Bauer Willi
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USDA und Farm to fork

Das USDA  ist das amerikanische Landwirtschaftsministerium. Es hat sich über die europäische Strategie “Farm to Fork” geäußert. Hier die Zusammenfassung

https://www.ers.usda.gov/webdocs/publications/99741/eb-30_summary.pdf?v=542

Wer sich für die Details interessiert, hier unten die gesamte Publication. Es lohnt sich diesmal wirklich, die gesamte Dokumentation durchzuschauen, weil dort mittels unterschiedlicher Szenarien die Verschiebungen in den Produktionsmengen berechnet werden. Durch weniger Pflanzenschutz, mehr Flächen für Naturschutz und den höheren Anteil von Bio-Landwirtschaft gehen die Produktionsmengen zurück.

https://www.ers.usda.gov/webdocs/publications/99741/eb-30.pdf?v=3947.9

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27 Kommentare

  1. So etwas habe ich von meinen Verwandten aus der DDR auch gehört!

    Da ist die verrentete Mutter am Vormittag in den Fleischerladen gegangen und hat das von der Tochter gewünschte Stück Fleisch gekauft, was die am Abend für ihre Gäste zubereiten wollte.
    Am Abend nach dem Feierabend der Tochter war es bestimmt nicht mehr da!

    Meine Großeltern haben auch immer gesagt, das Schwein hat nicht nur Schnitzel,
    das andere muß auch gegessen werden.
    War es Sünde das andere auf den Misthaufen zu werfen?

    Es gab auch Verwandte in der Großstadt, die wollten mit uns schlachten, sie wollten das Schwein mit uns teilen,
    sie die mageren Stücke und wir die fetten, weil wir konnten doch das Fett besser vertragen als sie, weil wir doch härtere körperliche Arbeit leisteten! Die Geschichte hat sich wohl schon vor 1960 begeben.

  2. Friedrich sagt

    Normalerweise spielen unsere Politiker doch immer den Oberlehrer für die anderen Staaten auf der Erde. Das jetzt das USDA unseren moralisch-ideologischen Politikern mal Realitäten und Sachzusammenhänge mitteilt, ist schon ein Novum. Zeigt aber auch die Dringlichkeit ,dass unsere Politiker auf dem falschen Weg für unsere Welternährung sind . Der europäische Weg ist ein auf Egoismus eingeschlagener Weg, der das Ende nie bedenkt. Das spricht nicht gerade für die Schlauheit unserer politischen Vertreter. Zeigt aber auch , dass wir bei der Fachselektion für die Fähigkeit ein Ministerium zu führen , auf dem falschen Weg sind. Die ganze Ministerriege hier in Deutschland sind für mich alles Leichtmatrosen , die von “Tuten und Blasen” überwiegend keine Ahnung haben. Da werden immer nur mediale Schnellschüße abgeliefert, aber nachhaltige und auf Zukunft ausgerichtetes ist selten dabei. Das Ende wird dabei nie bedacht und Fachleute werden regelrecht abgekanzelt. Wie blöd diese Leute sind kann man z. B. bei der Weidehaltung und dem Wolf erleben. Weidehaltung geht nur mit einem reduzierten Wolfsbestand . Auch die Kleinschafhaltung geht drastisch zurück . Wenn die Vermehrung des Wolfes so weiter geht , dann gibt es bald keine Weidetiere mehr , aber das will von den Schlaubergern keiner sehen.

    • Thomas Apfel sagt

      Die USA als Land mit starker Exportorientierung bei landwirtschaftlichen Erzeugnissen, beobachten die Entwicklung der weltweiten Landwirtschaft schon immer sehr genau. Bis Anfang der 70-iger waren strenge Mengenregulierung (25 mio ha stillgelegt) die Maßgabe der Agrarpolitik der USA. Nachdem der Nahrungsbedarf in der Welt rapide anstieg, wurde diese Politik durch Exportorientierung ersetzt. Ich kann mich noch gut erinnern, als in der UdSSR die Winterweizen – Hochertragssorte Mironowskaja 88 auf großen Flächen ausgesät war, wussten die Amis schon zu Beginn eines strengen Winters, dass Weizen im Folgejahr zu guten Preisen zu exportieren war, da ihnen die Achillesferse dieser Sorte (geringe Winterfrosthärte) bekannt war und ebenso auch der Anbauumfang recherchiert war.

