Bauer Willi
Kommentare 65

Wie geht das? Preise vom 15.4.2021

Drei Preise von gestern. Bitte nur auf den Preis pro Kilo schauen

Erdbeeren aus Spanien: Plastiktunnel. Pumpwasser. Pflücker aus Nordafrika.

Bio-Paprika (Klasse II) aus Spanien: Plastiktunnel, Pumpwasser. Pflücker aus Nordafrika.

Das Schweinefleisch ist nicht gekennzeichnet. Herkunft vermutlich Deutschland. Eigenschaft;  “in Deiner Region bekannt” https://shop.rewe.de/p/schweine-rueckenbraten/8091629

So viel zum Thema “Kodex des Lebensmittelhandels”

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65 Kommentare

  1. Reinhard Seevers sagt

    Aus dem Bericht der Bundesregierung vom 13.2.1958, “Maßnahmen der Bundesregierung zur Verbesserung der Ertragslage der Landwirtschaft im Jahre 1957” – Maßnahmen der Bundesregierung gem. §5 des Landwirtschaftsgesetzes-

    Untertitel: “Abschnitt B, Grüner Plan”, III Förderung der Einkommensverhältnisse der landw. Bevölkerung”

    …Mit der Errichtung der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft werden die inländischen Erzeugnisse des Obst- und Gartenbaues in zunehmendem Maße in den Wettbewerb mit ausländischen Produkten treten müssen. Es ist deshalb erforderlich, dass die Obst- und Gartenbaubetriebe ihre Produktionsmethoden stärker rationalisieren und die Qualität ihrer Erzeugnisse weiter heben…….
    Um die Selbsthilfeanstrengungen der Obst- und Gartenbaubetriebe zur Steigerung ihrer Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit stärker zu unterstützen, werden 3 Millionen DM zur Verfügung gestellt. Damit sollen die Rodungsaktionen im obstbau und die Rationalisierungsmaßnahmen i Gartenbau gefördert werden…”

    Mit dem im Grünen Plan 1958 zusammengefassten Maßnahmen setzt die Bundesregierung ihre Bemühungen fort, die immer noch schwierige Lage der Landwirtschaft weiter zu verbessern und den Forderungen des Landwirtschaftsgesetzes im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten des Bundes Rechnung zu tragen. Dabei läßt sie sich von dem Bestreben leiten, unter Berücksichtigung der Entwicklung von Löhnen und Preisen in der Gesamtwirtschaft das Einkommen der in der Landwirtschaft tätigen Menschen an das Einkommen vergleichbarer Berufsgruppen der übrigen Wirtschaft heranzuführen. Mit der Durchführung der vorgesehenen Maßnahmen, durch die vor allem die beachtlichen Selbsthilfeanstrengungen der Landwirtschaft unterstützt werden sollen, leistet die Bundesregierung gleichzeitig einenBeitrag zur Bewältigung der Aufgaben, vor die die Landwirtschaft im Zuge der Errichtung des Gemeinsamen Marktes gestellt wird.

    Solche klaren Worte wünschte man sich von heutiger Agrarpolitik….das Landwirtschaftsgesetz gibt es noch.

  2. Ferkelhebamme sagt

    „Das Schweinefleisch ist nicht gekennzeichnet. Herkunft vermutlich Deutschland. Eigenschaft; „in Deiner Region bekannt““
    Vermutlich-oder auch nicht. Hab letzte Woche Werbung für Schweinefilet gesehen (finde es leider gerade nicht wieder), ganz klein: aus Chile! Für 4,75/kg
    Der letzte Satz ist eine Ohrfeige wert.

    • Inga sagt

      Schweinefleisch aus Chile?

      Also Rindfleisch aus Chile ist den Leuten in meiner bekannt!
      glaube ich wenigstens, weil Südamerika
      eher aus Argentinien!

      Hauptsache es funktioniert!
      Ist eben nur ein Beispiel, wie respektvoll der Kunde behandelt wird!
      Bitte da nicht mehr einkaufen!

      Wer weiß, was die da noch alles auf dem Kerbholz haben!

