Statement
Kommentare 25

Wenn alles beim Alten bleibt…

Wir tun uns so schwer, etwas zu verändern. In vielen Lebensbereichen. Und dabei nehmen wir es uns ja immer wieder vor…

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25 Kommentare

  1. Altbauer Jochen sagt

    Liebe Friederike Krick !
    Als “Alter” halte ich Garnichts davon ,Jung gegen Alt,
    oder Alt gegen Jung aufzustellen.
    Wir haben alle !! miteinander die Pflicht füreinander einzustehen.
    Die Interessen mögen unterschiedlich sein, hier gilt es einen
    möglichst gerechten Ausgleich zu finden !
    Leben wollen, und sollen wir alle in würdigem und friedlichem
    Miteinander.Den Alten die Würde, den Jungen ihre Chance!!
    Wie lange ist man eigentlich “Jung” und ab wann ist man “Alt” ?
    Die Altersstruktur ist doch “gleitend”.
    Als Bauer bin ich mir dessen bewusst das ein Generationsübergreifendes
    Zusammenwirken für alle von Nutzen ist !
    Ich stell mir sogar die Frage ob wir Seniorenbeiräte
    und Jugendausschüsse, grad in der Kommunalpolitik brauchen.
    – Ok,ist vielleicht nicht ganz verkehrt, aber am Ende sollte man zusammenfinden.

  2. Friedrich sagt

    Die Bauern ,die nichts verändern wollten , gibts heute nicht mehr. Genauso ist das mit den Betrieben , die ihre Klimabilanz (Energieeinsatz) nicht ständig verbessert haben. In den letzten 46 Jahren , die ich in der Landwirtschaft arbeite , haben jedes Jahr zwischen 3 – 10% der Bauernhöfe aufgegeben. Wir sind heute nur noch ein viertel der Betriebe von 1970. Der Biologisch-Technische- Fortschritt lag irgendwo bei 1 – 2 %/Jahr in dieser Zeit. Es haben aber mehr als doppelt so viele Höfe zugemacht ! Das sagt mir , daß die politischen Rahmenbedingungen falsch gestellt wurden und werden. Der politische Einfluß auf die Landwirtschaft ist heute gefährlicher für die Bauern , als es das über die Jahrhunderte geltende Wetter war. Wie weit die Politik von der Landwirtschaft weg ist , konnte ich bei einem Vortrag einer Staatssekräterin aus dem BML erleben. Die leben in Berlin und Brüssel wohl in einer Scheinwelt. Völlig abgehoben und ihrem eigenen Joberhalt verpflichtet. Es ist natürlich schöner sich mit einem Industiemanager o.ä. zu unterhalten , als sich mit den Nöten der Landwirtschaft zu befassen. Ein Gespräch auf Augenhöhe mit den
    den Bauern geht doch schon garnicht. Auf kritische Fragen reagieren die Herrschaften eh nur mit Arroganz und Ablehnung , gerade in der Zeit , wo mehrere Wahlen anstehen. Zur Zt. geht es nur darum ,Wahlen zu gewinnen, deshalb kann man den Politikern eh nur wenig glauben. Das hilft natürlich den Bauern wenig. Durch Stillstand bei den Gesetzen (Kastenstandurteil) gibt es für die für die Betriebe überhaupt keine Zukunftsplanungsmöglichkeiten. Die ganze Wirtschaft brummt , nur die Landwirtschaft läßt man hängen. Inzwischen haben wir bzgl. des Kastenstandsurteils eine Situation der “Staatl. Willkür”.Jeder Kreisveterinär oder Bundesland legt die Gesetzeslage nach eigenen Gutdünken aus. Ein unhaltbarer Zustand in einem Rechtsstaat. Soll sich keiner über die Protestwähler nach den Wahlen aufregen. Das haben sich unsere Politiker dann selbst zuzuschreiben. In Frankreich geht die Rede , daß die Deutschen ihre Bauern platt machen. Dies ist nicht gut für die EU. Den Brexit haben unsere Politiker in GB auch schon herbeigeführt. Gelernt aus den politischen Fehl entscheidungen hat aber wohl niemand in Berlin.

