Bauer Willi
Kommentare 97

Wahres Wort zum Sonntag (Video)

Ein bemerkenswerter Kommentar des NDR zur Beziehung der Gesellschaft mit den Landwirten. Sehens- und hörenswert.

https://www.facebook.com/christine.singer.98/videos/2329951103894197/?t=17

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97 Kommentare

  1. Eliane H. sagt

    @Bauer Willi
    Ja, es gibt diese Anlagen, passen gut unter die Spüle, bei Bedarf kann ich eine Bezugsquelle nennen, es gibt sie aber von mehreren Anbietern – und man muß nicht tausende von Euros dafür bezahlen.

    @Paulus
    Es mag wohl sein, daß Leitungswasser das bestüberwachte Lebensmittel ist, das reinste ist es heutzutage keinesfalls. Die Trinkwasserverordnung schreibt knapp 30 zu prüfende Parameter vor, dabei sind aber weder Mikroplastik noch Medikamente (Hormone, Schmerzmittel usw.) und viele andere Chemikalien. Wenn ich sehe, was sich die alten Leute in meiner Umgebung an Apothekenware reinschmeißen, das dann alles im günstigsten Fall wieder ausgeschieden wird, dann wird mir übel. Der Inhalt unserer dörflichen Kläranlage wurde über Jahrzehnte auf den Feldern verteilt, mitsamt dem Medikamentencocktail. Praktischerweise muß dieses Zeug, wenn es dann ins Trinkwasser gelangt ist, nicht geprüft werden. Es ist aber nicht so, daß das was nicht geprüft wird, deshalb auch nicht vorhanden ist. Wirkstoffe in Medikamenten wirken im Mikrobereich, da muß nicht allzu viel im Wasser sein um Wirkung zu erzeugen. Die Männer sollte es freuen, wenn sie mit weiblichen AB-Hormonen geflutet werden 🙁
    In nicht allzu langer Zeit wird es nicht mehr nötig sein, Ibu oder die Antibabypille einzunehmen, ein Schluck Leitungswasser sollte genügen.

    Was die Mineralstoffe angeht, in meiner Anlage ist nachgeschaltet eine Patrone, die dem Wasser wieder Mineralien zuführt in einer Dosierung, die mir genehm ist, aber alles andere hat die Membran nicht durchgelassen.
    Darüber hinaus ernähre ich mich mit Lebensmitteln, die nicht künstlich aufgepumpt sind, von da her kommen auch noch Mineralien und sonstiges was mir gut tut.

    Es ist schlimm, daß wir heutzutage schon so weit gekommen sind und nicht mehr einfach so an einer Quelle nen Schluck nehmen können. In meiner Kindheit vor mehr als 60 Jahren war diesbezüglich die Welt noch in Ordnung – denke ich zumindest.

    Ein netter Nebeneffekt: seit ich meine Zimmerpflanzen mit Osmosewasser gieße, wachsen die so ordentlich, daß es mich immer wieder erstaunt.

    • Eliane H. sagt

      Heute steht in meiner Zeitung, dass unsere Lieblingsministerinnen Julia und Svenja nach Brüssel pilgern müssen, um die zu hohen Nitratwerte in unserem Trinkwasser wegzubeten. Wer würde denn die Strafzahlungen bezahlen, wenn sie nicht überzeugend genug sind? Die Bauern, die ungestraft jahrelang Gülle importiert hatten und nicht schlecht daran verdienten oder wieder mal wir alle mit unseren Steuern?
      Manchmal kotzt mich die Selbstherrlichkeit der Vertreter der Landwirtschaftsindustrie an.

      Zurück zum Trinkwasser: Da bin ich mal wieder bestätigt, dass meine Trinkwasserreinigung mehr als nötig ist. Ich geh dann mal Filter wechseln……

      • Schmeckt gut sagt

        Eliane, bitte nicht alles glauben, was in den Medien verbreitet wird. Wir müssen in unseren Qualitätssicherungssystemen regelmäßig Wasserproben analysieren lassen. Über mehrere Jahren ergaben sich Nitratwerte zwischen knapp über 0 und 12 mg/ltr und unsere Brunnen sind über 4 Gemarkungen verteilt. Wie passen unsere Werte mit den veröffentlichten zusammen? Warum findet man nichts über Brunnen mit niedrigen Werten in Veröffentlichungen? Insgesamt sinken die Werte nähmlich. Auch hierüber wird oft falsch berichtet. Nur der Skandal zählt!

    • Thomas Apfel sagt

      Liebe Eliane H.
      Ich denke, dass Sie auch an Homöopathie glauben. in diesen Bereichen bewegen sich Medikamentenrückstände in unseren Gewässern im Grundwasser gehen sie gegen Null. Bei Homöopathie gilt der Satz: “Dein Glaube hat dir geholfen”. Vielleicht gilt auch im Umkehrschluss: “Dein Glaube hat dir geschadet”. Wirkliche Einflüsse gibt es aber z.B. in Indien. Dort haben Fließgewässer in der Nähe von Pharmabetrieben teils Anwendungskonzentrationen bei Antibiotika. Deshalb kommen auch 70 % der Erstreisenden nach Indien mit einem multiresistenten Keim im Körper zurück.
      Im Übrigen hat sich Jemand aus meinem Bekanntenkreis über eine solche Filteranlage einen Pilz zugezogen, an dem er letztlich vorzeitig verstorben ist.

      • Brötchen sagt

        Thomas Apfel das denke ich auch solche Anlagen sind gefährlich, wenn die nicht professionell betrieben und gewartet werden.
        Allein wegen Nitrat würde ich kein Wasser filtern.

      • Eliane H. sagt

        Oh, da hab ich anscheinend in ein Wespennest gestochen. Ich muss niemanden zu irgendwas bekehren – finde es aber ziemlich schlimm, wie durch geldgeile Machenschaften, in der Landwirtschaft, aber auch von woanders, unsere Umwelt ziemlich nachhaltig geschädigt wird. Solange aber jeder auf die anderen Übeltäter mit dem Finger zeigt, wird sich leider nichts ändern.

        Ein paar Leute in meiner Umgebung teilten sich mal die nicht unerheblichen Kosten für eine Trinkwasseruntersuchung bei einem unabhängigen Labor – unser *ganz tolles* Wasser schnitt da gar nicht gut ab und war Grund für die Anschaffung meines Wasserfilters. Ich hätte es auch viel lieber anders gehabt.
        Und jetzt klink ich mich aus diesem Thema aus, denn wie gesagt, ich bin kein Missionar, nur mir selbst verpflichtet.

        • Brötchen sagt

          Na dann ist ja gut, das sie hier ihren Frust ablassen, allein wegen ihrem tollen Filter spricht eher eine andere Sprache.

        • Schmeckt gut sagt

          Wieso Wespennest. Sie haben ihre Meinung und vertreten diese vehement. Das ist okay. Wie sieht es aber mit Leuten aus, die anderer Meinung sind. Sollten diese ihren Mund halten? Ich denke, dass wird nicht in ihr freiheitliches, tolerantes Weltbild passen.