  3. Wilhelm Harms sagt

    Anscheinend begreift ihr so langsam wie weit unsere Politik von jeglichem Basiswissen, Logik und Vernunft entfernt ist.
    Wenn ich in die Elbe pinkel steigt der Wasserstand – das glauben sie und sie haben recht (mathematisch wissenschaftlich) ! Wesentlich ist doch aber der Maßstab der angelegt wird und angelegt werden muß !
    Da wirkt das bisschen Wasserückführung sich vlt in billiardstel Kommastelle aus. Aber mich hat es erleichtert 🤪
    Analog darf man den gewünschten geforderten “Umbau der deutschen Landwirtschaft” für das gesellschaftliche Gewissen sehen.
    Und wenn es so gut klappt wie mit dem BER dann bin ich froher Hoffnung . . . .
    Leider sind wir aber dahin gekommen das Hoffnung out ist und Dummheit zuletzt stirbt.

    Gute Nacht Deutschland – der grüne Letzte macht das Licht aus !

    • Ferkelhebamme sagt

      Immerhin haben sie in Berlin gemerkt, dass Rot-Rot-Grünes Ordnungsrecht nicht rechtens und total kontraproduktiv ist. Leider kann eine zerstörte Landwirtschaft nicht mal eben wieder rückgängig gemacht werden wie die Mietpreisbremse

      • sonnenblume sagt

        Das Gericht hat einen Verfahrensfehler bemängelt. Land – Bundzuständigkeiten. Wir sollten uns keine großen Hoffnungen machen, dass irgendwo in irgend einer Form Einsichten kommen könnten

        • Arnold Krämer sagt

          Es zeigt doch aber auch, dass wir offensichtlich verbohrte, dumme Politiker haben und viele Beamte nach politischer Anweisung wider besseren Wissens gehandelt haben. Meines Wissens ist der Verfahrensfehler einstimmig durch das BVerfG festgestellt worden. Bestehende Bedenken sind seitens der politisch Verantwortlichen im Vorfeld vom Tisch gewischt worden.

          • sonnenblume sagt

            Diese Erkenntnisse sind doch nicht neu. Und trotzdem läuft es immer so weiter. Jahr für Jahr. Wer sollte denn wo eine Veränderung durchsetzen können. Netzwerke und Verpflechtungen sind so engmaschig. Wo soll es da einen ordentlichen Neuanfang geben? Das ganze System hat sich doch schon lange verselbständigt.

            • Arnold Krämer sagt

              Wenn keiner oder keine Regierung eine “Reset-Taste” drücken kann, bleiben nur Krieg oder Revolution, schöne Aussichten! Oder?

              • Stadtmensch sagt

                Rumtoben tun nur die Querdenker. Keine Ahnung was die wollen. Freiheit oder so.
                Wovon und wozu können die auch nicht sagen. Ansonsten noch rechtsextreme Terroristen (teilweise Staatsdiener).

                • Reinhard Seevers sagt

                  Naja, wir hatten hier am Montag auch antifaschistische Jugendliche, die Bullenschweine riefen und sich heftigst mit ihnen prügelten….. sie protestierten gegen Nazis und Gewalt, insofern.😕
                  Schwachköppe haben wir reichlich in diesem Land finde ich.

              • Elisabeth Ertl sagt

                Da kenne ich eine friedlichere Lösung: Direktvermarktung.
                Schon klar, dass das im großen Stil auch wieder übergeordnete Strukturen braucht. Aber die müssen von vornherein so aufgebaut werden, dass der Handel im Dienst von Produzenten und Konsumenten steht. Das heißt, die ganze Marktforschung und Werbung muss von Bauernseite organisiert werden. Das darf man sich vom Handel nicht aus der Hand nehmen lassen, da muss es klare Verträge geben.

