Bauer Willi
Kommentare 17

Unkraut auf Bahngleisen…

Unkraut auf Bahngleisen wird immer noch sehr preiswert und erfolgreich mit Glyphosat behandelt. Derzeit werden Alternativen dazu geprüft. Dazu gehören unter anderem Heisswasser, Elektrizität, Roboter. Abflämmen dürfte wegen der Brandgefahr in vielen Fällen ausscheiden.
Abgesehen von den höheren Kosten (bei oft suboptimaler Wirkung) sind auch die Auswirkungen auf Insekten und andere Lebewesen z. B. bei der Heisswasserbehandlung kritisch zu sehen. Elektrizität ist in der Anwendung auch „nicht ganz ohne“…

Ein sehr lesenswerter Artikel, der aufzeigt, dass es immer Zielkonflikte gibt und nie die eine Lösung ohne Nachteile.

https://www.torial.com/ralf.nestler/portfolio/494369

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17 Kommentare

  1. oberländer sagt

    Bei der Bahn als allseelig machendem Transportmittel darf doch über solche Kleinigkeiten hin weg gesehen werden .

    Es reicht ja wenn die pöhsen Bauern ihre PSM Einsätze an die Ämter melden müssen um damit sicher zu stellen das sich Jederfau in Deutschland bestes
    Trinkwasser über den Arsch laufen lassen kann . Kotzsmily

  2. Meyer sagt

    Die DB ist der größte Einzelanwender von Glyphosat und das auf Nichtkulturland ?Hat jemand schon einmal etwas von den Grünen oder NGOs dazu gehört ? Das ist Ideologiepolitik gegen die Bauern und sonst nichts , denn Bahn fahren wollen doch diese Leute auch. Eben alles verlogene Leute.

    • Einfacher Bürger sagt

      Auf vielen Sportplätzen wird in sehr großen Mengen gedüngt bewässert und Pestizide gespritzt, da spielt alles keine Rolle. Zusätzlich ist das ganze Gelände drainiert. Jedem Bauer würde man einen Strick draus machen. Alles politisch korrekt

      • Inga sagt

        Das Gras muss ja dunkelgrün und ziemlich dicht aussehen,
        Das bekommt man nur mit Stickstoff hin.

  3. Paulus sagt

    Wenn ich mal einen schnodderigen Beitrag zu dem Thema liefern darf?
    Wie oder womit die Netz- oder Bahnunternehmen ihre Schotterbetten unkrautfrei halten ist sekundär (oder auch scheißegal), entscheidend ist allein der Faktor Sicherheit! Das kann doch gar nicht anders sein.
    Wenn der Thalis zwischen Köln und Paris, hinter Aachen endlich mal mit 300 km/h über die Gleise zischt, denke ich weder daran ob bei der “Gleisbettpflege” irgendwelche Eidechsen oder irgendwelche seltenen Kräuter oder gar Insekten eliminiert worden sind.
    Das heißt selbstverständlich nicht, dass alternative Methoden nicht getestet werden sollten, dazu reichen aber auch die Bummelzugstrecken.

    • Bauer Willi sagt

      Aufdruck auf dem ICE: „Ich bremse auch für Eidechsen“. 😉

      Pass bloß auf, dass Dich demnächst keiner beider Öko-Polizei anschwärzt…

      • Ehemaliger Landwirt sagt

        Die Bahn ist sehr besorgt um die Eidechsen, Bei Stuttgart 21 wurden für 3 Millionen Zauneidechsen umgesiedelt, 2 Stück überlebten, jede ist 1,5 Millionen Euro wert.
        Das nenn ich mal vorbildlich, zumal es der Steuerzahler bezahlt.

