Bauer Willi, Video
Kommentare 5

Samstag morgen – Rübensaat

Auf die Schnelle ein Video von der Rübensaat heute morgen. Mulchsägerät, GPS-Steuerung. Ist ein Lohnunternehmer.

Die Bedingungen für die Saat könnten kaum besser sein. Früher wäre auch gegangen, aber da war der Boden doch deutlich feuchter. So ist es besser. Und wenn es demnächst wärmer wird, sind die Keimlinge auch bald da.

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

(Aufrufe 992 gesamt, 1 heute)

5 Kommentare

  1. Karl Timme sagt

    So ganz viele Kommentare gibt es bisher hier nicht.

    Die Königsfrucht, eine “Hack”frucht, hat mich auch 36 Jahre begleitet (und ich sie, obwohl Futterbaubetrieb habe ich den Anbauerverband Nord-Ost Niedersachsen mitgegründet). Zubeginn habe ich auch nach dem Spruch “der frühe Vogel fängt den Wurm” gehandelt ( das Lehrwissen – Bodentemperatur hat mich mit geleitet). Sehr oft mußte ich auszählen, ob der Bestand ausreicht, einmal wurde nach mehrmaligen zählen und Züchterratschlag die Rüben “nachgedrillt”. Der gut überstandene Bestand blieb stehen, die Nachdrille erfolgte in geringere Aussaatdichte in unmittelbare nähe der alten Reihe (Hat geklappt, würde ich aber nicht nochmal machen). Führte zu einer durchschnittlichen Ernte mit überdurchschnittlichen Aufwand.
    Wir haben immer wieder Spätfröste, immer zu Vollmond (Klarer Nachthimmel- Hochdrucklage)
    Ich habe mich dann daran erinnert was ich von den “Altvorderen” gesagt bekommen habe: Rüben nicht vor Gründonnerstag.
    Past! Die Kirchlichen Feiertage richten sich nach den Mondphasen.
    Nachdem ich mich nach dieser Regel verhalten habe, haben Aufwand und Ertrag gepast (frühe Aussaat-lange Auflaufzeit eine Pflanzenschutzmaßnahme mehr). Ostern kann dann auch schon mal Ende April sein, dann braucht mann Nerven, aber die Eisheiligen kommen auch.

  2. schmidda sagt

    in der Schule hätte es früher kurz geheißen:
    ”Thema verfehlt, setzten sechs!”

  3. Elisabeth Ertl sagt

    Ein Landwirt sieht hier vor allem einen fruchtbaren, gut gepflegten, lebendigen Boden, der sich bald begrünen wird.
    Einem Nichtlandwirt sticht die “tote” Industrieanlage im Hintergrund ins Auge und die “tote” Maschine. Die starre gleichmäßige Fläche wirkt im ästhetischen Sinn “unlebendig”. Letzter ästhetischer Halt sind die Bäume, die sich verteilen wie die letzten Haare auf einer weit fortgeschrittenen Glatze.
    Mein Dissertationsvater kam von der Bodenkunde. Als Geograph war er dann ein versierter Geomorphologe und bei den Studenten gefürchtet, weil er ihnen komplexes Denken abverlangte. Er sah in diesem komplexen Denken die einzige Existenzberechtigung der Geographie auf universitärem Niveau, ist sie ja auf unzählige Hilfswissenschaften angewiesen, was ihr von Spöttern die Bezeichnung “oberflächliche Wissenschaft von der Erde” einträgt. Oberflächlich waren tatsächlich die damaligen Geographiebücher, wo die Beschreibung von Ländern oder Landschaften immer in gleichlautende Kapitel gegliedert war: Klima Boden Oberflächenformen Pflanzen und Tiere Siedlungen Wirtschaft
    Als große Kunst des Geographen sah der Professor die Verknüpfung, also die Erforschung der Kausalzusammenhänge an. Er blieb damit seiner Zeit weit voraus – die Spezialisierung hat wieder die Oberhand behalten. Der Kieler Geographentag 1969 hatte ja jeglichen Zusammenhang zwischen Natur- und Kulturlandschaft für obsolet erklärt.
    Nach seiner Emeritierung widmete er sich einer weiteren Hilfswissenschaft der Geographie, deren Bedeutung seiner Meinung nach weit unterschätzt wird, der Tiefenpsychologie, und schrieb Bücher über “Mythogeographie”, eine Wissenschaft, mit welcher er auf der modernen Universität niemals hätte reüssieren können, wie er betont.
    Die Landschaft werde vom Menschen eben nicht nur im Sinne der klassischen Daseinsgrundfunktionen in Wert gesetzt, also wohnen, arbeiten, sich versorgen, sich bilden, sich erholen, in Gemeinschaft leben, am Verkehrt teilnehmen und entsorgen. Die Landschaft wird auch in Wert gesetzt als Projektionsfläche für das kollektive Unbewusste.
    Der Wissenschafter beschreibt dies am Beispiel einer markanten Steinsäule am Alpenostrand nahe Wiener Neustadt, die man den “Türkischen Reiter” nennt, und um die sich eine Sage rankt. Eine Bevölkerung, welche grausamen Übergriffe wie jene der Türken überlebt und die sich an den Gegenschlägen gegen die Feinde ebenso grausam beteiligt und gesiegt hat, vor allem die Jugend, reagiert auf derartige Traumata in charakteristischer Weise mit innerer Erstarrung, die sich epigenetisch bis in die 4. Generation vererbt. Der Sage nach wurden die mordenden Türken bei ihrem Abzug vom Donnerschlag getroffen und sahen darauf hin ihren Anführer versteinert. So entlastet sich das kollektive Unbewusste: die Skulptur ist ein Türke, kein Offizier des Entsatzheeres.
    Die moderne Agrarlandschaft gilt als Sinnbild des Sieges des Geldes über den Geist. Die kollektive Schuld wird als pars pro toto auf jene Figur projiziert, welche die Landschaft konkret gestaltet, auf den Bauern.

  4. Der Brandenburgbauer sagt

    Moin, mit der Aussaat zu warten bis der Boden optimal ist war eine richtige Entscheidung von Willi. Die Rübe reagiert besonders empfindlich wenn da überstürzt vorgegangen wird.
    Als ich noch aktiv war, war ich nie ein Freund von zeitiger Aussaat. Das Umbruchrisiko ist einfach zu groß.Bei den Saatgutpreisen die ja ein entscheidender Kostenfaktor im Verfahren sind führt das sehr schnell zur Unwirtschaftlickkeit. Umbruch,Neuansaat und Rüben die teilweise den Umbruch doch überstehen gehen dann schnell ins Geld.
    Ruhe bewaren zahlt sich hier besonders aus.
    Wenn nichts unvorhergesehenes dazwischen kommt werden das sicher sehr ordentliche Zuckerrüben.
    Mit der Schließung unserer Zu. Fabrik in Brottewitz und der Einstellung des Rübenanbaus hat sich das Thema hier in der Region für die Landwirte eh erledigt.
    Zur Info, die Zuckerfabrik von Südzucker hat jetzt ein Kiesabbauunternehmen gekauft um dort den vorhandenen Gleisanschluss für den Kiestransport per Schiene zu nutzen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert