Bauer Willi
Kommentare 27

Was, wieviel, wohin? Schiffsladungen ex Ukraine

Auf dem Internet-Portal der UN findet man eine stets aktuelle Liste von Schiffen, die ukrainische Häfen mit landwirtschaftlichen Gütern verlassen haben.

https://www.un.org/en/black-sea-grain-initiative/vessel-movements

Anders als erwartet liegen die Zielhäfen nicht in Ländern, in denen Hungersnöte erwartet werden. Auch die Zahl der Schiffe mit Weizen liegt deutlich unter der von Mais (Corn). Sunflower meal ist Sonnenblumenschrot, sugar beet pellets sind getrocknete Zuckerrübenschnitzel.

Wenn man die geladene Tonnage und die Freqenz der Schiffe betrachtet, muss noch einiges passieren, um die 25 Mio. t aus der Ernte 2021 zu exportieren. Aus der Ernte 2022 dürfte in etwa eine ähnliche Menge für den Export bestimmt sein. Wir reden also über rund 50 Millionen Tonnen Ware, die bis zum Sommer nächsten Jahres bewegt werden sollen. Bisher sind etwa 1% (rund 600.000 t) verschifft.

Für alle die meinen, es wäre alles in Ordnung und man könnte zur Tagesordnung übergehen: Die Ernährungskrise ist noch nicht vorbei.

(Aufrufe 2.709 gesamt, 1 heute)

27 Kommentare

  1. oberländer sagt

    Vielleicht sollte wir ja auch ein paar Gedanke an Saporischschja
    verwenden .
    Wenn die da den Stecker ziehen wird es ganz schnell Nacht in
    der Ukraine.
    Und wenn sie sich dabei noch dumm anstellen laufen wir
    große Gefahr das die Meiler ein äußerst unangenehmes
    Eigenleben beginnen.
    Das in einem Kriegsgebiet in dem der Amerikaner gegen die
    Russen kämpfen lässt, da ist nix mit schneller internationaler
    Hilfe , da sind Minen und Granaten.

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  2. Ferkelhebamme sagt

    Jede Meldung, Dürre vs zufriedenstellend Ernte, Ausfuhrstopp vs offene Häfen, einen Tag gute USDA Prognosen vs Korrektur nach wenigen Tagen hat massiven Einfluss auf den jeweiligen Preis. Blendet man diese Politikmache aus und schaut sich in der Welt um, wird sehr deutlich, dass nirgends mehr Überfluss herrscht. Außer vllt in der Ukraine, die aber ein massives Logistik Problem hat. Und wenn man die euphorischen Meldungen von auslaufenden Schiffen mal hinterfragt? Die jetzt ausgelaufen sind, haben monatelang dort geankert, die geladene Ware soll verdorben sein. Oder warum hat der erste Mais-Tanker noch keinen dankbaren Abnehmer? Und selbst wenn die Häfen jetzt offen sind: schickt ein Reeder seine Schiffe in Häfen, die jeden Tag wieder bombardiert werden könnten? Welche Crew ist so lebensmüde?
    Und in Europa wollen wir uns Stilllegung und Pflanzenschutz-Verzicht leisten, während in Brasilien die Regenwälder in neuem Rekordtempo gerodet werden. Die Biodiversität einer kleinen europäischen Brachfläche gegen die Biodiversität riesiger Regenwaldbestände. Glückwunsch

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    • unkomplizierter Wurzelwicht sagt

      Auch die Ukraine hat derzeit an der Dürre zu knabbern, das wird dort verständlicherweise von den anderen Horrorszenarien weitgehend überlagert. Dennoch Realität…

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      • Mark sagt

        Die ukrainische Weizenernte fällt der IGC-Prognose nach um gut 40 Prozent geringer aus. Bei Gerste sieht es ähnlich aus. Auch die Qualitäten lassen zu wünschen übrig.

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  3. unkomplizierter Wurzelwicht sagt

    Eine ernst gemeinte Warnung an meine Kollegen:innen an dieser Stelle, weil‘s eigentlich inhaltlich dazu passt:

    Die UFOP empfiehlt heute dringend: Sät Raps, viiiiel mehr Raps!!! Und das nach einer von dieser Bauernverbandsuntergruppierung gerade erst thematisierten weltweiten Ertragfülle unseres Schwarzen Goldes in 2022/23, wo man das gegenwärtige Erzeugerpreisniveau ganz offensichtlich mit aller Gewalt direkt auf Talfahrt schicken möchte. – Wer sich unter den gegenwärtigen idealen(!) Aussaatbedingungen dazu realiter hinreißen lässt, diese Saatkörner in ein brutal staubtrockenes Beet einlegen zu wollen, dem muss man bescheinigen: Selbst schuld!!!

