Bauer Willi
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Vom Umgang mit der Wahrheit…

Die Rheinische Post hat ja vor einigen Tagen darauf hingewiesen, dass es in Deutschland derzeit keine Hinweise auf steigende Nitratwerte im Grundwasser gibt. Sie korrigierte damit ihre eigene Berichterstattung vom 8. August, in der mit Verweis auf eine kleine Anfrage der Grünen bei der Bundesregierung unterstellt worden war, die Messwerte seien zwischen 2013 und 2017 um fast 40 Milligramm pro Liter gestiegen. Oliver Krischer hatte das lauthals in den Abendnachrichten verkündet. Jetzt könnte man die Sache mit der Korrektur der RP (und des Hessischen Rundfunk) natürlich auf sich bewenden lassen. Wenn, ja wenn…

Gerade bei Landwirtschaftsthemen haben Trickserei und Schummelei der Grünen System. In schöner Regelmäßigkeit tauchen in den Medien Zahlen, Daten und Behauptungen auf, die sich bei näherer Betrachtung als schlichtweg falsch, stark verzerrt oder als völlig unrealistisch herausstellen.

So hatte Katrin Göring-Eckhardt behauptet, „das der somalische Hühnerbauer zu uns kommt, weil wir mit unseren Exporten deren Märkte kaputtmachen. Nachdem sich herausstellte, dass Deutschland von 2010 bis 2015 überhaupt keine Hühner und auch keine Teile davon nach Somalia exportiert hat, änderte sie ihre Aussage.

Weiter geht es mit der Aussage zu Glyphosat in der Muttermilch. Die Fraktion der Grünen hatte unter eigenen Mitarbeiterinnen Proben untersuchen lassen, wobei schon die Analysemethode zweifelhaft war. Die Süddeutsche Zeitung hatte nachhakt und herausgefunden, dass der Labortest ungeeignet ist. Nachdem dann noch das BfR Reihenuntersuchungen veranlasste, in denen keine Nachweise gefunden werden konnten, wurde das Thema wieder fallengelassen. Eine offizielle Richtigstellung erfolgte nicht.

Eines der prominentesten Beispiele stammt aus dem Mai vergangenen Jahres. Auf Initiative des grünen Bundestagsabgeordneten Markus Tressel hatte die Bundestagsfraktion der Partei eine Nachricht veröffentlicht, in der behauptet wurde, die Trinkwasserpreise seien zwischen 2005 und 2016 um 25 Prozent gestiegen (mittlerweile korrigiert, ohne dies kenntlich zu machen). Als Schuldigen hatte die Fraktion die „Agrarindustrie“ ausgemacht, die mit zu viel Gülle das Grundwasser verunreinige. Auch hier rechneten die Grünen aber falsch und übersahen, dass das Statistische Bundesamt zwischenzeitlich die Art der Auswertung verändert hatte. Das Amt sah sich daraufhin genötigt, in einer Pressemitteilung darauf hinzuweisen, dass die Steigerung nur bei 17,6 Prozent lag und damit fast exakt auf dem gleichen Niveau, wie die allgemeine Preissteigerung von 16,1 Prozent. Zahlreiche Medien übernahmen trotzdem ungeprüft die falsche Darstellung der Grünen und auch seriöse Medien wie die Tagesschau, die FAZ, die Süddeutsche oder das ZDF übernahmen die falsche Zahl von 25% Preissteigerung.

Einen Blick wert ist auch ein Antrag, den die Bundestagsfraktion der Grünen zusammen mit führenden Politikern der Partei wie Annalena Baerbock, Oliver Krischer oder Renate Künast Anfang 2018 im Bundestag eingebracht hatte. Er hatte das Ziel „Pestizide jetzt wirksam zu reduzieren“. So hoben die Antragsteller hervor, „auf deutschen Äckern“ würden „50 Prozent mehr Pestizide als 1995 eingesetzt.“ Was sie verschwiegen: Der statistische Anstieg ist vor allem auf inerte Gase zurückzuführen, die bei der Lagerung von Erntegut in Silos verwendet werden. Mit keinem Wort erwähnten sie auch, dass der ökologische Landbau die Verwendung von Pflanzenschutzmitteln zwischen 2004 und 2015 mehr als verdoppelt hat und so zum statistischen Anstieg beitrug.

In die gleiche Kerbe wie die Grünen schlug übrigens im Juli 2018 sogar das Umweltbundesamt. Zwischen 1994 und 2015 sei der Absatz von Pflanzenschutzmitteln deutlich gestiegen, so die Umweltbehörde. Erst nachdem der Industrieverband Agrar auf die Ungereimtheiten hingewiesen hatte, korrigierte das Amt seine Darstellung. Die Wahrheit ist: Pro Hektar sind die Wirkstoffmengen beim Pflanzenschutz in den vergangenen Jahren deutlich zurückgegangen.

Auf der Homepage der Grünen Bundestagsfraktion erklären diese aktuell, dass die sommerliche Blaualgenplage auf die „Übergüllung” der Felder durch die “industrielle Landwirtschaft” zurückzuführen ist. Richtig ist, dass sich diese bei hohen Wassertemperaturen und Stickstoffmangel im Wasser besonders stark ausbreiten. Im Winter verschwinden die Blaualgen (Bakterien) wieder.

Nun könnte man hoffen, dass die Grünen irgendwann etwas aus diesen Peinlichkeiten lernen und sensibler mit Zahlen, Daten und vor allem Fakten umgehen. Ein Hinweis, dass wir darauf vermutlich vergeblich hoffen werden, lieferte Renate Künast erst vor wenigen Tagen in einem Interview mit Zeit Online. Wie genau ihre im Netz viel diskutierte Behauptung zustande kam, der Atomunfall von Fukushima sei auf den Klimawandel zurückzuführen (wurde nachträglich von der Redaktion mit Hinweis auf einen „Transkriptionsfehler“ (?) korrigiert), werden wir wohl nie erfahren. Viel interessanter fand ich allerdings Künasts Forderung, „Pestizide in der Landwirtschaft wirklich“ abzuschaffen. Es sei „höchste Zeit“. Leider sagt sie kein Wort dazu, wie denn die Alternative aussähe, kein Wort dazu, dass der Verzicht nach wissenschaftlichen Berechnungen Ernteausfälle von etwa 30 bis 40 Prozent zur Folge hätte und vor allem natürlich auch kein Wort dazu, dass auch der ökologische Landbau in Deutschland tausende Tonnen von Pflanzenschutzmitteln einsetzt – darunter durchaus problematische Stoffe wie Kupferhydroxidverbindungen, Kaliumhydrogencarbonate, Pyrethrine, Eisen-III- Phosphate und Schwefelverbindungen. Dass das biologische „Pestizid“ Spinosad ein wirklicher Allround-Insektenkiller ist, hatte ich ja schon in einem früheren Post erläutert.

