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Trotzreaktion

Mirjam Lechner ist Erzeugerberaterin bei der UEG Hohenlohe-Franken. Tierwohl ist ihr täglicher Job. Sie macht sich dabei so ihre Gedanken.

Heute Morgen hat es mich schier zerrissen. Seit zwei Tagen bereite ich einen Vortrag für Landwirte vor, wie man Beschäftigungsmaterial für Schweine, also Raufutter gut und sinnvoll einsetzen kann.
Konkret heißt dies derzeit, Tierhaltern die aktuell bei der Tierhaltung drauf legen (also rote Zahlen aufgrund der Preissituation schreiben) zu erklären, wie sie noch mehr Miese machen können, in dem sie Geld und Zeit für Tierschutz- und Tierwohlmaßnahmen ausgeben sollen: Was sie beides nicht übrig haben.

Da meldet sich bei mir im Autoradio fröhlich die Werbungsstimme von REAL:

„Nur bei uns! Und nur bei REAL!“

Frischer Schweinenacken für 4,99 Euro/kg
und „Eingefrorene Lende für 5 Euro/kg“

Tierwohl gibt’s nicht im Sonderangebot und in der Schnäppchenabteilung. Landwirtschaft und Tierhaltung ist kein austauschbarer Sonderposten!

Und diese Werbung kommt in dem Zeitraum wo sich Massen von Menschen in Berlin zusammen tun um gegen „Massentierhaltung“ (auch explizit Schwein) zu protestieren. Da zerreißt es nicht nur mich, sondern da zerlegt es die Zukunft unserer Landwirte und ihrer Höfe: Finanziell wie auch in der Seele.

Und trotzdem hatte ich eine gute Veranstaltung mit den Landwirten (ich bin manchmal erstaunt wie geduldig Landwirte im Nehmen sind) und danach bin ich einkaufen gegangen: Fleisch aus alternativen Rassen und alternativer, d.h. heißt extensiver Haltung. Gibt’s bei uns in der Region, macht bisher nur ca. 5 % vom baden-württembergischen Markt aus.

Kotletts

Sooo sieht das aus: (weil vielleicht einige nicht wissen wie Fleisch von Outdoor-Rassen aussieht)

Kleine Nackensteaks, Kotelett und Tomahawk-Kotelett vom Schwäbisch-Hällischen Schwein. Das ist eine alte „Sattelschweinrasse“ die hier in der Region gezüchtet wird.
Ich mag ja solches marmoriertes Fleisch mit Fettauflage, obwohl die 99 % Kunden an der Theke seit Jahren nur extrem mageres Schweinefleisch kaufen. Und wenn Schweine in alternativen Ställen mit Aussenklima gehalten werden, dann brauchen sie auch eine Schutzschicht an Speck um Wind, Regen, Schnee und Kälte zu trotzen!

Haellisches

Soooo sieht dann die Haltung aus: (Foto aus dem Sommer; wir haben ja trotz der Sonne hier gefühlt 6 Monate Winter)

 

Kassenzettel

Ja und sooo sieht dann der Preiszettel aus: (und nein, das ist trotz der Preise noch kein Bio-Fleisch!)

Werden die Kunden-Massen wirklich Massen von Fleisch kaufen, obwohl es dreimal so viel Fett hat und dreimal so viel kostet wie die derzeitige Massenware, die 99 % vom Markt ausmacht? Denn bei allen Bekundungen für Tierschutz haben wir trotzdem nur einen Marktanteil bei Biofleisch von 1 %.

Am Abend auf dem Heimweg kam im Radio die Meldung, dass die Deutschen trotz der Wirtschaftslage im Schnitt 4 % mehr für Urlaub auszugeben als letztes Jahr (ach ja, da geht das auf einmal?). Ich glaube, das wäre auch mit etwas mehr Fleischkosten wäre das kein Problem: Beispielsweise 10 Cent je Kilogramm Fleisch würden schon genügen, damit die bundesweite Initiative Tierwohl weiterkommt. Mit einem Euro mehr je Kilogramm Fleisch könnten die Landwirte und wir in der Beratung „mal richtig was reißen“. Mann, was könnte man mit den Betriebsleitern dann alles an Ideen in den Ställen umsetzen! Auch bei alten Ställen – es gibt immer was, was man trotz Spaltenboden verbessern kann, wenn der Landwirt dafür „Luft“, also genug Geld und Zeit hat. Dann macht den Tierhaltern und mir die Arbeit Spaß!

Rauhfutter

Für die Grüne Woche, für die Diskussionen rund um Tierschutz und Tierwohl wünsche ich uns allen trotzdem gute Gespräche, einen Einblick in die Landwirtschaft und Tierhaltung.
Und ich wünsche mir, dass sich die Bürgerwünsche im Herzen mit dem Geldbeutel in der Hosentasche einig werden: Dann geht was!

Lieben Gruß aus Hohenlohe-Franken

Mirjam Lechner

http://www.stallaktiv.de

http://www.ueg-ferkel.de

(Aufrufe 3.447 gesamt, 1 heute)

95 Kommentare

  1. bauerhans sagt

    m.lechner und h.bühler waren heute im ZDF zu sehen.
    beide hatten anschaulich “ihre art der schweinehaltung” erklärt.
    mediathek “planet.e” heute 14.45-15.15

    • Gast sagt

      ich habs gesehen und fand es recht neutral. Als Vegetarier tangiert es mich ja nicht. Persönlich fand ich Bühler überzeugender. Besonders seine Einstellung nicht gegen Natur- und Umweltschützer zu arbeiten, sondern mit ihnen und die Meinung, man solle doch machen, was der Bürger möchte und nicht das was Monsanto nutzt.

      Die Ideen die Wertschöpfung zu optimieren mit eigenem Schlachthof und Läden ist stimmig und die Bilder der rumrennenden Möhrenköpfle erfreuen einen.

      Da hatte es Frau Lechner schwer. Komisch war auch, die macht Aussagen zu Problemen bei Stroh, zu erdrückten Ferkeln und der gezeigte Biobauer sagt, er hat weniger Ferkelverluste und es gab noch nie Probleme mit Stroh. Irgendwer sagt da nicht danz die Wahrheit…

      • Mirjam Lechner sagt

        @ Gast: In der Ausgabe Dezember 2015 in “Die Grüne” Wochenblatt aus der Schweiz beschreibt der Tierarzt des Schweinegesundheitsdienstes einen Beratungsfall, in dem verpilztes und damit mit Pilzgiften behaftetes Stroh bei Saugferkeln und auch später schwere Schäden verursacht hat – wie nekrotisierende Schwänze und Klauen, schware Durchfälle und Probleme bei den Impfungen.
        Ich kann diesen Bericht (habe ihn als PDF vorliegen) gerne zeigen. Bitte beachten – ich bin sehr für den Einsatz von Raufutter beim Schwein, wenn dieser auch hygienisch/Futterqualität hat und zeige hier auch Musterlösungen in meinem Youtube-Kanal: https://www.youtube.com/user/stallaktiv

        • Gast sagt

          es ist immer billig, irgendeinen schlechten Biobetrieb mit einem guten konventionellen zu vergleichen. mal ganz allgemein. Umgekehrt wird es noch schwieriger.

          Seriöse Vergleiche müssen Mittelwerte heranziehen und da schaut m.W. die Datenlage für Bioschweine nicht sehr gut aus (Ferkelverluste/Gesundheit Schlachtkörper)

          zu Konsequenzen daraus, demnächst mehr…

          Ich kenne mich mit Schweinen nicht aus, sie interessieren mich als Vegetarier nicht und von daher fand ich die Aussagen: mit guter Strohqualität gibt es keine Probleme und bei guter Haltung ohne Ferkelschutzkorb gibt es weniger Ferkelverluste wie mit Korb interessant.

          Was jeweils “gut” sein soll, müsst ihr Fachleute untereinander ausmachen.

  2. Uli49 sagt

    Vielen Dank Frau Lechner für die fachlichen Erklärungen.
    Seitdem es hier möglich ist, kaufe ich Fleisch von der BESH. Auf Vorbestellung bekommt man sogar so exotische Stücke wie ungepökelte Rinderzunge.
    Allerdings muß man gut planen, da der Verkaufsstand nur einmal pro Woche auf den Wochenmarkt kommt. Für Normalbürger, für die die Ernährung keinen so hohen Stellenwert hat und die unter Zeitdruck stehen, dürfte das wohl ein “NO-GO” sein.
    Grüße Uli

  3. Schweinebauer Piet sagt

    Das könnte ja ein guter Versuch sein, welchem Verbraucher es wirklich wichtig ist, Geld für Tierwohl auszugeben oder doch billig kaufen und nur klagen.

  4. Rufer aus der Wüste sagt

    https://www.bauerwilli.com/wp-content/uploads/2016/01/Kotletts.jpg

    Und wer soll die essen? Fett ist schon gut und recht aber das Fleisch sollte schon ueberwiegen.

    https://www.bauerwilli.com/wp-content/uploads/2016/01/Haellisches.jpg

    Die Schwaebischen auf einem Betonspaltenboden. Werden die genauso gehalten wie die Konventionellen?
    Was macht dann hier den hohen Preis aus? Die Haltung mal nicht.

    So, so. Mein Kommentar befindet sich in Moderation. So lange manche nicht lernen das Uebel beim Namen zu nennen wird sich eh nichts aendern. Da kann man lange die Fehler bei den Bauern oder Verbraucher suchen.

    • Mirjam Lechner sagt

      Bei Pip-Port Ställen wird wenn dann überlicher weise der INNENliegende Liege- und Ruhebereich eingestreut, nicht der Auslauf. Ein Auslauf auf Spalten hat sich bewährt, damit überflüssiges Wasser wie Regen abfließen kann und die Emmissionen klein gehalten werden. Auf dem Foto ist der Auslauf zu erkennen -und im Hintergrund die von den Tieren selbst zu bedienende Klapptür – in den (eingestreuten) Innenbereich.

      • Rufer aus der Wüste sagt

        Und wie erklaert sich dann der hohe Preis des Fleisches? Die Haltung ist wohl konventionell. Oder?

  5. Stephan Becker sagt

    “Mit einem Euro mehr je Kilogramm Fleisch könnten die Landwirte und wir in der Beratung „mal richtig was reißen“. ”

    Ich kapiere das auch nicht. Das kann mir doch niemand erzählen, dass wegen einem Euro mehr pro Kilogramm ein Supermarkt kein Fleisch mehr verkaufen würde.
    Ich weiß noch, dass vor ca. 30 Jahren Hackfleisch 10 DM pro Kilogramm gekostet hat und heute bekommt nach 30 Jahren Inflation (á 3%), also mit 243% Inflationsrate ein Kilo Schweinesteak für den gleichen Preis. Ich finde das nur pervers.

    Das mit dem marmorierten Fleisch weiß ich inzwischen und achte auch drauf. Allerdings kaufe ich aus Bequemlichkeit das Fleisch nicht an der Theke sondern greife im Kühlregal zu. Neulich eine Packung Chicken-Wings für 5,98 das Kilogramm, d.h. die teuerste Sorte. Angeblich soll ja beim Huhn alles außer der Brust eigentlich schon Abfall sein, also vom finanziellen her. Die Preis für das Kilogramm Brust alleine soll die Aufzuchtkosten decken.

    Es gibt ja auch so Lyoner, Bierwurst oder so für 3,50 Euro pro Kilogramm bzw. 70 Ct pro 200g-Packung. Diese Würste sind meiner Meinung nach aber schon hart an der Grenze zur Körperverletzung. Unter 10 Euro das Kilogramm kaufe ich keine Wurst mehr.
    Was ich bis vor kurzem auch nicht wusste ist, dass seit einigen Jahren bei vielen Produkten (u.a. Pizza, Lasagne oder Käsebrötchen) auch sogenannter Kunstkäse dabei ist. Und dass der praktisch kaum Milchbestandteile enthält bzw. praktisch nichts mit Käse zu tun hat. Und das dieser Kunstkäse den Absatz von normalem Käse reduziert bei einem eh schon angespannten Milchmarkt.