          • Eliane H. sagt

            Selbstverständlich bin ich tolerant. Wer die Brühe aus dem Hahn trinken will, kann das gerne tun. Soll nur später keiner behaupten, es hätte keiner was gesagt…

            • Lady sagt

              Welche Werte in der “Brühe” sind denn aus ihrer Sicht zu hoch ?
              Und wie hoch sind sie, konkrete Zahlen könnten mehr aussagen als nebulöse Formulierungen.
              Hier veröffentlicht der Wasserversorger sehr umfassend, wie die Qualität des Wasser aussieht. Schon im eigenen Interesse.

              • Eliane sagt

                Gibt es bei der *umfassenden* Info ihres Wasserversorgers die Aussage IBU =null, Hormone=null? Würde mich wundern, aber ich lasse mich da gern belehren.

                • Lady sagt

                  Eliane, unser Wasser war nicht das Thema! Ich habe Sie um die Analyseergebnisse gebeten, die Ihnen ganz offensichtlich Sorge machen.
                  Aber eine Gegenfrage als Antwort ist auch eine Antwort.
                  Was machen Sie eigentlich mit dem “vielem” Abwasser, nutzen Sie das anderweitig? Nach meinem Verständnis funktioniert eine Osmose ja anders als ein Filter…
                  Übrigens: Ich lasse hier tatsächlich alle paar Jahre das Grundwasser testen. Gelegentlich auch mal eine richtig “große” Analyse. Im Pferdestall gibt es keinen Hauswasseranschluss sondern eine Versorgung über einen Tiefbrunnen. Und stimmt, “null” stand da nicht . Da stand für die Werte, die über die gesetzlich vorgeschriebenen für die Trinkwasserversorgung hinauseingen ein < und dann eine Zahl, die mein mathematisches Fassungsvermögen übersteigt.

                • Ehemaliger Landwirt sagt

                  In der Wasseranalyse von unserem Wasserwerk sind weder IBU, noch Hormone aufgeführt.
                  PSM-Wirkstoffe und Metabolite 0,00006 mg/L
                  bei einem Grenzwert von 0.0005 mg/L was nicht weiter verwundert, da der größte Teil des Einzugsgebietes intensiv Wein- und Obstbaulich genutzt wird.

            • Ehemaliger Landwirt sagt

              Sehr geehrte Eliane E.

              Mir ist leider nicht bekannt, wo ihr Wasser herkommt, ist es Quellwasser, Grundwasser oder Uferfiltrat, beim letzteren würde ich auch Mineralwasser vorziehen.
              Bei der Geldgeilheit ist die Frage, wer ist Geldgeil, die Betreiber der Kläranlagen, oder der Bauer der den Klärschlamm aus seinem Boden ausbringt. Zwischen 1990 und 95 habe ich als Ortsvorsitzender des Bauernverbandes mit dem Vorsitzenden des Abwasserzweckverbandes gestritten, er wollte den Klärschlamm in der Landwirtschaft unterbringen, ich sagte zu ihm, er solle in behalten. Obwohl kaum Industrie im Einzugsgebiet vorhanden war, kein Bauer nahm das Zeugs ab. Letztendlich wurde der Klärschlamm verbrannt. Medikamentenrückstände, einschließlich Hormone gehen immer noch in den Vorfluter, daran ist nicht die Landwirtschaft schuld.

        • bauerhans sagt

          wenn das trinkwasser nicht in ordnung ist,wendet man sich ans wasserwerk,die in der pflicht sind.

          • Eliane sagt

            @bauerhans
            Das Wasserwerk hat zu prüfende Parameter, die selbstverständlich eingehalten werden, oft durch Zumischung von anderem Wasser. Leider muss das Wasserwerk vieles, was ins Grundwasser läuft, nicht prüfen, tut es deshalb auch nicht mit der Folge, dass einiges Unerwünschte legal mit dem Wasser verteilt wird.

            Übrigens, mein Kerl trinkt nur gefiltertes hormonfreies Wasser mit ganz nettem Nebeneffekt für uns. Ich will den nicht missen.

        • Thomas Apfel sagt

          Liebe Eliane H.,
          meines Wissens liefern die Filterhersteller die Wasseranalyse, die die Notwendigkeit des Filters, der verkauft werden soll belegt, gleich selbst mit. Oder ist Ihre erwähnte Wasseranalyse an einem unabhängigen akkreditierten staatlich kontrollierten Labor durchgeführt worden ???

          • Eliane sagt

            Ja, das war ein unabhängiges Labor, schrieb ich bereits, und deshalb ziemlich teuer. Die Kosten teilten sich mehrere Leute, die alle die Nase voll hatten von den Halbwahrheiten der Wasserversorger.

          • Brötchen sagt

            Thomas das Problem ist die Mikrobiologie.
            Wir müssen jährlich auch Proben nehmen, daher weiß ich, dass es nicht ganz einfach ist, eine saubere Probe zu nehmen.
            Das heißt sterile Gefäße,Wasser lange laufen lassen und Hahn abflammen. Früher haben wir das selber gemacht, jetzt lassen wird das das Labor machen.
            Brauseduschen müssen vorher einen Tag in Desinfektionslösung.
            Sonst bekommen sie kein gutes Ergebnis!
            Meines Erachtens haben solche Anlagen einen viel zu geringen Durchfluss, durch den sich Keime anreichern können. Für den Fall, also Trinkwasser würde ich lieber Mineralwasser kaufen.
            Beim Kochen werden eigentlich recht viel abgetötet.

            Immer für Wasser zum Trinken, den Hahn etwas laufen lassen vorher.
            Auch Kaffemaschinen und Nespressomaschinen, die Tanks sind bei längerem Nichtgebrauch, trocken legen. Trocken vermehrt sich nichts.

            Die Vorsichtsmaßnahmen reichen eigentlich aus.
            Normale Wasserproben die gucken nur grob, ob coliforme Keime. Die anderen Keime werden in Massen da sein. Angabe in Logarithmus log 2 bis log 5

    • Paulus sagt

      Eliane H, nachdem sie mich mit bezügl. der Hormone mit der Nase darauf gestoßen haben, bilde ich mir ein, bei mir eine leichte Zunahme im Brustbereich festgestellt zu haben. Ich werde gleich mal zu einem Sanitätshaus fahren und die diskrete Frage stellen, ob es so etwas wie eng anliegende Brustbinden gibt, die man unauffällig unter dem Hemd tragen kann. Die Sache mit dem Sanitätshaus ist mir durchaus nicht unangenehm. Aber dann zu Hause …

  2. Paulus sagt

    Dieser vor Schmalz triefende Kommentar mag manchen Bauernseelen ja ganz gut tun. Ich frage mich allerdings, aus welchem Grund die Landwirtschaft immer noch mit bäuerlicher Idylle und möglichst vielen kleinen Familienbetrieben in Verbindung gebracht werden muss? Das ist ja ganz gut und schön und sicher auch wünschenswert. Als Verbraucher finde ich es auch ganz putzig so eine Kulisse vorzufinden, egal wieviel Arbeit, Schweiß und Sonstiges dahinter steckt und ob es wirtschaftlich ist oder nicht. Klatschmohn, Kornblumen und Kamillen in der Feldflur wünsche ich mir übrigens auch, da bin ich durchaus anspruchsvoll. Und wenn wir schon bei der Idylle sind, Hamster möchte ich auch noch. Der Einzige den ich je gesehen habe befand sich auf einem Floß auf dem Rhein, und war auf dem Weg nach Panama. In einem Kinderbuch, das durfte ich meiner Tochter abends häufig vorlesen.

