Bauer Willi
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Trecker-Demo – aber kein “Kreuzzug”!

Eigentlich wollte ich eine Zeitlang nichts mehr schreiben. Eigentlich hatte der Arzt mir verboten, mich aufzuregen. Aber gestern und heute erreichen mich Anrufe, die genau das bewirkt haben.  Ich rege mich wieder auf. Es geht um die Trecker-Demos, die am 22.10. in ganz Deutschland stattfinden sollen.

Wir alle haben mit unserer Aktion der grünen Kreuze und des stillen Protest bundesweit eine hohe mediale Aufmerksamkeit erreicht. Wir haben Verständnis und Sympathien für unsere Situation in weiten Teilen der Bevölkerung. Auch in der Politik sind unsere Belange angekommen. Das alles hätte Anfang September niemand für möglich gehalten.

Nun gibt es einige Berufskolleg*innen, denen das noch nicht weit genug geht. Ermutigt durch die große Solidarität, die das Aufstellen der grünen Kreuze hervorgerufen hat, haben sie sich organisiert und werden am 22.10. an verschiedenen Orten in Deutschland mit Traktoren auffahren. Ob dies den gewünschten positiven Effekt hat, bleibt abzuwarten.

Wir Graswurzler möchten an dieser Stelle klar und deutlich darauf hinweisen, dass das Symbol des grünen Kreuzes in diesen Demonstrationen nichts zu suchen hat. Es steht für stillen Protest. Ich habe dies in einem Telefonat schon Anfang Oktober einer der Organisatorinnen genau so übermittelt und sie hat mir zugesagt, dass die Kreuze nicht in den Demonstrationen mitgeführt werden. Wenn ich dann heute, 18.10. in einem Telefonat erfahre, dass von einem “Grünen Kreuzzug” gesprochen wird, scheint diese Botschaft noch nicht in allen Gruppen von “Land schafft Verbindung” angekommen zu sein.

Deshalb nochmals und sehr eindringlich an alle Demonstrationsteilnehmer: Stellt weiterhin grüne Kreuze in die Felder, gerne auch vor den Bundestag oder an anderen prominenten Orten.  Verschickt #grüne Agrarpakete an eure Abgeordnete

Aber bitte keine grüne Kreuze in der Trecker-Demo

Wir haben alle das gleiche Ziel, aber die Wege dorthin sind halt unterschiedlich.

So, das musste mal gesagt werden. Ich werde jetzt versuchen, mich weiter zu erholen…

Euer Bauer Willi

 

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248 Kommentare

  1. Dieter Lamer sagt

    Frage:

    Stehen die grünen Kreuze für Artenschwund und Nutzinsektenvernichtung?

    Für ausgeräumte lebensfeindliche Ackerflächen für Kibitz, Wachtel, Rebhuhn, Feldlerche
    und unzählige Vogelarten?

    Für belastete Trinkwasserreservoirs?

    Für überdüngte und Pestizid belastete Fließgewässer?

    Oder für Bauer Willi, der ja einst als Angestellter der Chemieindustrie fungierte
    und natürlich den Düngemittel und Chemieeinsatz in der Landwirtschaft befürwortet.

    • Bauer Willi sagt

      Sie stehen für die Sorgen der Bauern, die angesichts von immmer höheren Anforderungen Angst vor der Zukunft haben. Und die von immer mehr Mitbürgern unsachlich angegegangen werden.
      Für alle Trolle: Ich bin seit über 5 Jahren in Rente.. (Ich hätte Ihren Kommentar auch löschen können)

      • Der Brandenburgbauer sagt

        Moin Willi, dass zeichnet dich ebend aus. Auch bei so einem Kommentar von . @ D.Lamer, wo ich persönlich an die Decke gehen würde, schnaufst du kurz durch und läst diesen trotzdem stehen.
        Dazu gehört schon eine große Portion Selbstvertrauen.
        Willi , solche Aussenseiter die nur kritisieren und fordern gibt es ja mittlerweilen zu Haufe.
        Nun stelle wir Lamer die Gegenfrage,was macht er denn persönlich in seinem Umfeld dafür was Artenvielfalt und Insektenansiedlung betrifft???

        • Thorbjörn Johannson sagt

          Ja nun Brandenburgbauer, ein wenig hätten Sie schon mal beantworten können wo denn jetzt Kibitz, Feldlerche und co geblieben sind.
          Und Sie können so viele grüne Kreuze aufstellen wie Sie wollen, Sie werden damit nichts, aber auch garnichts erreichen. Unter anderem ist das so, weil Sie sich Ihre Schlächter ja noch noch selber wählen, siehe auch meinen Kommentar gleich hier drunter aus dem Oktober. Treckerdemos und grüne Kreuze ändern nichts an den Machtverhältnissen.

          • Thomas Apfel sagt

            Hallo Thorbjörn Johannson
            Ich habe im November 2019 an einem Vernetzungstreffen für Ökologisierungs- Projekte teilgenommen.Aus einem Kiebitzprojekt, das dort vorgestellt wurde, fand ich folgende Aussage interessant: Die Kiebitze legen ihre Eier zunehmend auf offenem Acker ab, weil sie in den bewirtschafteten Wiesen keine Bruten mehr hochbekommen (Mähen, Düngen, Walzen Weidegang). Diese Initiative sucht gezielt nach diesen Eiablagen auf dem Acker und steckt die Plätze so ab, dass der Bauer bei Bearbeitung und Bestellung um diese Gelege eine Elipse an Fläche liegen lässt (waren in Summe, glaube ich so 60 – 80 qm). Die Altvögel zu den gefundenen Gelegen haben ihre Jungen alle erfolgreich aufgezogen.
            Bei Heide- und Feldlerchen hatten wir in den 80-ziger Jahren gute Bestände in den Obstanlagen (damals rund 1.000 ha am Stück). Die brüteten in der Mitte der Fahrgasse. Die Nester waren so tief ins Gras gebaut, dass unser regelmäßiges Mähen die nie gestört hat (Sichelmulcher mit Stützrad und ohne Walzen!) In den 90- iger Jahren bis 2010 wurden es immer weniger. Bis ich mal drüber nachgedacht habe, was sich eigentlich geändert hat.: Wir setzen seit der Wende fast nur noch Sichelmulcher und Schlegelmulcher MIT Stützwalzen ein!
            Ich habe daraufhin eine 7 ha Anlage nur noch mit Sichelmulcher mit Stützrädern (ohne Walze) bearbeitet, und siehe Heute sind die Lerchen wieder da!
            Es ist oft das genaue Hinsehen wichtiger als allgemeine Schuldzuweisungen. Kleine Struktur- und Verfahrensänderungen bewirken oft mehr als jedes allgemeine Geschwätz über Pestizide und Dünger.

          • Reinhard Seevers sagt

            …..aber durch die Rettung von Kibitz, Lerche und Co werden die Bauern gerettet, brüll!

            • Thorbjörn Johannson sagt

              Lieber Herr Seevers,
              ich fürchte Sie haben nichts, aber auch garnichts verstanden und vor allem: nicht alles gelesen denn,
              ich schrieb bereits, daß in der Politik zwar ständig vom bäuerlichen Familienbetrieb gesprochen wird, die verfolgten Strategien aber eine total andere Sprache sprechen. Dazu schrieb ich, daß ich dazu bereits in den siebzigern mit meinem Alten gestritten hatte und zudem die Bauern selbst schuld wären, wählten sie doch ihre Schlächter selber. Jetzt schauen Sie doch mal, wer da so alles im Bauernverband sitzt und was da für eine Agenda verfolgt wird. Die zu erwartenden Ergebnisse haben mich bereits in den siebzigern veranlaßt, obwohl ich als Ältester das Anrecht hatte, den elterlichen Hof nicht zu übernehmen. Und bis heute finde ich es völlig falsch nach noch mehr Subventionen zu rufen, richtig wäre allein von der Politik Rahmenbedingungen zu fordern, daß ein inländischer Markt, meinethalben ein europäischer, aber eben kein Weltmarkt, mit hier politisch gesetzten Rahmen geschaffen wird. Erst dann haben die Beschicker des Marktes auch wieder etwas Gewicht. Ansonsten wird die Industriealisierung der Landwirtschaft bis zum bitteren Ende fortgesetzt werden.

              • Thomas Apfel sagt

                Sie haben im Grunde vollkommen recht. Nur wird die Wirtschaftspolitik über die Köpfe auch der Bauernverbände hinweg gestaltet. Die Grundprinzipien der arbeitsteiligen und spezialisierten globalisierten Weltwirtschaft kann ein Bauernverband nicht außer Kraft setzen. Er kann nur versuchen die Betriebe zu begleiten und die Rahmenbedingungen in ihren negativen Auswirkungen auf die “bedeutungslose ” Sparte Landwirtschaft abzumildern.
                Das kommt zwar insgesamt so an, “Wir dürfen jetzt Alle nur noch Heu essen, aber Stroh haben wir verhindert!”
                Ich wüsste auch ganz praktisch nicht, was der Bauernverband am Höfesterben hätte verhindern können. Dieser Prozess unterliegt den Gesetzmäßigkeiten des Wachstums- getriebenen Marktes die kein Verband, sondern nur ein politische Systemwechsel außer Kraft setzen kann. Das Einzige, was ich sicher weiß, ist dass “teile und herrsche” bestens funktioniert, und dass die beschworene und gelebte Gemeinschaft von Kovi´s und
                Bio´s in den Verbänden oft die notwendige klare Kante nach Außen zu Ungunsten der Konvi´s verhindert.

              • Schmeckt gut sagt

                Herr Johannson, ihre “Einwürfe” haben solch einen langen Bart. Über das Thema Marktbegrenzung/Marktabschottung haben wir hier schon hin und her debatiert. Auch von Seiten der Bauern kann nichts besseres passieren, als eine Einigung auf gewisse Spielregeln. Das wird aber nicht passieren, weil erstens billige Preise durch die Politik gefordert sind (Brot und Spiele) und zweitens als rohstoffarmes Land, das D nun mal ist, Beschränkungen zu hohe Risiken für unsere Volkswirtschaft bringen würden (ein Beispiel ist zur Zeit die Versorgung mit seltenen Erden oder genauer mit Batterien für die E-mobilität). Unter 4 Augen geben Politiker genau diese Strategien zu, in großer Runde sind solche Diskussionen tabu, weil zu komplex und nicht förderlich für das persönliche Profil.

              • Reinhard Seevers sagt

                Wenn sie meine Beiträge gelesen hätten, dann würden sie meine Sicht kennen.
                Das mit den Schafen und den Schlächter hat seine seinen Ursprung im Dritten Reich ind verkörpert eine ganz bestimmte Volksgruppe. Die Analogie ist eine Frechheit.

  2. Thorbjörn Johannson sagt

    Antwort zu Obstbäuerin v 22.10
    Seit wann ist denn die Politik auf Ihrer Seite gewesen? Das war m.E. seit langem nicht der Fall. Die Politik steht auf Seiten der Industrie und wieviele Bauern bei ihren Spielen den Bach runtergehen ist dort völlig irrelevant.
    Das haben die Bauern sich aber selber zuzuschreiben. Schauen Sie sich doch mal die Mitglieder im “Bauernverband” an. Und die haben Sie da mit hineingewählt. Ich hab mich schon vor vierzig Jahren mit meinem Alten genau zu diesem Thema gestritten. Und ebenso wie damals haben die Kleinen an sich die Mehrheit und wählen gleichwohl ihre Schlächter in die Verbände. Da fällt mir nichts mehr ein.

  3. firedragon sagt

    Guten Abend,

    ich hätte nicht gedacht, dass die LW mal so zusammenkommt.
    Ihr da draussen habt Euch gezeigt, habt gezeigt, dass die LW nicht zu übersehen ist.

    Könnt Ihr auch anders herum ?
    Könnt Ihr Euch auch NICHT zeigen ?!

    zwei Wörter:

    Hannover
    Agritechnica

  4. Schmeckt gut sagt

    Unsere liebe Landwirtschaftsministerin Klöckner hat vor 15 Minuten in “heute” folgendes geäußert:
    Wir (vom BMEL) werden die Umsetzung des Insektenschutzpakets mit 50 Mios unterstützen und den Bauern so eine Hilfestellung geben (oder so ähnlich…ist auch völlig egal). Also mit solchen Äußerungen wird doch mehr als offensichtlich, dass diese ganze Geschichte nur Verarsche ist. 20 Euronen pro Betrieb in den Ring zu schmeißen ist ja wohl mehr als peinlich. Glauben eigentlich alle “stakeholder” dass wir blöde sind. Mann, dass ist umgerechnet eine Stunde mit der Motorsense. Wo bitteschön soll diese Summe helfen? Ich werde zunehmend sauer. Genau diese Entwicklung habe ich befürchtet. Es wird so getan, als ob wir unendlich Geld “in den Arsch geschoben” bekommen, aber über den entscheidenden Ansatzpunkt – den Marktpreis – redet niemand. Könnte ja auch massiv Wählerstimmen kosten.

    • Peter Pan sagt

      Ich kann diesen ganzen Schwachsinn nicht verstehen! In Zeiten in denen das Bewußtsein für die Umwelt in der Bevölkerung gaaaanz langsam ankommt wollen die Bauern in der Bevölkerung Rückendeckung haben indem Sie unnötig CO2 in die Luft blasen durch schwachsinnige Aktionen wie diesen Scheiß am 22.10 durchziehen.? Wo leben wir? Fahtts mit dem Bus in die Städte und demonstriert! Ich selbst habe mein Auto verkauft und fahre nur mehr öffentlich durch die Gegend und diese Leute meinen, wohlwollend wahrgenommen zu werden? Ich bin empört bei soviel dummer Ignoranz. Und nur, weil die Bauern nicht bereit sind, sich im Sinne unser aller Umwelt umzustellen? Heute habe ich Interviews von Teilnehmern gesehen. Diese Leute sagen, sie würden die Umwelt schützen. Sagt mal, gehts noch??

      • Anette sagt

        Ist ja toll wenn sie mit dem Bus fahren und ihr Auto verkauft haben, aber jetzt muß ich sie fragen ob sie bekloppt oder einfach nur unwissend sind, sonst würden sie nicht so ein Mist schreiben. Dad war mir so klar als ich die Bilder sah von den vielen Traktoren das jetzt das CO2 ins Spiel kommt. Das bisschen CO2 im Vergleich zu den Tausenden Flüge oder Schiffe jedes Jahr die mit Lebensmittel in unser Land kommen, nur damit es für den Verbraucher billig ist, da schreit keiner nach der Umwelt dad ist in Ordnung. Würde Regional gekauft weden, und nicht so viel importiert werden, ins besondere zur Erntezeit gibt es den deutschen Spargel muß natürlich auch der griechische oder aus Peru oder oder oder…. in die Geschäfte gebracht werden, aber das hat ja nichts mit Co2 zu tun das sind ja nur die bösen Bauern die so ignorante Menschen wie sie füttern zu mal man nicht einmal weiß mit was diese Lebensmittel genau behandelt wurden. Ich würde mir mal wünschen jeder Bauer würde auf einem Schlag auf hören, dann könntet ihr überteuerte Lebensmittel aus dem Ausland (weil die dann die Preise diktierten) mit irgendwelchen Pestiziden essen die hier zu Lande schon seid 20 Jahren verboten sind., und das Unkraut würde Meter hoch stehen, ein wunderschönes Landschaftsbild wäre das. Also würde ich sie bitten nicht über Sachen zu schreiben von denen sie anscheinend keine Ahnung haben. Bleiben sie in ihrem Beruf vielleicht verstehen sie den ja.

      • firedragon sagt

        Peter Pan,
        super, dass Sie so konsequent sind und mit dem ÖNV zur Arbeit kommen und so weiter.
        Leider können wir den auf unseren Äckern nicht nutzen.

  5. Friedrich sagt

    Kleine Info von der Demo in Hannover. Bin mit der DB hingefahren , um zu schauen , was dort ablief. Angemeldet waren 1000 Schlepper und über 2000 sind gekommen. Viele haben das Ziel nicht erreicht , weil im Verkehrschaos stecken geblieben. Sonst lief alles sehr ruhig , wie geplant , mit der Polizei ab. Auf der Kundgebung am Maschsee sprachen neben drei jungen Initiatoren auch die Landwirtschafts- und Umweltminister aus Niedersachsen. Haben sich aber in nichts festgelegt , sondern sich über den Rückenwind der Bauern gefreut. Es gab Beifall aber auch Pfiffe. Unter den Zuschauern war viel Politik des Landtages vertreten. Zufällig hatte ich ein Gespräch mit führenden FDP-Vertretern. Auch die beschwerten sich über die mangelnde Berichterstattung über ihre Arbeit. Die Bauern aus dem Braunschweiger Land hatten ihre Schlepper vor dem Hauptbahnhof placiert und baten zum Essen und Gespräch. Ich habe den Eindruck , daß es noch mehrere Demos geben muß , um unseren Anliegen mehr Nachdruck zu verleihen. Promt kam heute der aktuelle Spiegel raus , wo man die Bauern gleich wieder schlecht macht. Das ist genauso hinterhältig geplant wie bei unserem Willi mit der taz. Der linksgrüne Blog will einfach alle liberalkonservativen Kräfte fertigmachen. Diese Leute können nicht verstehen , daß wir Bauern nicht deren Meinung vertreten und dagegenhalten. So verstehe ich auch die ganzen Gesetze und Vorschriften in unserem Lande. Wie widerlich diese Leute arbeiten , kann man sich in Berlin mit den Mietgesetzen , ständig steigenden Bauvorschriften und dann die Klage über zu wenig Wohnraum, den man enteignen solle, vorstellen.So hetzt man die Leute auf. Wenn 200 Leute sich um eine Wohnung bewerben , dann haben wir DDR 2.0 . Ein Staat der die eigene Energieproduktion, Armee , Polizei , Hauptindustrie und Landwirtschaft abschafft oder kleinmacht , fährt den Wohlstand an die Wand. Auch die ganze Klimahysterie wurde nur in Gang geschoben , um den Bürgern die 80 Mrd. Euro/Jahr CO2 -Steuer aus der Tasche zu ziehen , weil man sich völlig wirtschaftlich verhoben hat und das in Zeiten mit Spitzensteuereinnahmen. Mein Großvater hätte gesagt : wir werden von unfähigen Leichtmatrosen regiert.