    • Stadtmensch sagt

      Also wenn in 46 Jahren die Produktivität durch biologisch-technischen Fortschritt jährlich um 1-2% zugenommen hat, dann entspricht das im Schnitt der von dir genannten Zahl an Landwirten, die durch diesen Produktivitätsfortschritt verdrängt wurden. Ehemalige Industriearbeiter, deren Produktionsstätten verlagert oder deren Aufgaben von Robotern und Automatisierungstechnik übernommen wurden, können ein Lied davon singen. Die fristen jetzt ein Dasein am Rechner oder produzieren Kurzweil für die Spaßgesellschaft.
      Ist das jetzt die “Schuld” der Politik oder haben “wir” das alles so gewollt? Habt ihr euch die ganze Zeit wacker gegen technischen Fortschritt gewehrt wie Kohlekumpel, Werft- oder Fabrikarbeiter? Kann mir jemand plausibel erklären, warum die Frage nach der Umsetzung von Produktivitätsfortschritt in bezahlte Freizeit nicht erlaubt ist? Müssen wir irgendwelche Krakeeler wählen, damit “wir” weiter Exportweltmeister bleiben, um Zahlungsforderungen anzuhäufen, die “wir” regelmäßig nicht eingelöst bekommen (Stichwort Bankenrettung)? Was willst du? Noch mehr Wachstum, damit irgendwann der letzte Bauer sich die teuren Bestäubungsdrohnen leisten kann, weil nix mehr kreucht und fleucht?

  3. Schweinebauer Piet sagt

    Bei unseren Schweinen hat der Sauenbetrieb den Eber gewechselt, damit das Mastschwein eine bessere Gesundheit hat aber auch weniger Zunahmen!

    • Ich seh das so sagt

      Tolles Statement

      Bringt mich wieder mal zu dem Thema, ob nicht im Bereich der offiziellen Sprecher des Agrarbereiches ein strukturelles Verändern gut täte und notwendig wäre denn ein Bewahren (um nicht zu sagen ein Beharren) auf (alte und bewährte aber eben m. M. nach ) nicht mehr zeitgemäße Auftrittsformen.

      Wenn im Vergleich dazu weltweit tätige Konzerne (auch deutscher Provenienz) mit mehreren zig-tausend Mitarbeitern es schaffen, dass es zwar eine Stabstelle “Öffentlichkeitsarbeit” gibt (mit vielen Bereichssprechern, Experten ……) aber dann doch zuerst Mal der Chef/Leiter der Abteilung zu Wort kommt, wenn es Fragen zu irgendetwas gibt. Und nicht der Arbeiter Hinz oder der Angestellte Kunz seinen Kommentar zur Weltlage abgibt.
      Hiervon könnte sich der Agrarbereich was abschneiden oder zumindest abgucken.

      Vermutlich fehlt es aber noch am gemeinsamen Willen, weil ev. Einzelinteressen von Sektoren ebenso entgegenstehen, wie Animositäten oder Unverzichtbar-Phantasien, manchmal vielleicht sogar Kleingeistigkeiten.

      Eine Stelle “Öffentlichkeit Agrar” mit einem gebündelten (und auf jeden Fall vorhandenen ) Wissen, unter Einbindung auch der vor- und nachgelagerten Bereiche (die sich bislang – subjektives Empfinden von mir – allzu oft lieber gerne wegducken als Stellung zu beziehen) und neuen Formen des Auftretens können dem ganzen Sektor nur gut tun.

  4. Altbauer Jochen sagt

    Jo, ich schon wieder, mit meinen “Altersweisheiten”
    -Um Gotteswillen ,-nein!
    Aber Veränderung ist das natürlichste auf der Welt.
    Wachsen und gedeihen, blühen und vergehen,
    alles hat seine Zeit!
    Gegen Einflüsse aus aller Welt kann der einzelne schwer ankommen.
    Aber ich denke immer, der “liebe Gott” regelt nicht alles für uns !
    Er hat uns allen Sinn und Verstand und ein paar Hände gegeben.
    In welche Richtung Veränderungen laufen, liegt mit daran
    was uns in den Sinn kommt,- ob wir mit Verstand danach handeln
    -oder auch nicht ! handeln. Die Folgen davon geben die Richtung
    der Veränderung vor. Der Einzelne kann meist nur die Weichen für sein eigenes Leben stellen. Größere Dinge kann man nur zusammen
    auf einer gemeinsamen Wertebasis zu einer guten Veränderung bringen.
    Und,- bei allem was du tust,-bedenke das Ende. (auch ein Bibelspruch)

  5. Mark sagt

    Veränderung nur um der Veränderungswillen bringt niemanden weiter. “Prüft alles und behaltet das Gute”(1.Thessaloniker 5) scheint mir da ergiebiger (obwohl ich ansonsten kein Bibelzitierer bin).

    • Alois Wohlfahrt sagt

      Es geht nicht um das Verändern um den Verändern’s Willen. Sondern es geht um die Bereitschaft notwendige Korrkekturen zuzulassen. Dazu gibt auch die Bibel etwas her: “Wohl dem, der sich allewege fürchtet; wer aber sein Herz verhärtet, wird in Unglück fallen.” * Sprüche 28:14
      Diese “verhärtete Herz” ist die Ursache für viel Leid, denn es baut sich solange Druck und Schmerz auf, bis der Widerstand bricht – oder es wird einem sogar das “Herz gebrochen”. Dann sind natürlich immer alle anderen Schuld…
      Disclaimer: *Sollte jemand Parallelen zu der aktuellen Lage der Landwirtschaft erkennen, sind diese natürlich rein zufällig….”

      • Stadtmensch sagt

        @Alois:
        Meinst du dieses verhärtete Herz, das Martin Gork im Nachbarbeitrag so bezeichnend offenbart? Zitat:
        “Man sollte Redakteure und vor allem -innen nicht immer ernst nehmen, denn die Welt besteht nicht aus Wünschen, sondern knall harter Realität.”
        (hier schwingt sogar noch eine gehörige Portion Frauenverachtung mit)
        Oder meinst du das “Stahlgehäuse des Kapitalismus”, das Max Weber beschrieben hat, in dem “ein Berufsmensch ohne Geist, Genussmensch ohne Herz” den Ton angibt und sich einbildet, “die Krone der Schöpfung zu sein.”?

        • Alois Wohlfahrt sagt

          @Stadtmensch: Unterlasse es bitte über andere Kommentatoren zu urteilen.
          Jeder hat sein Herz. Dafür ist er/sie selbst verantwortlich. Folglich kann ich auch nicht andere Menschen ändern. Aber ich kann deren Herz ansprechen um Impulse zu geben.
          Mangelnde Empathie oder “Herzlosigkeit” ist kein spezifisches Problem der Landwirtschaft. Insofern sind die Systemfragen durchaus berechtigt. Wir hatten einmal eine soziale Marktwirtschaft. Aber das ist lange her. Ich habe in meiner Schulzeit gelernt, dass in einem Volk Frieden herrscht, wenn der Besitz und das Eigentum breit verteilt sind. Auch das ist lange her. Dieses Wissen scheint schon ein wenig verloren gegangen zu sein. Auch vom Bauern aus betrachtet. Denn über Jahrhunderte war bei der Erbfolge der Hofbesitzer der “gemachte Mann”. Der Bauer hatte alles zum Leben, vor allem hatte er Besitz und die soziale Anerkennung in Dorf und Staat. Heute fühlst Du Dich als Bauer eher als Trottel der Nation. Der, der zwar immer noch seinen Besitz hat, der aber darüber hinaus für alles verantwortlich ist, was schief läuft. Wie gesagt, das ist ein Gefühl von vielen Landwirten. Und dieses Gefühl bricht auch die Herzen.

  6. Ehemaliger Landwirt sagt

    In meinem Leben hat sich vieles verändert, jedoch hatte ich noch keine Affaire mit einem Mann und dieselbe Frau habe ich auch noch, da bin ich eigen. 😉

  7. bauerhans sagt

    wir bauern müssen uns doch jedes jahr verändern und uns den neuen vorgaben der politik anpassen.

    • Reinhard Nagel sagt

      Das hört sich schon wieder so „wehleidig“ an, wir müssen uns einmischen , davon überzeugen wie gut wir alles machen, den Wind aus den Segeln nehmen, und nur die Tatsachen zählen. Hört endlich auf darum zu stöhnen und zu jammern! Das stimmt also doch, dass wir Bauern, mit dem Dicken Stein auf dem Bauch geboren werden. Und das schlimme ist, er scheint sogar noch mitzuwachsen. (Wachsen oder Weichen)

    • Berglens, Peter sagt

      bauerhans, das geht doch jedem so, ob Bauer, Steuerberater, Anwalt, Handwerker, Förster.

      • bauerhans sagt

        “Steuerberater, Anwalt, Handwerker, Förster.”

        die können aber ihren aufwand für veränderung direkt weiter geben,was bauern nicht können.

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