Nach derzeitigen Umfrageergebnissen ist davon auszugehen, dass eine nächste Bundesregierung nur unter Beteiligung der Grünen möglich ist. Da mir bisher kein Fall bekannt ist, in der Robert Habeck einer Falschaussage überführt worden wäre, setze ich alle Hoffnungen auf ihn. Überhaupt darf man dann auf die Verteilung der Ministerien gespannt sein. Wer das BMEL und BMU besetzen wird, dürfte ja wohl keine Überraschung werden.

Die Quellenangaben findet ihr, wenn ihr auf die rot markierten Begriffe klickt. Ich habe mir das also nicht ausgedacht….ihr könnt es überprüfen.

Euer Bauer Willi

 

 

 

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75 Kommentare

  1. James Taylor sagt

    Die handwerklich unsauber hergestellten Texte und die Vorstellungen einer Welt der monokausalen Zusammenhaenge, die mitunter durch die Presselandschaft wabern, sind nicht immer Vorsatz.
    Wer schon mit der Presse arbeiten musste, weiss das, denn die brauchen oft nur eine Ueberschrift und einen einleitenden Satz, der Aufmerksamkeit erzeugt, mehr nicht. Da viele Journalisten (und nicht nur die!) darueber hinaus von einer Ursprungsmeldung blind abschreiben oder sich im Rahmen des eigenen Verstaendnisses eines in Bruchteilen von Sekunden ueberflogenen mehrseitigen Textes ein Weltbild zimmern, bleibt das Desaster (Du hast Beispiele benannt) nicht aus.
    Wichtig: Ausserdem muss man den Schuldigen immer adressieren, sonst wirkt es nicht. Der Bauer, der Industrielle, der Politiker, … nur nicht der Erzeuger der Nachricht, denn der ist aus seiner Sicht ueber jeden Zweifel erhaben.
    Die Alternative sind wissenschaftlich fundierte und sorgfaeltig ausformulierte Texte, aber die liest kein Mensch.
    Solange Menschen nicht die Geduld haben und sich die Zeit nehmen, ein Problem von allen Seiten zu beleuchten und erst dann eine Meinung zu haben, werden wir mit dem Textschrott, der uns umgibt, leben muessen, … also fuer immer.

  2. Bauer Fritz sagt

    Moralunternehmer logieren im Grand Hotel Abgrund

    “Das Zeitalter der Massenmedien ist deshalb das Zeitalter des Entrüstungspessimismus und der Angstrhetorik. Die Bedenkenträger und Betroffenheitsdarsteller, die hier den Ton angeben, sind Moralunternehmer. Sie machen auf dem Markt der Gefühle Geld mit der Angst der anderen. In der Welt der Warner und Mahner wird die Apokalypse zur Ware.”

    “Die grüne Elite, die uns die Klimakatastrophe prophezeit und zur Askese auffordert, lebt selbst sehr angenehm im Grand-Hotel Abgrund. Nichts verkauft sich heute in der westlichen Wohlstandsgesellschaft besser als Öko, Bio und Grün”
    (https://www.nzz.ch/feuilleton/norbert-bolz-greta-thunbergs-mission-ld.1504962)

  3. Thomas Apfel sagt

    Guten Morgen Herr Niemann,
    wissen Sie was wirklich widerlich ist: Ihre Masche alles was nicht in Ihre kleine gebastelte Argumentations- und Anschauungswelt passt, als Verschwörungstheorie, AfD nah und quasi faschistisch zu diffamieren. Eine derart beliebige Einordnung aller Dinge, die mir an anderen Kommentatoren nicht passen in die faschistiode Ecke wird den wirklichen Ursachen, Gefahren eines Neo-Faschismus und vor allem unserer Faschistischen Vergangenheit in keinster Weise gerecht und kommt einer Verhöhnung der Widerständler und Opfer gleich.
    Bleiben Sie einfach bei den Beiträgen zu Sachthemen und unterlassen Sie es, den einzigen Blog der versucht sachlich und nüchtern an den Landwirtschaftsthemen zu bleiben ständig zu diffamieren. Wenn Ihnen einzelne Kommentare nicht gefallen, dann setzen Sie Ihre Reaktionen bitte mit direktem Adressaten ab!!
    An Willi mein ausdrücklicher Dank für die Auswahl der Themen, die gute Recherche und die sachliche Herangehensweise. Das Ganze ist ja in sofern auch ausgesprochen schwierig, dass man manchmal selber das Handtuch schmeißen möchte, weil man das Gefühl hat: “Es ist alles Schon gesagt, nur noch nicht von Jedem” . Ich bin für die Geduld und Ausdauer, mit der Willi immer wieder neue Facetten sichtbar macht, dankbar.

  4. Obstbäuerin sagt

    Heute bei ZDF ein Glyphosat-Krimi der übelsten Sorte. Mehr Propaganda geht nicht. Vom Insektensterben (80% sind schon tot) über die Glyphosatopfer in Argentinien und die Studien zu Pflanzenschutzmitteln, die nicht unabhängig sind und Chemieunternehmen, die neue Mittel auf den Markt bringen wollen, obwohl sie ganz giftig sind, war alles dabei. Und da passieren dann schon mal Morde. Auch wenn der Bauer nicht der Täter war – es stehen einem die Haare zu Berge.