    • bauerhans sagt

      zon bringt aktuell 3 artikel.
      einen über die treckerdemo,einen über bioanbau und einen über schweinehalter,die ihre kranken tiere totprügeln.
      in Report,ARD,heute 21.45 kommt auch auch was übers totprügeln.

  6. Peter sagt

    Demo`s sind den Spielern in diesem System sehr egal. Ob da nun Bauern, Kurden, #fridays for future – Kid`s oder sonst wer auf die Straße gehen. Man sollte meinen, dass da bestimmte Mechanismen greifen: …die Halter der Trecker mit den grünen Nummernschildern, welche in die Städte fahren, müssten einen Bescheid über Steuernachzahlungen erhalten, Berlin ist nicht in Kurdistan und die Eltern der Schulschwänzer sollten einen Bußgeldbescheid wegen Verstoßes gegen die Schulpflicht erwarten dürfen. Straßen werden blockiert und immer die „anderen“ irgendwie beeinträchtigt. Polizeikräfte müssen diese Veranstaltungen schützen und die Stadtreinigung macht hinterher Sonderschichten…Kostenträger sind aber nicht die Veranstalter und Mitläufer, nein, dass trägt die Allgemeinheit. Und warum? Solche Szenarien sind bestens geeignet, die ganzen kleinen Feinbilder schön zu befeuern: Bauern gegen Städter, Inländer gegen Ausländer, Junge gegen Alte usw. Irgendjemand wird aber auch daran wieder prächtig verdienen bzw. (wie hier immer so schön benannt:…) die Bullshit-Jobs werden weiter ausgebaut!

  7. Lotte Berger sagt

    Ich finde es sehr schade, wie sich der Diskurs zwischen dem Agrarsektor und der Öffentlichkeit gerade (zurück) entwickelt. In den letzten 5 Jahren hatte ich den Eindruck, dass der Dialog endlich mehr versachlicht wurde. Wir haben keine Wahl außer, dass wir konstruktiv überlegen, wie wir die Nitratbelastung reduzieren und wie wir klimafreundlicher werden. Entweder wir kommen aus dem Gejammer raus und gestalten mit oder wir stecken all unsere Energie darin, gegen nicht mehr aufzuhaltende Entwicklungen zu sein. Dann werden wir am Ende aber tatsächlich uns selbst abschaffen. Denn derzeit wirken wir aktiv daran mit, die Kluft zwischen Agrarsektor und Öffentlichkeit größer werden zu lassen.

    • Obstbäuerin sagt

      Sehr geehrte Frau Berger, ich habe genau die gegenteilige Wahrnehmung. In den letzten 3 Jahren, seit die mögliche Umverteilung der EU-Gelder ständig neue Player auf den Plan gerufen hat, werden die Methoden immer hinterhältiger. Die Medien spielen fleißig mit und die Politik, die uns bisher vertreten hat, wechselt zunehmend die Seite. Wenn der Öffentlichkeit immer wieder und wieder medial vor Augen geführt wird, dass wir Insekten umbringen, Tiere quälen, Wasser verseuchen, die Umwelt durch Pflanzenschutz vergiften obwohl wir das Meiste jederzeit widerlegen können aber keiner uns zuhören will, was wir dazu sagen wird die Kluft automatisch größer. Wenn diese Entwicklung tatsächlich nicht mehr aufzuhalten ist, sehe ich schwarz für uns Bauern und für die Produktion von Lebensmitteln, die hier produziert werden.

      • sonnenblume sagt

        Ich habe den Eindruck, je weiter die Zeit Richtung Entscheidung über die besagten Gelder geht, desto aggressiver werden wir angegangen. Das hat schon System. Die Chance, nochmal eine sachliche Debatte zu führen, erscheint mir, nach den Äußerungen der Minister von heute, schon fast utopisch. Das Ziel ist festgelegt und wird ohne Rücksicht auf Verluste angesteuert. Wer dem nicht folgen kann oder will, ist draußen. Die Regale werden voll bleiben, so oder so. Also besteht doch seitens der Politik überhaupt kein Handlungsbedarf. Die Bevölkerung wird es nicht mal bemerken.

    • Der Brandenburgbauer sagt

      Moin, und Sie mit Ihrem Beitrag,” wie wir die Nitratbelastung reduzieren”, Meines Wissens, wurde in Deutschland in dem letzten Jahren der Stickstoffeinsatz in einem Dimension zurück geschraubt, den es vorher nicht gab. Veto von ihnen stimmt nicht, akzeptiere ich.
      Es gibt in Deutschland noch Regionen,wo eine totale Übergüllung der Flächen üblich ist.Es geht um Regionen und nicht um das gesamte Land.

      • Arnold Krämer sagt

        Brandenburgbauer, wenn Sie mit den übergüllten Regionen z. B. den Kreis Vechta meinen, dann könnten Sie ziemlich daneben liegen. Die Hälfte des Kreises ist kein Rotes Gebiet. Solch einen Satz hätte ich von Ihnen nicht erwartet.

    • sonnenblume sagt

      Nur ein Beispiel, die Aussage von Frau Schulze zum Verschwinden der Vögel, hier speziel zum Kibitz. Wir haben hier über Jahre beobachtet, wie diese Vögel während der Brutsaison von den Krähenschwärmen angegangen wurden. Das muss man gesehen haben, sonst hat man keine Vorstellung davon. Der Nabu ist allerdings der Meinung, dass das keine Auswirkung auf den Bestand hätte. Von einer großen Population die hier früher gebrütet hat sind mittlerweile nur einige wenige Brutpaare übrig geblieben.

      • firedragon sagt

        Guten Morgen Sonnenblume,

        das Problem mit den Krähen hat nicht nur der Kibiz.
        Bei uns leidet der Feldhase sehr stark unter diesen Rabenvögel, das will aber auch keiner wahrnehmen.
        Dazu kommt noch der Storch. Der wurde bei uns zu erfolgreich wieder angesiedelt. Was viele nicht wissen oder sehen wollen, der Storch ist ein Allesfresser und hat auch keinen Skrupel, Küken von Bodenbrütern aufzuspiessen.

  8. Thorbjörn Johannson sagt

    Ich hab grad die lange Reihe an Traktoren auf dem Te-Damm, Berlin-Tempelhof vorbeifahren sehen und komme doch stark ins Grübeln. Kaum ein Plakat um auf irgendwelche Forderungen hinzuweisen, nur ein Traktor nach dem anderen und was für welche. Angesichts dessen kann der gemeine Großstadtbürger garnicht erkennen, daß es den Leuten schlechtgehen sollte.
    Im Übrigen bin ich der Meinung, daß die Bauern sich den Scheiß seit Jahr und Tag selber einschenken. Man schaue doch mal wer da so alles im Bauernverband sitzt! Das dort die Interessen der bäuerlichen Landwirtschaft vertreten werden kauf ich den Leuten nicht ab. Und nach wie vor sind die kleinen in der Mehrzahl, also gilt: die dümmsten Kälber wählen sich ihre Metzger selber. Und genau deshalb hab ich auf den Hof meiner Eltern verzichtet.

    • Schmeckt gut sagt

      Fragen sie die Bauern. Ein mittlerweile “normaler” 200 PS-Traktor kostet 160 bis knapp 200 Tsd. Euro, je nach Ausstattung. Es handelt sich hierbei um ein Arbeitsmittel, wie zum Beispiel ein moderner CNC-Roboter, der ähnlich viel kosten dürfte. Landwirtschaft ist nun mal kein Museum. Da wir Bauern sehr viel Arbeit selbst erledigen müssen oder gut bezahlte Mitarbeiter einsetzen, kann nur eine leistungsfähige Maschine die Arbeitskosten erträglich halten. Die Finanzierung ist selbstverständlich durch die Hausbank gesichert. Ach nein. Deshalb gehen wir ja auf die Straße. Die Finanzierung ist eben nicht mehr gesichert, weil die Hausbank auch mitbekommt, dass uns immer mehr Auflagen die Rückzahlung der Kredite erschweren. Und kommen sie nicht mit dem Spruch: Wenn sie die Menge zurückfahren, ist der Hof in einer besseren finanziellen Lage. Den Spruch müssen wir uns heute alle halbe Stunde anhören. ES WIRD NICHT FUNKTIONIEREN. Alle Höfe, die, aus verschiedensten Gründen, zurückgezogen haben, die gibt es nicht mehr. Über den Weg zu besserer Wertschöpfung können wir streiten, aber nicht über die Notwendigkeit (mehr Quantität am besten gekoppelt mit mehr Qualität und besserem Preis).

    • Ehemaliger Landwirt sagt

      Meine Vorfahren hatten einen Gewerbebetrieb, Ziegelsteine stellten die her, ausgeliefert wurden die mit einem Pferdefuhrwerk.
      Die letzten die ich brauchte kamen mit einem großem LKW, mit einem Ladekran.

      Kein Mensch regt sich über die LKWs auf, aber wehe der Trecker hat über 50 Ps.

      Möchte nicht wissen, wie viele auf Leasing laufen, aber beim schicken BMW vom Nachbar könnte es auch so sein.

      • Thorbjörn Johannson sagt

        Guten Morgen,
        na klar sind die allermeisten “schicken” Autos nicht Eigentum der Nutzer aber, diese bekommen in aller Regel auch keine ständigen Zuschüsse aus der öffentlichen Kasse. Fordern Sie doch mal, analog zu den Neuseeländern die totale Abschaffung dieses unsäglichen Zuschusswesens. Das hätte unmittelbar zur Folge, daß jeder wieder nach seinen individuellen Möglichkeiten schauen könnte und die Politik und Interessengruppen sehr viel Macht verlieren. Und der Bauer wäre nicht mehr das rundum betreute Wesen, wies heute oft zu sein scheint

        • Ehemaliger Landwirt sagt

          Wird die Abschaffung des Zuschusswesens nur für die Landwirtschaft gefordert, oder auch für alle.
          Berlin bezuschusst jedes ÖPNV Ticket mit 25 %, würde man den ÖPNV für alle kostenfrei anbieten, würde dies 14 Milliarden an Subventionen Kosten, die Städter haben jedoch keine Hemmungen dies zu fordern.

          In Neuseeland hat die Landwirtschaft einen sehr hohen Stellenwert in der Gesellschaft, viele Einheimische leben davon.

          Die Schafhaltung geht in Neuseeland zurück, aber die Milchviehhaltung nimmt zu. Milchpulver ist das wichtigste Ausfuhrprodukt. Aufgrund des Klimas ist ganzjährige Weidehaltung möglich, es gibt kaum Ställe. Was glauben sie, was heutzutage ein Stall bei uns kostet?

          Eine Alternative wäre die Landwirtschaft bei uns einzustellen, aber nur Narren würden dies fordern.

          Meine Kinder haben sich nach individuellen Möglichkeiten umgeschaut,
          die Verdienen ihr Geld in Firmen, wo ihr Können wertgeschätzt wird und brauchen sich nicht blöd anmachen zu lassen.

    • Schneeflocke sagt

      Sie müssen bedenken ,daß die Trecker mit gelber Lampe obendrauf ,noch nicht abbezahlt sind . 😉

      • Und sie sollen sich mal überlegen, wie viel ha der Trecker bearbeiten muß.
        Und welche riesengroße Maschinen er auf der Fläche ziehen und antreiben muß?

        Sol das der Bauer und seine Familie alleine machen?

        Wie das die Familie Müller kann, die für so viele Discounter Joghurt rührt?

  9. Elisabeth Ertl sagt

    Was mir so durch den Kopf geht:
    Ein Anliegen der Demos ist ja die Warnung vor weiterem Wachsen oder Weichen und somit dem Verlust der bäuerlichen Landwirtschaft, dem Verlust der Familienbetriebe.
    Wie ich es verstanden habe, sind unter den hier Diskutierenden durchaus auch Vollerwerbslandwirte oder zumindest ehemalige Vollerwerbslandwirte. Ihr seid somit die, welche den bisherigen Kampf im Rahmen des Wachsens oder Weichens gewonnen haben gegen andere, die aufgeben mussten.
    Nun kenne ich etliche solcher Bauern, die zu den Verlierern gehören. Diese Leute bleiben meist seelisch verletzt zurück. Sie haben einen Hof über Generationen betrieben, mit viel Herzblut, waren bis in die 1980er Jahre bzw. bei uns oft bis zum EU-Beitritt 1995 damit erfolgreich, und sind bis heute mit der Entwicklung, die sich da vollzogen hat hin zum fehlenden Respekt vor guten Lebensmitteln, zu Wegwerfmentalität etc. nicht glücklich.
    Hab kürzlich mit einem von ihnen gesprochen: Da hat sich ja der letzte Vollerwerbsbauer im Dorf mit Ellenbogentechnik durchgesetzt, und jetzt zittert er vor der nächsten GAP-Reform, denn wenn er Förderungen verliert, kann er zusperren. Mein Bekannter sagt: Wenn der zu einer Demo gehen würde, dann ginge er nicht mit, denn diesem Typen geht es nur um sich selbst, die kleinen, die er umgebracht hat, sind ihm scheißegal. Die wieder zum Leben erwecken, ist ganz sicher nicht sein Anliegen.
    Wie ist da eure Haltung?

    • Mag ja sein, dass es solche Fälle gibt. Die große Realität sieht aber anders aus. Bei uns gab es 1952 noch 63! Milchlieferanten im Ort an die örtliche Milchgenossenschaft. Heute gibt es noch 2. Keiner der 61 Aussgeschiedenen hat den Schritt des Aussiegs bereut. Die sind heilfroh, dass die 2 Verbliebenen ihnen noch eine Pacht für ihre Flächen erwirtschaften.

      • Altbauer Jochen sagt

        Exakt beschrieben Mark,
        Mein Sohn und Enkel gehören zu den 2 verbliebenen.
        Es ist aber keineswegs so das die letzten 2 das ganze
        Dorf bewirtschaften. Viele Flächen sind nach “außerhalb”
        verkauft bzw. verpachtet.
        Bei allem Respekt ehemaligen Berufskollegen gegenüber
        muss man aber doch sagen das sie größtenteils
        finanziell gut “herausgekommen” sind.
        Der Verkauf der Vermögenswerte ,-in der Vergangenheit
        insbesondere auch der ehemals zugeteilten
        Milchreferenzmenge hat vielen einen sanften, bis
        komfortablen Ausstieg aus der Landwirtschaft ermöglicht.
        Wer sein Land behalten hat bekommt heute hier bei uns
        als Beispiel für 50 ha 30 -40.000 Euro Pacht.
        Manch einer hat das in seiner aktiven Zeit nicht
        erwirtschaften können bzw . sogar rote Zahlen geschrieben.
        Mein Enkel ist heut mit dem Trecker zur Demo,
        hoffen wir das sich etwas in der Politik bewegt !

    • sonnenblume sagt

      Erleichterung und Ruhe in der Familie. Bei denen die in den letzten Jahren in unserem Ort aufgegeben haben, sind alle froh, dass sie mit dem was heute abläuft nichts mehr zu tun haben. Die haben mit Landwirtschaft abgeschlossen. Sie stehen den verbliebenen Betrieben positiv gegenüber, würden aber für kein Geld der Welt unter den derzeitigen Bedingungen nochmals in der Landw. arbeiten wollen.

      • Elisabeth Ertl sagt

        Unter den derzeitigen Bedingungen nicht, aber wer hat diese Bedingungen geschaffen und dazu beigetragen? Es gab einmal bessere Bedingungen, nur leider hat dieser Entwicklung niemand rechtzeitig Einhalt geboten.

        • Mir ist kein Wirtschaftssystem bekannt, das eine solche Entwicklung aufhalten könnte, vorallem kein sozalistisches. Ich lasse mich aber gerne eines Besseren belehren.

          • Elisabeth Ertl sagt

            Bis in die 80er Jahre gab es bei uns im Westen auf politischer Ebene sehr wohl einen Schutz vor solchen Übertreibungen, wie der Finanzkapitalismus sie dann geschaffen hat. Da konnte man auch als kleinerer Bauer gut leben. Aber scheinbar ist es jetzt peinlich, auf diese Zeit zurück zu schauen. Die Sozialisten waren damals die eine Seite der Waage, die Kapitalisten die andere. Als der Kommunismus fiel, schlüpften die Sozialisten bei uns – peinlich berührt – in den Nadelstreif. Und bis jetzt kapieren sie nicht, das die Haptfrontlinie schon längst nicht mehr zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern verläuft, sondern zwischen den Kapitalsammlern und den Arbeitenden.

        • sonnenblume sagt

          Mit Bedingungen sind die staatlichen Vorgaben und Kontrollen gemeint. Das geht schon sehr deutlich aus den Gesprächen hervor. Sie binden sehr viel Zeit, erzeugen Druck und Ängste. Zudem hat man jetzt den Vorteil einer geregelten Arbeitszeit, bzw. bei ehemaligen Nebenerwerbslandw. keine Doppelbelastung mehr. Die Einkommenssituation ist nie ein Thema.

    • Ehemaliger Landwirt sagt

      Kann nur für mich sprechen.
      Meine Söhne wollten die Landwirtschaft nicht im Nebenerwerb betreiben und ich bin froh dass es andere gibt, die Obst und Weinbau weiter betreiben wollen und mir noch etwas an Pachtzins bezahlen. Weiter bin ich sehr besorgt über die Zukunft unserer Landschaft, ich kann, oder will mir nicht vorstellen, dass an unseren Höngen nur noch Dornenhecken wachsen.
      Dies ist meine Motivation hier mitzumachen und meine Meinung in Form von Leserbriefen in der Tagespresse zu verbreiten.

      Zur Demo nach Freiburg gehe ich heute nicht, meine Knochen habe ich mir beim Obst und Weinbau ruiniert.