    Hinzu kommt die Tatsache, dass, wer Sulfonylharnstoff in der Vorfrucht eingesetzt hatte, bei der Rapsaussaat jetzt bitterlich schmerzhafte Ohrfeigen einkassieren könnte. Überall dort, wo diese Pflanzenschutzgruppe zum Einsatz kam und es seit Mai kaum mehr etwas regnete, ist der Wirkstoff im Boden nicht abgebaut. Sobald es regnet und die Rapssaat in Keimstimmung kommt, reagiert gerade der Raps hierauf extrem empfindlich.

    Eine der wenigen Möglichkeiten wäre, den Boden zunächst vor der Aussaat umzupflügen, um diesen Wirkstoff aus dem Wurzelbereich zu eliminieren. Wie und wo ließe sich ein solcher Arbeitsschritt bei den gegenwärtig steinharten Böden allerdings umsetzen…!?

    Unsere Ölscheiche von vorgestern stellen daher jetzt hoffentlich ihre altbewährte Bauernschläue unter Beweis…!? 😉

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    • Am Ende des Grünen Regenbogens sagt

      “Eine ernst gemeinte Warnung an meine Kollegen:innen an dieser Stelle (…)” — Führen Sie, wenn Sie “Kollegen:innen” lesen, auch den politisch korrekten ‘Einschaltknack’ sauber und deutlich hörbar durch? Haben Sie schon mal über die Verwendung von “Der Mensch” und “Die Menschin” nachgedacht?

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      • unkomplizierter Wurzelwicht sagt

        Wenn Ihnen dieser für mich vernachlässigbare Nebenkriegsschauplatz Spass macht und Ihnen wichtig erscheint, werde ich bei Gelegenheit mal drüber nachdenken, versprochen… – Ich werde jetzt aber ganz sicher keinen Sprachkurs “Gendern für Profis” belegen.

        Aktuell hat die LANDWIRTSCHAFT realiter weit vordringlichere Brennpunkte, die auf den Höfen die wirklich allerletzten Nerven einzukassieren wissen. Darüber sollten wir uns alle vertieft ernsthaft Gedanken machen; für meine Begriffe kann es so jedenfalls nicht mehr lange weitergehen. Die Menschen dort gehen, ganz böse ausgedrückt “psychisch einfach vor die Hunde” und keinen juckt das sonderlich, am wenigsten unsere “eine Stimme”, schon gar nicht eine vor- und fürsorgende Agrarpolitik und deren Mitstreiter in den jeweiligen Ministerien bzw. eine Wissenschaft die selbst kaum mehr Wissen schafft, NN an dieser Stelle für alle, die ich jetzt in der Eile vergessen habe.

        Schlichtweg der irrsinnige Totalausfall….!!!

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        • Am Ende des Grünen Regenbogens sagt

          Und trotz alledem, was Sie angerissen haben, halten Sie das sog. Gendern für so wichtig, dass Sie es tun? So sehr vernachlässigbar ist das Gendern für Sie also doch nicht. – Das generische Maskulinum beinhaltet nicht nur die beiden einzigen Geschlechter, sondern es transzendiert sie auch auf eine gewisse Weise sprachlich.

          Wikipedia:
          Generisches Maskulinum (von lateinisch genus „Geschlecht, Gattung, Art“, und masculus „Männchen“)[2] bezeichnet die sexusindifferente oder geschlechtsneutrale Verwendung maskuliner Substantive oder Pronomen.[3][4] Hierbei werden beispielsweise grammatisch maskuline Personen- oder Berufsbezeichnungen, von denen sich auch eine feminine Form ableiten lässt, generisch (also verallgemeinernd) für Personen verwendet, deren biologisches Geschlecht entweder unbekannt, nicht von Bedeutung oder (im Plural) gemischt ist.[5][6] Das generische Maskulinum ist somit die „Fähigkeit maskuliner Personenbezeichnungen, geschlechtsabstrahierend verwendet zu werden“

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          • unkomplizierter Wurzelwicht sagt

            Es sind Ihre Prioritäten, also soll es so sein…

            Mein Kommentar zielt im eigentlichen auf eine ganz andere Thematik ab, aber was soll’s. Vielleicht finden Sie ja noch Zugang zu diesen Gedanken und setzen sich schlussendlich mit diesen auseinander. – Würde mich freuen. 🙂

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          • Bauer Willi sagt

            @AEdgR
            Ihren Kommentar empfinde ich als unpassend. Wir haben -weiß Gott – andere Probleme…
            War heute Abend bei einer landw. Zusammenkunft. Wenn es bis 15.9. nicht nennenswert regnet, werden wir im Rheinland keinen Raps säen. Gar keinen. Ich habe so etwas in 40 Jahren Praxis noch nicht erlebt.