    • Mirjam Lechner sagt

      Der Verbraucher reagiert bei Fleischpreisen extrem “unelastisch”, heißt Preiserhöhungen haben direkt Konsum/Verbrauchsverschiebung zur Folge (z.B. von Wurst zu Käse). Bei Hackfleisch können schon 50 Cent mehr Preis – über 5 – 8 % weniger Verkauf bedeuten. Auch der Abstand zwischen “Normalware” und “Marken/Labelware” ist eng, kostet Fleisch mal 20 – 30 % mehr als die Massenware, wird der Verkauf schwierig. Und genau wegen dieser “Preisanker” sind Schnäppchenangebote so desaströs: Der Kunde misst den Fleischpreis immer am günstigsten Vergleichsprodukt; auch wenn der Sonderangebotspreis ein Fake ist – zu dem man nicht kostendeckend produzieren kann.

      • Oliver sagt

        Das sieht gut aus das Fleisch. Wer das Fett nicht essen mag, schneidet es dann am Teller einfach weg, so einfach geht das. Aber zum Braten ist es nur genial.

        Obwohl es auch noch extremer geht 🙂 Es gibt Rassen, da ist die Fettschicht noch viel dicker, der Witterung geschuldet und einem Leben im Freien. Und genau deswegen kaufe ich mein Schweinefleisch ausschliesslich bei einem Freiland Schweinehalter, der seine Tiere mind. 18 Monate alt werden läßt. Viel älter geht leider nicht, da die Rasse die er ausschließlich im Freiland hält (von der Geburt an), ab dem 18 Lebensmonat fast nur noch Fett ansetzt, und es den Tieren nicht gut tut immer und immer mehr Gewicht mit sich herumzuschleppen.

        Fett macht nicht fett, ich weiß nicht wie oft man das noch sagen muss. Zucker macht u.A. fett.

  6. Marko sagt

    Zitat: ,,Ich mag ja solches marmoriertes Fleisch mit Fettauflage, obwohl die 99 % Kunden an der Theke seit Jahren nur EXTREM mageres Schweinefleisch kaufen.,,

    Die Antwort darauf kann aber auch nicht sein, EXTREM verfettetes Schweinefleisch zu polarisieren, sowie Sie es mit Ihrem Bild versuchen zu suggerieren.

    Also wer sich so was wirklich rein würgen möchte, der soll es ja gerne machen.
    Wünsche allzeit guten Stuhl.

    • Mirjam Lechner sagt

      Nein, das ist eine ganz normale Fettauflage eines schwäbisch-hällischen Schweins. Wir haben den Schweinen die Borsten und das Haarkleid weggezüchtet und mit der Fettauflage die notwendige Isolationsschicht um Temperaturschwankungen auszugleichen. Extreme Fettauflagen haben dagegen Schweine wie Mangalitza oder Wildschweine, die dann auch dafür ausgerüstet sind Wind und Wetter auch im Winter zu widerstehen ohne krank zu werden; da kann das Fleisch-Fett-Verhältnis schnell mal 1:1 betragen.

      • Marko sagt

        Das ist ja gut und schön.
        Aber wer möchte so was essen?
        Nichts gegen Durchwachsen, aber wenn mir als Verbraucher Fleisch angeboten wird, möchte ich das wenigstens rein optisch das Fleisch überwiegt.

        • Mirjam Lechner sagt

          Das ist ja die Frage, an dem Beispiel der “Schweinerettung” (ich fand das schon Tierschutzrelevant mit den Sonnen-Verbrennungen und den abgemagerten, nicht zunehmenden Ferkeln!) kann man sehen, dass nicht alle Genetiken die der Verbraucher auf dem Teller haben möchte – sich für die “Wunschhaltung” draussen eignen: http://reportagen.sueddeutsche.de/zurueck-zur-natur

          • Marko sagt

            Da haben Sie definitiv recht.
            Ich bin darüber hinaus ehrlich gesagt auch überzeugt davon, dass man (in diesem Fall Schweine) Tieren keinen Gefallen tut, indem man selbige einem gewohnten Umfeld (Stall) entreißt und sie stattdessen auf eine Wiese scheucht.
            Genauso gut könnten morgen ein paar Aliens kommen und die Menschheit wieder in Höhlen oder auf Bäume verbannen. Weil sie das für artgerecht halten. 😉

            Aber um auf das Thema Fleischqualität zurück zu kommen. Ganz gleich welche Rasse.
            Kann man das durch das Futter nicht steuern?

  7. Erst letztens hat Real Eier für 30 Cent verkauft, nicht ein Ei, 10 Eier.
    Da spielt die Produktion Richtung keine Rolle mehr, dass ist ein Verbrechen! Ich rufe zum Boikott aller Real Märkte auf!
    Unfassbar Dumm!

    • Birgit sagt

      wenn ich jemals auf so ein Angebot treffe, kaufe ich 100 und schmeiße sie vor die Supermarkttür!!! Und meine Kollegen rufe ich auch noch an und bitte sie, das gleiche zu tun.

  8. Sibylle sagt

    In meiner Jugend – ist schon lange her – gab es Rippchen am Sonntag. Da war der Fettrand ! der hat geschmeckt. Dann haben irgendwelche käuflichen Wissenschaftler der Magarine-Industrie den Leuten erzählt, sie stürben alle an Herzverfettung und das Schwein wurde mager, hatte ein bis zwei Rippen mehr und schmolz in der Pfanne.
    Zu der Zeit beschäftigte ich mich mit meinen Vorfahren und lehnte Schwein ab – Gott sei Dank. Da gab es nur noch Schwein aus Gottes Garten: Wildschwein – das hatte Fett und schmeckte, aber da sind dann etliche Sonntage darüber vergangen, denn da gibt es Schonzeiten.