    • Berthold Lauer sagt

      Hallo Elisabeth,
      ich habe das schon ein paar mal ähnlich geschrieben und natürlich kann ich das auch nur in dem mir bekannten Umfeld beurteilen. Ich bin seit 40 Jahren im Job und ich kenne keinen der mit „Ellenbogenmethoden“ aus dem Beruf gedrängt wurde. Bei uns im Dorf hat kein einziger meiner Generation oder jünger Landwirtschaft gelernt, alle wollten oder sollten was Besseres lernen. Dann könnten sie immer noch Landwirtschaft machen. Dann haben die „Alten“ irgendwann aufgehört, weil sie das Rentenalter erreicht hatten, weil die Gesundheit nicht mehr mitspielte oder die Arbeit einfach nicht mehr zu bewältigen war, nachdem die Kinder mit anderen Berufen endgültig nicht mehr zur Verfügung standen. Und, wie Mark richtig sagt, sie waren froh, dass jemand die Flächen gepachtet hat. Manche Grünlandflächen (Hänge oder Täler) werden heute nicht mehrbewirtschaftet. Wenn die Pferdehalter nicht da wären, noch mehr!
      Wie viele sind in manchen Regionen noch vor noch vor wenigen Jahrzenten nur deshalb Landwirt geworden, nur weil man es von Ihnen verlangt oder erwartet hat?? Heut haben sie die Wahl und treffen eine Entscheidung!
      Die Maschinenausstattung der heute wirtschaftenden Betriebe reicht oft auch noch für die doppelte Fläche aus, es ist daher meist kein Problem flächenmäßig zu wachsen, im Gegenteil, es senkt die Stückkosten.
      In der Tierhaltung ist es ähnlich: Betriebe mit Rinderhaltung leisten in der Regel ein sehr hohes Arbeitspensum, egal ob im Anbindestall mit 30 Kühen oder im Laufstall mit 100 Kühen. Nur bei 100 Kühen habe ich auch den Ertrag von 100 und nicht von 30!
      Dann das Einkommen: Bauernfamilien der Generation(en) vor uns waren zum Teil sehr anspruchslos. Es hat immer irgendwie gereicht! Das ist heute anders. Heut müssen auch in der Landwirtschaft ganz andere Ansprüche erwirtschaftet werden! Zusätzlich zur privaten sozialen Sicherung, denn die Rente ist mickrig und der Generationenvertrag gilt schon lange nicht mehr!
      Ohne Wachstum wird es in unserem Wirtschaftssystem nicht gehen. Ich gebe dir insofern recht, wenn Wachstum immer nur in ha oder Stückzahl gemessen wird. Wachstum kann ja auch qualitativ bzw. in höherer Wertschöpfung erfolgen. Und es kann langsam erfolgen, dann hat man länger dran.
      Wie sollte ein anders System aussehen oder funktionieren?? Etwa nach dem Motto wie es einmal ein Berufskollege auf einer Veranstaltung formuliert hat: „ Mein Großvater hatte 15 Kühe, mein Vater hatte 15 Kühe, beide konnten davon leben, also muss Politik dafür sorgen, dass ich das auch kann“. Daran glaube ich nicht und das möchte ich auch gar nicht.

      • Ehemaliger Landwirt sagt

        Bauernfamilien vor uns waren zum Teil sehr anspruchslos. Es hat immer irgendwie gereicht!

        Wenn ich an meine Mutter denke, was die für eine Zeit während des Krieges erlebt hat, allein mit ihrer kranken Mutter, weil der frisch vermählte Ehepartner (mein Vater) das Vaterland “verteidigen” musste. Diese Sparsamkeit hat sie nie abgelegt.

        Heutzutage kommen junge gut ausgebildete Frauen auf den Hof, die zuvor auch schon gutes Geld verdient haben und ihren Urlaub an den Stränden des Mittelmeeres verbracht haben.
        Diese jungen Frauen möchten auch am öffentlichen Leben teilhaben und nicht so Arm leben wie eine Kirchenmaus.

      • Elisabeth Ertl sagt

        Ich sehe trotzdem einen Paradigmenwechsel um das Jahr 1990. In den 1960ern habe ich noch solche Knechte und Mägde gesehen, die für Kost und Logis arbeiteten. Da sind wirklich viele aus der Landwirtschaft geradezu geflüchtet, um was Besseres zu werden. In meiner Jugend war “Bauer” noch ein Synonym für Tölpel, auch wenn ich mich an solchen Schmähreden bewusst nie beteiligt habe. Da sind wirklich viele gerne gegangen, weil sie dieses Leben nicht mehr wollten, und es bleiben die übrig, die wirkliche Vollblutbauern waren. In den 80ern begann bei uns schon in größerem Stil die biologische Landwirtschaft. (Der Boom stoppte vorübergehend mit dem EU – Beitritt 1995.) Und es gab allerlei Nischen, wie man mit einer originellen Idee von Landwirtschaft leben konnte. Da gab es viele Quereinsteiger. Zugegeben, die Bewohner an den Grenzen gingen ins EU – Ausland Lebensmittel einkaufen, weil es ihnen bei uns zu teuer war. Für die Bauern war es gut, und von Hungeraufständen waren wir Äonen entfernt. Und wenn man nicht gewusst hätte, dass es im Ausland billiger ist, hätte man es genommen wie es ist.
        In den letzten 20 Jahren aber stiegen die meisten Bauern deshalb aus, weil sie es wirtschaftlich oder gesundheitlich nicht mehr schafften, oder weil die Bürokratie es ihnen vermiest hat; und weil die Jungen gesehen haben, dass das keine positive Perspektive mehr hat. Da wird es wohl einige geben, die vor allem das Geld für die Pacht oder vom Grundverkauf gesehen haben. Im Großen und Ganzen hat ein “Vollblutbauer” (Bauer Willi) aber seelische Hemmungen, das Erbe zu verscherbeln. Das muss der Druck groß sein, dass er es tut. Und dass er sich dann mit dem Geld tröstet, wer sollte es ihm verübeln? Bei uns sind die Landwirtschaftsfachschulen voll. Es gäbe wieder viel Interesse am Beruf, aber keine auskömmlichen Betriebe.
        Übrigens gibt es bei uns durchaus Bauern, die von 15 Kühen leben. Unsere Bauern haben überhaupt nur durchschnittlich 32 Rinder.

        • Brötchen sagt

          1990 sind die Blöcke aufgelöst worden und die Globalisierung hat begonnen. neue absatzmärkte kamen dazu aber auch Produzenten! in der ersten Zeit wurde die Produzenten aus dem Osten aus dem Markt ferngehalten durch Vorschriften. das hat sich grundlegend verändert und wird sich noch weiter ändern. ist leider so.

  10. Oberländer sagt

    Liebe Kolleginnen und Kollegen , die Ihr
    heute zum Demonstrieren geht , macht das in
    friedlicher Standhaftigkeit.
    Gandhi ist nachhaltiger als Rambo.

    • Wirklich?
      NDR//AKTUELL

      Geplante Themen:

      – Kaution bezahlt, Wohnung nicht vor-
      handen: Betrüger nutzen Wohnungsnot
      von Studenten aus
      – Zerschlagung von Senvion: Wie geht es
      für die Beschäftigten weiter?
      – Beihilfe zum Mord? Ehemaliger KZ-
      Wachmann sagt in Hamburg aus

      Moderation: Thomas Kausch

      steht das nicht hier drin?

      • Ferkelhebamme sagt

        Tönnies-Besetzung: bei der Aussage des Polizisten, dass er es persönlich gut findet, wie mutig sich diese Jugendlichen für mehr Tierwohl einsetzen, ist mir die Kinnlade krachend auf den Boden gefallen.

        • firedragon sagt

          Guten Morgen Ferkelhebamme,

          ich weiß nicht, ob die Polizei sich öffentlich politisch äußern darf.
          Ich stelle Dir jetzt eine Frage, diese bitte nicht zu persönlich nehmen.
          Würde Dir auch die Kinnlade krachend auf den Boden fallen, würde ein Polizist öffentlich mitteilen, dass er persönlich die derzeitige Trecker – Demo gut findet und den Einsatz und die Solidarität der Bauern bewundert?

            • firedragon sagt

              Mein lieber Mark,

              ich habe mein Hirn eingeschaltet.
              Das war auch kein Vergleich.
              Das war aufzeigen einer Wahrnehmung von einer Meinung, die einem eventuell nicht so zusagt.

              Natürlich finden die Einen die Vorderungen nach mehr Tierwohl toll und die Anderen finden die Trecker-Demo toll.

              Es ist auch egal für oder gegen was man demonstriert.

              Es ist aber nicht egal, ob ich das tue, aufgrund von Meinungen und Stimmungen oder ob ich mich tatsächlich genügend informiert habe und Forderungen realistisch abwägen kann.

          • Ehemaliger Landwirt sagt

            Ein Polizist hat im Dienst Befehle auszuführen,
            und keine eigene Meinung öffentlich zu machen.

            Diese, seine Meinung darf er nach Dienstschluss und ohne Dienstkleidung kundtun.

          • Ferkelhebamme sagt

            Oh, firedragon, heute noch nicht richtig wach? 😉 Das waren vermummte Autonome, die sich widerrechtlich Zugang verschafft haben und den armen Schweinen mal wieder einen Bärendienst erwiesen haben. Der NDR berichtet (scheinbar stolz?) 4000 Schweine konnten nicht geschlachtet werden. Super, durften stundenlang auf den LKWs verharren, bzw. wurden zu einem weiter entfernten Schlachthof gekarrt.
            Das vergleichst du nicht wirklich mit einer angemeldeten Demo? (Wo hoffentlich nichts aus dem Ruder läuft)

            • firedragon sagt

              Ferkelhebamme,

              ich vergleiche die beiden Aktionen nicht.
              Und ich heiße Aktionen, die Schäden anrichten in keinster Weise gut!

              Es ist die Wertung einer Meinung des Polizisten, die er, wenn es stimmt, dass sich die Polizei im Dienst nicht politisch äußern darf, kund getan hat.

              Und nun ganz einfach:
              Tierwohlaktivisten finden diese Meinung gut, wir nicht.
              Wir finden es gut, wenn zum Beispiel das Grüne Kreuz positiv wahrgenommen wird, die Aktivisten dagegen nicht.

              • firedragon sagt

                Zusatz

                Wäre den Aktivisten bewusst, was sie in diesem Moment den Tieren tatsächlich antun, würden sie solche Aktionen womöglich unterlassen.
                Aber ich glaube, im blinden und überambitionierten Aktionismus wird das vergessen.
                Und hätte jemand dem Polizisten verdeutlicht, dass die Tiere dort im Moment Stress haben und das nicht “toll”ist, hätte er sich womöglich anders geäußert oder am Besten gar nicht, wenn er nur seinen Dienst getan hätte.

                • bauerhans sagt

                  ich unterstelle dem polizisten,dass er positiv auf die demonstranten einwirken wollte.

                • firedragon sagt

                  So, nachdem ich das nun geschrieben habe kann sich jeder merken :

                  Mit
                  “hätte”, “wenn” und “aber”
                  kommt man im Leben nicht weiter.
                  Dann ist es, egal was, meist nicht mehr zu ändern.

                • Ferkelhebamme sagt

                  Nochmal: das sind keine „Tierwohl-Aktivisten“, sondern radikale Extremisten, die die Schließung aller „Schlachtfabriken“ und das Ende der Tierhaltung fordern: mit „Protest, Sabotage, Widerstand“. (Steht in dicken Lettern auf den Bannern!) Mit polizeilichen Sympathisanten? Mein lieber Rechtsstaat…

                • firedragon sagt

                  Ferkelhebamme,

                  dann liegt es nun am “lieben Rechtsstaat” seine Exekutive auf “Spur” zu bringen.

                • Elisabeth Ertl sagt

                  Eure Polizei steht doch auch schon längst auf der Seite der Wolfsschützer. Die dürfen unbehelligt die behördliche beauftragten Jäger terrorisieren, die eure Problemwölfe schießen sollen. Die Polizei ist der Meinung, dass die Wolfsschützer im Recht sind, und schreitet nicht ein. Eure Bevölkerungsmehrheit will keine Nutztierhaltung mehr, auch keine Weidetierhaltung. Nur der Rückgang des Konsums tierischer Produkte kann damit bei weitem nicht Schritt halten. Das Zeug soll also aus dem Ausland kommen, das Volk will es so.

          • Ich glaube alle Beamte müssen sich neutral halten,
            der Polizist dürfte sich eigentlich dazu nicht äußern, oder?

        • Der
          Polizist kann das ja meinen und viel aus der Bevölkerung auch,
          nur sie sollten mal wissen, was das für einen wirtschaftlichen Schaden für den Schlachthof erzeugt
          und wie es den Tieren ging, die da übernachten mußten, weil sie nicht geschlachtet wurden!
          Und?
          Man kann keinen Stall plötzlich leer stehen lassen und auch keinen Schlachthof über Nacht schließen!

          Es wird eben von denen zu kurz gedacht.
          Und das muß der Gesetzgeber wissen!
          Nur weil man gegen etwas ist, darf man noch lange nichts beschädigen!

  11. Der Brandenburgbauer sagt

    Moin, zur Zeit erhalte ich viele E-Mails was die Demo morgen betrifft. Ich habe hier im Blog bei Willi meine Meinung klar gesagt. Grüne Kreuze ja, Demo nein. Als vor vielen Jahren der Milchpreis bei uns bei 18 Cent lag, haben wir das Milchwerk von Alois Müller in Leppersdorf lahm gelegt. Den Preis den wir dafür bezahlt haben ,war eine gerichtlich angeordnete Strafe von 670.000.00 Euro. Das hat sich tief eingefressen bei den Landwirten. Aus vielen Teilen von Brandenburg und Sachsen wir es deshalb keine Teilnahme an Demos geben

  12. Eckehard Niemann sagt

    Für einen Gesellschaftsvertrag Landwirtschaft:

    Süddeutsche Zeitung vom 20.10.2019: „…kündigt Söder den nächsten Schwerpunkt an, “einen neuen Jahrhundertvertrag mit unserer Landwirtschaft”. Man müsse überlegen, wo in zwanzig Jahren die Perspektiven für die Landwirte lägen.“ ———
    Süddeutsche Zeitung vom 18.10.2019: „… hat Niedersachsens CDU-Landeschef Bernd Althusmann einen Gesellschaftsvertrag 2050 für die Landwirtschaft gefordert. Ziel dieses Vertrages müsse es sein, für die bäuerlichen Familienbetriebe ein gesellschaftspolitisch akzeptiertes Leitbild zu erarbeiten.“

    • Der Brandenburgbauer sagt

      Moin Herr Niemann, in 2030 wird es die Landwirtschaft in Deutschland ,wie diese zur Zeit besteht, nicht mehr geben. Wer etwas anders darüber denkt, ist in meinen Augen, ein ” Träumer”
      Und sie, und ihre Abl , beschleunigen diesen Untergang tatkräftig mit.
      Ich hoffe, das sich in diesem Land entlich normale Politiker und Landwirte finden, die etwas von diesem Geschäft verstehen und in einem gesellschaftlichem Konsenz den ” KARREN ENTLICH AUS DEM DRECK ZIEHEN”

    • Dieser Gesellschaftsvertrag wird nichts anderes als die “Vergesellschaftung” der Landwirtschaft bedeuten. Die “C”-Parteien plappern derzeit jedem nach, mal den Grünen, mal den Roten und mal den andern.

      • Schmeckt gut sagt

        Also ich bin dafür. Schluss mit Überstunden: 35 Std.-Woche, 13. Monatsgehalt nach Tarif, 30 Tage Urlaub im Jahr und natürlich angemessene Rendite für das eingebrachte Kapital (zur Zeit haben wir da natürlich eine schlechtere Verhandlungsposition bei Minuszinsen). Der Staat wird ja keine anderen “Blödmänner/-frauen” finden, die es umsetzen können als die Bauern, denn wir haben die Leidenschaft und das KnowHow 😉 .

        • firedragon sagt

          Guten Abend Schmeckt gut,

          das habe ich alles vor einem Monat schon angeboten.
          Bis heute hat sich noch niemand dazu gemeldet, aber vielleicht jetzt.
          Oder wir müssen es immer mal wieder anbieten.

        • Ich glaube das ist der Preis für Selbstständigkeit und Ideologie!
          Aber diese Mühe muß man aufbringen der Natur mit unregmäßigen Gesetzen (siehe Wetter) etwas abzuringen!

          Nur wenn sich die Städter, bzw. Arbeitnehmer mit uns vergleichen wollen, dann müssen sie über diesen Vergleich mal durchdenken!
          Genauso utopisch ist den Privatwegen der Städter mit dem Traktor eines Bauernhofes zu vergleichen und deswegen beneiden!
          Das ist echt naiv.

          Ob es deswegen so viel DUVs gibt?

    • Christian Bothe sagt

      So ein Unsinn.Gesellschaftsvertrag für die LW.Scheinbar haben einige vergessen, das die LW als solches die Gesellschaft ernährt und damit einer der wichtigsten Zweige der Volkswirtschaft ist.Die grünen Philosophen und deren Ableger NGOs haben nur ein„populistisches“
      Ziel die LW in seiner jetzigen Struktur zu zerstören. Leider satteln diverse Journalisten und Medien darauf auf, anstatt den Stellenwert unserer LW ob Groß- oder Kleinbetrieb in der Gesellschaft realistisch darzustellen!

      • Die LW ist nicht nur ein wichtiger Zweig in unserer Volkswirtschaft, sondern ein ganzer Pfeiler der Volkswirtschaft,
        und deswegen muß das die Gesellschaft wissen
        und
        so wird ein Vertrag mit ihr und den mündigen und aufgeklärten Bürgern gemacht.
        Der mehr Allgemeinwissen darüber fordert!

    • sonnenblume sagt

      Heute Morgen wird berichtet, das Frau Klöckner nicht zur Demo kommen wird.
      Das bestärkt mich in der Annahme, das dieser ” angestrebte Jahrhundertvertrag, oder Gesellschaftsvertrag “, oder wie auch immer man die Vereinbarungen nennen will, von ” OBEN ” diktiert werden wird. Pro forma wird man mit uns diskutieren und beraten, aber nur damit nachher niemand sagen kann, es hätte keine Gespräche gegeben. Vielleicht liegt alles schon schön sauber in irgendeiner Schublade und wartet nur noch auf die Veröffentlichung.

  13. Elisabeth Ertl sagt

    Das Korn Wahrheit an der Landwirtschaftskritik ist, dass immer
    1.) Irgend EIN schlitzohriger Landwirt mit etwas Fragwürdigem anfängt, z.B. einem tierquälerischen Massenhendlstall, dann
    2.) die Konsumenten dessen Billigprodukt nachrennen, dann
    3) der Politiker auf Wählerstimmenfang die Geschäftsidee dieses EINEN Bauern fördert und
    4.) damit alle anderen Bauern in Zugzwang gebracht werden.
    Es geht immer um den EINEN Anfänger, dem sich niemand entgegenstellt.

    • Arnold Krämer sagt

      Frau Ertl:
      1. Was ist an der Hähnchenmast mit der typischen Stroheinstreu tierquälerisch?
      Über die Besatzdichte, kann man /muss man ja überhaupt nicht streiten. Das ist der Ansatzpunkt für Tiergesundheit, Reduzierung des Medikamentenaufwandes etc. schlechthin. Also Besatzdichte gesetzlich EU-weit reduzieren!! Dann aber auch den Neubau von Ställen in Ackerbauregionen nicht behindern/verhindern.
      2. Investitionsförderung für Hähnchenmastställe hat es in D nie gegeben. In den 60er Jahren waren die damals errichteten Ställe allerdings zeitweise Abschreibungsmodelle.
      3. Welcher technische Fortschritt ist fragwürdig? Aus hygienischen Gründen war die Käfighaltung von Legehennen ein echter Fortschritt. Problem auch hier wieder vor allem die Besatzdichte. Herr E. Niemann wird ergänzen, dass Agrarindustrielle wie Anton Pohlmann sich diesen Betriebszweig “unter den Nagel gerissen” haben. Das ist aber Geschichte. (Also auch in diesem Sektor Weichen und Wachsen)
      4. Technischer Fortschritt ist vor allem und zunächst immer Arbeitserleichterung für die Landwirte gewesen. Damit konnte man im Familienbetrieb dann plötzlich nicht mehr 10-12 Kühe halten, sondern 50 bis 70 und heute noch einmal doppelt soviel. Dies bedeutet Kostensenkung und in der Folge mindestens auch Realpreissenkung (schön für den Verbraucher).
      5. Der Gedanke, technischen Fortschritt zurück zu verordnen, ist Grundidee der NGO´s, der AbL und anderer. Darüber kann man zurecht in vielen Bereichen ernsthaft diskutieren. Leider schießen wir Deutsche bei fast allem (nur nicht bei den Schulleistungen) immer übers Ziel hinaus. Maß und Mitte und der gesunde Menschenverstand (letzteres lt. NZZ Aussage von Hannah Arendt) fehlen. Und auch das macht den Bauern z.Zt. Angst und Sorgen. Keiner möchte/will wieder arbeiten wie vor 50 oder 60 Jahren. Dafür fehlen auch die Arbeitskräfte, die heute vorzugsweise oft in urbanen “bullshit-jobs” beschäftigt sind.

      • Elisabeth Ertl sagt

        Ich finde diese gehunfähigen Geschöpfe, diese reinen Fleischlager schrecklich. Ich kaufe so etwas nicht.

        • Arnold Krämer sagt

          Die Geflügelzucht wird nicht von Landwirten betrieben. Hähnchenfleisch, das man mit den Fingern von den Knochen abpulen muss, ist für den Verbraucher auch nicht so sehr interessant.

      • Gepard sagt

        Die Mast an sich ist schon tierquälerisch. Ob mit Stroheinstreu, Kuscheltieren oder Steichelautomaten. Die Diskussion darum ist pure Bereichsethik. Lebewesen zu Mästen ist nicht tiergerecht und artgerecht schon gar nicht. Wer so produziert, sollte seine Produktionsweise selbstbewusst nicht beschönigen.

        • Ehemaliger Landwirt sagt

          Ihre Gedanken sind nicht von dieser Welt.

          Warum kommen Wildschweine, Füchse usw. in die Städte?
          In den Städten gibt es Futter, ich meine die Abfälle die am Straßenrand liegen,
          für diese Tiere ist es einfacher den Abfall zu fressen, als in der freien Natur danach zu suchen.
          Genau so ist es mit der Sau im Stall, sie frisst so viel wie ihr angeboten wird, die Sau könnte es auch verweigern.

          Dass Vegetarier, oder Veganer die letzten Argumente aus der Schublade holen verwundert nicht, die essen Bekanntlich kein Fleisch, auch nicht wenn die Sau im Freien rumrennt.

          • Elisabeth Ertl sagt

            Ich bin weder Veganerin noch Vegetarierin. Als Hobbybäuerin gebe ich nur meinen Mutterschafen in der Laktationszeit ( Jänner bis März) zusätzlich zum Heu Kraftfutter, und das nur so lang, bis wieder die Weidezeit beginnt. So sehe ich, welche Lämmer sich mit der Milch am besten entwickeln, bzw. welche die besten Grundfutterverwerter sind. Die bevorzuge ich dann als Zuchttiere, denn ich züchte ja Weidetiere für jene Flächen, die sich für Ackerbau nicht eignen.
            Kraftfutter hieß anfangs biologische Pellets. Aber mir ist aufgefallen, dass diese ausgeklügelte Mischung die Tiere süchtig macht. Sie plärren den ganzen Tag danach, sind seelisch unrund. Jetzt mische ich mein Futter selber aus Abfallprodukten: Rübenschnitze plus Kürbispresskuchen, dazu Mineralfutter, selbst gemischt nach einer entsprechenden Boden- bzw. Knochenanalyse. Das gibt ihnen genug Kraft, und ich habe zufriedene Tiere. Am Morgen warten sie schon ungeduldig aufs die köstliche Mahlzeit, den Rest des Tages geben sie Ruh. Das verstehe ich unter tiergerecht. Alles andere ist unter ökonomischem Druck verständlich, aber ich persönlich lehne es ab.

    • Die Landwirtschaftskritik ist doch berechtigt, richtet sich aber an alle,
      Bauer, LEH und Verbraucher!

      Der LEH ist schuld.
      Der spielt Bauer und Verbraucher zu eigenen Gunsten aus!
      Warum zieht er die Kunden mit Sonderangeboten aus der Fleischabteilung an?
      Warum ist die Fleischabteilung oft hinten im Raum angebracht?
      Damit der Kunde an allen Waren vorbeiläuft, bevor er an sein begehrtes Billigfleisch aus der Werbung bekommt. Eine Art Belohnung, ein gutes Gefühl!?!

      Die Politik fördert das, denn da hängen ja viele Arbeitsplätze (Verarbeitung, Verkauf) dran, wie an allen Rohstoffen aus der Landwirtschaft. Deswegen müssen die Rohstoffe billig bleiben!
      Der Bauer kompensiert das mit größeren Stallbauten.
      Ist das Sünde? Seine Lebensunterhaltskosten steigen auch!
      Soll er verpachten und sich einen Arbeitsplatz in der Industrie suchen?
      Damit sein Pächter dann schneller Massentierhaltung machen kann und im Ackerbau dann mehr Monokulturen anbauen kann, also industrielle Landwirtschaft?

      Wollen wir das?

      Kein Bauer hat mit der Massentierhaltung angefangen, Elisabeth,
      das kam nur durch den politischen Druck früher in den 60igern, vielleicht auch schon in den 50iger, wo ja noch so viele Ostflüchtlinge zusätzlich satt zu bekommen waren.
      Ich glaube das nannte man “Grüne Revolution”

      Also das war der Anfang
      auch Forschung und Entwicklung danach ging weiter!
      und daraus resultieren deine weiteren Punkte!

      • Elisabeth Ertl sagt

        Der erste Hühnermassenstall hier bei uns hat ganz freiwillig angefangen. Er ist stolz darauf, bereits 1970 als Erster Hühnerteile vermarktet zu haben. Er hatte einfach einen Riecher für dieses Geschäft. Mein Nachbar gehörte zu diesen vielen kleinen Bauern mit verschiedenen Nutztieren, bei denen halt die Hühner frei herumgelaufen sind. Und wenn er welche geschlachtet und verkauft hat, bekam er einen angemessenen Preis. Weil aber der Massenbetrieb billiger produzierte, musste mein Nachbar aufhören. Die Leute hatten zuvor auch genug zu essen und waren die höheren Preise gewohnt. Es gibt eben Landwirte, denen das Geld wichtiger ist als die Freude an der Landwirtschaft und der Umgang mit Tieren. Und die haben jetzt allen anderen anständigen Bauern den Hass der Gesellschaft eingebrockt. Und der Staat hat zugeschaut. Der steht immer auf der Seite der Mehrheit, und dieser Mehrheit kann man mit Billigwaren eine Freude machen. Aber jetzt wird der Schaden sichtbar, der dadurch entstanden ist. Und jetzt flunkern die Sozialisten bei uns der Bevölkerung vor, es gäbe ökologische tiergerechte Landwirtschaft mit minimalem Maschineneinsatz zu den gegenwärtig üblichen niedrigen Preisen. Diese Lüge muss man aufdecken.

        • Brötchen sagt

          Elisabeth. du vermischst da einiges:
          1. die Haltungsdauer ist eng mit dem Futteraufwand verbunden. die Rasse auch aber nicht so eng, wie eine Haltungsdauer von ca.50 Tagen gegenüber 13 Wochen.
          2. die Rasse hat entschiedenen Einfluss auf die fleischteile
          3. das Alter hat Einfluss auf die Qualität. zartheit und Farbe
          4. das alles beeinflusst die Kosten enorm
          5. Punkt 1- 3 sind per de erstmal nicht so direkt mit Tierwohk gekoppelt. etwas schon, da Biologie immer komplex ist

          habe jetzt wenig Zeit um detaillierter zu schreiben. vielleicht Mittwoch noch Ergänzungen.

          ich halte selber auch drei Rassen. vorwerkhühner, dt. Server und gelbe orpington

          • Elisabeth Ertl sagt

            Das ist mir schon alles klar, aber Hühner hatten auf den alten Höfen ja noch weitere Funktionen: sie fraßen die Schädlinge rund um den Hausgarten und nach der Ernte auch drinnen weg, verwerteten Abfälle, man hielt ja immer nur eine kleine Schar nebenbei, jedes Haus hier hatte Hühner. Es waren Zwiehühner. Und Hendl war bei uns früher ein Festessen, das es nur selten gab. Heute steht in vielen Baumärkten eine Braterei, wo sich die Leute zwischendurch eins reinstopfen. Ich kann darin einfach keinen wirklichen Fortschritt erkennen. Rein finanziell-ökonomisch schon, aber das ist es ja, was dieses allgemeine Unbehagen heute auslöst. Dieses mit wenig Futteraufwand produzierte Hendl hat dazu beigetragen, dass Fleisch täglich konsumiert wird, und dieses Konsumverhalten hat die ganze eventuelle Futtereinsparung wieder wettgemacht. Österreich war damals autark, heute ist die Autarkie in Gefahr.

            • Brötchen sagt

              Elisabeth, das sind aber gigantische Mengen Futter, die du mehr brauchst, bei entsprechender Grösse der Haltung läppert sich das. ich brauche für meine ca. 100 Hühner ca. eine Palette pro Monat, wenn ich noch junghennen habe, plus Weizen und andere zusatzfutter. du unterschätzt die futtermengen! gewaltig! beim Schwein hat man als faustzahl gesagt, für das Futter was ein ein Jahr altes Schwein frisst kann ich zwei schnell wachsende Schweine mit gleichem Gewicht mästen. für eine junghennen brauchst du ca. 25 kg futter pro aufezogene henne. das ist schon recht wenig. ein händl. mit 1.5 kg Schlachtmasse brauchst du 2 bis 3 kg futter. also das zehnfache braucht die junghennen oder der Hahn. ganz grob über den Daumen gepeilt.

              • Elisabeth Ertl sagt

                Man kann es aber auch unter einem anderen Gesichtspunkt sehen: Ich halte so viele Hühner, wie sich draußen frei laufend plus mit meinen Abfällen halbwegs ernähren können. Ja, ein wenig Getreide brauch ich schon dazu. Ich esse Eier, aber vielleicht einmal oder zweimal pro Jahr Huhn.
                Dass es ein kommerzieller Hühnerzüchter bei dieser Riesennachfrage nach Hühnerfleisch in der Gesellschaft anders machen muss, sehe ich schon ein.
                Aber Hühner halten so wie ich, das könnte jeder Einfamilienhausbesitzer mit Garten. In meiner Kindheit hatte die eine Oma Hühner, die andere bei uns im Haus sah es als Frevel an, den Rasenschnitt im Garten auf den Kompost zu werfen. Mein Vater musste einen Hasenstall bauen. Wir waren keine Bauern.

          • sonnenblume sagt

            Alle alten Haustierrassen sind fazinierend, ganz gleich welches Tier man nimmt. Leider will keiner die Produkte haben, außer in geringem Umfang für spezielle Kunden und somit kann man davon auch nicht leben. In der Vermarktung, sofern es keine Direktvermarktung ist, muss doch genormte Ware geliefert werden.

            • Annick sagt

              Sogar in der Selbstvermarktung stellt der Kunde Ansprüche an Zartheit und Brustumfang beim Geflügel. “Man schmeckt den Unterschied”, wird mir oft verkündet, allerdings nicht zum Vorteil der alten Rassen, die länger gemästet werden müssen.Die Leute mögen, wenn sie die Wahl haben, dann doch das schneller gemästete Hähnchen mit mehr weissem Brustfleisch.

              • sonnenblume sagt

                Das ist bei Schwein und Rind genau so, vielleicht auch, weil manche Rassen einen sehr intensiven Geschmack haben. Eigendlich ist gerade das so interessant, aber man muss es mögen. Wahrscheinlich ist uns dieses Geschmacksempfinden abhanden gekommen.

        • Ganz richtig Elisabeth,
          Diese Lüge muss man aufdecken, es gibt nichts verbilligt, was man der Natur abtrotzt, es sei denn sie leidet darunter. Das zeigt sie uns ja auch.

        • Günter Reichard sagt

          Genauso ist es Frau Ertl,
          solange sich die Bauern in einem Glaubenskrieg befinden, solange werden sie gegeneinander ausgespielt werden, ganz egal ob Bio, konventionell oder sonstwie.

  14. Ferkelhebamme sagt

    Wenn das hier so weiter geht, kann Willi bald ein Gedicht-Bändchen mit Bauern-Lyrik herausbringen. 🙂

  15. firedragon sagt

    Geistert Dieter unser “Koch” hier noch irgendwo rum?

    Ich kenne diverse Köche und Restaurantinhaber.
    Muss sagen, sind anständige und hart arbeitende Menschen. Keiner nörgelt herum wegen Lebensmitteln, da jeder sein eigenes “Einkaufskonzept” hat.

    Dieter, ich lese gerade ein Buch eines ehemaligen Sternekochs. Der Titel verrät leider nichts über den Inhalt. Deshalb war ich über die Wortwahl sehr stutzig. Das Buch kam diesen Monat raus und passt gut zum “Mainstream” der heutigen Zeit.
    Es ist eher eine Biographie, der Koch schimpft über das System LW aber auch über das System Sterneküche.
    Bei allen Vorhaltungen gegenüber der Systeme, kann man über den Koch was man will.
    ALLERDINGS lieber Dieter, ziehe ich “meinen Hut” vor der Konsequenz dieses Menschen. Wissen Sie warum?
    Er hat für sich selbst und die Besuchers seines Restaurants, welches sein Sohn betreibt, entschieden es anders zu machen.
    Er hat einen Hof übernommen, er hält die Tiere dort so, wie er es für richtig hält, bis sie auf dem Teller landen.
    Es wird nicht jeder in die LW einsteigen können aber, was ich hiermit ausdrücken möchte, jeder kann und muss bei sich anfangen und nicht mit dem Finger auf andere zeigen.

  16. Altbauer Jochen sagt

    Gestern beim NDR auf dem roten Sofa,
    Richard David Precht ,-als Popstar unter den
    Philosophen angekündigt, es endete mit ereifernden
    Beschuldigungen der Landwirtschaft mit den bekannten
    Schlagworten ,Massentierhaltung nicht nur in
    Argentinien sondern auch in Deutschland.
    Die Landwirtschaft als Hauptverursacher des Klimawandels.
    Und überhaupt,- Landwirtschaft in der bisherigen Form
    hat überhaupt keine Zukunft mehr.
    -Platte Diffamierung eines ganzen Berufstandes-!!

    • Dem müsste dann auch mal beigebracht werden, womit das zusammenhängt!

      Eigentlich müßte er es wissen!

    • Ich habe es gerade nochmal angehört,
      er hat nicht nur an die Bauern appelliert,
      sondern auch an alle Konsumenten!

    • Karl Timme sagt

      Den Abend davor schon bei Lanz, habe DAS gleich weggeschaltet. Ein Teil der Gegenoffensive der Medien (TAZ und Co.). Auch die Berichterstattungen manipulieren durch Weglassen von Punkten der Presseerklärung, sowie Wortbeiträgen zu diesen Meldungen von BUND, Nabu und andere.

    • Ich bin schon lange der Meinung, dass unser fingerphilosoph um Klassen besser ist als dieser Precht. Er liest uns zwar mitunter die Leviten, aber er diffamiert nicht.

      • firedragon sagt

        Wer zum “Henker” ist dieser Precht??
        An den fingerphilosoph hab ich mich ja langsam gewöhnt, zu Beginn konnte ich mit dem Geschrieben gar nichts anfangen, jetzt geht es langsam.
        Aber ich wüsste gerne für was ein Philosoph generell “gut ist”? Das ist nicht negativ gemeint.
        Es ist jedenfalls kein Handwerker, der was herstellt und danach habe ich einen Nutzen davon.

        • Brötchen sagt

          Philosophie beantwortet Fragen die mit der Existenz des Menschen zu tun haben. Philosophie ist eine grundlegende Wissenschaft, z.b. sind grundlegende Fragen der Physik auch mit der Philosophie verbunden. Der fp ist kein richtiger Philosoph.

          • Brötchen sagt

            In der Philosophie muss man Begriffe sauber definieren und entsprechend der Denkmodelle anwenden.

            • Der Brandenburgbauer sagt

              Brötchen, jetzt antwortest du auch schon wie dein Freund,
              der fingerphilosophf.

            • Brötchen sagt

              Für das tägliche Leben brauchst du das nicht. Das Rechtssystem, Kultur und Politik bzw. die Wissenschaften insgesamt beeinflussen das tägl. Leben ja grundlegend, deshalb ist es schon von Belang, was die Philosophie so treibt.