    • Ich sprach vor ein paar Tagen von mehr Ertrag, ohne Spritzmittel und ohne Gülle. Das mit der Gülle nehme ich zurück. Das ogne Spritzmittel lasse ich so stehen. Ihr könnt nach diesem Beitrag ja selber nachdenken, ob Spritzmittel sein müssen.

      https://youtu.be/aMGBvO392HU

      • Thomas Apfel sagt

        Erstmal Hut ab, Paul, was Sie sich so reinziehen. Ist nur immer problematisch, wenn Jemand einen begeisternden Vortrag hört, der scheinbar alle Probleme löst. Vor allem als Laie zieht man falsche Schlussfolgerungen. Auch das Spritzen hätten alle längst eingestellt, wenn es so einfach wäre. Ganz einfach weil es Probleme zwar löst, aber auch viel Geld kostet. Es gibt ja durchaus Kulturen, die wenig oder keinen Pflanzenschutz benötigen (dazu zählt übrigens Mais). Dumm wirds nur, wenn sich wegen des großen “Nahrungsangebotes” zum Beispiel auf die Pflanze spezialisierte Insekten einfinden und (wie die Natur es bei viel Nahrungsangebot vorsieht) zur Massenvermehrung übergehen. Mit viel Futteranbau (wie im Okö – System, wo z.B. 82 % der Flächen für Tierhaltung genutzt werden) und weiten Fruchtfolgen (die nur mit Futteranbau breit möglich sind) kann man tatsächlich eine Menge Pflanzenschutzmittel einsparen. Das Ganze aber wie gesagt mit viel Vieh und halb so hohen Erträgen. Spezielle Kulturen fallen dann wegen zu starkem Risiko des Untergangs durch Schädlinge einfach weitestgehend weg. Das sind z.B. Zuckerrüben und Raps. Wein, und viele Dauerkulturen würden ohne Spritzen fast vollkommen wegfallen, das gilt für Öko- wie konventionell gleichermaßen. Der Ausweg ist Plastik: Folie unten, Folie oben, Insektennetze an den Seiten und die Kultur in Plastesäcken mit passendem genormten Substrat. Vielleicht ist das die Zukunft für den Obst-, Gemüse- und Weinanbau. Da wird die Ware aber ordentlich teuer, der Anbau monopolisiert und der ökologische Fußabdruck riesengroß !!!

        • Karl Timme sagt

          Ergänzung,
          die Pilzkrankheiten können in einzelnen Kulturen bis zum Totalausfall führen.
          Hier ist besonders die Kartoffel zu nennen, die auch im Ökoanbau im Abstand von 7 Tagen gespritzt werden müssen. Mir ist bisher nicht bekannt das hier die Folie abhilfe schaffen könnte.

          • Schmeckt gut sagt

            Karl, im geschützten Anbau unter Folienkappen mit Seiteneinnetzung wäre es schon möglich, marktfähige Kartoffeln anzubauen. Analog zum Anbau zur Verfrühung von beispielsweise Spinat. Kostet das Kilogramm halt 5 Euronen plus x. Oder kommt von außerhalb Europas. Schöne Aussichten.

  3. bauerhans sagt

    Hannes Jänicke hatte gestern im Nachtcafe des SWR gesagt:
    wenn wir jetzt nicht endlich anfangen das klima zu retten,stünden demnächst 3000000 flüchtlinge an EU grenzen.

  4. Karl Timme sagt

    Obwohl nicht alle Faktoren der Farm to Fork Strategie in dem Model berücksichtigt wurden, kommt das USDA zum gleichen Ergebnis wie die Mehrheit der Kommentatoren in diesem Block:
    Das gute Gewissen der Gutmenschen auf Kosten der Armen in Afrika, Nahen Osten und Asien.

    Da die weitere Reduzierung der Pflanzenschutzmittel und deren Auswirkung hier im Block umfänglich diskutiert wurde, wage ich die Behauptung, auch in Anbetracht der bereits in allen Bereichen der Produktion erfolgten Optimierung, sind die Schlussfolgerungen der USDA als optimistisch einzustufen.

    Das Ergebnis ist ein weiterer, starker Anstieg der Flüchtlingsströme und in deren Folge ein kollabieren des Abendländischen Sozialsystems.

    Angesprochen wird auch die geringe finanzielle Unterstützung von Forschung und Entwicklung, um die Auswirkungen dieser Strategie abzumildern oder gar aufzufangen.

    • Als muß die ‘Entwicklungshilfe nicht nur Agrotechniken da bekannt machen, sondern auch
      die Sozialsysteme!

      Wie weit ist das Schulsystem da schon fortgeschritten?
      Bildungshungrige wollen doch Fortschritt und gleichzeitig damit die Heimat modernisieren und erhalten!
      Indem sie versuchen unsere Umweltsünden aus der Vergangenheit zu überspringen!

      • Karl Timme sagt

        “Indem sie versuchen unsere Umweltsünden aus der Vergangenheit zu überspringen!”

        Zunächst einmal wollen Sie am Abendländischen Konsumtempel Platz nehmen, wie die Mehrheit der Bevölkerung aus der ex DDR Anfang 1990.

        Kommt der Wohlstand nicht zu uns, gehen wir zum Wohlstand!

        In dieses Bild muß mann die seit Jahren immer weiter heruntergefahrenen Entwicklungshilfe (obwohl es hier ein eigenes Ministerium gibt) stellen.

        • Ich finde zuerst die dort gegebene Landwirtschaft, mit dortigen Pflanzen und Tieren in deren Ökosystem,
          das dann eventuell industriell etablieren und dann sehen, was sich als Wohlstandstempel raus entwickelt.