                • Reinhard Seevers sagt

                  Elisabeth, deine stoische Art an das Heil der Direktvermarktung zu glauben, hat schon etwas von Starrsinn, finde ich. Man KANN nicht Millionen Menschen in wachsenden urbanen Zentren mit Direktvermarktung versorgen, das ist schlicht nicht möglich.
                  Das ist schwer für dich, aber du musst es akzeptieren.😉

                • Elisabeth Ertl sagt

                  Kann sein, Reinhard.
                  Allerdings fällt mir in diesem Zusammenhang persönlich trotzdem nichts Besseres ein, als selber nur noch bei den Direktvermarktern einzukaufen und in meinem Einflussbereich dafür zu werben und vor den Supermärkten zu warnen.
                  Drum geht mir immer mehr die Kraft aus, mich in jene Bauern einzufühlen, die noch immer an eine gedeihliche Zusammenarbeit mit dem LEH glauben. Ich fürchte, das wird mit der Wertschöpfungskette aus einer Konzernhand enden als Klimax des Wachsens oder Weichens. Und damit will ich so lang wie möglich nichts zu tun haben.

                • Thomas Apfel sagt

                  Hallo Frau Ertl,
                  ich habe vor einigen Jahren an einem Projekt “Genussregion Burgenland als Vorbild für Brandenburg” teilgenommen.
                  Das war ganz toll, was die Höfe da bei Ihnen so aufgebaut und umgesetzt haben und das in der schönen Landschaft des Burgenlandes. Nur haben wir hier die gewachsene Bausubstanz der schönen Bauernhöfe nicht. Die alten ehemaligen Höfe sind meist reine Wohnobjekte in der Hand ehemaliger Bauernfamilien, die jetzt mit Landwirtschaft nichts mehr zu tun haben. Die aktiven Betriebe sitzen meist auf baulich wenig schönen ehemaligen Betriebshöfen ehemaliger LPG´n. Tourismus fällt als Einnahmequelle meist aus. Direktvermarktung über Hofläden und Straßenrandverkauf wird von den großen “Direktvermarktungskonzernen” (“Bauer Karl” Thiermann Buschmann und Co.) wegkonkurriert.
                  Es ist alles nicht so richtig vergleichbar und übertragbar.
                  Die erfolgreichen Betriebe hier haben meist eine Kombination aus indirektem Absatz und Direktvermarktung, wobei sich der Absatz in Richtung indirekt verschiebt. Meine rund 30 Jahre Erfahrung mit Direktvermarktung und indirektem Absatz verzeichnen in Summe (und ich habe den Überblick für unsere Gegend) einen Rückgang der DV und eine Zunahme indirekter Vermarktung. Corona beschleunigt diese Entwicklung eher.

                • Reinhard Seevers sagt

                  Elisabeth, alles ok, wenn man es als persönliche Entscheidung, für den eigenen Lebensstil sieht.
                  Indivudualitât beim Einkauf, wie bei der Ernährungsform sind ja inzwischen so normal, wie sexuelle Orientierung verschiedenster Art oder ästhetischer Kapitalismus insgesamt.
                  Es handelt sich immer um Minoritäten, die in der Wahrnehmung einen Trend oder eine Majorität zu suggerieren scheinen…..nein, die Mehrheit der Menschen sind eben nicht so gestrickt.

                • Elisabeth Ertl sagt

                  Thomas Apfel, ja das überzeugt mich, allerdings verfestigt sich dadurch auch mein Eindruck, dass ich in diesem Forum nicht mehr viel Konstruktives beitragen kann.
                  Es stimmt schon, dass da der Tourismus oft die entscheidende Triebfeder ist.
                  Nur so viel: Der Tourismus ist hier im Südburgenland und in der Südoststeiermark – im Unterschied zu den Alpen – in den letzten 20, 30 Jahren erst aufgebaut worden. (Im Norden am Neusiedlersee hat das natürlich längere Tradition) Und Zugpferd war nicht die Landwirtschaft, sondern das waren hier die Thermalbäder, die Landwirtschaft hat sich da nur drauf gesetzt. Vorher war das eine arme abgehängte Gegend am Eisernen Vorhang mit lauter Wochenpendlern nach Wien. Die Höfe, die jetzt so nett herausgeputzt sind, hatten wenig Attraktives, weil ja überhaupt hier die Bausubstanz nicht sehr alt ist. Das war ein Gebiet, das immer wieder von östlichen Völkerschaften überrannt wurde, zuletzt eben im Weltkrieg von den Russen. Das war früher für einen Durchschnitts-Österreicher ein weißer Fleck auf seiner inneren Österreich-Landkarte, halt eine Obstgegend. Jetzt ist es die “österreichische Toskana” Und jetzt kaufen viele Einheimische auch bei den eigenen Bauern ein, wenn es auch bei uns ebenso noch immer eine – wenn auch wachsende – Minderheit ist. Es gehört in gewissen Kreisen eben zum guten Ton.
                  Es wird spannend, wie sich der Tourismus jetzt entwickelt, ob das eigene Land interessanter wird. Vielleicht hat da Brandenburg auch eine Chance. Aber ich kenne Brandenburg nicht.