        • Paulus sagt

          @ firedragon,
          den hier vertretenen Fi-phil nehme ich, im Gegensatz zu diesem Herrn Precht, schon ernst, er sondert ja durchaus kluge Gedanken ab.
          Ich sage das, obwohl er mich als seinen Lieblingsfeind bezeichnet und für mich sogar ein Berufsverbot fordert. Ein aalglatter Hund ist er schon, das darf man ruhig sagen. 🙂
          Es ist übrigens erstaunlich wie viele Philosophen in Führungspositionen aufgestiegen sind. Ich erinnere hier nur mal an Daniel Goeudevert, einen erfolgreichen Manager in der Automobilindustrie, oder an Martin Richenhagen, den CEO der Agco-Company (Fendt).
          Anhand eigener Erfahrungen kann ich berichten: knallhart sind die auch, bringen aber eine gewisse Kultur ins schnöde Business. Ich produziere übrigens auch keine Güter und behaupte trotzdem kein unnützer Fresser zu sein.

          • firedragon sagt

            Paulus,

            ich habe nie behauptet, dass irgendjemand hier ein “unnützer Fresser” ist und schon gar nicht von Dir.

            Das Philosophen schön reden /schreiben können habe ich festgestellt. Nur, was bringt sie mir im Leben, die Philosophie ? Dass ich mit schönen Worten ans Ziel komme?

    • Christian Bothe sagt

      Wieder so ein Typ, der gegen die LW schiesst.Warum laden die öffentlich-rechtlichen Anstalten so einen Menschen überhaupt ein?Ist das der viel diskutierte Sendeauftrag des öffentlich-rechtlichen Fernsehens ständig die LW für alles verantwortlich zu machen?Einfach grauenhaft.

  17. Der Brandenburgbauer sagt

    Moin, zu Kinderzeiten lernten wir noch das Lied ” Im Märzen der Bauer die Rösslein einspannt, …….”
    Heute könnten wir konstatieren ,
    Im Märzen der Bauer den Traktor ausspannt,
    Er setzt keine Felder und Wiesen instand.
    Kein Korn in der Scheune,kein Tierlaut im Stall:
    Gesetzbücher kosten den Platz überall.

    Angenehmen und erholsamen Sonntag euch allem im Block

    • Der Brandenburgbauer sagt

      Moin, das Lied hat mehrere Stropfen, Ihr seid doch ALLE bei diesem Lied voll im Stoff.???
      Ich warte darauf, das die Landwirte hier im Blog ,mal ihre Fantasien entwickeln .

      • firedragon sagt

        Brandenburgbauer ich erkenne Dich gar nicht wieder 😉
        So ganz ab vom Thema, ein Lied umtexten?!
        (das ist alles freundschaftlich gemeint)
        Leider bin ich im Reimen nicht so gut aber vielleicht fällt mir was ein. Kann allerdings ‘ne Weile dauern.

      • Ferkelhebamme sagt

        Im Herbst dann der Bauer das Dieselroß anspannt, er fährt zur Demo, fast pleite und ausgebrannt. Er redet, er wettert, er zeigt und prangt an, und verliert nicht die Hoffnung auf Maß und Verstand.

        Inspiriert by Brandenburgbauer
        (Schlimmer als die Bauernregeln des UBA kann‘s nicht werden)

        • Der Brandenburgbauer sagt

          Moin Ferkelhebamme, prima. Wenn die anderen im Blog auch noch mitziehen wird das ein richtiger Bauernhit. Danke

  18. Elisabeth Ertl sagt

    Ich möchte dafür plädieren, die Trolle hier einfach zu ignorieren und nicht weiter zu füttern – Bauer Willi zuliebe.
    Wenn es darum geht, die Solidarität der Bevölkerung zu erwirken, möchte ich auf Folgendes hinweisen:
    Mit dem, worunter wir leiden – sinnbefreite Bürokratie auf der Basis von Misstrauen gegenüber unserer Expertise, immer weniger Geld für immer mehr Leistung – sind wir in der Gesellschaft nicht allein. Fragt die Gesundheitsberufe, fragt die Pädagogen, fragt die Bediensteten des öffentlichen Verkehrs, fragt die Gastwirte etc. etc. Diese Leute könnten dem Klagelied, das wir singen, nahtlos weitere Strophen anfügen, die sich auf die unseren wunderbar reimen. Das sollte man im Hinterkopf haben: dass man mit dem Widerstand auch andere ermutigt, dieselbe Art von Widerstand zu leisten.
    Die zentrale Frage ist: Wo landet dieses Geld, das man uns und anderen Dienstleistern der Gesellschaft vorenthält? Wo sind die großen Kapitalsammelbecken, die es vor 1989 im Westen so nicht gab?
    Und: Wen befriedigt man damit, dass man Erfahrene demütigt, indem man ihnen in verballhornter Form etwas vorschreibt, was weit unter ihrem Wissensniveau liegt?
    Sind wir schon wieder so weit wie im Alten Rom, wo man die Plebs mit “panem et circenses” dazu brachte, einen zu wählen?

    • Stadtmensch sagt

      “Geld, das man uns und anderen Dienstleistern der Gesellschaft vorenthält”
      Ja, ich kenne solche Klagen auch von einem befreundeten Zimmermann. Er muss jetzt irgendwie nachweisen, wie er seinen Schreibkram organisiert. Also eine Art ISO9000 für Handwerker.
      Die gleichen Wutausbrüche wie bei euch: Wollen die mir vorschreiben, wie ich meine Arbeit zu machen habe? Ist schon schlimm genug, dass der Kunde nur noch 0815 verlangt!
      Dann hat er noch vorgeschwärmt, wie sie neulich ein Fachwerkhaus ganz klassisch “wie es sich gehört” bauen durften. Dann kenne ich noch einen Schmied, der gerade seinen Meister gemacht hat und nebenbei auch ein ganz passabler Philosoph und erfolgreicher Hobbyimker ist. Der kriegt immer die Krise wenn er unseren Stabmattenzaun sieht. Was soll das jetzt: Die Steigerung der Produktivität hat ihren Preis. Lebendige Arbeit wird durch Schablonen ersetzt, durch Fertigungsverfahren. Und nur deshalb, weil man die Werkzeuge, die man mit viel Aufwand entwickelt hat, auch einsetzen will. Für einen Wettbewerbsvorteil. Das alles schafft dann “Wohlstand”. Die Produktivität ist so hoch, dass viele Menschen sich bedienstleisten können\sollen, weil sie am Band nicht mehr gebraucht werden.
      Da uns der geschätzte David Graeber nun schon 40% “Bullshitjobs” bescheinigt hat, plädiere ich für intensives Nachdenken, ob das jetzt immer so weiter gehen soll oder ob es Alternativen gibt. Muss ja nicht gleich Reichsarbeitsdienst in der LW sein. Wäre aber sicher hilfreich, um städtische Hypochonder und sonstige Nervenbündel wieder auf den Boden der Tatsachen zu holen. Mist, geht auch nicht. Ist schlecht für den Absatz von Psychopharmaka. Das BIB die Anlegerfantasie…

      Achso, noch eine Zitat (es geht eben nicht ohne):
      “In der modernen Gesellschaft, so beurteilte Illich die Lage, dürfen Menschen nicht mehr eigenmächtig handeln, sie verlieren ein Privileg nach dem anderen, sich außerhalb ihrer Jobs und ohne Kontrolle von Experten nützlich betätigen, ihre Angelegenheiten selber zu regeln, sie werden von der Geburt bis zu ihrem Tod verwaltet (40). Kein Warenreichtum, so Illich, wiegt diese Entmündigung auf.”
      https://anstiftung.de/selbermachen/aktuell/33-subsistenz-und-moderne

      • Elisabeth Ertl sagt

        Wir haben einen Kipppunkt überschritten. Die Erfindung des Traktors war zweifellos ein Segen. Ich kenne aus meiner Kindheit noch diese oft gar nicht so Alten, die sich praktisch mit waagrechtem Oberkörper – mit beiden Händen auf den Stock gestützt – mühsam fortbewegten.
        Aber irgendwann brauchte man Maschinen nur noch deshalb, weil die menschliche Arbeitskraft zu teuer ist. Noch vor 25 Jahren kamen hier ab dem Spätsommer die Kürbisputzer zusammen, saßen im Kreis mit ihren dreibeinigen Gestellen, tauschten Neuigkeiten aus und hatten ihren Spaß dabei. Sicher nicht jedermanns Sache, aber man trommelte halt diejenigen aus der Gegend zusammen, die gerade Zeit und Lust hatten: Pensionisten, Hausfrauen etc., die sich ein Körberlgeld verdienen wollten. Das ging über mehrere Wochen. Heute macht das die Kürbisputzmaschine, ein ungeheuer lautes Ungetüm – CO2 – relevant. Und weil die nur einmal kommt, müssen die Kürbisse gleichzeitig reif werden. Die eigens dafür gezüchtete Sorte hat keinen Honig mehr, der Kürbisblütenhonig ist Geschichte.
        Die ehemaligen Kürbisputzer sitzen jetzt in irgendwelchen Büros, vermarkten das 237. Handymodell, auf das niemand wirklich gewartet hat, und wissen, dass sie damit zu Ressourcenverschwendung und Klimawandel beitragen. Ihr Burnout ist oft nur noch ein Ausfluss dieses Sinnlosigkeitsgefühls. Diese Probleme hatten die Kürbisputzer nicht.

          • Brötchen sagt

            Gestolpert soll gestoppelt heißen,auf dem Bild wird gepflanzt, das erste könnte vom Stoppeln sein.

            • Ich würde auch gerne mal Wissen, was “Gestoppelt” heißt.

              Haben das die Städter Westfalenland nicht so das “Kartoffelsuchen” auf dem Feld bezeichnet?

              Wenn sie früher in der schlechten Zeit bei Nahrungsknappheit nochmal auf des Bauern Acker durften und sie restlichen Kartoffel auflesen dürften, die beim Lasen verbessen wurden?
              Und beim Kartoffelkraut zusammeneggen sind die dann auch hochgekommen!

              Ja, auf dem Foto sehe ich auch Krautpflanzen die in die Erde gesetzt werden.
              Vielleicht heißt “Stoppeln” in der Erde rumwühlen!?!

            • Der Brandenburgbauer sagt

              @ Brötchen, ja es wird gepflanzt. Damals wurden Runkeln oder besser gesagt Futterrüben sehr dick ausgesdrillt. Die mussten dann verzogen werden, also vereinzelt auf den gewünschten Endabstand gebracht werden. Die herrausgenommedn Pflanzen wurden dann weiter auf den gewünschten Entabstand verpflanzt und angegossen.
              Das angießen wurde mehrmals wiederholt damit die junge Pflanze nicht vertrocknet.

              • Kann man Futter- und Zuckerrüben auch wieder einpflanzen, Brandenburger oder waren das auf dem Foto eher Krautpflanzen?

                Von technisch und später genetischen einkeimigen Rübenpflanzen hast du bestimmt auch schon was gehört oder gar gesät, oder? Sie sind meist pilliert!

                • Der Brandenburgbauer sagt

                  Moin , ja Inga , Futterrüben geht auf alle Fälle, Zuckerrüben sind da anspruchsvoller da haut das nicht so richtig hin. Meine Erfahrung.

                • Deine Erfahrung, Brandenburger?
                  Kennst du Kleinwanzleben bei Magdeburg?

            • brötchen sagt

              Stadtmensch habe ich nie gesagt, sehe auch keine Verklärung darin.

              Ich mache ähnliche Landwirtschaft als Hobby und ich kenne viele die sowas machen, das hat nur nichts mit einer Landwirtschaft zu tun, von der man leben kann.
              Da muss man klar unterscheiden.
              Das sind reine Dokus aus subjektiver Sicht des Autors.
              Darüber kann man diskutieren.
              So bekommt das meiner Meinung nach ein gesicht und ist nicht abstrakt. Ja und es ist nicht nur in Österreich so, sondern man findet das überall in D. Mehr als mancher so denkt.

              • Elisabeth Ertl sagt

                Das ist ja das Absurde, dass man von Landwirtschaft immer schlechter “leben” kann, obwohl noch immer alle von der Landwirtschaft leben. Geld hat aufgehört, ein Wertmesser zu sein für das, was wir wirklich brauchen.

                • firedragon sagt

                  Guten Morgen,

                  Es wird nicht mit der LW Geld verdient, sondern an der LW!

                  Ein kleiner nicht ganz unerheblicher Unterschied.

                • Ob das damit zusammenhängt,
                  dass der Mensch sich selbst nicht achtet?
                  Deswegen stopft er auch so viel billiges u. ungesundes Zeug als Nahrungsmittel (hergestellt aus landw. Rohstoffen, vermischt mit vielen eventuell ungesunden Hilfsmitte) aus der Industrie in sich rein.

                  Aber was man oben auf den Fotos sieht ist,
                  dass beim arbeiten mit der Hand auf den Feldern viel Zwischenmenschliches passiert.
                  Da braucht man dann nichts anderes mehr für die Seele, das (ev. industriell hergestellte umweltschädliche Konsumgüter) man kaufen kann.
                  Das Geld für diese eventuell unsinnigen Konsumgüter könnte man doch für Gesunde Ernährung ausgeben, das wäre dann humaner und auch ökologisch sinnvoll, oder!

                  Vielleicht wäre es für unsere Psyche auch besser!?!

          • Der Brandenburgbauer sagt

            @ Brötchen, welch ein Zufall, die Fußballer auf Bild 1 kenne ich alle.
            Das ist die Mannschaft von Traktor Koßdorf.

            • Brötchen sagt

              BB ein paar davon kenne ich auch vom livesehen! Kanntest du die Fotos von kläber noch nicht? Ist doch bekannt bei uns.

    • fingerphilosoph sagt

      Die zentrale Frage ist: Wo landet dieses Geld …
      Das können Sie bspw. nachlesen in:

      Matthias Weik, Marc Friedrich:
      Der größte Raubzug der Geschichte. Warum die Fleißigen immer ärmer und Reichen immer reicher werden.

    • Gephard sagt

      Gibt’s überhaupt eine Berufsgruppe, die nicht pauschal in eine Ecke geschoben wird? Bäcker werfen nur noch Backmischungen in den Mixer, Journalisten sind käuflich und kuscheln mit den Politikern, Feuerwehrleute sind verkappte Brandstifter, Ärzte sind geldgeil, Handwerker sind überteuerte Pfuscher, Kassierer:innen sind dumm, Politiker wollen im Grunde nur Macht, Erzieher:innen leisten nix, Influencer sind Abschaum mit kleinem Ego, Männliche Friseure sind immer schwul, Beamte sind faul, Geistliche haben eine gestörte Sexualität, Polizisten sind besessen von Gewalt, Soldaten wollen gerne töten …

      Es mangelt vor allem an Medienkompetenz. Habe neulich ein Interview mit einem Mann gehört, der alle Moslems abschieben will, weil sie Islamisten seien. Darauf kam die Frage, ob er denn muslimische Mitbürger kennen würde. Neun Kollegen wären Moslems und das wären auch ganz anständige Leute. Er war auch überzeugt davon, dass sie keine Islamisten seien. Auf den Widerspruch angesprochen, meinte er, dass die Medien doch ganz klar immer wieder zeigen würden, was Islamisten so anrichten und dass sie eben auch Moslems seien.

      Der Mann kam sehr überzeugend und auch nicht irgendwie dumm rüber. Aber dass seine Einschätzung nicht mit der Realität übereinstimmt, wollte er nicht begreifen. Diese Irrationalität kann ja fast nur noch bedeuten, dass der Typ einfach Angst hat.

      • Ehemaliger Landwirt sagt

        “Diese Irrationalität kann ja fast nur noch bedeuten, dass der Typ einfach Angst hat.”

        Passt!
        Irrationalität kann ich ihnen Bescheinigen wenn es um Landwirtschaft bei ihnen geht.

  19. Ferkelhebamme sagt

    @Dieter: Kaufen Sie das, was Ihren Ansprüchen genügt, was den Kriterien entspricht, die Sie fordern. Ohne Nachfrage-kein Angebot. Und nicht nur mit dem Finger auf andere zeigen, das ist zu einfach! Den Rest Ihres unreflektierten Nachgequatsches von NGO-Polemik lasse ich mal umkommentiert. Nur eines interessiert mich noch: was verstehen sie unter Massengezüchte? Ich weiß nämlich echt nicht, ob wir noch kleinbäuerlicher Betrieb oder schon Massentierhalter sind. Das zerreißt mich.
    In China werden übrigens gerade 13-stöckige Ställe mit 1000 Sauen pro Etage gebaut, nur mal so als Größenvergleich. Gebt denen ein paar Jahre, dann liefern die und wir zählen Blümchen und Bienchen.

    • sonnenblume sagt

      Genau so kann es kommen. Es müssen nur noch einige Betriebe übrig bleiben, die Demeter oder ähnliches anbieten. Wo sollten sonst die oberen 10tausend ihre Ware her bekommen. Das normale Publikum wird dann vom Weltmarkt versorgt. Diese Gruppe wird von der führenden Klasse eh nicht wahr genommen.

    • Ehemaliger Landwirt sagt

      Wie ist das mit den Schweinsohren und Füßen, die wir derzeit nach China liefern?

      Behalten die Chinesen sie noch, oder müssen wir denen die dann abkaufen, dass wir ein Grillsteak bekommen?

      • Durch den Wolf oder Kutter gejagt und paar gute Gewürze dran, einen tollen Namen geben und dann zurück auf unseren Markt.
        und viel teurer verkauft!

        Unsere Konsumenten freuen sich auf die neue Wurst und bezahlen entsprechend, wegen dem tollen Namen!!

  20. Bennet jäger sagt

    Wir haben gesehen, was die Gelbwesten in Frankfreich erreicht haben, dass sollten wir auch in Deutschland machen. Friedlicher Protest darf auch gerne mal laut sein und auffallen, sieht man doch an den Schreihälsen von Freidays for future. Warum sollen wir da zurückstecken? Wie wäre es mit Thursdays for farmers?

    • Nicht "Weiter so!" sagt

      Brenner Jäger:
      Aber nicht über Möhrenfelder fahren, sonst gibt’s bestimmt wieder Ärger mit Bauer Willi!