  5. Paulus sagt

    Sorry liebe Bauern, ich verstehe euren Unmut und eure Empörung nur zu gut und mir als Verbraucher geht es bezügl. irgendwelcher verfälschten, halbwahren oder Meldungen mit Unterlassung von Fakten nicht anders als euch.
    Ich frage mich allerdings zu welchem Zweck ihr eure Verbände finanziert. Es kann doch nicht sein, dass z.B. zu dem Thema Glyphosat in der Muttermilch ausgerechnet die SZ aktiv werden musste um für Klarheit zu sorgen. Das wäre m.E. eine ganz wichtige Aufgabe landwirtschaftlicher Verbände gewesen. Ist jetzt nur ein Beispiel von vielen, das könnte ich jetzt nahezu beliebig fortführen.
    Wenn eure Vorturner, die hauptberuflich Pöstchensammler statt ernstzunehmende Vertreter sind, dies nicht erkennen, setzt sie ab und stellt statt derer Profis ein, die neben der LW auch noch was von Management und Marketing verstehen. Alles andere ist aussichtslos. Ich empfehle, sich immer sich zuerst an die eigene Nase zu fassen. Wie heißt es schön, mit zahnlosen Tigern lockt man keine Besucher in den Zoo.

    Ein Bauer Willi schafft es nicht allein, trotz bemerkenswerter ca. 3.500 Aufrufe bis jetzt. Ich kenne den anzunehmenden Multiplikator nicht, gehe aber davon aus, dass die Anzahl der interessierten Mitbürger ungleich höher wäre wenn dies z.B. der DBV, vertreten durch geeignete Personen, medienwirksam kommuniziert hätte.

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    • Dorfmensch sagt

      Sehr geehrter Paulus,
      wer ist kritikwürdiger: der Lügner oder der nicht ausreichend dagegen vorgeht?
      Für mich ist das eigentlich klar!
      Wo bleibt die Seriosität der Politik und der viel beschworene Ehrenkodex der Journalisten?

    • Schmeckt gut sagt

      Paulus, da haben sie sicherlich, insbesondere bei manchen “unglücklichen” Richtigstellungen/Pressemitteilungen, Recht. Zutreffende Mitteilungen werden aber oft nicht beachtet, Allgemeine, oft nicht zutreffende, Witschaftlichkeitsberechnungen und Erntebilanzen werden zerfleddert oder völlig überbewertet, obwohl sie eigentlich nichts in der Öffentlichkeit zu suchen haben (in welcher Branche gibt es das noch?) Und was allerdings auch immer wieder bemerkenswert ist, ist die Tatsache, dass die “gaaanz schlimmen Lobbyisten vom Bauernverband” kaum zu Wort kommen, garnicht gefragt werden oder oft falsch oder verzerrt zitiert werden. Dies hat in meinen Augen System und hat überhaupt nichts mit sachlicher Auseinandersetzung zu tun. Die so “einflußreichen” Bauernlobbyisten kommen mit den wichtigen Themen garnicht in den Medien vor.

    • Lady sagt

      “Es kann doch nicht sein, dass z.B. zu dem Thema Glyphosat in der Muttermilch ausgerechnet die SZ aktiv werden musste um für Klarheit zu sorgen. ”

      So war es doch auch nicht; Paulus. Die SZ hat erst berichtet, nachdem auch die Analyse des BfR abgeschlossen war… Unmittelbar nach Erscheinen des “positiven” Nachweises haben sich bereits 2015 mehrere Wissenschaftler und Experten geäußert und Zweifel an der Methode angemeldet. Sicher der Bauernverband war da wohl namentlich nicht drunter, aber das wäre auch wenig wenig klug gewesen. Ob möglicherweise Mitarbeiter des Bauernverbandes dennoch aktiv waren, kann ich nicht sagen.
      Der Bauernverband vertritt als Lobbist eine Minderheit. Wie viele Betriebe haben wir, 260 000? Früher war mal Lobbyismus wenigstens mit Kompetenz verbunden, heute wird er nur noch misstrauisch beäugt. Die “Kompetenz” liefern dann Medien und NGOs . Und das ist in der Tat fatal. Hinzu kommt, dass eben die Bauern nicht mit einer Stimme sprechen. Jedenfalls nach außen. Nach innen sind sich doch etwa Ökolandbau und Konvi-Anbau nicht spinnefeind. Warum denn auch.

    • Ehemaliger Landwirt sagt

      Paulus, die Bauernverbände geben ständig Presseberichte raus,
      die werden in der Regel nicht von den Medien wahrgenommen, um nicht zu sagen, sie werden absichtlich nicht übernommen.

  6. Gephard sagt

    Statt zu meckern, bedanke ich mir hier mal einfach für die Zusammenstellung der Falschbehauptungen von grünen Politikern. Also: Danke, Willi

    Gephard, der Grün gewählt hat (SIC!)

  7. Altbauer Jochen sagt

    Die Bereitschaft bestimmte “Meldungen” gern zu glauben
    liegt in der gesellschaftlichen Erziehung zu einer Geisteshaltung.
    Die böse Landwirtschaft hat Schuld an den Problemen in unserer
    Welt und man ist erleichtert das sich das eigene Verhalten
    und Lebensweise relativieren lässt.
    Wer hat den Mut erwiesene “Falschmelder” zur Rede zu stellen??

    • Obstbäuerin sagt

      Selbst wenn es sie gibt (was ich durchaus annehme), werden sie keine Möglichkeit bekommen, wahrgenommen zu werden.

  8. Bauer Fritz sagt

    Vorwurf frisst Fakten
    Hat eine Schlag-zeile erst mal einen Schlag angebracht, dauert es oft Jahre bis eine faktenbasierte Wahrheit um sich gegriffen hat. Werden Stellungnahmen gegen die Schlagzeile laut, erhalten sie bestenfalls die Abwertung “reine Verteidigung”. Welche Aushöhlung von wissenschaftlicher Arbeit sich Medien dabei mitschuldig machen, ist hier gut beschrieben:
    https://www.welt.de/debatte/kommentare/article199231954/Wissenschaftliche-Lehre-Korruptionsvorwurf-frisst-Fakten-auf.html

  9. wolfgang nellen sagt

    Solange die Zusammenarbeit zwischen bestimmten Interessengruppen und Journalismus so gut funktioniert, wird sich kaum etwas ändern. “Fake-News” sind durch Korrekturen, Richtigstellungen oder Gegendarstellungen nicht rückholbar.