                • Reinhard Seevers sagt

                  “….allerdings verfestigt sich dadurch auch mein Eindruck, dass ich in diesem Forum nicht mehr viel Konstruktives beitragen kann.”
                  Wieso das? 😲
                  Direktvermarktung ist doch nicht falsch, nur eben nicht ausschlaggebend für die Mehrzahl der Betriebe oder die Basisversorgung von Millionen von Bürgern…..

                • Arnold Krämer sagt

                  Liebe Bergbäuerin, Frau Ertl!
                  Sie sind eine der wertvollsten Diskutanten/Diskutantinnen/Diskutierenden mit dem “Blick von außen” hier im Blog. Sehen Sie bitte Ihre Beiträge als Bildungsbeiträge und nicht als Bekehrungsbeiträge. Dann kommen Sie auch nicht zu dem Schluß, “nicht mehr viel Konstruktives beitragen zu können”.
                  Bleiben Sie Ihrem “Bildungsauftrag” treu.
                  Ich wünsche Ihnen und allen Anderen ein schönes Wochenende.

                • Karl Timme sagt

                  Liebe Frau Ertl,
                  ich kann den Kommentaren von Reinhard Seevers und Arnold Krämer nur beipflichten.
                  Mit Ihnen würde ein wichtiger Gesichtpunkt in diesem Blog verschwinden.

                  Nur wer sich reibt gewinnt neue Erkenntnisse, eine volkommene Harmonie bringt niemanden weiter.

                  In diesem Sinn hoffe ich das Sie uns in der Bekannten Form erhalten bleiben
                  Mit einem schönen Wochenendgruß
                  Karl Timme

                • Elisabeth Ertl sagt

                  Herr Krämer, ich werde Ihren Rat beherzigen, möchte aber zu meiner Ehrenrettung anmerken, dass hier der Chef zuweilen auch schon in ähnlicher Weise verzweifelt ist wie ich … 🙂
                  Das Kompliment möchte ich insofern zurückgeben, als ich Sie hier nicht nur als einen der Informativsten sondern auch als als einen der Offensten wahrnehme.

      • Stadtmensch sagt

        Was ist denn gegen den “Mietendeckel” einzuwenden? Sind wir nicht alle gegen “leistungslose” Einkommen?
        Wollen wir auch solche Zustände wie in der Londoner City, wo jede Immobilie ein leer stehendes Anlageobjekt ist?
        Menschen ohne Lobby (Arbeitslose, arme Rentner, Kinder, Frauen) haben effektiv nichts zu melden. Die können ja dann nach Hoyerswerda oder Riesa umziehen.

        • Ferkelhebamme sagt

          Dumm nur, dass es keine Investoren mehr gab, die neuen Wohnraum geschaffen haben. War überhaupt nicht abzusehen.
          “Sind wir nicht alle gegen „leistungslose“ Einkommen?” – Ne, ich bin gegen “einkommenslose” Leistung!

          • Stadtmensch sagt

            Die Investorinnen sollen erstmal ihren Bestand sanieren. Oder in Hoyerswerda oder Bad Honnef investieren. Viel zu tun da. Dann könnten sie noch in urbane Gärten investieren und in eine fahrradtaugliche Infrastruktur. Dann wirds auch was mit dem Respekt…

            • Seevers Reinhard sagt

              Ja, immer die anderen, sollen machen….das ist die deutsche Denke. Mach doch mal selber.
              Diese Vollkasko-Anspruchs Mentalität ist langsam fade.