          Unsere Großindustrie ist dort leicht zu siedeln, aber dann ohne die Umweltsünden, die wir damit gemacht haben.

          Das muß eine Forderung an die sein, sonst gibt es keine Fördergelder!
          Die dortige Bevölkerung muß aber dabei mitspielen.

          Deswegen dürfen wir da keinerlei Ressourcen u. Wasserrechte abschöpfen.

          Erst dann kann sich dort ein Handel mit uns, der westlichen Welt aufbauen.

          So stelle ich mir das vor.

          • Reinhard Seevers sagt

            Inga:”Das muß eine Forderung an die sein, sonst gibt es keine Fördergelder!
            Die dortige Bevölkerung muß aber dabei mitspielen”

            Inga, du kannst ja Mal die Forderungen versuchen umzusetzen…..evtl. werden sie als Neokolonilasierung empfunden werden…?

            • Ich kann gar nichts umsetzen, weiß nicht wie das geht, ich meinte ja nur,
              aber die Entwicklungshelfer incl. Ministerium.

              Und mit den Fördergeldern meinte ich die Großindustrie, die da Fuß fassen möchte und denen mit Gewalt unsere Kultur aufdrücken wollen!

              • und dann noch Fördergelder abkassieren!

                Ja,
                wenn die Großindustrie sich da breit machen will, dann wäre es schön wenn die Einheimischen es als Neokolonialisierung empfinden.

                Deswegen muß der Weg langsamer sein

                von deren Natur zur Kultur
                und dann mit der Weltwirtschaft verbinden.

                Das macht uns alle Reicher an Erfahrung!

        • Christian Bothe sagt

          Klingt ja gerade so als hatten wir in der DDR nichts. So eine Aussage kann nur von einem Wessi kommen…Gerade im Bereich der LW gab’s alles und keiner mußte hungern…

          • bauerhans sagt

            Onkel Friedhelm,ehemaliger landwirtschaftslehrer,der uns als rentner ab 1976 besuchte,nahm gern “dekadenten nussschinken”,weil er den wohl in Teterow nicht bekam.

        • Aber die auch verpflichtet ihre Heimat, Natur und Kultur zu schonen und zu erhalten,

          oder sollen das nur die Bauern dort machen?
          Die anderen kommen zu uns?

          Finden die sich bei uns überhaupt zurecht?

          Wenn die zu Hause ihre Natur nicht schützen wollen, dann brachen sie unsere auch zu zertrampeln.

          Wer Mercedes fahren will,
          braucht mindestens einen Führerschein.

  5. Thomas Apfel sagt

    Interessant ist an der Studie im Besonderen, dass sie die Auswirkungen von mehr Fläche für den Ökolandbau bzw. sogar den Ökolandbau an sich, in den Kalkulationen bewusst gar nicht berücksichtigt. Es geht ausschließlich um die Änderungen in der normalen (“konventionellen”) Landwirtschaft, also um die angekündigten 10 bis 20 % Stilllegung,
    die 50 % Pestizid Reduzierung, die Reduzierung bei Düngereinsatz und die Reduzierung des Antibiotika/Biozid – Einsatzes in der Tierproduktion und die Auflagen für die Tierproduktion. Es wird auch berücksichtigt, dass Europa die Grenzen für nicht konforme Importware dicht macht. Bei allen drei Szenarien (nur Europa, Europa + teils andere Staaten und globale Umsetzung) ist der Produktionsrückgang in Europa am größten und sind die USA am wenigsten betroffen (wegen der weltweit höheren Importbedarfe). Die Zahl der Hungernden würde sich erheblich erhöhen. Am stärksten betroffen wäre Afrika.
    Wohlgemerkt alles ohne die ÖKO – Ambitionen einiger politischer Schichten in der EU. Mit Öko-Anteilen über den jetzigen (unter 10 %) mutiert das ganze Szenario zur Katastrophe in die wir (auf Kosten Afrikas) sehenden Auges schliddern.

  6. Friedrich sagt

    Die Analyse des USDA ist klar und eindeutig . Sie basiert auf realistischen Daten und Fakten.
    Unsere moralisch-ideologische Politik will diese Realitäten nicht wahrhaben.Man versucht die Bürger mit Gutmenschtun zu verdummen und nutzt die Klimahysterie als Feigenblatt.Das wird unseren Regierenden aber nichts nutzen , denn die Realität wird sie einholen und dann wird man feststellen , daß die Leute hier alles planiert haben und so unserem Wohlstand und Wirtschaft das Rückrat gebrochen haben. Am Wahltag , in einem Jahr, um 18.01 Uhr wird uns dann eine neue Realität serviert werden müßen , denn die jetzige Regierung hat dann alle Resuorcen verbraucht. Bis dahin haben diese Leute dann die Verschuldung in der Eurozone über das Bruttoinlandsprodukt gebracht und damit den Niedergang des Euro eingeleutet. Bis dahin werden sich diese Leute noch manche Schweinerei einfallen lassen um noch zum Wahltag zu kommen. Warten wir es ab.

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