      Dann lest ihr in der BLÖD: “asoziale Bauern vernichten das mühsame Werk der industriellen Landwirtschaft “

      • Bauer Willi sagt

        Lieber Nicht “Weiter so”
        Ich habe mir das jetzt eine Weile angesehen, was Sie hier absondern. Wir pflegen hier einen gewissen Stil, an den Sie sich offensichtlich nicht gewöhnen wollen. Ihre Argumentation ist die eines klassischen Trolls. Im Sinne der Netzhygiene und zum Schutz meiner Nerven habe ich Sie blockiert. So haben wir alle wieder ein schönes Wochenende.
        Bauer Willi

        • Der Brandenburgbauer sagt

          Moin Willi, endlich drückst Du mal auf die Bremse, wurde auch höchste Zeit.
          Die Aufforderungen zu den Demos lassen mir keine Ruhe.Wer will das wirklich kontrolieren das das alles im Rahmen bleibt???. Ich habe persönlich die Befürchtung das unsere Aktion der “GRÜNEN KREUZE” darunder leidet.
          Halt die Meinung eines nicht mehr aktiven Landwirtes.

          • Ehemaliger Landwirt sagt

            Ich halte den bäuerlichen Nachwuchs für so vernünftig, dass die Demos ohne Gewalt oder Sachbeschädigungen über die Bühne gehen, ob dies auf dauer so bleibt, dafür möchte ich nicht garantieren.

            Wer hunderttausende von Euros auf Kreditbasis in Wein, Obstanlagen und Gebäuden investiert hat, der hat bei der Durchsetzung der Forderungen nichts mehr zu verlieren.
            Die Politik und in BW das Volk hat es in der Hand, Eskalationen zu vermeiden

        • firedragon sagt

          Guten Abend oder guten Morgen,

          nach über tausend Kilometern auf dem Tacho und 19 Stunden geht auch unser Arbeitstag heute endlich dem Ende entgegen und es ist eine Wohltat zu lesen, dass “Es” aus dem “Dialog” ausgeschlossen wurde.
          Vielen Dank und gute Nacht.

        • Paulus sagt

          Och Willi, jetzt lass ihn doch. „Zum Schutz meiner Nerven“ ist nun wirklich nicht das beste Argument um jemand zu sperren. Jetzt stell dir mal vor du wärest eine Führungskraft und würdest derart schwach argumentieren. Ich erinnere mich hier an eine ähnlich argumentierende aggressive Dame namens Astrid. Die wurde auch nicht gesperrt, sondern hat vielmehr zur allgemeinen Erheiterung beigetragen. Das sollte man auch einem >>Nicht “Weiter so!”<< gönnen. Aussperren und somit kneifen, wenn es mit einem Teilnehmer dies Blogs mal schwierig wird, ist mir zu einfach. Ich mag diese Blog- und Meinungshygiene einfach nicht.

          • Elisabeth Ertl sagt

            Paulus, warum machst du nicht einen eigenen Blog und lädst alle Trolle dazu ein? Willi ist krank und darf sich abgrenzen!

          • firedragon sagt

            Guten Abend Paulus,

            mach doch einen Deal mit “Bauer Willi”.
            Er lässt “Es” wieder zu und Du kümmerst Dich um “Es”.
            Wir lehnen uns alle zurück und versuchen von Euch zweien zu lernen.
            Das ist bestimmt sehr interessant und lehrreich.
            (das meine ich alles ernst)

          • Der Brandenburgbauer sagt

            Moin Paulus, bei aller Freudschaft, wir sollten alle mit einander Willis Haltung und Meinung akzeptieren.
            Das der ein oder andere Beitrag von Ihm, einigen nicht gefällt, sollten wir ganz einfach in den” Skat” drücken.
            Meine persönliche Meinung.
            Und wir sollten” ALLE ” etwas Rücksicht nehmen, was seinen jetzigen
            Gesundheitszustand betrifft.

      • Der Brandenburgbauer sagt

        Moin, bei Ihrer Meinung die Sie hier ins Netz stellen, frage ich mich, was ist der Hindergrund, Ihrer absolut irrsinnigen Meinung die Sie hier verbreiten.

  21. Schmeckt gut sagt

    Abstoßend und auch anmaßend, was im Moment aus Teilen der „Agrarwende“-bewegung abgeliefert wird. Wir wissen, dass keine Sachargumente angehört werden; ausgetauscht werden und/oder alle Erfahrungen und Beobachtungen von Seiten der Bauern konsequent angezweifelt werden. Es ist offensichtlich, dass hier eine ganz perfide Strategie dahinter steckt. Durch die Gegenwehr aus der Basis der Bauernschaft wird aber jetzt endlich offensichtlich, dass dieses miese Spiel der falsche Weg ist. Und was fällt den „Scharfmachern“ hierzu ein? Kein einziges, wirklich treffendes, gutes Argument. Nein, nur persönliche Angriffe, Diffamierungen und „Kriminalisierung“ der Bauern. Ich finde , dass sich so der überwiegende Teil der vielen LW-interessierten darüber klar werden kann, dass die LW eben nicht die Hauptschuld am ganzen Übel in der Welt trägt. Nein, es wird so deutlich, dass hier alle verlieren werden. Macht ruhig so weiter payoli, N“ws“,DIETER … dann wird eure Verbohrheit immer deutlicher. Wir erwarten Argumente und keinen „Rufmord“. Übrigens verfällt der ehemalige niedersächsische LW-minister Christian Meyer ins selbe Muster, oder wie ist es sonst zu erklären, dass er nur noch mit „miesen“ TAZ-artikeln postet. Ich empfinde es nur noch als abstoßend und peinlich. Zeigt doch endlich mal Argumente und Lösungen auf. Wir haben hier oft genug Wege aus dem Schlamassel aufgezeigt.

  22. Dieter sagt

    Stellt sie an den Pranger
    Das Protestgeschrei ist nicht neu. Jedes Mal, wenn eine Regierung versucht, der Industrie das Schummeln zu erschweren – es geht hier um den Verbraucherschutz – flitzen die jeweiligen Lobbyisten aus ihrer Deckung und protestieren. Wenn der Einsatz von Kunstdünger bei gewissen Ackerfrüchten reduziert werden soll, schiebt die Chemische Industrie den Bauernverband vor, der dann planmäßig protestiert.
    An den Pranger gestellt wurde in den alten Zeiten, Panscher, Betrüger, Hochstapler und all die Gauner, die ihre Mitmenschen übers Ohr hauten, indem sie ihnen schlechte Ware für gutes Geld andrehten.
    Und wenn es nicht einzelne Firmen sind, die uns krank machen wollen, sondern unsere Regierung durch Ge- und Verbote dazu beiträgt, dass Großagrarier den Kleinbauern das Leben schwer machen, dass Schundproduzenten stärker subventioniert werden als Biobauern – wenn, mit einem Wort, Kleinbetriebe zur Aufgabe gezwungen werden, damit Massenproduzenten den Markt unter sich aufteilen können, dann ist es an uns Verbrauchern zu protestieren! Zwar haben wir keine Lobby, die das lautstark oder diskret für uns erledigt; aber wir besitzen eine Macht, das ist der Boykott.
    Am heftigsten schmerzt es die Schundproduzenten, wenn man mit den Finger auf sie zeigt und „Panscher!“ ruft. Ob sie Massenzucht betreiben und mit Schweinegülle die Äcker versauen, oder als Maisbauer mit Kunstdünger eine Algenpest auslösen; ob sie Analog Käse produzieren oder mit ebenfalls zusammen geklebten Schinken unser Essniveau noch weiter nach unten drücken – sie alle gehören an den Pranger, damit wir wissen, wessen Produkte wir in den Regalen der Supermärkte liegen lassen. Denn ein Boykott ist das einzige Mittel, das gegen Schundproduzenten wirkt.
    Das sind nur Gedanken eines Kochs.

      • Dieter sagt

        Auch die sollte man tunlichst meiden. Dann lieber selber kochen, mit Produkten – alternativ vom Hof!

        • Obstbäuerin sagt

          Inga, das war sarkastisch gemeint. Sowenig wie es Schundproduzenten gibt, wird es wohl auch keine Schundköche geben aber es existiert ein Koch namens Dieter, der mit seiner unseriösen Meinung hier nichts zu suchen hat. Kugelfisch und Trüffel kann er sich jederzeit aus dem Internet besorgen und ansonsten hat er die volle Auswahl von Aldi bis KDW. In unserem Hofladen möchte ich auf solche Kunden verzichten.

    • Thomas Apfel sagt

      Wenn Köche anfangen den Mainstream bestimmen zu wollen wird’s meist etwas Hohlköpfig weil da kaum einer auf dem Teppich der Tatsachen bleibt. Das Geld im Gaststättengewerbe wird über den Einkauf verdient (von einigen Sternerestaurants mal abgesehen) Die Suche nach Produkten, die den Koch von anderen abheben treibt teils bizarre Blüten. Da Soll der Bauer dann mit einer Kiste “Sondergemüse”, Sonderobst” oder sonstigen Erzeugnissen nach Berlin zur “Food-Assembly” fahren und den Koch treffen, der irgendeinem gut zahlenden Publikum seine teure Kreation anbieten möchte. Der Bauer hat, außer dass er am Wichtigtuerei-Geschwätz beteiligt ist, eigentlich nichts davon.
      Hallo, Liebe Köche , auch ich leiste mir den Luxus ab und an mal zu Euch essen zu gehen.
      Aber Schuster, bleib bei deinen Leisten!!
      Eure Aktivitäten sind i.d.R. Luxusspielchen auf Schulgartenniveau, die zudem vom Tier meist nur die edelsten Teile verwenden. Hört auf zu schwätzen und Euer Handwerk dermaßen zu überhöhen bei den Spielmengen die Ihr verbraucht. Mit der täglichen Versorgung der Bevölkerung hat euer Geschwätz null und nichts zu tun. Diese dämlichen Dauerbehauptungen, das normale Essen der Bürger sei alles Müll ist widerlich und hat mit der Wirklichkeit nichts zu tun, ihr Fuzzy´s aus dem Großstadtdschungel. “Gutes Essen” gilt gerade in der Politik als Ersatzbefriedigung für den Dauerstress dem Politiker ausgesetzt sind. Gut ist dank Eurer Propaganda Bio”, vegetarisch, vegan. Die daraus resultierenden Essgewohnheiten beginnen sich in der Politik abzubilden. In Summe führt diese Entwicklung, gepaart mit gravierendem Mangel an Kenntnissen Landwirtschaftlicher/Wirtschaftlicher Kausalketten zu den gegenwärtigen politischen Fehlsteuerungen. Die Dauervergiftung des gesellschaftlichen Klimas durch eure Medienpräsenz und euer Geschwätz führt zu politischen Fehlentscheidungen, nur ausbaden müssen das die Anderen.

      • Elisabeth Ertl sagt

        Lieber Thomas Apfel, bitte jetzt nicht Bauernbashing mit Köche-Bashing beantworten, nicht ins Messer laufen!

        • Brötchen sagt

          Elisabeth, er hat aber recht, ich hatte mit dem Klientel auch schon zu tun, die interessieren sich NICHT für die Produkte und wie die hergestellt werden. Das ist reines hipstersaudurchsdorf treiben.wenn ich wirklich was tolles essen will, dann kaufe ich mir sehr gute Produkte bzw. habe die selber und koche mir die allein, da habe ich für die Hälfte des Preises ein Superessen.

          • Elisabeth Ertl sagt

            Aber unser Koch-Troll ist ja kein Interessenvertreter, und vielleicht lesen hier auch andere Köche mit. Die haben ja das gleiche Problem wie wir: Der Mainstream-Gast wünscht gut und günstig, sonst geht er zur Konkurrenz – da bleibt nicht viel Zeit und Energie zu schauen, wo die Rohstoffe herkommen.

            • Brötchen sagt

              Ach Elisabeth ich habe einiges mit denen durch und hätte da einiges an Illusionen. Im Prinzip sind meine Erfahrungen wie die von thomas, er ist ja bei mir um die Ecke.
              Ich kenne mich da auch einigermaßen aus, von den wiesners habe ich auch ein Buch, die Rezepte sind ja gut. Aber wenn es dann um Tierhaltung geht, haben die keine Ahnung auch nicht von Produktqualität, nicht einen Schimmer haben die!
              Ich weiss von was ich rede, slow food habe ich abonniert und habe auch schon in einer Fachzeitschrift publiziert, auch zu einem Produkt, wo die sich gern äußern.
              Was das Geschäftsmodell betrifft, ein Produkt kostet eben fast den 5 fachen oder 10 fachen Preis, was diese so favorisieren, ich kann das auch liefern, bloß zahlen die das nicht. Weil das meist auch verkrachte Existenzen sind und es eben nicht so einfach ist mit Arbeit Geld zu verdienen! Als Koch immer noch einfacher als als Landwirt, eine klien Gaststätte hat einen Umsatz, da kann ein Landwirt nur von träumen!
              Es ist aber so, wenn die Produkte entsprechend so teuer sind, was der Aufwand ist, dann rechnet sich bei denen auch nichts bzw. Da muss man sich eben einen Kopf machen, wie das gehen könnte. Ich weiss da auch Lösungen, aber da ist dieses Klientel meist überfordert! Ein Koch hat eine Ausbildung 3 Jahre Lehrzeit. Ein Landwirt hat ein umfangreiches Hochschulstudium hinter sich mit bwl usw.
              Es gibt auch gute Köche und Vermarkter, aber die sind selten.
              Eine Regel als Lieferant, gute Preise fördern und nicht auf Illusionen einlassen.

        • Ehemaliger Landwirt sagt

          @ Elisabeth Ertl

          Gelernte Köche, oder solche die meinen Kochen zu können?
          Manchmal kaufe ich mir lieber eine Bratwurst, als in einer Gaststätte Essen zu gehen, die ich nicht kenne.

          Selbstverständlich muss man für eine entsprechende Qualität auch einen entsprechenden Preis bezahlen.

      • Der Brandenburgbauer sagt

        Moin Thomas, fahre mal etwas runter, ich verstehe ja deinen Frust, eine Etage tiefer lässt es sich etwas besser disskutieren. Bei allen Problemen die wir haben, sollten wir immer daran denken ,wo und wer die Entscheidungsträger sind. Es gibt sehr gute Politiker und sehr schlechte, genau so ist es bei den Menschen.
        Mit den guten müssen wir ins Gespräch kommen, offen und erhlich und diese werden uns dann zur Seite stehen, bin ich mir sicher. Deine Antwort wird jetzt lauten
        ” Brandenburgbauer, Du bist ein Fantast, Du hast ja nicht alle Tassen im Schrank”

        • Thomas Apfel sagt

          Ne, Ne, Brandenburgbauer,
          ich sehe das auch so wie Du. Man muß den Dialog suchen. Das tue ich weitgehend auch. Aber manchmal gibt es Situationen, da muß man auf kalkulierte Provokation mit kalkulierter Eskalation reagieren. Es ist oft so, dass der Einsatz “kalkulierter Eskalation” überhaupt erst wieder einen Einstieg in Gespräche auf sachlicher Basis ermöglicht.
          Auf einem Ostermarsch trug ich das Plakat mit dem Spruch aus dem Propheten Micha “Schwerter zu Pflugscharen”. Aus dem Publikum bekam ich folgenden Spruch zu hören: “Wer sein Schwert zum Pflugschar schmiedet, pflügt bald für einen Anderen”. Ich denke eine klare Kampfansage ist bei verhärteten Fronten manchmal hilfreicher als konziliante Gesprächsangebote.

    • bauerhans sagt

      “Denn ein Boykott ist das einzige Mittel”

      es boykottiert aber doch keiner!
      im gegenteil,es wird gern “gut und günstig” gekauft,betonung auf günstig!
      zum selberkochen haben die jüngeren keine lust,keine zeit oder keine kenntnis,also wird fertigzeugs gekauft für die microwelle und hinterher gibts reichlich plastikabfall.
      die schundproduzenten sind aber nicht die bauern,sondern die lebensmittelhersteller!!
      warum bauern am pranger stehen oder gegen ein tierversuchslabor protestiert wird,liegt an den von den medien geschürten emotionen,weil medien nur mit schlechten nachrichten aufmerksamkeit erreichen.
      UNS GEHTS VIEL ZU GUT!

  23. Obstbäuerin sagt

    Das ist der Unterschied zwischen Ihnen und mir “geht nicht weiter”. Ich lebe und arbeite unmittelbar in Feld und Flur und sehe, was da so los ist und was nicht. Meine Wahrnehmung wäre gestört, wenn ich die positive Entwicklung nicht erkennen würde. Allerdings gebe ich Ihnen recht, es haben sich Parallelwelten gebildet und so sehr ich mich auch bemühe, die Gegenseite zu erreichen, es gelingt mir nicht. Artensterben und Insektenrückgang ist für die Durchsetzung landwirtschaftsfeindlicher Maßnahmen inzwischen so wichtig, dass jeder Kontakt mit der Wirklichkeit, die dasselbe nicht bestätigt, strengstens gemieden wird.

  24. Nicht "Weiter so!" sagt

    Obstbäuerin,

    an Begeisterung fehlt es Ihnen keinesfalls.

    Es ist die Wahrnehmung, die Ihnen zu schaffen macht.

    Es haben sich doch tatsächlich Parallelwelten gebildet, deren Interessen jetzt kollidieren.

    Ich bin nicht damit einverstanden, dass es so weiter geht und damit bin ich keineswegs allen.

    Machen Sie bitte auf den Demos ganz viel Krach und Gestank, besser können Sie sich nicht vorführen, vielen Dank.

  25. Obstbäuerin sagt

    Warum nicht “weiter so?” Wir haben eine leistungsfähige Landwirtschaft mit Hilfe des wissenschaftlichen und technischen Fortschritts erreicht, worauf wir aufbauen also WEITER SO. Wir werden auch da, wo es sinnvoll ist, Insekten schützen und Blühwiesen anlegen, Hecken pflanzen und Bäume also WEITER SO. Wir werden unsere CO² Emissionen prüfen und sinnvolle Maßnahmen treffen also WEITER SO. Wir werden so, wie bisher, mit Allen zusammenarbeiten, die uns respektieren und nicht bevormunden wollen, also WEITER SO. Und Kritik werden wir auch weiterhin an denen üben, die uns unterstellen, das unser WEITER SO für die Gesellschaft etwas negatives bedeutet.

