitzungen und Landeigentümern vermutet. Dies gilt es zu ändern, damit die Welt eine bessere werde. Die “Kreuzfahrer” sind ausgenommen, Kreuzfahrtschiffe sind notwendig, um die Seele des Knechtes analog zum KdF -Feriendomizil zu ermöglichen. Das Volk muss seine Spiele behalten dürfen, sonst murrt es….

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                • Lady sagt

                  “Die Antastbarkeit des Privateigentums steht im Grundgesetz. ”

                  Im GG steht der Schutz des Privateigentums. Das ist als Schutzrecht formuliert.
                  Deine Formulierung, Stadtmensch , suggeriert etwas Anderes, nämlich dass der Zugriff des Staates geschützt wäre. Er ist lediglich unter streng geregelten Auflagen möglich . Eins geht ja auch im Streitfall nur.

                • Lady sagt

                  “Das dürfte auch der Grund sein, dass man nach der Enteignung der größeren Grundbesitzer und der Verteilung deren Eigentums an 450.000 “Neubauern” über die Bodenreform, das Eigentum in den Grundbüchern nicht mehr angetastet hat. ”
                  Thomas, das liest sich für mich extrem “kalt”. Zum einen sind die Enteignungen zwischen 45 und 49 begleitet gewesen von Gewalt. Zum Teil auch gerichtlich als schweres Verfolgungsunrecht anerkannt. Viele Menschen haben damals ihr Leben lassen müssen.
                  Dass später die Grundbücher nicht mehr in so hohem Maße angetastet worden sind, ist richtig. Dennoch gab es jede Menge Eintragungen diverser Lasten. Die DDR versuchte die Überschuldung zu erzwingen. Und es hieß auch nicht, dass nicht weiterhin Drohungen und Bedrohungen durch die Behörden der DDR erfolgt sind. Jedenfalls gegenüber den Menschen, die die DDR verlassen haben. Und selbst
                  Das sollte uns allen eine Mahnung sein. Eine Enteignung findet niemals nur auf dem Papier statt! Sie greift tief in das Leben der Menschen ein, in den Nerv einer Gesellschaft .
                  Also die DDR taugt für mich wirklich nicht als Hüter des Eigentums.

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                • Karl Timme sagt

                  Lady,
                  “Dennoch gab es jede Menge Eintragungen diverser Lasten.”
                  Nicht nur in der Ex-DDR auch in der alten und neuen gesamt BRD. Kommunen, Post, Versorger, Netzagentur und viele Andere bedienen sich ohne ordentlich auszugleiche oder gar nicht: Naturschutzgebiet, Landschaschaftsschutzgebiet FFH usw.
                  Immer frei nach dem Motto:
                  “Eigentum verpflichtet”

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              • Marian E. Finger sagt

                Das Bild des freien, selbständig und eigenverantwortlich wirtschaftenden Bauern, der einen Hof sein eigen nennt, findet sich schon bei Hesiod (8. Jh. v. Chr.). Hesiod vertritt so eine frühe Art protestantische Arbeitsethik und warnt die Bauern davor, sich den müßigen Männern anzuschließen, die ihre Zeit in der Schmiede am warmen Ofen vertrödeln statt nützliche Dinge zu tun. Das Bild des freien Bauern ist also uralt und war Obrigkeiten jedweder Art schon immer ein Dorn im Auge. Der freie Bauer ist der Gegenspieler des übergriffigen Staates, wovon der Sozialismus nur eine moderne Spielart ist.

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                • Stadtmensch sagt

                  Danke fürs Raussuchen.
                  Ich will trotzdem nicht zurück in die Subsistenzökonomie (auch wenn sie sicher sehr ökologisch wäre).
                  Die Moralvorstellungen einiger “Naturvölker” sind mir suspekt.

                  Ich sehe mich als Steuerzahler auch nicht als dressierter Knecht, da ich den Großteil meiner Steuern über subventionierte staatliche Angebote zurück erhalte (Zurichtung in den Bildungsanstalten, körperliche Ertüchtigung im Breitensport, Absicherung von Lebensrisiken wie Alter und Krankheit, Schutz vor übergriffigen Zeitgenossen usw.).