    Als Staatsbürger bin ich an leistungsfähigen Betrieben interessiert, die im Stande sind ein vernünftiges Einkommen zu generieren. Nicht zuletzt um Steuern zu zahlen, Investitionen zu tätigen und Arbeitsplätze zu sichern, auch wenn es in der LW nicht allzu viele sind. Ich stimme Arnold Krämer zu, dass die LW weiterentwickelt werden muss, statt zu versuchen irgendeinen Zustand, welchen genau konnte mir noch keiner beantworten, zu konservieren.
    Es mangelt an verlässlichen Rahmenbedingungen, genauso wie für die übrige Wirtschaft auch. Wenn Betriebe, welcher Art auch immer, befürchten dass sich diese aufgrund unzuverlässiger politischer Vorgaben schnell ändern, sinkt die Investitionsbereitschaft, damit gleichzeitig die Innovation.

    Zwei kleine Beispiel für Schizophrenie hätte noch: Ein Herr Rukwied hat 31ct/l Milch als Zielvorstellung ausgerufen. Gleichzeitig behaupten die Kuhbauern, dass alles unter 40 ct/l nicht kostendeckend sei. Es gibt auch Verbraucher die so etwas lesen, und was bei denen haften bleibt kann man sich vorstellen.
    Wenn eine grüne Sarah Wiener ein Hofgut von 780 ha (?) übernimmt und putputput
    mit ein paar Hühnern macht wird das in den Medien positiv dargestellt. Jetzt stellt euch mal vor, ein ebenfalls in den Medien präsenter Bauer Willi würde mal eben die gleiche Anzahl ha von seinen Nachbarn übernehmen.

    Der Beitrag des NDR mag zwar durchaus wohlwollend sein; ich empfinde ihn als schwach, äußerst schwach.

      • Paulus sagt

        Die sich geschmeidig verhaltende Julia Klöckner macht zugegeben einen eher undankbaren Job und verschont, entweder aufgrund des Koalitionsfriedens oder mangels eigener Durchsetzungsstärke, ihre aggressive Schwester aus dem BMU.
        Nach der nächsten BT-Wahl wird sie wohl die Gebrauchtwagen ihres Gatten verkaufen. So als Model auf der Motorhaube eines Oldtimers macht sie sich ja ganz gut. Ist aber immer noch besser als das bevorstehende Schicksal eines Herrn Altmaier. Als Minister für Wirtschaft hat er es sich mit der derselben gründlich verschissen, und als Restauranttester kommt er auch nicht in Frage.

    • Ehemaliger Landwirt sagt

      Landwirtschaft hat sich immer weiterentwickelt, und wird sich immer weiter entwickeln.
      Die ländliche Idylle erfahren die Städter von den Hochglanzmagazinen und von den ländlichen Kochsendungen,wo im Vorspann die Familie bei der Weinlese am Tisch sitzt, reich gedeckt mit allerlei Köstlichkeiten.

      Die Realität sind belegte Brote, meistens im Stehen gegessen.

      Übrigens, bei der Wiener wird nie die 780 Hektare erwähnt, man könnte das Image beschädigen.

    • Arnold Krämer sagt

      Bäuerliche Idylle und kleine Familienbetriebe sind nur noch ein kleiner Ausschnitt aus dem, was heute Landwirtschaft darstellt. Diese ist organisiert in unterschiedlichen Rechtsformen, teilweise hochgradig spezialisiert, extrem arbeitsteilig ausschließlich Agrarrohstoffe produzierend, aber auch in einer Verarbeitungstiefe bis hin zum Endverbraucher wirtschaftend. Und erfolgreiche landwirtschaftliche Unternehmer erzielen nicht nur Einkünfte aus Landwirtschaft sondern daneben auch eine Reihe anderer Einkunftsarten (7 gibt es nach dem dt. Einkommensteuergesetz). Die amtlichen Statistiken, die Landwirtschaft betreffend, geben das alles nicht wirklich richtig wieder.

      In gewisser Weise reiten Berufsverbände (auch öko) und Agrarpolitik ein totes Pferd.

      In der Landwirtschaft gibt es sehr viele !!!! Unternehmerfamilien, die nennenswerte Einkommensteuerbeträge zahlen. Investieren tun sie fast alle und das vor Ort und nicht in der weiten Welt. Insofern haben sie eine nicht geringe Bedeutung für den ländlichen Raum. Da wird aber im Moment eine ganze Menge abgewürgt.

      Was die Diskussion zu den Produktionskosten in der Landwirtschaft angeht, kann man allen nur raten, die Klappe zu halten. Die jeweiligen Kostenstrukturen sind zum Teil extrem unterschiedlich und das sogar unabhängig von der Region, in der produziert wird,
      und das hat in vielen Fällen nicht nur mit den Betriebsleiterqualitäten zu tun.
      Jeder muss sehen, dass er durchs Loch kommt.

    • Mark sagt

      Sorry Paulus, aber diesmal liegts Du doch arg daneben. Von Schmalz triefend kann hier kaum die Rede sein. ImGrunde sagt er doch genau das was Du auch von Dir gibts. Landwirte sind in erster Linie Unternehmer und keine Kälbchenstreichler. Und er gibt dem BV eine Mitschuld an der falschen Idyllvorstellung von Landwirtschaft. Wohlwollend und Schmalzt triefend sieht anders aus.
      Natürlich muss sich die LW weiterentwickeln, das hat sie auch immer getan, machmal so stark, dass es ihr auf die Füsse fällt. Die Produktivitätsteigerung in der LW macht im Schnitt 2-3% pro Jahr aus. In dieser Höhe ist dann auch der Strukturwandel erforderlich. In Teilbereichen der LW (Milchvieh, Ferkelerzeugung) haben wir aber auch Phasen mit 4-6% Strukturwandel/Jahr. Wenn dies länger andauert haben wir es nicht mehr mit dem Strukturwandel zu tun, sondern mit Strukturbrüchen.

    • Inga sagt

      Da brauchst du nur die Fa. MÜLLER aus nehmen, da pflücken Oma und Kinder Erdbeeren und anderes Obst im Garten, machen diese auf das selbst hergestellt Joghurt und den gibt es wie weit auf der Welt zu kaufen?
      Schafft das seine Großfamilie?
      Vielleicht verkaufen die ja auch Eier von ihren Mistkratzerhühner von ihrem Familienbetrieb im selben Umfang?