  10. Arnold Krämer sagt

    Auf die Begriffe Lügen-Presse und Lücken-Presse haben vermutlich die Sachsen das Copyright und deswegen ist die Verwendung schon komplett stigmatisiert. Aber im Beispiel der Berichterstattung der Rheinischen Post über eine steigende Nitratbelastung des Grundwassers in D , dann aber doch nicht steigende Belastung im Grundwasser, treffen sie offensichtlich zu.

    Grund dafür mag ein Stück weit redaktionelle Dummheit sein, wenn man Presse-Verlautbarungen der Grünen unbesehen übernimmt. Zum Teil ist sie aber sicherlich auch darauf zurückzuführen, dass journalistische Distanz immer weniger gegeben ist und sich manche Journalisten offensichtlich als verlängerter Arm der Grünen verstehen (was sie vehement bestreiten). Denn nur so ist zu erklären, dass nach (in) der Richtigstellung am 16. 8. im ersten Teil des Artikels abschließend doch wieder der grüne Bundestagsabgeordnete Krischer zitiert wurde mit folgender Aussage:
    „Das Messnetz ist aufgeweicht worden. Da sind überwiegend Messstellen mit niedrigen Nitratwerten dazu gekommen“, erklärte Grünen-Fraktionsvize Oliver Krischer. „Da gab es auch einen gehörigen Lobbydruck.“ Die Entwicklungen der letzten Jahre sprächen weiterhin für eine Erhöhung der Nitratwerte.

    Da werden einfach Behauptungen in die Welt gesetzt, bildlich gesprochen “Pflöcke eingeschlagen”, die ihre Wirkung nicht verfehlen. Das hat Methode bei dieser Partei. Das hat Willi hier gut herausgearbeitet. Ob er jetzt noch seinen Termin bei Habeck bekommt? Ich lass mich überraschen.

    • Paulus sagt

      Arnold Krämer, die Rheinische Post hat die Qualität einer Nachrichtenzentrale die vergleichbar ist mit einem Dorfladen. Wer dieses Presseprodukt liest, interessiert sich dafür wer Schützenkönig im Nachbarort geworden ist, ob die Caritas in irgendeinem Altenheim eine neue Leiterin hat, oder eine Bushaltestelle verschönert wird und wer das Entenrennen auf dem Gillbach in Rommerskirchen gewonnen hat. Andere dort erscheinende Nachrichten sind aus bekannten Gründen völlig uninteressant. Das weiß man und von daher kann ein Oliver Krischer, dessen Äußerungen eh nicht ernst zu nehmen sind, dort so viel tönen wie er will. Derartige Presseorgane überschätzen sich was ihre Wichtigkeit und Glaubwürdigkeit betrifft. Ich würde derartige Schwachsinnsmeldungen an Bauer Willis Stelle insofern nicht überbewerten.

    • Ottmar Ilchmann sagt

      Bestimmt, Herr Krämer, und Sie dürfen mit! Dann können Sie gemeinsam mal alles zurecht rücken!

      • Bauer Willi sagt

        Wenn Du willst, kannst Du auch mit Ottmar. Wenn Du inhaltlich etwas beizutragen hast….
        Diese Art der Kommentare sagen viel über den Kommentator…
        Schönes Wochenende

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        • Eckehard Niemann sagt

          Zitat – Bauer Willi an Ottmar Ilchmann: “Wenn Du inhaltlich etwas beizutragen hast.”
          Diese Art der Kommentare sagt viel über den Kommentator…
          Schönes Wochenende

          • Bauer Willi sagt

            @Eckehard
            1. ziemlich einfache Retourkutsche
            2. auch kein inhaltlicher Beitrag
            3. die bekannte Oberlehrer-Masche

            Ich wurde am Donnerstag von einem Kommunikations-Wissenschaftler wegen der fachlich hochstehenden und im Stil gepflegten Kommentare auf meinem Blog gelobt. Deshalb heute mal ein Dank an alle, die dazu beigetragen haben. Und ja, es gibt auch Ausnahmen…

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            • Eckehard Niemann sagt

              @ Willi
              1. “ziemlich einfache Retourkutsche” – so wie Dein Beitrag zu Ottmar
              2. “kein inhaltlicher Beitrag” – dito
              3. “die bekannte Oberlehrer-Masche” – Dein Problem, dass Du mich immer wieder als Deinen “Oberlehrer” bezeichnest – bitte löse Dich doch endlich von dieser peinlichen Unterordnung und argumentiere endlich inhaltlich gegen meine Positionierungen…
              4. Überlege mal, wohin Dein Blog abgleitet und welche Kommentatoren-Szene Du thematisch immer stärker bedienst.
              War das zu Beginn Deiner Internetseite wirklich Dein Ziel?
              Es wird mittlerweile immer peinlicher, in diesem Umfeld zu kommentieren…
              Denk bitte mal wirklich gründlich darüber nach.

      • Arnold Krämer sagt

        Haben Sie einen direkten Draht zu Herrn Habeck? Ihre Antwort ist ja ein Indiz für die enge Zusammenarbeit von AbL und Grünen.

    • Eckehard Niemann sagt

      Zitat Arnold Krämer: “Auf die Begriffe Lügen-Presse und Lücken-Presse haben vermutlich die Sachsen das Copyright…” Ich wundere mich nach Ihrer “Analyse” der Grünen, dass Sie hier Pegida/AfD gleichsetzen mit “den Sachsen”. Vielleicht nochmal selbstkritisch analysieren, ob “die” Sachsen wirklich alle solch platte Behauptungen teilen…

      • Arnold Krämer sagt

        Herr Niemann, immer wenn Sie derartige Kommentierungen abgeben, fühlen Sie sich offensichtlich betroffen/getroffen. Das ist jedenfalls mein Eindruck. Und dann denke ich immer: Was trifft, trifft zu.
        Und was das „Gleichsetzen“ angeht, müssen Sie sich doch auch oft an die eigene Nase fassen. Stichwort: Agrarindustrie“! Da kann so mancher (auch gern bäuerlicher) Familienbetrieb nicht folgen.