              • Arnold Krämer sagt

                Diese Denke (Verantwortlich für alles und jedes sind immer die Anderen) ist die geistige Grundlage für den Sozialismus/Kommunismus. Der kommt (im grünen Gewand) wieder mit großen Schritten.

                • Inga sagt

                  Dann soll sich die dekadente Gesellschaft mal ändern!

                  Das ist in allen Bereichen so!

                  Es werden deswegen vielleicht überall Fehlentscheidungen oder gar keine getroffen!?!

                  Der Bauer soll es ausbaden, wegen seines Wissen und seiner Verantwortlichkeit!
                  Wie viel Leute schämen sich wegen dieser
                  Vollkasko-Anspruchs Mentalität
                  sie entmenschlichst zu sehr.
                  Nicht nur der Körper braucht Training, sondern auch der Geist!

                  Wie wäre es mit mehr Naturphilosophie?

            • Ehemaliger Landwirt sagt

              Die Investoren sind dabei zu Investieren, die aller selben sprechen dann von Luxussanierung.

        • Reinhard Seevers sagt

          “Die können ja dann nach Hoyerswerda oder Riesa umziehen.”

          Naja, die können auch nach Paderborn oder Bad Honnef umziehen….jedenfalls wäre das auch nachhaltig, anstatt sich in einem urbanen Ballungsraum um Wohnraum zu streiten. Aber anscheinend müssen nur Bauern sich nach dem Volkswillen richten.

    • Inga sagt

      “Analog darf man den gewünschten geforderten „Umbau der deutschen Landwirtschaft“ für das gesellschaftliche Gewissen sehen.”

      Vielleicht meinen das viele sogar so
      und wir Bauernfühlen uns auf dem Schlips getreten.

      Wenn gefordert wird, die Landwirtschaft muß sich ändern, da ist bestimmt auch der Vor- und nachgelagerte Wirtschaft, Politik und Verwaltung mit gemeint!

      Gestern schimpfte mich einer, wir Bauern wären Betrüger mit unserer Massentierhaltung würden wir nur billige Ramschware produzieren und in dien Laden zum Verkauf legen, aber selber niemals kaufen.

      Für was ist die Landwirtschaft alles verantwortlich und wird dem einzelnen Bauern zugedacht!

      Ja, er ist der Fachmann,
      also muß er alles ändern auch in Politik und Wirtschaft!

      Denn dazu braucht man Fachwissen und nicht nur Nachlustundlauneschwätzer!

      Da hat es die Autobranche z.B. besser!

    • Elisabeth Ertl sagt

      Ich glaube nicht, dass es denen an Wissen fehlt. Die haben genug Experten.
      Die haben genau so viel Angst wie die Lieferanten. Bei uns hat man im ersten Lockdown gefordert, der LEH möge aufhören, Non-Food-Produkte zu verkaufen und denen, die im Lockdown sind, das Geschäft wegzunehmen.
      Die Antwort: Könnt ihr uns schon verbieten, aber dann sperren wir einen Tag pro Woche zu.
      Über die Essensversorgung hat man alles in der Hand: die Bauern, die Konsumenten und die Politik. Wess`Brot ich ess, dess` Lied ich sing”
      Seither ist jeder Tag mit Einkauf ohne Supermarkt für mich ein guter Tag.

  4. fingerphilosoph sagt

    Vergangene Woche gab es in unserer Gegend im Westen Frankreichs überhaupt keinen roten Paprika zu kaufen. Auf dem hiesigen Wochenmarkt kosten 500 g Erdbeeren dieses Jahr 6,- Euro. 1 kg kleine neue Kartoffeln 8,95 Euro. 1 kg Spargel 18,95 Euro.

    • Reinhard Seevers sagt

      ….wer auf dem Wochenmarkt kauft darf sich nicht über hohe Preise beschweren, wirklich.🙄

        • Reinhard Seevers sagt

          War auch nicht persönlich an ihn gerichtet…nur so reingeblasen.
          Unser Bio-online-Frischekisten-Lieferant im Dorf fragt 18,95€/kg für Babypaprika aus Griechenland nach….nach oben sind keine Grenzen.