  26. Nicht "Weiter so!" sagt

    Können Sie einem angeblich Unkundigen bitte erklären, für was Sie da demonstrieren wollen
    außer, das “Weiter so!” zu verlangen? Den höchst fragwürdigen Status quo einfrieren?

    Was soll da sonst rotzig-trotzig vorgetragen werden? Oder soll gar mit riesigen Agrarmaschinen Angst eingeflößt werden?

    Lautes Geschrei, damit weiter Ferkel ohne Betäubung kastriert, Gewässer verseucht und Artenvielfalt in Giftnebel und -beizen untergehen können? -Was möchten die Bauern?

    Grünes Kreuz im Tumult – Frisst die Revolution ihre Kinder?

    • Ehemaliger Landwirt sagt

      Wen sprechen sie jetzt an? Wer ist sie?

      Was möchten die Bauern, das haben sie als Frage gestellt.

      Bauern möchten nicht mit Menschen diskutieren, deren Intellekt unter Null liegt.

      Ist das deutlich genug.

    • Dann haben sie sich ja gar nicht mit dem Thema befasst, oder?
      Haben sie sie mal Ferkel kastriert?
      Wissen sie was für ein Schmerz die dabei verspüren?

      • Nicht "Weiter so!" sagt

        An Inga:
        Doch, ich habe mich “mit dem Thema befasst”. Deshalb ist meine Geduld auch zu Ende.

        Ich verstehe aber Ihre obige Nachricht nicht.
        – Wollen Sie mir die Ferkelkastration ohne Narkose schmackhaft machen? Die sollte schon
        längst nicht mehr stattfinden, aber das “Weiter so!” konnte nochmal Fuß fassen.
        Sie spielen doch nur auf Zeit!
        Soll also diese Demo Ihnen Zeit bescheren? Anders kann ich es nicht auffassen.

        Nein, ich kann mir den unermesslichen Schmerz eines Ferkels, welches ohne Narkose kastriert wird, nur ansatzweise vorstellen.
        Dann frage ich Sie:
        Haben SIE mal Ferkel kastriert?
        Wissen SIE was für ein Schmerz die dabei verspüren?
        (Wenn ja, bitte beschreiben Sie den Schmerz, wenn Nein, unterlassen Sie künftig solche oberschlauen “Belehrungen”), reccht herzlichen Dank.

        • Ja,
          ich habe schon Ferkel kastriert!
          Die fühlen keinen Schmerz und hüpften anschließend mit der Wunde im harten Stroh rum, das mir höchstens weh getan, aber denen nicht, die hab en fröhlich miteinander gespielt!

          Das einfangen und festhalten bereitet höchstens Angst. Danach sind sie froh wieder ihre Freiheit zu haben.

          Außerdem hat schon irgend ein Uni-Institut gemessen!

          • Der Brandenburgbauer sagt

            Moin Inga, dem hast Du es jetzt richtig gegeben, wurde auch höchste Zeit.
            Warun, bist Du aus meiner Sicht immer so zimperlich in Deinen Kommentaren????. Brust raus und die Meinung gesagt und hinter her fühlt man sich sauwohl. So geht es mir jedenfalls.

        • Ferkelhebamme sagt

          „Doch, ich habe mich „mit dem Thema befasst“.“
          Offensichtlich nicht. Denn dann wüssten Sie, dass die Eberferkel vor der Kastration ein Schmerzmittel bekommen, könnten den „unermesslichen Schmerz“ einschätzen und könnten abwägen, ob eine Vollnarkose für ein Babyferkel mit lebensgefährlichen Risiken für diesen wenige Sekunden dauernden Eingriff angemessen ist. Dass der Mensch, der das Narkosegas anwenden muss, erheblichen gesundheitlichen Risiken ausgesetzt ist, interessiert Sie natürlich nicht.

    • Thomas Apfel sagt

      Hallo Ehemaliger,
      Nicht weiter so ist wahrscheinlich ein Troll. Dafür spricht sein rotzig dämliches Streufeuer ohne auch nur zu einem Thema auf eine konkrete Diskussion einzugehen.
      Diffamieren ist die Devise sowohl bei der TAZ (Neueste Auslassung: “Die Bauerndemo ist eine rechte AfD-Veranstaltung”) als auch bei deren im Internet aktiven Gefolgschaft.
      Eigentlich ist das eher ein Zeichen, dass unsere wirklichen Feinde, die auch nicht an anderen Lösungen als der Abschaffung der Modernen Landwirtschaft interessiert sind, Angst haben, dass Fakten und Zusammenhänge wieder stärker in den Vordergrund rücken und auch die Nicht-Landwirte in der Gesellschaft die Hysterie, Moralpredigten und Verbote satt haben.
      System hat das Ganze in sofern, dass versucht wird etwas Ähnliches wie die obige Einlassung von @”nicht weiter so” immer am Ender einer Diskussion als letzter Kommentar obenan gestellt wird. Ich bitte darauf mal zu achten und gegebenenfalls einfach die Antwort immer oben darüber einzustellen.

      • Nicht "Weiter so!" sagt

        An Apfel:

        “Moderne Landwirtschaft” – Bitte beschreiben Sie mir, was das bedeutet.
        Oder ist das alter Wein in neuen Schläuchen?

        Sie haben den Begriff “Dialog” nicht verstanden. Dialog ist nicht, nur das vorgetragen zu bekommen, was einem schmeckt (z.B. nicht jeder Apfel ist bekömmlich), sondern hier werden Meinungen vertreten. Sie mögen das nicht kennen, da Sie in taktischen Finessen geradezu gefangen sind.

        Können SIE denn auf konkrete Diskussionen eingehen oder wollen Sie hier strategisch-optische Fassade fahren?
        Sind SIE ein Troll oder kommt da was mehr als Diffamierung anders Denkender?

        Bitte fangen Sie an, seriös zu werden und erklären mir konkret, was jetzt eine “Moderne Landwirtschaft” bedeutet.
        Den Begriff las ich mit Interesse bei Ihnen gerade das allererste Mal.
        Gibt es denn was Neues, was Modernes zu berichten, jenseits vom “Weiter so!”? Ich bin wirklich sehr interessiert.

  27. Der Brandenburgbauer sagt

    Moin, über den Beitrag von Willi ,bin ich innerlich etwas zerrissen. Der Grund, meine Frau ist informativ immer auf dem neusten Stand was meine Aktivitäten im Blog betrifft.
    Sie steht noch in Arbeit ,als Leiterin einer Milchviehanlage, ich bin Rentner. Sie fordert nun, das wir endlich denn Gurt etwas enger ziehen sollten, was die Aktivitäten zum Agrarpacket
    betrifft. Friedrich, hat ja im Blog geschrieben, das er sich, was die Demos betrifft, zurück hält.
    Aber die jungen aktiven Landwirte wollen jetzt eine Entscheidung.
    Ich, als oft im Blog verschriener “Großagrarier” haben von meinen ,inzwischen guten Freund Willi eine Menge gelernt. Die Sorgen und Nöte, der bäuerlichen Betriebe im Westen dieses Landes , kannte ich vor her nicht. Durch Bauer Willi, habe ich soviel von euch erfahren, das ich mir auch hier eine Meinung bilden kann. Im Land Brandenburg ,habe ich nach dem 7.9.2019
    27 Grüne Kreuze aufgestellt. Nicht nur das Kreuz ,sondern auch eine Mitteilung daran geheftet, warun und wieso. Unterschrieben mit meinem Namen, Euer Landwirt in der Umgebung. Die Reaktion war besser als ich erwartet hätte.
    Fazit: Grüne Kreuze ja, Demo ich NEIN.

    • sonnenblume sagt

      Hallo Brandenburg Bauer, die Demos sind wohl nicht mehr aufzuhalten. Aber könnten die Initiatoren nicht etwas von Paulus Erfahrung aus Frankreich einbauen? Damit bekämen die Veranstaltungen ein ganz anderes, neues Bild. Nicht nur Schlepper, Trillerpfeifen und Topfschlagen, sondern auf die Menschen zugehen, soweit denn möglich. Jetzt ist es dafür doch noch nicht zu spät.

      • Ehemaliger Landwirt sagt

        Neues aus Freiburg

        file:///C:/Users/Walter/AppData/Local/Microsoft/Windows/INetCache/Content.Outlook/S4UWY7PP/Kundgebung%20am%2022.10.2019%20Freiburg.pdf

        • Ehemaliger Landwirt sagt

          Jetzt hat mir das Programm ein Stück Link abgeschnitten

          file:///C:/Users/Walter/AppData/Local/Microsoft/Windows/INetCache/Content.Outlook/S4UWY7PP/Kundgebung%20am%2022.10.2019%20Freiburg.pdf

          • Ehemaliger Landwirt sagt

            Offizielle Bekanntgabe des Organisationsteams Freiburg:
            Die Kundgebung für Freiburg ist genehmigt!

            Dienstag, 22.10.2019 um 14.30 – 18.00 Uhr auf dem Münsterplatz in Freiburg
            Kundgebung mit Rednern aus verschiedenen landwirtschaftlichen Fachgebieten.
            Stände und Tische, um mit den Verbrauchern ins Gespräch zu kommen. Damit zeigen wir, dass wir zu Tische laden und für Gespräche gerne bereit sind.
            Wir benötigen Jeden/Jede von euch vor Ort um gemeinsam für unseren Berufsstand einzustehen!
            Die Anfahrt und Heimfahrt müßt ihr selbst organisieren. Fahrt gerne in Fahrgemeinschaften im Auto oder kommt mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Wir dürfen zwar mit Traktoren auf den Münsterplatz fahren. Der uns zur Verfügung stehende Platz ist jedoch begrenzt! Wir möchten die Verbraucher ausdrücklich nicht im Strassenverkehr behindern und noch viel wichtiger: wir wollen ihr Verständnis. Deshalb bitten wir euch auch mit dem PKW, Bus und Bahn zu kommen!
            Die Aktion auf dem Münsterplatz muß friedlich und bürgerfreundlich sein! Denkt bitte daran, dass alles was ihr macht auf unser aller Berufsstand zurückfällt!
            Mehr info unter http://www.landschafftverbindung.de

          • Karl Timme sagt

            Diese Datei liegt auf deinem PC/Laptop, wurde dort von Outlook abgelegt. Wenn wir deinen PC fernsteuern dürfen, können wir sehen was du uns zeigen willst. Einfacher wäre es du fügst die pdf-Datei hier in den Kommentar ein.

            • Ehemaliger Landwirt sagt

              Meine IT Spezialisten sind gerade nicht erreichbar, immer diese Probleme mit dem Personal. 😉

    • Ehemaliger Landwirt sagt

      Die Graswurzler mit Willi haben mit den grünen Kreuzen ein Medienecho ausgelöst, auch über die Grenzen Deutschlands hinaus.

      Aber und jetzt kommt das aber, in der Geschwindigkeit in der Dinge in die Medien kommen, so schnell sind die Nachrichten vergessen. In zwei Wochen sind die Kreuze aus den Medien verschwunden und der Autofahrer beachtet sie dann noch wie die Dorfkirche, das heißt er fährt daran vorbei, ohne sie zu beachten.

      Damit das Wasser weiter kocht, muss immer ein Stück Holz nachgelegt werden.

      Natürlich ohne Gewalt und Sachbeschädigung, das wollen wir bei unserem Eigentum auch nicht.

      Ein Flächenbrand des Protestes in ganz Europa, wäre die Antwort auf die Arroganz der Macht.

      Tuesday for Future

  28. Paulus sagt

    Ich gestatte mir als Außenstehender etwas dazu zu sagen, auch wenn es Bauer Willi und einigen anderen gegen den Strich geht. Wohlwissend dass bei mir eh keiner Schnappatmung bekommt. 🙂
    In Anbetracht dessen, was eine gewisse Svenja Schulze lt. top agrar mit einer bemerkenswerten Arroganz von sich gegeben hat, habe ich Verständnis wenn es nicht bei den stillen Protesten bleibt. Entscheidend ist die Art und Weise wie es der Öffentlichkeit kommuniziert wird, und da gibt es ganz sicher gewisse Defizite. Die sind m.E. allerdings eher in der Vergangenheit zu suchen, deshalb wäre es müßig sich jetzt damit aufzuhalten.
    Ich hatte hier schon mal geschildert, wie ich eine der vielen dezentralen Blockaden der französischen Bauern erlebt habe. Wohlgemerkt es waren Bauern, nicht die Gelbwesten!
    (Über den Unterschied herrscht scheinbar wenig Kenntnis und Herr Niemann hat es hier, sich selbst disqualifizierend, schon mal umfassend zum Ausdruck gebracht.)
    Die Bauern kamen sehr ernsthaft aber sympathisch rüber und haben es auf ganz einfache Art und Weise sehr geschickt verstanden eine gewisse Fürsorge die Ernährung betreffend, selbstredend im Sinne ihrer eigenen Interessen auszudrücken. Für tiefgründige Gespräche, die von beiden Seiten gesucht wurden blieb da wirklich genug Zeit. Ich würde das als nachhaltigen Protest bezeichnen. Ob man es glaubt oder nicht, als die Aktion beendet wurde gab es Händeschütteln und gute Wünsche.
    Das schafft man, bei allem Verständnis, weder mit 1.000 Treckern in Berlin noch in Bonn. Den Nachrichten in den ö.R. wird es gerade mal eine Minute wert sein – und nun zum Wetter …

    Zwei Dinge die ich gerne noch loswerden möchte:
    Ich halte Bauer Willi für eine sehr gute Führungsfigur, aber bei aller Achtung, ehrlichen Respekts und persönlicher Sympathie die ihm entgegenbringe, nicht wirklich für eine Führungskraft. Die Gründe dafür hatte ich schon einmal dargelegt.

    Wenn laut Svenja Schulze alle Bundesministerien jetzt Klimaschutzministerien sind,
    gehört die gesamte Ministerriege einschl. der Staatssekretäre aus der Regierung entfernt und muss ersetzt werden. Aber ganz schnell! Diese Dame scheint über ihre ehem. Funktion als linke ASTA-Vorsitzende der Ruhruniversität noch immer hinausgekommen zu sein.

    • sonnenblume sagt

      Wie war das nochmal bei den franz. Bauern, man hat Obst usw. verschenkt? Das könnte man doch zusätzlich machen, wenn es denn aus hygienischen Gründen erlaubt wäre. Es würde die Demo auf jeden Fall positiv unterstützen.

    • Entlassungen zu fordern ist ganz einfach.
      Dann kommt der/die nächste und leitet keinen Paradigmenwechsel ein.
      Wir müssen für unsere Positionen eintreten und nicht auf die persönliche Ebene abrutschen.

      • Stimmt so nicht. Wer offensichtlich für eine Ministeramt nicht geeignet/qualifiziert ist, muss entfernt werden. Die “besten Positionen” bringen niemanden weiter, wenn sie von arroganten “Ahnunglosen” blockiert werden!!

      • Ehemaliger Landwirt sagt

        Politik sollte immer Realistisch sein,
        der Ministerin Schulze fällt immer, neben “wir haben die Insekten gerettet” nur noch CO2 Steuer ein und die Frau Klöckner ist nach der Drohung, man kann auch die Alterssicherung der Landwirte kürzen, bei mir untendurch.

        Gute Politik sieht anders aus.

  29. Eckehard Niemann sagt

    Die Perspektive aller verschiedenen Protestaktionen kann doch nur ein Gesellschaftsvertrag zur zukünftigen Landwirtschaft sein und zu den Schritten und der Finanzierung auf dem Weg dahin. Nur Protest ist zu wenig:

    Gemeinsame Presseerklärung – 18.10.2019
    AbL, BUND, Brot für die Welt, Greenpeace: Ministerin Klöckner muss Landwirtschaftskommission schaffen
    Ein gesellschaftlicher Konsens zur Zukunft der Landwirtschaft ist notwendig und möglich

    Angesichts der aktuellen landwirtschaftlichen Proteste zur Agrar- und Umweltpolitik ist ein breiter gesellschaftlicher Konsens über die Zukunft der Landwirtschaft dringend notwendig. Die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL), der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Brot für die Welt und Greenpeace fordern die Bundesregierung und vor allem das Bundeslandwirtschaftsministerium auf, umgehend eine Kommission einzuberufen.

    „Es müssen endlich klare und lösungsorientierte Rahmenbedingungen geschaffen werden. Jetzt müssen alle Verantwortung zeigen“, erklärten die Verbände heute bei einer gemeinsamen Pressekonferenz in Berlin. „Wir sind bereit, an konstruktiven Lösungen mitzuarbeiten. Eine weltweit zukunftsfähige Landwirtschaft ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe.“

    Die Landwirtschaftskommission, der Vertreterinnen und Vertreter aus der Landwirtschaft, von Seiten der Verbraucher, aus dem Umwelt-, Natur- und Tierschutz sowie aus der Entwicklungs¬politik, dem Einzelhandel, der Ernährungswirtschaft und den Ministerien angehören müssten, sollte bis Anfang 2020 konkrete Maßnahmen vorlegen. Das Ziel ist: ein breiter gesellschaftlicher und politischer Konsens über die Zukunft der Landwirtschaft, ein Finanzierungskonzept und die Vermeidung eines Strukturbruchs.