    • Bauer Willi sagt

      @Paulus
      eigentlich richtet sich der Kommentar an die Bürger und Konsumenten… Kann man natürlich auch verdrängen…
      Ansonsten ein gut geschriebener Kommentar. Und ob Bauer Willi vom Nachbarn Land pachtet… In China ist gerade ein Sack Reis umgefallen…

      Zu Sarah Wiener und Joachim Rukwied äußere ich mich nicht. Finde bei nicht sehr glaubwürdig.

      • Der Brandenburgbauer sagt

        Moin Willi, was ich die letzte Zeit so über Sahra Wiener gelesen habe, besonders bei Keckel, hat mir doch gründlich die Augen geöffnett, was diese Person wirklich bezwegt.
        Ich sage nur Spaltung.

      • Der Brandenburgbauer sagt

        Moin Willi, Joachim Rukwied ist aus meiner Sicht ein getriebener. Der jeden Zweig der Landwirtschaft bedienen und kommentieren muß. Immer im Interresse der Betroffennen. Das ist sicher keine einfache Aufgabe. Zu Zeiten des Freiherren zu , Du weißt schon wen ich meine, war die Situation einfacher,überschaubarer und noch nicht mit dieser Öko und Biohysterie, die mittlerweile ganz Deutschland überrollt verseucht. Alles Schimpfen und alle Kritik über den DBV, bringt uns doch nicht
        weiter. Allen Kritiker gebe ich nur eine Empfehlung, mache es doch selbst.
        ( Den Zusatz “Du Klugscheißer”, vermeide ich mir hier einmal.)

    • Der Brandenburgbauer sagt

      Moin Paulus, man kann über den Beitrag verschiedener Meinung sein, aber dein äußerst schwach,akzeptiere ich nicht.

    • Herr Rukwied hat auch von 5.000 aufgegebenen Höfen jährlich als natürlicher Strukturwandel gesprochen.

      Frau Klöckner sprach nach Mercosur davon, die hiesigen Bauern müßten nur vor der Welle schwimmen.

      Und schon damals hat ein Herr Mansholt genauso eine GAP-Politik betreiben wolle, weg von Kleinbetrieben hin zu Großbetrieben, da diese niedrigere Produktionskosten hätten und effizienter arbeiten würden.

      Heute haben wir solche Betriebe zum Beispiel in Händen von Fielmann, Steinhoff, Dornier … und pleitegegangen, aber auch gruselig war KTG Agrar. Während Bonduell und Co. sogar eigene Landwirte malochen lassen in Ukraine und wer weiß wo, der Landwirt nur noch Arbeitnehmer.

      Sie vergessen dabei jedoch, daß Landwirtschaft mehr ist als das Erzeugen von Lebensmitteln. Landwirte sind oft noch der Kitt, der das Dorf zusammenhält. Hier werden sie mehrmals aktiv in Eigenregie, bauen Wartehäuschen an Haltestellen, übernehmen Aufgaben im kommunalen Bereich etc. Hinzu kommt auch noch, daß oft mehrere Generationen unter einem Dach leben, der familiäre Zusammenhalt stark ist, wo sonst die Jugend schnell das Weite sucht. Wobei das immer weniger der Fall ist mangels Nachfolge.

      Effizienz ist ja nicht das Problem, Effizienz, um immer mehr gegen immer niedrigere Preise produzieren zu müssen, das ist ein Problem! Irgendwie doch naiv anzunehmen, Verarbeiter und Handel würden die Kosteneinsparungen bei der Produktion nicht in den Preis einkalkulieren, oder (und wer nicht mithalten kann, muß weichen).

      Und wir können über Selbstmordquote unter europäischen Landwirten sprechen, über Bauernkindermobbing, über Mechanik vs. Chemie, Lebensmittel vs. Energiepflanzen oder was auch immer, doch am Ende ist die Frage doch: Was für eine Landwirtschaft ist für die Gesellschaft gut, nicht für die Wirtschaft … denn Letztere will nur viel und billig, dann brauchen die Löhne nicht steigen, damit man sich noch was zu essen leisten kann. War übrigens sogar auch ein Argument der SPD zu Anfangszeiten der GAP: Arbeiter sollen sich das Essen leisten können (statt bessere Löhne zu bekommen sozusagen).

      • Obstbäuerin sagt

        Eine Frage Herr Suhr, wie wollen Sie in dieser globalisierten Welt verhindern, dass der Handel meine teuer produzierten Äpfel (steigender Mindestlohn, reduzierte Möglichkeiten Schädlinge und Krankheiten zu bekämpfen, hohe Auflagen für die urbane Bevölkerung Insekten und Beikräuter zu pampern usw.) gegen billiger produzierte Ware, aus aller Herren Länder zu ersetzen. Welche Gesetze oder Regelungen stellen Sie sich vor – auch innerhalb Europas. Wie sich offene Grenzen bei einem großen Unterschied im Lohn-, Kosten- und Sozialgefüge auswirken, sehen wir hier an der polnischen Grenze jeden Tag.

      • Arnold Krämer sagt

        “Was für eine Landwirtschaft ist für die Gesellschaft gut, nicht für die Wirtschaft … denn Letztere will nur viel und billig, dann brauchen die Löhne nicht steigen, damit man sich noch was zu essen leisten kann.War übrigens sogar auch ein Argument der SPD zu Anfangszeiten der GAP: Arbeiter sollen sich das Essen leisten können (statt bessere Löhne zu bekommen sozusagen)”.

        1. Ist es möglich, einen wesentlichen Wirtschaftsbereich, hier die Landwirtschaft, anders funktionieren zu lassen als die übrige Wirtschaft?
        2. Wollen das die unmittelbar Betroffenen, die Landwirtsfamilien, eigentlich selbst, dass sie vom technischen Fortschritt ausgeschlossen werden?
        2. In Sachen Landwirtschaft war die SPD immer marktwirtschaftlich (mehr als die CDU) ausgerichtet, weil sie im Interesse ihrer früheren Wählerklientel (die sind ja mittlerweile fast alle von der Fahne gegangen) eine effizient wirtschaftende Landwirtschaft wollte. Ich zitiere hier noch einmal den einprägsamen Satz des früheren SPD-Staatssekretärs (Ldw.) in Schleswig Holstein, Manfred Merforth: “Wir wollen keine Quälbetriebe”. Heute, wo sie den Grünen hinterher läuft, gilt das scheinbar alles nicht mehr, auch wenn vereinzelt warnende Stimmen zu hören sind.

        • Elisabeth Ertl sagt

          Landwirtschaft funktioniert sowieso anders als die übrige Wirtschaft. Welcher Wirtschaftszweig bekommt so viele Subventionen? Landwrtschaft ist gewissermaßen halbstaatlich, man kann sie ebenso wenig ausschließlich dem Wettbewerb überlassen wie die Trinkwasserbereitstellung. Man kann es nicht riskieren, dass es irgendwann kein Essen bzw. Wasser mehr gibt, was bei anderen Produkten sehr wohl immer wieder der Fall ist, wenn sichs nicht mehr rechnet.

