14 Kommentare

  1. Die Ursprünge dieses BDM/DBV-Konfliktes liegen meiner Ansicht nach darin, dass sich sehr viele Milcherzeuger im Bauernverband, der ja eine Vielzahl von Interessen vertritt, nicht mehr vertreten gefühlt haben. Und seit der DBV gemerkt hat, dass sich da doch so viele seiner teils ehemaligen Mitglieder organisiert haben, wurde auf den BDM eingedroschen.

    Andererseits hat der BDM meiner Meinung nach den Fehler gemacht, dass er sich zu sehr mit Leuten beschäftigt hat, die sehr rückwärtsgewandt sind oder sich, wie die Tierhaltungsgegner sogar für das Gegenteil dessen einsetzen, was die Milcherzeuger tun.

    Gefragt wäre nun ein Waffenstillstand und gemeinsame Gespräche an denen am Ende eine gemeinsame Richtung steht

    Gewalt ist zu verurteilen und führt zu nichts, ganz klar. Aber es zeigt doch auch in welch verzweifelter Lage sich die Milcherzeuger befinden. Sollen denn alle, wie es gerade häufig geschieht still und fast schon heimlich die Stalltür zumachen und den Betrieb aufgeben?

  2. Andreas Fendt sagt

    BDM und DBV sind wie zwei Blinde, die in verschiedene Richtungen tapsen und bisweilen mehr oder weniger heftig verbal oder tatsächlich um sich schlagen. Die zugrundeliegende Problematik der angeblich modernen Landwirtschaft haben m.E. beide nicht verstanden.

  3. Was mich an der Sache irritiert: Warum fällt es dem BDM und AbL so schwer, sich von Gewalt zu distanzieren? Man geht sogar weiter und haut eine so kämpferisch formulierte Pressemitteilung heraus.
    Wenn der Tonfall nicht etwas versachlicht wird, könnte uns ein dörflicher Unfriede wie zu Zeiten des Milchstreiks drohen. Das möchte ich nicht noch einmal erleben!!!

    Übrigens ist Minister Meyer bereits fleißig dabei, die Bauern in mehrere Teile zu dividieren. Die AbLler und auch BDMler sind ja schon immer die Guten gewesen, jetzt wird versucht, auch die Milchviehalter zu “erobern”. Eine neue Düngeverordnung darf nicht zu Lasten der finanziell unter Druck stehenden Milchviehhalter führen, aber die anderen Bauern, die brauchen die Verschärfungen…

    Klarer Fall von Teile und Herrsche!

    Da warne ich mit Goethe: “Die ich rief, die Geister, werd’ ich nun nicht los.“

    • Alois Wohlfahrt sagt

      Hallo Bernhard, Du hast vollkommen Recht. Die Schwarz-Weiss oder Gut-Böse Rhetorik ist das Problem. Meinungsverschiedenheiten sind ein Teil von Dialog und Problemlösungsfindungen, also notwendig und normal. Doch wenn anstatt Lösungen Provokationen gesucht werden, dann hat das nur das Ziel sich selbst gut und den anderen schlecht aussehen zu lassen. Dass dabei beide Kontrahenten ihr Ansehen gegenüber der Gesellschaft, Wirtschaft und Politik verlieren, kapieren in der Tat wenige Akteure.

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