          • fingerphilosoph sagt

            Die Preise beziehen sich nicht auf Bio-Ware, sondern auf konventionelle. Den Spargel habe ich mir trotzdem geleistet, nicht weil ich gut sein will, sondern weil ich sehr gern frischen Spargel esse, so frisch, dass er quietscht, wenn man die Stangen aneinanderreibt.

            Nicht-Bio läuft hier übrigens als “classique”. Wäre das nicht auch eine Idee für die Konvis in Deutschland, zur Abwechslung mal klassische Kartoffeln, klassische Äpfel und klassische Öle aus Raps oder Sonnenblumen anzubieten? Das klingt doch irgendwie nach Qualität.

            • Smarti sagt

              Wir haben im Garten grünen Spargel. Obwohl ich seit Tagen mindestens zweimal am Tag nachschaue, wächst der einfach nicht schneller… 3-4 cm sind die höchsten “Stangen” und am Sonntag werden einige ausgegraben.

            • Thomas Apfel sagt

              Classique find ich super. Das geht sofort in mein Wording über!
              Die “Landwirtschaft classiqe” oder auch “klassische Landwirtschaft” klingt doch sehr viel besser als konventionell (wie “althergebracht” oder “konservativ”). Kaufland nennt seine Eigenmarke übrigens auch “Kaufland Klassic”.

  5. firedragon sagt

    Ich war gerade auf dem oben eingestellten Link von REWE, was soll ich sagen, ich bin entsetzt, einige Ortschaften weiter ist dieser Fleischartikel nicht verfügbar😪
    Jetzt muss ich doch tatsächlich zu unserem Dorfmetzger 😇👍

  6. Günter sagt

    Die Botschaft ist eine ganz klare:
    Die Preise macht der LEH. Es ist egal woher die Produkte kommen, der billigste gewinnt.
    Glauben die Leute im Ernst, dass mit dem LEH ein faires Auskommen möglich wäre?
    Es geht schon 50 Jahre so, wachsen oder weichen, jetzt geht es halt auch denen an den
    Kragen die immer auf Kosten der Weicher gewachsen sind.
    Und sie kriegen es nicht hin, mit einer Sprache zu sprechen.
    Es ist niemand mehr da, der für die Bauern die Leidenschaft entwickelt, die es bräuchte,
    ein Umdenken zu bewirken. Egal welche Bewirtschaftsform es ist.
    Und es ist ein Irrglaube, wenn Leute meinen, Deutschland, bzw. die EU wäre für die
    Ernährung der Welt irgendwie relevant. Dies ist eine reine Alibifunktion für immer
    größere Einheiten.

    • Reinhard Seevers sagt

      Ernährung wird grundsätzlich überschätzt, Günter. Weniger ist mehr! 🤘
      Spaß beiseite, die größeren Einheiten entstehen doch nicht, weil jemand die Welt ernähren möchte, sondern lediglich auskömmlich Nahrung produzieren will. Wer im marktwirtschaftlichen, globalen System unterwegs ist, ist nunmal mit den darin enthaltenen Kosten und Erlösen verknüpft. Wer das nicht will oder soll, der muss Einfuhrschranken und Protektionismus betreiben, wer will das?
      Übrigens sind 82 Millionen Bürger dieses Landes auch ein Teil der Welt, oder nicht?

      • Brötchen sagt

        Reinhard wer sowas formuliert, hat so gut wie keine Ahnung von dem Markt, von dem er meint ansatzweise was zu verstehen!

  7. Brötchen sagt

    Ist vielleicht etwas populistisch und im Hintergrund etwas komplizierter.

    Kann ja sein, die haben Ware, die kurz vor dem Verfallsdatum ist und weg muss, ansonsten wird die vernichtet.

    Der LEH hat ja beim ASP Stopp versucht, mehr Ware an den Mann zu bringen.

    Zur Zeit ist das Wetter ja fast winterlich und niemand grillt und es ist erhöhter Absatz wegen Spargelzeit.

    Nun kann man einwenden, die machen immer ihren Schnitt.
    Ja ist richtig, aber das ist deren Geschäft.