          • Brötchen sagt

            Elisabeth jeder Industriearbeitsplatz bekommt 1 Mio euro. bei Schaffung in D.
            Bei der LW ist das nur so, dafür gibt es extra einen Etat usw. Alles andere ist gut versteckt. Auch das ganze Gesundheitssystem ist teilweise die Lizenz zum Gelddrucken.
            oder nimm die Windkraftindustrie jeder Windradbetreiber bei uns zahlt ca. 40000 Euro Pacht pro Jahr an den Bodeneigentümer! Jetzt jammern die rum, das sich das nicht mehr rechnet. Welcher Bauer holt solche Summen vom ha runter? Mir fallen nur die Spargelanbauer ein.
            Oder nimm den ÖR Rundfunk, die bekommen pro Jahr ca. 8 Mrd euro,das ist in etwa der Etat eines kleine Bundeslandes wie BB.
            Außerdem geht ein grosser Teil der Förderung in D. In den ländlichen Raum, das hat nicht direkt mit LW. Prod. zu tun.

            • Stadtmensch sagt

              “40000 Euro Pacht pro Jahr an den Bodeneigentümer”
              Hammer!
              So wird das nix mit der Energiewende. Aber ich versteh schon. Eigentum ist wichtiger als gesellschaftliche Handlungsfähigkeit.
              Den Eigentümern (und ihren Erben) nützen ihr Rechstitel auch nichts mehr, sollten hier aus naheliegenden Gründen irgendwann “Turbulenzen” losgehen. Hier im Stadtgarten kann man sogar in tiefsten Friedenszeiten bei billigsten Lebensmittelpreisen nicht alles ernten, weil viel geklaut wird. Kürbisse durch den Zaun ranziehen und dann drüber heben 🙂
              Oder reinrennen schnell die Taschen mit Pflaumen voll hauen und zack – raus. Kann man daneben sitzen. Ich betrachte das als ein Studium. Bevor man deshalb in Misanthropie versinkt, sollte man kurz nochmal überlegen, wie oft einem auch geholfen wurde.

        • Lady sagt

          “1. Ist es möglich, einen wesentlichen Wirtschaftsbereich, hier die Landwirtschaft, anders funktionieren zu lassen als die übrige Wirtschaft?”

          Aus meiner Sicht ist Landwirtschaft sogar die Urform von Wirtschaft. Vor dem Beginn der modernen Volkswirtschaft war der Landwirt der Ökonom oder auch vice versa. Das drückt sich auch heute noch im Begriff Primärsektor aus. Und abgesehen von der gesamtwirtschaftlichen Betrachtung ist auch auf der betriebswirtschaftlichen Ebene da grundsätzlich kein Unterschied , sektorale oder branchentypische Besonderheiten gibt es überall. Und – hier stand es oft genug- „die“ Landwirtschaft gibt es eben nicht, sie ist in vielen Aspekten stark unterschiedlich. Die Möglichkeiten einer politisch sinnvollen Unterstützung kommen da an Grenzen.

          Misslich ist natürlich für die Landwirtschaft, dass ihre Bedeutung – gemessen am Beitrag zur Wertschöpfung, Beschäftigungszahlen usw.- mit dem Entwicklungsstand einer Volkswirtschaft/ steigendem Wohlstand abnimmt , zunächst sehr stark und dann irgendwann auf recht niedrigem Niveau verharrend. Auch wenn wir alles essen müssen und wollen. Das ist vielleicht auch ein Grund , warum viele Menschen in der Landwirtschaft eher etwas Bodenständiges erwarten, im Sinne von wenig Wandel, wenig Technologie. Und dann auch enttäuscht sind, wenn der Bauer an der MATIF handelt und nicht mit dem Nachbarn um den Preis eines Ochsen feilscht.
          Wahrgenommen wird hingegen in der Bevölkerung, dass Landwirtschaft ohne Subventionen nicht auskommt. Oder vielleicht besser , eine gesellschaftlich gewünschte Landwirtschaft, die Versorgungssicherheit garantiert, Standards beachtet usw.
          Und deswegen möchten alle mitreden. Das ist auch verständlich, setzt aber ein Mindestmaß an Information voraus. Und da wird es dürftig. Weil es auch nicht in der breiten Öffentlichkeit kommuniziert wird. Die Gesellschaft hat doch keine Ahnung, was alleine etwa die Sicherung der Versorgung – wenn sie denn gewünscht ist, kann man natürlich durchaus diskutieren- an Steuergeldern kosten würde. Dazu dann weiter Aspekte, Umwelt- und Naturschutz, Ressourceneffizienz, Pflege der Kulturlandschaft usw. . Aber dann wird es komplex, der Bürger schaltet ab. Förderung kleinbäuerlicher Strukturen klingt netter und ist einfacher zu begreifen. Ob damit wirklich irgendeinem Ziel gedient ist, wird zur Nebensache. Und ob die Hauptbeteiligten – die Landwirte- überhaupt wollen, will eh keiner wissen.

      • Lady sagt

        “Was für eine Landwirtschaft ist für die Gesellschaft gut, nicht für die Wirtschaft … denn Letztere will nur viel und billig, dann brauchen die Löhne nicht steigen, damit man sich noch was zu essen leisten kann. ”

        Sorry, Christian, aber diese Aussage wird unserer Wirtschaft nicht gerecht. Viel und billig machen andere Länder. Diese Stufe haben wir längst hinter uns gelassen. Was ist überhaupt für Sie Wirtschaft? Industrielle Produktion?
        Gucken Sie mal bei einem mittelständischen Machinenbauer rein. Der kann alles, aber nicht viel und billig. Wie wir in der Landwirtschaft auch nicht. Effizient heißt nichts anders als Verschwendung zu vermeiden, sparsam umgehen mit knappen Ressourcen. Wie immer die heißen mögen.

        • Lady sagt

          Maschinen baut der natürlich!
          Willi, haben wir Chance, nachträglich zu editieren? Oder habe ich da etwas übersehen?

          • Brötchen sagt

            Nein das geht nicht, wurde abgestellt, weil das Probleme gibt. Der Beitrag ist gut lesbar! Schöne Bereicherung hier!

            Übrigens das obige Zitat zeigt von völliger Unkenntnis. Dt. Produkte sind in China sehr beliebt, wegen der hohen Qualität Standards.

          • Bauer Willi sagt

            Leider nein. Das ging früher mal. Aber das mussten wir abschalten, weil es ständig “Störungen im System” gab.

    • Inga sagt

      Aber besagt doch die Wahrheit an unsere Mitbürger, die die Weiterentwicklung der Landwirtschaft in den letzten 80 Jahren nicht mitbekommen haben. Vor 80 Jahren waren die Omas im Landjahr, die haben viel zu erzählen. Es hat sich in allen Bereichen geändert. Das muss man wissen, um in den Bereich urteilen zu wollen, denke ich.