            Heute hat Cem Özdemir eine Pressemitteilung herausgegeben. Er möchte die Brezel zum immateriellen Weltkulturerbe machen….

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            • Am Ende des Grünen Regenbogens sagt

              Ich halte eben das Gendern für grundsätzlich “unpassend”, da wir, wie Sie ganz richtig erwähnen, echte Probleme haben.

              Wir wissen aus alten Aufzeichnungen, dass derartige Trockenperioden in den letzten Jahrhunderten öfter vorgekommen sind. Für die Klimaapokalyptiker: Und ich bin mir auch sicher dass der anthropogene Beitrag, der ja bei etwa 20ppm CO2 liegen soll, noch nicht einmal eine sehr kleine Rolle bei der sog. “Klimaerwärmung” spielt. (Das sog. “Klima” ist nichts anderes als ein alter Datensatz!)

              Wenn Cem wüsste, dass morgen die Welt unterginge, würde er heute noch eine Brezel zum Weltkulturerbe machen! Da lächelt sogar Allah …

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  4. Karl Timme sagt

    Herr Erdogan war wohl doch nicht so Uneigennützig mit seinen Vermittlungs-/Verhandlungsbemühungen.
    Ähnliches gilt für die übrigen “Zahlungskräftigen” Importländer:
    Die propgierte Solidarität muss hinten Anstehen, im Vordergrund steht der Eigennutz.

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  5. unkomplizierter Wurzelwicht sagt

    Nun ja, diese landwirtschaftlichen Produkte werden jetzt in eben jene Regionen gekarrt, wo man das Wunschtraumdenken unserer “Philanthropen” marktmanipulatorisch umsetzen können muss.

    Der “Hunger der Welt” kann jedenfalls nicht maximal latzen. Europa ist weitaus zahlungskräftiger als schlussendlich ein schwarzer Kontinent u.a., sämtliche extreme Not leidenden Länder heute weltweit.

    …Ich verstehe diese kollektiven Verlogenheiten mittlerweile nicht mehr. – Denken tut im eigentlichen doch nicht weh!!!

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    • Bauer Willi sagt

      “Kollektive Verlogenheit”…
      Für Sonntag ist ein Artikel über eine Misereor-Aktion geplant. Da passt der Begriff auch recht gut.
      Aber vielleicht können wir die Stimmung nur deshalb noch einigermaßen aushalten, dass wir uns selbst belügen.

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      • unkomplizierter Wurzelwicht sagt

        Mit dem selbst Belügen habe ich zugegebenermaßen nicht wenige Probleme. Dazu hat mich der liebe Gotte glücklicherweise mit zu viel Hirn ausgestattet, was aber bisweilen nicht immer vorteilhaft ist, wenn man als Freigeist aufwartet.

        Ich denke mal, lieber Willi, da spreche ich auch dir aus der Seele…!?

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          • Am Ende des Grünen Regenbogens sagt

            Nun, ich halte das sog. Gendern, das ich für eine Verdummungs- und machtpolitische Unterwerfungsmasche halte, für eine Provokation.

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            • unkomplizierter Wurzelwicht sagt

              Sie sind wirklich putzig, wenn ich das mal so salopp formulieren darf, ohne Sie jetzt beleidigen zu wollen…

              (putzig / Herkunft lt. DUDEN:
              aus dem Niederdeutschen, zu Butz, also eigentlich = koboldhaft

              Jedes Wort hat seine Geschichte – und darüber geben die etymologischen Angaben Auskunft. Bei allen deutschen Grundwörtern werden die mittelhochdeutschen wie auch die althochdeutschen Formen angeführt, wenn sie belegt sind. Die Entwicklung von Lehn- oder Fremdwörtern wird gewöhnlich bis in die Ursprungssprache zurückverfolgt.

              Was die Bedeutung anbelangt, wird bei sogenannten „wichtigen“ Wörtern die ursprüngliche und damit eigentliche Bedeutung angegeben, um das Verständnis der heutigen Verwendung zu ermöglichen…)

              Ist Ihnen das komplex genug!?

              Nun, wenn ich mir jetzt so richtig überlege, kleiner Kobold – passt vortrefflich… 😉

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  6. Mark sagt

    “Anders als erwartet liegen die Zielhäfen nicht in Ländern, in denen Hungersnöte erwartet werden.” Die Schiffe werden dort hin fahren, wo die Ware den höchsten Preis erzielen kann. Evtl. Hungersnöte spielen dabei keine Rolle.

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  7. Frikadellen piet sagt

    Das nächste Problem ist ja das Futter für die Schweine was immer teurer wird also hört hier die Schweinehaltung dann erst weiter so läuft auch auf

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  8. Frikadellen piet sagt

    Das reicht sehr gut wir sollten auf jeden Fall den Blödsinn mit der Stilllegung sein lassen

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