    Was ist das Geschäft des Landwirtes?
    Die Lösung ware stufenübergreifende Integration in einer Hand.

    Also vom Futteranbau bis zum Verkauf ist alles in einer Hand wie beim Geflügel.

    Aber das will ja nun wieder keiner. Sind ja die bösen Konzerne.

    Also sei vorsichtig mit Wünschen, sie könnten in Erfüllung gehen!

    Ich hatte letztens Aufschnitt bei Edeka gegriffen, der war mit Haltungsstufe drei gekennzeichnet.

    Man findet immer Preise die in keinem Verhältnis zum Fleischpreis stehen:

    Katzenfutter
    Mineralwasser
    Gemüse generell
    verarbeitete Fleischprodukte …… Fertiggerichte

    Kann man sich natürlich stundenlang drüber aufregen…..man kann es auch lassen

    • Reinhard Seevers sagt

      “Kann man sich natürlich stundenlang drüber aufregen…..man kann es auch lassen”

      Hab ich auch gedacht, aber gerade am Beispiel Mineralwasser ist doch die falsche Aussage von zu geringem Angebot und damit hohen Preisen eben nicht ablesbar.
      Wasser, ist im Überfluss vorhanden und dennoch bezahlt der Kunde für einen Liter so viel, wie für 1000L Trinkwasser aus der Leitung. Hier greift die Aussage zu Angebot und Nachfrage nicht, weil es eben nicht nur über die Angebotsmenge, sondern auch über die mit dem Produkt verbundene Geschichte/Erzählung/Botschaft geht.

      • Brötchen sagt

        Ja sicher Reinhard…..

        ist deren Geschäft.
        Machen sie eben gut!

        Deswegen der Hinweis zur Haltungsstufe drei…..

        Da jaulen sie ja hier auch alle rum…

        Ich habe das nicht bewusst gekauft, ist mir erst hinterher aufgefallen.

    • Ferkelhebamme sagt

      In Frankreich haben sich Erzeugergemeinschaften gerade zusammengeschlossen und handeln etwa die Hälfte der Menge an Frankreichs Schweinen. Das ist ein guter Weg.
      Hierzulande werden die Erzeugergemeinschaften plötzlich von den Finanzämtern aufs Korn genommen und zerschossen.

  8. Heidi Bär sagt

    Die Erntehelfer müssen coronaconform untergebracht werden und in Spanien war der Frühling viel kälter als sonst. Die Ware aus deutschen und holländischen Gewächshäusern ist noch nicht so weit und deshalb gibt es jetzt eine Versorgungslücke. Weniger Angebot = höherer Preis. ABER: Das Fleisch so billig ist, liegt an der Ausbeutung von Tier, Natur und Mensch in dieser Branche. Daran sollte dringend etwas geändert werden.

    • Thomas Apfel sagt

      Wie jetzt, “höherer Preis” bei Erdbeeren? Von nix ne Ahnung aber beim Fleisch quaken?
      Zur Information: Erdbeeren im Gewächshaus/Folientunnel: Die reinen Pflückkosten liegen bei rund 0,90 €/kg die Logistik und Lagerung innerhalb des Betriebes nochmal 0,30 €/kg.
      Die reinen Produktionskosten liegen derzeit in Deutschland für den frühen Zeitraum bei rund 5,50 €/kg bei Übergabe an die Vermarkter.
      Das geht in Spanien sicher etwas günstger (wegen geringerer Auflagen im Sozial- und Umweltbereich). Aber 2,22 € beim Kunden an der Theke KÖNNEN nicht einmal die variablen Kosten beim Erzeuger in Spanien abdecken. Wie so etwas querfinanziert wird ist mir ein Rätsel.
      Die Bio-Paprika kommt quasi aus dem selben Anbausystem !!!