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        • Eckehard Niemann sagt

          Lieber Herr Arnold, mit dieser Meinung liegen Sie falsch. Ich fühle mich mitnichten betroffen, bin aber bass erstaunt darüber, wie ein Kammer-Beamter nach seiner Pensionierung “argumentativ” in Verschwörungstheorien und Plattitüden abgleitet…

          • Arnold Krämer sagt

            Herr Niemann, verbuchen Sie bitte Ihr Erstaunen unter dem Begriff „selektive Wahrnehmung“.

    • Gephard sagt

      Der Begriff Lügenpresse trifft genau so zu wie, dass die Bauern herzlos und böswillig sind. Es ist eine pauschalisierte, haltlose Behauptung, die auf Einzelfällen fußt. Sie wird herausgekramt, um genüsslich auf andere zeigen zu können.

      • Ehemaliger Landwirt sagt

        Die Presse übernimmt kritiklos Berichte und druckt sie ab. Meistens ist der selbe Wortlaut in mehreren Online Magazinen und Zeitungen zu lesen.

        Tatsache ist auch, dass positive Berichte über die Landwirtschaft nur spärlich zu finden sind, auch wenn derzeit eine kleine Wende zu erkennen ist.

        Für viele Menschen sind diese negativen Berichte, gesundheitlich gesehen, der Anfang von psychischen Problemen, ein typisches Beispiel ist, wenn Menschen überzeugt davon sind, dass in 10 Jahren die Hitze so stark wäre, dass sie keine Überlebenschance mehr hätten.

        Über kurz oder lang werden die Menschen wegen den Falschmeldungen weder der Politik, noch den Medien mehr trauen und werden wichtige Aufrufe ignorieren.

        Ein typisches Beispiel sehen wir, dass viele Eltern ihre Kinder nicht mehr impfen lassen.

      • Paulus sagt

        Der Begriff Lügenpresse ist überzogen und gefällt mir auch nicht. Was wäre dir lieber? Manipulierende, oberflächliche, oder ganz einfach nur dumme Presse?
        Abgesehen davon habe ich den Eindruck, dass es bis auf wenige ehemalige Qualitätsmedien noch nie anders war. Du hättest vor so ca. 40 Jahren in NRW mal die Westfalenpost und die Westfälische Rundschau zur gleichen Sache lesen sollen.
        Die eine war vergleichbar mit dem was der Pastor von der Kanzel predigte und die andere ein Kampfblatt der Sozialdemokraten. Was blieb war die Hoffnung auf den Montag, da konnte man sich vom Taschengeld den Spiegel kaufen. Den kann man seit mind. 20 Jahren aber auch vergessen.
        Der WDR wurde in meiner Jugend noch als Rotfunk bezeichnet; als unsere Tochter zum Gymnasium ging sprachen die Kids vom Dummfunk. Insofern, alles nichts Neues. Ich finde es nicht unbedingt schädlich, sofern man sich die notwendige Distanz bewahrt und zu kritischem Denken fähig ist.

        Davon ab habe ich nun wirklich schon viele Bauern kennengelernt. Als herzlos und böswillig könnte ich die nun wirklich nicht bezeichnen, im Unterschied zu manchen Medienschaffenden.

  11. Christian Bothe sagt

    Sehr gut recherchiert von Bauer Willi und jeder kann in den Quellenangaben nachlesen.Die Grünen und ihr neuer Messias Habeck. Kann man von einem Philosophen anderes erwarten?Höchstens ein paar Kinderbücher, wo man gegen die LW polemisieren kann.Dazu noch Baerbock und schon haben wir das neue Hänsel und Gretel Paar der Neuzeit mit neuen Märchen…

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  12. Friedrich sagt

    Den Grünen ist jede berichtete Unwahrheit recht , denn damit kann man den lieben Mitmenschen ordentlich Angst machen. Überprüfen oder Hinterfragen tut das die Masse Mensch eh nicht und hauptsache die Schlagzéile ist raus .In einem Ort in SH, haben zwei Stadtratsmitglieder sogar Leserbriefe in der Regionalzeitung unter falscher Namensnennung geschrieben, um den CDU Bürgermeister schlecht zu machen. Die Zeitung hat nach langer Recherche die Sache aber aufgedeckt und die zwei Ratsmitglieder dingfest gemacht . Diese hatten sogar die Frechheit nicht von ihren Mandaten zurück zu treten. Das ist Grüne Moral. Wie sagte einst F-J.Strauß : Erst Grün und dann Rot , wie die Tomaten. Viele unserer Weltenretter kommen aus dem ehemaligen Kommun.Block und wollen über den grünen Weg ihrer Ideologie zum Sieg verhelfen. Empfehle hierzu einmal das Buch von Roland Baader zu lesen : “Die belogene Generation”. Das Buch wurde 1995 geschrieben , gibt aber genau die heutige Stuation wieder. Danach muß man erst unseren Wohlstand an die Wand fahren , um ein neues sozialistisches Wohlstandsmodell aufzubauen. Genau das läuft gerade. Stichwort :Enteignung von Wohnungen + BMW, Mietwohnungspreisfestschreibung , usw.. Berlin zeigt uns gerade den Anfang. Das sind die Leute , die den Berliner Flughafen nie fertig bekommen. Jeder sollte sich überlegen , ob man solchen Leuten vertrauen kann ?

    • Ehemaliger Landwirt sagt

      In Berlin sind die Baugenehmigungen um 27 % eingebrochen.

      Manche glauben noch immer, man muss über Enteignungen und Mietendeckel sprechen und die Investoren bauen immer noch.

    • Ottmar Ilchmann sagt

      Ich wusste gar nicht, dass die Grünen an den Bauverzögerungen beim Berliner Flughafen auch noch schuld sind!Gut, dass Friedrich das aufgedeckt hat!

      • Ehemaliger Landwirt sagt

        1. Wo habe ich die Grünen erwähnt?

        2. Wo habe ich was von Bauverzögerungen geschrieben?

        Sie meinen ständig einen negativen Kommentar abgeben zu müssen.

        Die Diskussionen über eine Mietdeckel von der Linke Stadtentwicklungssenatorin Katrin Lompscher, auch der Habeck liebäugelnd davon und die Enteignungsdiskussion von klein Kevin sorgen schon dafür, dass sich die Investoren zurückziehen.

        So jetzt sind sie daran, die Jubelgesänge auf die Grünen weiter zu führen.