      • Brötchen sagt

        ja klar und wie hatten Schularten Unterricht, utp und ESP Unterricht.
        utp= Unterricht techn. Produktion.
        hatten wir in der 8. Klasse bei der Bahn. eine eisensäge, einen aschekasten und einen feuerhaken gebaut. feilen, bohren, gewindeschneiden, bieten. blechbearbeitung und techn. zeichnen.
        esp=Einführung in die soz. Produktion.
        hatten wir bei der energieversorgung. starkstromtechnik, drehstrom wie wird eine leuchstoffröhre verdrahtet und eine natriumdampflampe. Schaltungen.
        in der 11 Klasse beim Bau.. .mörtel und Beton, Verbände beim mauern und auch praktisch gemauert. und noch viel mehr hatten wir. Frage mal was die heute haben. meine Tochter weiss nicht, was ein maulschlüssel ist. gut bin ich auch dran schuld.;)

  3. Friedrich sagt

    @Arnold Krämer.
    Weniger Bürokratie . Das ich nicht lache. Wir haben gerade die Düngeverordnung bekommen mit kräftig Papierarbeit und vor einigen Tagen habe ich den Aktionsplan zum Schwanzkupieren der Schweine per Post bekommen. Das Gesetz ist noch nicht verabschiedet , aber im vorauseilenden Gehorsam sind die Veterinärämter schon am umsetzen . In welcher Welt leben sie denn ? Habe in den letzten dreißig Jahren noch nie erlebt , daß die Bürokratie weniger wurde , sondern immer mehr, damit immer mehr studierte Leute ordentlich Arbeit haben um die wirklich Erwerbstätigen zu ärgern. Von den 43 Mill. Sozialversicherungspflichtigen in Deutschland , sind doch heute nur noch 15 Mill. in der Produktion , die den Laden hier am laufen halten. Also Einer arbeitet und Zwei weitere müßen mit durchgeschleppt werden . Dazu kommen noch die Kinder und Rentner. So ist das doch klar , daß die Mittelschicht schrumpft. Da bleibt nichts mehr über. Außerdem verteilt die EZB das Geld von Unten (99,6%) nach Oben (0,4%). Auch kann es nicht sein , daß die Beamten 72% und die Erarbeiter nur 48% an Rente bekommen. Merken sie was ? Hier schreit so einiges zum Himmel.

    • Brötchen sagt

      Friedrich wenn angesagt wird, es wird weniger , wird es mehr!

      Bei dem Artikel über den “Feldschwarm” stand. “Wir können dann bei jedem Brot sagen auf welcher Fläche das Getreide gewachsen ist.

    • Arnold Krämer sagt

      Der Text aus dem Koalitionsvertrag lautet:…………bürokratische Belastungen…. untersuchen……..
      Beachten Sie bitte auch wer da untersuchen soll.
      Über die Erfolgsaussichten habe ich mich ganz bewusst nicht geäußert.
      Außerdem habe ich hier in diesem Blog schon des Öfteren geäußert, dass die Landwirtschaftspoltitik dringend eine Resettaste benötigt.
      Und wenn Sie und alle anderen Mitleser etwas mehr über Bürokratie und Bürokratiekosten in D wissen möchten, dann gehen Sie einmal auf die nachstehende, sicher den allerwenigsten bekannte Internetseite
      https://www-skm.destatis.de/webskm/online/
      Viel Spaß beim Lesen.

  4. Altbauer Jochen sagt

    Es scheint ja noch Menschen zu geben die nicht nur
    über die Landwirtschaft herfallen sondern begreifen
    das es nur miteinander, und füreinander weitergehen kann.
    -wie übrigens in allen Lebensbereichen.
    Deutschland muss nicht übers Ziel hinausschießen sondern
    sich über Weg und Ziel einigen.
    Ein Ziel das auch Bauern eine Zukunft bietet.
    Und die EU sollte ihren 27 Völkern Respekt für IHRE
    Kultur und Lebensweise entgegenbringen und die Regelungen
    auf ein notwendiges Mindestmaß beschränken.

    • Ich vermisse auch oft, daß man sich ein Ziel setzt, zum Beispiel bei Ertragshöhe und Tierhaltung (oder als Verbraucher dasselbe beim Konsum, einkaufen mit Einkaufsliste statt Bauchgefühl sozusagen), und dann einfach als ganze Gesellschaft dieses Ziel anstrebt. Es geht immer nur mit Komparativen, Steigerung von wegen höher, schneller, weiter, mehr. Wären meine Ernährungsgewohnheiten so, wäre ich breiter als ich hoch bin.

      Mit Bedauern sehe ich, wie Landwirte auf Lebensmittelproduktion reduziert werden, oft als Sündenbock hingestellt werden und nicht selten nicht mal in der Lage sind, so zu wirtschaften, wie sie es selbst gern hätten, weil die Daumenschrauben immer weiter angezogen werden … Wenn ein Landwirt seinen Hof vorstellt und sich selbst schämt dafür, daß er Spaltböden hätte, während man zu dritt 160 ha bewirtschaftet, niemand krank werden darf sozusagen, Kredit für Biogasanlage (laut Aussage 1,5 Millionen Euro) oder ähnliches im Nacken, dann paßt das einfach nicht mehr. Vor allem wenn man bei einem Hofrundgang mitmacht und andere Männer nur scharf darauf sind, mal den Traktoren zu sehen oder draufzusitzen … (okay, mein Sohn durfte mitfahren, fand er super, mir war das persönliche Gespräch jedoch wichtiger mit dem Hofeigentümer).

      Aktuell hat es was von Reise nach Jerusalem, jeder hofft, noch einen Platz zu ergattern, aber am Ende gehen die meisten leer aus. Leider soweit, daß auch Mißgunst unter Landwirten – sind ja nicht selten auch konkurrierende Unternehmer – ihnen selbst zum Verhängnis wird.

      Wie überall in der Gesellschaft: Jeder kämpft nur noch für sich selbst 🙁

      Ich bin nur ein einfacher Verbraucher, der ein Gegengewicht gegenüber ignorantem Konsum darstellen möchte, dessen Kinder auch im Hinterhofgarten zumindest ein Stück weit lernen sollen, was woher kommt. Doch wenn Sie mögen, schreiben Sie mir gern (wie auch jeder andere) an christian_suhr@t-online.de; ich teile alles an Infos mit allen, die was ändern wollen, ob Landwirte hier vor Ort, hier im Forum, bei Facebook, politisch oder ähnliches.

      Hier politisch was von mir zum Thema Glyphosat:
      https://www.nwzonline.de/grossenkneten/huntlosen-landkreis-diskussion-herbizid-wird-zum-politikum_a_50,2,3659496712.html

      Zitat: Wenn der Einsatz von Glyphosat verboten werden sollte, stellt das die Landwirte vor eine neue Situation und die Frage nach Alternativen. „So darf auch mit einem Verbot die Politik sich nicht der Verantwortung entziehen, die Landwirte bei der Umstellung zu unterstützen“, meint Suhr. Eventuell damit verbundene Probleme, wie selektive Herbizide oder Kosten, beispielsweise beim Pflügen, müssen beachtet werden.