      • Reinhard Seevers sagt

        Nee, Thomas, das kommt daher, dass die Erntehelfer in Spanien so komfortabel untergebracht werden. Bei uns werden die Fremdarbeitskräfte ausgebeutet und ohne Coronatestung aufs Feld geschickt.
        Und die Kosten der Naturausbeutung ist in Spananien schon eingepreist, die haben die Wasserknappheit sozusagan an unsere Kunden weitergeleitet…alles ok, Thomas. Die Erklärbärin hat vollkommen Recht! 😎😁

        • Brötchen sagt

          Ich habe letztens Spargelstecher gesehen, da hatte jeder fast eine Reihe, soviel Leute waren das.
          Dachte ich “holla muss ja gut laufen, das die sich das leisten können”

          War bei Luckenwalde..

    • Sandra Kuhn sagt

      Paprika haben ganz einfach noch nicht Saison und Erdbeeren wachsen zur Zeit in unseren Breitengraden auch noch nicht. Für den Erdbeeranbau wird in Spanien ein Weltnaturerbe zerstört. Wegen dem Gemüseanbau leidet ganz Spanien unter einem massiven Wassermangel. Der Umgang mit den Erntehelfern ist zum Kotzen, anders kann man es nicht ausdrücken. Anstatt sich das Zeug schönzureden würde man besser mal genau hinschauen.

      • Brötchen sagt

        Ein kleiner Hinweis:

        Bei dem Plan der Umgestaltung der LW und Tierhaltung steht glaube ich, bei keinem! Punkt was zu dem Wohlbefinden der Menschen und zu den Arbeitsbedingungen.
        Nicht das da Missverständnisse aufkommen und jemand hinterher rumjammert, er hätte das nicht gewusst.

        • Ferkelhebamme sagt

          ich bin maßlos enttäuscht, dass sich die BG bei der ganzen Tierwohldiskussion vornehm zurückgehalten hat.
          Nun schreiben sie vor, dass aggressive Tier umgehend aus dem Bestand zu entfernen sind und bei der Anwendung der Inhalationsnarkose mit Isofluran hat der Landwirt dafür zu sorgen, dass seine Mitarbeiter keiner Gesundheitsgefahr ausgesetzt werden. Isofluran ist nachgewiesen krebserregnd, und wie die Praxis zeigt, die Geräte alles andere als anwendungssicher. Und tierfreundlich ist das auch nicht, das mal nur nebenbei.
          Wer hat wieder die A…-Karte?

          • Smarti sagt

            Die Berufsgenossenschaft ( BG ) schreibt neu bei den Milchkuhbetrieben vor, dass der Bulle nicht mehr mit den Kühen mitlaufen darf. Er braucht eine eigene Box ( drei Jahre Umstellung ). Finde ich gut und nachvollziehbar, da Bullen von Natur aus unberechenbar sind, auch wenn sie eingentlich nur mal spielen wollen. Wie das mit den Vorschriften von Demeter und Bioland zusammenpasst, mal abwarten.

      • Reinhard Seevers sagt

        Genau Sabine,
        jetzt taucht für mich ein großes Fragezeichen vor dem Horizont auf.
        Wenn Politik und alle ökobasierten NGOs den Bauern alles Mögliche aufzwängen und anhängen, warum darf dann eine nicht regional, nicht saisonal, unter hohen Umweltschäden produzierte, mit Erntehelfern, die unter erbärmlichen Bedingungen leben und arbeiten müssen produzierte, mit einem hohen Aufwand an CO2 hierher transportierte Paprika verkauft werden. Hier ist doch der beste Beweis für maximale Heuchelei aller Beteiligten…..wo ist der Gesetztgeber, der die Einfuhr von Paprika verbietet?
        Außerdem besteht Paprika zu 92% aus Wasser…..warum verweigert der Verbraucher nicht den Kauf von Wasser aus dem Wasserarmen Spanien…wo sind all die Verantwortlichen hin, wenn es hart auf hart kommt?

        • sonnenblume sagt

          All die Verantwortlichen sind nur für uns zuständig und müssen nur darauf achten, dass wir alles richtig machen. Bei den Einfuhren fühlen sie sich nicht zuständig und werden sich sehr ruhig verhalten, weil wir sie in Zukunft sicher sehr nötig haben.

          • Smarti sagt

            Sonnenblume, Dein Kommentag trifft es genau auf den Punkt. Da möchte man einfach nur noch gleichzeitig Lachen und Weinen.

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