    In der Wirtschaft gibt es den “Schweine-Zyklus” – heute gibt es einfach zu viele Schweine in der Wirtschaft und nicht nur da. Es wird konsumiert – von Genuß ist dabei keine Rede.
    Es gibt keine Zufriedenheit. An anderer Stelle in diesem Forum habe ich darauf hingewiesen, daß man sich nicht von Bankern erklären lassen soll, wieviel “Schwein” oder “Rind” man haben muß, daß sich der Kredit für die Bank lohnt. Sondern was man schaffen
    kann und schaffen möchte, sollte der Maßstab sein.
    Die politischen Rahmenbedingungen werden für die “Großen” geschaffen, die ordentlich die Luft, das Land und das Produkt “versauen”. Gestank, Gülle und Antibiotika sind die Zutaten dieser Landwirtschaft.
    Für Palmöl werden Wälder vernichtet, die sind für viele Generationen verloren – wofür?
    Warum? Wem nützt es?
    Volker Pispers: Seit wann vertreten die Parteien die Interessen der Leute, die sie gewählt haben? Die Parteien sind für die 10% der Besitzenden da!

    • Sandra Harms sagt

      Sorry , tut mir leid, wenn ich etwas aggressiv darauf kommentiere.
      die allermeisten Verbraucher,
      wollen kein Fettrand am fleisch, sonst würde sich ja welches mit fettrand gut verkaufen lassen.
      wollen nicht das wir Gülle auf den acker bringen, wollen nicht das wir kunstdünger einsetzen, Aber denken nicht drüber nach, das ohne nährstoffe nichts wächst!
      wollen nicht das wir pflanzenschutzmittel einsetzen, aber wollen makelloses obst und weitere produkte zum billigen preis kaufen, denn hat der apfel auch nur eine kleine stelle ist er unverkäuflich!
      wollen keine gen-technik, durch die wir jede menge pflanzenschutzmittel einsparen könnten, und so dazu beitragen das weniger chemikalien in die umwelt kommen.
      wollen keine so genannte massentier haltung (wo aber auch niemand sagen kann ab wo masse anfängt) , Aber man will schön billiges fleisch auf den teller haben…
      Wollen nicht das tiere antibiotika bekommen, mit welchem recht bekommen es denn menschen wenn sie krank sind?
      Wollen kleine Landwirtschaftliche betriebe, aber tun nichts dafür das diese erhalten werden.
      wollen keine windräder und biogaßanlagen in der landschaft, wollen keine stromleitung vor der haustür, wollen keinen mais sehen der zu strom wird, keine kohle und atom kraftwerke…Aber der Strom soll aus der steckdose kommen, schön billig soll er auch sein, und natürlich auch aus erneuerbaren energien stammen….(sieht man ja in der weihnachtszeit wie billig Strom ist)
      Wenn ihr wollt das sich was ändert, dann fangt doch mal bei euch vor der eigenen tür an zu fegen, warum rennt ihr jedem sonderangebot nach, warum rennt ihr in die diskounter?
      ganz einfach, damit ihr 2 oder 3 mal im jahr in den urlaub fliegen könnt, damit eure gärten in der weihnahtszeit heller beleuchtet sind als am tage, damit der stadtmensch sich seinen geländewagen oder kombi leisten kann obwohl er single ist, oder auch nie ins gelände fährt,damit immer das neuste smartphon,tablett usw gekauft werden kann… usw usw. und auf der anderen seite regt ihr euch dann auf wenn wir versuchen wirtschaftlich zu überleben und uns immer neue wege suchen dies zu schaffen. langsam solltet ihr euch mal klar werden was ihr eigentlich wollt ! denn so wie ihr euch verhaltet passt das absolut nicht zusammen.

  9. birgit heitmann sagt

    Auf der Demo am 16.01.16 in Berlin wurde sehr deutlich gegen die Diktatur der Lebensmittelkonzerne und besonders auch gegen deren Massentierhaltung demonstriert. Die Albert-Schweitzer-Stiftung hat außerdem einen ausführlichen Artikel im Internet dazu veröffentlicht, Thema “Welthunger und Entwicklungspolitik – eine Fleischfrage?” Die Zahlen und negativen Entwicklungen zeigen deutlich, daß wir weltweit schon vor dem Kollaps stehen. Die Fleischproduktion muß drastisch reduziert werden. Kehren wir lieber zurück zum guten alten Brauch (sonntags den Sonntagbraten und freitags den Fisch)!!! Dann käme wieder ein Gleichgewicht zustande, so wie damals, als die Welt diesbezüglich noch in Ordnung war. Wegen der heutigen Billigpreisschraube der Lebensmittelkonzerne verlieren Bauern ihre Existenz. Alles wird nicht nur billiger, sondern auch schlechter, das Fleisch, weil die Tiere in den Megastätten der Massentierhaltung krank werden, das Gemüse, weil die Felder mit Pestizide und Düngemittel überdüngt und vergiftet werden. Die Konzerne bestimmen, was wir essen. Denn sie bestimmen, womit die Lebensmittelläden ihre Regale füllen. Der Kunde als Nichtfachmann hat keine Ahnung von der Qualität und den Hintergründen der Billigware und sieht nur den Preis. Wir sind an einem Punkt angelangt, wo wir umdenken und klüger werden müssen. Das bedeutet: drastische Reduzierung des Fleischkonsums, Förderung der Bio-Bauernbetriebe. Alle, die das kapieren, sollten mitmachen. Es lohnt sich für die eigene Gesundheit, für die Gesundheit der Tiere, für den Erhalt von Bio-Bauernhöfen.

    • Sandra Harms sagt

      Na frau heitmann, wo haben sie denn das wider abgeschrieben?
      Welche demo meinen sie denn? es gab gestern 2 in berlin….

