Die letzten Tage mit dem „Sauwetter“ hier im Allgäu ist mir besonders aufgefallen, wie hoch bei den Medien der Stellenwert des „schönen Wetters“ ist. Bei den Wetterberichten von Radio und TV wünschen die Moderatoren ihren Zuhörern und Zuschauern unermüdlich „besseres und schöneres Wetter“ – und meinen damit Sonnenschein, Wärme und vor allem kein Regen. Danach hätte Willi im Frühjahr ja das optimale Wetter gehabt. Hatte er aber nicht, weshalb er im letzten Video auch die Trockenheit beklagte.
„Willi ist Bauer, und Bauern haben immer was am Wetter auszusetzen“
kommentierte vor ein paar Tagen ein Leser. Da mag was dran sein, denn das Wetter ist einer DER entscheidenden Faktoren zum Gelingen der Arbeit als Bauer. In Punkto Öffentlichkeitsarbeit wäre es daher sehr wünschenwert, wenn die Medien das allgemein hohe Interesse am Wetter auch dazu nutzen würden, über die Besonderheiten und Folgen der Wettergeschehnisse für die Lebensmittelerzeugung zu berichten. So wie derzeit der Frost in Mitteleuropa, Schnee und Nässe im Süden und Trockenheit in der Mitte Deutschlands.
Als lobendes Beispiel möchte ich mal „Radio Vorarlberg“ nennen, das beispielsweise die letzten Tage sehr intensiv über die Maßnahmen der Obst- und Gemüsebauern mit Bezug auf den Wintereinbruch berichtet haben.
Hier ein kleiner Auszug vom 28.04.2017
Man beachte: Die Nachricht bleibt nicht bei Allgemeinplätzen stehen, sondern bietet einen fachlich fundierten Einblick, der trotzdem allgemeinverständlich rübergebracht wird.
Auch sonst wird bei „Radio Vorarlberg“ sehr viel über Landwirtschaft, Tierwohl, Forstwirtschaft usw. berichtet.
Solch positive Beispiele in der Medienlandschaft gibt es sicher noch mehr. Postet doch Eure „Lieblingssender“ oder „Lieblingssendungen“ als Kommentare. Und berichtet über Eure Erfahrungen. Falls ihr Bilder postet, bitte mit einer ungefähren Ortsangabe.
Euer Alois
PS: Bevor ich nun möglicherweise einen „Shitstorm“ ernte: JA, ich bekenne mich dazu, dass ich als Bayer gerne einen österreichischen Radiosender höre. Weil mir, ehrlich gesagt, die sich die Mainstream-Sender zwar „Dauerhappy“ geben, aber doch künstlich oft zu Negativ berichten. Und das Scheitern des FC Bayern bei Champions League und Pokal halte ich auch nicht für eine nationale Katastrophe…. 😉 . Vielleicht war der FCB einfach nur zu „Lahm“…
Ich sag nur Grillen… das Tier nicht das BBQ. Letztes Jahr war ein echtes Scheckenjahr, dieses Jahr wird wohl ein Grillen-Jahr. Mir sind heute schon drei richtig fette Nymphen über den abendlichen Weg gelaufen und das auf meiner normalerweise sehr feuchten Wiese. Ich bin mal gespannt, wie das weiter geht.
Hallo Alois
der österreichische Sender hat doch Charme…
Ich höre am liebsten Bayerischen Rundfunk. Das Einzugsgebiet ist relativ weitläufig.
Hier ein Beitrag von den Winzern aus Würzburg:
http://www.br.de/radio/b5-aktuell/sendungen/aus-landwirtschaft-und-umwelt/frostnacht-unterfranken-wein-obst-100~_node-6de8447a-52f4-4206-9916-dffcc007b4c5_-f6207342aab17a84a87927f3897267d5f7e11abf.html
Ich kann mir kaum vortellen, dass sich im Weinanbau mit Hubschraubereinsatz gegen kalte Luft noch viel an dem Wein verdienen läßt. Allerdings kann die Flasche Wein im Preis ja auch steigen, wenn wenig Ente da ist.
Dieses Jahr werde ich das mal genau beobachten, auch mit dem Obst.
Obstbauern:
http://www.br.de/radio/b5-aktuell/sendungen/aus-landwirtschaft-und-umwelt/spaetfrost-macht-obstbauern-zu-schaffen-100.html
Den Kunstregeneinsatz habt ihr im Blog ja schon schön beschrieben.
“ Allerdings kann die Flasche Wein im Preis ja auch steigen, wenn wenig Ente da ist.“
Dies ist ein Trugschluss, diese Hoffnung muss sich der Winzer abschminken. Das Ausland wird die Regale auffüllen, für den deutschen Winzer wird es schwer werden, nach einer guten Ernte verlorene Regalmeter wieder zurück zu gewinnen.
Ein Hubschraubereinsatz macht nur Sinn, wenn es sich um eine Strahlungsfrost handelt, bei uns zumindest war es ein Luftfrost. Das bedeutet, in Flughöhe gab es auch Minusgrade.