        • Ottmar Ilchmann sagt

          Hallo Ehemaliger, mein Kommentar bezog sich gar nicht auf Sie, sondern auf Friedrich. Man sieht das daran, dass der Kommentar immer gegenüber dem Text, auf den er sich bezieht, eingerückt ist.

          • Ehemaliger Landwirt sagt

            Jetzt muss ich ihnen Recht geben. da habe ich einen Fehler gemacht. Ich werde mich bemühen, dass mir das nicht noch einmal passiert.

  13. Bauer Fritz sagt

    Also bitte: Deutsche Medien haben doch ein herausragendes Vorbild wie Aussagen von Grünen erst nach beinharter Recherche und wissenschaftlich- fachlichem Re-Check und Double-Check unter höchster Sorgfaltspflicht zu ausgewogener Berichterstattung in die Schlagzeilen gelangen:
    https://www.youtube.com/watch?v=UFUyftGhJCs

  14. Thomas Apfel sagt

    Der Kernwiderspruch in den Aussagen der Grünen (und der dahinter stehenden NGO´s) ist die auf der einen Seite die Aussage: “Wir haben zu viel Tiere in der Landwirtschaft, wir essen zu viel Fleisch und wir müssen extensivieren, die Öko-Landwirtschaft zeigt mit vielfältigen Fruchtfolgen wie alternative Landwirtschaft geht”! Auf der anderen Seite wird verschwiegen, dass die vielen Pflanzen im Bio-Anbau, die bunte Fruchtfolgen ermöglichen, in erster Linie Futterpflanzen sind. Im Bio-Anbau werden derzeit 82 % der Pflanzenerträge über Tiere “veredelt”, im konventionellen Bereich sind das 65 % (inclusive Futterimport). Es ist auch ein Wählertäuschung, so zu tun als wäre das, was da mit dem Futter erzeugt wird, irgendwie überflüssiger Müll: aus tierischen Nahrungsmitteln decken wir derzeit rund 42 % unseres Kalorienbedarfs. Um das auszugleichen müssten wir das Viehfutter dann irgendwie selber essen.
    Demeter fordert ja auch 0,8 GVE/ha wenn echte “Kreislaufwirtschaft ” erreicht werden soll. Wenn man diese Aussage ernst nimmt, müssen die Menschen nach dem Muster der derzeitigen Bio-Produktion genauso viel und mehr tierische Produkte essen, nur sehr viel teurer, weil nicht nachhaltig mit zu hohem Aufwand erzeugt. Inder Folge wäre dann mehr “Kuhsch…” in der Landschaft, wohl die wirksamste Maßnahme um über mehr Sch…hausfliegen die Insektenmasse wirksam zu erhöhen.
    Das gesamte Argumentationsmodell der Grünen zur Agrarwende ist derart verlogen und zurechtgebogen, dass in der praktischen Umsetzung jetzt jeder grüne Bundes-Landwirtschaftsminister seinen eigenen Untergang produzieren wird. Habeck ist ein 100 %iger Neo-Liberaler und weiß dass das Öko- Konzept scheitern wird. Er persönlich wird den Teufel tun sich auf den Schleudersitz des Bundeslandwirtschaftsministers setzen zu lassen.

    • Elisabeth Ertl sagt

      Na klar, warum haben wir in Ö. so viele Biolandwirte? Weil 60% Dauergrünland ist. Dort ist Bio tatsächlich sinnvoll und braucht halt den Futtermittelanbau als Ergänzung.

      • Brötchen sagt

        Grünland als Öko zu betreiben ist auch die einfachste Sache!
        Eigentlich ist das nur eine Frage der Bescheinigung.

        Bloss mit dem Anbinden im Winter, das weiß keiner.
        Eventuell noch Enthornung.

        • Inga sagt

          “keiner”

          dann kennst “keiner” die Zusammenhänge nicht.
          Wir leben hier schließlich noch nicht im Paradies, wir müssen mit Wiedersprüchen umgehen lernen.
          Das müssen auch die Städter und Politiker verstehen und können.
          Sonst bräuchten wir ja keine Politik!

  15. Fake-News und Fake-Science sind heute Standard. Von kriminellen Flüchtlingen und Messermigration bis hin zu 75% Insektensterben oder Deutschland geht’s gut. Egal, welche Partei oder Lobby, entweder haut man falsche Zahlen raus, nutzt die falschen Quellen oder nennt nur die halbe Wahrheit, damit’s dramatischer wirkt.

    Die Frage ist: Wie können wir alle selbst aktiver werden und anfangen, Zahlen genauso zu hinterfragen wie den jeweiligen Boten?

    Gibt es auch vom Bauernverband, sollte man fairerweise erwähnen, wenn von Ertragsunterschieden Bio zu konventionell gesprochen wird, aber gern die Leguminosen ausgeblendet werden, was mir so spontan einfällt.

    Und wenn man alle Gemüter erregen möchte, spricht man vom virtuellen Wasser. Davon hat keiner einen Dunst, da wäre Kaffee sogar schlimmer als regionales Fleisch meines Wissens.

    Und bei Abgaswerten wird es im Verhältnis zum Gewicht des Fahrzeuges bewertet, damit der SUV besser abschneidet, Kleinwagen landen so auf den hinteren Plätzen der Bewertung.

    Schöne Welt der Manipulation. Glaube keine Statistik, die Du nicht selbst gefälscht hast!

    Das hier fand ich passend, Mario Barth und Dieter Nuhr als Vertreter der Wirtschaftsliberalen vs. Die Anstalt als Vertreter des politisch linken Spektrums, möge man selbst ein Urteil fällen, welche Filterblase einem glaubwürdiger erscheint:
    https://youtu.be/Efb5ytdZaC8

    • Thomas Apfel sagt

      Die bei uns erzeugten Leguminosen sind weitgehend nicht für die menschliche Ernährung geeignet, Herr Suhr !
      In der Gesamtbilanz der Erzeugung der ökologischen Landwirtschaft (AMI-Marktbilanz Ökolandbau (jährlich herausgegeben)) können Sie nachlesen, dass die Gesamtbilanz der landwirtschaftlichen Primärerzeugung je Flächeneinheit im Öko-Landbau deutlich unter 50 % der Leistung der modernen Landwirtschaft liegt.
      Einzelne Kulturen zu betrachten ist so wenig sinnvoll, wie auch Prinz Löwenherz´s Versuche, Subsistenzwirtschaft auf degenerierten tropischen Ackerböden als Herleitung für die Notwendigkeit weltweiten Ökolandbau´s heranzuziehen (“Foodcrash” 2011, “Es ist genug für Alle da” 2015).