        • Rufer aus der Wüste sagt

          Ist das wirklich so das der Bauernstand fuer

          “Für was also stehen die “Wir machen Euch satt”?
          Für CETA und TTIP, für Gentechnik, für Glyphosat, für Maisbasierte Biogasanlagen, für Kükenschreddern, Schwanzkupieren und Hornansätze ausbrennen? Tja, wenn man das wüsste…. könnte man darüber reden. Aber das wollen sie ja nicht.”

          Entnommen aus dem Lebenshofbeitrag.

          steht. Oder will der gekaufte Bauernverband das nur? Sieht der einzelne Bauer TTIP fuer eine Chance seinen Umsatz zu vergroessern?

          • Sandra Harms sagt

            @ rufer aus der Wüste
            ich kann nur für mich sprechen, wie andere denken weis ich nicht, und möchte ich mir auch nicht anmaßen das zu wissen. also ich stehe wie folgt zu den einzelnen themen.
            ceta und ttip, ich bin prizipiell dafür, aber das muss Gewalltig überarbeitet werden, es kann zb nicht angehen, das private “Gerichte” eingeführt werden, ein beispiel von vielen. so wie es im moment ist, will ich das nicht haben.
            Glyphosat, so wie wir das hier anwenden, ist das ok, das was in amerika und anderen teilen der welt damit gemacht wird (roundup ready pflanzen) sollte schleunigst aufhören. Glyphosat ist in der Pfluglosen bestellung ein wichtiger bestandteil, jetzt kommt das agument, dann pflügt doch wider! ersten muss man wissen, das sich die nährstoffe in den obersten bodenschichten befinden, währe doch ziehmlich blöd wenn man die unterpflügt, und dann entsprechend mehr düngt….
            Maisbasierte biogaßanlagen, nach meiner meinung sollte es pflicht werden, gülle aus der tierhaltung durch die anlagen zu schicken, ich würde sagen bei rindern ab 50 tieren/betrieb, bei schweinen ab 300/betrieb, ebenso festmist. das gleiche bei der geflügelhaltung,als nächstes müssten bga´s nur soviel ernergie im dauerbetrieb herstellen wie zum betrieb der anlage nötig ist(strom für rührwerke und pumpen, wärme zum beheizen der fermenter) dann müssten alle biogaßanlagen ihr gaß speichen können und nur dann unter vollast strom erzeugen wenn dieser auch gebraucht wird, quasi um spitzen abzufangen, beispiels weise im wechsel mit PV anlagen, tagsüber strom vom dach, nachts aus der BGA. dann müsste sich das EEG ändern, damit wir zb auch dinge reinstecken können die nicht extra angebaut werden, zb aussortierte kartoffeln (es dürfen z.Zt nur extra für den zweck angebaute dinge da rein, wie eben mais), ebeso muss der anreiz geschaffen werden, ganzpflanzensilage,Rübenblatt und ähnliches zu nutzen. wenn dieser gesammte katalog so umgesetzt würde, dann könnte man wirklich von “BIO” sprechen, aber ganz klar spielt mais die zentrale rolle, vielerorts ist mais eine echte bereicherung der fruchtfolge, und vielerorts wird mais nur dort angebaut wo es kaum möglich ist etwas anderes anzubauen.
            Kükenschreddern halt ich persönlich für schlimm, es ist leider finanziell nicht möglich die männlichen küken soweit zu füttern bis man daraus ein hänchen machen kann… da wäre der verbraucher gefragt.ebenso bleibt abzuwarten wie sich die versuche entwickeln um vor dem brüten zu erkennen welches geschlecht einmal schlüpfen wird.
            Schänze kopieren, ist eine notwendige sache, da schweine dazu neigen sich gegenseitig diese abzubeissen,was dann wider tierarzkosten und den eisatz von antibiotika nachsich ziehen kann. es gibt projekte im zusammenhang mit der initiative tierwohl oder auch die “ringelschwanzprämie” die darauf verzichten, bleibt abzuwarten was die ergebnisse dann sagen.
            Ausbrennen von hörner bei kälbern, für viele eine unvermeitliche angelegenheit, da die arbeitssicherheit im vordergrund steht, ebenso das tiere sich gegenseitig verletzen. es gibt die ersten genetisch horlosen besamungsbullen die sich regem interesse erfreuen, ist letztlich also nur die frage der zeit bis sich das thema von selbst erledigt.
            Gen-Technik, Was die allermeisten nicht wissen ist die tatsache, das der mensch seit hunderten von jahren pflanzen verändert, durch entsprechende zucht, also letztlich Gen-Technik. Was auch keiner weis, das Gen-technik die umwelt und den Verbraucher schonen würde, alle denken nämlich das es sich um pflanzen handelt die einfach nur mehr ertrag bringen, und das stimmt nicht. Beispiel:
            Hätte ich kartoffeln, die durch gen-technik, resistent gegen Kraut und knollenfäule wären,dem kartoffelkäfer und den blattläusen nicht schmecken würden, könnte ich bis zu 7 mal eine behandlung mit fungizid(kranheiten) und ein oder zwei behandlungen mit pestizid(schädlingsbekämpfung) einsparen, dh kartoffel würden nur noch einmal, im extremfall zweimal mit einem herbizid(unkrautbekämpfung) behandelt, für mich wäre das eine gewalltige kostenersparnis, für die umwelt eine gute sache da man enorme mengen an chemikalien spart. man könnte das auch züchterisch sicher schaffen solche kartoffeln zu züchten, aber das dauert rund 35 jahre und bis jetzt hat das nicht geklappt das hinzubekommen obwohl man seit ewigkeiten das schon versucht.

          • Gast sagt

            vielleicht sollte Willi mal TTIP zum Thema machen…
            Der Bauernverband ist uneingeschränkt dafür und vertritt ja angeblich die Meinung der grossen Mehrheit aller Bauern..