  5. Friedrich sagt

    Es ist bemerkenswert und lobenswert wenn von den ÖFFis mal so ein Kommentar kommt . An sonsten kippen die ja nur Dreck über uns. Das die Rahmenbedingungen für die Agrarwirtschaft nicht stimmen kann man an der Hofaufgabequote sehen. Trotz O Zinsen hören Jahr für Jahr mehr Betriebe auf , wie der biologisch-technische Fortschritt ist . Der liegt bei rd. 2% . es hören aber 3 – 10% je nach Jahr der Betriebe auf. Dies ist auf die Meinungsmache, Bürokratie ohne Ende und die sehr schlechten Agrarpreise bei hohen deutschen Standortkosten zu sehen. Die unternehmerische Freiheit und das gilt für die ganze Wirtschaft , ist dermaßen eingeschränkt , daß fast keine Luft mehr zum Atmen vorhanden ist. Wenn man mal 40.000 Gesetze streichen würde , dann brauchte man auch keine O Zinspolitik um die ganze Wirtschaft in Schwung zu bringen. Was sagte mir neulich ein Chef von einem großen Futtermittelwerk : “Bei den vielen Gesetzesvorgaben , ist es garnicht möglich immer Gesetzeskonform zu arbeiten , denn dann müßten wir hier einen Juristen einstellen.” Das Zwangskorsett der EU ist inzwischen so stark , daß im Staat Israel mehr neue Unternehmen entstehen , als in der ganzen EU. Was wir brauchen ist ein Resetknopf zu drücken auf das Jahr 2000 und alles an Gesetzen von da an streichen. Nur das würde hier alles wieder in Gang bringen.So lange EU und unsere Regierung alle Hilfstruppen , wie NGOs und alle staatl. Stellen , sowie die Medien für ihre Vorhaben nutzt , wird die Zukunft unseres Gemeinwesens nicht besser werden , sondern in den Niedergang kommen.

    • Arnold Krämer sagt

      @ Friedrich
      Die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe geht in D schon seit vielen Jahren ziemlich konstant um rund 2 % jährlich zurück, mal etwas mehr und mal etwas weniger und in den Veredlungsregionen tendenziell weniger als in den Ackerbauregionen.
      3-10 %, das waren Zahlen aus den Jahren des Wirtschaftsbooms in den Sechzigern. Die Gründe für die Betriebsaufgaben sind sehr vielfältig, das habe ich hier detailliert an anderer Stelle schon mal beschrieben. Abgesehen von plötzlichen Schicksalsschlägen kommt da immer das Eine und das Andere zusammen und die Bürokratie ist auch Teil dessen, was das Fass dann zum Überlaufen bringt.

      Übrigens hat die Bundesregierung in ihrer Koalitionsvereinbarung zumindest eine Überprüfung der Bürokratie in der Landwirtschaft vereinbart:
      „Wir werden in Zusammenarbeit mit dem Statistischen Bundesamt, Ländern, Kommunen und landwirtschaftlicher Praxis die bürokratische Belastung von landwirtschaftlichen Betrieben durch bestehende Informationspflichten untersuchen mit dem Ziel, weniger Bürokratie und mehr Effizienz für eine marktfähige und nachhaltige Landwirtschaft zu erreichen.“ (Arbeitsprogramm Bessere Rechtsetzung und Bürokratieabbau 2018, II Nr. 21).
      Was daraus wird, schauen wir mal.

      • Brötchen sagt

        Gerade eine zahl in der Fleischwirtschaft gelesen 46 % weniger Betriebe in Dänemark. Bezugbasis stand nicht bei. Schweinebetriebe.

      • Elisabeth Ertl sagt

        Das Problem beim Rückgang der Betriebe ist genau das: dass die Leute eben keinen Bezug mehr zur Landwirtschaft haben und als politisch relevante Mehrheit undurchführbare Forderungen stellen. In Österreich wird jetzt in linken Kreisen der Neid geschürt, dass 88% des Lebensraumes den 3,5% Bauern und Forstwirten gehört. Dass da anlässlich des Kuhurteils einige Almbauern ihre Flächen für den Tourismus sperren wollten, hat in der urbanen Bevölkerung Panik ausgelöst. Es ist eine Horrorvorstellung, wenn 60% der Bevölkerung Verfügungsgewalt über nur noch 11% der Fläche haben sollen. Wenn man sie aber überall hinlässt, dann zeigen sie ein haarsträubendes Verhalten bis hin zu Trampelgate. In irgendeiner Form müssen die Leute wieder mehr in die Landwirtschaft einbezogen werden, sei es durch SoLawi oder durch Zugangsschwellen zum alpinen Lebensraum in Form von Führungen, wo Gelegenheit ist zu kritischen Fragen zur Landwirtschaft etc.

      • Eckehard Niemann sagt

        Herr Krämer: “… kommt da immer das Eine und das Andere zusammen…”
        Wahrlich eine glänzende agrarökonomische Analyse der Gründe für das Höfesterben bzw, das Höfe-Verdrängen…

        • Arnold Krämer sagt

          Herr Niemann, Ihre Beiträge hier werden immer schwächer.
          Am 7. August habe ich in der Diskussion um den Beitrag „Wir wollen die Bauern retten“ in einer Antwort auf Herrn Suhr die vielfältigen Gründe für Betriebsaufgaben dargestellt. Und darauf habe ich auch heute hingewiesen. Ich muss das nicht immer detailliert wiederholen, da ich davon ausgehen kann, dass die Masse der Leser regelmäßig bei Bauer Willi „reinschaut“.
          Sie sollten sich also etwas mehr Mühe geben, wenn Sie meine Aussagen kritisieren wollen.

  6. Elisabeth Ertl sagt

    15% für Lebensmittel ist die Schmerzgrenze des Volkes, da kommt kein Politiker drüber. Nun, Herr Suhr – Ihr Verbesserungsvorschlag.

    • Brötchen sagt

      Ist so Elisabeth und er sagt will!
      Und nun rechnet mal die Endpreise aus und dann sagt dem LW wie viel Tiere er halten darf!

      so und dabei haben wir noch nicht angefangen unangenehme Dinge zu diskutieren, ein krankes Tier und die Tötung eines Tieres.
      Wenn ein Wolf ein Tier angeht, wird das regelrecht zerfetzt, wenn es Glück hat, àstirbt es schnell, wenn nicht geht das noch Stunden. oder wird bei lebendigem Leibe aufgefressen.

      So nun bitte es dazu ein Kommentar.

  7. Christian Bothe sagt

    Ein toller und realistischer Kommentar vom NDR nach den vielen Fake news…Dass es noch solche Journalisten gibt? Scheinbar eine Wiedergutmachung des öffentlich rechtlichen Rundfunks gegenüber unseren stark gebeutelten Landwirten.

  8. Mark sagt

    Leider ist dieser nüchterne Kommentar eine rühmliche Ausnahme im Hinbick auf die Unmengen an Meldungen in der letzen Woche, in denen die Landwirtschaft quasi an allem Schuld war. Möglicher Weise war dies selbst Ohmstedt zuviel.

    • Brötchen sagt

      Mark die müssen ja auch ihre Reputation retten in der Zeit wo diese ganze herde verrückt spielt. Das ist doch nicht mehr normal! Solche gibt es da auch, die wissen was wirklich los ist und die habe ich auch schon erlebt.