    „Die Herausforderungen und die wirtschaftlich schwierige Situation auf den Höfen in Deutschland zeigen, dass Veränderungen zwingend geboten sind. Für die Bäuerinnen und Bauern müssen diese aber auch umsetzbar sein und bezahlt werden“, so die Verbände. Der Umbau der Tierhaltung in Deutschland hin zu einer tiergerechten Haltung kostet laut Wissenschaftlichem Beirat des Bundeslandwirtschaftsministeriums drei bis fünf Milliarden Euro jährlich. Auch die notwendigen Veränderungen hin zu einem klimaschonenden Ackerbau müssen finanziert werden. „Dies ist aus dem Markt nicht zu erwirtschaften“, so die Verbände. „Die Agrar-Subventionen sind daher so umzuschichten, dass dieser Umbau finanziert wird – hin zu einer nachhaltig wirtschaftenden Landwirtschaft, welche auch kleineren und mittleren bäuerlichen Betrieben eine Perspektive gibt. Ein solcher Umbau darf jedoch nicht wieder zu Lasten von Bäuerinnen und Bauern in anderen Staaten gehen, die keinen Zugang zu Subventionen haben und so im Handel benachteiligt sind.“

    „Eine Einigung ist möglich“, erklären die Verbände. „Wir sind davon überzeugt, dass es einen gemeinsamen Weg gibt, der die berechtigten Interessen der Gesellschaft an mehr Umwelt-, Klima- und Tierschutz und an einer verantwortungsvollen Entwicklungspolitik mit dem wirtschaftlichen Auskommen und der Existenzerhaltung bäuerlicher Betriebe verbindet.“

    • sonnenblume sagt

      Allein der Umbau der Tierhaltung kostet jährlich 3 – 5 Milliarden Euro. Das könnte sich Deutschland vielleicht erlauben, wird es mit Sicherheit aber nicht. Da spielt weder die Politik noch der Handel als Geldgeber mit. Es mag sein, das irgendwelche Zusagen gemacht werden, sofern so eine Kommission zustande kommt, aber wahrscheinlich werden die Anforderungen so hoch sein, das man gleich auf Bio umsteigen kann. Der Strukturbruch kommt so oder so. Ist nur die Frage wie heftig. Und dann Ergebnisse bis Anfang 2020. Allein das ist doch schon eine Utopie. Wo wollen Sie das Personal hernehmen, dass so was auf die Reihe bekommt?

    • sonnenblume sagt

      Ja das ganze ist schon möglich, wenn die Verbände die Konditionen vorgeben und alle Beteiligten, ohne Widerspruch und eigene Wünsche, alles absegnen

      • Karl Timme sagt

        sonnenblume “der Umbau der Tierhaltung kostet jährlich 3 – 5 Milliarden Euro” Das sehe ich als kein Problem an, wenn denn auch eine langfristige Planungssicherheit, mindestens die halbe laufzeit der Bankenkredite, dahintersteht und nicht wenn eine Forderung gerade erfüllt ist, die nächste nachgeschoben wird. Im übrigen ist es heute schon so das Anforderungen aus dem Tierschutzrecht beim Baurecht nicht umgesetzt werden kann, weil hier nicht angepasst wurde und somit keine Baugenehmigung erteilt werden kann.

        • sonnenblume sagt

          Das sind doch die Probleme. Bei der aktuellen Lage hat man doch überhaupt keine Planungssicherheit. Welches Personal wird in Zukunft regieren? Bekommen wir dann wieder mehr Ruhe ins System, oder geht das so chaotisch weiter? Es werden öffentlich ganz neue Haltungsbedingungen gefordert, aber dann muss man auch öffentlich mitteilen, das den Forderungen diese und jene derzeit gültigen Gesetze und Verordnungen aus dem Baurecht im Wege stehen. So würde der Bürger vielleicht begreifen, in welcher Zwickmühle wir derzeit stecken und das wollen und können, aktuell in vielen Fällen, noch sehr weit auseinander liegt.

        • Ferkelhebamme sagt

          Und genau das muss unbedingt auch kommuniziert werden, denn das weiß kein Verbraucher: Die Grünen fordern Tierwohl, blockieren es aber gleichzeitig durch das von Ihnen vorangetriebene BIMSchG und die TA-Luft, die sie sogar noch verschärfen wollen. Insektenbrutplätze werden vernichtet, weil Misthaufen und Gülle schön steril unter Dach müssen, dazu „Kuhfladen-Mangel“, da es inzwischen durch das GrünlandUmbruchverbot viel weniger Weiden gibt, die Viecher bleiben im Stall (vom Wolf ganz zu schweigen). Verwilderte Hauskatzen, die wegen der Grünen nicht mehr geschossen werden dürfen, dezimieren den Bestand an Vögeln, Hamstern und Niederwild und überfüllen die Tierheime, die das räumlich und finanziell nicht mehr stemmen können.
          Die Politik fordert, ohne Lösungen parat zu haben, siehe auch das Rumgeeiere mit den 3-K-Fragen in der Sauenhaltung. Da wird um cm-Fragen im Kastenstand gestritten, während den Sauenhaltern das Wasser bis Oberkante Unterlippe steht… Das Ausland lacht sich tot und liefert, die müssen keine deutschen Standards einhalten.
          Und wer freie Abferkelungen fordert, den würde ich gerne einladen, zu helfen. Ich mach dann mal einen Ferkelschutzkorb auf, dann ist schnell Ruhe, bei der richtigen Mutti auch für immer.

          • sonnenblume sagt

            Jetzt ist es höchste Zeit, das sich ” ALLE “, sowohl Ministerien, Behörden und Länder, als auch alle Verbände. incls. Berufsvertretung, Arbeitsschutz usw., an einen Tisch setzen und diese Forderungen ” Ergebnisorientiert” ausdiskutieren. Und diese Ergebnisse müssen Bestandssicherung haben und nicht durch Nachbesserungen und Nachforderungen verändert werden können. Das ganze Prozedere sollte öffentlich sein, damit der Bürger erfährt, wie schwierig es ist, die oft sehr konträren Forderungen aller Beteiligten unter einen Hut zubekommen. Dann würde er vielleicht begreifen, das viele Probleme erst in der Gesetzgebung geschaffen werden, weil bisher jede Gruppe ihr eigenes Süppchen gekocht hat und das vieles nicht den Landwirten angelasstet werden kann. Denn ewig können und wollen wir den Kopf dafür nicht hinhalten. Das überlebt man finanziell nicht und mental auch nicht.

    • Christian Bothe sagt

      So ein Unsinn Agrarwende und Umbau braucht kein Mensch wirklich. Bauern wissen seit Jahrhunderten wie LW gemacht wird und wie man Menschen ernährt.In welchen Größenordnungen wurde in den letzten Jahren investiert und nachhaltig die LW verändert???Sollte man mal bedenken.Bin ja noch in Wisconsin und Farmer schütteln den Kopf über Deutschland und den Stellenwert der LW!Hier gestaltet sich das ganz anders. Ich sagte es schon einmal die Grünen können ja LW betreiben wie die Amish People hier(keine Technik,Elektrizität,Chem.Dünger usw.).Protest auch mit Treckern ist gut und richtig und ergänzt die Grünen Kreuze in ihrer Symbolität.

      • Karl Timme sagt

        In Amerika hat mann das was uns eventuell bevorsteht schon hinter sich die große Pleitewelle der Farmer die auch die kleinen Ländlichen Banken mit sich riß. Auch der Nachgelagerte Bereich, Handel, Landmaschinenhersteller u.s.w. erfuhr einen noch nicht gekannten Strukturwandel. Die LW wie sie heute in Amerika vorzufinden ist, ist daraus hervorgegangen, mit der Konzentration im Landmaschinensektor.

        • Ehemaliger Landwirt sagt

          Eine Bank im Kaiserstuhl ist in größter Sorge,
          weil sie große Kredite im Weinbau vergeben hat.

          Und viele Weinbauern, auch Obstbauern würden Haus und Hof verlieren.

        • Mark Rössler sagt

          Die Probleme in der US-Landwirtschaft hat Obama noch auf den Weg gebracht, unbezahlbare Steuerlasten.
          Das sollte mit erwähnt werden, wenn man das Thema hier einbringt, was letztendlich unsinnig ist, es sei denn, man möchte davor warnen, was der deutschen Landwirtschaft bevorsteht, mit den ganzen “Paketen”, die werden wesentlich existenzbedrohlicher sein.

    • Herr Niemann,
      Könnten wir uns auf folgende Präambel einigen?
      “Wir wollen sicherstellen, daß weiter eine flächendeckende und produktive Landwirtschaft in Deutschland gewollt ist, die auch die meisten Lebensmittel, die in Deutschland verbraucht werden, selbst erzeugt.”

      • Eckehard Niemann sagt

        Lieber Bernhard Barkmann,
        in der Tat sollten und müssen diese Worte Teil der Präambel sein.

    • Paulus sagt

      Herr Niemann, der Vorschlag eine irgendwie geartete Kommission, unter der Moderation von Frau Julia Klöckner ins Leben zu rufen ist ja gut und schön.
      Mir ist schon klar, dass ich ihnen als Agrarökonom nicht das Wasser reichen kann, aber gestatten sie mir trotzdem ein gequältes mitleidiges Lächeln.
      Die Aussage bezügl. einer „weltweit zukunftsfähigen Landwirtschaft als gesamtgesellschaftliche Aufgabe“ ist durchaus ambitioniert. Eine Nummer kleiner geht wahrscheinlich nicht.
      Was den Kreis der in Betracht gezogenen Teilnehmer betrifft, würden z.B. Vertreter von Peta und ähnlich gesinnter NGOs gemeinsam mit den Schweinebauern und Geflügelmästern am Tisch sitzen. Das stelle ich mir durchaus lustig vor!
      Die gewünschte Teilnahme international agierender Handels – und Agrarkonzerne sowie Vertretern der Entwicklungspolitik lasse ich jetzt mal außen vor. Das würde nicht nur den Rahmen einer Kommission sowie das Platzangebot eines Kongresscenters sprengen, sondern wahrscheinlich auch Frau Klöckner überfordern.
      Das Beste kommt noch: „Der Umbau der Tierhaltung in Deutschland hin zu einer tiergerechten Haltung.“ Diese Aussage impliziert, dass Nutztiere in Deutschland generell nicht artgerecht gehalten werden. Abgesehen davon, dass auch ich manche Haltungsformen für eher bedenklich halte, man sich auch selbst ins Knie schießen, auch durch beide.
      Zu guter Letzt: ein Gesellschaftsvertrag, welcher Art auch immer, lässt sich nicht aufzwingen, schon gar nicht durch irgendeine Kommission. Dazu bedarf es einer klugen und vorausschauenden Politik, die sich nicht von ideologisch geprägten Randgruppen treiben lässt.

    • “…breiter gesellschaftlicher Konsens über die Zukunft der Landwirtschaft dringend notwendig. Die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL), der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Brot für die Welt und Greenpeace fordern die Bundesregierung und vor allem das Bundeslandwirtschaftsministerium auf, umgehend eine Kommission einzuberufen.” So ein Quatsch, da können sie 10 Kommissionen einberufen und die werden keinen “breiten gesellschaftlichen Konsens” finden. Das Problem liegt darin, das BUND und genannte Konsorten tasächlich meinen, sie würden die “Gesllschaft” repräsentieren. Tun sie aber mitnichten. Eine Kommission hätte demnach lediglich die Funktion einer (schweigenden) Mehrheit Minderheitenmeinung aufzuzwingen!

  30. Volker Schmohl sagt

    So ist es wenn man vereinnahmt wird. Ich denke, daß sich das nicht mehr trennen lässt. Ich persönlich meine, daß weder die Kreuze noch die Demo etwas ändern werden können. Vielleicht entwickelt sich ja was aus den beiden Grundgedanken. Schreibt die Presse absichtlich so, in dem Wissen der verschiedenen Ansätze? So beginnt man zu spalten. Bitte den Blutdruck unten halten, weil geschützt sind die Grünen Kreuze” ja eh nicht. Aufregung bringt da gar nichts.

    • firedragon sagt

      Herr Schmohl,

      die LW lässt sich nicht spalten, die Grünen Kreuze sind auch nicht geschützt und aufregen tut keinem gut.

      Eine Bitte an Euch alle da draußen, die nicht mehr stumm sein wollen (mein vollstes Verständnis).

      Macht nichts kaputt, BITTE .

      Weder in materieller Hinsicht noch dahin gehend, dass spätere Gespräche nicht mehr möglich sind.

  31. Karl Timme sagt

    Ich kann mich nur der Algemeinen Hoffnung hier anschließen. Kann auch einige der Scharfmacher in der Demobewegung verstehen. Hier zeigt sich offenbar ein Ventil für die Hilflosigkeit gegenüber einer Gesellschaft, die einem nicht verstehen will. Die Bilder aus Holland, hoch zu Trecker, Zäune umfahren, überfahren, keine Hindernisse respektierend geben evetuell für einen Moment das Gefühl der Macht etwas verändern zukönnen. Leider fiel zu kurz gedacht. In dieser Hoffnung mögen die Kreuze auch noch nach dem 22.10. zum Dialog einladen.

  32. Nicht "Weiter so!" sagt

    Lieber Bauer Willi, Ihre Intention in Ehren. Sie aber haben die Geister freigelassen, die sich jetzt verselbständigen. Sie hätten es voraussehen müssen, denn Sie kennen Ihre Pappenheimer.

    – Wir werden sehen.
    Am Deutlichsten, den Graben zwischen industriellen Landwirten und Bürgern aufzuzeigen, wäre, mit übergroßen Landwirtschaftsmaschinen, auf denen grüne Kreuze aufgesteckt sind, lautstark alles zu blockieren und PS-stark “aufzutrumpfen”.
    Ob der Bürger dadurch zu überzeugen ist, oder doch lieber mit echten Taten?

    Hier halten ja einige für alle ihre Berufskollegen die Hand ins Feuer, auch was verantwortungsvoller Umgang mit “Pflanzenschutzmitteln” angeht. Grundsätzlich ist das nicht möglich und die Demo wird es offenbaren.
    – Es könnte ziemlich warm werden um die Fingerchen.

    • Ehemaliger Landwirt sagt

      Sie treten manchmal auf in Herden,
      Trolle, völlig Hirn verbrannt.
      Und wieder wird gepostet werden,
      Völlig ohne Sachverstand.

      Und weil der Troll nichts weiß,
      schreibt er auch nur Scheiß,
      Und will hier einer Landwirtschaft loben,
      Fangen Sie gleich an zu toben.

      Zu Trollen, die hier Stress verbreiten,
      Geziemt sich wohl ein ernstes Wort;
      Denn wenn wir uns mit ihnen streiten,
      Geht das Getrolle munter fort.

      So lasst uns mal genau betrachten,
      Was hier den Trollen fast gelingt:
      Dass wir einander nicht mehr achten,
      Was wiederum nur Frust bedingt.

      Das sei es, was den Poster zieret,
      Und dazu ward ihm der Verstand,
      Dass er die Trolle ignorieret,
      Für Sie nicht Futter hält zur Hand.

      Dass dieser Geist sich hebt,
      Und hier im Forum lebt.
      Dass es wieder Spaß bedeute,
      Auch an Tagen so wie heute.

      Frei nach “Das Lied von der Glocke”
      Von Friedrich Schiller

  33. Altbauer Jochen sagt

    Wir haben in den 1970er Jahren schon erlebt
    das die Krawallmacher in den Demos
    anschließend das Bild in den Medien bestimmten.
    Das ist für diese natürlich “interessanter” als
    friedlicher Protest.
    Hoffentlich sind alle bemüht sich der guten Sache
    anzuschließen und argumentativ einzubringen,
    so das die Medien darüber berichten.

    • wo ist denn diese Seite:

      https://www.bauerwilli.com/kinder-an-die-macht/

      Kinder an die Macht, könnte man doch ausdiskutieren!

      Und daraus resultiert vielleicht die spätere Logik der Menschen,
      also
      mehr Populismus als Fakten
      gefällt dem menschlichen Geist !?!

      Aber es hängt von menschlichen Geist ab, wie unserer Ökologie gestaltet wird, oder!?!

      Und von Populismus bekommt ein Kind oder Jugendlicher seine Zukunftsangst nicht beantwortet!

  34. Friedrich sagt

    Ob die das alles mitbekommen ? Die jungen Leute wollen einfach was machen . Ich bleibe zuhause , aber in meiner Verwandtschaft lassen alle die Arbeit ruhen und fahren nach Hannover zur Demo . Da fährt kein Rübenroder ,, kein Rübenlaster, keiner auf dem Acker ,alle wollen zur Demo. Selten eine solche Entschlossenheit erlebt. Da kann man garnicht mehr gegenanreden. Der Frust muß wohl raus. — Unsere grünen Kreuze haben die Solidarität erzeugt , obwohl wir bei der Diskussion dazu , wenig Hoffnung hatten , daß die alle mitmachen. Jetzt sind wohl alle aufgewacht , denn es stehen , wieder erwarten, Willis Kreuze und jetzt verselbstständigt sich das ganze. – Gut Willi , daß du deine Meinung dazu sagst und uns den Weg für Gespräche offen hälst. Jetzt heist es nur abwarten und Hoffen , daß das ganze nicht aus dem Ruder läuft.

    • sonnenblume sagt

      Ja, ich hoffe auch das nichts aus dem Rudert läuft, aber Frau Schulze hat mit ihrer Stellungname nochmals richtig Öl ins Feuer gegossen.

  35. Ferkelhebamme sagt

    Protest ist in Ordnung, die einen laut, die anderen leise, jeder nach seiner Facon. Am 22. wird es definitiv laut und wer sich da mit grünen Kreuzen schmückt, hat die Intention der Graswurzler nicht verstanden. Man hat den Eindruck, dass die Veranstaltung den Organisatoren entgleitet, die Gruppen mit Unter- und Unteruntergruppen werden längst nicht mehr zum reinen Informationsaustausch für die Demo genutzt, sondern auch zum Verbreiten von stimmungsmachenden Videos. Ein paar Blechporno-Jünger posten auch Videos aus Holland und freuen sich an Sachbeschädigungen oder nehmen sich Organisationen wie Extinction Rebellion zum Vorbild.

    Es ist dringend Zeit, dass die Organisatoren klar Stellung beziehen.
    Liebe Leute, Wut ist ein schlechter Berater, vergesst nicht den Verstand einzuschalten. Auch wenn der offenbar bei einigen an der Traktortür endet.

  36. unkomplizierter Wurzelwicht sagt

    Daumen hoch, lieber Kollege!

    Es kreisen teilweise schon recht abstruse Vorstellungen, sich öffentlichkeitswirksam Gehör verschaffen zu wollen und damit Beachtung bei unseren Medien zu finden. Hoffentlich schaltet man das Hirn nicht vollkommen weg, reagiert nur noch die blanke Wut im Bauch ab.

    Bei allem Verständnis, dass eine allseits fatale Ignoranz den zivilen Ungehorsam der Bauern nunmehr förmlichst heraufbeschworen hat, ist jedoch Gewalt -in welcher Form auch immer- kein probates Mittel, um tatsächliche Veränderungen zum Positiven hin herbeiführen zu können.

    Stellt unter Beweis, dass die Bauern nicht nur Muskelkraft können, sondern insbesondere eine Menge Grips haben.

    Schönes WE und Bauer Willi Ruhe, wirklich erholsame Ruhe

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