            “Wir machen Euch satt” sind gegen Diffamierung, so ihre Aussage, wofür sie sind, konnte oder wollte mir noch keiner sagen…

    • Ehemaliger Landwirt sagt

      Frau Heitmann, die Konzerne bestimmen was in ihre Regale kommen, aber jeder Verbraucher bestimmt selbst, was er isst und somit stellen die Konzerne nur das in die Regale, was sich verkaufen lässt.
      Diese simple Tatsache verkennen alle , die bei “wir haben es satt” demonstriert haben.

    • Mirjam Lechner sagt

      Die Sonntagsbraten-Story ist ein Märchen, aber dazu schreib ich auch gern mal etwas genaueres aus dem Fleischmarkt. Ich glaube schon, dass wir mündige Verbraucher haben, die entscheiden was sie kaufen und essen.

      • Gast sagt

        zu entscheiden was man kauft, setzt zunächst die Kenntnis voraus, daß es die Produkte die man möchte auch wirklich gibt und dass auf den Produkten draufsteht was drin ist, wo sie herkommen und wie sie erzeugt wurden.

        Und genau dafür wurde in Berlin demonstriert!

        Wie haben im Dorf einen kleinen Laden “nah und gut”, der führt 5 verschiedene Sorten Milch, dabei ist jedoch keine einzige Biomilch. Dasselbe bei Butter. Wenn der sich wundert, warum ich und viele andere nicht bei ihm einkaufen verstehe ich es eben nicht.

        Bei Fleischwaren wurde für eine einfache Deklaration wie bei den Eiern demonstriert: 0 = Bio 1=Tierwohl, 2 = ? 3= konventionell.

        Was spricht da nun dagegen? Muss man gegen solche Forderungen mit “wir machen Euch satt” antworten?

        • Mirjam Lechner sagt

          Ich hätte wie Willi gerne, dass die Bürger ihre Entscheidung an den Kassen und auf ihren Tellern demonstrieren und nicht nur auf der Strasse…

        • Stephan Becker sagt

          Es gibt bald noch weniger kleine Läden/Lebensmittelgeschäfte oder kleine Bäckereien mit Biomilch im Angebot – also zumindestens in Südbaden:

          Bald keine Schwarzwaldmilch mehr im Schwarzwald?
          Do, 07. Januar 2016
          Die Schwarzwaldmilch fordert neuerdings von Geschäftskunden höhere Mindestbestellwerte bei der Direktbelieferung. Sie brüskiert damit kleinere Bäckereien.
          http://www.badische-zeitung.de/wirtschaft-regional/bald-keine-schwarzwaldmilch-mehr-im-schwarzwald–115944050.html

          • Gast sagt

            was Schwarzwaldmilch macht versteht eh keiner mehr. Da wird Biosilomilch ins Allgäu gekarrt um dort mit viel Tricks schlechten Biohartkäse zu machen, der dann angeblich ein Schwarzwälder ist. Sie haben aus dem Butterskandal nichts gelernt und daher kostet wohl die Demetermilch aus Piding hier bei Edeka im Hochschwarzwald 10 ct weniger als die Biolandmilch von Nachbarhof mit Label Schwarzwaldmilch…

            • Stephan Becker sagt

              Ich verstehe die Verantwortlichen bei der Schwarzwaldmilch (ehemals Breisgaumilch) auch nicht. Die haben so eine gute Milch, die Biomilch in Flaschen, vom Geschmack her die beste deutsche Milch, die ich kenne, zwar für ca. 1,70 Euro pro Liter, aber der Geschmack ist echt fantastisch, so wie man sich eine Almmilch vom Geschmack her vorstellt, und sie schaffen es nicht den Milchbauern einen guten Preis zu zahlen. Deswegen sind ja wohl viele überhaupt erst zum BDM gegangen (auch Dank der Rebellin aus dem Kinzigtal?).
              Diese Molkerei hat so ein gutes Produkt, das man wie das Tannenzäpfle bundesweit vermarkten könnte, aber es gibt nur einen Kleinklein-Krieg.

              Zu Demeter-Produkten habe ich vor gut fünf Jahren mal folgende Aussage von Jörg Bergstedt, dem Gentechnik-Aktivist aus Gießen gefunden:

              Bericht am 26.11.2010: Abwechselung macht klug
              Dann bekomme ich die Zeitung „Lebendige Erde“ aus der Ecke anthroposophischer Landwirtschaft. Die ganzen Hinweise zu rechtsdrehenden Mondstrahlen mit Breitbandanschluss ans morphogenetische Feld hatte ich ja erwartet. Aber die völlig ungeschminkte Strategie zur Preispolitik zu lesen, war doch interessant. Also: Demeter-Produkte müssen teurer sein als andere, weil durch den höheren Preis die Menschen denken, dass die Ware auch wertvoller ist. Steht da so.
              http://weggesperrt.blogsport.eu/2010/11/26/bericht-am-26-11-2010-abwechselung-macht-klug/

              Das deckt sich mit dem, was ich beim Ersten Trinken eines Glases Demeter Biomilch aus dem Bioladen geschmeckt habe: Eigentlich gar nichts. Die hat genauso geschmeckt wie eine normale Landliebe-Milch aus der Flasche.

    • Klaus Weber sagt

      Der erhalt der klassischen Landwirtschaft ist zu fördern…den Bio ist zum Teil auch schon Agrarfabrik….Was meint Ihr wo zum Beispiel Bioeier her kommen…Die 0 auf dem Ei sagt nur Bio aber nicht die Haltungsform( Bobenhaltung, Futtergetreide aus Litauen usw.)Biogemüse im Kaufladen von schon fast Fabik ähnlichen Manieren, ( Arbeitskräfte aus Billiglohnländer) weil das ganze Jahr Saison ist…die klassischenFamilienbetriebe und somit eine gewisse Kaufkraft aufgeteilt in verschiedene Regionen(den der Landwirt ist auch Konsument) wird immer mehr geschwächt und immer mehr Leute wandern ab in größere Ballungsräume…..
      Diese und andere Themen können wir immer weiter Diskutieren….oder wir packen es einfach mal an….Jeder bei sich Zuhause und vor der eigenen Tür…
      Gruß Klaus Weber

    • Mark Mertens sagt

      Der Verbraucher hat die Macht !!!
      Nur das was der Verbraucher kauft wird produziert!!!