  9. Arnold Krämer sagt

    Nach jahrelangem medialem (einseitigem und teilweise verlogenem) Dauerfeuer gegen die konventionelle Landwirtschaft kommt dieser Kommentar vermutlich zu spät. Die Wirkungstreffer weit in die Gesellschaft und die Gruppe der politisch Verantwortlichen hinein waren schon recht zahlreich.
    Trotzdem tut es ja ganz gut, so etwas aus dem Hohen Hause des NDR zu hören.

    • Brötchen sagt

      Es sind doch aber schon wieder Untertöne dabei, die mich veranlassen zu denken: er hat es doch nicht wirklich begriffen.

      Z.b. der Verbraucher KANN! nicht 50 % seines Einkommens für Lebensmittel ausgeben, selbst 30% kann er nicht! Er muss Müll bezahlen, Abwassers wasser, gas, gez und er muss ein Auto finanzieren, um zur Arbeit zu kommen.

      Und das mit dem Umgang mit Tieren hat er auch nicht begriffen…die meisten hier fixst oder triggert das nicht an, weil die keine Tiere haben. Mit Tieren ist das nicht so einfach, man muss da manchmal Entscheidungen treffen, da steht man manchmal schon in Augen deren die im Fernsehen grosse Worte schwingen……

      Die müssen ja nichts unangenehmes machen, in ihrer Fernsehwohlfühloase.

      • Arnold Krämer sagt

        Auch wenn man nicht jedes Wort des Kommentators auf die Goldwaage legen sollte: Verräterisch oder zumindest nachdenklich stimmend ist dann doch sein vorletzter Satz, dass man Landwirtschaft neu denken müsse. Das klingt dann doch wieder nach Agrarwende. Aber in der Landwirtschaft muss nichts gewendet werden. Sie muss weiter entwickelt werden und da wo es Fehlentwicklungen gab und gibt, muss man diese korrigieren, zielgenau und mit den passenden Instrumenten. Nicht weniger aber auch nicht mehr. Aber wir Deutsche können wohl nicht anders und müssen vermutlich immer übers Ziel hinaus schießen.

          • Ehemaliger Landwirt sagt

            Es wird Zeit, dass wir gemeinsam mit den Bauern Landwirtschaft neu denken und dass wir ehrlich mit denen umgehen, die unsere Mittel zum Leben produzieren.

            Das ist der Wortlaut.

            Für mich ist es ein Aufruf, endlich mal mit den Bauern und nicht nur über die Bauern zu sprechen und dass man die Argumente auch anhört, warum die Landwirtschaft so wie heutzutage betrieben wird.

            Die Masse der Bevölkerung ist so weit weg von der Landwirtschaft, dass sie jedem Rattenfänger mit unqualifizierten Äußerungen hinterher laufen.

            • Lady sagt

              Aber ist nicht genau das unser Dilemma:
              Wir empfinden es schon als wohltuend, als Fortschritt, überhaupt gefragt zu werden!
              Normalerweise sollte doch professionelles Wissen den Takt vorgeben und nicht die Geschichtenerzähler.

        • bauerhans sagt

          “..dass man Landwirtschaft neu denken müsse.”

          ich denke landwirtschaft täglich neu!

      • bauerhans sagt

        ” in ihrer Fernsehwohlfühloase.”

        da haste einmal 17 soundsoviel beitrag fürn betrieb für drei monate vergessen,schon zahlste 50% mahnaufschlag,sofort vollstreckbar.

    • Ehemaliger Landwirt sagt

      Die Saat der negativen Stimmung gegen die konv. Landwirtschaft ist aufgegangen und in den Köpfen der Bevölkerung nicht so schnell verschwinden, wie sie in ihrem Beitrag auch erwähnen.
      Sicherlich werden die Kinder auf den landwirtschaftlichen Betrieben, der Landwirtschaft der Rücken zu kehren, nicht mit einem positiveren Bericht im TV ändern.

    • Günter Reichard sagt

      @Arnold Krämer: “Nach jahrelangem medialem (einseitigem und teilweise verlogenem) Dauerfeuer gegen die konventionelle Landwirtschaft kommt dieser Kommentar vermutlich zu spät.”
      Mit dem Kommentar ist meiner Meinung die gesamte Bauernschaft gemeint.
      Es wird Zeit, dass sich die Bauern wieder darauf besinnen, dass es nur gemeinsam gehen wird.
      Ich bin konventionell und bewundere aber jeden, der den Mut hat, andere Wege zu gehen.
      Viele Grüße aus Südtirol Günter

  10. Oberländer sagt

    Da hast Du was schönes zum Wochenende gefunden.

    Das lässt einen Moment die Zustimmung der grün/schwarzen
    in dieser Woche zum Volksbegehren vergessen , aber nur
    für einen Moment.

    Ein schönes Wochenende Euch allen.

  11. Walter Parthon sagt

    Ministerin Svenja Schulze: Klima schützen, Leitungswasser trinken
    Es ist überall zu haben, kostet wenig und die Qualität stimmt. Leitungswasser ist aus Sicht von Umweltministerin Schulze das Mittel der Wahl gegen Durst – auch mit Blick auf den Klimaschutz
    Das Wasser aus dem Hahn in Deutschland sei “einwandfrei”, sagt sie. “Wer Leitungswasser trinkt, spart Geld, Energie und unnötige Verpackungen.”

    • Eliane H. sagt

      Alles gut und schön mit dem Leitungswasser. Da sind ja nicht nur die durchgespülten Nitrate drin, auch Medikamente, Hormone, Mikroplastik usw.
      Und ja, ich trinke Leitungswasser, aber erst, nachdem es durch meine Umkehrosmoseanlage unter der Spüle gelaufen ist.
      Im übrigen, hab diese Seite heute erst entdeckt und bin begeistert, tolle kritische Beiträge, super Kommentare – heutzutage eine Seltenheit

      • Bauer Willi sagt

        Von einer Umkehrosmose-Anlage in der Küche habe ich noch nie gehört: Erzähl mehr davon. Bringt das was? Und wenn ja, was bringt es?

      • bauerhans sagt

        leitungswasser ist doch trinkwasser und da ist nur ein bisschen von allem drin,auch chlor,sonst würds doch nicht schmecken!

      • Paulus sagt

        Es ist immer wieder erstaunlich was man den Leuten so alles verkaufen kann.
        Durch Umkehrosmose werden dem bestüberwachten und reinsten Lebensmittel nur leider die lebensnotwendigen Mineralstoffe entzogen. Der pH-Wert von ca. 5 geht Richtung sauer, ist jetzt auch nicht so toll. Ich würde es doch lieber gleich mit Aqua dest. versuchen, selbstredend nicht die Suppe für Bügeleisen aus dem Baumarkt, sondern die zertifizierte Laborqualität. Das ist absolut clean, trinken würde ich trotzdem nicht. 🙂
        Osmosewasser wird für bestimmte industrielle Prozesse, in der Raumfahrt und in U-Booten verwendet. Bei den letztgenannten Anwendungen werden die Besatzungen zum Glück mit Mineralstoffen in Form von Pillen versorgt.

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