  4. Edakteur sagt

    Ich erinnere an die Gleisentkrautung durch die Bundesbahn mit Glyphosat (Roundup) in den 80er Jahren. Das hatte zur Folge, dass die Tankwagen im Breich Hannover-Hainholz “gereinigt” wurden, indem man die Reste einfach ins Gleis ablaufen ließ. Die Folge: die Kleingartenanlage in der Nachbarschaft und die großen Bäume am Wegesrand wurden geschädigt. Der Boden mußte großflächig durch Aktivkohlebehandlung gereinigt werden. Das war ein jahrelanger, kostenintensiver, Prozeß. Bei Abwägung der Kosten:Nutzen-Relation hatte sich das nicht gerechnet…Auch nicht für das Ökosystem…

    • sonnenblume sagt

      Eine unsachgemäße Handhabung kann man nicht dem Mittel anlasten. Das zeigt doch nur, wie Verantwortungslos vielfach gearbeitet wurde. Absolut gedankenlos und schmerzbefreit. Und damit werden dann diese ganzen, fast radikalen Diskusssionen um`s Für und Wider ausgelöst.
      Warum wurde hier nicht nachgesehen, wer diese Handhabung so erlaubt, bzw. ausgeführt hat? Heute wird für so ein Vergehen die Arbeitserlaubnis in dem Bereich entzogen. Zumindest in der LW.

    • Ehemaliger Landwirt sagt

      Bis Ende der achtziger Jahre versprühten Spritzzüge jährlich Hunderte von Tonnen der Pestizide Atrazin und Bromacil, und das in Regionen, die heute als Wasserschutzgebiete ausgewiesen sind. Nachdem erste Schadensfälle bekanntwurden, stieg die Bahn um auf Diuron und Glyphosat , das auch in Wasserschutzgebieten eingesetzt werden durfte. Anders als auf landwirtschaftlichen Böden versickern die Pestizide im Schotterboden sehr schnell in den Untergrund. Dort binden sie sich zunächst an Bodenpartikel und verhindern so einen Abbau.

  5. Thomas Apfel sagt

    Die Bahn hat schon zu DDR Zeiten alles mögliche ausprobiert (Reglone + Simzin z.B.).
    Simazin selektiert Mauerpfeffer (Sedum acre), daher waren die Gleise im Frühsommer oft schön gelb, wie bei uns die Baumstreifen auch. Die Resistenz von Amarant, Kandischem Berufkraut und vieler Hirsen war dann das Ende vom Simazin.
    Man hat auch mit Alpha-Naphtylessigsäure (quasi synth. Auxin) experimentiert (löst 1 %-ig einen Wachstumsstop aus, die Pflanzen bleiben grün, sind aber verzwergt) ,war dann aber wohl zu teuer, soweit ich mich erinnere.
    Wird auf alle Fälle spannend, wie die den Wegfall von Glyphosat kompensieren wollen.

  6. Think positive: Mit zunehmenden Resistenzen muß es eh bald anders laufen so von wegen Giersch usw., ich glaube, früher haben sie Diuron – das als Biozid an Hausfassaden leider immer noch erlaubt ist – eingesetzt?! Und ich wette, das wollen sie immer noch. Zumal sie ja privatisiert wurde, eine reguläre Gleisbettreinigung ja zu viel Aufwand und Kosten verursachen würde, wäre ja schade um Profite.

    Zitat eines Bauern:
    https://www.handelsblatt.com/technik/energie-umwelt/glyphosat-groesster-einzelverbraucher-ist-die-bahn/13607880-2.html

    „Auch der Bauer Adolphi spricht viel über die Nebenwirkungen eines Glyphosatverzichts – die positiven. Um zu erklären, warum er das vermeintliche Wundermittel schon heute meidet, wo es geht, läuft der Landwirt in eines seiner Felder.

    Dann schabt er mit seinem Wanderschuh über den Ackerboden. Unter der obersten Erdschicht ist der Boden feucht. „Der Boden gibt nicht so viel Wasser ab, als wenn ich ihn mit Glyphosat bearbeiten würde“, sagt er. Außerdem speichere der Boden mehr Wärme. Mäuse und Schnecken bleiben fern, da er die Erde öfter wenden muss als mit Glyphosat.“

    Man sollte Pflanzenschutzmanagement nicht nur als Einsatz von Chemie verstehen.

    Wer weiß, vielleicht wird Essig ja als nächstes Mittel zugelassen. Und wenn die Böden punktuell saurer werden, hält es auch manche Pflanzen fern … zutrauen würde ich es der Politik.

    Die Österreicher hier arbeiten mit Wasserdampf und brühen die Pflanzen weg, ist natürlich nicht billig … so von wegen privatisierte Bahn, Profitstreben und so.
    https://www.youtube.com/watch?v=SLsRxlV4sYE

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