    • bauerhans sagt

      auf der demo “whes” wurden ängste geschürt und endzeitstimmung gemacht!
      auf der anderen demo “wmes” wurde gefragt,warum so gegen die landwirtschaft gehetzt wird.
      am beispiel des volksbegehrens “gegen die massentierhaltung in brandenburg” fragte eine sprecherin,warum die diese anzahl von unterschriften bekommen hätten,obwohl es in brandenburg gar keine flächendeckende massentierhaltung gäbe……??

    • Jochen Böhrer sagt

      Soso. Sonntags den Sontagsbraten und Freitags den Fisch. Und wann essen wir dann die ganzen NICHT bratentauglichen Teile des Schweins? Die Sonntagsbratenlegende ist ein running gag und wirklich weniger Fleisch wurde nur in absoluten Notzeiten nach den Kriegen gegessen.

      • Ehemaliger Landwirt sagt

        Sonntags den Sontagsbraten und Freitags den Fisch, daran halte ich mich. Dazwischen gibt es Schnitzel, Nieren, Steacks, Haxen, Zunge, Sauschwänzle, Schweinsfüßle selbst eingesalzen, eine Delikatesse. Nicht zu vergessen, die Zunge und die Bäckchen, das beste Stück von einem Schwein. 🙂

        • Schweinebauer Piet sagt

          Mein Vater hat gestern ein Reh geschossen und morgen gibt es die Leber , die ist sehr lecker auch vom Schwein und immer mit ordentlich gedünsteten Zwiebeln!

        • Stephan Becker sagt

          In Spanien isst man auch gerne die Ohren (orejas) vom Schwein. Das habe ich über ein spanisches Pärchen kennengelernt, die aus einer ländlichen Provinz stammten und in einer Großstadt in Spanien wohnten.
          Und ich selber bin ein großer Fan von Schweinehals/Schweinenacken. Haxen sind mir zu fettig.

          Und so ein dünnes Steak vom Rind, medium bis blutig angebraten, ess ich einfach so pur mit etwas Salz und Pfeffer. Lecker.

          • Ehemaliger Landwirt sagt

            Die Schweinsohren habe ich doch glatt vergessen, in Salzlacke eingelegt, dann gekocht, dazu gibt es süße Apfelschnitz, Pellkartoffeln und Feldsalat.

  10. Gast sagt

    als ich gestern in aller Frühe (nach auf- und wieder abmontieren von Schneeketten) auf dem Weg zum Wochenmarkt (mein persönliches “Ich mache Euch satt”) war habe ich die Real Werbung und danach dasselbe von Penny auch im Radio gehört und mir gedacht:

    Schön, daß ich lecker Brot und Käse anbiete und kein Fleisch…

    Das mag egoistisch sein, aber wenn man an Bedürfnissen von Kunden vorbei produziert, darf man sich über sinkende Preise doch nicht beklagen…

    PS: bei meinem Freund und Kollegen Hermann Maier von Uria (der mit Kugelschuss auf der Weide) kostet das kg Rindfleisch bis 41,50 € und er ist regelmässig ausverkauft http://www.uria-shop.de/fleisch-vom-uria-rind/kurzbratstuecke/roastbeef.html

    • Sandra Harms sagt

      Andreas, sei doch mal erlig, deine produkte mögen wirklich gut sein, und haben sicher ihre liebhaber, ich geh mal davon aus das du über 80% stammkunden hast, denen die qualität die du bietest das geld wert ist ! und das finde ich persönlich auch prima !
      aber mach dir doch mal die mühe und geh bei einem diskounter oder bei den grossen ketten zu den backwaren, da wirst du genau das gleiche trostlose bild vorfinden ! ein toastbrot für 49 cent, trockener eingepackter kuchen von bahlsen für 1.99 …. usw.
      geh bei der gelegenheit dann auch mal zu mehreren backshop´s die in fast jedem supermarkt zu finden sind, auch da findest du überall das gleiche bild, zwar haben dort die preise eine andere klasse, aber doll ist das auch nicht was dort geboten wird. und wenn du sowieso schon unterwegs bist ,halte doch mal die augen auf, wie wenig traditionelle bäckereien (familien betriebe) es überhaupt noch gibt….
      Was ich dir damit sagen möchte ist, das wir bis auch ein paar ausnahmen wie dich, darauf zusteuern überall den gleichen mist angedreht zu bekommen, 08-15 billigkram und fertig, von vielfalt, handwerklichem können, bleibt nichts über….

      • Ehemaliger Landwirt sagt

        Wir habe in unseren Hauptort (4800 Einwohner) noch einen Bäcker und 4 Bäckerfilialen, die alle eine gute Qualität anbieten. Dazu kommt noch LIDL die Backwaren anbietet. Das Brot von LIDL ist für meinen Gaumen eine Zumutung, dem Verkauf nach, haben viele eine andere Meinung.

        • Sandra Harms sagt

          die haben das “€” zeichen in den augen…. du weist doch , geiz ist geil… lieber billig mit miesem geschmack, aber hauptsache billig.

  11. M. Langer sagt

    Ich frage mich auch, wo diese 99% sein sollen. Ist es nicht eher eine Frage des Angebotes? Ich persönlich kaufe viel lieber gut marmoriertes Fleisch mit Fettrand, das wird nicht trocken und schmeckt auch viel besser. Dem Verbraucher wird so viel unterstellt, was er zu wollen hat, daß einem schwindlig werden kann.

    Bio muß nicht unbedingt, da die Tiere ja doch häufiger Würmer und Kokzidien haben als konventionell gehaltene Schweine, und manche Ökoverbände erstmal nur unwirksame Scheinmedikamente (Homöopathie) ans Schwein lassen, anstatt bei Krankheiten sofort wirksam zu behandeln. Das ist m.E. mit Tierwohl unvereinbar.