Das Wetter und die Niederschläge scheinen regional in Deutschland so
unterschiedlich zu sein, das sich jeder was anderes wünscht.
Aber das Wetter ist eben auch kein Wunschkonzert .
Es bleibt immer eine Herausforderung für uns Bauern.
Hier im Norden sind wir, nach langem Schauer-und Frostwetter, froh über den heutigen und für morgen vorhergesagten Sonnenschein.
Heut und Morgen wird der Acker zur Mais Aussaat bearbeitet.
Wird auch Zeit das der Mais gelegt wird.
Aber die Saat zu früh in den nassen und kalten Boden „einschmieren“
bringt nichts!
„Fleischis gebattled bzw. abwechselnd Windschatten“ na da sieht man wieder, ohne Fleisch würden die Veganer noch nicht mal 1,5 km über Land fahren können, mit werden sie durch den mächtigen Windschatten der Fleischis quasi mitgezogen, während die Spargel selbst, wenn sie mal ne Minute vorn fahren, null Windschatten produzieren. :-))
Wenn ich ein Spargel wäre, hätte ich nichts vom Windschatten.
Unter anderem über die Uniformität von Medien und dem was sie für „wichtig“ erachten, darf ich (wieder mal) ein Lied von Reinhard Mey zum Hören anbieten (ist ja eh Sonntag – also Zeit nehmen zum Hinhören):
Heimatlos https://www.youtube.com/watch?v=4cAEAtkuTF0
P.S. Mein Lieblingssender hier in Austria, der auch den Blick erlaubt auf Anderes und über den Tellerrand, ist Ö1 (immer wieder als Intellektuellensender tituliert, aber es scheint so, daß man heute ohnehin schon als Intellektueller gilt, sobald man sinnerfassend lesen kann, einen geraden Satz herausbringt und den auch noch halbwegs fehlerfrei aufschreiben kann. Und erst recht wenn man einer Diskussion oder einem Beitrag länger als 30 Sekunden gedanklich folgen kann)
Massensender ist ja bei uns Ö Brei äh Ö3
Bei Fußball red ich lieber nicht mit – erst wenn wir wieder mal die Deutschen geschlagen haben (ich weiß: träum weiter ) 🙂
hatte gestern abend endlich meinen roggen mit wachstumsregler behandeln können und brauche dafür die nächsten tage um 15°C.
letzte nacht wieder frost,aber heute morgen schon 13°.
„alle reden übers wetter,aber keiner unternimmt was dagegen! (fei nach k.valentin)
Sonst klingt es ja auch wie bei Loriot.
„Es ist etwas kühl für diese Jahreszeit. – Dafür hatten wir im Mai drei schöne Tage. – Man muß ja auch an die Landwirtschaft denken.“
Das Ausscheiden aus der Champions League und dann dem Pokal ist doch das schönste Fußballereignis seit der Weltmeisterschaft!
Lieblingssender, wenn ich nicht Musik hören möchte: Deutschlandfunk, WDR 5. Viele Hintergrundberichte und Analysen.
Es wird immer Menschen geben, die sich wegen der Frostschäden die Hände reiben. Wichtig ist doch , dass für diese Menschen am Wochenende schönes Wetter ist, da kann man genüsslich durch die Lande spazieren und Eindrücke sammeln, die man beim nächsten Leserbrief kritisieren kann.
Wie man als Deutscher das Ausscheiden aus der Champions League schön finden kann, ist mir ein vollkommenes Rätsel, im Pokal ist nur der FCB ausgeschieden, für den Fall, dass sie das nicht mitbekommen haben.
Wie hoch hat gestern Wolfsburg gewonnen, über dieses Ergebnis freut man sich sicherlich im Norden? 😉
Hallo Ehemaliger, ich habe mit keinem Wort gesagt, dass ich mich darüber freue, dass der FCB ausgeschieden ist. Aber wenn tagelang in den Sendern das als „TopThema“ behandelt wird (zumindest bei meinen bayrischen Sendern) und dann sogar darüber sinniert wird, wie Philip Lahm sich nun wohl fühlt, wenn er „nur mit einem Titel“ seine Karriere beenden muss, dann denke ich mich halt schon: Gäbe es jetzt wirklich nichts interessanters für die Leute?
Alois
Alois, ich glaub unser Ehmaliger hat den Anwalt mit dem Ausscheiden gemeint. Bei dir lese ich auch keine Freude heraus.
Hä? Also ich kann mich an der Land(wirt)schaft erfreuen. Gestern wieder bei Sonnenschein über 150 km Rennrad über Land gefahren und mit Fleischis gebattled bzw. abwechselnd Windschatten gegeben. Die Rede war vom FCB, was wohl kaum falsch zu verstehen war. Sie heften sich oft an andere Kommentare in miesmacherischer Art, ohne dabei inhaltliches beizutragen.