                  Dieser Ausgleich wurde auch nicht von irgendwelchen Linken erkämpft, sondern wurde und wird seit Bismarck zähneknirschend auch von der besitzenden Klasse mitgetragen.
                  Womit wir wieder bei den guten Haltungsbedingungen für Nutzmenschen (Fordismus) sind. Von einer Gesellschaft der Freien und Gleichen, die alle Konflikte ohne Stress lösen kann, sind wir immer noch weit entfernt. Will ja offensichtlich auch niemand.

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                • Mark sagt

                  “Die Moralvorstellungen einiger “Naturvölker” sind mir suspekt.” Sehr schön formuliert! 🙂 😉

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                • Marian E. Finger sagt

                  Die Griechen vor den alten Griechen zähle ich eigentlich schon nicht mehr zu den “Naturvölkern”. Vieles, was Max Weber die “Protestantische Ethik” nannte, hat Hesiod schon vorweggenommen. Wenn die Welt uns derzeit trotz allem Kriegsgetrommel friedlicher erscheint, ist das nicht moralischem Fortschritt zu verdanken, sondern dem Fortschritt durch Technologien, der a) durch Abschreckung und b) durch Wohlstand wirkt.

                  Willst du mir im Ernst erzählen, dass du dich darauf verlässt, einen Großteil deiner Steuern über staatliche Angebote wie Alters- und Gesundheitsversorgung zurückzuerhalten? In welchem Paralleluniversum lebst du denn? Etwa in dem der Beamten mit der behaglichen Nestwärme?

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                • Stadtmensch sagt

                  Mit Naturvölkern meinte ich auch nicht die Staatswesen im Altertum. Die ja bekanntlich auf Imperialismus und Sklavenhaltung basierten. Die konnten große Reden schwingen vom freien Bürger. Ein zeitloses Dokument dazu durfte ich mal im Pergamon Museum bestaunen. Komme jtzt nicht auf den Namen des Verfassers.
                  Nein, ich meinte das was Anthropologen beobachtet haben, bei Sozialgemeinschaften, die ganz nahe an der Natur leben. Also wie die teilweise mit Alten, Kranken und Schwachen umgegangen sind.

                  Habe die Protestantische Ethik gelesen und verstanden. Ich denke nicht, dass die alten Griechen die Arbeit so vergöttert haben wie die Mönche und die vielen Sekten, die ihren Lebenssinn im Abtragen von Schuld durch Arbeit gesehen haben.

                  bin kein Beamter

          • Inga sagt

            In den 60% sind aber wiederum da. 90% die ehemalige Bauern waren.
            In deren Köpfen steckt noch, Land verkauft man nicht.

            Erst wenn man keine Beziehung mehr dazu hat, dann verkauft man es meistbietend.
            Und dann kommen die großen Investoren in Frage.

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            • Thomas Bröcker sagt

              Es gibt im Osten ja einige Projekte, deren Gegenstand Flächenerwerb und Flächensicherung für “Bäuerliche Familienbetriebe” ist. So etwas machen die Suckow-Stiftung, die Sielmann Stiftung und Andere.
              Da geht es aber meist um extensive Bewirtschaftung über Öko-extensiv. Mit viel unbezahlter Arbeit und Enthusiasmus entstehen dann manchmal ganz nette Projekte (Höfegemeinschaft Pommern GmbH, Höfegemeinschaft Ogrosen usw.). Überlebensfähig sind die meist nur durch viel Fördermittel und Inclusionsprojekte (Arbeit mit Behinderten).
              Das ist ja nichts, dem man feindlich gegenüber stehen muss. Es macht die ländlichen Räume schon bunter. Problematisch ist meist eher die aggressive “Marktabgrenzung” von deren Seite gegenüber der klassischen Landwirtschaft. So lange die nicht den Job der “Volksernährer” übernehmen wollen, sollte ein friedliches Nebeneinander möglich sein, gelingt aber meist nicht.

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