    • Mirjam Lechner sagt

      In meinem Freundeskreis bewegen sich nicht nur Fachleute aus der Schlacht-und Fleischbranche, sondern direkt auch Metzgermeister und Fleischereifachverkäuferinnen, die mir seid Jahren meine Einschätzung bestätigen – und dementsprechend wurden die Auszahlungsmasken in den Schlachthöfen auf immer magere Schweine gestellt.
      Die 99 % beziehen sich auf Masse/Absetzmarkt in Tonnen und nicht auf Nischen, oder Alibikäufe (Schinken mit Fettrand, aber den fetten Bauch kauft man nicht).
      Darüber hinaus bezieht sich mein Artikel direkt auf Schweinefleisch, welches nicht biologisch, aber alternativ erzeugt worden ist.

      • Ehemaliger Landwirt sagt

        In meiner Jugend hielten Landwirte 5 bis 6 Mastschweine, die sie mit Kartoffeln, Rüben und Kraftfutter mästeten. Mit den neuen Züchtungen bekamen die für ihre Schweine Abzüge, sie waren zu fett. Damit hörten die Betriebe mit der kleinen Schweinemast auf.
        Dann baute ein Landwirt einen Stall, den man heutzutage so nicht mehr bauen würde. Ein hiesiger Metzger sagte zu mir, der Betrieb erzeugt Qualität.

        Ein weiteres Beispiel:

        Eine Schinkenräucherei bekam Schinken im Kühlzug geliefert, 2500 Stück in einem Kühlzug. Automatisch wurde die Fettschicht gemessen, Schinken mit mehr als 1 cm wurde aussortiert, ca 10 %. Der Lieferant hatte 2 Möglichkeiten, entweder er nimmt die 250 Schinken wieder zurück, oder er lässt sie da zum Preis von Tierfutter. Also zu Tierfutter!

        Die 250 wurden auch zu Schwarzwälder Schinken verarbeitet.

        • Genau so läuft es. Geduldet. Geduldig. Abhängig. Jeden Tag hundertfach ohne Einschreiten des Kartellamts und der Politik. Die Brosamen, die vom Erlös übrigbleiben, werden immer kleiner. Wir dürfen uns auf die Auswirkungen der Hochzeit von Edeka und Tengelmann freuen.

  12. Christian Loidl sagt

    Wenn der Landwirt wieder Geld verdient, kommt dies auch wieder der Wirtschaft zu Gute! Als wir vor Jahren, bei guten Milchpreisen, unseren Stallbau planten mussten wir sämtlichen Vertretern hinterherlaufen weil sie so viel Arbeit hatten, Landmaschinen hatten z.T. ewig Lieferzeit wegen der hohen Nachfrage

  13. Sandra Harms sagt

    Ja, es ist schlimm, wie gute produkte nur so verramscht werden…. was aber genauso schlimm ist in meinen augen, ist, das die allermeisten verbraucher gar nicht mehr wissen was überhaupt qualität ist… welches fleisch auch wirklich gut schmeckt…
    “marmoriertes Fleisch mit Fettauflage, obwohl die 99 % Kunden an der Theke seit Jahren nur extrem mageres Schweinefleisch kaufen. ”
    wenn ich das lese, stellt sich mir die frage, wer will das denn überhaupt essen, schweinefleisch ohne fett, wird doch zwangsläufig beim braten oder in der Röhre trocken, kaut man dann drauf rum, wirds immer mehr im mund und hat absolut keinen eigengeschmack, da kann man sich auch ein stück zeitung in den mund stecken, kommt aufs selbe raus. Fett, ist und bleibt geschmacksträger nummer 1 ! mamoriertes oder durchwachsenes Fleisch wird auch nicht trocken bei der zubereitung, sondern bleibt in den allermeisten fällen zart und saftig.
    Wenn ich es mal schaffe im sommer mit freunden zu grillen, und dann sehe wie auch noch das letzte stück fett bzw speck vom nackensteak abgeschnippelt wird und an den tellerrand geschoben wird, kann ich nur mit dem kopf schütteln…. eine freundin sagte mir dann mal , davon wird man dick….. so ein quatsch…. dick wird man wenn man nur auf der faulen haut liegt und zu viel in sich reinstopft.
    Wir hier oben in niedersachsen, hatten bis vor kurzem die firma bzw organisation “neuland” die fleisch aus alternativen haltungs methoden angeboten hat, leider sind die in konkurs gegangen…. das waren tolle produkte, gesund, lecker, und nicht überzogen teuer…

    • Ehemaliger Landwirt sagt

      Du musst das Fett vorher abschneiden und zu Schmalz verarbeiten, besser gesagt zu Griebenschmalz. Das Griebenschmalz kannst du von dem Grillen mit Brot verabreichen und somit einer einer hervorragenden Verwertung zuführen.

      Immer daran denken, Fett tropft in die Holzkohle, da entstehen Heterozyklische aromatische Amine und polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe, da kannste gleich Glyphosat saufen. 😉 🙂 🙂

      • Sandra Harms sagt

        Das ist mir sowas von egal, was da entsteht wenn fett in die kohle tropft…. schmecken soll es !! und das tut es nicht wenn du ein trockenes stück schuhsohle auf dem teller hast. da sind wir uns wohl einig oder?

        • Ehemaliger Landwirt sagt

          Hach,
          jetzt wollte ich Dir meine gesundheitliche Kenntnisse übermitteln und du nimmst sie nicht an. 🙂

      • Mirjam Lechner sagt

        Einfach lecker in Erdnussöl anbraten und nochmal 45 Minuten im Ofen bei 80°C rose ziehen lasssen.

        • Ehemaliger Landwirt sagt

          In meinem Beitrag war ein bisschen Ironie versteckt.

          Am Schnitzel oder Steak darf kein bisschen Fett sein, aber vorher werden 2 Schmalzbrote verdrückt.

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