  16. bauerhans sagt

    warum kann der Deutsche Bauernverband nicht auf solche meldungen reagieren,genug leute dafür haben die doch!!!!
    an irgendwelchen meldungen über die ernte,die trockenheit oder das “steigende selbstbewusstsein” von milchkühen hat doch eh niemand interesse.

    • Christian Bothe sagt

      Vollkommen richtig.Man braucht sich als DBV nicht zu allem Mist der Journalie äußern.

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  17. Elisabeth Ertl sagt

    Werner Kogler hat kürzlich in einer Wahlsendung auf PULS 4 einem Bauern gegenüber steif und fest behauptet, 100% biologische Landwirtschaft in Österreich würde auch auf Basis des derzeitigen Fleisch- und Milchkonsums die Bevölkerung verlässlich versorgen können – bis ihn die Moderatorin darauf aufmerksam machte, dass doch die Grünen immer darauf hinweisen, dass der Konsum aus Klimagründen dringend zurückgehen muss. Kogler bekannte sich dazu, dem Einzelnen müsse kein Verzicht auf irgendetwas zugemutet werden. Lebensmittel würden zwar teurer werden, aber der Staat müsse den Einzelnen auch mit dem dafür nötigen Geld versorgen.

    • Brötchen sagt

      Frau Ertl!

      Das mit dem Klima und Fleisch ist in meinen Augen Unsinn und beruht auf der Annahme, man kann sich aus dem was die Erde regional hergibt vollständig ernähren.
      Es berücksichtig aber nicht, dass um eine unkomplizierte und geschmackvolle ERnährung praktisch zu realisieren, ein Import von exotischen Pflanzen und Gewürzen notwendig ist.
      Ansonsten ist die Ernährung extrem einseitig.

      Es muss ein Abwägungsprozess vorausgehen und das ist in der heutigen infantilen Gesellschaft nicht mehr möglich. Ein Kind kennt nur schwarz und weiss, genauso wie ein bestimmtes Klientel. Wenn ich das eine will, muss ich Nachteile bei etwas anderem in Kauf nehmen. Alles haben zu wollen, ist in der Natur nicht möglich. Die Grünen suggerieren das, aus welchen Gründen auch immer.

      • Elisabeth Ertl sagt

        Zustimmung! Handelsvereinbarungen sind schon allein deshalb nötig, weil man damit allfällige Ernteausfälle kompensieren muss. Das Ziel der Selbstversorgung in der Bilanz halte ich aber schon aus ethischen Gründen für richtig. Ich finde es schon der globalen Lebensmittelversorgung gegenüber unverantwortlich, wenn jetzt Wolfsschützer fordern, sämtliche österreichischen Almen verwalden zu lassen, weil der gegenwärtige Tourist Wald und Wölfe gegenüber dieser “künstlichen” landwirtschaftlich genutzten Natur bevorzugen würde. Das ist schon allein deswegen kurzsichtig, weil sich Touristenvorlieben alle 10 Jahre ändern. Und wie bringt man dann Bauern, die aufgehört haben dazu, wieder anzufangen?

        • Brötchen sagt

          Frau Ertl!

          Selbst bei Beibehaltung der Rahmenbedingungen wird es schwierig den Status Quo aufrecht zu erhalten.
          Weil diese Arbeit heute kaum noch jemand machen will.
          Vieles ist doch bloss noch “Folklore”.
          Dazu kommt ja noch die meisten Menschen sind doch gar nicht naturaffin.
          Das merke ich bei uns, bei schönen Wetter sind viele Reiter und auch Radfahrer unterwegs. sobald der Herbst kommt, sind die alle verschwunden.
          Die Leute wollen Bespassung und das kann reine Natur nicht bieten, weil das viel zu anstrengend ist. Von den drei Leuten, die eine lange Wanderung machen, kann keine Region leben.

          • Elisabeth Ertl sagt

            Widerspruch! Unsere Alpen leben schon lang hauptsächlich vom Tourismus, auch im Winter. Die Wanderer im Sommer steigen einander mittlerweile auf die Zehen, und dass da jährlich viele Leute abstürzen, hält die auch nicht ab. Dass die Almwirtschaft auch ohne Wolf finanziell unter Druck ist, stimmt. Aber die Natur der Alpen hat schon eine Faszination, der man sich kaum entziehen kann. Ich erlebe unsere Almbauern oft wie Indigene. Die sind schon sehr stark mit der Landschaft verbunden. Die machen ihre Arbeit immer noch mit Leidenschaft, obwohl das Durchschnittseinkommen pro Person in Kärnten etwa nur 1000 Euro pro Monat beträgt. Dass man sie jetzt mit dem Wolf bedroht, macht sie sprachlos.

            • Brötchen sagt

              Ja sicher das weiß ich. Was ist aber der Haupttourismus?
              Das sind Leute die kommen aus ganz Europa mit dem Auto angefahren, oder mit dem Flugzeug, setzten sich in den Lift, stehen dort an und stehen beim Apres Ski. Ich habe auch ein Kollegen aus der Weltstadt, der fliegt in die Schweiz für drei Tage Ski fahren, auch öko bewusst und so….

              Mecklenburg Vorpommern lebt auch zu 50 % vom Tourismus!
              Brandenburg profitiert von der Kaufkraft und dem Zuzug der Weltstadt, sonst wäre es ähnlich wie MV.
              Bei uns wurde ja mal die Devise ausgegeben, das die Wölfe auch Touristen anziehen. Irgendwo muss das Geld ja erwirtschaftet werden, das man das über Tourismus ausgeben kann.
              Letztens habe ich gehört, das Leute Kredite aufnehmen, um wegzufahren.
              So sieht das aus.

              • Elisabeth Ertl sagt

                Ich selber gehe seit 10 Jahren nicht mehr in die Berge wandern, weil mir diese Art der Beziehung zur Natur zu oberflächlich geworden ist. Ich halte es mit Marko Pogacnik, der den Tourismus als eines der zerstörerischsten Übel bezeichnet. Er reist grundsätzlich nur noch, wenn jemand ihn einlädt, an einem anderen Ort etwas für Natur und Menschen zu arbeiten.

              • Ehemaliger Landwirt sagt

                Es hat es schon immer – zumindest in den letzten 30 Jahren -dass der Urlaub Kreditfinanziert ist. Ein Zweigstellenleiter der Sparkasse meinte mal zu mir, es wird nach einem Kredit für den nächsten Keniaurlaub nachgefragt, obwohl der letzte Urlaub noch nicht abbezahlt ist.

                Und dann noch der schicke BMW und das Motorrad,
                ach wie geht es uns Deutsche so schlecht…………….

        • Ehemaliger Landwirt sagt

          Die Touristen würden die Meinung schnell ändern, wenn die Almen der Natur überlassen wird.

          Von meiner Seite kann ich nicht beurteilen, wie weit die Heimatverbundenheit hilft die Almwirtschaft weiter zu betreiben, mit 1.000 Euro Einkommen wird sich die Begeisterung in Grenzen halten.

          • Elisabeth Ertl sagt

            Warum behalten die Amazonas-Indianer ihre Lebensweise bei? Die werden davon auch nicht reich.

            • Ehemaliger Landwirt sagt

              Möglicherweise haben die Amazonas-Indianer noch keinen Glasfaseranschluss. 😉

                • Ehemaliger Landwirt sagt

                  Und G5 auch nicht, jetzt weiß ich warum die Freitagsdemos nur in den Städten stattfinden. 😉

                  Hab auch kein Glasfaser, hätte die letzten 55 Meter selbst bezahlen müssen, es kommt aber mit 265 MBit/s auf den Router.

  18. Brötchen sagt

    Obstbäuerin!

    Habeck guckt ja immer so angestrengt u. betont aufmerksam.
    Glaube der hat Angst sich zu verplappern.

    Das Grundproblem bei den afrikanischen Bauern ist ja wahrscheinlich das, deren Hähnchen kostet in der Herstellung mind. das zehnfache, was ein Hähnchen bei uns kostet.

    Das sind ganz einfache naturwissenschaftliche Grundzusammenhänge, je länger die Haltungsdauer und je geringer die Leistung, desto mehr Futter brauche ich je Zeiteinheit!

    Ein Bruderhahn hat eine Haltungsdauer von 16 – 20 Wochen.
    Ein Huhn frisst pro Tag ca. 100 g. das wären ca. 14000 g. Das wären für 2 Kg = 7 kg Futter Ein Schnellmasthähnchen nur ca. 45 Tage = 4500 g Futter = 2,25 kg Futter je kg Hähnchen. bei höherer Fleischausbeute. Dieses Hähnchen ist nur für diesen Haltungsabschnitt gezüchtet, man darf das nicht wesentlich länger halten. Betrachtung nur aus Sicht des Futterverbrauchs. Alles andere ausser Acht gelassen. Über die Menge der Tiere läppern sich die Mengen.

    Es gibt auch Haltungsformen dazwischen. Z.b. gab es mal Spezialzüchtungen aus Israel. Die Firma gibt es nicht mehr bzw. ist verkauft worden.

    Das wäre jetzt ein Kompromiss oder man reduziert den Nährstoffaufwand von der Qualität her.
    Daran wird gearbeitet, aber ob sich das dann rechnet, weiß heut noch niemand.

    • bauerhans sagt

      Brötchen,die leute wollen preisgünstige “chicken wings” und die meisten wissen sicherlich nicht,dass die vom hähnchen stammen.
      haltungsformen interessieren nur emotional zur schuldzuweisung.

      • Brötchen sagt

        Ich schrieb ja, das sind Kinder!

        Die wollen auch die Schuld von sich wegweisen und sich reinwaschen. Nach dem Motto, guck mal die bösen Bauern und die bösen Kühe.

        ich sage ja oft zu meinen Mitfahrern sieh auf die Autobahn, dreispurig gut gefüllt und sieh rechts und links und halte Ausschau nach Kühen. Ist doch logo, das die schlimmen die Kühe sind und nicht die Autos. 😉 Selbst wenn ich denen, sage, guck das könnte ein Stall sein, da stehen 200- 400 Kühe. ist das im Vergleich immer noch marginal. rein von der visuellen Wirkung.

  19. 0bstbäuerin sagt

    Leider muss ich diese Illusion zerstören, Bauer Willi. Er hat das Beispiel mit dem Export der Hähnchenflügel, die in Afrika die Bauern vernichtet auf der Frankfurter Wahl-Veranstaltung sehr wohl angebracht. Außerdem hat er behauptet, dass eine Reduzierung der weggeworfenen Lebensmittel die Mindererträge durch die von ihnen geforderte Umstellung der Landwirtschaft, ausgleicht. Die neueste unbewiesene Behauptung (auch von Habeck verwendet) beinhaltet, dass in den Großstädten inzwischen eine höhere Biodiversität zu finden ist, als auf dem Land. Da gibt´s einen Wohlfühlaspekt mehr für den urbanen Wähler.

    • Ehemaliger Landwirt sagt

      Die meisten der grünen Wähler wohnen in größeren Städten, denen muss man das Gefühl geben, dass die Straßen das wahre Paradies für Insekten und Vögel sind.

      Angeblich sollen die Bienen sich in den Städten wohler fühlen als auf dem Land. Die Erträge werden von den Imkern selbst gemeldet, da wird es so sein wie bei der Sexhäufigkeit, die Realität liegt weit darunter.

      • Die sollen sich erstmal diesbezüglich weiterbilden!
        Anstatt respektlos damit umzugehen!

        Wenn die meisten GRÜNEN in der Stadt wohnen,
        dann wohl deshalb, weil sie keine richtige Verbindung mehr mit der Ökologie haben. Aber irgendwelche Sehnsucht danach haben, auch weil er keine Verbindung mehr damit hat, aber haben möchte. Sollte er sich diesbezüglich weiterbilden, anstatt es auf die Bauern zu projektieren, oder?
        Wer erlaubt denen überhaupt diese Respektlosigkeit!

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